Grausam bin ich und gefährlich, will Putin der Welt beweisen. Wie aber soll das gehen? Was seine Einsatzgruppen mit Folter, Verstümmelung und dann erst Ermordung in der Ukraine praktizieren, geht ohnehin als Putin-Methode in die Genozid-Annalen ein. Doch womit will er militärisch Eindruck machen? Mit iranischen Dohnen oder nordkoreanischen Patronen? Mit den fahrbaren Särgen seiner Panzerdivisionen? Mit 300.000 Zwangsrekrutrierten, von denen sicher nur ist, dass sie die – nun zum Großgefängnis werdende – Heimat gegen ihn aufbringen?
Man stelle sich das Beben der Bundesrepublik vor, wenn sie – auf ihre Bevölkerung umgerechnet – plötzlich 170.000 Jünglinge in Todesgefahr schicken würde. Schon ein kleines Kontingent von 1.400 Bundeswehrsoldaten in Mali macht Berlin nervös. Oder man denke an die Proteste in den USA, wenn auf einen Schlag 730.000 Mann an die Front müssten. Solche Dimensionen kennen seit 1945 weder der Westen noch Russland. Im Zweiten Weltkrieg aber gibt es auf 1.000 Alte noch 2.000 bis 3.000 Jünglinge und entsprechend viele Freiwillige. Heute sind es 600 bis 1.000, denen es an lebenswerten Alternativen zu Sieg oder Heldentod nicht mangelt.
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Doch mit der Nato trifft Putin auf ein ganz anderes, ja einzigartiges Kaliber. Das liegt nicht daran, dass sie drei Atommächte umfasst, sondern daran, dass sie nicht-nuklear und dennoch massiv zurückschlagen kann. Sie würde gegen einen taktischen Nuklearangriff also bewusst ins Konventionelle deeskalieren und dennoch in wenigen Stunden Flotten, Flugplätze und Kommandozentralen mit chirurgischen Hightechwaffen ausschalten können. Russland behielte das Stigma des nuklearen Erstschlägers und verlöre zusätzlich seine konventionelle Kriegsfähigkeit. Eine relativ kleine und doch ungeheuerliche Aktion, die auf dem Gefechtsfeld Vorteile bringt, aber einen Krieg kaum entscheidet, hätte sich als Bumerang erwiesen.
Was die USA für Russland nach Putin erwarten
Der Kreml-Chef dürfte das ahnen, falls es ihm China und Indien als mitbetroffene Nuklearmächte am 16. September im usbekischen Samarkand nicht ausdrücklich klar gemacht haben. Deshalb übergeht er in der Mobilisierungsrede wohlweislich seine Vernichtungsdrohungen aus dem Februar 2022 und inszeniert stattdessen eine Reaktion auf westliche Warnungen danach. Gegen die habe er eigene „Zerstörungsmittel mit überlegenen Komponenten“, mit denen er nicht bluffe. Sein Bluff besteht jedoch im Schweigen darüber, dass die Nato ihm ausdrücklich eine rote Linie gegen Atomwaffeneinsatz gezogen hat, auf deren Überschreitung sie reagieren wird. Und eben dafür reicht ihre vielfache konventionelle Überlegenheit. Putin und sein Militär sind extrem vorsichtig, weil sie der weltweit einzigen Macht gegenüberstehen, die beim – zu Recht gefürchteten – nuklearen Hochschaukeln nicht mitmachen muss und trotzdem siegen kann.
Gunnar Heinsohn (*1943) hat von 1993 bis 2009 an der Universität Bremen Europas erstes Institut für vergleichende Völkermordforschung geleitet. 2011 hat er am NATO Defense College (NDC Rom) das Fach Kriegsdemographie eingeführt und bis 2020 gelehrt.
Russland ist nur im Westen gehasst. Der Rest der Welt, ca. 80% , hat keine Probleme mit Russland. Wirtschaftlich auch nicht im Abseits. dank der hohen Gas und Ölpreise machen sie Rekordgewinne.
Wir hingegen zerstören unsere Wirtschaft in rasantem Tempo, insbesondere durch die sanktionen.
Ob sie militärisch am ende sind, da habe ich so meine Zweifel. Man erzählt uns sowas schon seit März. Sie halten nach wie vor ca. 1 fünftel der Ukraine unter Kontrolle.
Russland war nie wirklich eine Demokratie, sowie viele andere Länder auch, mit denen wir gute Beziehungen pflegen.
Denkt eigentlich noch jemand an die Menschen, die dieser Sch…krieg umbringt? Atomschlag, konventioneller Gegenschlag als „Deeskalation“(!). Den Opfern ist es sicherlich völlig egal, ob der Feuersturm zusätzlich auch noch radioaktiv ist, der sie verdampfen läßt- Asche wird nicht strahlenkrank!
Angeblich sind schon 50.000 russische Soldaten gefallen. Die meisten von ihnen sicherlich junge Männer, die noch ein langes Leben vor sich gehabt hätten. Auf ukrainischer Seite wird es wohl kaum besser aussehen. Das ist kein Fußballspiel, bei dem man seiner Mannschaft die Daumen drückt, das ist ein Blutbad! Und es ist bisher „konventionell“ geblieben- man möge nicht so tun, als sei das weniger schlimm. Mein Vater war WKII-Teilnehmer, er hat mir erzählt, wie es war. War auch „nur“ konventionell. Die Hölle!
„Russland behielte das Stigma des nuklearen Erstschlägers“
Erst müßte der Putin tatsächlich die Große Bombe werfen.
Damit würde er aber noch lange nicht ‚das Stigma des nuklearen Erstschlägers‘ erwerben, denn dieses Stigma haftet unveräußerlich seit Hiroschima und Nagasaki an dem Haupt- und Generalpächter sämtlicher demokratischer westlicher Werte, den USA.
Warum dürfte der Putin nicht, was der Truman doch durfte?
Verfolge die i.d.R. kompetenten und interessanten Beiträge von Prof. Heinsohn seit vielen Jahren – meist von Anfang bis Ende.
Bei diesem Artikel jedoch musste ich die Lektüre bereits nach dem ersten Absatz abbrechen.
„Grausam bin ich und gefährlich, will Putin der Welt beweisen. Wie aber soll das gehen? Was seine Einsatzgruppen mit Folter, Verstümmelung und dann erst Ermordung in der Ukraine praktizieren, geht ohnehin als Putin-Methode in die Genozid-Annalen ein. Doch womit will er militärisch Eindruck machen? Mit iranischen Dohnen oder nordkoreanischen Patronen? Mit den fahrbaren Särgen seiner Panzerdivisionen? Mit 300.000 Zwangsrekrutrierten, von denen sicher nur ist, dass sie die – nun zum Großgefängnis werdende – Heimat gegen ihn aufbringen?“
Fasse den ersten Absatz zusammen:
Ich bin überrascht in einem grundlegend überaus anspruchs- und niveauvollem Medium wie TE kaum wirklich zusammenhängende Einordnungen zum derzeitigen Ukraine-Konflikt und den tieferen Ursachen und Hintergründen für diese Eskalation zu lesen. Dass Krieg für sich betrachtet immer einher geht mit Tod, Gewalt, Folter, Vertreibung ist nichts neues. So war es bei allen bisherigen Kriegen und militärischen Einsätzen allein der vergangenen zwei Jahrzehnte. Irak, Syrien, Libyen, Afghanistan, abertausende staatliche Auftragsmorde durch Drohnen – insb. durch einen Staat. Das darf/muss man ablehnen, verurteilen, darauf kann man emotionalisierend draufhauen. Geschenkt. Das ist einfach. 100%ige Zustimmung. Aber – ich denke, dass gerade TE-Leser hier etwas mehr erwarten.
Auf Welt und Spiegel geht gerade die Meldung um, dass Nordstream 1 und 2 offensichtlich bewusst durch einen militärischen Sabotageakt in Höhe Bornholm zwischen Schweden und Polen zerschossen worden sind.
Derweil geht das Gerücht um, dass die NATO in der Nähe ein Manöver abgehalten hat. Sollte sich herausstellen, dass die NATO hier in voller Absicht die Gasversorgung eines ihrer Mitglieder zerstört hat, in Deutschland werden die Rufe nach der Öffnung von NS2 ja derzeit lauter, stellt sich mir offen die Frage, welche Narren in der NATO derzeit das Sagen haben.
Erst der Unfug mit dem krampfhaften Festhalten an der Türkei in der NATO zu Ungunsten der anderen NATO Partner und nun ein direkter Angriff auf die Versorgung eines eigenen NATO Mitgliedes.
Es ist nicht davon auszugehen, dass Deutschland oder Russland selbst dafür verantwortlich sind. Das kam mit Sicherheit aus vorgenannten Kreisen.
Es wird Zeit, die Führung der NATO durch etwas neutrales und funktionales zu ersetzen. Oder Deutschland sollte sich jetzt überlegen, diesen Verein dann doch mal zu verlassen.
Ich kann mir schon vorstellen, dass es bei den Grünen wie vorgelagerten NGOs welche geben könnte, die sich zum Hand anlegen an der Energieversorgung der Deutschen/der EU (Deutschland ist/war größter Gasexporteur!) nicht zu schade sind. Schrieb nicht der Herr Herles am Samstag in eine solche Richtung?
Lang sagt ja ganz deutlich: “ Es geht um einen kompletten ökonomischen Bruch… Wenn einmal kein russisches Gas mehr fließt, dann soll nie wieder russisches Gas fließen…“
Aber perspektivisch, auch keins aus Katar, auch keins aus den USA. Es geht um nichts weniger als um den Komplettausstieg aus fossilen Energieträgern.“ https://mobile.twitter.com/DrLuetke/status/1573720614988398595/video/1
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Dass die uns, aber insbesonders sich selbst kein schönes Weiterleben bereiten – wenn überhaupt – wird solchen das schimmern?
Zumal sie u.a. von „Ewigkeitslasten, -kosten und -aufgaben“ nichts wissen werden – und auch nichts davon, dass wenn die gebrauchten Brennstäbe in den Abklingbecken der AKWs nicht mehr gekühlt werden können, GAUs die Folge sein werden.
Dann braucht Putin gar nicht mehr mit Atomwaffen zu drohen – wir werden, fließt kein Gas mehr, irgendwann zum eigenen Lichtausmacher!
Die Pipelines liegen meines Wissens etwa zwischen 70 und 100 Metern unter der Erde. Das ist für einen Haufen von „Zivilgesellschaftlern“ zu tief für einen Sabotageakt. Es sei denn, da hat jemand viel Geld in professionelle Kräfte investiert. Auf deutsch: Söldner gekauft.
Da glaube ich aber eher an ein durch irrlaufende Politik in die falsche Richtung gesteuertes Militär.
Das glauben Sie doch nicht ernsthaft, dass dieser Sabotageakt von der NATO kam! Wenn nicht die „Letzte Generation“ oder „Extinction Rebellion“ ganz neue Fähigkeiten entwickelt haben, bleibt nur Russland als Verantwortlicher. Gründe:
Der Autor verkennt den wahren Sachverhalt völlig und darum ist es müßig sich darüber groß aufzuregen. Aber eines bleibt: Zwangsrekrutierungen wären im Westen völlig sinnlos, in Deutschland würden sich wahrscheinlich nur Verrückte zu einem Einsatz melden gegen Russland. Was Hitler mit einem Millionenheer nicht geschafft hat gegen eine konventionelle russische Armee, was will denn der Westen tun, wenn die Ukraine ein atomares Feuer erlebt? Russland ebenfalls atomare Vergeltung androhen? Lächerlich, die Amis wissen ganz genau, das dann von der Welt nicht mehr viel übrigbleibt. Zur Not geben sie Europa auf, auch wenn das verblödete Westeuropa und die EU sowas nicht einmal andenken können. Hätte AH die Bombe besessen, wären die Amis schön brav zu Hause geblieben. Der amerikanische Präsident müsste verrückt sein, sein Land für Europa zu opfern und die überwiegende Mehrheit in den USA wird das genau so sehen, wenn es denn wirklich ernst würde. Und wenn die EU untergehen würde als Institution samt ihren sogenannten Werten wäre es nicht schade darum, vielleicht kann wenigstens die Bevölkerung verschont werden. Nur Unfrieden und Hass säen sie seit ihrem Bestehen in Brüssel zwischen den Völkern Europas wenn sie auch immer das Gegenteil behaupten. Sehr geehrter Autor, schauen sie heute auf die Ostsee, glauben sie ernsthaft, das sich Russland das noch ewig gefallen lässt?
Wenn hier vom Untergehen Europas erzählt wird und der Verursacher käme einfach so davon, dann sollte man mir gestatten leicht zu lächeln. Sollten die Entwicklungen am Ende ganz offiziell zu einem WK III führen, dann sollte doch keiner glauben es werde an der irischen Steilküste eine Grenze gezogen gegen Kernwaffen. Diesmal wird der Steinewerfer auch Zuhause involviert sein, womit klar sein dürfte für die Strategen im Pentagon wo vor allem bei ihnen selbst die roten Linien gezogen sind. So einfach wie bei der Teaparty wirds wohl nicht werden.
Ein „Daumen hoch“ hilft Ihrer schlechten Bewertung nicht wirklich, deshalb ein kurzes Wort: hier, in diesem Kommentariat, ballen sich Putinbeführworter überdurchschnittlich zusammen und diese Leute vertreten teilweise schräge, ,unlogische bis ehrlose Meinungen. Schwer zu sagen, aus welcher politischen Richtung die kommen.
Sie haben Recht, Russland ist der Aggressor, spricht einem Nachbarland das Existenzrecht ab und beginnt einen Angriffskrieg. Man kann nun die USA wegen ihrer üblen Machenschaften in der Welt total ablehnen und als Quell vieler idiotischer Strömungen bezeichnen, man kann unsere Regierung eine Idiokratie des Grünismus nennen, trotzdem kann man Putin diesen Krieg nicht gewinnen lassen. Wenn man ein bisschen kombinieren kann und die Ereignisse in einen Zusammenhang bringen kann, versteht man auch, dass man keine Angst vor einem Atomkrieg zu haben braucht und dass Putin am Verlieren ist.
Krieg ist dort, seit die Referenden 2014 das Votum für eine Unabhängigkeit der Oblasten Lugansk wie Donesk bestätigten. Bis zum Eingriff der Russen wurden im Donbass 14.000 Tote gezählt, es gab Verletzte und Schäden an Hab und Gut.
Man kann natürlich den Blick kürzer richten und auch nicht darauf schauen, dass Selenksyj auf der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz bereits die Stationierung von Atomwaffen auf ukrainischem Staatsgebiet forderte.
Wohlgemerkt – ohne dafür das nötige Kleingeld in der Tasche zu haben.
Ich frage mich halt, um welche Interessen es dort tatsächlich geht – und weshalb man sich so einseitig auf eine Seite schlägt, die nicht weniger Dreck am Stecken hat als die andere?
Wäre es nicht angemessen, gerade wir Deutschen würden uns auf humaitäre Hilfe beschränken? Wobei dort im Donbass, wo sie gebraucht würde, keine Unterstützung aus dem Westen ankommt.
Wo aber bleiben die Hilfssendungen und -gelder?
Wenn Putin seine „militärische Spezialoperation“ von Anfang an nur auf Lugansk und Donezk ausgerichtet und kommuniziert hätte, wäre alles eine andere Diskussion und er wäre wahrscheinlich schon längst relativ folgenlos für Russland am Ziel.
Sein Ziel und seine Motivation sind aber etwas ganz anderes. Das hat er schon lange und ausführlich kommuniziert. Deshalb ist mit der Unterstützung der Ukraine mit Waffen die russische Armee daran zu hindern bis an die Grenze zu Polen vorzudringen und gleichzeitig zu verhindern, dass das Land Ukraine von der Landkarte verschwindet. Je schneller Putin nun gestoppt wird, umso weniger humanitäre Hilfe ist nötig.
Mit Verlaub Herr Heinsohn, aber sie haben von „Mütterchen Russland“ und seinen Menschen nicht die geringste Ahnung.
„Wir sehen doch gerade was in Russland los ist.“
Was ist denn da los?
Werden dort Rentner bei Demonstrationen von Bereitschaftspolizei angegangen und zu Tode gebracht, weil sie gegen Coronamaßnahmen demonstrieren?
Oder werden dort Menschen für sechs Monate ins Gefängnis gesteckt, weil sie den Rundfunkbeitrag nicht zahlen wollen?
Oder werden dort verbale Hetzjagden gegen Ungeimpfte durchgeführt?
Oder … oder … oder …
“ Was seine Einsatzgruppen mit Folter, Verstümmelung und dann erst Ermordung in der Ukraine praktizieren, geht ohnehin als Putin-Methode in die Genozid-Annalen ein.“
Und ich hielte Sie für einen gebildeten und vernünftigen Mensch…
Aber, wahrscheinlich -wenn um Russland geht, sind die meisten Deutschen -Bildung hier, Bildung her – ziemlich ….
Ich habe vielfach den Verdacht, dass epigenetisch weitergegebene Traumata unserer Vorfahren einen realistischen Blick auf das, was da vor unseren Augen geschieht, verhindern.
Man müsste sich also klar werden, was für Vorurteile hinsichtlich der Protagonisten im eigenen Kanon, sicher vielfach unbewusst, vorhanden sind, um zu rationalen Einschätzungen zu kommen.
Zumal die einseitige Berichterstattung, die uns nur zugänglich sein soll, genau diese „Kerbe“ propagandistisch indoktrinierend auch noch bedient.
Alles, was an Kriegsverbrechen der einen Seite belegt werden kann, sollte man auch auf der anderen Seite als geschehen ansehen. Der Grund dafür: Der Anteil der Psychopathen, der Feigen und der Charakterschwachen ist auf beiden Seiten gleich.
Darüber hinaus gibt es allerdings noch diejenigen Greuel, die von der politischen und militärischen Obrigkeit befohlen werden und sich in Aktionen äußern, die der einzelne Soldat nicht entscheiden kann. Z.B. sind dies gezielte militärische Maßnahmen gegen die Zivilbevölkerung: Atomkraftwerk beschießen, Zivilisten bei Referenden beschießen, Bahnhöfe und Märkte beschießen …
Dem militärischen Gegner Greueltaten in die Schuhe zu schieben, hat große Tradition, z.B. im Ersten Weltkrieg, als die deutschen Truppen durch Belgien marschierten. Da wurden angeblich wahllos Zivilisten erschossen, Kindern wurden die Hände abgehackt. Die damalige SPD schickte im Herbst 1914 Adolph Koester und Gustav Noske nach Belgien, um diesen Gerüchten nachzugehen. Auch wenn beide nichts Belastbares hinter diesen Gerüchten gefunden haben, so sollte sich die heutige, kriegsbesoffene SPD doch deren Resümmee hinter die Ohren schreiben: „Bewahre uns das Schicksal … davor, daß der Krieg in unsere Heimat getragen wird!“ (Koester / Noske, Kriegsfahrten durch Belgien und Nordfrankreich 1914, S. 119).
Atomaren Provokationen konventionell begegnen: Das ist der Punkt. NATO/USA bleiben unter der Eskalation. Es muss immer klar sein, wer eskaliert: Wenn, dann Putin. Das hebelt Putins Drohung aus, Leute, die im „Westen“ mit diffusen Atomängsten arbeiten wie Schwarzer und Precht, sind damit auch widerlegt. Was die strategischen Waffen anbelangt: Die nuklearen Kompetenzträger der russ. Streitkräfte sind, wie die auf der Gegenseite (USA) auch, darauf festgelegt, eine Eskalation mit strategischen A-Waffen unbedingt zu vermeiden. Wenn Putin den Befehl gäbe: Sie würden diesem nicht folgen. Daher ist die Drohung mit dem atomaren Weltuntergang eine zwar schreckliche, aber dennoch stumpfe Drohung. Sollte Putin dennoch einige taktische A-Waffen (Sprengkraft unter 10 Kilotonnen TNT) zum Einsatz bringen, wäre die Folge ein massiver, aber konventioneller Schlag gegen Russland, bevorzugt Marinebasen. Putin fände sich in einem „worst case“ Szenario wieder.
Das sind auf der „Stellvertreter-Ebene“ sicher alles vertretbare Überlegungen, nur sagt das wenig bis nichts über den weiteren Kriegsverlauf in der Ukraine. Dort stehen keine (Boden)Natotruppen im Gefecht, mischt die Nato weder in der Luft noch zu See mit. Insofern ist Putins Cordon Sanitaire bislang stabil, die Ukraine auf Waffenlieferungen und Aufklärungshilfe reduziert. Die veröffentlichten Zahlen ausländischer Kämpfer, Söldner, Freiwilliger etc schwanken stark von 15-50000 Mann.
Sollte Russland 300000 neue, ausgeruhte Soldaten aufstellen können, woher auch immer, wäre das alleine für die Ukraine ein gewaltiges Problem.
Aus den Meldungen der letzten Tage zur Teilmobilmachung war zu vernehmen, daß scheinbar auch Weißrussland mobil macht, auch wenn es die letzten Tage darum wieder sehr still geworden ist.
Selenskyjs Forderung, Wunsch nach Landstreckenwaffen deutet klar in die Richtung, daß die Ukraine ohne solche Waffensysteme gerade den Bach runter geht, weder neuen Truppen aus Russland, noch einem Zweifrontenkrieg mit Weißrussland durchhalten kann.
Hinzu kommt General Winter. Die Ukraine wurde schon die letzten Monate massiv beschädigt, ein erheblicher Teil ihrer wichtigen Infrastruktur befindet sich in russischer Kontrolle, z.b. Kraftwerke.
Die jetzt beginnende Heizperiode braucht Gas, sehr viel Gas, was seit Sovietzeiten aus Russland bezogen wurde. Ob Russland bereit sein wird, weiter in die Ukraine zu liefern (aktuell wohl nicht) ist völlig offen, solange Selenskyj (und seine Unterstützer) auf „Sieg gegen Russland“ setzt. Ohne Gasversorgung aus Russland und mit eingeschränkter, nationaler Stromversorgung, braucht man vermutlich viel Fantasie und Optimismus, wie die Ukraine über dennwinter kommen soll. In wenigen Wochen sind Temperaturen um null und darunter flächendeckende Winter-Normalität in der Ukraine.
Ob die EU und ihre Partner die benötigten Mengen a) aufbringen und b) ungestört zurückpumpen können wird, ist abzuwarten, Zweifel sind allemal berechtigt, sieht man sich nur die Deutsche Situation derzeit an.
Die jüngsten „Störungen“ (Druckabfall) bei NS 1 und ! 2 können „harmlose“ Gründe besitzen, aber auch Sabotageakte darstellen, von welcher Seite auch immer.
D.h. für mich, daß die Frage Atomkrieg oder Bluff derzeit und bis auf weiteres eher theoretischer Natur ist. Solange die Nato nicht aktiv, konventionell auf Seiten der Ukraine eingreift, sehe ich keine realistische Chance der Ukraine, über den Winter zu kommen. Militärische Teil-/Kleinerfolge der Ukraine in allen Ehren, sie haben kein einziges strukturelles Problem der Ukraine gelöst.
Ihre militärische Isolation bleibt aufrecht erhalten, ihre Energie-Abhängigkeit auch, der Verlust der Seewege auch.
Russland kann neue Mannschaften und Material ins Rennen schicken, die Ukraine nur sehr bedingt.
Sollte Weißrussland tatsächlich auf Seiten Russlands eine 2. Front eröffnen, muß dessen Nähe zu Kiev als fatal eingeschätzt werden. Der Konflikt wäre nicht mehr weit entfernt an den östlichen, südlichen Grenzen begrenzt, sondern unmittelbar vor der Tür angekommen. Das „normale“ zivile Leben in Kiev käme sehr schnell zum erliegen, die zivile Verwaltung des Landes damit wohl auch.
Natürlich kann ich mich bei allem täuschen und Russland steht kurz vor der Niederlage, die Ukraine kurz vor dem Sieg. Da ich kein Hellseher bin, kann ich nur leicht zugängliche Informationen bewerten, die sicher sehr lückenhaft und verzerrt sind. Da der Winter aber schon bald kommen wird, braucht die Glaskugel kein Teleobjektiv.
Sehr geehrter Herr Heinsohn, die Frage muss erlaubt sein: Haben Sie ihre Kinder, so Sie denn welche haben, schon darauf vorbereitet, daß sie demnächst in Russland oder Ukraine russische Atomschläge konventionell zu deeskalieren haben? Und wenn ja, wie viel Tote Nato-Soldaten planen Sie dafür ein?
?? Man sollte dem wenig Aufmerksamkeit schenken. Denn mit Atomwaffen(und konventionellen) droht Putin gefühlt alle drei bis fünf Tage und das bereits seit sechs Monaten.
Passiert ist selbstverständlich nichts, denn wer in der Ukraine fest steckt bzw zurück gedrängt wird, ist kaum in einer Position der Nato gefährlich zu werden.
Es ist ein regelrechtes Trauerspiel welchen Gedankengängen sich allgemein geschätzte Denker in dieser Situation hingeben. Diese Art der Überlegungen ist wirklich das letzte was wir brauchen. Zudem ist sie geschichtsvergessen und geht von einer verzerrten Wahrnehmung der Geschehnisse aus, die jedesmal Russlands Angriff auf die Ukraine als Stunde Null setzt, ohne die Entwicklung davor und den Anteil des Westens daran zu berücksichtigen. Die Überlegungen des Herrn Heinsohn, wie auch der Ruf nach immer mehr Waffen, gerade von intellektueller Seite, geben genau das Bild ab, das so gern von Russland gezeichnet wird.
Mit dem Text von Heinsohn beschäftigt sich Ihr Kommentar allerdings nicht, lieber Herr Thiel.
Herr Thiel betrachtet auf einer Metaebene.
Hat aber das Glück, veröffentlicht zu werden.
Der Autor hat die Perspektive seiner Wahlheimat Polen angenommen.
Polen hat komplett andere Interessen als Deutschland.
Polen hat, wie USA, UK, FR ein essentielles Interesse, jeden positiven Kontakt zwischen Deutschland und Russland zu unterbinden.
Je feindlicher sich beide Länder gegenüberstehen desto besser ist es für die genannten.
Das ist Geopolitik.
In diesem Heinsohn-Text geht es um die Fähigkeit der Nato, auf einen Nuklear-Einsatz konventionell antworten zu können. Daran ist nichts „polnisch“.
Heinsohn schreibt nichts von SOLL, sondern dass die Nato das KANN.
So habe ich es auch verstanden – nur was besagt das für die Ukraine konkret?
Sie steht nach wie vor alleine im Feld. Es gibt keinen Natoeintritt in diesem Konflikt, nur Waffenlieferungen und Aufklärung.
Zweifellos sind einige unserer Waffensysteme sehr gut und erfolgreich, haben Russland teilweise empfindliche Stiche versetzt (sowohl gegen Panzer, Schiffe und Flugzeuge) nur bringen diese Stiche bislang keinerlei strategischen Durchbruch zugunsten der Ukraine.
Sie hat nach wie vor die Kontrolle über große Landesteile und fast ihre ganze Küste verloren, viel Industrie, Regionen mit Bodenschätzen, Kraftwerke etc
Mögen sich manche russischen Verbände im Nordosten „chaotisch“ zurückziehen (was militärisch klug sein kann, wenn so Verluste begrenzt werden können), sehe ich im großen und ganzen derzeit nichts, was das Blatt insgesamt zugunsten der Ukraine drehen würde.
Ganz richtig, kann nicht soll. Angenommen es kommt so, konventionelle Antwort mit hohem Zerstörungspotential (z.B. Entscheidungzentren)auf atomaren Gefechtsfeld Einsatz, was ist dann der nächste Schritt der Russen? Der Ex Generalmajor der Bundeswehr Gerd Schulze Rohnhof will einen russischen Angriff auf Ramstein/Pfalz dann nicht mehr ausschließen mit allen Konsequenzen, die daraus folgen.
was kann die nato denn? vor dem ukrainekonflikt,waren sich im westen alle einig,dass der russe uns überrennt und nun soll es genau anders herum sein? die amis müßten hundertausende soldaten über den atlantik bringen,bei solch einem konflikt ,denn wer soll den aufhalten? 180000 tausend mann bw mit 200 leopanzern und 100 flugzeugen oder verlassen wir uns auf die polen? wir fallen doch bei rgrünen politik komplett aus dem raster.
Der Text soll die Kriegsbeteiligung der NATO im Krieg gegen den Donbass rechtfertigen und will die Menschen im Westen in Sicherheit wiegen, dass die „Guten“, also der LGBQT – Werte – „ich vernichte die Existenz von jedem der meine Weltanschaung nicht teilt“ – Westen schon gewinnen werden, auch wenn der „Böse“ (Vetreter der spießigen Hetero – Familie) – Putin mit Atomwaffen droht…
wer sagt ihnen denn,dass china sich nicht auch noch einmischt,so wie es im korerakrieg der fall war. da flogen chinesische/russische piloten in nordkoreanischen mig 15 umher..
Eben!!! Sie sagen es! Selbstbestimmungsrecht! Das international bestätigte Land Ukraine soll selbst bestimmen dürfen, ob es in die EU und in die NATO will. Wenn die Russische Föderation ein gesundes Bündnis wäre, hätte sie auch kein Problem damit.
Da sagen Sie was.
Die östlichen Oblasten wenden sich gerade von dem Land ab, das in die NATO will. Und jetzt?
Also Selbstbestimmungsrecht für die mehrheitlich russisch-stämmige Bevölkerung im Donbass, die sich Russland zuwendet und Grund und Boden gleich mitnimmt – wie Lawrow sagt.
Die Referenden 2014, nirgends anerkannt, wollten nur Unabhängigkeit. Lawrows Reden vor der UN findet man bei Thomas Röper ins Deutsche übersetzt.
Herr Goergen, polnischer geht’s gar nicht.
„Mit dem Text von Heinsohn beschäftigt sich Ihr Kommentar allerdings nicht, lieber Herr Thiel.“
Na ja, die Texte von Herrn Heinsohn oder auch Herrn Spahn beschäftigen sich auch nicht mit der Wirklichkeit und den Gesamtzusammenhängen.
Von daher paßt das schon, was Herr Thiel schreibt.
er hat aber recht aus meiner sicht..
Aus genannten Gründen, lieber Herr Goergen. Diese Gedankenspiele müssen dringend aufhören. Man kommt sich ja schon vor wie vor dem ersten Weltkrieg.
Aber es scheint ein Merkmal unserer Zeit zu sein, in einfaches Denken zu verfallen, ob Zuwanderung, Klima, Corona oder Ukraine, ein ständig wiederholtes Narrativ genügt und „alle“ denken in die gleiche Richtung. Wohin uns das gebracht hat sehen wir heute.
Vielleicht einfach mal einen Schritt zurücktreten und ein wenig zur Besinnung kommen.
Was sind die Fakten? Putin ist der Kriegsverbrecher. Er hat einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg begonnen. Wir, im Westen verteidigen unsere Werte (Strack-Zimmermann). Unsere Medien verbreiten diese Informationen. Sind dies Fakten? Wer hat die meisten Militärstützpunkte weltweit auf nicht heimischen Territorium. Wer war nach dem II. WK in die meisten Kriege involviert und warum und vor allem mit welchen Begründungen. Wer überzieht die ganze Welt mit Sanktionen. Wer unterhält Foltergefängnisse auf fremdem Territorium um dem Folterverbot im eigenen Land zu entgehen. Wer unterhält Biowaffenlabore auf fremdem Territorium. Wer versucht den Weltraum zu militarisieren (star wars). Wer verseuchte auf Jahre hinaus ganze Landstriche in fremden Ländern mit Chemikalien und/oder DU Munition (agent orange, depleted uranium). Wer hat Menschenversuche mit Kernwaffen oder Krankheitserregern durchgeführt. Wer führt von fremdem Territorium illegale Drohnenmorde durch. Wer versucht Journalisten habhaft zu werden die Kriegsverbrechen aufgedeckt und publiziert hatten um sie für den Rest ihres Lebens im Knast verrotten zu lassen…..Merkwürdig Putin findet sich da nicht. Es muß also eine Macht oder Organisation geben die so etwas macht oder tut. Wer kann dies nur sein, vor allem, woher kommen die enormen Mittel dafür. Gibt es da ein pekuniäres pertuum mobile, ein finanzielles Wunderland. Fragen über Fragen. Bin gespannt ob TE dies veröffentlicht.
Klingt alles nachvollziehbar, geradezu rational. Aber ist es nicht genau das Irrationale, dass Machthaber wie Putin so gefährlich macht? Von den eher eindimensional gestrickten Menschen, die Generäle werden, ganz zu schweigen.
Das ist eben eine wichtige Frage. Ich glaube zwar weniger, dass Putin so ist, wie ihn die westliche Propaganda darstellt, aber ich weiß es nicht. Wenn der Westen damit recht hat, dann ist es irrational, auf die Rationalität Putins zu vertrauen. Und wenn es nicht so ist, ist es immer noch die falsche Strategie.
Und genauso verhält sich das.
Unsere Schönredner sind so erschrocken über die Realität hinter der Spanischen Wand, dass ihnen der Mut fehlt um mit der Erkenntnis fertig zu werden. Lieber noch ein Brett vor den Kopf.
„Deshalb übergeht er in der Mobilisierungsrede wohlweislich seine Vernichtungsdrohungen aus dem Februar 2022 und inszeniert stattdessen eine Reaktion auf westliche Warnungen danach. Gegen die habe er eigene „Zerstörungsmittel mit überlegenen Komponenten“, mit denen er nicht bluffe. „
Ich bin verwirrt, ob der letzten Darstellungen in den MSM, die mir glaubhaft versicherten, dass ER uns dieses Mal mit dem Atomkrieg drohte.
Hat er uns nun gedroht, oder nur auf unsere Warnungen (Drohungen?) reagiert ?
Die Alarmbereitschaft der Atomstreitkräfte der Russischen Föderation hält die Regierungen der NATO-Staaten in Schach [Nichtkriegführung] und genau das und nur das soll sie auch tun. Jegliche Überschreitung der Nichtkriegführung seitens der NATO-Staaten hin zur Konfliktpartei vermeiden die Regierungen der NATO-Staaten, wenn auch insbesondere die Regierungen der USA und des UK auf dem schmalen Grat zur Konfliktpartei balancieren.
Russland ist ein Zwerg.
Das BIP beträgt nur ca. 10% der EU.
Ohne die Atomwaffen wäre das Land bedeutungslos.
Stimmt. Die EU hat aber auch rd. 450 Mio. Einwohner, grob gerechnet also drei mal so viele wie Russland. Und angesichts der vorhandenen Bodenschätze und Energiereserven ist Russland so bedeutungslos nicht, wie wir gerade eben leidvoll erfahren.
Nun, wirtschaftlich mag Russland als „Zwerg“ erscheinen, aber hinsichtlich seiner Rohstoffe – die im übrigen für die moderne Industrie vielfach unverzichtbar sind – ist Russland ein Riese.
Das Land wird daher immer bedeutungsvoll sein – ob es über sein Schicksal selbst entscheiden kann, das steht natürlich auf einem anderen Blatt. (Aber dafür sind die Atomwaffen wohl die Rückversicherung)
Die Frage bleibt: Ist Putin ein irrationaler durchgeknallter Potentat? Dann sind die Überlegungen, dass er keine Atomwaffen einsetzt, nichtig man unterstellt im ja irrationales Handeln. Man sollte ihn dann eher besänftigen und einhegen.
Ist Putin aber ein skrupelloser Stratege? Dann sollte man deeskalieren und verhandeln, denn er kann nicht viel gewinnen, aber viel verlieren. Und wir auch.
Könnten wir einen neuen Weltkrieg gewinnen? Vielleicht, aber wir würden weit mehr verlieren als wir ertragen könnten.
Oder hat Putin mit seinen Vorwürfen gegen die Ukraine gar (teilweise) recht? Dann würden wir nicht auf der Seite der Humanität stehen. Woher nehmen wir unsere Sicherheit, dass an der russischen Version nichts dran ist?
„2011 hat er am NATO Defense College (NDC Rom) das Fach Kriegsdemographie eingeführt und bis 2020 gelehrt.“
Und auf das er einen sehr einseitigen Fokus legt.
„Bereits die Vorbereitung auch eines nur taktischen Atomschlags würde deshalb alle Atommächte gegen Putin einigen.“
Auch China, Indien, Pakistan, Nordkorea?
Am Ende des nächsten Winters wird es im Westen vielleicht schon ein wenig anders aussehen. Können Regime, die von ihrem Klimarettungswahn getrieben Ihre Bevölkerungen hungern, frieren und stinken lassen, überhaupt noch effektive Militärschläge ausführen ?
Das ist eine sehr wichtige Frage. Um die Antwort gleich vorwegzunehmen:
Der deindustrialisierte Westen ist bereits seit längerem nicht mehr in der Lage einen grossen, konventionellen Krieg zu führen – schon allein deshalb, weil ihm die industrielle Kapazität fehlt um Artilleriegeschosse, Granaten usw. in ausreichenden Quantitäten zu produzieren. Jetzt – mit der aktuellen Energiekrise – würde das gleich doppelt und dreimal nicht gelingen.
Und die vorhandenen Munitionsvorräte sind vielleicht ausreichend für einen begrenzten Krieg gegen militärische Zwergstaaten oder sog. nicht-staatliche Akteure – im Fall eines ´high intensity´-Konfliktes wären sie nach wenigen Tagen aufgebraucht, und danach kann der Westen buchstäblich die weisse Fahne aus dem Fenster hängen.
Russland hingegen hat die industrielle Basis für einen solchen Krieg – die können an einem Tag 30 000 Granaten auf ukrainische Stellungen im Donbas abfeuern, um am nächsten Tag stehen 30 000 neue Granaten bereit. Von China ganz zu schweigen…
Anders als der Nato-Fanclub hier und anderswo impliziert, sind Russland und China dem Westen schon allein aus diesem Grund in einem konventionellen Krieg haushoch überlegen.
Mal ganz zu schweigen von der mentalen Einstellung der Bevölkerung (wer würde für den dekadenten Westen den Kopf hinhalten?), der Zahl der verfügbaren Reservisten (in den meisten Nato-Staaten kaum oder praktisch nicht vorhanden), der Art und Stückzahl der vorhandenen Waffen, der jahrzehntelangen Ausbildung für ´Friedenssicherung´ statt ´Combined Arms Warfare´ usw.
Kurz und gut: Die Nato ist ein Papiertiger.
Im Endeffekt sagt Heinsohn nichts weiter, als dass das Ganze ein Chicken-Game ist und Putin sich den Kernwaffeneinsatz nicht trauen würde. Ich kann dem nicht wirklich folgen. Das würde nur dann gelten, wenn Russland Nato-Gebiet angreifen (egal ob nuklear oder konventionell). Taktische Atomschläge in der Ukraine führen aber nicht automatisch zu einer Reaktion der Nato – weder konventionell und schon gar nicht nuklear. Es gibt kein Bündnis zwischen der Ukraine und der Nato. Wenn die Nato also russische Truppen oder gar russsiches Gebiet angreift, sind sie der Aggressor (gegen Russland). Es spielt rechtlich überhaupt keine Rolle, was Russland vorher in der Ukraine gemacht hat. Greift die Nato Russland (substantiell – also nicht nur ein paar pro forma Tomahawks in die Wüste) an, wird Russland nuklear antworten, denn konventionell haben sie in der Tat keine Chance. Das hat Russland schon seit vielen Jahren klar gemacht. Das ist ja gerade das Prinzip der nuklearen Abschreckung. Ich weiß nicht wie Herr Heinsohn auf die Idee kommt, Putin würde im Falle eines echten Nato-Angriffs auf einmal den Schwanz einziehen und aufgeben. Wishful Thinking Herr Heinsohn, wie wir es von Ihnen schon seit Beginn des Krieges hören.
Dass Russland konventionell keine Chancen hat, darauf sollten Sie lieber nicht wetten. Und dass der Westen medial gewinnt: Danach sah es vielleicht vor 3-5 Monaten aus, inzwischen eitern die unangenehmen Wahrheiten mehr und mehr heraus, die unterirdische Qualität dieses Artikels belegt es übrigens auch. Ja, der Michel müsste etwas mehr nachdenken, auf den Demos und in den Umfragen sind die Scharfmacher, Hasser und Hetzer bereits auf dem Rückzug, dabei gibt es nur kleinflächig nachts geringe Minusgrade…. Adolf hatte, mit einer deutlich besser (relativ) aufgestellten Armee, bereits mit einem Dreifrontenkrieg ( oder 4-Fronten, die Bombardierungen) unüberwindliche Probleme. Unsere Quacksalber und Zauberlehrlinge quasseln ihr Unvermögen und das moralische Armageddon an 6-8 „Fronten“ einfach weg, die anrollenden Karwendsmänner (Wellen) bzgl. des Finanz- und Wirtschaftssystems negieren diese Ahnungslosen einfach….
„Mit der Nato trifft Putin auf ein ganz anderes, ja einzigartiges Kaliber.“
Bei einem konventionellen Eingreifen der Nato würde in Russland die Generalmobilmachung erfolgen und ein russischer Befehlshaber der sich dann widersetzt wird nur schwer zu finden sein. Das größte Land der Erde, das gleichzeitig auch die größten Rohstoffvorkommen hat und die meisten Atomsprengköpfe besitzt wäre nicht zu bezwingen, jedenfalls nicht von der jetzigen Nato. Tut mir leid Herr Heinsohn, aber sie scheinen nicht mal zu ahnen, dass Russland mehrheitlich eine sehr patriotische Bevölkerung hat, die auch Übernatürliches leisten kann, da haben sich schon Andere die Zähne ausgebissen.
Haben Sie es so nötig Ihren Ruf als kritisches Blatt zu verspielen? Fakt ist, dass der Westen zwar Berufsarmeen hat, die evtl. besser ausgebildet sind, aber die NATO hat viel alten Gammel aus den letzten Jahrzehnten. Schauen wir uns die Bundeswehr an. Und selbst bei den Briten oder Franzosen sieht es nicht besser aus. Ein kleiner Teil ist einsatzbereit. Den Teil, den man für Einsätze in Mali oder Afghanistan gebraucht hat. Diese massive Selbstüberschätzung des Westens ist einfach nur peinlich. Hier bricht grad die Wirtschaft zusammen. Seit 20 Jahren wächst der Westen nicht mehr real, und die Schulden steigen immer weiter. Milliarden werden ans Ausland verschenkt, systematisch werden Migranten in die westlichen Länder geholt. Der Westen ist doch schon lange nicht mehr Handlungsfähig und destabilisiert sich seit Jahren selbst. Die USA genauso, wie Europa. Wir sollten uns nichts vormachen, bis auf Atomwaffen und die amerikanische Armee funktioniert hier wenig. Vor allem Europa wäre sofort überrannt. Das war übrigens schon zur Hochphase des kalten Kriegs so. Europa wäre trotz militärischer Aufrüstung nicht gegen die UDSSR zu halten gewesen. Deswegen die damalige Drohung mit den Atomwaffen durch die NATO.
Die Russen haben die beste Luftabwehr der Welt. Einzig die Israelis spielen in deren Liga. Und aktuell haben die Russen viele Gelegenheiten an praktischen Beispielen wie HARM und Hilmars zu üben und werden dabei immer erfolgreicher. Die Anti-Radar-Raketen HARM fangen sie praktisch zu 100% ab und die Hilmars zu 60-70%.
Dieses Überwältigungsszenario der konventionellen Macht der NATO würde sehr blutig enden. Hyperschallwaffen haben ebenfalls nur die Russen. Gegen diese ist noch kein NATO-Kraut gewachsen.
Zu glauben, man könne durch überlegenen konventionelle Streitmacht (den Briten würde übrigens nach einem aktuellem Planspiel bei Kämpfen wie in der Ukraine nach bereits 8 Tagen die Munition ausgehen, die Bundeswehr hat noch weniger Vorräte) den Einsatz taktischer Kernwaffen durch die Russen eindämmen, ist ein gefährlicher Trugschluss.
Der Westen hat sich in den letzten Jahren auf den falschen Krieg vorbereitet. Leicht gepanzerte Fahrzeuge mit gutem Minenschutz machten in Afghanistan Sinn, aber nicht in der Ukraine. Auf einmal zählt wieder Quantität und weniger die Qualität. Luftüberlegenheit ist kein Selbstläufer wie beim Kampf gegen die Taliban, also braucht man viel mehr Artillerie als man aktuell hat. In der Ukraine wird innerhalb von rund 4-6 Wochen die Jahresproduktion der USA an Artilleriemunition verschossen.
Dem Westen fehlt aktuell wie weiland der Wehrmacht 1939 die Tiefenrüstung für einen intensiven Konflikt (China gibt es auch noch, Südkorea, Iran usw.).
Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass der Autor das reale Kalkül der NATO in einem solchen Fall kennt.
Außerdem sollte das Problem bei dem Szenario hier klar sein – Russland behält immer noch genug strategische Atomwaffen, um zumindest die Ukraine in eine radioaktiven Parkplatz zu verwandeln.
Darum will man in der Ukraine übrigens was anderes – die Ukraine hat auf ihrer Homepage vorgeschlagen, dass die USA lieber gleich mit hunderten Atomraketen einen Enthauptungsschlag auf das russische Nuklearpotential durchführen sollte, wenn es seine Atomstreitkräfte ernsthaft in Schlagbereitschaft versetzt. Was übrigens eher den Doktrin des Kalten Krieges entspricht. Auf das Vabanque-Spiel, dass Sowjets ihre Führung „eh vorher stürzen“ würden, hätte man sich damals eher nicht eingelassen.
Und vielleicht ist das heute anders. Man sollte aber vielleicht auch aufpassen, die Sache nicht zu sehr auf die leichte Schulter zu nehmen.
„Die Nato“. Aha, wer ist die, und wie würde die reagieren? Letztendlich haben die europäischen NATO-Partner kaum die militärischen Mittel, im Falle eines Falles adäquat zu reagieren, zumindest auch die Bundeswehr nicht einmal die Fähigkeit, das eigene Territorium zu verteidigen.
„Die NATO“ wären also die Amerikaner. Und so, wie Kollege Biden bereits über unsere Köpfe hinweg entschieden hat, Nord Stream 2 nicht in Betrieb zu nehmen (wer hat wohl jetzt in die Pipeline ein Loch gebohrt?????), werden die Amerikaner (die übrigens immer noch billige Energie für ihre Wirtschaft haben, aber das nur am Rande) bzw. würde er (ich setze ihn bzw. die, die ihn lenken, gedanklich stellvertretend für die dann noch einzuschaltenden Gremien) über unsere Köpfe hinweg entscheiden, wie’s weiter geht – also über unser Schicksal entscheiden.
Ich habe vor einigen Jahrzehnten noch anders gedacht und war an der Endphase des Kalten Krieges quasi live beteiligt, aber heute fehlt mir mittlerweile fast jegliches Vertrauen in unser Verteidigungsbündnis. So ändern sich die Zeiten.
Ich denke auch, wie sollten nicht der Propaganda auf den Leim gehen. Die Wahrheit haben weder die Russen noch NATO (USA, EU, D) gepachtet … auch wenn sie es gerne so darstellen.
„Man stelle sich das Beben der Bundesrepublik vor, wenn sie – auf ihre Bevölkerung umgerechnet – plötzlich 170.000 Jünglinge in Todesgefahr schicken würde.“ hahaha… hier wird die gesamte Bevölkerung der Gefahr einer unkontrollierten Masseneinwanderung ausgesetzt, und obwohl wir uns eben nicht wie Russland oder die Ukraine in einem Kriegszustand befinden, sind hier seit Öffnung aller Schleusen mit Sicherheit genauso viel Opfer zu beklagen wie im Ukrainekrieg.
Wie wahnsinnig ist das erst, und wo muss das in der „Genozid-Skala“ eingestuft werden? Aber gut, was sollte man anderes erwarten von Regierungsparteien in Deutschland, die in regelmäßigen Abständen mit „Deutschland verrecke (wahrscheinlich mit Messer im Bauch)“ durch die Straßen zieht.
Da muss ich mal die Bremse reinhauen. Die Erfahrungen unserer Familie mit Ukrainern (auch von uns betreute Flüchtlinge) bzw. Russen sind so, dass man hier im Gegensatz zur Einwanderung anderer Ethnien keine allzu großen Sorgen haben muss – Stichwort Messerangriffe von Einmännern, aber auch Integrationswilligkeit.
Dennoch übt Germoney eine ziemliche Anziehungskraft aus – wir kennen mehr als eine Ukrainerin, die angesichts der Tatsache, dass sie hier für sich und ihre Kinder laut eigener Aussage in zwei Monaten mehr Geld erhält, als sie in der Ukraine im ganzen Jahr verdient, gerne hierbleiben möchte. Nicht vernachlässigt werden darf, dass noch in der Ukraine Verweilende dann in diversen Anrufen dazu animiert werden, doch auch zu kommen… Insofern hat der „Sozialtourismus“-Vorwurf von Merz durchaus einen realen Hintergrund. Jedoch: wir sind schon seit Jahren dabei, das Geld an die Falschen zu verpulvern; da muss man sich über leichter zu integrierende christliche Europäer nicht echauffieren.
„Was seine Einsatzgruppen mit Folter, Verstümmelung und dann erst Ermordung in der Ukraine praktizieren, geht ohnehin als Putin-Methode in die Genozid-Annalen ein.“
Haben sie dafür Belege? Wenn ja, legen sie sie offen! Bis jetzt habe ich vor allem ukainische Geueltaten gesehen da kann ich ihnen gerne ein paar videos zukommen lassen.
„Doch mit der Nato trifft Putin auf ein ganz anderes, ja einzigartiges Kaliber.“
Auch hier zeigt sich leider totale Ahnungslosigkeit! Die NATO ist konventionell bald blank, das heisst sie kann keine konventionellen Waffen mehr liefern ohne, dass sie ihre Verteidigungsfähigkeit aufgibt! Fragen sie doch mal ein paar Generäle.
Ich halte die NATO komplett für überbewertet, klar kann man kleine Länder wie Serbien oder Lybien in Schutt und Asche bomben allerdings sieht es komplett anders aus wenn man auf einen ebenbürtigen Gegner trifft. Und hier liegt dann dass Problem von multinationalen Truppen! Meiner Meinung nach funktionieren die heutzutage nicht mehr! Zeigen sie mir die polnischen Soldaten die sich für Deutschland opfern würden!
Ach ja, aktuelle ukrainische Greueltaten von der sicheren Quelle aus Telegram. Ist ungefähr so realistisch, wie morgen Nordstream2 vollGas liefert.
Wenn Sie die Kämpfe in den Ostgebieten nach Annexion der Krim meinen, wissen Sie als geschichtlich offensichtlich sattelfeste Person auch, wer dort die ganzen letzten Jahre gezündelt hat von wem diejenigen dort positioniert wurde; die ASOWs taten das, was dort getan werden musste; sonst wären die Separatistengebiete längt annedektiert.
Ist immer schön, wie man vermeintlich den Blickwinkel drehen kann, wie man will und Unpassendes einfach ausblendet, weil es nicht in die eigene Welt passt.
Last but not least, ist es die NATO die insgesamt dazu führt, dass Polen sehr wohl seine Soldaten mobilisiert, denn Polen weiß sehr gut, ob seiner Position.
Propaganda sollte man stets mit Skepsis begegnen. Das gilt für beide Seiten.
Das heißt nicht, dass es keine Greuel gegeben hat, oder dass möglicherweise eine Seite viel schlimmer als die andere ist. Aber woher können wir das sicher wissen?
Prof.Heinsohn war lange genug am NATO Defense College…..
Interessante Analyse, eines Gunnar Heinsohn würdig. Wenn man aus der Ferne Etwas aus der „Vogelperspektive“ beurteilen muß/darf, ist man meist auch irgendwie brilliant. – Im Ergebnis hieße es aber, daß die Russländische Förderation sofort mit einem massiven Atom-Waffen-Einsatz gegen die Ukraine losschlagen „müßte“. Dieser würde zum kompletten Ausschalten der Ukraine führen, sodaß sich das aufgezeigte konventionelle Szenarium – es sei denn, man will in Rußland (durch Weißland) und der zerstörten/verseuchten Ukraine mit GIs einmarschieren – „erübrigen“ würde, da nicht mehr zielführend. Man bedenke: Je länger das „Geeiere“ auf dem ukrainischen Gefechtsfeld anhält, desto größer werden tatsächlich Putins Probleme, wenn nicht zuletzt – wenn man des westlichen Einschätzungen vertrauen kann – für ihn unlösbar. Ein Putsch von Hardlinern könnte das ggf. abwenden.
Die Drohung ist, so vermute ich, eher so: Bei einem Atomschlag gegen die Ukraine würde „die NATO“, also tatsächlich die USA, massive konventionelle Vernichtungsschläge im russischen Kerngebiet ausführen. Dies richtete sich etwa gegen Moskau, gegen Russlands Infrastruktur und insbesondere gegen die verantwortlichen Personen, so dass keiner der Verantwortlichen überleben würde, weder Putin noch seine Generäle noch deren Umfeld.
Die US-Gegenschläge hätten mit der Ukraine selbst nichts mehr zu tun. Sie wären in ihrer Intention auch nicht gegen Russland gerichtet. Es geht darum, einen Atomkrieg durch Abschreckung zu verhindern. Denn mit pazifistischen Demonstrationen ist Putin ja eher nicht zu beeindrucken.
Ihr Wort in Gottes Ohr, Herr Heinsohn. Hoffentlich stimmt Ihre Analyse!
So schlüssig die Ausführungen von Heinsohn auch sein mögen, hat jede Analyse im Vorfeld von Ereignissen, die erst eintreten, den Nachteil, ihren Wirklichkeitsgehalt noch nicht unter Beweis stellen zu müssen. Im „metapolitischen“ Raum ist zur Zeit mehr unterwegs als Viele sich vorstellen können. Putin und sein engster Umkreis könnten unter gewissen Einflüssen Entscheidungen treffen, die durchaus apokalyptische Züge haben. Gewisse Endzeitsekten mit Verbindungen in zentrale politische Entscheidungsgremien sind sowohl in Russlnd wie auch den USA aktiv und wollen ihren Agenden zum Durchbruch verhelfen.
Auch ich bin für eine harte Linie gegenüber Russland. Dennoch weiß niemand, wozu Putin und seine Schergen am Ende fähig sind. Er ist gewiss nicht verrückt, aber ein in die Ecke getriebener Verbohrter kann genau so gefährlich sein. Mit Hitler verbindet ihn ja bereits die Blut-und-Boden-Ideologie.
Dem Westen bleibt in diesem Machtspiel dennoch nichts anderes, als Stärke zu beweisen, denn sonst hat er ohnehin verloren …
Da ein „Daumen nach oben“ von den vielen Russlandfreunden hier ja bald vernichtet würde, hier meine explizite Zustimmung: Nachgeben ist bei einem permanenten Erpresser wie Putin keine Lösung. Jedes Nachgeben gäbe neue Forderungen mit neuen atomaren Drohungen.
Abschreckung ist die richtige Wahl. Natürlich bin ich den USA höchst dankbar, denn ohne sie würde Putin Europa in Kürze dominieren. Auch wer unsere Regierung unterirdisch findet wie ich, kann das nicht wollen.
So ist es, danke!
Und ich hoffe, bei Gott, dass ich niemals den Gegenbeweis antreten muss.
Im Übrigen gibt sich der Deutsche ja gerne mal Illusionen über Russland hin, so z.B. auch was Gorbatschow betrifft. Siehe https://www.nzz.ch/meinung/der-andere-blick/gorbatschow-russland-und-deutschland-eine-fatale-beziehung-ld.1695671
Es stimmt, er war in Russland in weiten Teilen der Bevölkerung geradezu verhasst, aber uns ist es jahrelang nicht in den Sinn gekommen, unsere Blase zu verlassen und dies zur Kenntnis zu nehmen. Ein typisch deutsches Weltverbessererproblem. Ob dies zu einer „Russland-Romantik“ geführt hat? Nun, bei mir nicht, kaum einer von uns würde dort problemlos leben können. Aber auch dazu sind wir bis heute nicht in der Lage: zu erkennen, dass Russen (und auch Ukrainer), die ich an anderer Stelle selbst gerne als christliche Europäer bezeichne, riesige kulturelle Unterschiede zu uns aufweisen – da fällt alles darunter: die Einstellung zu Gewalt oder staatlicher Ordnung, natürlich eine gesund Distanz zu woken Auswüchsen (was m.E. einer der Hauptgründe für die Romantisierung ist), und, und, und.
Deeskalation und Verhandlungen sind kein ‚Nachgeben‘, sondern Gebote der Vernunft.
Wenn man Putin durch eine harte Haltung in die Eskalation treibt, ist das Ergebnis offen, aber die Verluste mit Sicherheit weit größer.
Chamberlain hatte es bei Hitler mit Appeasement versucht. Wozu das führte, wissen wir ja. Gesiegt hat am Ende der harte Churchill
„Gesiegt hat am Ende der harte Churchill“
Gesiegt haben am Ende die USA und die UdSSR. Großbritannien war schon damals nichts anderes als der unsinkbare Flugzeugträger.
Danke. Absolut richtig. Es gibt hier aber einige die Professor Heinsohn nicht verstehen, vielleicht ist das eben so, wenn man nur eine Meinung und keine Kenntnis hat. Denen sei aber die Angst genommen! Es ist nicht so schlimm mit Meinungen gegen Tatsachen zu kämpfen, nur eben sehr ermüdend.