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Zentralisierung als Traumziel der EU

NGOs, Ungarn und die Vereinigten Staaten von Europa

06.04.2025

| Lesedauer: 6 Minuten
Die EU-Kommission hat eigene Ziele und besonders eine eigene Vorstellung von Demokratie. Solange die Vorstellungen von Kommission und Wählern übereinstimmen, ist das kein Problem. Problematisch wird es, wenn Wähler den Traum der EU-Kommission von den Vereinigten Staaten von Europa nicht mitträumen wollen.

Die Geschichte der EU zeigt, dass sie es immer verstanden hat, Krisen zu ihrem Vorteil zu nutzen. Und um Krisen optimal nutzen zu können, hat die EU mit der Zeit viele Institutionen und Programme geschaffen, deren wohlklingende Namen ihren eigentlichen Zweck verbergen. Die momentane Krise ist also ein Geschenk für die Adepten der EU. Sie wähnen sich der Verwirklichung ihres großen Traums der Vereinigten Staaten von Europa so nah wie noch nie zuvor.

Eines dieser Programme der EU ist CERV. Es besteht aus sehr schönen Worten: Citizens, Equality, Rights and Values Programme. Auf deutsch: Programm für Bürger, Gleichheit, Rechte und Werte. Und auf der Webseite erläutert die EU auch, um was es dabei angeblich geht:

„Ziel dieses Programms ist der Schutz und die Förderung der Rechte und Werte der Union, wie sie in den EU-Verträgen und der Charta der Grundrechte verankert sind. Es wird dazu beitragen, offene, auf Rechten basierende, demokratische, gleiche und integrative Gesellschaften auf der Grundlage der Rechtsstaatlichkeit zu erhalten und weiterzuentwickeln.“

Der gebürtige Ungar Frank Furedi, emeritierter Soziologie-Professor und Direktor des Think-Tanks MCC in Brüssel, schreibt darüber auf dem Blog roots & wings: „Ich leite ein Forschungsprojekt, das untersucht, wie Nichtregierungsorganisationen (NGOs) durch die Europäische Union instrumentalisiert werden. Nach sorgfältigen Untersuchungen veröffentlichten wir Berichte, in denen die zweifelhafte Vergabe von Milliarden von Euro an Institutionen beschrieben wird, die die Aufgabe haben, Propaganda im Sinne der Kommission in ganz Europa zu fördern. Dieser skandalöse und besorgniserregende Missbrauch von Steuergeldern zeigt, wie diese Art der Korruption die demokratische Entscheidungsfindung in den Mitgliedsstaaten der EU untergräbt. Die EU hat diesen Propagandakomplex und von der EU finanzierte NGOs benutzt, um Regimewechsel in Ungarn und Polen zu fördern.“

„Die EU hat im Rahmen des CERV-Programms beträchtliche Mittel an NGOs in Polen (38 Mio. EUR) und Ungarn (41 Mio. EUR) weitergeleitet.“

„Allein die ungarische Ökotárs-Stiftung“, so Furedi, „erhielt von der EU Zuschüsse in Höhe von 3,3 Millionen Euro.“

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Um aber zu verstehen, wie die EU-Propaganda in Osteuropa funktioniert, so Furedi weiter, muss man deren historische Wurzeln betrachten. Sie waren in den 80er Jahren entstanden, um vermeintliche neutrale und bündnisfreie NGOs in die osteuropäische Politik einzubinden. Man wollte dadurch sicherstellen, dass postkommunistische Regierungen in den Bannkreis westlicher politischer Eliten geraten würden, die globalistische und postliberale Werte favorisieren.

Diese NGOs in den postkommunistischen Gesellschaften wurden, nach dem Zusammenbruch des Eisernen Vorhangs, von westlichen Intellektuellen und Politikern über die „Fallstricke“ des Nationalismus und die Vorzüge einer auf antisouveränen Werten basierenden Gesellschaft aufgeklärt. Denn man wusste, dass die ehemaligen Mitglieder des Warschauer Pakts eine starke Neigung zu nationalen Gefühlen und zum Patriotismus hatten.

Um diese Länder von diesen, für westliche One-World-Adepten schädlichen, Gefühlen zu befreien, wurde von der von George Soros finanzierten MTA-Stiftung im September 1991 in Krakau eine dreitägige Konferenz veranstaltet.

Der ungarische Emigrant Péter Kende hielt dort eine Rede mit dem Titel „Rückkehr zur Tradition … Welche Tradition?“. „Man muss die sogenannten nationalen Traditionen relativieren“, sagte Kende, im besten sozialistischem Duktus, „die mehr der Rhetorik und den frommen Wünschen entspringen als dem tatsächlichen Zustand des kollektiven Gewissens. Nichts ist unsicherer, flüchtiger und kränker als dieses Gewissen. Jetzt, wo der Moment der Heilung gekommen ist, muss man nicht in die Erforschung der Vergangenheit investieren, sondern in die Wiederherstellung des nationalen Kollektivs auf der Grundlage der bürgerlichen Tugenden, die einer Demokratie innewohnen.“

Für Kende bedeutet „Heilung“, eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit zu vermeiden. Seine Rede war von einem Mangel an Empathie für nationale Traditionen und Gefühle geprägt, die große Teile einer Gesellschaft haben. Deshalb stellte er den nationalen Traditionen den delegitimierenden Begriff „sogenannte“ voran. „Relativierung“ der nationalen Tradition bedeutet bei ihm, sie ihrer Bedeutung zu berauben. Sein Ziel war es, die Nationen Osteuropas von ihren Traditionen und ihrer Vergangenheit zu trennen.

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Für die meisten Teilnehmer des Kongresses in Krakau war das Nationalgefühl eine Krankheit, die geheilt werden müsste. Für Marion Gräfin Dönhoff, Mit-Herausgeberin der „Zeit“, die den Kongress damals beobachtete, war allerdings klar, dass der osteuropäische Patriotismus alles andere als flüchtig ist. Sie schrieb nach der Konferenz: „Dort in Krakau wurde mir klar, dass der Nationalismus, den wir Westler mit viel Skepsis betrachten, für das Überleben der Osteuropäer unerlässlich gewesen war. Nur so konnten sie für ihre Identität kämpfen und schließlich die Freiheit erlangen.“ Allerdings schrieb sie weiter unten, „dass die Osteuropäer jetzt zu einer Form des normalen Liberalismus zurückkehren müssten“.

Und um die Rückkehr zu dieser Form des „normaleren Liberalismus“ zu unterstützen, aktivierten die EU und global agierende NGOs Ressourcen, um die ihre Souveränität liebenden Osteuropäer in ihrem Sinne umzuerziehen. Aus der Sicht der EU-Oligarchie und ihrer kosmopolitischen Kollaborateure in Amerika musste das Streben der Menschen nach nationaler Unabhängigkeit in Frage gestellt und der Wert der Souveränität diskreditiert werden.

In den folgenden Jahrzehnten führten NGO-Aktivisten einen stillen Krieg gegen die nationalen Traditionen der mitteleuropäischen Gesellschaften. Die EU förderte „Vielfalt und Minderheitenrechte“ als Gegenpol zur Autorität der Nation. Nach Ansicht dieser Kreise stünden die Rechte von Minderheiten über dem Souveränitätsprinzip. Moralisch überlegen wären sie ohnehin. Die Bejahung der Identitätspolitik und die Abwertung des Nationalgefühls bildeten den Dreh- und Angelpunkt in einem nicht erklärten Kulturkrieg.

In den letzten 15 Jahren wurde Ungarn zum Hauptziel der EU-Bürokratie und des anti-souveränistischen Netzwerks globalistischer NGOs. Lokale Politiker wurden mit der Absicht gefördert, das ungarische Nationalgefühl zu brechen. Die Begriffe illiberal, autoritär, antidemokratisch, faschistisch und sogar rassistisch wurden auf alles angewandt, was nicht der Sichtweise der EU-Oligarchie entsprach.

Doch Ungarn ist nur eine Etappe der EU auf dem Weg zu den Vereinigten Staaten von Europa. Die EU-Kommission, allen voran die maternalistisch-autoritäre Merkel-Vertraute Ursula von der Leyen, träumt von einer EU, die so groß, so mächtig und so unabhängig wie die USA sein soll. Der Krieg in der Ukraine und Donald Trump, der keine Trittbrettfahrer mehr in der NATO dulden will, sind da ein willkommener Vorwand, diesen Traum endlich realisieren zu können.

Aber, wie Boris Kálnoky in Tichys Einblick schrieb, „wurden die großen Nationalstaaten nur durch Gewalt geeint. In der EU läuft es ähnlich: Um Großmacht zu werden, muss sie Rebellen unterjochen. Da wird brutale politische Gewalt angewendet.“

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Man kann nur hoffen, dass sich die Zentralgewaltbefürworter der EU in diesem Punkt nicht an den USA orientieren werden. Der Bürgerkrieg zwischen den Südstaaten und den Nordstaaten brach aus, als die Sezessionisten das in der United States Constitution ausdrücklich festgelegte Recht auf Austritt aus dem Staatenbund wahrnehmen wollten. Sie wurden militärisch daran gehindert und vernichtend geschlagen. Sie wurden mit Gewalt zum Verbleib im Staatenbund gezwungen. Ironischerweise waren es nicht ganz fünfzig Jahre vorher die Nordstaaten aus New England, die am Beginn des 19. Jahrhunderts die Vereinigten Staaten von Amerika verlassen wollten.

Der amerikanische Bürgerkrieg, dessen Hauptziel die Entmachtung der Länder und die Stärkung der zentralistischen Regierung war, wurde dann zu einem der blutigsten Kriege der neueren Geschichte. Der amerikanische Ökonom, Historiker und Präsident des amerikanischen Ludwig-von-Mises-Institute, Thomas DiLorenzo schreibt in seiner Lincoln-Biografie von 2002: „Bedenkt man die enormen Kosten des Krieges – 620.000 tote Soldaten, tausende von zivilen Opfern in den Südstaaten, hunderttausende von lebenslang verkrüppelten Männern, die fast totale Zerstörung von etwa 40 Prozent der nationalen Wirtschaft und dazu die direkten Kosten des Krieges selbst – hätten sich die meisten Amerikaner wahrscheinlich für eine andere Lösung der Sezession entschieden. Es hätte sie nur einen winzigen, fast trivialen, Bruchteil der Kosten dieses totalen Krieges gekostet. Aber Lincoln hatte den Amerikanern nie eine Wahl gelassen.“

„Um das ungeheure Ausmaß dieses Krieges zu verstehen, lohnt es sich, die toten Soldaten in Relation zur damaligen Bevölkerung zu stellen.“

„620.000 tote Soldaten bei einer Bevölkerung von 30 Millionen entsprächen heute 5 Millionen toten Soldaten bei einer Bevölkerung von 300 Millionen. Das wären also fast hundertmal soviel, wie die 58.000 amerikanischen Soldanten, die im zehnjährigen Vietnam-Krieg getötet wurden. Dabei sind aber die Tausende von Zivilisten nicht mitgezählt, die in den Südstaaten getötet wurden, als die Bundesarmeen Städte und Ortschaften von Vicksburg, Mississippi, bis Charleston, South Carolina, und Atlanta, Georgia, bombardierten. Jeder vierte weiße Südstaatler im Alter zwischen 20 und 40 Jahren, kam während des Krieges ums Leben. Bei einer Bevölkerung von 10 Millionen, waren das etwa 3 Prozent der Bevölkerung. Drei Prozent der heutigen Bevölkerung der USA entsprächen ungefähr erschreckenden 8,4 Millionen Todesopfern.“

Es wäre zu hoffen, dass EU-Größen, allen voran die demokratisch zweifelhaft legitimierte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und andere Politiker der EU – die sich gerade in ihrer Kriegsrhetorik gegenseitig zu übertreffen suchen – gelegentlich auch diesen möglichen Aspekt ihres Traums von den Vereinigten Staaten von Europa bedenken würden.

Denn überall erklingt bereits wieder das „Süß und ehrenvoll ist es, für das Vaterland zu sterben“. (Hier ein Artikel der Süddeutschen Zeitung von 2014, also lange vor der ReArm 2030 Kampagne und deshalb noch pazifistisch).

Und wenn die Politiker nicht darüber nachdenken, sollten es zumindest die Mütter tun. Denn ihre Söhne werden die Gefallenen sein. Die grünen Wehrdienstverweigerer, Liberalallas und die neuen kalten Krieger der Christlichen werden nicht mehr zustande bringen, als diese toten jungen Männer und ihre Mütter an deren Gräbern mit empathielosen, KI-gefertigten, lustlos abgelesenen Trauerreden auch noch zu verhöhnen.


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24 Kommentare

  1. Traurig, keine Großdemonstrationen für den Frieden! Wo sind die Zeiten geblieben, wo Menschlein für Frieden und Freiheit ihre Freizeit und/oder ihr Geld einsetzten? Heute wollen die Menschlein ALLES, aber bitte ohne eigenen Einsatz, sogar das eigenständige Denken wird verweigert aber die Frage, ab wann ist es endgültig zu spät, bleibt.

  2. Krieg im Außenbereich ja, aber im Innern der EU? Eher wird die EU oder werden Teile vom Islam übernommen.
    Im Innern stehen der EU genügend andere Mittel zur Verfügung, die Abtrünnigen zu unterjochen. Oder gibt es eine mit den „Südstaaten“ vergleichbare Vereinigung Abtrünniger, die alle auf einen Schlag austreten würden?

  3. Wo ist das Thema..?

    Ist doch absolut aller beste EU-Tradition siehe..:-)

    Am 29. Mai 2005 fand in Frankreich ein Referendum zur Annahme des Vertrages über eine Verfassung für Europa statt. Eine Mehrheit von 55,7 % der Abstimmenden stimmte gegen die Annahme des Vertrages.
    Am 1. Juni2005 fand in den Niederlanden ein Referendum über die Ratifizierung des geplanten Vertrags für eine Verfassung für Europa statt. 61,5 % der Abstimmenden lehnten die Ratifizierung ab. Die Wahlbeteiligung lag bei 63,3 %.
    Irland sagt „Yes“ zum Lissabon-Vertragdamit deutlich mehr als noch im Jahr 2008 als 53,4 Prozent mit „Nein“ abstimmten.

    Siehe..

    Wahlergebnisse des Referendums über den Verbleib des Vereinigten Königreichs in der Europäischen Union.

    • Für einen EU-Austritt stimmten 51,9 % der Wähler (etwa 17,4 Millionen bzw. 37,4 % der wahlberechtigten Bürger).

    Dann soll mich was wundern..?

    Das..?
    Merkel zur Thüringen-Wahl: „Das Ergebnis muss rückgängig gemacht werden“
    Angela Merkel meldet sich aus Südafrika zu den Vorgängen in Thüringen. Und geht indirekt hart mit ihrer Partei aber auch mit der FDP ins Gericht.

    Oder etwa das..?

    Die Präsidentschaftswahl in Rumänien muss vollständig wiederholt werden. Das hat das Oberste Gericht des Landes entschieden. Rumänien sei bei der Wahl Ziel eines „aggressiven russischen hybriden Angriffs“ geworden.

    Guten Morgen im Schlummerland..:-)

    Auch schon wach geworden..?

    Die Scheiße läuft doch schon.. Nachweislich seit 20 Jahren..

    Siehe Frankreich und Niederlande..

    Guten Morgen auch schon wach..?

    PS: Leute macht mir mal bitte eine Gefallen..:-)
    .. Verratet mir mal bitte wo ich diese Kaliber an Tiefschlaftabletten käuflich erwerben kann..:-)

  4. Wenn Deutschland, dank grüner Politik (auch wenn diese von Merz umgesetzt wird) zum failed state geworden ist, ist es mit der EU auch vorbei. Leider wird es dann Jahrzehnte dauern, bis Deutschland wieder ein lebenswertes Land wird.

  5. Es gab hier schon mehrere Beiträge zur Rolle und Situation Ungarns in der EU. Ich kann es auch jetzt nicht anders kommentieren, und weiß, daß ich wieder abgewertet werden werde, aber: Was ZUR HÖLLE macht Ungarn überhaupt in der EU?? Aufrechter Kämpfer gegen Wokeness und Totalitarismus? Das ich nicht lache! Die Ungarn brauchen Geld, Money, Money, Money, das Lied von Abba sollte die EU-Hymne sein. Nur darum sind sie doch überhaupt diesem Verein beigetreten!
    Die Europäische Union ist ein Verein linksliberaler Eliten, die sich bereichern wollen, sich das von den Deutschen finanzieren lassen und dafür moralische Absolution erteilen. Dazu benötigen sie einen Zentralstaat, also ein europäisches Reich.
    Teile und herrsche, so herrschten ALLE Monarchen und Despoten in Europa schon immer. Wer in der EU ist, MUSS linksliberal sein, und wenn nicht, so tun und das Maul halten. Dafür gibt es Asche, Zaster, Dinero.
    Die Ungarn können also das Maul halten und sich ihre Renten und Autobahnen von Brüssel bezahlen lassen, oder raus aus der EU, und frei sein.
    Aber dann sind sie so wieder arm wie früher beim Kaiser Franz. Das will doch kein Magyar. Dann aber hört endlich auf mit dem Getue und Gejammere, wie schlimm die EU sei. Macht mit, oder raus. Wer rechts ist, tritt ja auch nicht in die Partei die Linke ein.

    • Man kann die EU auch verändern in Richtung Europa der Vaterländer.

    • Na ja, Geld ist das, was die EU überhaupt zusammenhält. Auch Bismarck hat Geld übrigens eingesetzt, um D zu schmieden. Wieso verträgt sich das nicht mit Forderungen, die EU anders aufzuziehen? Nicht als französischer Zentralstaat, sondern eben als EU der Länder mit unterschiedlichen Kulturen und unterschiedlichen Ausprägungen von Demokratie oder als Land der Vaterländer, wie der Mitleser GR schreibt?

  6. „Die Geschichte der EU zeigt, dass sie es immer verstanden hat, Krisen zu ihrem Vorteil zu nutzen.“
    Ein guter Satz, solange Jedem ganz klar ist, dass ein Vorteil für die EU längst kein Vorteil der Menschen in den Mitgliedsstaaten sein muss.

  7. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit, führt die Europäische Kommission seit Langem regelmäßige Umfragen unter der Bevölkerung der Mitgliedsländer durch, das Eurobarometer. Sie belegen zumeist bezogen auf viele Themen eine Menge Skepsis der Europäer in den verschiedenen Ländern gegenüber der EU-Politik. Sprich: Qualifizierte Minderheiten sind keine ausgesprochenen Fans der EU, wie sie auftritt.
    So belegt das Standard Eurobarometer 102/Herbst 2024, dass nur 51 Prozent der Befragten in den Mitgliedstaaten der EU „eher vertrauen“ (nur 37 % dem Nationalen Parlament, 33 % der Nationalen Regierung). „Ganz allgemein gesprochen“, haben 44 Prozent ein positives Bild von der EU, 17 ein negatives, 38 Prozent sagen weder noch. Während 6 von 10 Befragten die Zukunft der EU optimistisch einschätzen, beurteilen sie immerhin 36 negativ. Das Gefühl, „Bürger der EU“ zu sein, teilen drei Viertel der Befragten, stattliche 25 Prozent fühlen sich nicht als EU-Bürger. Zu den abgefragten beiden wichtigsten Problemen, denen die EU gegenübersteht, gehören danach der Krieg in der Ukraine, Einwanderung, gefolgt von der internationalen Lage und Lebenshaltungskosten. Sicherheit und Verteidigung sowie Migration sind die meistgenannten Bereiche, in denen die EU, laut den Befragten, mittelfristig Maßnahmen ergreifen sollte (wobei sich fragt: welche denn genau?).
    Der Befund, dass sich in allen EU-Mitgliedstaaten eine Mehrheit der Befragten als EU-Bürger fühlt (was ja nicht ausschließt, sich ebenso intensiv oder noch intensiver als Deutscher, Franzose, Ungar zu fühlen), sagt nun aber noch nichts darüber aus, wie konkret-zentralisiert sich die Menschen die EU vorstellen und wieviel nationale Souveränität sie aufzugeben bereit sind. Von der 1957 gegründeten Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, die sich vor allem als Akteur einer gemeinsamen Wirtschaftspolitik freiwillig verbündeter Staaten verstand, zum heutigen Gebilde mit wortstarkem Europäischem Parlament, gemeinsamer Migrationspolitik, sogenannten europäischen Werten, europäischer Gerichtsbarkeit und Vorgaben für viele Lebensbereiche (usw.) war es ein langer Weg. Offen bleibt, wie viele Menschen in der EU von den künftigen Vereinigten Staaten von Europa, denen sich Länder unterordnen, träumen. Meine Vermutung wäre: eher wenige.

  8. > Aber, wie Boris Kálnoky in Tichys Einblick schrieb, „wurden die großen Nationalstaaten nur durch Gewalt geeint.

    Es gab bereits Versuche – Imperium Romanum, Napoleonistan und das Dritte Reich, schon damals als „Europa“ bezeichnet. Alle gefallen.

  9. > Die EU-Kommission, allen voran die maternalistisch-autoritäre Merkel-Vertraute Ursula von der Leyen, träumt von einer EU, die so groß, so mächtig und so unabhängig wie die USA sein soll.

    Nicht zuletzt deswegen werden die USA es niemals dulden. Unter Trump kommt hinzu, dass es Woke Bastion ist – die Trump asap überwinden müsste.

  10. Die EU arbeitet nicht für seine Bürger sondern an der Versklavung seiner Bürger. „Butterbrot“ (mit unseren Steuergeldern) und rechtsferner Peitsche.
    Im Westen haben wir das NGO Problem (Weltumbau Vorfeld Organisationen) ebenfalls. Die angebliche „Zivilgesellschaft“, die vorspiegelt die Interessen der Bevölkerung zu vertreten.
    Neben diesen Vorbetern wird ein „juristisches “ Netz über uns ausgebreitet, das uns verpflichtet gegen unsere Interessen zu handeln.
    Deutschland ist bereits Identitätslos und wird als Siedlungsgebiet für Araber und Afghanen missbraucht.
    „Aber Lincoln hatte den Amerikanern nie eine Wahl gelassen.““
    Selbst der Über-Heroe Lincoln war also nicht das als was er uns über Jahrhunderte verkauft wurde. Kann man noch irgendetwas glauben? Ich denke nein.

  11. Dieser Artikel schießt über das Ziel weit hinaus. Die EU hat sicherlich gewisse Unterwerfungsabsichten gegenüber ihren Mitgliedsstaaten (die ich im wesentlichen verurteile) und übt über NGOs äußerst zweifelhafte Einflussnahme aus. Aber die Möglichkeit von Sezessionskriegen besteht nun wirklich nicht. Auch England hat seine Sezession, den Brexit, ohne Krieg vollziehen können.

    • Auch England hat seine Sezession, den Brexit, ohne Krieg vollziehen können.“
      Genau, sie haben die Unterwerfung dann über die Politiker gemacht. Eines der Hauptziele des Brexit war die illegale Einwanderung zu stoppen. Was ist passiert? Diese hat sich vervielfacht. Repressive Gesetze und hohe Gefängnisstrafen für die kritische Bevölkerung.
      Toller „friedfertiger“ Brexit.
      Die „Weltumbauer“ sind einfach nur maximal heimtückisch und verschlagen. Bei offener Aggression hat man wenigstens die Chance sich zu wehren.

      • > Genau, sie haben die Unterwerfung dann über die Politiker gemacht.

        Klimahysterie gibt es in Großbritannien nicht weniger als in der EUdSSR – bereits mit verheerenden Folgen. Mal nach Felix Project googeln – demnach müssen 1/4 der arbeitenden (!) Londoner hungern. Normales Gehalt reicht nicht mal mehr für das Essen.

        Auf den großen Leuchttafeln am Picadilly Circus läuft in einem Fenster ständig Werbung des Felix Project um Spenden – immer wieder werden darauf Fotos von vier Erwachsenen gezeigt (einer mit Kind), von den statistisch jemand hungert. Ein Wunder, dass es dort noch keine Aufstände gibt.

    • Zu diesem Zeitpunkt hatte die „Kaiserin Europas“ noch keine EU-Armee, .. und GB ist eine Atommacht.

  12. „Der Bürgerkrieg zwischen den Südstaaten und den Nordstaaten brach aus, als die Sezessionisten das in der United States Constitution ausdrücklich festgelegte Recht auf Austritt aus dem Staatenbund wahrnehmen wollten.“ –– Diese Aussage des Artikels ist schlichtweg falsch. Richtig ist: „There is no language in the Constitution about secession, no standards for when a state may secede, and no process for one to do so.“ ( https://constitutionstudy[Punkt]com/2019/11/08/secession/ )

    Natürlich gibt es eine Diskussion um das Austrittsrecht einzelner Bundesstaaten aus den USA, wie über fast jede rechtliche Frage. Aber in der US-Verfassung steht darüber nichts.

    • Die Frage der übergriffigen Zentralgewalt, der sich die Südstaaten nicht unterwerfen wollten, ist schlichtweg Unsinn. Das klang nur besser und war immer nur vorgeschoben. Der Krieg ging in erster Linie um die Frage der Sklaverei, die der Süden um keinen Preis aufgeben wollte. Und am Ende war es auch der Widerstand einer eher aristoratisch aufgestellten Südstaaten-Elite gegen die „neue Zeit“, die mit der industriellen Revolution auch die USA rapide veränderte und natürlich einseitig die Nordstaaten begünstigte, weil diese sich rasch industrialisieren konnten, die dazu notwendigen Ballungszentren und Eisenbahnen besaßen und damit auch für Neueinwanderer (die die USA damals tatsächlich noch brauchte) viel attraktiver waren.

      • Das ist Quatsch. Es ging nie um die Sklavenfragen. Auch für Lincoln nicht. Die hat er erst nachgeschoben als sich zeigte das sich die Nordstaaten dadurch moralisch überlegen fühlen konnten.
        Tatsächlich hatten sich Nord und Süd kulturell völlig auseinander gelebt und der Norden brauchte die Steuereinnahmen, bzw. hier die Zölle (der eigentliche Kriegsanlass) des zu dieser Zeit wesentlich reicheren Südens. Die Industrialisierung spielte da in den USA noch keine wesentliche Rolle, da erst diese noch ganz am Anfang war.

      • Es ging nie um etwas anderes und das haben Politiker aus dem Süden nie verheimlicht.

        https://de.m.wikipedia.org/wiki/Alexander_H._Stephens

        Erst nach der militärischen Niederlage sind die mit Gründen wie den Rechten der Bundesstaaten und Zöllen um die Ecke gekommen, davor ging es stets um den Schutz der Sklaverei.

  13. Gegen das vereinte Europa war Jugoslawien noch ein kirchlicher Ministrantenverband.
    Soviel Zündstoff wie diese Schar aus heterogenen Völker und Kulturen bietet weltweit wohl kein Chemielabor. Das einzige, was diese Staaten „verbindet“ ist Geld. Geld, das wenige Staaten bereit stellen, um es vielen Staaten in großen Mengen zuzuschieben, wodurch die ökonomischen Verhältnisse der Hauptzahler gegenüber vormals bettelarmen Staaten auf den Kopf gestellt werden.
    Alle Materie wiegt zwischen Ruhe und Störung – die denkende Masse macht da scheinbar keine Ausnahme: Und so treibt man den Hauptzahler dieser EU beharrlich in die Disruption, während man anderswo – außer Geld entgegen zu nehmen – europäische Solidarität als Fremdwort behandelt und die Kosten Brüsseler Wahnvorstellungen systematisch den Dümmsten überlässt.

  14. Das entscheidende Hindernis besteht darin, dass sich die EU-Mitglieder nicht verstehen. Die Sprache der Nachbarn spielt im Schulunterricht nur in seltenen Fällen überhaupt eine Rolle. Deshalb redet man in der EU auch bevorzugt übereinander statt miteinander. Bei der Idee der Vereinigten Staaten von Europa mittels Einheitsbürokratie handelt es sich aus meiner Sicht um größenwahnsinnige weltfremde Spinnerei, die eher die Spaltung als die Einheit befördert. Das ist aber kein Wunder, da das Bildungsniveau in Brüssel eher bescheiden ist. Die Korruption ist aber dafür um so mehr auf dem Vormarsch.

  15. Ich brauche und möchte keine Scheindemokratie durch eine Terrorganisation.

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