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Die Kirche als Zielscheibe

Kölner Karneval thematisiert Missbrauchsskandal: Geschmacklose oder notwendige Kritik?

03.03.2025

| Lesedauer: 4 Minuten
In Köln sorgt einer der Motivwagen für den Rosenmontagszug für Aufregung: Er thematisiert den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche. Ist die Darstellung geschmacklos, oder ist das nicht vielmehr der Missbrauch selbst, wie der Zugleiter betont?

Am Montag erreicht der rheinische Straßenkarneval mit den großen Rosenmontagsumzügen seinen Höhepunkt. Furore machen in jedem Jahr die Persiflagewagen in Düsseldorf und Köln: Sie greifen satirisch Themen aus Gesellschaft und Politik auf, und erregen nicht selten die Gemüter.

In Köln hat in diesem Jahr bereits im Vorfeld ein Motivwagen für Kontroversen gesorgt: Dargestellt wird ein Beichtstuhl; der darin sitzende Kleriker streckt seinen Arm heraus und will ein Kind hineinlocken. Illustriert ist diese auf den Missbrauchsskandal in der Kirche anspielende Szene mit dem Schriftzug „Jesus liebt dich“.

Nachvollziehbarerweise gehen die Meinungen dazu auseinander – selbst unter von Missbrauch Betroffenen. So wendet sich der Betroffenenbeirat des Erzbistums Köln gegen das Motiv, der „Eckige Tisch“ hingegen befürwortet es. Auch unter Karnevalisten besteht keine Einigkeit, das Erzbistum und einige CDU-Politiker stoßen sich daran, dass hier Jesus selbst „mit Missbrauch in Verbindung [gebracht wird]“, wie Kardinal Woelki erläutert.

Dieser Einwand ist verständlich: „Jesus liebt dich“ ist eine, wenn nicht – in vereinfachter Form – DIE Kernbotschaft des Christentums. Es könnte der Eindruck entstehen, dass der Glaube selbst, und damit letztlich womöglich Gott, ein solch verzerrtes, falsches Liebesverständnis propagieren könnte, und dass Missbrauch gleichsam ursächlich in der christlichen Botschaft begründet liege.

Hinzuzufügen wäre, dass die unausrottbaren Vorurteile gegenüber der Beichte und dem Beichtstuhl als dunkel-ruchlose, lüstern-sündige Räume verheimlichter und unterdrückter Begierden wieder einmal verfestigt werden. Das ist unverantwortlich, und wird weder der seelsorgerlichen Bedeutung der Beichte gerecht noch der Sorgfalt, mit der sich viele Priester diesem Sakrament widmen. Laufend notwendige Verbesserungen der Beichtpastoral lassen sich innerkirchlich thematisieren und sind als Gegenstand eines Persiflagewagens ungeeignet.

Zudem ist der Einwand des Betroffenenbeirats gewichtig, der den Wagen gar als „neuen Missbrauch“ empfindet, und die einseitige Fokussierung auf die Kirche als Ort des Missbrauchs kritisiert.

Tatsächlich müssen sich die Karnevalisten fragen lassen, warum sie ihrem Beißreflex gegen die Kirche nachgeben, obwohl der Anspruch, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten, auch beinhalten müsste, die Bigotterie jener an den Pranger zu stellen, die bequem mit dem Finger auf die katholische Kirche zeigen, und sich damit davon exkulpieren, Schule, Sportvereine und vor allem die Familie als Tatorte identifizieren zu müssen. Oder die Heuchelei der Medien, die seit Jahren auf die katholische Kirche eindreschen, die mittlerweile Vorreiter in Sachen Aufarbeitung ist, und sich überdies teils absurdem Schulungs- und Präventionsaktivismus hingibt, um bloß nichts falsch zu machen.

Währenddessen wurde die schleppende, zögerliche, teils unkooperative Aufarbeitung in der evangelischen Kirche bereits nach wenigen Tagen unter den Teppich gekehrt, weil Journalisten eben lieber im Verband mit deutschem Gremienkatholizismus den Zölibat diskreditieren und antikatholische Mythen pflegen, als zu enthüllen, dass der angeblich fortschrittliche Protestantismus nicht nur Leichen im Keller hat, sondern diese auch fleißig vertuscht.

Gerade solche Doppelstandards wären ein griffiges und tatsächlich für alle schmerzhaftes Thema. Die Kirche ist dagegen ein dankbares Opfer – sie liegt bereits am Boden, und wehrt sich selbst gegen unzutreffende Vorwürfe kaum noch.

So reiht sich der Motivwagen zwar ein in eine ganze Reihe von Karikaturen, die echter Schärfe und satirischer Unbarmherzigkeit entbehren: Alice Weidel etwa ist schnell durch den Kakao gezogen, aber wo bleibt der Spott gegenüber den tatsächlich Mächtigen?

Dennoch legt die Darstellung den Finger in die Wunde, wie Michael Kramp, Vorstand des Festkomitees Kölner Karneval, anmerkt. Denn nicht nur gab und gibt es – in Deutschland weitgehend unbeachtet – durchaus Missbrauch, der ganz explizit die Spiritualität der Opfer ausnutzt, und ihnen einredet, der Missbrauch sei im Sinne Gottes, gar eine geistliche Übung: Bestürzung und Entsetzen löste etwa der Fall des Jesuitenpaters und Künstlers Marko Rupnik aus. Die Berichte von Opfern zeichnen das Bild einer monströsen Verzerrung des christlichen Glaubens, und doch zieren seine Mosaike immer noch zahlreiche Kirchen. Immer wieder regt sich Zorn unter Gläubigen, die sich verhöhnt fühlen, weil Rupniks Kunst nicht geächtet und entfernt wird. Es ist fraglich, ob die Karnevalisten mit diesen Sachverhalten und Fällen näher vertraut sind, aber sie treffen, beabsichtigt oder nicht, ins Schwarze. Die billige Kritik entpuppt sich als zutreffender als oberflächlich betrachtet erkennnbar.

Auch einem weiteren schmerzlichen Aspekt muss sich die Kirche stellen: Selbst, wo Missbrauch durch kirchliche Angestellte oder Kleriker nicht aktiv geistliche Inhalte instrumentalisiert; für die Opfer ist der Unterschied zwischen dem Priester, der als Mensch ein Verbrechen und eine Sünde begeht, und dem Priester, der „in personam Christi“ am Altar steht, meist nicht erkennbar. Die Kirche kann zwar darauf hinweisen, dass Täter aus ihren Reihen das Gegenteil dessen tun, wozu sie verpflichtet sind, und wozu Gott sie ruft. Aber sie kann nicht verhindern, dass Menschen, ob direkt betroffen oder nicht, angesichts dieser Verbrechen ihren Glauben an einen sie liebenden Gott verlieren, und weder Jesus noch der Kirche oder einem ihrer Repräsentanten je wieder Vertrauen schenken können.

Missbrauchstäter aus dem Raum der Kirche hätten den Auftrag gehabt, „Jesus liebt dich“ zu verkünden – und haben diese Botschaft durch ihre Taten verdunkelt, für die Opfer in ihr Gegenteil verdreht, und sind damit verantwortlich sowohl für körperliches und seelisches Leid, und im Extremfall dafür, dass Menschen nie wieder in liebende Beziehungen finden – sei es zu Gott oder zu Menschen.

Gerade der Anspruch, Ausdruck der Liebe Gottes zu sein, und diese Liebe in der Begegnung mit Menschen zu verkörpern und zu vermitteln, macht Missbrauch im Raum der Kirche so widerlich; und weil auch Nichtgläubige diesen Anspruch spüren und oft intuitiv anerkennen, ist die Empörung darüber im öffentlichen Raum besonders groß – zu recht, wie wohl jeder Katholik, der hinter diesem Anspruch steht, sagen würde.

Insofern trifft der Vorwurf zu, den der Kölner Persiflagewagen formuliert und die Kirche muss ihn ertragen. Innerhalb der Kirche wird sowohl in Predigten als auch im Austausch der Gläubigen untereinander immer wieder thematisiert, wie wichtig Aufarbeitung ist, und wie immens der Schmerz und der Schaden sind, die die Missbrauchstäter den Opfern, der Kirche und der Glaubwürdigkeit der christlichen Botschaft zugefügt haben. Warum also sollte dies nicht auch außerhalb der Kirche geäußert werden?

Dass die Verantwortlichen für die Gestaltung der Wagen an anderer Stelle ihrem Anspruch nicht gerecht werden, ist demgegenüber zweitrangig, und nicht Sache der Kirche. Dennoch wäre wünschenswert, dass auch die Karnevalisten selbstkritisch hinterfragen, ob sie dem Anspruch satirischer Schonungslosigkeit gerecht werden – oder nur gegen jene schießen, die ohnehin schon am Pranger stehen.

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44 Kommentare

  1. Diese Art von „Kritik“ an der katholischen Kirche war schon immer einfach und billig. Da gäbe es ganz andere Themen, die derzeit wichtig wären. Oder gab es etwa mehrere Wägen zum Thema Migrantengewalt?

  2. Das ist das eigentliche Thema.
    Dass die mit der mitgebrachten Ideologie nämlich gar nirgends mehr kritisiert werden dürfen, ohne dass deren Strafe auf den Fuß folgt.

  3. Und was sagen die zu denen, die aus „religiösen“ Gründen Kinderehen mögen, Kleinkinder niedermetzeln oder plattfahren? Da sagen sie gar nichts zu die verlogenen Gratismutigen.

  4. Wieso ausgerechnet die Kirche? Folgt der Karneval bewußt oder unbewußt dem Weg in den Sozialismus, in dem eine Kirche und Gläubige stören? Menschenhandel ist noch nicht öffentlich geworden in D. Aber wieso nicht der Sportverein, eine Bahnfahrt oder der dunkle Park?

  5. Obwohl ich nicht in der katholische Kirche bin oder war, denke ich auch, dass die Wagenbauer, die typische Leute von Gestern sind, die gerne auf der katholischen Kirche rumhacken, obwohl sie weder selbst betroffen noch in der Kirche sind. Es passt einfach zu sehr in das Klischee der linken woken, deren Bilder gerne in der Presse abgedruckt werden. Eben die Leute von gestern, die noch gehört werden, bis deren Presseorgane hoffentlich bald versiegen.

  6. Gratismut. Die Kirchen liegen eh im Staub vor dem rotgrünen „Zeitgeist“. Da fällt das Nachtreten nicht schwer. Was unsere Kinder, Frauen, Senioren auf den Straßen, in den Parks, in den Zügen tatsächlich bedroht, vergewaltigt, tötet — das wird von den Gratismutigen nicht mal mit einer Silbe erwähnt.

  7. Zeitgeistgroupies. Wie die Kirchen auch. In der evangelischen Kirche gab/gibt es übrigens kaum weniger Pädophilie als in der katholischen, sie verweigert jedoch im Gegensatz zur katholischen Kirche jeden seriösen Versuch der Aufarbeitung. Aber das passt nicht in den engstirnigen linken Denkkarton des angeblich so anarchischen Kölner Karnevalismus, der sich in Wahrheit schon den Nazis andiente.
    Die Wagenmotive von Weidel als Nazihexe, Trump als den Weltfrieden gefährdenden Irrer und der katholischen Kirche als pädophiler Höllenschlund dienen der sozialblasigen Selbstbestätigung.
    Zunehmend repressive Einschränkung der Meinungsfreiheit und explodierende Gewaltkriminalität durch Zuwanderer beschweigt man lieber genauso wie den wachsenden Einfluß islamistischer Organisationen – gerade auch in Köln. All dies zu thematisieren würde nämlich Mut erfordern. Den müssen sich die haltungsstrammen Karnevalisten aber erst noch nachhaltig antrinken.

  8. Der Karneval als Institution muss sich mal entscheiden, ob er harmlos-lustig sein will, zum Grinsen ermutigen, oder unausgewogen satirisch-politisch. Siehe auch den Karnevals-Wagen „‘Nazi-Hexe‘ Weidel mit Hakenkreuz“. Es wäre doch mal interessant zu erkunden, ob alle Parteien und ihre Politiker gleichermaßen hart angegangen werden. Bundeskanzler Olaf Scholz mit Augenklappe auf einem untergehendem Kahn scheint mir da doch recht nett und süß zu sein.
    Die Alternative für Deutschland (AfD) wies die NS-Assoziation bereits in vereinzelten Stellungnahmen zurück, der AfD-Abgeordnete Frank Grobe (Hessen) etwa deutete bei X an, dass er eine Anzeige erwäge, schreibt die WELT. Der dürfte aber kein Erfolg beschieden sein, denn nach neuzeitlicher Lesart darf Satire auch beleidigen und demütigen. Wenn man denn Karneval neuerdings als Abart von Satire definiert, nicht nur Herrn Böhmermann.

  9. „Jesus liebt dich“ ist eine, wenn nicht – in vereinfachter Form – DIE Kernbotschaft des Christentums.

    Falsch.
    „Jesus Loves You“ ist der Wahlspruch der „Jesus-People“, die Jesus und nicht Gott als „oberste Instanz“ sehen.
    Der richtige Spruch auf dem Wagen wäre gewesen „Lasset die Kindlein zu mir kommen„! Jesus meinte damit allerdings nicht das gleiche wie die Pfaffen!

  10. In der Weltwoche aus der Schweiz ist heute immer noch folgendes für jeden, der aufrichtig sein will und an Objektivität und echter Fairness interessiert ist, nachlesbar, Zitat:

    „Dildos und Pariser für Elfjährige: Queere Lobbyisten belästigen Zürcher Primarschüler mit Sexpraktiken für Erwachsene. Kinder und Eltern sind schockiert. Nun wehren sie sich“

    Die Katholische Kirche, die echte, bis vor dem sog. 2. Vatikanischen Konzil, steht NICHT am Pranger. Und nur diese ist die echte Kirche.

    Bleibt also die Frage: was soll dieser verkommene Unsinn?

    Die sexuelle Revolution ging von den Schülern der pol. Aufklärung aus. Ein Teil der besagten Kirche wurde mit diesem eindeutig anti-christlichen Dreck unterwandert.

    Niemand, niemand, auf der Welt, veurteilt den sex. Mißbrauch härter, als die Katholische Kirche. Alles beweisbar, nachlesbar.

    Und es ist offensichtlich, daß diejenigen, die kleine Kinder, bereits in der Kita, mit widerlichen Sexualpraktiken, Dildos, Kondomen, belästigen, gegen den ausdrücklichen Willen praktisch aller Eltern, auch dieselben sind, die als professionelle Pharisäer, echte Heuchler, immer mit dem Finger auf die Katholische Kirche weisen.

    Es sind auch die Gleichen, die nichts gegen die Massenvergewaltigungen, durch unsere neuen Gäste, tun. Man tut dagegen nichts.

    Noch Fragen?

    Niemand mißbraucht mehr Kinder sexuell, als die sog. queere Subkultur: LGBT++. Das gilt weltweit!

    Was ist mit dem sex. Mißbrauch an Kindern, durch den Rest der Gesellschaft?

    Und so weiter. An klaren, eindeutigen Beweisen fehlt es nicht.

    Was soll also das alles?

    Die wirkliche Katholische Kirche, die von diesem Dreck, sich nicht täuschen läßt, verdient es am wenigsten, daß man den heuchlerischen Finger auf diese zeigt.

    Und dann wird die wichtigste Komponente vergessen: Gott wird all das vor Gericht bringen und alle werden gemäß ihren Taten, mit echter Gerechtigkeit, Bekanntschaft machen müssen.

    Ein Christentum, ohne Gott, ist kein Christentum.

    Dieses Hirngespinst der pol. Aufklärung ist ein schwerer Fehler.

    • Ich nehme inzwischen an, dass sich die westliche Kirche bzw. der Vatikan von innen heraus seit diesem II. Vatikanischen Konzil selbst zerstört – und dass wir inzwischen in der Endphase ankommen –
      wobei die Trump Administration wohl alles tut, das Christentum zu erhalten.
      Vor der ersten Kabinettssitzung wurde um Gottes Segen gebeten: https://x.com/RealJessica05/status/1894793225589731604
      Und gut zuhören und mitlesen. Auf dem Governers Ball in Washington DC wurde die einprägsame Parole laut ins Rund gesungen. Und so siehts wohl aus, wenn man in einem Buch eine neue Seite aufschlägt und sich dabei auf das stützt, was bislang trägt – und das man stärker ins Blickfeld gerückt sehen will: https://x.com/Scavino47/status/1893505457534185543
      Von solcher Aufbruchsstimmung sind wir hier in Deutschland Meilen entfernt – denn die haben dort aufgehört, fremden woken Herren zu dienen.

  11. Hat sich schon mal jemand Gedanken darüber gemacht, wieviel sexueller Missbrauch in diesen über alle Zweifel erhabenen Karnevalsvereinen geschieht?

    • Nicht relativieren.
      Ein Karnevalsverein trägt keine Moral in der Monstranz vor sich her.

  12. Während dieser Motivwagen bewiesenen Fakten aufgreift, ist bei einem anderen reine Diffamierung der Sinn und Zweck.
    Alice Weidel als Hexe im AfD Verschwörungstheorie-Knusperhäuschen die mit einem Hakenkreuzpfefferkuchen in der Hand unschuldige Erstwähler anlockt, ist durchaus auch eine Notiz wert.

    • Nun ja. Wer Hitler einen linken Kommunisten nennt hat absolut Anspruch auf ihr beschriebenes „Knusperhäuschen“.

      • Es ist in diesen Fall, wie in dem diesen nachfolgenden Fällen übrigens auch, nicht entscheidend, ob andere auch dieser Meinung sind.
        Entscheidend ist, wie sich die jeweiligen Diktatoren selbst sahen.
        Stalin hielt sich für links, Mao ebenso, Breschnew, Pol Pot und Honecker auch, und jedes Mal kommt später von anderen der „Einwand“, die seien doch gar nicht „links“ gewesen. Links, also richtig links, das sind wir! Die anderen haben doch die Idee nur mißbraucht.
        Der schlechte Witz daran ist, diese Anderen haben das einst genau so gesagt.

  13. Man kann ja die katholische Kirche in Deutschland wegen des Kindesmissbrauches scharf kritisieren und dies satirisch auch auf einem Karnevalswagen unterbringen. Aber man kann nicht das Christentum und Jesus diesbezüglich mitbeschmutzen. Hier gilt es zu differenzieren! Das macht man ja beim Islam auch immer. Übrigens, warum werden Kinderehen – auch Kindesmissbrauch – nicht mal auf einem Karnevalswagen spöttisch thematisiert und dann Mohammed ,wie bei Jesus gerade, dazu auch? Liegt das an der harten Faust, die zurückschlagen würde oder am eigenen Köttel in der Hose beim Kölner Festkommitee,…

  14. Mir ist es eigentlich egal, welcher Konfession ein Straftäter angehört.
    Aber wahrscheinlich ist dieses Thema ja gerade wieder so aktuell, wie all die anderen „religiösen Missetaten“, von denen man so hört.
    Hoffentlich werden heute also nur frische Kamellen verteilt. Dann schaut man vielleicht auch gar nicht so auf die Mottowagen 😉

  15. Jahrelang hat sich die katholische Kirche im Allgemeinen und das Kölner Erzbistum im Besonderen an die Linkswoken angeschleimt, und nun dies. Es sollte den Klerikalen zur Lehre gereichen, daß es mit Links keine friedliche Koexistenz gibt, sondern nur Unconditional Surrender. In diesem Sinne: Kölle Allah!

  16. Aber den islamischen Terror-Skandal zu thematisieren, dazu sind sie zu feige, diese zeitgeist- und machtgeschmeidigen Narren.
    Billiger Gratismut der Sesselfurzer! Genau wie der unverschämte WDR-Wagen mit Nazi-Symbolen gegen Weidel (hier, regierungskonform, geht das natürlich als satirisch vor Gericht durch).

  17. Nein, die Kölner Karnevalisten werden und wurden ihrem Anspruch satirischer Schonungslosigkeit nie gerecht und sie schossen immer gegen die ohnehin schon am Pranger Stehenden. Es sind Opportunisten reinsten Wassers. Man sehe die widerlichen Hetzwagen zu Zeiten des Nationalsozialismus.

  18. „…oder nur gegen jene schießen, die ohnehin schon am Pranger stehen.“

    Vielleicht reicht es den Bürgern nicht, dass die Kinderschänder nur am Pranger stehen. Vielleicht wollen die, dass die Verantwortlichen auch wirklich bestraft werden. Also nicht nur die unmittelbaren Täter, sondern auch diejenigen in der Kirche, die diese Vergewaltiger beschützt und/oder deren Taten vertuscht haben, die verurteilte Kinderschänder wieder als Priester eingesetzt haben (Paderborn). Und DAS ist ein Alleinstellungsmerkmal der beiden Kirchen, das gab es in keiner regulären Schule und keinem Sportverein. Ich sehe auch nicht, dass die Kirchen sich tatsächlich um eine Wiedergutmachung bemühen (soweit das überhaupt möglich ist), laut Eckiger Tisch e.V. wurde ab 2011 den Opfern 5.000 € „freiwillige Leistung in Anerkennung des Leids“ angeboten, aktuell ist wohl „von bis zu 50.000 Euro“ die Rede, was aber äußert selten und sehr willkürlich passiert. Ehrliche Aufarbeitung und Prävention geht anders. Insofern könnte/sollte da täglich ein Motto-Wagen durch die Straßen fahren.

  19. Mal wieder typisch für meine Heimatstadt: Nach unten treten!
    Ein Motivwagen zu Kinderehen im Islam? Zu Gruppenvergewaltigungen durch hauptsächlich „Zugewanderte“?
    Ich bin weiß Gott kein Freund dieser Kirche – aber Jesus mit den Missbrauchsfällen auch nur in Verbindung zu bringen ist unter aller Sau.

  20. …es ist Satire, aus dem wahren Leben gegriffen und es ist Karneval, der einzige Zeitrahmen in dem man so etwas machen kann/darf, auch wenn es wie hier geschmacklos ist – aber es trifft wie man merkt und das soll Satire auch!
    Ich würde mir wünschen, daß derlei Satire auch mit Motiven des Islam und dessen Verbrechen als Motivwagen fahren würden, aber da ist die Angst der deutschen Satire-Schaafe wohl zu groß – gegen das Christentum hingegen nicht, weil, die schicken ja keine Mordkommandos…

  21. Das ist an sich kein Problem. Gerade die doppeldeutige Aussage „Jesus liebt dich“ verdeutlicht ganz gut die Doppelmoral und die Diskrepanz zwischen der Kirche und dem eigentlichen Glauben. Allerdings das Ganze für mich als Atheisten ohnehin nur eine Märchenwelt zur Absicherung von Macht über andere (ganz ähnlich wie die pseudoreligiöse Erzählungen des Murxismus oder die „Transformation). Was mich eher umtreibt, ist die Frage, was denn passieren würde, wenn man in der gleichen Weise den Islam darstellen würde, wo sogar der Prophet ein echtes Problem mit seiner Nichte hatte. Dann kämen aus allen Ecken die „Antirassisten“ und Islamversteher geschossen und auf der ganzen Welt würde gewaltsam gegen Deutschland demonstriert werden. Wahrscheinlich stünde am Ende ein Verbot eines solchen Wagens. Dieses Problem ist viel größer und eine echte Bedrohung der freiheitlichen Lebensweise.(s.a. auch schwerbewaffnete Polizei und Merkelpoller bis hin zu Absagen von Karnevalsumzügen. Ich kann mich nicht erinnern, dass es das der Normalzustand in Deutschland war).

  22. Tja. Andere Ideologien zu kritisieren ist nicht mal mehr im Karneval erlaubt – so er denn überhaupt noch stattfinden kann.
    Ich weiß es nicht und frage tatsächlich mal in die Runde: kommt das Wort Liebe in den Schriften derer, die da auch nicht ein Wort bis zum Ende aller Tage verändern dürfen, überhaupt vor? Nicht kritisierbare und unter der Hand „erlaubte“ Kinderehen aber schon?
    Welche „Bigotterie“ zu eigenen Lasten?

  23. In meiner Eigenschaft als bekennender Faschingsmuffel und gleichzeitig Nicht-Katholik kann ich da mal halbwegs objektiv herangehen.
    So leid es mir tut, Frau Diouf, sie sitzen auf dem falschen Pferd. Würden Sie z.B. Ihre Stromkabel aus der Wand herausreißen und austauschen lassen, wenn sie erfahren, dass Ihr Elektriker pädophil war? Das Gleiche sollte für Rupniks Mosaike gelten. Sofern seine Mosaike nicht objektiv anstößig sind, sehe ich keinen Grund, sie zu entfernen, genauso wenig wie eine vorschriftsmäßig ausgeführte elektrische Verkabelung.
    Und gerade im Umfeld christlichen Glaubens steht es dem Menschen nicht an, einen Sünder vollständig, inklusive der guten Dinge, die vollbracht hat, zu verdammen. Es mag gerade im Fall eines Pädophilen eine sehr schwierige Übung sein – aber gerade in der Frage, ob man ein als gut gepredigtes Prinzip auch dort anwendet, wo es schwierig wird, zeigt sich, man selbst wert ist. Wer nun meint, die Mosaike herausreißen zu müssen, verletzt das von ihm selbst gepredigte Prinzip und kann dann auch gleich die ganze Kirche abreißen.
    Und genau das Gleiche lässt sich auch über die Demokratie und Demokraten sagen. Wer sich mit anderen Meinungen und denjenigen, die sie vertreten, nicht sachlich auseinander setzt, sondern sie bekämpft, zensiert und verbietet, taugt als Demokrat nicht viel und entwertet den demokratischen Prozess.
    Genau dies macht die beiden Faschingswagen so unerträglich. Nicht die Motive und deren Ausführung, sondern die Heuchelei und Bigotterie, die sie verkörpern.

  24. Warum haben diese Karnevalisten nicht den Mut sich mit dem Islam anzulegen. Kein einziger Wagen, der sich auf die Gläubigen des Mohammed und deren Taten bezieht. Dazu fehlt den Karnevalisten der Mut. Nein, es fehlt ihnen nicht der Mut, sie sind einfach nur linksgrün gestrickt. Es wird verteufelt, was nicht in das linksgrüne Konzept paßt. Früher ging es darum, die Regierenden auf die Schippe zu nehmen aber das ist längst vorbei. Diese Karnevalsvereine sind heute auch nur noch Vorfeldorganisationen der Politik.

    • Womöglich ist es tatsächlich die blanke Angst, die die Beschäftigung mit diesem Thema verhindert. Denn klar ist, wenn jemand eine Kritik in diese Richtung übt, die schmerzt und trifft, kann er mit keinerlei Unterstützung der Altparteien oder der Legacy Media rechnen, im Gegenteil.

  25. Erstaunlich, wie ernst der Michel gerade das Karneval-Treiben nimmt – als halb Preuss und halb Slawe ignoriere ich einfach diese „Naturkatastrophe“, in der West-Michelstan ganz offen die übliche Subgenialität zeigt. Wokeness Helau, CO2 Alaaf, Gender Tä-Tä und so weiter.
    Mir egal, was die auf welchen der überflüssigen Wagen zeigen mögen.

  26. Ich vermute, dass es den Missbrauch in jeder Institution gibt, die sich mit andren Menschen beschäftigt, deren Rechte beschränkt sind. In modernen Zeiten hat man auch dazu übergangen, die Kinder mit Pubertätsblockern zu füttern. Gibt es etwas darüber bei dem Karneval?

  27. Die Kirche zu kritisieren ist einfach, denn die wehrt sich nicht. Zumindest wird jetzt als Reaktion kein Katholik anfangen mit dem Messer um sich zu stechen. Es handelt sich um ein einfaches, „sicheres“ Ziel. Herrschaftskritik ist der Kern des Karneval bei uns, das Thema aufzugreifen ist also verständlich.

  28. Der Straßenkarneval ist mittlerweile nur noch eine links-grüne Propagandaveranstaltung. Vielleicht bringt es die Amtskirchen ja zur Vernunft, wenn sie erkennen, dass ihre links-grüne Ausrichtung sie nicht vor links-grüner Verteufelung zu schützen vermag. Den Kirchen geht es wie der Union, die jahrelang mit Steuermitteln den „Kampf gegen rechts“ unterstützt hat und nun feststellen muss, dass dieser Kampf sich auch gegen sie selbst richtet, sobald sie nicht mehr bereits ist, links-grüne Politik zu machen. Es ist ein Zeichen von Dummheit, wenn man nicht weiß, wer man ist und wofür man steht. Viele Probleme, denen sich Organisationen beliebiger Art in Deutschland gegenüber sehen, resultieren aus der unreflektierten Anbiederung an den links-grünen Zeitgeist. Wer den Zeitgeist heiratet, wird bald verwitwet sein.

  29. Das ist billigste Stimmungsmache, denn bei den Protestanten und Katholiken kamen diese Sauereien gleichermaßen vor und damit man von eigenen Verfehlungen ablenken will, was im Prinzip in allen Gesellschaftskreisen stattgefunden hat.

    Wir haben eine Gerichtsbarkeit, die sich dieser Sache annehmen müßte und wo kein Kläger war, gab es auch keine Verhandlungen, ganz von dem abgesehen, daß der Vatikan auf eigenes kanonisches Recht verweisen kann, was ihm auch zugebilligt wurde und wenn die nun die Schandtaten ihrer eigenen Beschäftigten aus Gründen des Ansehensverlustes zudecken wollten dann kann man das zwar nicht gut heißen, weil es teuflisch ist, aber dennoch dem eigenen Recht untergeordnet bleibt, was auch die Jecken wissen müßten, bevor sie einseitig einen Zustand beklagen, der weit über die Kirchen hinaus geht und nahezu überall seine Spuren zeigt.

    Somit wird die Anklage unter Umständen zur Selbstanklage, wenn man an alle Vereine denkt und auch bei der Lehrerschaft so manches im unreinen liegt und deshalb ist dieser Wagen nichts anderes als provozierter Populismus, wo es wahrlich andere Dinge geben würde, die unsere Existenz gefährden und man darüber kein Wort verliert, weil man sonst Vergünstigungen verweigert bekommt und dann bleibt nur noch das übrig wo man nichts zu befürchten hat, bei allen Scheußlichkeiten die dabei entstanden sind und insgeheim der Wille fehlt, alles aufzuarbeiten, was wir den Kindern schuldig sind und auch an Verlogenheit nicht mehr zu überbieten ist und die ganze Falschheit darstellt, weil man gerne mit dem Finger auf andere zeigt und man dafür auch noch Lob erhält und der Sache ehedem nichts nützt.

  30. Priester sind Funktionäre, Menschen mit Macht über Menschen. Diese Leute kommen noch, noch nicht einmal auf Sichtweite an die Urchristen heran.

    Deshalb versuchen sie einen Gott , der das Universum geschaffen hat, in ein einziges Buch mit zwei Testamenten zu quetschen.

    Irrtümer und Missverständnisse gehen natürlich NICHT auf das Konto der Funktionäre.
    Wer aufhört selber zu denken , haftet für die Stimmen, denen er folgt.

  31. ich persönlich finde, dass die Kirchen zügig und erfolgreich den Mantel des Schweigens über den Missbrauchsskandal legten.
    Aber: der Bau eines Motivwagens benötigt Zeit und in unserer modernen und hysterischen Zeit ist schnell jemand an den Pranger gestellt. So schnell können die Motivwagenbauer gar nicht arbeiten.

  32. Und dabei macht doch die kath. Kirche alles um sich den Wokisten anzubiedern.

  33. Die Verantwortlichen für die Gestaltung der Wagen werden dafür 2026 sicher in satirischer Schonungslosigkeit dokumentieren, weshalb 2025 mancherorts Karnevalsumzüge abgesagt , Routen verkürzt, verlegt und Strassenzufahrten mit schweren Lastwagen u.ä gesperrt wurden.

  34. Ich sage mal so:
    Selbstverständlich darf und muss die „Kirche“ dafür kritisiert werden und es ist auch fällig, dass sie dafür gerade steht.

    Ich bin leider nicht objektiv und befangen, weil ich von der Instituon Kirche bzw. Institutionalisierter Religion im allgemeinen so gar nichts mehr halte und für mich ablehne.

    Was ich in der o.a. Form etwas Problematisch finde, ist nicht, wie das auf die Kirche wirkt. Ich finde es problematisch, wie so eine Dekoration auf die Opfer wirkt (die voller Scham, Ekel, vielleicht Angst sind). Da denke ich, hat man wohl nicht so dran gedacht.

  35. „Geschmacklos“ würde ich diesen Wagen nicht nennen, eher ist es eine erbärmliche Anbiederung bei denen, die seit langem aus weltanschaulichen Motiven auf die christlichen, in erster Linie die Katholische Kirche, eindreschen. Und dabei ausschließlich auf die abstoßenden Taten Einzelner abzielen, um die Kirche als ganzes zu verunglimpfen. Genau dies wird auch mit diesem Wagen betrieben.

    Ich bin selber schon vor langem aus der Kirche ausgetreten, es geht mir auch weniger um die Religion, sondern um politische Linientreue bzw. Feigheit. Die aktuelle politische Landschaft bietet hinreichend Ansatzpunkte, um den wirklich Mächtigen humoristisch an den Karren zu fahren. In Köln hat man sich dagegen für ein Motiv entschieden, mit dem man ganz sicher auf der „richtigen“, konformen Seite steht.

    Dieser Wagen ist alles, aber nicht „notwendige Kritik“.

  36. Mißbrauch darf und muss kritisiert werden können , ob da der Karnevalszug aber der richtige Ort ist , das bezweifle ich . Aber die Kirche selber sendet gegen konservative Parteien , zum Beispiel die AfD , kritische Botschaften aus , da muss sie damit Leben , da sie selber auch nicht tadellos ist !

  37. Karneval, Fassenacht, Fasching ist nun mal auch geschmacklos. Inzwischen viel zu wenig. Der Motivwagen oben aber ist doch Gratismutig. Den Skandal kennt jeder, wird aufgearbeitet und ist in den Medien ständig präsent. Sozusagen mit der Geschmacklosigkeit auf der richtigen Seite. Wirklich mutig wäre die Thematisierung des totale Versagens der Kirchen in der Pandemie gewesen oder die einseitige politische Ausrichtung der Kirche und die Ausgrenzung von Gläubigen mit andere politischer Meinung, und, und – aber so mutig ist man nun dann doch nicht beim Karneval in Kölle. Allaf 🤪

  38. Mit der katholischen Kirche trifft es sicher keinen Falschen, aber wann kommen dann die Motivwagen zum Islam, der in diesem Land mit Messern und Autoanschlägen wütet, während so tumbe Multikultikäffer wie Köln dem Treiben achselzuckend zusehen und diejenigen, die diese Zustände anprangern auch noch als Nazis diffamiert?
    Gesellschaftskritik schön und gut, aber dann bitte für alle!!!!!

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