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Antiquierte Strafmündigkeit

Mord an 12-jährigem Mädchen durch Gleichjährige

18.03.2023

| Lesedauer: 3 Minuten
Die Festlegung auf 14 Jahre Strafmündigkeit vom 16. Februar 1923 ist eine antiquierte Regelung. Die Gesellschaft hat sich seitdem sehr verändert. Es gibt in Europa deshalb Länder, die das erkannt und deshalb diese Altersgrenze auf 12 Jahre abgesenkt haben.

Die 12-jährige Luise wurde von zwei vermeintlichen Freundinnen, die sich in der gleichen Altersgruppe befinden, ermordet. Bezugnehmend auf diese Tat lesen wir im Augenblick tagtäglich über Experten, die behaupten, Kinder in der Pubertät könnten die Folgen eines furchtbaren Verbrechens nicht einordnen. Ich halte es für eine sehr gewagte These, dass 12- oder 13-jährige Kinder die tragischen Konsequenzen ihres Handelns bei besonders schweren Straftaten nicht abschätzen könnten.

Wären Kindern diese Konsequenzen NICHT bewusst, wären überall solche Tötungsverbrechen nicht unüblich, das ist aber nicht so. Sie sind nach wie vor, trotz steigender Kriminalitätszahlen von unter 14-Jährigen, eine extreme Ausnahme in dieser Altersgruppe. Auch Kinder wissen, erst recht in einem Alter knapp unterhalb der Strafmündigkeitsgrenze von 14 Jahren, dass man ein Messer nicht in den Körper eines anderen Menschen hineinrammt: außer Täterinnen sind geistig schwer unterentwickelt und/oder schwer verhaltensgestört. Dann kann das im Einzelfall ausnahmsweise zutreffen.

Es ist leider typisch für dieses Land geworden, dass in der medialen Öffentlichkeit vorwiegend die Tätersicht bei den Erklärungsversuchen eingenommen wird, jedoch das Opfer oder wie hier die Hinterbliebenen weitestgehend sehen müssen, wie sie mit dem Verbrechen allein klarkommen. Die Informationslage zu diesem mutmaßlichen Mord kann man nur als dürftig bewerten. Demzufolge feuert man damit massiv die Gerüchteküche an. Dann nützt es auch wenig, wenn sich der BDK-Chef Dirk Peglow gegenüber dem sogenannten RedaktionsNetzwerk Deutschland beklagt: „Die Verbreitung von persönlichen Daten oder Bildern mutmaßlicher Beschuldigter durch private Personen in Sozialen Medien stellt eine moderne Form der Hexenjagd dar“. Ich halte absolut nichts von Selbstjustiz, aber viel davon, die Öffentlichkeit auch ohne Freigabe der Identität der Tatverdächtigen präventiv über wesentliche Aspekte des Verbrechens und deren Umstände zu informieren.

Das Opfer wurde mit 30 Stichen getötet, berichtet Focus-Online unter Berufung auf Justizkreise. Nachdem Luise bei der „Freundin“ übernachtet hatte, wurde sie getötet. Die Haupttäterin soll anschließend die Eltern des ermordeten Mädchens angerufen haben, um sich „besorgt“ zu zeigen. Das Nachrichtenmagazin schreibt: „Sie sagte den Eltern, dass Luise sich eigentlich bei ihr melden wollte, wenn sie zuhause sei, dies aber nie tat. Das Mädchen habe daraufhin versucht, auf Luises Handy anzurufen. Erfolglos. Die Täterin servierte den besorgten Eltern damit eine eiskalte Lüge“. Sie soll auch einen Suchaufruf im Internet geteilt haben.

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Handelt es sich hier tatsächlich um eine 13-jährige Schülerin, die nach Ansicht von Experten angeblich noch nicht die Konsequenzen ihres Handelns absehen konnte? Falls die v. g. Tatumstände stimmen, liest sich das ganz anders. Dann würde es sich um einen geplanten Mord handeln, ausgeführt mit einer Freundin als Helferin, mitgeführten Messern als Waffen und dem gezielten Hinführen von Luise auf einen einsamen Waldweg zur finalen Vollendung. Planung, Heimtücke und Raffinesse würden dann einen ganz anderen Hintergrund aufzeigen. Das spricht sehr wohl für die geistige Reife der Tatverdächtigen.

Das Opfer soll außerdem wochenlang gemobbt worden sein, ihr „Fehler“ wäre gewesen, dass sie diese menschenverachtenden Auswüchse Erwachsenen gemeldet hätte. Was wurde in der Schule und im Umfeld zu ihrem ausreichenden Schutz unternommen? Das gilt es gründlich aufzuarbeiten. Eine Unicef-Studie stellt fest, in Deutschland sind 30 Prozent der Befragten in der Schule oder auf dem Schulweg bereits gemobbt worden.

Aufgrund meiner Präventionsarbeit zum Thema Mobbing und Selbstbehauptung an Schulen und Kindereinrichtungen ist mir die Hilflosigkeit und Gleichgültigkeit an manchen Lehreinrichtungen nur zu gut bekannt, währenddessen andere Schulen dagegen vorbildlich und sofort einschreiten. Ein Direktor versuchte beispielsweise seine Untätigkeit mir gegenüber in einer Elternversammlung damit zu begründen, er habe zum Thema Mobbing keine Ausbildung erhalten. In einer anderen Schule wurde ein Schüler über fünf Jahre schwer gemobbt und gebrochen, bis die entsetzte Mutter eines Klassenkameraden, nachdem sie davon erfahren hatte, der Schulleitung mit einer Strafanzeige drohte, wenn nicht endlich etwas dagegen unternommen wird.

Niemand möchte deshalb mit der eingetretenen Lage für die betroffenen Eltern tauschen. Sie haben nicht nur ihr Kind verloren, sie wissen auch, dass das keine strafrechtlichen Folgen für die Täterinnen hat. Ein wahrlich grausamer Gedanke.

Deutschlands Verantwortliche sollten sich tatsächlich bei sehr schweren Straftaten darüber Gedanken machen, die Strafmündigkeit abzusenken bzw. primär die geistige Reife der Täter als ausschlaggebend zu betrachten. Eine juristische 0815-Altersstufe sollte es normalerweise nicht mehr geben können. Es gibt in jeder Altersgruppe sehr große individuelle Unterschiede. So gesehen finde ich die Festlegung auf 14 Jahre vom 16. Februar 1923 eine antiquierte Regelung. Die Gesellschaft hat sich seitdem sehr verändert. Recht und Gesetz müssen den veränderten Rahmenbedingungen angepasst werden. Es gibt in Europa deshalb Länder, die das erkannt und deshalb diese Altersgrenze auf 12 Jahre abgesenkt haben. Im Zweifelsfall muss ein Gutachter herangezogen werden.

Steffen Meltzer ist Autor des Buches Mobbing! Ursachen, Schutz und Abhilfe

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30 Kommentare

  1. Wann gab es eigentlich das letzte politische Urteil in Deutschland? Ich habe nämlich den Eindruck das ist keine Ausnahme mehr. Ein mildes Urteil für erwachsene Gewaltstraftäter ist inzwischen anscheinend normal. Manche Kriminelle entkommen nach der Urteilsverkündung, setzen sich ins Ausland ab. Andere laufen einfach so frei herum trotz Hunderten(!) Vorstrafen. Kurzum: Wären die Assassininnen strafmündig, dann hätten sie von unserer Justiz wohl nicht viel zu befürchten.

  2. Spitze, absolute Spitze wie das hier läuft. Zwei minderjährige (aber wohl nicht mehr kindliche) Mädchen begehen einen offensichtlich geplanten Mord (30 Messerstiche auf einem einsamen Waldstück gehen wohl nicht mehr als „im Affekt“ durch). Die Täterinnen wissen schon jetzt, dass das begangene Verbrechen strafrechtlich keine Konsequenzen haben wird. Zusätzlich werden die Täterfamilien noch auf Staatskosten umgesiedelt und damit geschützt, anstatt wenigsten eine gewisse, verdiente gesellschaftliche Ächtung zu erfahren! Hierzulande ist wirklich alles aus dem Ruder gelaufen. Rette sich wer kann!

  3. Gewalt im Kontext der Zuwanderung. Wer massenweise Menschen aus gewaltaffinen, archaischen Gesellschaften vorsätzlich herbeischafft (weil Konzerne aller Branchen daran verdienen), muß sich nicht wundern,wenn sich die Gesellschaft verändert. Auch diese beiden Täterinnen hatten Hintergrund. Einfach mal sich über die Blutrache (Rido) auf den Philippinen informieren. In Brasilien sieht’s mit der Mordrate auch nicht viel besser aus.
    Eine Forderung nach Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters ist Blödsinn und ein unqualifiziertes Herumdoktern an den Symptomen. Hier müssen die Ursachen benannt und abgestellt werden!

  4. „Wären Kindern diese Konsequenzen NICHT bewusst, wären überall solche Tötungsverbrechen nicht unüblich, das ist aber nicht so.“
    Genau. Allein dieses Argument spricht gegen die pauschale These, 12,-, 13-Jährige wüssten vielleicht nicht so präzise, dass ihr Gegenüber 30+X Messerstiche nicht überleben dürfte (und es ratsam erscheint, die eigene Tat im Nachhinein zu verbergen). In der WELT mutmaßt der Kriminalist Petermann: „Wie viel Hilflosigkeit verspürten die Täterinnen? Denn die beiden werden sich ja nicht vorgestellt haben können, was es bedeutet, einen Menschen zu töten – den Widerstand des Opfers zu brechen, bis Luise schließlich nicht mehr lebte. Und ob sie verstanden haben, dass da am Ende unwiederbringlich ein Mensch tot ist.“
    Wenn nicht 99,9 Prozent der Altersgenossen wüssten, dass ein Messer jemanden oft umbringt, gäbe es viel mehr ähnliche Fälle. Konflikte, Mobbing, Streitigkeiten usw. sind in der betreffenden Altersgruppe ja nicht ungewöhnlich. So gesehen ist der im Text vorgebrachte Vorschlag,  die geistige Reife der Täter als ausschlaggebend anzusehen, m.E. sinnvoll. Wer eine Tat plant und hinterher vertuschen will (was man beweisen könnte), kann nach meinem Eindruck nicht  ganz unerwachsen sein.

  5. Eine 12 jährige Filipina & eine 13 jährige Rumänin – beides ist längst kein Geheimnis mehr und wird ja ortnah lang und breit diskutiert. Beide Mädchen (?) waren ja im Internet überaus aktiv …Das Fragezeichen weil mich die Altersgabe insbesondere bei der hübschen Filipina mehr als verwundert. Bei der hässlicheren Rumänin habe ich zumindest kleiner Zweifel …
    Will sagen – Strafmündigkeit ab 14 hin oder her …das nützt alles nur wenn das angegebene Alter dann auch stimmt.Die Probleme die da im Umfeld der Mädels auf TicTok diskutiert wurden sind sicher keine Probleme 12 ,13 jähriger …die übrigen Freundinnen“ die sich da Erinnerungsfotos postend auslassen sind deutlich älter – irgendwo zwischen 16 und 21.
    Das passt nicht – beispielsweise warum es wahlweise Deutsche ,Brasilianerin ,Rumänin ,Mongolin ,Filipina in der Staatspresse heißt und wer 12 und wer 13 ist wechselt auch fast tagtäglich.Drüber hinaus erwähnen die beiden ja selbst ihre Herkunft Filipina & Rumänin.
    Die TicTok Filmchen – einige Dutzend wurden ja auch nicht allsamt 2023 fertiggestellt , teils weit früher …wäre also von den 12 Jahren noch abzuziehen ! Ich könnte mich irren , aber mit 99% Wahrscheinlichkeit wäre 15 ,16 mit Luft nach oben wesentlich wahrscheinlicher.

  6. Es ist interessant, dass es nach oben einen Übergangsbereich zwischen der Jugend- und Erwachsenenstrafe gibt.
    Warum gibt es den nicht nach unten?
    Grundsätzlich stelle ich mir die Frage, warum in manchen Fällen die Gesetzgebung ausgeschöpft wird und in andern nicht?
    Warum tut sich unser Staat so schwer, Asylgesetze auch anzuwenden? Wieso wird bei den Asylanten im Ermessensraum gehandelt und in diesem Fall nicht?
    Mir kommt es vor, als nähern wir uns einem Willkürstaat.

  7. In anderen Kulturkreisen bekommen Jungs mit 14 ihr erstes Messer und Mädchen ihr erstes Kind. Dort sollte man ansetzen. Inkompatibel mit unserer Kultur…

    • Ich hatte mein erstes Messer, da war ich jünger. Aber NIEMALS wären wir auf die Idee gekommen, es gegen einen Menschen einzusetzen. In Auseinandersetzungen gab es bestenfalls (und extremst selten) was auf’s Maul. Das hat eben sehr viel mit der jeweiligen Kultur zu tun.

  8. Solange ich nicht das Gegenteil verbindlich erfahre, nehme ich übrigens an, dass die Täter keinen deutschen kulturellen Hintergrund haben. Nicht weil das unmöglich ist und auch nicht, weil ich „spekuliere“ (ich „spekuliere“ absolut nicht), sondern weil die Statistiken klar einen nichtdeutschen Hintergrund nahelegen.

    Ich hoffe, dass wir eines Tages noch die wirkliche Wahrheit über diesen Mord erfahren. (Das ist in Deutschland offenbar nicht mehr selbstverständlich, irre.)

  9. Die Straflosigkeit von Tätern, die man nicht nur in der Tätergruppe 12-14 antrifft, ist ein immer größeres Problem, und zwar keinesfalls nur wegen mangelnder Abschreckung.

    Denn Täterstraflosigkeit drückt, vielleicht unbeabsichtigt, eine Verachtung für das Opfer und eine grobe Missachtung für das Gerechtigkeitsgefühl der Gemeinschaft aus. Sie erhöht das Leiden des Opfers beachtlich, weil es sich zur Kategorie „nicht schützenswertes, unwertes Teil der Gemeinschaft“ degradiert fühlt. Sie entwertet auch die Gemeinschaft, denn wer will einer Gemeinschaft angehören, die ihre Angehörigen nicht angemessen gegen schreiendes Unrecht schützt? Sie ist damit auch ein Zeichen der Selbstverachtung der Deutschen für sich selbst.

  10. Das Schlimmste an dieser Tat ist, dass die Hintergründe, die sie ermöglichten, so unter den Teppich gekehrt werden, dass die nächste Tat dieser Art dadurch erst ermöglicht wird.

    Begründung: der Charakter der Menschen ändert sich über Jahrhunderte nicht, aber Sozialisation und Lebensumstände können binnen weniger Jahre kippen. Und seit Bestehen der Bundesrepublik war 7 Jahrzehnte lang so etwas VÖLLIG unvorstellbar. Seit einem Jahrzehnt gilt das nicht mehr, parallel dazu erleben wir eine Schwemme von Messerattacken mit oft tödlichem Ausgang – auch das war 7 Jahrzehnte lang kein Thema GAR KEINS!
    Ich will wissen, was anders geworden ist und warum.
    Und das Kind, das NICHT sterben muss, weil wir das rechtzeitig herausfinden und gegensteuern können, auch.

    Schluss mit diesem todbringenden Täterschutz!

  11. Ein hervorragender Beitrag. Vielen Dank.
    Ich bezweifle ebenfalls, dass Menschen in diesem Alter noch nicht strafmündig sind. Die Zeiten haben sich geändert. Die Entwicklungsstufen von Kindern gehen rasant voran, besonders in Zeiten des Internet, in dem praktisch alles und sofort abrufbar ist. Besonders die Messerei von Migranten dient ja jetzt schon als Blaupause für gekränkte Eitelkeiten.
    In diesem Zusammenhang wäre es vor allem wichtig, sich die Eltern der Täter und Täterinnen anzuschauen, die eine große Mitverantwortung tragen. Da ist in der Erziehung aber wirklich fast alles ziemlich schief gelaufen.
    Die Schulen sind meist genauso machtlos, der Respekt gegenüber der Institution Schule und den Lehrern ist praktisch kaum noch existent. Werden Kinder von Lehrern für falsches Verhalten zur Rechenschaft gezogen, stehen wenige Stunden später die Eltern auf der Matte und drohen, was das Zeug hält. Damit wird der Respekt vor den Lehrkörpern zusätzlich massiv untergraben.
    Wenn schon nicht die Teenager in den Knast müssen: Die Eltern sind genauso verantwortlich für diese Tat.
    Und da muss man ansetzen. Schickt doch die Eltern in den Knast. Und die Kinder in Anstalten, die sie für sehr, sehr viele Jahre nicht mehr verlassen dürfen. Auf jeden Fall muss solchen Eltern für die Zukunft verwehrt sein, überhaupt Kinder erziehen zu dürfen. Denn vielleicht schlummert ja in einem Geschwisterkind aufgrund seiner Erziehung derselbe Irrsinn, der sich hier Bahn gebrochen hat.
    Die Eltern des ermordeten Mädchens tuen mir unfassbar leid. Wie soll man mit so etwas fertig werden? Nicht nur das Mädchen wurde ermordet – das gesamte Leben der Opferfamilie ist zerstört. Und dem muss Rechnung getragen werden. Die Verhältnismäßigkeit muss gewahrt bleiben und das muss sich auch in den Strafen wiederspiegeln. Alles andere käme einem glatten und unerhörten Freispruch für die Täterinnen gleich.

  12. Das Jugendstrafrecht hat den Schutz der Kinder zu Ziel, auch straffällig gewordener Kinder. Da Kinder in ihrer Entwicklung noch unfertig sind, dient es auch dem Schutz der Kinder vor sich selbst, denn Kinder machen notgedrungen Fehler, weil sie es oftmals noch nicht besser wissen. Nun kann man natürlich sagen, 13jährige wissen, dass man niemandem ein Messer in den Leib rennt, denn das würde zu Verletzung und Tot führen. Aber wissen sie das wirklich? Leben wir nicht in einer Welt, in der als oberste Strategie der Problemlösung Mord und Totschlag propagiert wird? Es herrscht krieg, und die einzig akzeptierte Strategie scheint zu sein, noch mehr Waffen und noch mehr Tote!
    In Zeiten mangelnder Empathie, übermächtiger Medien, einseitiger Wertevermittlung und Eltern, die es für OK halten, wenn ihre Kinder ihre Freizeit auf TikTok verbringen, verwundert es kaum, dass Kinder nicht mehr über das notwendige Wertekorsett verfügen, um Probleme anders zu lösen.
    Selbstverständlich sind diese Mädchen zu bestrafen, und es gibt auch Sanktionsmöglichkeiten außerhalb des Strafrechts. Aber sie sind beileibe nicht die Einzigen, die hier Schuld trifft! Auch uns als Gesellschaft trifft Schuld, und anstatt jetzt vorschnell nach einer Senkung der Strafmündigkeit zu rufen, sollten wir vielleicht erstmal darüber nachdenken, was in unserer Gesellschaft kaputt sein muss, dass sie solche Kinder hervorbringt!
    Diese Mädchen, so schlimm die Tat auch war, sind Kinder in der Entwicklung, sie sind nicht verloren, sie sind noch formbar, und auch sie haben eine 2. Chance verdient! Kein Kind kommt schlecht zur Welt, aber Kinder werden durch die Welt in die sie hineingeboren werden, zuweilen schlecht gemacht!
    Aber WIR müssen uns unserer Schuld bewusst werden! Wir, die wir es nicht schaffen, den Kinder Grenzen aufzuzeigen, wir, die wir unsere Kindern der A… pudern, wir, die wir meinen unseren Kindern bereits mit 10 (oder sogar früher) das erste Handy schenken zu müssen, wir, die wir die Augen zu machen vor der Gefahr solcher Portale wie TikTok und Instagram, weil es doch so angenehm ist, wenn die Kinder die Klappe halten und in ihren Bildschirm glotzen!
    Wir lassen unsere Kinder Filme ansehen, die nur noch den Kampf und die Gewalt kennen, ja selbst ausgewiesene Kinderfilme kennen nur noch Kampf. Woher sollen die Kinder bitteschön wissen, dass man Probleme auch anders lösen kann, als mit Gewalt, wenn wir es ihnen nicht mehr beibringen?

    Das ist jetzt das Resultat einer gesellschaftlichen Fehlentwicklung, die wir beeinflussen könnten, es aber nicht tun, weil es ja schliesslich alle so machen, und sich niemand gegen den Strom stellen will. Wenn alle Kinder in der 5.Klasse ein eigenes Handy haben, muss ich meinem doch auch eins schenken, richtig?
    Dabei wäre das Problem vermutlich nicht existent, würden nur die Hälfte aller Eltern nicht mitspielen, ihren Kindern NICHT mit 10 das Smartphone in die Hand drücken, mit der Schule NICHT über WhatsApp kommunizieren, die Kinder NICHT am Bildschirm verblöden lassen, den Kindern Werte mitgeben, und nicht die Wertebildung den Medien überlassen!

    Wir schieben die Verantwortung wieder einmal weg von uns, wenn wir jetzt nach einer Senkung des Strafmündigkeitsalters rufen, weil wir diese 2 bösen Kinder leiden sehen wollen! Ja, genau, sie sollen leiden, sie sollen büßen, bluten, weinen, hängt sie höher, her mit der Todesstrafe!!!! Dann fühlen wir uns wieder besser, denn dann haben wir es diesen Monstern so richtig gezeigt!
    Bis dann der nächste Fall kommt, und wir feststellen müssen, dass die Abschreckung eines Strafrechts bei den Kindern sowieso nicht funktioniert (wie übrigens auch bei Erwachsenen), und wir besser in die Erziehung unserer Kinder investiert hätten!

    Ich glaube nicht, dass diese Mädels planvoll und kaltblütig vorgegangen sind, ich denke vielmehr, dass sie ihrer Freundin einen Schrecken einjagen, ihr einen Denkzettel verpassen wollten. Immerhin hatten sie Streit! Sowas machen Kinder, zumal solche, die aus ihren sozialen Medien keine anderen Problemlösungsstrategien gelernt haben!
    Die Sache ist aus dem Ruder gelaufen, sie haben gemerkt, dass sie einen riesen Scheiß gebaut haben, bekamen Angst, stachen in Panik immer weiter auf das Opfer ein, und liefen weg.
    Natürlich wussten sie, dass sie Sch… gebaut haben, und so erhofften sie sich, mit einer ausgetüftelten Story aus der Nummer rauszukommen, wie man das halt versuchen würde, wenn man was schlimmes angestellt hat. Aber natürlich ist es schon für erwachsene Täter nahezu unmöglich, eine absolut wasserdichte Story zu erdenken, sodass man ihnen nicht auf die Schliche kommt, und umso weniger werden es Kindern schaffen! Kennen wir das nicht alle aus unserer Kindheit? Wir haben Mist gebaut, und erzählen unseren Eltern irgend eine Geschichte, von der wir überzeugt sind, dass die Eltern sie glauben werden. Aber natürlich sind Eltern nicht doof, und durchschauen das Ganze sofort.
    Nichts Anderes werden diese 2 Mädels gemacht haben. Es war kein kaltblütiger Mord, sondern fing wie ein böser Scherz an, und ist dann leider entglitten,mit dem bekannten Resultat.

    Wollen wir jetzt wegen weniger Einzelfälle, in denen Kindern derart schlimme Dinge machen, eine ganze Alterskohorte einem Justizsystem aussetzen, das absolut ungeeignet für Kinder ist, und unter Garantie aus den kindlichen Tätern erwachsene Schwerstkriminelle machen wird?

    Es ist eine zivilisatorische Errungenschaft, bei der Bestrafung von Delinquenten nicht primär Sühne oder Rache im Blick zu haben („mögen sie leiden!!!“), sondern die Rehabilitation des Delinquenten! Dies geschieht aus dem Glaube daran, dass kein Mensch verloren ist, und jeder eine zweite Chance verdient hat! Bei Kindern sollte das umso mehr gelten!

    Und noch ein Aspekt, den es bei der Senkung des Strafmündigkeitsalters zu bedenken gibt:
    Stellen wir uns vor, zwei 13jährge Jugendliche machen gemeinsam ihre ersten sexuellen Gehversuche. Nichts ungewöhnliches in diesem Alter. Viele von uns werden ähnlich früh damit angefangen haben.
    Nun ist es 13jährigen aber im Grunde verboten, sich sexuell mit Anderen zu betätigen, und sie würden sich für ihr eigentlich völlig natürliches Verhalten tatsächlich strafbar machen. Einzig ihre fehlende Strafmündigkeit schützt sie im Grunde vor einer Strafverfolgung! Und das ist richtig so!
    Denn wenn die Hormone einschießen und sich die erste Beziehung anbahnt, dann will man eben irgendwann auch intim werden. Irgendwann muss man damit ja mal anfangen, und die Hormone halten sich nicht an Schutzaltergrenzen, sondern tun was sie wollen.
    Wollen wir also jetzt jeden Teenager, der noch keine 14 ist, ins Gefängnis stecken, nur weil er/sie dem Ruf der Hormone gefolgt ist und mit dem/der gleichaltrigen Partner:in Doktorspielchen gemacht hat? Das kann es doch wohl kaum sein!

    Kein System ist perfekt, und wie wir gesehen haben, gibt es Fälle, auf die das Gesetz nicht so reagieren kann, wie man sich das aus dem Bauch heraus wünschen würde, aber als Zivilisation sollten wir unsere Gesetze mit Vernunft machen, nicht mit dumpfen Bauchgefühlen.
    Es ist ein hohes zivilisatorisches Gut, nicht nach Rache zu rufen, sondern Tätern trotzdem eine Chance zu geben! Wir sollten uns nicht die Amis zum Vorbild nehmen! Die haben deutlich härtere Strafen bis hin zur Todesstrafe. Und? Sind die Amis friedlicher? Wohl kaum.
    Zu was das Agieren aus dem Bauch heraus führt, haben wir unter anderem in den letzten 3 Jahren lernen dürfen, als ein Großteil der Menschen sich von Angst und Konformismus hat leiten lassen, und anstatt sich der Thematik sachlich und kritisch zu nähern, lieber alle „Abtrünnigen“ (von denen es hier sicher ein paar geben dürfte) auf dem Scheiterhaufen sehen wollte!
    Völlig anderes Thema, aber der Mechanismus ist sehr ähnlich!

    Mal drüber nachdenken…

    • „Ich glaube nicht, dass diese Mädels planvoll und kaltblütig vorgegangen sind, ich denke vielmehr, dass sie ihrer Freundin einen Schrecken einjagen, ihr einen Denkzettel verpassen wollten.“
      Ich fasse nicht, was Sie da schreiben. Nicht planvoll? Nicht kaltblütig, bei 30 (in Worten: dreißig) Messerstichen? Und „einen Denkzettel verpassen“, der zum Tode führt?

      • Und ich sag es nochmal: Ich halte es durchaus für denkbar, dass hier nicht ein Mord hinterlistig vorbereitet wurde, sondern ein geschmackloser Jugendstreich außer Kontrolle geraten ist, leider mit dem bekannten Resultat.
        Denn DAS sind typische Dinge, die Kids in dem Alter machen würden. Was ist also wahrscheinlicher? Dass Kinder für sie typische Dinge machen, und die Sache außer Kontrolle gerät, oder dass da 2 Mädels eiskalt wie ausgebuffte Psychopathen einen teuflischen Mord planen und eiskalt durchführen?
        Wenn’s doch anders war, gut, dann hatte ich Unrecht. Aber wäre es nicht angebracht, über verschiedene Tathergänge nachzudenken, bevor man sich auf einen versteift, zu dem es keine Beweise gibt? Oder WISSEN wir tatsächlich, was in den Köpfen der Mädchen vorgegangen ist?
        Aber ist schon klar, weshalb die Menschen jetzt so reagieren: Man WILL in ihnen die Monster sehen, WILL sich empören, weil man sich dadurch so trefflich dieser wohlige Schauer über den Rücken laufen kann, und man sich zudem so wunderbar auf der richtigen Seit der Geschichte wähnen darf. Alles Psychologie.
        Vielleicht sollten wir ALLE mit dieser ewigen Spekulation aufhören, dem Beißreflex erstmal Einhalt gebieten, und die Justiz ihren Lauf nehmen lassen!
        Es muss doch auffallen, wie sehr diese Geschichte schon aus dem Ruder läuft! Das ist nämlich genau der Grund, weshalb man nun die Täterinnen schützt: Wenn sich die Situation derart aufheizt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich der Mob einfindet, um die Delinquenten zu lynchen. Ob das viel besser und zivilisierter wäre?

      • Ich finde nicht, daß „die Geschichte aus dem Ruder läuft“. Spekuliert wird ja nur, weil so viele Informationen zurückgehalten werden. Nach dem, was an die Öffentlichkeit geriet, ist nicht davon auszugehen, daß da nur „ein Denkzettel verpaßt werden sollte, der aus dem Ruder lief.“
        Mir läuft mit Sicherheit kein „wohliger Schauer über den Rücken“, ich bin entsetzt. Ich denke, so geht es auch den meisten.

      • Ich bin auch entsetzt. Aber nicht nur über die Tat, sondern auch über die hasserfüllten Reaktionen der Menschen, die keinen Funken bereit sind, die Sache aus verschiedenen Blickwinkeln anzusehen. Wir wissen viel zu wenig, können deshalb auch nicht mit Sicherheit sagen, dass diese Mädchen kaltblütig und planvoll vorgegangen sind, sondern es kann genauso gut sein, das es als kleiner fieser Scherz geplant war, und dann entgleist ist. Wir wissen es nicht. Aber offenbar kann der Mensch 2023 nur noch mit klaren, einfachen Feindbildern leben, differenzierte Betrachtungen sind nicht mehr gefragt.
        Diese Empörung, die einem entgegenschlägt, wenn man verschiedene Betrachtungsweisen darlegt, ist ihrerseits empörend. Aber mei, ihr wollt halt eure Kindermörder sehen, und diese möglichst auf den Scheiterhaufen werfen. Dass auch das Tragödien sind, bei denen diese Mädchen ihrerseits Opfer sind, egal. Brennen sollen sie!

        Wir bewegen uns wirklich immer mehr rückwärts, mit dem Endziel Mittelalter.
        Alle zivilisatorischen Errungenschaften über Bord werfen, Hass und Vergeltung sind jetzt wieder angesagt.
        Merkt ihr eigentlich noch, wie diese 2 Mädels völlig entmenschlicht werden, sodass man ungestraft all seine kranken Hassphantasien auf sie projizieren darf?
        Fällt es wirklich niemandem auf, dass das Gleiche die letzten 3 Jahre mit den Kritikern der C-Politik geschehen ist, Entmenschlichung und Hass? Sollten wir nicht besser sein als das? Gerade wir, die wir diesen Hass der letzten 3 Jahre zu spüren bekommen haben!
        Solange es nicht bewiesen ist, dass die Mädchen kaltblütig und planvoll vorgegangen sind, gilt auch für sie: Im Zweifel für den Angeklagten!
        Unschuldsvermutung wär hier natürlich das falsche Wort, weil die Schuld ja belegt ist. Aber es gibt eben mehrere denkbare Szenarien, wie es zu dem Mord gekommen ist, und nicht jede ist gleichermaßen böse und teuflisch. Wenn man nicht mal darüber nachdenken darf, ohne dass die Menschen gleich Schnappatmung bekommen und vor Empörung geradezu in die Luft gehen, weiss ich nicht, wie fortan noch ein zivilisiertes Leben in dieser Gesellschaft möglich sein soll.
        Und auch die Frage, was im Leben dieser Mädchen schief gelaufen sein muss, dass sie zu solch einer Tat fähig waren, spielt eine Rolle! Dafür tragen sie nämlich nur bedingt Schuld!

    • Ich kann Ihren Ansatz nachvollziehen, auch wenn ich ihn nicht teilen kann. Zu sagen wäre aber zu Ihrer Hypothese schlicht Folgendes:
      Wenn der Öffentlichkeit nicht sämtliche Informationen über Hintergründe vorenthalten würden, wäre man schlauer und wüsste in diesem Fall halbwegs genau, ob es sich um eine geplante oder zumindest billigend einkalkulierte Tötung handelt oder einen in Ihrem Sinne „schiefgegangenen Streich“, an dessen Ende ein brutal verblutendes Kind steht.
      „Es ist ein hohes zivilisatorisches Gut, nicht nach Rache zu rufen, sondern Tätern trotzdem eine Chance zu geben!“ Zwischen blinden Rachegelüsten und dem hehren Wunsch, der reumütige Täter möge schnell resozialisiert werden und normal weiterleben, steht das Bedürfnis nach Gerechtigkeit und Aufklärung. Es widerspricht nicht dem Gedanken, dass die Täterinnen irgendwann ein „normales Leben führen werden“.

      • Das mit dem mangelnden Informationsfluss hat ja durchaus Gründe, und wenn man sieht wie sich die sozialen Medien in ihren Hassphantasien geradezu zu übertreffen versuchen, sehe ich es als Begründet, dass die Polizei so verfährt. Der nächste Schritt wäre nämlich tatsächlich der Lynchmob.
        Wir als „Zuschauer“ haben kein Anrecht auf Gerechtigkeit, denn uns ist keine Ungerechtigkeit widerfahren. Deshalb ist das auch kein Argument. Aber natürlich ist es dennoch wichtig, dass man diese Sache nicht auf sich beruhen lässt, denn eine Gesellschaft muss sich nicht nur an Regeln halten, sie will auch sehen, dass diese Regeln für alle gelten und auch durchgesetzt werden. Das ist völlig berechtigt. Die Ermittlungsbehörden müssen daher sehr fein abwägen, wieviel und was sie rauslassen, um einerseits der Gesellschafte zu zeigen: „seht her, diese Taten bleiben nicht ungestraft“, und andererseits aber den wütenden Mob unter Kontrolle zu halten.
        Wir sollten nicht denken, dass die Menschheit im 21. Jahrhundert vernünftiger wäre als im Mittelalter. Auch heute noch würde sich ein Mob aufschwingen die Täter zu lynchen. Man denke nur an den Fall in UK, als ein Mob mal einen Kinderarzt (paediatrician) lynchen wollten, weil dieser die Silbe „Päd…“ in der Bezeichnung hatte, und der Mob dachte, es mit einem Pädophilen zu tun zu haben.
        So verständlich das Verlangen nach mehr Details auch ist, so gefährlich ist es, denn so ein Mob ist schnell gebildet.
        Und auch wenn diese Mädels völlig gefühlskalte Monster sind (wie es mancher ja zu wissen scheint), kann es in einem Rechtsstaat dennoch nicht sein, dass Selbstjustiz angewandt wird. Die dumpfen Bauchgefühle (die wir alle haben, wenn wir ehrlich sind!) müssen kontrolliert werden zugunsten der Rechtsstaatlichkeit! Davon bin ich überzeugt!

      • Klar ist es verständlich. Aber der Rachegedanke führt doch ultimativ zu noch mehr Grausamkeit. Jedem seine gerechte Strafe, aber die sollte sich nicht danach ausrichten, was unser Wunsch nach Vergeltung sagt, sondern nach rationalen Kriterien, die alle Faktoren mit einbezieht, die eine Rolle gespielt haben könnten.
        Ich würde Luisas Eltern völlig verstehen, wenn DIE einen Wunsch nach Vergeltung hätten! Aber wir als Gesellschaft hatten den Vergeltungsgedanken eigentlich schon ganz gut hinter uns gelassen und sind darüber hinausgewachsen. Möchte man zumindest meinen.
        Keine Frage, wenn der Mob nur genug angeheizt wird, wird es nicht mehr lange dauern, und es wird ernsthaft über die Wiedereinführung der Todesstrafe in DE diskutiert werden (da werden jetzt viele sagen: „Ja, diese Mädchen haben genau das verdient!“)
        Deswegen versuche ich, den dumpfen Bauchgefühlen und Rachegelüsten Einhalt zu gebieten. Die haben eine Gesellschaft noch nie besser gemacht!
        Dass ich dafür beschimpft und angefeindet werde, seis drum…
        Ich bin nicht religiös, aber predigt nicht das Christentum exakt das? Vergebung anstatt Vergeltung?
        Nein, diese Mädchen sollen nicht zu billig davon kommen, keine Frage! Sie haben das schlimmste Verbrechen begangen, das man begehen kann! Aber sie sind immer noch Menschen, zwar extrem fehlgeleitete Menschen, aber dennoch Menschen! Zudem in einem Alter, in dem man noch viel erreichen kann, mit Therapie, Erziehung, Regeln und Grenzen, offenbar etwas, was sie bislang nicht erfahren haben.
        Und dann geht es ja auch darum, sich zu überlegen, wie man solche Taten und Zukunft verhindern kann. Das Ausleben von Rachegelüsten wird da wenig helfen! Das wird keine Tat verhindern!
        Letztlich müssen wir als Gesellschaft uns an die eigene Nase fassen. So billig kommen wir nämlich auch nicht davon! Wir haben unsere Gesellschaft dort hinmanövriert, wo sie jetzt ist, u.a. mit Kindern, die den ganzen Tag in ihr Handy starren und deren Motivation für alles, was sie tun, Likes auf Instagram oder TikTok sind! Das ist völlig fehlgeleitet, und wir als Gesellschaft fördern das!
        Darum geht es!
        Verbrechen hat es immer gegeben, auch sehr sehr Schreckliche! Wie wir damit umgehen, sagt vieles aus über den Zustand unserer Gesellschaft!
        Offenbar bewegen wir uns wieder in Richtung Scheiterhaufen! Das Mittelalter lässt grüßen…

    • Bitte ordnen Sie Ihre Gedanken und zügeln Sie Ihre Phantasie.

  13. Es ist schon sehr verwunderlich, dass die Täterinnen so geschützt werden. Denen ist ja nicht bei einer Rauferei etwas schlimmes unterlaufen, was Kindern sicherlich passieren kann. Nein, hier wurde ein Mord hinterlistig vorbereitet und kaltblütig und bestialisch ausgeführt. Damit haben die Täterinnen meiner Meinung nach den Schutz für Kinder verloren und auch die Familien sollten sich der Situation stellen müssen, denn aus ihrem Schoß ist das Böse nun mal gekrochen. Aber hier müssen jetzt andere Familien um ihre Kinder fürchten, weil der Staat wiederholt keine klare Kante zeigt! Die Situation in Deutschland ist wirklich mehr als bedenklich!

  14. Auch ich finde die Festlegung der Strafmündigkeit auf 14 Jahre vom 16. Februar 1923 eine antiquierte Regelung.

    Aus dem Artikel von Matthias Nikolaidis lernt man u.a., dass der Tatort zuvor ausgewählt worden sein muss, was natürlich für Vorsatz spricht.

    Dazu kommt, dass das Opfer arg- und wehrlos war und wegen Übertötung nach der Tat dann fluchtunfähig und hilflos zum Sterben am Tatort zurückgelassen und von den Täterinnen keine Hilfe geholt wurde.

    All das zusammen mit dem Vertuschungsversuch am Tag der Tat zeichnet ein anderes Bild, als ‚küchenpsychologische Fernanalysen‘ der Täterinnen es nahelegen wollen.

  15. Man kann den Eindruck haben, daß dieser Mordfall außergewöhnliche Aspekte hat, die angeblich „zum Schutz der Familien der Täterinnen“ mehr vertuschen, als der Öffentlichkeit mitgeteilt wird. Die Zurückhaltung bzw. Preisgabe etwa eines Tatmotivs ist ja offensichtlich. Eine sachliche Berichterstattung muß nicht mit gerichtsmedizinischen Details erfolgen, aber sehr wohl mit soziologischen Fakten, die den verstörten Menschen einen rationalen Nachvollzug der Geschehnisse erlauben.
    Man hat es ja hier nicht mit einem Zeugenschutzprogramm zu tun, sondern um „Kinder“, die Täter sind. Ein Hinweis darauf, wie man Ähnliches in Zukunft verhindern könnte, wäre wertvoller als der Hinweis auf deren Privatsphäre.

    Es ist schon eine Zumutung, daß die Menschen in dieser fast dörflichen Enklave nichts anderes bleibt, als ihr Entsetzen, Klagen und völliges Unverständnis auszudrücken. So ist keine emotionale Verarbeitung für die Gesellschaft bzw. ländliche Gemeinschaft möglich.

    Das ist keine Aufklärung der Behörden, sondern ein Beschwichtigungsversuch und die Hoffnung auf ein kurzfristiges „Vergessen“ und die Unterstellung einer Überforderung nicht ausreichend mündiger oder nicht denkfähiger Bürger im Gegensatz zu einem Privileg der wissenden professionellen Aufklärer.

  16. Was soll so ein Gutachten bringen. In Deutschland sind die Gutachten oft genug politisch gefällig. Dann wären die Täterinnen mit 12 und 13 Jahren unzurechnungsfähig, zumal wenn sich der Migrantionshintergrund bewahrheitet.

  17. „Man“ mobbt mich wochenlang und die Mobber werden als „meine Freunde“ bezeichnet? Meine Peiniger besuche ich, um bei denen zu übernachten? Anschliessend begleiten mich meine Peiniger auf meinem Nachhauseweg, der aber 3km in die entgegengesetzte Richtung führte?

    30 Messerstiche. Das muß eine endlose Sauerei gewesen sein, die an der Kleidung der Täter entsprechende Spuren hinterlassen haben sollte. Eine 12 und eine 13-Jährige stechen einen Menschen ab und kehren völlig gleichmütig, ohne Gefühlsregung, nach Hause zurück? Den Eltern der Täter ist da nichts aufgefallen? Weder an der Kleidung noch an der Gemütslage?

    Feststellen muß ich: mein Gefühl sagt mir, ich sei schon mal besser desinformiert worden.

    Sind die beiden Strafunmündigen nur vorgeschoben? Nein ich werde jetzt nicht weiter spekulieren. Die Fragen sollten aber schon gestattet sein.

  18. Es ist in der Tat so, das täglich in unserer Landeszeitung darüber berichtet wird. Nur geht es dabei grundsätzlich um den „ Schutz“ der Täterinnen und ihrer Eltern die wohl aus dem Ort mittlerweile fortgezogen sind und eine neue Unterkunft gefunden haben. Über die Eltern der Ermordeten erfährt man nichts. Denen wird scheinbar keine Hilfe angedeihen lassen, während man sich um die Mörderinnen und deren Eltern rührend und umfassend kümmert. Noch etwas, wollten nicht ganz Verrückte das Wahlalter schon deutlich senken, am Besten ab Geburt an? Dieses Land ist wirklich an allen Ecken und Kanten verloren und verkommen!

  19. Die Strafmündigkeit sollte ganz wegfallen! Im gegenzug sollte dafür ein kinderstrafrecht eingeführt werden. So könnte man die beiden mädchen jetzt für 10 jahre in haft bringen denn die wissen ganz genau was sie da getan haben.

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