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Merkels langes Ende

Merkel auf endloser Ich-Mission

von Gastautor

23.05.2019

| Lesedauer: 4 Minuten
Es ist ein sehr menschliches Gefühl, sich unersetzlich zu fühlen. Bei Mächtigen in Politik und Wirtschaft wird es gefährlich - Selbstüberschätzung und Realitätsverlust sind die Folge. Merkel scheint davon betroffen zu sein.

Angela Merkels Kanzlerschaft neigt sich dem Ende zu. Immer erratischer wirkt ihre Politik. Wenn man jüngsten Berichten glauben mag, schwelgt die Kanzlerin in Untergangsszenarien, die mit ihrem Abtreten eintreten. Ihr Blick auf die Realität ist verstellt. Dass sich im Volk immer mehr Unmut über ihre Politik breitmacht, wird von Merkel natürlich registriert. Doch nicht sie, die anderen sind die Geisterfahrer. In ihrer persönlichen Filterblase aus Hofberichterstattern findet Kritik kaum noch statt. Wer sie doch äußert, ist „rechts“ und somit muss das exakte Gegenteil dieser Meinung automatisch richtig sein. Merkel wähnt sich mittlerweile auf historischer Mission. Aber es ist nur eine Ich-Mission – getragen von Selbstüberschätzung und Blindheit vor geänderten Wirklichkeiten.

Zentral in ihrem Denken ist der Augsburger Religionsfrieden von 1555, der die Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten beendete. Doch schon einige Jahrzehnte später waren die Überlebenden der Konfessionskriege gestorben – der Schrecken verblasste. 1618 brachen die Konflikte wieder aus, fast jeder dritte Deutsche starb im 30-jährigen Krieg. Merkel wähnt sich in einer ähnlichen Situation. 74 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist eine neue, sorglose Generation herangewachsen, die der nächsten Katastrophe entgegensteuert. Der europäische Rechtsruck und die Präsidentschaft Donald Trumps tragen im Weltbilder Kanzlerin ihr übriges zur Misere bei. Sich selbst sieht sie als Retterin in der Not. Bedroht ist nicht nur der Weltfrieden, sondern auch das Fortbestehen der Demokratie.

Doch es gibt auch eine nüchterne Perspektive.

Neuerliche Konfessionskriege sind wohl kaum zu befürchten. Deutschland wird zunehmend zum Land der Ungläubigen. Schon 2030 könnte die Zahl der Kirchenmitglieder unter 50% fallen. Auch die AfD erzielt ihre größten Erfolge im mehrheitlich atheistischen Osten der Republik. Ihr christlich-konservativer Flügel spielt keine maßgebliche Rolle.

Der europäische Rechtsruck wird wohl kaum die Grundfesten der Demokratien erschüttern. Regierungsbeteiligungen wie die der FPÖ sind so selten wie kurzlebig. In Frankreich und Großbritannien verhindert das Mehrheitswahlrecht eine rechte Regierung, in den übrigen Ländern eine Allparteienkoalition.

Auch ist die Gefahr eines neuen Krieges eher gering einzustufen. Anders als gemeinhin angenommen, ist die Welt im Augenblick sehr friedlich. Auch die Kämpfe im Irak und in Syrien steuern langsam auf ihr Ende zu.

Und wo genau dauert ein neuer Krieg? Steigt etwa William Wallace angesichts des Brexits aus dem Grab, um erneut die Schotten gegen die Engländer anzuführen? Auch bleibt fraglich, ob der Nordirlandkonflikt erneut ausbricht. Zwar ist der jüngste Mord an einer britischen Journalisten bedauerlich – ein Bürgerkrieg ist das noch lange nicht. Angesichts der vielen Artikel, die vor einer Eskalation warnen, mag man sich fragen, ob so mancher Journalist die Sehnsucht nach neuer Gewalt in Irland hegt. Schließlich könnte man dann Nigel Farage, Boris Johnson, David Cameron und 17 Millionen britische Wähler umso leidenschaftlicher hassen.

Das „Europa der Vaterländer“ unterscheidet sich grundlegend vom Nationalismus des 19. und 20. Jahrhunderts. Die heutigen rechten Parteien sind eng miteinander vernetzt – sonst würden die übrigen Parteien wohl kaum vor dem Ausgang der Europawahlen zittern. Ihr neuer Nationalismus richtet sich nicht gegen andere Staaten, sondern gegen Supra- bzw. Postnationen.

Weder untereinander noch mit Russland werden die europäischen Rechten Krieg führen. Auch neue Kreuzzüge sind nur schwer denkbar. Die AfD sprach sich wiederholt gegen eine Intervention im syrischen Bürgerkrieg aus. Parteichef Alexander Gauland und die zentrale Autorität der Partei in Islamfragen, Hans-Thomas Tillschneider, hatten beide erklärt, gegenüber der arabischen Welt eine freundliche Außenpolitik betreiben zu wollen.

Angeblich war es der Wahlsieg Trumps, der in Merkel die Entscheidung heranreifen ließ, eine vierte Amtszeit anzustreben. Ihm die Stirn zu bieten, sei die wichtigste Maxime ihrer Außenpolitik. Nun ist Trump kein Gentleman und bisher gelang es ihm immer wieder, ins diplomatische Fettnäpfchen zu treten. Aber kann man ihm auch nur eine einzige wirklich katastrophale Entscheidung vorhalten? In Bezug auf Amtsvorgänger George W. Bush ist dies kein leichtes Unterfangen. Seinem misslungenen Irakkrieg fielen über 300.000 Menschen zum Opfer. Merkel hatte die Invasion damals verteidigt. Nicht viel anders handelte auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Donald Trump nicht zu seinem Wahlsieg gratulieren wollte – wohl aber dem iranischen Mullahregime zum Jahrestag der Islamischen Revolution. Bloße Rhetorik ist manchem wohl mehr wert als Menschenleben.

Auch sieht sich die Kanzlerin als entschiedene Gegnerin des Antisemitismus. Doch warum sie die Judenfeindschaft im Islam nicht mit gleicher Härte anspricht, bleibt ihr Geheimnis.

Im Übrigen ist es einfacher, Kriege zu verhindern als gedacht. Noch nie in der Geschichte haben ausgereifte Demokratien einander bekämpft. Also sollte Merkel daran gelegen sein, demokratische Werte hochzuhalten. In der Sarrazin-Debatte 2010 hatte sie dessen Werk ungelesen als „nicht hilfreich“ bezeichnet und zu verstehen gegeben, dass sie die Tendenz der deutschen Medien, die Meinungsfreiheit zu beschneiden, billigte.

Der Rechtsruck, den sie jetzt bekämpft, hat Merkel selbst herbeigeführt. Die Entmachtung des rechten CDU-Flügels lieferte den Nährboden für die AfD und ihre „alternativlose“ Politik wurde zur Namensgeberin der Oppositionspartei.

Wohl um ihren allmählichen Machtverlust zu kompensieren, steigert sich Merkel in ihre Rolle als Retterin der freien Welt hinein. Womöglich glaubt sie tatsächlich, was sie sagt. Der Blick in die Geschichte zeigt: Selbst zynischer Machiavellismus ist nicht so schlimm wie missionarischer Eifer.

Es bleibt nur zu hoffen, dass der Ausgang der Europawahl ein Ende der Großen Koalition einleitet, um diesem unwürdigen Schauspiel ein Ende zu bereiten. Und zu überlegen wäre, ob Amtszeitbeschränkungen wie in den USA üblich nicht auch in Deutschland eingeführt werden sollten – um die Mächtigen vor sich selbst und die Regierten vor der Selbsttäuschung langjähriger Machthaber zu schützen.


Lukas Mihr ist Historiker und freier Journalist.


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42 Kommentare

  1. Einspruch: Wir stehen am Anfang eines Konfessionskrieges. Wer dem Islam in Europa ungehindert einwandern lässt, wird die Errungenschaften der Aufklärung verlieren.

  2. Wenn ich viele Kommentare hier lese, dann komme ich zu dem fatalen Schluss, dass in der heutigen Politik die Emotion die Kompetenz schlägt, oder anders formuliert: Gesinnungsethiker schlagen Verantwortungsethiker.

  3. “Neuerliche Konfessionskriege sind wohl kaum zu befürchten. Deutschland wird zunehmend zum Land der Ungläubigen. Schon 2030 könnte die Zahl der Kirchenmitglieder unter 50% fallen. ”

    Selbstverständlich ist ein Konfessionskrieg schon im Gange: Immer wieder im Strassenbild zu sehen: Orientalen mit Islamisten Bart, und junge Frauen, die trotzig ihr Kopftuch tragen – so benimmt man sich nicht, wenn man sich von islamistischen Greueltaten distanzieren will, eher das Gegenteil …
    Die AfD muss die dringend benötigte Position der liberal-konservativen Partei besetzen, die sich klar von religiösen Wahn jeglicher Art distanziert, also auch kein „C“ im Namen führt.

  4. Meine Meinung: Das Ende der großen Koalition wird noch lange nicht stattfinden, das würde klaren Sachverstand und Fairness erfordern (siehe Neuwahlen Österreich). Hier hängt man zu sehr an den eigenen Posten.
    Neuwahlen würden zudem den Grünen mehr Stimmen geben, die die SPD zeitgleich verlieren würde. Daher wird man nach dem Sprichwort verfahren „Man muss die Kuh solange melken, wie es geht“.

    Und eine vermutlich dann zustande kommende Grün-Rot-Rot Regierung wäre noch schlimmer, als die letzten Jahre mit Merkel an der Macht.

    Dann wirds wirklich Zeit, das Land zu verlassen…

  5. „Auch sieht sich die Kanzlerin als entschiedene Gegnerin des Antisemitismus. Doch warum sie die Judenfeindschaft im Islam nicht mit gleicher Härte anspricht, bleibt ihr Geheimnis.“
    Das ist kein Geheimnis! Das nennt man VERLOGENHEIT!
    Dass Deutschland ein Land der „Ungläubigen“ würde, halte ich auch für eine verwegene Annahme! Warum diskutieren wir heute darüber, ob in Grundschulen das Kopftuch verboten werden sollte? Der Blick auf die Kinder einer beliebigen Grundschule zeigt, wie falsch diese Annahme mit den „Ungläubigen“ ist: Diese Kinder sind in 20-30 Jahren selber Eltern. Deren Kinder, die dann in die Grundschule gehen werden, werden überwiegend muslimisch sein.
    Und das ist weder islamo- noch xenophob. Dafür braucht man auch keine AfD. Das ist Demoskopie und die Annahme, dass es plausibel sei, dass diese Kinder als Eltern dereinst eher viele Kinder als keine bis wenige in die Welt setzen! Der Zeitrahmen bewegt sich etwa in der Dimension wie die m.E. fehlerhafte o.a. Annahme.
    2030/40 werden „Kartoffelköpfe“ deutlich zur Minderheit werden, erst an den Schulen, und mit dem Wegsterben meiner Generation (der „geburtenstarken“ Jahrgänge Ende der 1950er/Anfang der 1960er Jahre, was in diesem Zeitraum auch vermehrt stattfinden wird) in der Gesamtgesellschaft. Dann wäre es interessant, mal die Bevölkerungszahlen neu durchzurechnen und dann wäre ich gespannt, wie tragfähig unter harten Zahlen der Unsinn mit dem Land der „Ungläubigen“ ist! Das „kurz vor der islamischen Republik stehende Land“ halte ich da wohl für plausibler!
    Aber Zahlen interessieren in unserer postfaktischen Zeit ja niemanden mehr! Deshalb oute ich mich hier als „Fake-News“-Verbreiter, dem die „richtige pc-Haltung“ fehlt! Als „Alter weißer Mann“! Ich glaube noch, dass Zahlen die Realität genauer zeichnen, als ein wohliges Gefühl! Da bin ich echt altmodisch drin!

    • z.B. bei einem Wachstumsfaktor von 0,8 der Bio-Deutschen ist man nach 3 Generationen bei der halben Bevölkerung angelangt (Probe: 0,8 · 0,8 ·0,8=0,512). Bei einem Wachstumsfaktor von 1,3 bzgl. der Immigrierten ergibt sich 1,3·1,3·1,3=2,197 mehr als eine Verdoppelung dieses Anteils. Ja, gegen diese Zahlen sind alle Debatten „nichtig und klein“.

  6. Zitat: „Deutschland wird zunehmend zum Land der Ungläubigen.“ – Da muss ich widersprechen. Deutschland wird zunehmend zum Land der Gläubigen. Nur folgen diese nicht mehr dem Christentum, sondern dem Islam, dem Hedonismus und Greta Thunberg.

  7. Der Autor ist ein gelehrter Mann, aber er irrt, wenn er bei der Kanzlerin historisches Bewusstsein vermutet. Wer im Kontext des Historischen Materialismus seine ersten Sporen verdient hat, kann Geschichte nur als Steinbruch für politische Taktik begreifen. Ein Verfahren, dass mittlerweile die triviale Geschichtsdidaktik unseres Landes prägt. Eine Amtsbegrenzung reicht nicht aus: es wird Zeit, das Verfahren des konstruktiven Misstrauensvotums zu kippen. Hätten wir die in anderen Ländern üblichen Möglichkeiten des Sturzes des Regierungschefs, würden Gestalten wie Merkel nicht so lange am Amt kleben. Hier verhindert die sogenannte Verfassung Wandel und etabliert eine Art parlamentarischen Feudalismus, wenn nicht gar oligarchische Strukturen.

    • Ich stimme Ihnen zu, Zaungast. Wo die Möglichkeiten eines Sturzes sehr eingeschränkt sind, stehen die Chancen für Narrenfreiheit leider sehr gut.

  8. Man darf aber auch nicht vergessen, dass u.a. die 2. Machtreihe oft solche „Vorgesetzte“ liebt. Die können dann geschickt diese Unfähigkeiten der Führung für ihre eigenen Ziele verwenden. Der „Vorstand“ denkt, und er wird dabei gut im Glauben gelassen, dass er das Lenkrad in den Händen hält. Das System ist etabliert, und nur noch schwer aufzulösen.

  9. Die Gegenfrage muß doch lauten: Warum wird Merkel nicht gestürzt, warum lanciert niemand ein Video oder anderes Material wie gegen Strache (gibt es garantiert) mit dem Kurz aus seiner FPÖ-Koalition kam, nachdem er der FPÖ das Thema Migration so geklaut hatte wie Merkel den Grünen den Atomausstieg.
    Merkel repräsentiert den modernen deutschen Spießer, der sich in ihr so erkennt wie der westdeutsche Nachkriegsspießer in Adenauer oder Kohl, die Wohlstandskinder in Brandt oder Schröder oder Fischer, die ostdeutschen Nischenkleinbürger unterschieden sich in Habitus und Attitüde kaum von einem Mielke oder Honecker – auch darum war die DDR solange so stabil, alles in allem, darum kommt die Linkspartei im Osten immer noch so gut an, obwohl ihre meisten Wähler gar nicht „links“ sind.
    Merkel kann nur durch eine Figur ersetzt werden, die ihr das nachmacht. In der Union gibt es dafür keinen, die Doppelnamen-Kurzhaarfrau AKK ist das nicht mal in der linksrheinischen Provinz. Darum hält die Union an Merkel fest, weil sie den Tag fürchtet, an dem sie wirklich weg ist. Und mit ihr fürchten das Millionen deutscher Spießer.

  10. Ich habe doch große Zweifel, dass Frau Merkel sich Sorgen um das Fortbestehen der Demokratie in Deutschland hat…

  11. Sie haben das völlig richtig erkannt. Ohne mich zu überheben, weil ich aus ähnlicher Zeit und Umgebung komme, kann ich aber sagen, daß die meisten aus ihrer Generation so sind und die haben sie auch gewählt. Es ist die Generation der egoistischen Einzelkinder, die in ihrer frühesten Kindheit Leere, Einsamkeit und Verlorenheit kennenlernten, aber keine Zuwendung und Liebe. Da reagiert man mit Allmachtsphantasien. Selbstverständlich ist das Ergebnis inakzeptabel und muß korrigiert werden, abre verständlich ist es. Was sagen denn Ihre Eltern dazu. Die müssen das doch wissen!

  12. Es ist mir so etwas von egal, woran Fr. Merkel leidet.
    Diese Frau hätte nie Kanzerin werden dürfen!

  13. So eine Gestalt geisterte schon einmal durch die deutsche Geschichte und hinterließ materielle und geistige Trümmer.
    Ich erinnere an das Bild von Merkel mit dem hochgeschlagenen Mantelkragen.

  14. Es ist mir unbegreiflich, wie Lukas Mihr als Historiker ausgerechnet Frau Merkel ein „historisches Bewusstsein“ zutraut: „…1618. Merkel wähnt sich in einer ähnlichen Situation“. Frau Merkel ist eine ehemalige FDJ Sekretärin für Agitation und Propaganda, die in der ehemaligen DDR „sozialisiert“ wurde. Die „Doktorarbeit“ der angeblichen „Physikerin“ bewerten gestandene Physiker der Universität Cambridge als „Bullshit“; bereits in der Vergangenheit gab es zahlreiche Hinweise darauf, dass ihr jetziger Ehemann, der in der „Danksagung“ der Doktorarbeit erwähnt wurde, den Text für seine spätere Ehefrau verfasst hat – gehört doch der Inhalt eigentlich zur Chemie und ist Prof. Sauers Spezialgebiet. Frau Merkel kann keinerlei Veröffentlichungen oder Tätigkeiten als Physikerin vorweisen. Man muss davon ausgehen, dass sie als Informantin die naturwissenschaftlichen Kreise ausspionieren sollte und diesbezüglich von der SED die erforderliche Legende erhielt – inklusive Moskau-Aufenthalt mit diesbezüglichen Schulungen.
    Wer Merkel frei „reden“ hört, kommt nicht umhin, ihre verbalen Äußerungen als „Stammeln“ zu bezeichnen; Rückschlüsse von ihren rhetorischen Fähigkeiten auf ihre intellektuelle Befähigung sind durchaus zulässig.
    Frau Merkel ist mitnichten eine intelligente Frau, die Dinge „vom Ende her betrachtet“. Ihre Politik zeichnet sich gerade dadurch aus, dass sie nur in einer Hinsicht stringent und folgerichtig ist: Wie kann man Deutschland, das deutsche Volk und die Grundlagen seines Wohlstandes dauerhaft zerstören. Dazu ist erforderlich, dass Merkel so lange wie möglich die absolute Macht und Kontrolle behält – und das ist Merkels einzige Begabung: Durch Lügen, Betrügen und Zerstören aller (potentiellen) Gegner die Macht zu bewahren.
    Wie eine solche Person zur „mächtigsten Frau Europas“ werden konnte, wird zukünftige Historiker noch sehr lange beschäftigen.

    • Der Beitrag ist über weite Strecken gut. Merkels einzige Fähigkeit besteht im Machterhalt für sich und ihre Paladine. Dieses System stabilisiert sich gegenseitig. Nicht ganz klar wird mir, ob die Tatsache, dass sie im Osten „sozialisiert“ wurde, ein Makel sein soll. Falls es so gemeint ist, muss ich dann leider ausholen und fragen, was an einer grün-wählenden „Westsozialisation“ besser sein soll?!

    • Sie sprechen mir aber sowas von aus der Seele. Die gleichen Gedanken hatte ich, als ich über einen Kommentar nachdachte. Wenn ich Merkel sprechen höre, denke ich: Das Proletariat hat die Regierung vereinnahmt.

    • Jemand hat Merkel mal als
      „Die Rache Honeckers“
      bezeichnet, ich habe als Wessi lange gebraucht diesen Spruch zu verstehen – aber er ist so gut!

  15. Es bleibt nur zu hoffen, dass der Ausgang der Europawahl ein Ende der Großen Koalition einleitet, um diesem unwürdigen Schauspiel ein Ende zu bereiten.

    Ich habe den Sekt schon kaltgestellt.

    • Und wenn dann Grün-Rot-Rot an die Macht kommt? Schlimmer geht immer… 🙁

  16. Ich bin nicht für eine Amtszeitbegrenzung des Bundeskanzlers, um Merkel vor sich selbst zu schützen, sondern Bevölkerung, Parlament und Institutionen vor einem Filz, der sich in langen Jahren der Herrschaft eines Kanzlers üblicherweise bildet. Mein Mitgefühl mit Merkel ob ihres Wahns hält sich deutlich in Grenzen.
    Außerdem sehe ich nicht den besagten Rechtsruck (zumindest nicht in Deutschland). Die Positionen, die vor einiger Zeit Schmidt und Brandt zur Migration einnahmen, gelten heute als extrem rechts. Alles ist nach links gewandert, nicht nach rechts. Das ist im übrigen ein alter Hut, ich verstehe nicht, weshalb hier von einem Rechtsruck die Rede ist.

  17. Wir diskutieren den Abgang von Merkel. Doch übersieht man das Kollektiv, das dahinter steht bzw. gestanden hat. Ohne Schäuble, Seehofer, Gabriel, Steinmeier, Lammers etc., ohne die Minister und Staatssekretäre, ohne die Industrie, die Medien und Verbände und ohne die Wähler wäre eine solche Irrfahrt ins Nirgendwo nicht möglich gewesen. Die politische Klasse und die anderen Eliten haben ganz und gar versagt. Wer soll eigentlich den Weg zu einer Politik der Verantwortung und des Augenmaßes beschreiten? Das Parlament steckt voll von Merkel-Opportunisten oder beschränkten Jasagern. Nein- es wird ungeheuer schwierig sein, das Schiff auf Kurs zu bringen! Die aggressiven Ratten verlassen nicht immer freiwillig das Schiff, jedenfalls nicht das Staatsschiff. Merkel ist als DDR-Zögling weniger schrecklich als die „Spezial-Demokraten“ aus dem eigenen Stall.

    • das ist genau das Problem . Merkel weg ist richtig . Das Problem ist es gibt nichts dahinter . Im Grunde müssten die ganzen Duracell Hässchen auch entsorgt werden . Und es ist keiner da der dieses Land wieder auf Kurs bringt

    • Das wird eine spannende Frage: Werden all die Merkelmitarbeiter und Merkelbewunderer ihre Ideen weiter verfolgen? Wird sie vielleicht als Graue Eminenz im Hintergrund weiterhin die Geschicke der Partei steuern?
      Oder werden Merkels Mitarbeiter froh sein und aufatmen, weil sie endlich weg ist, und werden sie zur „alten“ CDU zurück kehren?
      Es gibt sicherlich noch viele BT- Abgeordnete, die sich die alte CDU zurück wünschen.
      Aber ebenso gibt es viele, die in einer anderen Partei besser aufgehoben wären.
      Ein spannende Zeit, die da auf uns zukommt.
      Ich befürchte aber, dass die „alte“ CDU tot ist.

  18. Nun hat es seit Diocletian wohl keinen herrschenden Politiker mehr gegeben, der nicht irgendwann mit seinem Sessel verwachsen wäre. Das alleine würde ich – wo ich doch sonst kaum ein gutes Haar an ihr lasse – Frau Merkel nicht übelnehmen, ’s ist halt so.
    Allerdings würde ich mir wünschen, daß man sie nach ihrem Abschied aus dem Kanzleramt eine herausgehobene Stellung unter den Menschen einnehmen läßt…

    • Als was, eine Figur, welche das absolute Scheitern und Versagen verkörpert?

  19. 100%ig auf Ihrer Seite. Mit Amtszeitbeschränkung hätte es einen Großteil der Fehlentscheidungen zumindest nicht in diesen Amtsperioden gegeben. Schon unter Kohl hat man den Amtsinhaber dahin gewünscht, wo der Pfeffer wächst. Nun ist das krampfartige Festhalten am Amt aber exzessiv geworden und zu unserem Dauertrauma.

  20. Sehr gute und sehr unaufgeregte Analyse. Hoffentlich bringen die EU-Wahlen endlich das Ende der unsäglichen Merkel-Ära.

  21. Mich deucht, gar seltne Mär tangiert mein Ohr. Da spricht er hin, mißratner Sohn, dass „mißlungen“ sei der Sieg, weil „Opfer“ auf der anderen Seit, gar viel. Unschuldig, meint er wohl, nur des Zufalls Wille brachte sie zur Schlacht, auf dass sie umgebracht.

    Da verfalle ich in Katatonie, und spreche eine alte Version meiner Muttersprache, wenn ich sowas lese: „Seinem misslungenen Irakkrieg fielen über 300.000 Menschen zum Opfer.“ ECHT JETZT? Wurde der Krieg verloren, waren es 300.000 GIs, die ihren Müttern genommen wurden, oder doch eher fanatische „Republikanische Garden“, deren Opfertum vielleicht nicht ganz so hell strahlt, wie das hier insinuiert wird. Mit derselben kruden Formel konnte man die Wehrmacht von Schuld frei sprechen. Interessanter Gedanke. Machen Sie doch mal, am besten, wenn Sie Steinmeier und Maas zusammen antreffen.

    Wenn etwas mißlungen war, dann der Status des irakischen Volkes als „befreit“ nach der Kapitulation der Armee. Völlig „befreit“ begann das irakische Volk einen Terrorkrieg gegen sich selbst und die Besatzungstruppen, der Sumpf endete im IS. Niemand will „häßliche Bilder“ sehen, Frau Merkel nicht auf der Balkanroute, alle Gutmenschen nicht auf dem Mittelmeer oder an der „Mauer“ in Mexiko. Habe ich gerade noch irgendwo gelesen, derselbe Grund, warum die USA keinen Krieg gegen die Ayatollahs wollen (angeblich). Ein homogenes Volk im Iran. Gibt häßliche Bilder, wenn man wirklich wen erschießen muß. Oder gleich ganz viele. Mit der Einstellung hätte gerne den Kampf gegen Deutschland von ´41 bis ´45 erlebt.

    Mißlungen war an dem Krieg gar nichts (bei der Begründung kann man sicher streiten!), und die bedauernswerten Opfer waren mehrheitlich Täter!

    Vom Augsburger Religionsfrieden weiß Merkel GAR NICHTS!!! Sie bezeichnete noch vor kurzem den I. Weltkrieg als schlimmsten Krieg der Geschichte, und Deutschland als schuldig am Ausbruch. Viel weniger Ahnung von Geschichte kann man kaum haben. Die Opferzahlen des 30jährigen Krieges, den Frau Merkel offensichtlich nicht kennt, übertreffen die der Weltkriege des letzten Jahrhunderts bei weitem, gemessen an den Bevölkerungszahlen auf obszöne Weise!! Wenn man das schon nicht sortiert bekommt, beruft man sich bestimmt nicht auf 1555. Ich denke, sie ist exakt so geschichtslos, wie sie (und der Rest des Kabinettses, erweitert um den Präsidenten) rüberkommen.

    Bloße Rhetorik?!? Jap, in vielen Fällen wichtiger, als sich zu komplexen Gemengelagen adäquat zu äußern. Ein bischen Schuld darf man aber auch dem Publikum geben. Vor Schafen würde ich auch nur ungern wie ein Wolf reden, vor allem, wenn ich gewählt werden will!?!

  22. Die CDU hat, auf Anraten von Herrn Jung, Forschungsgruppe Wahlen und guter Auftragnehmer des zwangsfinanzierten Rundfunks, den Bundestagswahlkampf themenfrei gehalten. Merkel und ihre Mitmerkler halten von Demokratie wenig

  23. Die unbegrenzte Anzahl an Amtszeiten eines Bundeskanzlers ist der wohl größte Geburtsfehler des Grundgesetzes gewesen; man hätte es dort gleich auf 2 Amtszeiten begrenzen können, mit Ewigkeitsgarantie.

  24. „Den Rechtsruck, den sie jetzt bekämpft, hat Merkel selbst herbeigeführt.“ – Und wenn sich die Kanzlerin nicht gänzlich aus der Realität verabschiedet hat, weiß sie das natürlich. Wie jeder andere im Land auch, der sich nur ein bisschen mit Politik beschäftigt. Vielleicht nagt gerade das an der angeblich Unersetzlichen.

    Ich halte es mit der britischen Pop-Band „Blow Monkeys“, die 1987 den Song „Celebrate (The Day After You)“ veröffentlichte. Gemünzt war er auf Margaret Thatcher, ihr Konterfei war auf dem Cover der Single abgebildet. Textauszug:

    Ooh, everybody says
    That the country’s in a mess
    And that soon will come the day
    But she’s making plans to stay, plans to stay

    We’re gonna celebrate
    We’re gonna celebrate
    ‚Cause this party’s overdue
    It’s the day after you

    Für mich passt das genau auf Angie. Ohne Faxen, ich werde den Tag feiern, an dem sie als Kanzlerin abtritt.

  25. Mein Gott, was soll aus Deutschland werden, fragte sich Adenauer am Ende seiner Amtszeit voller dunkler Ahnungen.
    Mein Gott, was soll nur aus uns werden, wird sich das deutsche Volk zum Ende der Amtszeit Merkels fragen müssen.

  26. Mich nervt, wenn auch in diesem Text von einem „Rechtsruck“ die Rede ist. Dieser „Rechtsruck“ ist der verzweifelte Versuch zur Vernunft und Normalität zurückzukehren – weg von rotgrüner Hysterie und sozialistischem Fanatismus. Es ist der Versuch, einem Staat wieder innere Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit zurückzugeben und die Kontrolle darüber, wenn man ins Land lässt und wen nicht. Es ist der Versuch, die freie Meinungsäußerung wiederherzustellen und zu sozialer Marktwirtschaft zurückzukehren. Und die letzte Möglichkeit, die kaputtregierte Demokratie doch noch zu retten. Und noch etwas: Merkel wäre ohne die Propagandamedien längst Geschichte.

    • Ruck zu Recht. Wie man ein schief hängendes Bild zu Recht drückt. Die Mitte der Gesellschaft lag früher die CDU. Eine Partei mit bürgerlicher Moral und Arbeitsvorstellung, Verantwortung
      Auf Basis christlichen Wäre. Bis vor kurzem lebten die Bürger die christliche Kultur, auch die die nicht kirchengänger waren.. Diese Koordinaten haben dich geändert. Um in die Mitte zu gelangen, muss die rechte Seite mächtig gestärkt werden, damit die Gesellschaft nicht umkippt zu für Atome zerfällt.

  27. Frau Merkel hat, übrigens ähnlich wie Kohl gegen Ende seiner viel zu langen Amtszeit, die Bodenhaftung verloren. Sie klebt mit ihrem Hintern auf dem Drehstuhl der Macht, bekommt aber die Füsse nicht mehr auf den Boden. So rotiert sie permanent um sich selbst und keiner ihrer zahlreichen Anhänger (und dazu zähle ich sämtliche etablierten Parteien) traut sich sie anzuhalten. Ob aus Selbsterhaltungsgründen oder schlicht aus Feigheit, vermag ich nicht zu sagen, vielleicht ist es eine Mischung aus beidem.
    Und dem gemeinen Bürger ist vom Zuschauen schon selbst so schwindelig, dass er sprach- und zusehends kopflos ebenfalls die Orientierung verliert.

  28. „Neuerliche Konfessionskriege sind wohl kaum zu befürchten.“ Was gewalttätige Auseinandersetzung innerhalb des Christentums angeht, stimme ich Ihnen zu. AM schwindendes Urteilsvermögen könnte auch organische Ursachen haben.

  29. Es wäre dringendst geboten mit dem Ausscheiden Merkels endlich mal eine Begrenzung der Amstzeit ins Spiel zu bringen.
    Wenigstens das sollte sie uns gelehrt haben!
    Denn das Problem ist doch, selbst wenn diese Frau endlich Geschichte ist, bleibt alles was sie zerstört, aufgeweicht und manipuliert hat.
    Sie hat der Demokratie massivst geschadet und einem postdemokratischen System mindestens Vorschub geleistet. Mal ganz neutral betrachtet, gehen sowohl das Erstarken der Ränder auf ihre Kappe, als auch die Kannibalisierung des Parteiensystems, bis zur Unkenntlichkeit und das einzig und allein um ihrer Macht Willen.
    Auch die quasi Gleichschaltung der Medien und diverse Rechtsbrüche sind ihr zuzurechnen. Erinnert sich noch jemand an die anfänglichen Debatten zu den Hilfspaketen für Griechenland? Da gab es nämlich noch welche.
    Und so hat sie es mit allem gemacht und dabei dem Land, dem sie eigentlich dienen sollte, Verpflichtungen aufgebürdet, deren Kosten noch gar nicht absehbar sind.
    Vom gesellschaftlichen Schaden, Preisgabe der Sicherheit und dem Untergraben der Meinungsfreiheit ganz zu schweigen.
    Diese unsägliche Person hat ihren Amtseid gebrochen und das nicht nur einmal.

    • Trifft es genau, sowie sie auf dem Bildschirm erscheint wird dieser von mir geschwärzt!

  30. ,,Selbstüberschätzung und Realitätsverlust sind die Folge. Merkel scheint davon befallen zu sein.“ Gab es nicht auch vor ihr in der deutschen Geschichte schon Staatenlenker und Führer die nicht abtreten wollten ?

    • und auch untertanen,die zu feige waren ,trotz besseren Wissens auch nur ein Wort gegen den Führer/ die Führerin zu sagen.

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