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Medien entdecken die Regierungskritik

Schubumkehr in Lockdown-Land

von Gastautor

09.02.2021

| Lesedauer: 11 Minuten
Bisher galt die eiserne Regel: Linke Medien und Kulturgrößen stehen fest zur Regierung. Seit einigen Wochen gilt das nicht mehr uneingeschränkt. Unter dem Realitätsdruck bröckeln die Lagergrenzen. Eine Übersicht von Jürgen Schmid

„Achtung, heute wird gewutbürgert, ich will auch mal.“ Im Januar 2021 wirkt weniger die Botschaft des Satzes bemerkenswert, sondern Ort und Autorin: Im Spiegel befasste sich die Kolumnistin Sibylle Berg mit dem, was sie „Corona-Elend“ nennt.
Erstaunlich wäre so ein Wutausbruch nach zehn Monaten Ausnahmezustand nicht – wenn die Wutrede nicht dort gehalten würde, wo man bisher jedes Wutbürgertum klar einzusortieren wusste: in die dunkelste Schublade, in die Endablage fürs besonders Schmuddelige. Der Wutbürger war hier männlich, vorgestrig und abstoßend. Maßnahmen-Kritiker galten als „Spinner“ (ARD) und „Schwachsinnige“ (Spiegel). Nun also erscheint Wut wieder gut und klug. Und in Gestalt von Frau Berg auch weiblich.

Screenrint / Spiegel

Woraus speist sich die Wut, die der Spiegel seinen Lesern fast wie aus dem Nichts vorsetzt? „Keine Strategien“ habe die Regierung, so Berg. Eine „Überforderung der Politiker“ und „verwirrende Regeln“ werden diagnostiziert, das „Untergehen vieler Berufe und Existenzen“ beschworen. Sie führt Klage über einen „inflationären Gebrauch des Wortes Solidarität“, das durch Missbrauch „vollkommen ausgehöhlt“ wurde – als ob nicht Medien wie der Spiegel diese Entwertung durch stete Vermehrung („leave no one behind“) nach Kräften betrieben hätten (und bei anderer Gelegenheit immer noch betreiben). Bergs Fazit: „Viele sind am Ende. Und haben Angst.“ Die Regierung möge bekennen: „Hey, Leute, wir haben versagt.“

Natürlich hat nicht das Milieu von Sibylle Berg versagt, jene Kulturschaffenden und Pressemenschen, die das Regierungshandeln beziehungsweise Nichthandeln etwa beim Schutz von Altenheimen monatelang gutgeheißen hatten – sondern die anderen.

Die Wagenburgen stehen nicht mehr fest

Im gleichen Blatt versuchte ein Redakteur, der sonst immer durch besonders vollumfängliches Verständnis für die Regierung aufgefallen war, den jüngsten TV-Auftritt der Kanzlerin zur Impflage und ihr stets bemühtes Ringen um Worte zu parodieren („im Großen und Ganzen, glaube ich, ist nichts schief gegangen“).

Screenrint / Spiegel

Bis Weihnachten konnte sich der deutsche Zeitungsleser darauf verlassen, dass die medialen Wagenburgen festverzurrt auf Corona reagierten – jede auf ihre Weise. Ein eher kleines bürgerliches Lager hatte von Beginn der Krise an die Regierung kritisch begleitet, während ein breites linkes Spektrum sich instinktiv zusammenfand in der ganz großen Koalition zur Rechtfertigung einer alternativlosen Maßnahmenpolitik. Man erinnert sich noch an ARD-Chefredakteur Rainald Becker, der alle als „Wirrköpfe“ und „Corona-Kritiker“ abkanzelte, die sich die Normalität zurückwünschten. Oder MDR-Journalist Tim Herden, der kommentierte: „Noch führt Merkel das Volk.“

Im „Multipolar-Magazin“ schilderte vor kurzem ein Nachrichtensprecher des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in einem anonymen Artikel, wie die Verantwortlichen in den Sendeanstalten jeden Zweifel verdrängten – und bei ihm die Zweifel allmählich wuchsen:

„Auch bei uns war in Gesprächen immer häufiger zu hören, dass ’die Regierung doch wirklich einen guten Job macht’. Die meisten waren fest davon überzeugt, dass der Lockdown und die Einschränkungen unserer Grundrechte notwendig und ganz sicher nur vorübergehend seien […] Und dann waren da noch die TV-Interviews mit Politikern. Hochgeschätzte Journalistinnen und Journalisten, die im Gespräch dem Politiker XY eifrig nickend und auch verbal zustimmten, wenn der seine Einschätzung der Situation und seine Forderungen unterbreitete […] In den Nachrichten aller Leitmedien, auch bei uns, starben plötzlich wichtige, kleine Worte wie ’angeblich’, ’vermeintlich’, ’offenbar’ aus. Es hieß zum Beispiel in der Tagesschau, Twitter wolle ’Falschinformation zu Corona’ künftig löschen. Da fehlt ganz eindeutig ein ’angebliche’ oder ’vermeintliche’ als Zusatz, denn so wird unterstellt, dass Twitter vollkommen zweifelsfrei beurteilen könne, was in Sachen Corona-Virus (oder generell) eine falsche und was eine richtige Information sei. Zuweilen machte ich Kollegen in der Nachrichtenredaktion auf solche Dinge aufmerksam und erntete manchmal sogar zustimmendes Kopfnicken, oft aber auch nur ratloses Achselzucken.“

Der Leipziger Kommunikationswissenschaftler Uwe Krüger beschreibt in seiner Analyse „Journalismus und Regierungspolitik: Hand in Hand?“ in den „Frankfurter Heften“ dieses politisch-mediale Zusammenrücken – und liefert gleichzeitig eine These, warum sich in dieser Allianz jetzt Brüche auftun, und die ersten ganz abspringen:

„Dass kritische Medienberichterstattung keine konstante Eigenleistung des Journalismus ist, sondern von Konfliktkonstellationen im politisch-parlamentarischen Raum abhängt, das wird in der Kommunikationswissenschaft seit Jahrzehnten theoretisch unter dem Begriff ’Indexing-Hypothese’ verhandelt und empirisch immer wieder nachgewiesen“, so Krüger. „’Indexing’ meint, dass die Medien die Meinungsspanne innerhalb des politischen Establishments anzeigen (indexieren) – und zwar nicht nur im Nachrichtenteil. Auch in Kommentaren wagen sich Journalist/innen in der Regel nicht über die aktuell in offiziellen Kreisen akzeptierten Positionen hinaus. Denn auch das wäre mit Kosten verbunden: Kritik hochrangiger Amtsträger kann zu sozialer Isolation im Elitenmilieu führen, zum Versiegen von Quellen und so weiter.“

Was umgekehrt heißt: Verlassen gleich mehrere Meinungsführer in den etablierten Medien ihre Position, dann löst sich die Index-Linie relativ schnell auf. Um mit Berg zu sprechen: Andere wollen dann auch einmal abweichen. Beziehungsweise: Nicht zu den letzten Verteidigern einer erratischen Regierungspolitik gehören, deren Vertreter selbst im offensichtlichsten Scheitern nicht erkennen können, dass sie irgendetwas falsch gemacht hätten.

Kritik, notfalls vorsichtig mit Fragezeichen

Eine kleine Übersicht zeigt, wie weit dieser Trend schon vorgedrungen ist. Am 18. Januar 2021 bringt die Frankfurter Rundschau, die bislang ebenso wenig wie der Spiegel auffällig geworden war als Corona-Maßnahmenkritikerin, ein Interview, dessen Titelaussage es in sich hat: „Juristin kritisiert Corona-Lockdown: ’Meilenweit vom evidenzbasierten Handeln entfernt’“.

Screenprint / FR

In der Welt konnte man schon Ende März 2020 Warnungen von Verfassungsrechtlern vor einem „faschistoid-hysterischen Hygienestaat“ lesen.

Screenprint / Welt

Viele Juristen aber ziehen es bis heute vor zu schweigen. Umso deutlicher wirken die Worte von Jessica Hamed. Bemerkenswert ist das Interview vor allem, weil Hamed das sagt, was die Journalistin eigentlich fragen müsste. Wenn Redakteurin Katja Thorwarth mehr dekretiert als fragt: „Sollte man in Zeiten einer Pandemie nicht auf die Einschätzung der Virolog:innen hören?“ stellt Rechtsanwältin Jessica Hamed richtig: „Zunächst gibt es nicht die Einschätzung der Virolog:innen, sondern es gibt widerstreitende Ansichten.“

Mit solcherart vertauschten Rollen läuft das gesamte Interview ab. Die FR-Redakteurin trägt die Argumente der Regierungsseite so kritiklos wie möglich vor, während sich die Interviewte nach Kräften bemüht, der Aufgabe der Journalistin nachzukommen, indem sie differenziert, aufklärt, richtigstellt – gegen den erkennbaren Widerwillen der FR-Vertreterin. Aber immerhin: Das Interview erschien.

Anderen Presseorganen fällt die Schubumkehr leichter, etwa dem schon erwähnten Spiegel, wo plötzlich ehemals hochgelobte Experten wie Christian Drosten zu „bestellten Beratern“ werden, die viel zu einseitig „den Regierungskurs stützen“.

Screenprint / Spiegel

Auch die Zeit deutet in ihrer aktuellen Ausgabe eine Richtungskorrektur an: „Plötzlich Versager?“ lautet die Titelzeile. Aber auch hier kommt die Kritik an der angeblich so vorbildlichen deutschen Corona-Politik noch mit einem Fragezeichen daher. Man weiß ja nie.

Den vorläufigen Höhepunkt der Trendwende im linken Spektrum bildet ein offener Brandbrief von Jens Fischer-Rodrian: „Wann Kolleg*innen, wann?“. Der „Aufruf eines Musikers an die schweigende Mehrheit der Künstler*innen“, es sei höchste Zeit, gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren, erscheint ausgerechnet auf einem lange Zeit vom notorisch linken Barden Konstantin Wecker finanzierten Blog. (Wobei die meisten Künstler gar nicht geschwiegen, sondern lautstark die Regierung verteidigt hatten gegen viele als Covidioten verunglimpfte Bürger, die seit langem das sagen, was laut Fischer-Rodrian auch seine Künstler-Kollegen jetzt sagen sollten.)

Die schweigende Protestposaune

Schon die redaktionelle Einleitung lässt aufhorchen mit ihrer Rede von „autoritären Tendenzen im Staat“, von „einer wirtschaftlichen und psychosozialen Katastrophe“, „schlimmen ’Kollateralschäden’ überall“, von einer „verstümmelten Demokratie“, von „Duckmäusertum und Denunziantentum“, letztlich von einer drohenden Diktatur. Fischer-Rodrians Hilferuf hebt pathetisch an, fast im Stile eines Wolfgang Borchert: „Wann denkst du, es reicht, jetzt stirbt alles, wofür Menschen seit Jahrhunderten gelebt und gekämpft haben, das hat doch alles nichts mehr mit Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit zu tun?“ Nach obligater Kapitalismus-Kritik am Reichtum der Mächtigen und am gottlosen Finanzsystem folgt heftigste Medienschelte vom ehemals Wecker’schen Gitarristen: „Wann beleidigt es deinen kritischen Geist, dass die Journalisten der Leitmedien ihrer wichtigsten Aufgabe, der Aufklärung, nicht mehr nachkommen?“ Das Ehrliche an Fischer-Rodrians Appell ist, dass er nicht – wie viele Künstler – nur egoistisch über die eigene Situation klagt, sondern die gesamte Gesellschaft in den Blick nimmt.

Kaum etwas erfahre man „über den Widerstand der Menschen aus anderen Ländern, über die Toten, die falsch behandelt wurden und deshalb starben, über die Gerichtsurteile aus Portugal, das die Quarantäne verbot, aus Ecuador, das die Maßnahmen als völlig unverhältnismäßig einschätzt, aus Weimar, das der deutschen Regierung ein katastrophales Zeugnis ihrer gescheiterten Lockdown Politik ausstellte, über den Umstand, dass man während einer Pandemie tausende Intensivbetten abgebaut hat, über die Zweifel an Impfstoffen, die in so kurzer Zeit entwickelt und nicht ausreichend getestet wurden, über die Anweisungen an Ärzte und Apotheker, mögliche Impfrisiken zu verschweigen?“

Im Prinzip eine Kopie der Mängelliste all derjenigen, die bislang als „Manipulateure“, „Pandemie-Leugner:innen und extrem Rechte“, „Schwindel-Ärzte und Youtuber:innen“ abqualifiziert wurden, so etwa auf dem preisgekrönten und auch von Markus Söder gelobten Augsburger Blog „Volksverpetzer“. „Wann sagst du nein zu all dem Irrsinn, der soviel Leid evoziert, vor allem bei unseren Kindern, die das Lächeln verlernen?“, fragt Fischer-Rodrian.

Auch manche Leserkommentare auf dem Blog haben es in sich, wenn sie Faschismus nicht mehr rechts verorten, sondern auf der Regierungsbank. Ein „Freiherr von Anarch“ schmäht dort Konstantin Wecker als „special loudtalker“, aus dessen „Protestposaune“ in der Corona-Krise plötzlich „kein Laut mehr rauskommt“. „Jürgen W.“, Selbstbezeichnung „links-grüner Gutbürger“, wirft Wecker „einfältige Phrasen“ vor: „Was sollte(n) diese Aussage(n), nicht mit Rechten auf die Straße zu gehen? ’Spiel nicht mit den Schmuddelkindern?’. Aus diesem snobistischen Festhalten an pseudo-linken Werten ist diese Propaganda-Uniformität entstanden, unter der wir alle leiden. Mit Merkel als Vorbild und Trump als Spottbild ließ sich gut von oben herab urteilen und ablästern. Schnöselig und – leider auch sehr, sehr hochmütig. Das rächt sich wohl jetzt.“ Aufschlussreich erscheint die jähe Erkenntnis des Musikers, „weshalb sich manche Kollegen wegducken: Niemand werde gern in die rechte Ecke gestellt. Diese Falle ist wohl allen Kritikern ganz gezielt gestellt worden.“

Und viele sind in die Falle hineingetappt, die nun auch der Musiker Guido de Gyrich verlassen will, in dem er seine Kollegen fragt: „Wo seid ihr alle hin?“ Campino – für ihn „ein Lutschbonbon“ doch „zwischenzeitlich Synonym für Punkrock-Schwiegersohn“. „Der Mai, der ist gegangen. Seid wachsam, riet er uns“. Da zeigt ausnahmsweise einer wirklich Gesicht.

„Wo seid ihr alle hin?“ müsste man auch so manchen Kabarettisten fragen, der nicht mehr die Mächtigen kritisiert, sondern die Ohnmächtigen beschimpft. Die NachDenkSeiten beobachten „eine Entwicklung zur Comedy-Agitation: ’Heute Show’ und ’Extra Drei’ gehören zu den härtesten Verleumdern der Corona-Kritiker und der ’undisziplinierten’ Bürger und verhalten sich über weite Strecken wie treue Verteidiger der Lockdown-Strategie der Regierung.“

Eine beachtliche Wende absolvierte Heribert Prantl, ehemals Innenressort-Chef der Süddeutschen. Er scheint zurückgekehrt in seine angestammte Rolle des juristisch besonnenen Journalisten, der er lange war, bevor er mit der Süddeutschen Zeitung abdriftete in irrationales Regierungslob. Seine Sätze wirken allerdings inzwischen seltsam isoliert im Mainstream seiner eigenen Zeitung:
„Grundrechte sind keine Privilegien, die man sich erst durch ein bestimmtes Handeln oder durch ein bestimmtes Verhalten verdienen kann oder verdienen muss. Grundrechte sind keine Belohnung, keine Gratifikation, kein Bonus, kein 13. Monatsgehalt. Sie sind einfach da, jeder hat sie, jeder darf sie in Anspruch nehmen. Grundrechte heißen Grundrechte, weil sie dem Menschen als Mensch zustehen.“

Screenprint / Prantl

Im grün-roten München ziert derzeit ein wunderliches Plakat die Litfaßsäulen: Städtische Kulturveranstalter präsentieren sich in einer Porträtgalerie unter dem Slogan „Ohne uns ist es still“ – ein Protest gegen die Stilllegung ihres Berufssektors durch den Lockdown. Soweit, so verständlich. Was aber liest man unten rechts in der Ecke dieses Plakats? „Gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München“. Man muss dreimal hinschauen, bevor man es glaubt: Die Stadt München, die schon im wenig virenbelasteten September 2020 stolz darauf war, die härtesten Lockdown-Maßnahmen Deutschlands verhängt zu haben, fördert und bezahlt den Protest gegen sich selbst. Eine perfekte Symbiose: Exekutive und Opposition vereint in einer Hand.

Bei „Anne Will“ war es die bisher schon kritische Linkspartei-Politikerin Sahra Wagenknecht, die erklärte, die Corona-Politik dürfe nicht so weitergehen wie bisher. Vor allem die obsessive Konzentration auf die 7-Tages-Inzidenz von 50 sei falsch. Wagenknecht wies darauf hin, dass Länder mit einer höheren Inzidenz als Deutschland trotzdem weniger Tote zu beklagen hätten, weil sie es offenbar besser schaffen, vor allem ihre Seniorenheime zu sichern.

Screenprint via Twitter / Anne Will

Während die Linken-Politikerin darauf aufmerksam machte, wie absurd Durchhalteappelle wirken, wenn es die Regierung gleichzeitig weder schafft, die besonders Verletzlichen zu schützen noch Impfstoff zu organisieren, war es Unions-Fraktionschef Ralf Brinkhaus, der weiter auf die Inzidenz von 50 pochte – und noch eine neue von 35 ins Spiel brachte, ohne sie zu begründen.

Der Welt-Redakteur Andreas Rosenfelder wirkt mittlerweile überholt von der Wirklichkeit, wenn er fragt, wo die Zivilgesellschaft bleibt, die Merkel sagen müsste, dass Grundrechte keine Zuteilungsmasse der Kanzlerin sind.

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Diese Zivilgesellschaft regt sich mittlerweile auch links der Mitte. Geschenkt, dass manche Medien (Achgut, Tichys Einblick, Publico) diese differenzierte Sicht seit fast einem Jahr vertreten. Einige wenige dezidiert linke Blogs wie die NachDenkSeiten oder Rubikon standen von Anfang an auf der Seite der Maßnahmen-Kritiker, weshalb die versammelte wohlmeinende Presse sie mit ihren Faktencheck-Apparaturen lange in die Richtung des Unappetitlichen und Abnormalen gerückt hatte.

Bei der Neuwutbürgerin Sibylle Berg kommt der Punkt kaum vor, was die Kulturbranche selbst mit ihrer Burgfrieden-Strategie bewirkt hatte. Wenn die Branche jetzt zu klagen beginnt, wie ungerecht es sei, dass „Kultur mit einem Berufsverbot belegt“ wurde, darf man durchaus nachfragen, warum sich die Klageführer monatelang gar nicht genug darüber auslassen konnten, wie richtig und alternativlos die Corona-Maßnahmen der Regierung doch seien, die genau das verordneten, was jetzt beklagt wird.

Noch im ersten Lockdown 2020 machte sich die Schauspielerin Anna Thalbach in einem Spiegel-Interview lustig über den Restaurantbesitzer Tim Mälzer, der im Fernsehen in Tränen ausgebrochen war, weil er nicht mehr wusste, wie es mit seinem Unternehmen weitergehen sollte: „Es wundert mich schon“, so Thalbach damals, „dass nach sechs Wochen bekannte Gastronomen in einer so schrecklichen Lage sind, dass sie öffentlich in Tränen ausbrechen müssen. Wie fragil ist unser Leben? Die Wirtschaft ist der Diktator, dem wir hörig sein sollen, aber dieser Diktator treibt so viele Menschen so schnell in den Ruin.“

Für den Stimmungswandel im linken Lager gibt es vermutlich mehrere Gründe. Einschneidende Änderungen der Corona-Politik, die den Schwenk, der als klassischer U-Turn daher kommt, erklären würden, sind nicht erkennbar. Das einzige, was sich offensichtlich zu verändern beginnt, ist die linke Wahrnehmung der gleichen Politik. Zum einen frisst sich das materielle und psychische Elend weit in die Kreise der selbständigen, nicht staatlich durchfinanzierten Künstler hinein. Vor einigen Wochen schrieb ein „Tatort“-Autor in der Welt über den Suizid einer freien Musikerin. Dazu kommt ein rapider Vertrauensverlust in die Regierung, den die Demoskopen messen. „Kritik an Bundesregierung erstmals größer als Zustimmung“, verkündet Focus das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey:

„Mit 46 Prozent sind erstmals mehr Menschen unzufrieden als gegenüber den 42 Prozent, die der Regierungschefin und ihren Kollegen ein gutes Zeugnis ausstellen. Seit Juli des vergangenen Jahres sank die Zufriedenheit bei den Menschen stetig.“

Und das bräsige „im Großen und Ganzen nichts schiefgelaufen“-Selbstlob der Kanzlerin beim Thema Impfstoff könnte selbst für bisher treue Verteidiger der berühmte Tropfen zu viel gewesen sein.

Plötzlich sagen die Guten, was andere schon lange sagen

Interessanter als die Forschung nach den Ursachen dieser Trendumkehr ist die Frage nach den Folgen. Was ergibt sich daraus für die Linken? Kommt jetzt eine andere ganz große Koalition gegen die aktuelle Lockdown-Politik? Fischer-Rodrians Aufforderung weist in diese Richtung: „Wann gehst du auf die Straße und löst die besorgten Menschen ab, die seit März 2020 friedlich Fragen stellen, sich immer wieder beschimpfen, diffamieren und mit schwerem Geschütz von der Straße treiben lassen müssen? Wann erhebst du deine Stimme und verlangst einen fairen Diskurs statt Willkür und Ausgrenzung?“

Die Linke muss sich ein paar Gewissensfragen stellen: Darf man den Lockdown kritisieren, auch wenn man dann dieselbe Kritik übt wie jene bürgerlichen Kräfte, die man sogar in der „Neuen Normalität“ als Rechte abdrängen will? Kann man den Lockdown kritisieren, weil man selbst darunter leidet, als Kunstschaffender etwa – und gleichzeitig als ZeroCovid-Unterstützer einen noch härteren Lockdown fordern? Oder zerlegt sich an dieser Bruchlinie das linke Milieu?

Bisher konnte die Regierung darauf bauen, dass sie in der Zurückweisung von Kritik an ihren Corona-Maßnahmen von großen Teilen der linken Diskursgemeinschaft und der Medienlandschaft automatisch unterstützt wurde. Was passiert, wenn eine kritische Masse dieser bisherigen Unterstützer nach und nach desertiert? Wie werden sich linke Medienmitarbeiter verhalten, wenn sie merken, dass ihnen das eigene Milieu nicht mehr traut?

Auch Politiker scheinen zu merken, wie die Stimmung umschlägt, allen voran Markus Söder als geschmeidigster Stimmungsspürer der Republik: „Impfversagen! Söder rechnet mit Regierung ab“ – so konnte Bild titeln, weil der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef, der mit Regierungshandeln bekanntlich nichts zu tun hat, mit seiner Wutinszenierung davon abzulenken verstand, dass die Schlagzeile eigentlich hätte lauten müssen: ‘Gericht düpiert Söder’, nachdem die 15-Kilometer-Sperrzone von der landeseigenen Justiz einkassiert wurde.
Ganz ähnlich Olaf Scholz: „Vize-Kanzler geht wegen Impf-Debakel auf von der Leyen los: ‚Richtig sch*** gelaufen!’“, meldete Bild.

Zuletzt beschwor die Kanzlerin das Volk, es müsse „noch eine Weile durchhalten“. In der größten Not erwägt Merkel sogar den Einsatz des russischen Impfstoffs Sputnik V in Deutschland.

Wenn die strikte Spaltung in eine helle und eine dunkle regierungskritische Seite sich tatsächlich allmählich auflöst, und sogar einige treue Medien sich abwenden: Dann verschwindet auch die wichtigste Stütze, auf die Merkel immer bauen konnte.


Jürgen Schmid ist Historiker und freier Autor

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89 Kommentare

  1. Niemand muß dem Irrglauben unterliegen, das die durchgenderisierten, klimanotgeilen, ökosozialistischen Mainstreamjournaillieauch nur 1 mm von der vorgegebenen Linie abweicht. Das sind nur ein paar Zuckerle für die verzweifelten Selbständigen, Kleinunternehmer usw. Die sind bei der neuen ,großen Transformation in den digitalisierten Ökosozialismus nur im Weg.Ein gewisser Herr Honecker pflegte zu sagen: Vorwärts immer, rückwärts nimmer. Irgendwie hatte der Mann recht, schaue ich auf die heutige Kathastrophenpolitik.

  2. Unter „Schubumkehr“ verstehe ich etwa anderes. Mir deucht mehr, daß die „Kulturschaffenden“ ihren Brecht gelesen haben = „erst kommt das Fressen, dann die Moral“.

    Und auch bei Konrad Adenauer eine Anleihe aufgenommen haben „Was gebe ich auf mein dummes Geschwätz von gestern“

  3. Zeitungen sind Waren, die Käufer finden müssen. Regierungstreue ist das eine.
    Aber am Ende muß man das schreiben, was die große Masse lesen möchte. D.h. man muß Stimmungen erfühlen und bedienen.
    Das geschieht wohl gerade

  4. Ich muß mich korrigieren. Nicht das Bundesverfassungsgericht hat festgestellt sondern Stephan Harbarth, Präsident des Bundesverfassungsgerichts. In einem Interview, was seine eigene Meinung abbildet. Es ist ihm natürlich belassen solcher Meinung zu sein aber ich finde es bedenklich wenn ein Mann in seiner Position eine derartige Meinung vertritt.

  5. Tja, die „schweigende Mehrheit der Künstler*innen“ nimmt jetzt zur Kenntnis, dass „Job-weg“ nicht so recht zur Rettung des Universums durch hohe Spritpreise passen will. Das gibt schlechte Laune (oder Schadenfreude, je nach dem…)

  6. Vorsicht und bitte nicht zu früh freuen! Einige Vertreter oder besser Hofschranzen der linken Blase, erkennen, dass ihre Sache Gefahr geht aus dem Ruder zu laufen. Also schlägt man sich wohlfeil ins andere Lager – natürlich nicht zu weit – nur das man sich am Ende von den Erfolglosen aus den eigenen Reihen distanzieren kann. (Hatten wir am Ende der DDR schon mal mit fatalen Folgen…) Die Stoßrichtung Zerstörung unserer freiheitlichen Grundordnung und Aufrichtung einer globalsozialistischen sprich universalistischen Gesellschaft selbsternannter Räte einschließlich der Umverteilung von arm bis wohlhabend zu superreich bleibt davon unberührt. Es ist lediglich ein taktischer Teilrückzug nach voreiligem aber kalkulierten Vorstoß.

  7. Selbst Frauke Ludewig hat letzte Woche Indexing betrieben!!

  8. Es ist zu spät. Die Medien haben die wichtigste Funktion: „Speak truth to power“ schon lange verloren. Spiegel, SZ und FAZ sind staatlich subventionierte Anhängsel, die unsere Demokratie schädigen. Frau Merkel und ihr Kabinett haben sich ihre eigene machtgetriebene „Demokratie“ geschaffen. Der deutsche Bürger spielt nur noch eine untergeordnete Rolle (er soll die CDU wählen und gehorchen).
    Und mit Laschet, der plötzlich schon vor den Wahlen als „Kanzler“ gehandelt wird, ohne dass die Wähler entschieden haben, wird das „Merkel-Konzept“ weiterführen. Europa wird zerfallen. Was tun?
    Nur eine Erneuerung der staatsfinanzierten Parteienlandschaft ist ein Anfang. Die Selbstversorger im Bundestag und den Landesparlamenten müssen mehr Druck spüren, um endlich Zukunftspolitik zu gestalten.
    Aber das wäre eine Revolution. Leider sind die Deutschen eingeschlafen und nehmen die politischen Demütigungen hin, ohne zu protestieren.
    Alle Redaktionen von SZ, FAZ und Spiegel beschäftigen sich lieber mit Putin oder Trump. Aber wir sollten die Zustände in Deutschland mehr in den Mittelpunkt stellen und kritisch verfolgen. Die neue Generation von „Journalisten“ ist mehr als enttäuschend und verfolgt eine „Hofberichterstattung, die mehr als peinlich ist.

  9. Die Merkel-ergebene Journaille geht vorsichtig auf Distanz. Selbst SPIEGEL-Autor Markus Feldenkirchen wagt es, in der aktuellen Printausgabe vorsichtige Kritik am „lange gerühmten“ Führungsstil Merkels zu äussern. Bei Feldenkirchen hat es recht lange gedauert, bis der Groschen gefallen ist. Jetzt geht ihm und seinen Genossen so langsam der A…. auf Grundeis, sie beginnen zu ahnen, worauf sie sich eingelassen haben. Doch die Kritik kommt zu spät. Es läuft im Sinne des Junckerschen Mottos „…machen wir weiter, bis es kein Zurück mehr gibt.“ Der Plan (Merkel 2015) wird, vom dummen Wahlvolk unbemerkt, klandestin umgesetzt.

  10. Die Herrschaften wollen nicht, dass Deutschland in eine Politik der liberalen Gesellschaft zurückfällt. Der aktuelle Kurs ist auch für die links sozialistischen ökofanatischen Ideologen zu hart, da man in einer eingefrorenen Gesellschaft die angestrebten Konzepte nicht umsetzen kann und nach einer Lockerung die Deutsch sich den Nachholbedarf decken werden. Dann ist Ökosozialismus passe!
    Verräterisch ist das z.B. die Äußerung von Frau Wagenknecht zur Bereitstellung von Impfstoff und wer das sicherstellen soll! Ich zitiere mal aus dem Bericht zur Sendung von Frau Will: „Und natürlich lässt Wagenknecht dann den Kapitalismus-Hass raus: Die Staaten hätte geforscht, nicht die Unternehmen. Und Antibiotika seien auch knapp, weil Unternehmen faul sind – aber dass es die künstlich gedrückten Preise sind, die Forschung verhindern, davon spricht sie nicht.“
    Da kann man auch Frau Kahane für den Friedensnobelpreis vorschlagen!

  11. Nach meiner Meinung ist das, was wir jetzt an kritischen Beiträgen in den MSM lesen, allenfalls Pseudokritik ist. So frei nach dem Motto: „Ey Wahlbürger, schaut. Wir nehmen Eure Kritik auf und sagen denen da oben mal Bescheid“.
    Es stellt keine wirkliche Gefahr für die GroKo, speziell für die CxU dar.
    Ich gehe davon aus, dass sich das wie in den früheren Wahlkämpfen etwa 4-5 Monate vor der eigentlichen BT-Wahl wieder soweit gewendet hat, dass die ÖRR und die MSM wieder massiv in den Wahlkampfmodus zugunsten der CxU und der Grünen und evtl. der FDP einsteigen wird.

    • Hallo,
      Wann hat denn die FDP zum letzten mal Unterstützung im Wahlkampf durch die Medien erhalten? Das muss deutlich vor meiner Zeit gewesen sein (min. 12 Jahre her). Ich kenne eigentlich immer nur ziemliche unsachliche Kritik, verstärkt noch seit der letzten BTW.

  12. Ich persönlich finde die Ursachen interessanter, da ich nicht glaube, dass die Linke Meinungblase (scheinbar etwas porös derzeit) in der Lage ist Entscheidungen so zu treffen, dass man möglichst viele langristige Konsequenzen berücksichtigt und Risiken minimiert. Daher auch der Kapitalismushass, der sich aus kindlichen Anspruchsdenken und der ungerechten Verteilung des Vermögens in der Welt ergibt. Wie im Kindergarten, wo das andere Kind ein schöneres Spielzeug hat und sich daraus ein Streit entwickelt.
    Linke zeichnen sich weder durch die notwendige Geduld aus, um aus Investition ein Vermögen aufzubauen noch durch die Opferbereitschaft (50h Woche? ne …work-life-balance) die dafür nötig ist. Am Ende sind Linke nicht weniger Geldgierig als Kapitalisten auch. Vlt. sogar mehr, weil sie nicht mal was dafür tun wollen.
    Ich schätze mal die Ursache insb. beim Spiegel ist die, dass dort mittlerweile jedes Jahr eine Entlassung- oder Umstrukturierungswelle stattfindet, wo jedesmal der Altersschnitt um 5-10 Jahre gedrückt wird. Und selbst eine Sybille merkt, dass langjährige Kollegen entlassen/in Frührente geschickt werden. Und dann noch der Buschfunk zu „Schwestermagazinen“…da läuft es ja nicht anders.

  13. Das Phänomen ist leicht zu erklären: Die obrigkeitstreuen Medien wollen ihre Glaubwürdigkeit im Wahljahr nicht verlieren. Die wird für Wahlpropaganda zugunsten der Obrigkeit noch gebraucht.

  14. Bisher gehörten Journalisten zu den Corona-Gewinnern, obwohl sie in Talkshows immer so tun, als nagten sie am Hungertuch. Deshalb fiel die Unterstützung des Regierungskurses leicht. Die von den Verlagen verzweifelt gepushten Bezahl-Online-Abos, die einfach nicht in die Gänge kamen, erlebten Dank Corona seit einem Jahr einen wahren Aufschwung, denn der Informationsbedarf der Bürger war hoch, bei gleichzeitigem Hausarrest. Jetzt kommt die Misere allerdings auch in den Verlagen an, denn die Pleiten und die Kurzarbeit der verachteten Leserschaft betreffen auch sie. Und wie es beim Spiegel aussieht, wissen wir ja.

  15. Die „schweigende Mehrheit der Künstler*innen“?
     
    Künstler? Innen? Und die schweigen jetzt?
     
    Perfekt! Göhnemeyer, Konstantin Wecker, Lutschbonbon Campino und die Legionen der gratismutigen Linksschickeria- „Künstler“, die nicht mehr riskieren, als sich beim Ausrutschen auf der Regierungsschleimspur vielleicht mal eine Sehne zu zerren – –
     
    Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich die Stille genieße!

  16. Auch die Merkelmedien geben sich im Wahljahr einen demokratischen Anstrich um Normalität vorzugaukeln.
    Ab nächsten Jahr dann weiter auf dem alternativlosen und unkritisierten Weg.

  17. Mit der Geschwindigkeit, in der einzelne Medienvertreter aufwachen, kann der Wettlauf gegen den totalitären Staat niemals gewonnen werden. Ich lebe (leider) in einem Bundesland, in dem die spd seit Jahren Unheil anrichten darf (Niedersachsen). Aber geschenkt: Ob nun spd, cdu/csu, grüne oder sed – alles derselbe Murks.
    Man sollte nicht vergessen, wer für all das Unheil verantwortlich ist: eine ehemalige Mitarbeiterin des DDR-SED-Regimes, perfekt geschult in Agitation und Propaganda. Die als trojanisches Pferd aber auch wirklich alle in ihre Geschwurbel-Tasche gepackt hat, die sich vorher selbstgefällig als die Krone der (Journalisten-) Schöpfung betrachteten.
    In der Rückschau kann man da nur sagen:
    Eure Ausbildung i.S. Journalismus war mangelhaft. Beim kleinsten Angriff habt ihr alle eure Statuten und Regeln über die Klinge springen lassen, um am Futtertrog bevorzugt zu werden. Jetzt, wo es euch selbst an den Kragen geht, dass Unwohlsein immer größer wird und die Auswirkungen dieser Diktatur kaum noch zu verhehlen sind, macht ihr vorsichtige Rückzieher.
    Was seid ihr doch für armselige und charakterarme Menschen. Vorher kritische und andersdenkende Menschen diffamieren und medial vernichten und sich jetzt als vorsichtige Wahrheitsaufdecker aufspielen. Von mir bekommt ihr niemals mehr Vertrauen, dass habt ihr gründlich verspielt. Ich werde jedenfalls nicht vergessen, wer diesem trojanischen Pferd zur Allmacht verholfen hat.

  18. Es ist nun mal so: Wenn zugewanderte Hassfachkräfte deutsche Töchter niedermetzeln, ist der Journalist weit weg – aber wenn er abends nicht mehr ins Theater kann oder in die Szene-Bar oder in die City zum Shoppen – das geht ihm nach ein paar Wochen dann doch gehörig auf den Keks, dem Schreiberling. Da ist auf einmal ER das Opfer, nicht irgendein Niemand. Und dann wird er nun mal wild.

    Selbst die Zirkusfreaks der schreibenden Zunft – die Spiegel-Kolumnisten – thematisieren in ihrer sonst üblicherweise unter dem Laut „Grunz“ zusammenzufassenden Litanei aktuell das Corona-Versagen der Regierung. Wobei das an dieser Stelle auch nur wieder eine Form der Bürger-Geisterbahn ist, bei der sich Frau Gymnasiallehrerin und Herr Baurechtsreferent ein bisschen gruseln dürfen. Aber immerhin – Overton-Window und so …

    „Wann gehst du auf die Straße und löst die besorgten Menschen ab, die seit März 2020 friedlich Fragen stellen, sich immer wieder beschimpfen, diffamieren und mit schwerem Geschütz von der Straße treiben lassen müssen?“

    DAS hingegen ist mal eine sehr machtvolle Frage! Liebe Gesellschaft – wir waren die Avant Garde. Wir haben uns beschimpfen lassen, wir haben uns von der Polizei drangsalieren und von Wasserwerfern beschießen lassen, wir haben uns neben unappetitliche Leute gestellt, weil es wichtig war, dass auch WIR uns auf den Demos gezeigt haben. Dafür habe auch ich privat mir einiges anhören dürfen.

    Aber wir haben unseren Teil getan. Jetzt seid IHR dran! Die Augen auf und die Zähne auseinander kriegt ihr zumindest mal langsam – das ist gut. Aber jetzt müsst ihr zu uns auf die Straße. Wir warten auf euch!

  19.  „Keine Strategien, habe die Regierung“ meint Sibylle Berg. Entweder fördert der Staat noch zu wenig die Mainstream-Presse oder es gilt der Spruch „die Ratten verlassen das sinkende Schiff“. Die Zeit wird es zeigen. Ich hoffe unsere Regierung nutzt die neu erstellten Corona-Leugner-Lager nicht um unliebsame Künstler, Journalisten, abtrünnige Politiker oder Juristen die Möglichkeit des Nachdenkens zu ermöglichen. Obwohl, dass sich Juristen bei Corona zurückhalten kann ich wiederum nachvollziehen, wer möchte schon vom Staat in die Psychiatrie (Beate Bahner ) eingewiesen werden… Bin gespannt ob der Spiegel insgesamt wieder zur Normalität zurückkehrt, z. B. kritisch über Klimawandel berichtet „https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40474089.htmlgab es 2005 schon mal. Egal wie, deren Glaubwürdigkeit für mich für lange Zeit dahin.

  20. Keine Panik auf der Titanik, Merkel ist doch gerade im großen Stil bei Lufthansa eingestiegen, da wird die Auflage ihrer medialen Vasallen sicher bald wieder auf ein Pegel steigen, dass es im kommenden Winter selbst für’s Weihnachtsgeld wieder reicht hahaha….
    In der Glotze laufen rund um die Uhr Corona-Kampagnen aussem Kanzleramt, da schreibt beim übrigen Mainstream sicher nur der Futterneid 😉

  21. Glaubt das hier eigentlich jemand, dass bei den hier aufgeführten Beispielen (ich habe allerdings nur die ersten gelesen, weil mir die zeit zu schade ist, die ergüsse aller dieser leute zu lesen), dass die das wirklich auch so meinen? mag sein. vielleicht.
    vielleicht, weil sie selber stark von den einschränkungen betroffen sind (obwohl sie doch zu den guten gehören). Oder ist es doch nur um die immer geringer werdende Leserschaft bei Laune zu halten und gleichzeitig den, falschen, Eindruck zu erwecken, dass sich jetzt so langsam was tut wegen Coronaeinschränkungen (was ich eher glaube).

  22. Vielen Dank für diesen Beitrag. Habe doch reichlich geschmunzelt. Sollte es tatsächlich so sein, dass die jahrelangen Merkel-Versteher sich jetzt abwenden und kritischer werden, ist das nur Merkels Kanzler-Ende geschuldet. Wie es eben Opportunisten so machen. Das Fähnlein nach dem Winde drehen. Wer nimmt denn dem Spiegel, vielen Künstlern und anderen linksgrünen Wichtigtuern ab, dass sie plötzlich von Erkenntnissen heimgesucht werden, die andere, die von denen immer ganz schnell in die rechte Ecke gestellt worden sind, schon längst erkannt hatten. Herr Lauterbach mit seinem Durchhalte-Gerede erinnert doch sehr an die letzte Zeit mancher Regierungen, denen die Felle davonschwammen. Ich nehme sie nicht ernst. Diese Merkel-Versteher haben alle in meinen Augen das Vertrauen verspielt und brauchen sich keine Mühe mehr geben, ernstgenommen zu werden!

  23. Ja, die AfD ist wirklich die einzige Partei die noch wählbar ist. Sie soll zugrunde gerichtet werden. Von Beginn an hat sie insbesondere die Maßnahmen der uns in Verbindung mit den Lockdowns beherrschenden Politikern kritisiert. Dabei denke ich u.a. an das Durchboxen des Infektiongesetzes Ende des vergangenen Jahres im Bundestag. Die komplette AfD, als größte Oppositionspartei , hat sich gegen dieses Gesetz gestellt. Wir werden die AfD bei den kommenden Wahlen auch wählen.

  24. Man lässt ein bisschen Druck aus dem Kessel. Das war´s. Es soll ja schon nach Demokratie ausschauen. Aber keine Bange, ZeroCovid kommt. Es geht gar nicht mehr anders.

  25. Es fehlt eher am Stoff für Headlines. Die fast einjährige Fokus-Einleitung, wonach uns Corona fest im Griff habe, wirkt mehr als abgedroschen, ebenso RKI-Schreckenszahlen oder der zehnte Mutant. Einzelschicksale von Erkrankungen kennt jeder. Vielleicht bringt die neue Studie, die endlich Querdenker als Virus-Schleuder „wissenschaftlich“ überführt, noch etwas Empörungspotential. Aber es gibt einfach nichts Neues mehr zu schreiben… und wer weiß, vielleicht fällt auf, dass Leser bei Tichyseinblick u.ä. aktiver sind? Da bleibt also nur übrig, sich doch mal für Themen zu erwärmen, die zwischenzeitlich sogar wieder mehrheitsfähig wurden. Umschwenken? Das Fähnchen vielleicht schon. Mehr wird sich zeigen, wenn die Themenbreite nicht nur Corona umfasst.

    • Das „Umschwenken“ kommt dann wohl eher den Grünen zugute. Auf Bundesebene firmieren die ja (formal) als „Opposition“. Den Grünen kann es nur recht sein, wenn die CDU nun mehr und mehr den Zorn auf sich zieht, können sie sich dann doch den CDU-Wählern als „Protestalternative“ präsentieren.
      Je näher der September rückt, desto weniger wird Merkel gebraucht, desto mehr müssen die Grünen propagiert werden, was allerdings auch ohne Corona stattgefunden hätte.

  26. Um den Artikel „Wann, Kollegen, wann?“ zu lesen, ist es gut, das Firefox-Addon Binnen-I be gone installiert zu haben.

  27. Für eine Schubumkehr benötigt man einen äußerst stabilen Mechanismus, der die Schubkräfte aufnimmt und in die entgegengesetzte Richtung umlenkt. Den sehe ich in Deutschland nicht. Ich sehe nur Opportunisten, die sich rechtzeitig von der alten Führung abwenden, um sich rechtzeitig bei den Neuen einzuschmeicheln, aber mit den Neuen in dieselbe falsche Richtung taumeln werden.

  28. Eine kollektivistische Gesinnung lässt eine Wertschätzung der Freiheit nicht zu. Linke begreifen Freiheit bestenfalls als eigenes Recht, aber nicht als Recht des anderen. Grundsätzlich gilt (für diese) das Prinzip der Unterordnung. Will man das ändern, muss man die linken Netzwerke finanziell austrocknen und wieder dafür sorgen, dass Menschen Vermögen aufbauen können, denn das fördert Unabhängigkeit – meist auch im Denken. Doch der Stimmungsumschwung im linken Milieu dürfte den Wahlen geschuldet sein, die dieses Jahr noch anstehen: Höchste Zeit den Grünen eine Startrampe zu bauen. Sie werden nicht als Bettvorleger der gescheiterten Regierung dargestellt werden, sondern als die aussichtsreichste Opposition, die zudem die Welt vor einer anderen eingebildeten Katastrophe (der Klimaschwankung) rettet. Das Thema wechselt, der Hauptdarsteller auch, das System bleibt das Gleiche: Kritische, panikfreie Berichterstattung wird es hier weiterhin nicht geben.

  29. Keine Schubumkehr, sondern das Zünden der nächsten Stufe. Bis zur „Systemfrage“ ist es nicht mehr weit.

  30. Ob die (vermeintliche) Schubumkehr viel bringen wird? Ich kann es mir nicht vorstellen. Es ist schon ein Schaden unglaublicher Höhe angerichtet worden. Herr Kellman hat das im Interview trefflich beschrieben: die Umsatz- und Gewerbesteuervorauszahlungen werde dieses und nächstes Jahr im wesentlichen einbrechen, ein großteil der letztes Jahr gezahlten von den Finanzämtern zurückgezahlt werden müssen. Die Gewerbesteuer (und ein Teil der Umsatzsteuer) ist aber praktisch die wichtigste Einnahmequelle der Kommunen und die wird hier in nie geahnter Höhe wegbrechen und zwar in absolut jeder Kommune (das tut sie – mangels Einnahmen bei den meisten Gewerbetreibenden und Umsätzen allgemein – jetzt schon). Folge: alle kommunalen Angebote werden stark eingeschränkt und womöglich zusätzlich verteuert werden müssen (Müllabfuhr als zweite Warmmiete). Allein dieser Zug ist auch bei „Schubumkehr“ schon längst abgefahren und er wird bis 2023 bestenfalls als Draisine zurückkommen. So etwas betrifft übrigens auch Winternotprogramme, Süchtigenhilfe, Ordnungsdienste, kommunale Krankenhäuser…
    Darüberhinaus darf nicht aus dem Blick geraten, dass in BaWü bald Wahlen sind, jedenfalls dem Termin nach (wie oder ob die ablaufen sollen: wer weiß). Da muss jetzt natürlich auch aus dem linken, grünen und roten Lager mal ein bisschen mit Kritik geliebäugelt werden, zur Simulation der Lernfähigkeit.
    Nicht zuletzt haben wir die Bundestagswahlen, vor deren Vorübersein (ihr Stattfinden vorausgesetzt) ganz sicher nicht der große Pott Selbstkritik ausgeschüttet werden wird. Eventuell aus der Reihe ausscheren wollende Journalisten wird man bis dahin sicherlich wieder effektiv eingefangen und eingenordet haben, ebenso Künstler (irgend ein Notgeld, das diesmal „ganz unkompliziert“ ausgezahlt wird und jedenfalls als Möhre vor der Nase bis zur BTW reichen wird). Dank dem bekannten Internethändler mit A und offenen Supermärkten besteht auch kein Mangel bei den Allzuvielen an irgendwas. Mitgefühl mit den Gewerbetreibenden wird sich folglich in Grenzen halten, selbst Schuld ist schließlich, wer in diesem Land sich selbstständig macht und nicht Rücklagen für 2 oder mehr Jahre Nulleinnahmen gebildet hat.
    Im Zweifel wird mit irgend einer „Studie“ „äußerst renommierter“ „Wissenschaftler“, die „objektiv“ „nachgewiesen“ haben, wie „effektiv“ der hiesige Weg war und wieviele Aberbilliarden Tote ein anderer als der vollzogene Weg bedeutet hätte und die von „tausenden anerkannten Wissenschaftlern unterzeichnet“ wurde „bewiesen“ werden, dass nur, wer eiskalt und asozial ist oder Covidiot, Corona-Leugner, Verschwörungstheoretiker oder womöglich auch Verschwörungsleugner, also nur niederste Subjekt jetzt nicht „nur mal ein paar Wochen“ (Staffel 19, Episode 26) durchhalten und „solidarisch“ sein wollten.
    Im Zweifel werden an ein, zwei Künstlern/Journalisten öffentliche Exempel statuiert, vorzugsweise gleich über ARD und ZDF. Reinald Becker ist zusammen mit dieser unsäglichen Person von Kontraste (Name vergessen) sicher schon in den Startlöchern, Böhmermann und Welke werden die Twittermeute anheizen – kein Journalist oder Künstler bei Verstand wird sich nochmal vorwagen.
    Der Einzige, den ich im Übrigen nicht unter „eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“ parken würde, ist (neben der schon seit Jahren nicht mehr auf Linie laufenden Wagenknecht) der Prantl. Dessen Wende war in der Tat überraschend und wir werden sehen, wie lange sie anhält.
    Auf Gerichte braucht man hierzulande nicht viel zu zählen, das ist wie Lotto als Einkommensquelle benutzen zu wollen. Nicht, weil sie nicht unabhängig wären (wirklich unabhängig sollen sie nach unserer Verfassung auch nicht sein, siehe „Durchbrechung der Gewaltenteilung“), sondern weil die schlicht überlastet sind bis dorthinaus. Während so ein Gericht für einen einzigen Fall wegen einer Verordnung von vor 5 Monaten in Kommune xy mehrere Wochen oder Monate zur Entscheidung braucht, ist eine Erneuerung derselben Verordnung nach 1 Woche schnell zusammengezimmert und der zugrundeliegende Tatbestand einer eventuellen Klage schon hinfällig und auf die neuste Neuerung so nicht direkt übertragbar, da es ja eine neue Verordnung ist. Und unser oberstes Gericht muss – aus Gründen, die ich nie verstehen werde – nichts dazu sagen, wenn es eine dahingehende Klage nicht zur Entscheidung annimmt und ist somit im Zweifel durch Wegducken immer fein raus, sodass eine Grundsatzentscheidung hier nicht allzubald erwartet werden darf. Im Übrigen wurde der Merkelvertraute Harbarth da ja nicht ohne Grund platziert.
    Kurzum: ich würde die Hoffnung des Artikels gerne teilen, aber einerseits ist der Drops in nicht den unwichtigsten Teilen schon gelutscht, andererseits das Pulver gegen all diejenigen, die alle anderen mit ihren widernatürlichen Keimen umbringen wollen sicherlich noch nicht verschossen. Schließlich ist, im Großen und Ganzen, nichts schief gelaufen – und solange so ein Satz von der Regierungsvorsitzenden angesichts der offenbaren Versäumnisse durchgehen kann, ohne dass von linkesten bis rechtesten Medien ein Erdbeben ausgeht, sehe ich hier wenig Entwicklung nach vorne.

  31. Die Linken sind mal wieder nicht dumm, was Argumentation und Propaganda betrifft. Die Konservativen, hier in erster Linie die AfD, kritisieren schon lange die Politik Merkels. Von den Medien natürlich gescholten oder verschwiegen. Jetzt merken die Linken der Zug fährt ohne sie ab, also schnell aufspringen und schon bestimmen sie den Diskurs wieder. Der einfältige Deutsche wird dieses Wendemanöver nicht bemerken und den Linken willig folgen. Furchtbar!!!

  32. Es brautsich in diesen Land unseren Deutschland nicht Merkeland etwas zusammen.Ein Teil dieses Landes merkt es schon lange.In der DDR gabes viele Parteigenossen die das Regime bejubelten.Wie jetzt in der offenen vielfältigen Rebublick.Dann war schluss mit derAngst.Wir wussten nicht ob geschossen wird .Aber so langsam merkt es auch hier die Mehrheit das ihr sauer erarbeiteter Wohlstand in die Brüche geht.Es dauert eben seine Zeit,das lernen und begreifen.Das gilt auch fur die Medien,die viel Schaden angerichtet haben.Glück Auf

  33. “ Wollen wir nicht alle beschützt werden?“
    Susanne Eisenmann auf dem Werbeplakat der CDU zur LW in BW. Meint sie beschützt VOR inkompetenten Politikern und ihren Jüngern? Das wäre doch mal eine Ansage.

    • “Wollen wir nicht alle beschützt werden?“
      Das ist krank. Zumal die Grenzen weiter geöffnet sind für Männer aus aller Welt – deren Taten und Untaten nur zufällig in den Medien aufscheinen – und über deren mehr als ungewisse Vergangenheit auf ewig stille geschwiegen werden soll.
      Wer solche Sätze erdenkt, schreibt auch Vorworte für Bücher wie „1984“. Kretschmann wirbt übrigens mit „Bewahren heißt verändern“ und „Kanten geben Halt“.
      Was denken man sich, wohin das führt, wenn man so was in diesen Zeiten wieder wählt?

      • Ungarn ist nicht weit. Man stelle sich vor, man verlässt sein Haus um einzukaufen, kommt zurück und findet sich ausquartiert? Diese Frau Eisenmann hat keine Ahnung, von was sie spricht! Solcherart „Migration“ geht hinter Corona auch bei uns munter weiter – und nichts wird berichtet: https://twitter.com/RedPilledPoland/status/1359109747237130246

    • Habe ich auch im Vorbeifahren gelesen. Sagt mir rein gar nichts, außer:
      „Sind wir nicht alle ein bißchen Bluna?
      Und dann noch „Verbrecher von heute mit der Ausrüstung von morgen jagen“.
      Das Netz lacht sich kaputt. Wer läßt sich sowas einfallen?
      Dahinter steht wahrscheinlich die PR-Agentur „Hier werden sie geholfen“.
      Schade ums Papier.

      • Haben Polizisten inzwischen flächendeckend smartphones und Computerarbeitsplätze? Würde mich wundern.
        Schlimm, dass so viele gar nicht merken, wie sehr uns etwas vorgegauckelt wird?

  34. Diese Leute hatten es sich in ihrer linksgrünen kuscheligen Blase bequem gemacht und sind dabei gut gefahren. Alle außerhalb haben sie verachtet. Nun erreichen sie aber die Konsequenzen des Versagens der Politik die sie so vehement verteidigt haben in ihrem persönlichen Leben jeden Tag und es ist kein Ende absehbar. Das ist keine späte Einsicht sondern typisch für ideologisch verbohrte Linksgrüne. Das sind die, die Wasser predigen und Wein saufen. Die bedauern jetzt nur sich selbst, weil ihr Stammitaliener nicht mehr auf hat.

    • Warten wir alle mal auf den Moment, wenn diese Leute in der Menge zur Erkenntnis gelangen, dass der angerichtete Schaden auch mit irgend einer „Reichensteuer“ oder dergleichen bei weitem nicht mehr zu beheben ist.
      Man sollte diesbezüglich jetzt vielleicht auf Portraitkünstler umsatteln, es dürfte bald sehr viele lange Gesichter der Denker und Dichter geben, die festzuhalten doch lohnend erscheinen will.

  35. Bisher galt die eiserne Regel: Linke Medien und Kulturgrößen stehen fest zur Regierung. Seit einigen Wochen gilt das nicht mehr uneingeschränkt.
    Parteien, linke Medien und Kulturgrößen nutzen die Gunst der Stunde auch mal tapfer gegen die Regierung zu opponieren, da es sich beim Thema Corona nicht zwingend um allgegenwärtige Gesellschaftsfragen (Gender, Migration, Einwanderung …) handelt. Daher werden m.E. auch die Grünen mit Unterstützung der MSM bis zur BT-Wahl im Herbst zu den Gewinnern zählen.

  36. Man sollte es diesen „Journalisten“ nicht durchgehen lassen. Jetzt, da sich der Wind zu drehen scheint, schnell die Seiten wechseln um auch in Zukunft der anderen Seite bis zum Erbrechen die Stange halten zu können. Der Schaden, den die ehemals vierte Gewalt im Staate selbigem mit zugefügt hat ist gewaltig. Ich bin nicht gewillt, jenen, die kräftig daran mitgearbeitet haben die Hand zu reichen, also deren Blätter jemals wieder zu konsumieren.

  37. Viele meiner Kollegen, die im Musikgeschäft unterwegs sind, scheinen nach wie vor der Meinung zu sein, dass Mutti und ihre Regierung im Grunde alles richtig machen. Im Berliner Kurier hat man heute offenbar schon mal verbal den Kettenhund von der Leine gelassen: „All die selbsternannten Freunde der Grundrechte: Jetzt reicht es!“ geifert eine gewisse Miray Caliskan und führt aus: Es werde sehr wohl diskutiert in der Regierung, deswegen dürfe man auch nicht das Gegenteil behaupten, basta!
    Vielleicht ist das ja ein Zeichen, dass die Nerven blank liegen. Bin aber trotzdem nicht sonderlich optimistisch.

  38. Allmählich kommen die Folgen des Lockdowns wohl auch bei Merkels Hilfstruppen im Kultur- und Medienbereich an; solange es „nur“ Gastronomen und kleine Gewerbetreibende betraf, konnte man das in die übliche Schublade des „rechten Wutbürgers“ stecken (auf ZON wird das immer noch betrieben, wo aktuell der Bürgermeister von Zittau über Pegidisten und andere „Coronaleugner“ herziehen darf…).
    Man darf gespannt sein, wann auch die Folgen der anderen von Merkel verursachten Fehlentscheidungen so nachhaltig bei ihren Sympathisanten ankommt, daß sich dort etwas bewegt.

  39. Es wird kommen ,wie bei allen großen politischen Umschwüngen, die flammendsten Vertreter des Gestrigen ,sind dann die feurigsten Vertreter des Momentanen .
    Und leider gehören Journalisten zu den ,in dieser Hinsicht gefährdetsten Spezies.
    Freilich ,langsam bröckelt der Merkelsche Hang des Übernatürlichen . Alles wußte sie besser,konnte es besser ,machte sie besser ! Mit lautstarken Jubel der Presse und der MMM .
    Und plötzlich zeigt sich : nix kann Madam , eine komplette Bauchlandung die Coronageschichte .
    Vergessen die vorangegangen Husarenstücke ,es wird Zeit sich abzusetzen !
    Und so eben werden aus Beifallklatschern der Vergangenheit diejenigen ,die in der schon lange schlechten Theateraufführung anfangen zu zischen .

    • Nicht zu vergessen: je näher die Bundestagswahlen rücken, desto mehr verliert Merkel für die Linksgrünen an Bedeutung. Die wollen nicht Schwarz-Grün, die wollen mindestens Grün- Schwarz, lieber noch GRR. Auch deshalb möchte man sich möglicherweise von einer Figur absetzen, die zumindest offiziell der Union angehört.

      • Aber wie will man sich „absetzen“, wenn man doch dem selben politischen Wahn folgt?
        Parteien, die sich weiter an die FDGO halten und dementsprechende Forderungen stellen werden so gut wie möglich hinsichtlich medialer Inhalte „ausgespart“ und verschwinden damit im Nirwana.

      • RRG wäre ein Segen für die Republik. Die CDU könnte sich ent-merkeln und versuchen, den Spieß umzudrehen.

  40. Wenn Lockdown ist, die Einnahmen wegbrechen, die Bude auf den Kopf fällt, weder das Berufs- noch das Privatleben mehr existiert, man jeden Tag die selben paar Gesichter sieht, es draußen Arschkalt wird, obwohl ja niemand damit rechnen konnte, dass es Winter wird, die Bahn den Fernverkehr einstellt, das Car-Sharing E-Auto den Geist aufgibt, das E-Bike wegen Kälte und Schnee unbrauchbar ist, man außerhalb der eigenen Wohnung eine Maske tragen muss, die Heizung auf Sparflamme wegen der Kosten läuft eben weil sie nun den ganzen Tag läuft und nicht wie gedacht nur Abends und Morgens früh, auf die Kosten noch die CO2-Steuer drauf kommt, man jeden Tag in Medien und Fernsehen dreist angelogen und verarscht wird, dies alles dann noch dauerhaft passieren soll und die schöne neue Welt nach dem Lockdown und Restart dann dauerhaft genau so sein soll fürs Klima, wenn gleichgeschaltete Medien Propaganda gegen jede Kritik und all die gemacht haben, die bessere Lösungen hatten … DANN sollte man mal genau reflektieren, auf welcher Seite man all die Monate gestanden hat und welche Medien und Politiker man aktiv und undifferenziert unterstützt hat. Dann kann man vor den Türen der Moralapostel kehren und dafür sorgen, dass die keinen Fuß mehr in irgendeine Tür kriegen.

    • Vor kurzem fragte ich einen Freund: Warum liest Du eigentlich noch den SPIEGEL? Seine Antwort war, weil er das, als ehemaliger Linker nun schon dreißig Jahre tut. Vielleicht sollten auch solche Leute mal überlegen, ob sie dieses dümmliche Massenblatt des links-grünen Zeitgeists endlich abbestellen?

    • @nachgefragt , der beste Kommentar zum Thema. Gratulation. Unterschreibe ich gerne zu 100 Prozent.

  41. Brecht: „ Erst kommt das Fressen, dann die Moral“
    Bin gespannt, wie sich das ganze linke Sammelsurium gebärdet, wenn die gefährlich-dümmliche Energiewende der Bundesregierung einen Blackout mit den schier unvorstellbaren Auswirkungen auf das menschliche Leben verursachen wird? Dagegen ist dann Corona ein Kindergeburtstag.  

  42. Kritische Stimmen in den Mainstreammedien? In der WELT will ich das noch glauben, aber im SPIEGEL und in der FR? Und Frau Wagenknecht wird sich nicht mehr in die ARD eingeladen werden.
    Das sind doch nur von den Chefredaktionen bewusst erlaubte kleine Überdruckventile. Oder Testballons, falls die Kanzlerin stürzt (eher unwahrscheinlich), dass man dann noch schnell die Seiten wechseln kann.
    So erfreulich Regierungskritik auch ist, ich würde das nicht überbewerten.

    • Gaslighting für die Masse. Ab und an ein wenig Realität bzw. Kritik gehört dazu, um alle am Ball zu halten?

    • Wagenknecht dient mithin auch einfach als „grenzwertiger Schmuddelpeter“. Sie ist sozusagen von den Meinungsschmuddelkindern der Grenzfall, den man noch in eine Show setzen kann und von dem dennoch alle wissen, dass man so wie „die da“ keinesfalls denken oder gar reden sollte.

  43. Typisch die grünlinke Superfeministin Sibylle Berg: „die Regierenden haben uns viel zulange hingehalten, zugunsten der Konzerne.“
    Wenn welche davon profitieren, dann sind es die grünlinks gestrickten Internet-Konzerne wie Amazon, Twitter, Google usw., die auf Sibylle Bergs Linie liegen, kritische Kommentatoren oder Politiker aussperren und alternative Apps sperren.
    Die bösen deutschen Konzerne, die sie wohl meint, wie die Automobil- oder Maschinenbauindustrie, würden lieber heute wie morgen den ganzen Zauber beenden.
    Also wieder mal verquer gedacht, Frau Berg, sie selbst waren eines der gut geschmierten Rädchen im Verleumdungsdschungel.

  44. Nach einer noch unveröffentlichten Statistik des RKI und Fingerzählung des Gesundheitsminister/in/d waren 85,7% aller tödlichen Herzinfarkte Zahnprotesenträger. Es ist beabsichtigt diese Dinger zu verbieten, also die Prothesen und erst wieder zuzulassen, wenn die Inzidenz unter 20% oder auch egal fällt.

  45. Es wäre zu schön, wenn der links-grüne Wahnsinn noch aufzuhalten wäre. Leider werden die Landtagswahlen im Frühjahr zeigen, dass sich politisch nichts verändern wird. Die Gleichschaltung der Medien ist schon zu weit fortgeschritten. Die öffentlich-rechtlichen Medien, die SPD eigenen Medien, die diversen Stiftungen Bertelsmann etc. lassen zwar leichte Kritik am Regierungshandeln zu, um möglichen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, aber der Kurs in Richtung links-grün bleibt bestehen.

  46. Die wissen genau, wie man diese Regierung um mehr Geld anhaut. Die Leser laufen scharenweise davon, haben die doch die Nase von der ewig gleichen Staatspropaganda voll. Merkel wird wie gewohnt das Scheckheft aufmachen und bezahlen. Was anderes kann sie gar nicht. Regieren und gute Entscheidungen fällen, geht ihr völlig ab. Warum wohl sonst werden alle Kritiker zu Nazis gemacht.

  47. Es ist widerlich, um nicht zu sagen pervers! Seit Monaten haben normale Bürger demonstriert, Querdenker hat sich daraus formiert und viele – auch prominente – Stimmen (Dieter Nuhr sei hier erwähnt) haben es bereits lange bereits angemahnt – und wurden als Rechte, Verschwörer, Covidioten, Aluhüte und was weiß ich was denunziert. Jetzt kommen plötzlich die Merkelschen Speichellecker daher und fangen zaghaft an das zu bestätigen und zu fordern, wofür sie bis vor Kurzem normale Menschen mit Wasserwerfern von Straßen spülten und einsperren wollten, mindestens aber tief unter der Gürtellinie verletzt haben. Diese Individuen samt ihren Medien wollen jetzt also kritisieren, was erst durch sie möglich wurde? Unglaubwürdig, verlogen, dumm-dreist – und nur wenige werden bemerken, was sie da aufgesessen sind. Corona hat nicht unser Leben tiefgreifend verändert oder unzählige Existenzen ruiniert oder ist dabei das zu tun – das war ganz alleine die durch uns legetimierte Politik, geschützt und protegiert durch die Medien, die mit Fake-News aktive Beihilfe betrieben. Und was ist jetzt die Quintessenz? Es wird sich nichts ändern – es bleibt alles anders. Gewöhnen wir uns daran….

  48. Es gab einmal ein kurzes „Lüftchen“ gegen Ursula von der Leyen, jetzt herrscht wieder Ruhe im deutschen Blätterwald und so wird es auch bei der Regierungskritik bleiben: ein klitzekleiner Sturm im Wasserglas.
    Zahlen sagen einfach mehr: Deutschland bei der Impfquote an 34.ter Stelle hinter EU Ländern wie Dänemark, Slowenien, Irland, Litauen, Rumänien, Spanien, Polen, Italien, Ungarn, Slowakei, Estland, Griechenland, Finnland. Wo doch der Impfstoff nach Bevölkerungszahl gleichzeitig verteilt wurde. https://www.aerztezeitung.de/Politik/Deutschland-Bundeslaender-im-Vergleich-So-oft-wurde-bereits-gegen-COVID-19-geimpft-415936.html
    Entweder ist Deutschland tatsächlich zu blöde, Impfungen zu organisieren oder die Verteilung innerhalb der EU hat andere Prioritäten, so nach dem Motto wirtschaftlich schwache Länder zuerst. Inzwischen ist für mich alles denkbar.

  49. Unsere Zeitgeist-Reiter werden ihm zwanghaft folgen, wohin auch immer. Anpassung sichert ja das Überleben und erst Recht die Karriere. Kein Zeichen von Einsicht und kein Grund zur Freude.

  50. Wir werden nie mehr in eine Normalität nach dem Lockdown zurück kehren. Das Ermächtigungsgesetz und die anhaltenden Verfassungsbrüche der Regierung Frau Merkels werden das weitgehend verhindern.

    In den GrünInnen, Gretisten und Luisaten haben wir weitere Freunde für einen anhaltenden Lockdown. Es wird ja jetzt schon behauptet, der Lockdown hat positive Auswirkungen auf das Klima. Immerhin schneit es in diesem Winter ?.

    Das Versammlungsverbot wird verschärft, mit Ausnahme für die Antifa und Träger grüner Parteibücher. Auch geimpfte Migranten dürfen sich versammeln, genauso wie Genderisierte.

    Die weißen Längerhierlebenden sind dagegen weiterhin ausgeschlossen und haben Steuern und Abgaben zu leisten. Zum Wohle der Politiker und Weltverbesserer.

    • „Wir werden nie mehr…“
      Auch geplante 1.000 Jahre sind manchmal schon nach zwölfen vorbei. Nur die Hinterlassenschaften sind übel. Allemal.

  51. Das ist nur so, weil es mittlerweile ganz persönlich an den Kragen geht. Andere Schwachsinns-Entscheidungen der Regierung zeigen noch nicht so deutlich die Folgen für die AM-Fans. Im Grunde kann man Corona noch dankbar sein in dieser Beziehung.

  52. Die ersten Ratten verlassen das sinkende Schiff.
    Merkel, für ihre plötzlichen 180 Grad-Wenden berühmt und berüchtigt, wird sich bald anschliessen. Zurück bleiben die verdatterten linientreuen Jounalisten, Kunstschaffenden und politischen Gefährten, die dann auf einmal auf der falschen Seite stehen.

    • Nee, Nee die „linientreuen Journalisten, Kunstschaffenden und politischen Gefährten werden ihren Hals genauso schnell wenden wie ihre Herrin und Gebieterin. Nach dem Motto: Haben wir immer schon so gesagt. Aber ich in gespannt, wie Lauerbach die Kurve kriegt.

      • Wenn für Lauterbach irgend ein Zimmer in der Psychiatrie frei gehalten würde, würde mich das nicht wundern.
        Wie kann man sich von einem solchen wie auch von einem Dr.Osten als vorgesetzten „Experten“ nur so lange nasführen lassen?

  53. Medien stehen nicht fest zu Regierung!?

    Na klar. Die wollen eine Hofreiter/Barbock-Regierung. Die wollen endlich das Original und nicht die Kopie.
    Deshalb werden die alles unternehmen, damit dieses Ziel bald erreicht wird.
    Wer davon träumt, dass es dann (nach Merkel) besser wird, der lebt tatsächlich in einer Traumwelt.

    • Es wird besser, weil , wer auch immer die Macht erhält, nicht so perfide, hinterhältig, brutal diese verteidigen kann, wie Angela.
      Keiner hat die Nerven, die Probleme so auszusetzen und die Presse wird es ihnen nicht mehr durchgehen lassen.

      • @Anita B. Glauben Sie wirklich, dass A.M. die Zuegel jemals aus der Hand gibt? Selbst wenn sie nicht mehr kandidieren sollte, so wird sie die ganzen Marionetten nach ihrer Facon tanzen lassen. Und da das Ziel von RRG ist, in einer Regierung „mitzuspielen“, werden die die Kröte schlucken. Ausserdem denke ich, dass Merkel über jeden, der ihr gefaehrlich werden könnte, eine Akte in der Schublade hat. Und die MSM werden weiterhin alles durchgehen lassen, da auch die um ihre Jobs/Futtertroege bangen.

  54. „Wie werden sich linke Medienmitarbeiter verhalten, wenn sie merken, dass ihnen das eigene Milieu nicht mehr traut?“

    Na, wie wohl: Sie werden den geleckten Finger prüfend in den Wind halten und ihr Fähnchen danach ausrichten. Wie immer. Und sie werden zu relativieren versuchen, was für Totengräberdienste für die Demokratie sie geleistet haben.
    Schließlich werden sie die Rechtfertigung von damals hervorholen: „Wir haben es nicht gewusst“.

    Schöner Artikel übrigens!

  55. Keineswegs „Schubumkehr“. Vielmehr das Erkennen der Zeiten und Zeichen. Und diese als Mittel zum Zweck nutzen: „Kapitalismus hat versagt. Sozialismus muss her!“ ……. oder sollen wir glauben, dass diese begabten Buchstabentipper eine Wesensaenderung durchlebt haben ?

  56. Wie schon früher angedeutet, ist nicht das Handeln der Regierung als solches, sondern die Darstellung durch die Presse entscheidend. Wie ja auch sonst oft nicht die Fakten (der „Text“ ), sondern deren Deutung.
    Denn bei der heutigen Unübersichtlichkeit muß der einzelne sich mit vermitteltem Wissen begnügen. Unmittelbare Erfahrungen gibt es nur noch im engsten Lebenskreis. Die Frage ist, wem er vertraut.
    Daß die Regierung versagt, spüren Abertausende hautnah. Aber das Versagen muß einen Namen erhalten, sprich am Ende an Personen festgemacht werden.
    Setzt sich der neu (endlich!) aufkommende Trend fort, so sind die Tage der Regierung gezählt.
    Wut, Verzweiflung, Elend bekommen eine Stimme.

  57. Wie war das noch mit den niedlichen kleinen Pelztierchen und den sinkenden Schiffen?

  58. Corona ist es nicht alleine. Trump als Feindbild ist weg, so dass man auf einmal einen Demokraten im Weißen Haus hat. AKK ist als Parteivorsitzende weg, so dass erstmals ein voraussichtlich dauerhafter echter Nachfolger Merkels im Amt ist, der seine Macht erst nach der Ernennung zum Kanzler ausspielen wird. Und die Bundestagswahl rückt näher, so dass jeder weiß, dass Vasallentreue zu Merkel Ende des Jahres keine Pluspunkte mehr bringt.

    Oder sprichwörtlich formuliert: die Ratten verlassen das sinkende Schiff.
    So ist das mit Duckmäusern. Ohne Überzeugungstäter hast Du ihre Unterstützung nur, solange Du Wohltaten und Posten verteilen kannst Bist Du weg, sind sie weg. Das wird sich in den nächsten Monaten noch viel mehr beschleunigen, denn niemand weiß, wohin Laschet die CDU wirklich führen will, bevor Merkel nicht gegangen ist.

  59. Schubumkehr im Lockdown-Land und eine ergebnisoffen Diskussion sind längst notwendig. Das ist leider noch nicht bei allen Akteuren angekommen. Herr Lauterbach stellt heute die dritte Welle mit einem Turbo-Virus in Aussicht und warnt davor. Das ist dann wahrscheinlich die Steigerung der Mutationen. Es ist noch etwas Wegstrecke zur Besonnenheit.

  60. “ Aufschlussreich erscheint die jähe Erkenntnis des Musikers, „weshalb sich manche Kollegen wegducken: Niemand werde gern in die rechte Ecke gestellt. Diese Falle ist wohl allen Kritikern ganz gezielt gestellt worden.“ “

    Ah, merkt man es in dem Milieu endlich auch mal? Dass der Vorwurf, etwas sei „rechts“, schon seit längerem zum Argumentersatz geworden ist, ist eine Sache und nichts neues. Relativ neu ist allerdings, wie schamlos und umfassend er eingesetzt wird – nicht zuletzt auch deswegen, weil er sich in der Vergangenheit auch als bemerkenswert effektiv erwiesen hat.
    Denn während dieser Vorwurf auch früher schon vielleicht nicht unbedingt besonders stichhaltig, aber zumindest nicht vollkommen aus der Luft gegriffen war (wenn man es als „rechts“ bezeichnet, wenn jemand gegen Migration aus der Dritten Welt ist, dann ist das kein wirkliches Argument dagegen, aber zumindest keine völlig haltlose Unterstellung – Kritik an Migration ist nun mal eine klassisch rechte Position), so wird der Stempel „Rechts“ mittlerweile dahingehend missbraucht, ganz allgemein *jede* Kritik im Keim zu ersticken, indem man die gutgläubigen und leicht manipulierbaren Zweifler in der Mitte und auch auf der Linken ins Bockshorn jagt.

    Gegen Merkel sein? Rechts! Gegen Greta und FFF sein? Nazi! Gegen Coronamaßnahmen sein! AfD! Und so weiter. Und die Medien haben dabei sehr bereitwillig mitgemacht.

    (ich habe mittlerweile auch schon mehrmals in vollkommen unpolitischen Onlinediskussionen das zweifelhafte Vergnügen gehabt, zu beobachten, wie Leute, denen die Argumente ausgingen, kurzerhand damit in die Offensive gingen, dass Widerspruch gegen die eigene Position „irgendwie AfD“ sei – ohne Begründung oder logisch nachvollziehbare Verknüpfung zwischen beiden. Aber was soll man erwarten? Dass der Vorwurf, irgendetwas oder -jemand sei rechts, zur Allzweckwaffe im Debattenarsenal geworden ist, wird einem ja schon seit Jahren vorgemacht.)

  61. Ich bin etwas ambivalent, was diesen plötzlichen Widerstand angeht. Richtig aufgemerkt habe ich, als Prantl, im Hangar 7, auf einmal vom Leder gezogen hat, der hat sich ja gar nicht wieder eingekriegt. Dasselbe gilt für so illustre Figuren wie Ulrike Guerot, die sich dort ebenfalls in die Bresche warf. Ich halte nicht viel von dieser Frau – ebenso wie von Prantl – aber dieser Dame gilt mein Respekt umso mehr, weil ich sie schon Monate vorher, bei Lanz gesehen habe, wo sie das Thema bereits kritisch angesprochen hat und auf die Rechtsverletzungen einging. Da hielt ich das Ganze aber noch für eine abgekartete Sache.
    Im Prinzip ist es auch unerheblich, denn jeder der sich für Demokratie und Rechtsstaat positioniert, ist erstmal willkommen. Wir sollten bei diesen „neuen Freunden“ nur aufpassen, denn man kann ihnen nur bedingt trauen. Bei der nächsten Thematik und sowie sie wieder (finanzielles) Oberwasser haben, singen die ein ganz anderes Lied. Zur Erinnerung: Covid und dessen Gefährlichkeit war anfangs eine rechte VT.
    Es wäre klug, diese Leute für die eigenen Zwecke einzusetzen, aber genug auf Distanz zu halten und dabei jede Kumpanei zu vermeiden. Linken kann man nicht trauen und deren Interpretation von Freiheit und Demokratie ist eine gänzlich andere. Mehr als ein Stück des Weges ist nicht drin, aber das sollten wir nutzen.

    • Das, was Prantl zum Nachdenken brachte, würde mich schon interessieren. Denn hinsichtlich der Einwanderung aus aller Welt hat man kritische Worte von ihm nicht vernehmen können.

      • Der stand immer voll hinter Merkel. Na ja, vielleicht ist das jetzt so etwas wie Altersweisheit. Aber richtig Vertrauen habe ich zu ihm nicht.

      • Vielleicht hat er ja auch gar nicht nachgedacht? Es scheinen viele Rollenspieler unterwegs.

  62. Ein Umdenken! Endlich? Zu schön um wahr zu sein!

  63. Der Feind meines Feindes ist nicht automatisch mein Freund.

    So halte ich es mit den wendegehalsten „Künstlern.“ Bei nächster Gelegenheit, werden die sich wieder in die Schafherde zurückflüchten und ich bin dann wieder der böse, alte, weiße Nazi.

    So nicht! Ich werde den Kakao, durch den ich gezogen wurde/werde, nun nicht auch noch saufen, indem ich diese Personen auf einmal als Verbündete ansehe.

    • Wenn, muessten die viel „lauter“ werden. Ich denke auch, dass die ihr Faehnlein nur in den Wind haengen. Sollte es wieder Konzerte etc. geben, bekommen die auch nicht mehr einen einzigen Cent von mir. Bin deswegen ja auch noch auf diesem Planeten, obwohl seit mehr als einem Jahr alles abgesagt ist. Die waren immer auf Regierungsseite und haben jeden, der anderer Meinung war, diffamiert. Man muss konsequent sein.

  64. Wenn die Leitmedien einschließlich öffentlich-unrechter Fernsehanstalten noch einen Funken Anstand, Mut und Vaterlandsliebe hätten (ich weiß, das ist die pure Fiktion), dann wäre die destruktive Merkel („Sie kennen mich!“) einschließlich Chaos-Kabinett nach einer knackigen, konzertierten Medienkampagne schon morgen Geschichte.

  65. Wenn die Frau Berg den Spiegel nicht Jahre lang mit allerlei linksxtremem Nonsens bereicht hätte, könnte man sie ernst nehmen.

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