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Nachruf auf einen großen Rheinbundromantiker

Martin Schulz, der Phaethon aus Würselen

von Gastautor

12.02.2018

| Lesedauer: 6 Minuten
Eine alte Partei wie die SPD kann nicht ohne Kampf untergehen, genauso wenig wie ein altes Reich. Schulz hat immerhin dafür gesorgt, dass die CDU mit in den Abgrund gerissen wird, sollte der jetzige Niedergang wirklich der Anfang vom Ende der SPD sein.

Nur wenige Parteivorsitzende der SPD oder einer anderen etablierten Partei waren in den vergangenen Jahrzehnten so kurz im Amt wie Martin Schulz. Am 19. März 2017 zum Parteivorsitzenden gewählt, hat er schon jetzt, weniger als ein Jahr später, den Rückzug aus dem Amt angekündigt. Aus dem Halbschatten der Brüsseler Hinterzimmer stieg er kometenhaft am Himmel der deutschen Politik auf, zog seine Bahn und verschwindet jetzt wieder in der ewigen Dunkelheit. Man könnte in ihm daher leicht einen Gescheiterten sehen. Aber damit würde man ihm Unrecht tun.

EURO-SOZIALISMUS
Macrons europäische Transferunion
Wenige Politiker haben in einer so kurzen Zeit die politische Landschaft so tiefgreifend verändert wie der große Würselner; sein Schicksal zeigt, dass man auch aus der Niederlage noch einen entscheidenden Sieg machen kann. Bei den Römern gab es ein „devotio ad inferos“ genanntes Ritual, das im Fall einer drohenden militärischen Niederlage die letzte Rettung darstellte. Einer der kommandierenden Konsuln weihte sein Leben und das der Feinde feierlich den Göttern der Unterwelt und ritt dann in die Schlacht. Wenn er starb, so riss er das feindliche Heer mit sich in den Tod. Eben dies ist auch Schulz nach seiner allerdings spektakulären Wahlniederlage in der Bundestagswahl gelungen, denn der eigentliche Sieger der Koalitionsverhandlungen ist die SPD, die nicht nur fast alle Ministerien von zentraler Bedeutung für sich mit Erfolg beansprucht, sondern ihre finanz-, sozial- und europapolitischen Vorstellungen fast auf ganzer Linie durchgesetzt hat.

Selbst in der Flüchtlingspolitik, die eigentlich zumindest für das Überleben der CSU in Bayern von enormer Bedeutung wäre, hat es keinerlei grundlegende Veränderung gegeben. Weder kommt es zu einer Straffung der Verfahren, noch gibt es ernsthaft Versuche, Deutschland als Zielland weniger attraktiv zu machen. Alles wird so weiter laufen wie bisher.

Eine europäische Vision

Man mag sich fragen, ob die SPD selber davon auf Dauer wirklich profitieren wird, aber dass sie der Union eine tödliche Wunde beigebracht hat, das ist kaum zu bezweifeln. Sicherlich, die Ausgangslage war gar so schlecht nicht, denn die CDU hat kein klares politisches Profil mehr, dafür hat Merkel in den letzten 15 Jahren gesorgt. Merkel selber wird es vermutlich sogar begrüßen, dass die SPD auch noch das Finanzministerium für sich beansprucht hat, denn ein CDU-Finanzminister – falls es nicht wirklich der biedere Altmaier geworden wäre – hätte für sie vielleicht doch zum Rivalen werden können. Das hingegen wird eine Julia Klöckner als Schutzherrin der Bauernhöfe und Schweinemäster für sie nie und eine alternde Ursula von der Leyen, die weiter die Bundeswehr abwickeln darf, erst recht nicht.

Aber man würde Schulz Unrecht tun, wenn man meinte, er habe sich an der CDU nur für die Niederlage bei den Wahlen rächen wollen. Nein, Schulz hatte klare politische Zielvorstellungen, womit er sich im übrigen von Merkel unterscheidet.

Schon Anfang Dezember verkündete er, er kämpfe vor allem für die Vereinigten Staaten von Europa, die er bis 2025 schaffen wolle, also in den nächsten sieben Jahren. In der Tat scheint in diesem Traum der Schlüssel für das gesamte politische Handeln von Schulz zu liegen, auch für seine wirtschafts- und sozialpolitischen Vorstellungen. Schulz war, das muss man annehmen, von einer tiefen Sehnsucht erfüllt. Er sehnte sich zurück nach einer Zeit, in der Deutschland sich in Europa und in der Welt politisch klein machen konnte.

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In weltpolitischen Fragen folgte man den USA, in Europa agierte man in der Regel als Juniorpartner Frankreichs, jedenfalls innerhalb der Europäischen Gemeinschaft. Man muss zugeben, dass es Deutschland, genau genommen Westdeutschland, dabei so schlecht in den Jahren vor 1989 nicht ging. Wirtschaftlich gedieh das Land, und das Leben im Schatten anderer, größerer Mächte brachte auch eine erhebliche Entlastung, man musste wenig Verantwortung übernehmen. Zugleich konnte man gründlich jene Epoche vergessen, in der Deutschland versucht hatte, doch einmal als Großmacht aufzutreten, zwischen 1870 und 1945, denn diese Großmachtträume hatten tatsächlich in den Abgrund geführt und die zivilisatorischen Errungenschaften von Jahrhunderten in einem Meer von Blut ertränkt. Man war daher in Deutschland nach 1945 meist froh, machtpolitisch nun wieder bedeutungslos zu sein.

Die Sehnsucht nach diesen idyllischen Zeiten erfüllte Schulz ganz offenbar. Nicht, dass irgendein europäisches Land heute noch irgendwie als wirkliche Großmacht auftreten könnte, aber es stellt sich natürlich schon die Frage, ob man innerhalb der EU eine eigene Politik verfolgt oder sich nur einfach als Partner minderen Ranges sieht, der seine Interessen nur allzu gern für die gemeinsame Sache, eben die Vereinigten Staaten von Europa, zum Opfer bringt. Die Führung bei der Verwirklichung dieser Pläne war dabei aus der Sicht von Schulz eindeutig Frankreich zugedacht, das ja auch in der Europäischen Gemeinschaft ursprünglich die politische Hegemonialmacht war.

IDENTITäT FINDET IHREN WEG
Föderation Europäischer Nationen statt Tribalismus
Schulz erhoffte sich offenbar von dieser Anlehnung an Frankreich eine Rückkehr zu jenen seligen Zeiten, als man spezifisch deutsche Interessen innerhalb Europas meist gar nicht erst offen artikulierte, aber in den entscheidenden wirtschaftlichen Fragen doch meist auf seine Rechnung kam, denn schlecht ging es der Bonner Republik ja nicht. Im Grunde genommen träumte Schulz von einem neuen deutschen Rheinbund (ähnlich dem Rheinbund von 1806), der unter dem Schutz des glamourösen französischen Präsidenten steht, der sich ja in der Tat fast wie ein neuer Napoleon inszeniert. Für ihn als überzeugten Rheinländer mag ein solcher Traum besonders naheliegen, wobei er damit vielleicht gar nicht so weit von der Gedankenwelt Helmut Kohls entfernt ist, dem wir ja immerhin den Euro mit all seinen Problemen verdanken. Die Berliner Republik, die einige Jahre lang auf gefährliche Weise die Züge eines echten Nationalstaates annahm, soll wieder das werden, was die Bonner Republik einmal fast war, und auf jeden Fall durch und durch postnational.

Dagegen wäre vielleicht nicht einmal gar so viel einzuwenden, wenn man zu den Zuständen vor 1989 wirklich zurückkehren könnte. Nur eben das wird kaum gelingen. Denn vor 1989 konnte die Bundesrepublik ungestört ihre Wirtschaftspolitik verfolgen, die sich dadurch auszeichnete, dass sie gerade mittelständischen Betrieben viel Freiheit ließ, dies aber mit einem starken Sozialstaat verband, also im besten Sinne des Wortes den Prinzipien einer sozialen Marktwirtschaft folgte. Wenn man davon absieht, dass der deutsche Sozialstaat in der herkömmlichen Form ohnehin in 10 oder 15 Jahren kaum noch finanzierbar sein wird, ein Problem, das sich durch die weitere Masseneinwanderung von wenig qualifizierten Arbeitskräften vermutlich dramatisch verschärfen wird, ist es überdies eine Illusion zu glauben, in Europa könnten in Zukunft noch unterschiedliche wirtschaftspolitische Modelle miteinander konkurrieren. Eine solche Konkurrenz wird die Währungsgemeinschaft des Euro, deren Schicksal ohnehin weiter auf der Kippe steht, endgültig zerreissen.

Frankreich als Modell für Schulzens Europa

Gerade deshalb hat Frankreich auch stets eine gemeinsame Wirtschaftsregierung in der Eurozone verlangt. Macron möchte letzten Endes ein allerdings reformiertes französisches Wirtschaftsmodell auf ganz Europa übertragen, so wie in den vergangenen Jahren Deutschland in aller Regel erfolglos versucht hat, sein Wirtschaftsmodell den südeuropäischen Ländern schmackhaft zu machen; auf Länder wie Griechenland wurde ja auch ein erheblicher Druck ausgeübt. Jetzt wird ein anderes Modell sich durchsetzen: Ein starker Staat, respektive in Zukunft dann auch eine mächtige EU-Kommission als echte, wenn auch nicht wirklich demokratisch legitimierte europäische Regierung fördert die Wirtschaft in einer engen Partnerschaft mit einigen großen Firmen und Lobby-Gruppen durch Subventionen, gegebenenfalls aber auch durch protektionistische Maßnahmen.

EIN RADIKALER ETHNISCHER UND SOZIALER WANDEL
Europäische Stadt der Zukunft – This is London
Sicherlich, Macron weiß, dass in Frankreich selbst dieses Modell, das die Unternehmen zur Zeit zu sehr belastet, reformiert werden muss, und dies wird er auch tun, aber dennoch sind seine wirtschaftlichen Vorstellungen sicherlich nicht die eines klassischen Liberalen oder eines deutschen Marktwirtschaftlers, dafür ist sein Glaube an den starken Staat zu groß. Am Ende steht Macron doch in der Tradition Colberts und des Merkantilismus. Durch das Ausscheiden Englands aus der EU sind die Voraussetzungen für die Verwirklichung dieser Vorstellungen in der EU sehr viel günstiger geworden. Dazu kommt jetzt die Ausschaltung der CDU in Deutschland als ernstzunehmende Kraft in allen wirtschaftspolitischen Fragen. Dieser Niedergang der CDU ist zwar auch eine Folge der Einführung des Euro, dessen Handlungszwänge – unter anderem eine eben doch fast uneingeschränkte Solidarhaftung zwischen den einzelnen Euroländern – sich mit marktwirtschaftlichen Prinzipien nicht dauerhaft vereinen lassen, aber den Todesstoß hat der CDU der viel geschmähte Mann aus Würselen versetzt.

Für die SPD bietet dieser Sieg den großen Vorteil, ihre wirtschaftspolitischen Vorstellungen – eine immer höhere Steuerquote, eine langsame steuerpolitische Liquidation des Mittelstandes und eine starke Lenkung der Wirtschaft über diverse Eingriffe – durchsetzen zu können, obwohl es im Bundestag, in dem die linken Parteien nur noch eine Minderheit der Abgeordneten stellen, auf absehbare Zeit für eine solche Politik eigentlich keine Mehrheit mehr gegeben hätte. Schade ist, dass in dem zukünftigen europäischen Subventionsparadies, das Juncker und andere planen, das meiste Geld nach Süden und vielleicht noch nach Frankreich fließen wird, aber, jedenfalls fürs Erste, meist aus deutschen Kassen kommt. Schade auch, dass das wirtschaftspolitische Modell, das bislang das Fundament des deutschen Wohlstandes bot, zerstört wird, aber alles hat seinen Preis, auch der Euro und die Vereinigten Staaten von Europa. Und eine alte Partei wie die SPD kann nicht ohne Kampf untergehen, genauso wenig wie ein altes Reich. Schulz hat immerhin dafür gesorgt, dass die CDU mit in den Abgrund gerissen wird, sollte der jetzige Niedergang wirklich der Anfang vom Ende der SPD sein. Das ist dann eben doch ein großer Sieg, den der oft unterschätzte Mann aus Würselen in seiner kurzen Karriere in Berlin errungen hat. Wenige, außer vielleicht Juncker und Macron, werden ihm sein heroisches Opfer zu danken wissen, aber er hat, obwohl äußerlich gescheitert, sehr viel mehr vollbracht als manch ein anderer Politiker, der sich zwar jahrelang im Amt hält, aber nur still den Niedergang verwaltet. Schulz hat Deutschland dauerhaft verändert.


Roland Asch

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39 Kommentare

  1. Zu den überraschenden, aber bedenkenswerten Ausführungen des Gastautors möchte ich anmerken: In Europa ist Schulz der größte Geldschnorrer unter den zu kurz Gekommenen und strammer Zentralist, der den demokratischen Brexit gnadenlos bestrafen wollte. In Deutschland hat er sich als Lakai der Merkelschen Politik erwiesen. In seinen Migrationsforderungen und in seinen Vorstellungen zur Behandlung aller nationalstaatlich handelnden Europäer denkt er so undemokratisch und radikal wie seine Präzeptorin. Soll dieser Politiker irgendeinen Verdienst um Deutschland und Europa haben? Der Polit-Profi Schulz vertritt außer seinen eigenen allenfalls Interessen des globalen Finanzkapitals (no border, no nation). Als Sozialdemokrat trägt er aktiv zum Untergang des deutschen Rechts- und Sozialstaates bei und zerstört damit ein sozialdemokratisches Jahrhundert-Projekt. Eine ungeregelte islamische Migration wird bewusst als Waffe der kulturellen und sozialen Transformation unserer Gesellschaft eingesetzt. Resultat dieser Politik dürfte wohl eine unumkehrbare Enteignung unserer Lebensbestände und unserer sozialen Sicherheit sein. Der Gastautor übersieht freilich, dass in den zentralen Perspektiven – Zerstörung des National- und Sozialstaates, Einrichtung eines europäischen Zentralkomitees und Formierung einer neuen Islam-Kultur und eines Neuen Menschen durch offene Migration – die am GroKo-Tisch Sitzenden einheitliche Vorstellungen haben. Es gibt substantiell keine Unterschiede unter diesen Politkern des Ausverkaufs. Nur deshalb kann die Führerin die Schaltstellen nach Belieben verteilen. Eine Anmerkung noch: Alle diese Antifa-Spezialisten wollen es nicht wahrhaben, dass eine Armee von Judenhassern Jahr für Jahr ins Land geholt und umfassend versorgt wird! Ist nicht hier -und nicht bei der
    A-Partei- ein verdeckter Antisemitismus dieser Elite-Politiker auszumachen??

    • „Der Gastautor übersieht freilich, dass in den zentralen Perspektiven,…die am GroKo-Tisch Sitzenden einheitliche Vorstellungen haben.“

      Genau das ist das Kernproblem. Eine Politik in Hinterzimmern, übergeordneten Interessen weniger mächtiger Menschen folgend und gegen den größten Teil des eigenen Volkes gerichtet.

      Für die Spieler im Hintergrund ist es egal, in welchen Parteien, Merkel, Schulz, Seehofer, Göring-Eckert, Özdemir, Maas, Stegner, vdL etc sitzen, wichtig ist nur, dass diese Personen an den übergeordneten gemeinsamen Zielen hängen. Solange das garantiert ist, sollen die politischen Gegner ruhig öffentlichkeitswirksam aufeinander kloppen und sich um innenpolitische Nebelkerzen streiten, die uns das Gesamtbild verschleiern.

      Genau das ist der Schaden dieser Demokratie, es ist egal geworden was das Volk wählt, denn die Laufrichtung, hin zu einem sozialistischen EU Superstaat, würde durch keine der etablierten Parteien korrigiert werden. Weder schwarz-gelb, noch Jamaica, noch Groko, noch rot-rot-grün, noch sonstwas und da man eher noch die Option schwarz-rot-grün zieht, bevor man die AfD in eine Regierung lässt, sehe ich schwarz für den sozialen Frieden in Deutschland.

      Weitere massive Zuwanderung aus kulturfremden Räumen, weiterer Anstieg von Vergewaltigungen und Kriminalität im Allgemeinen und damit verbunden eine weitere Spaltung in der Gesellschaft. Jährliche Kosten von 30/40/50 Milliarden EUR für die Versorgung und Integration der Zugewanderten, während bspw. für Bildung und Forschung ein Budget von 18 Milliarden EUR eingeräumt wird.

      Weitere hunderte Milliardenüberweisungen nach Brüssel + target2. Weitere Überlastung der Sozialsysteme, marode Infrastruktur und katastrophale Bildung (die beiden Grundbausteine einer erfolgreichen Volkswirtschaft), mit Abstand die höchsten Energiekosten ganz Europas, weltweit die zweithöchste Besteuerung in einem Industrieland und das geringste Volksvermögen aller EU Nationen.

      Hinzu kommt eine hörige Presse, die vertuscht, beschönigt, unterdrückt und völlig offensichtlich ebenso schlicht ein Werkzeug ist, wie es die Politakteure sind.

      Und dennoch, die Indoktrination wirkt und das Volk versteht nichts.

  2. Winterwetter! Kurz und knapp und alles gesagt. Das Gegenteil eines heutigen Politikers.

  3. Schulz ist jedenfalls weg. Die SPD aber bleibt und es sieht nicht so aus, als hätte sie etwas gelernt. Unter Nahles dürfte sie sich zu einer Proletarierpartei zurück entwickeln und in einer digitalen Welt keine Rolle mehr spielen.
    Die Ministerien werden der SPD nicht helfen, da die Richtlinienkompetenz für die Bundespolitik beim Kanzleramt liegt und Merkel hat bis jetzt noch jeden weich gekocht, der nicht so wollte, wie sie.
    Mit Seehofer wird die Obergrenze gehalten, egal, was im Koalitionsvertrag steht.

    • Nahles ist auch schon erledigt versucht man sie doch entgegen der eigenen Satzung ins Amt zu hieven. Dabei hat Schulz 6 stellv. Parteivorsitzende von denen einer/eine laut Satzung jetzt übernehmen müsste. Wofür sonst, ausser Gier und Eitelkeit, ist man sonst stellv. Parteivorsitzende/r.
      Die gesamte SPD Führung zeigt unübersehbar das es nur um Kumpelwirtschaft,Machterhalt und Posten der Führungsriege geht.

  4. Ich habe es schon unter andere Kommentare geschrieben und ich tue es auch hier, weil es wieder paßt: Nicht die SPD ist Deutschlands Problem und Mühlstein, sondern die CDU. Ihr haben wir den Postnationalismus, letztlich das Goutieren der Teilung Deutschlands durch die westdeutschen Eliten zu verdanken, ein Zustand, der fortdauert, auch wenn er sich heute mehr in paneuropäischen Geraune und der Hinnahme ungeregelter Masseneinwanderung äußert.

  5. Der Schulz sprach viel über den kleinen Mann. Inzwischen kann er sich auf Augenhöhe mit ihm unterhalten. Also ich habe keine Phantomschmerzen, weil der weg ist.
    Das einzige was mich stört, der Schulz war sich der Kleinheit seiner Partei bewusst, als er in die Oppostion gehen wollte. Dann lässt er sich von der Merkel und dem Steinmeier grillen. Besonders schlau war das nicht. Aber, dass die die ihn der Meute ausgesetzt haben, so billig davonkommen, ist mehr als ärgerlich.

  6. Ich glaube auch das es Martin Schulz nicht wirklich darum ging der CDU zu schaden oder einen galanten Husarenritt hinzulegen. Er kannte die Wege in Brüssel und wie man sie ungestraft als Wendehals und Opportunist nutzt um Karriere zu machen. Er unterlag einfach einer Fehleinschätzung und hat sich selbst verwurschtelt. Er glaubte einfach daran das die hohlen Phrasen die man so in Brüssel drischt, auch hier alle vor Erstaunen an der Urne für die SPD stimmen lässt. Denn in Brüssel ist man Lichtjahre davon entfernt zu wissen, was die Menschen wirklich wollen. Wer sich an den Errungenschaft der geraden Gurke und sonstigen Irrsinn erfreut, der lebt nicht in dieser Welt. In den abgeschlossenen Zirkeln des EP entwickelt sich schnell eine Vorstellung davon, das man wirklich ein Herrscher der Gezeiten ist und unfehlbar. Auch so agiert ein Draghi oder Juncker, das Gefühl zu haben unberührbar zu sein.

    • „Schulz“ „galant“ und „Husarenritt“ in einem Satz! WOW!

  7. So wie die Soldaten der Rheinbundstaaten Napoleon I nach Russland folgen mussten und dort starben, könnte es dem deutschen Steuerzahler im Gefolge der Macron’schen Finanzambitionen gehen. Den Südeuropäern einschließlich Frankreich kann der Zusammenbruch des Eurosystems nicht besonders schaden. Deren Staatsfinanzen sind eh zerrüttet. So what? Die Briten stehen uns nicht mehr zur Seite.

  8. Moin moin Roland Asch,
    Die Satire ist wieder nicht eindeutig gekennzeichnet. Im “gemeinsamen Niedergang“ liegt die Zukunft Europas.
    Sie haben Recht, er hat die Besatzung der „Deutschland“ verändert. Schulz hat die Falschheit, die Niedertracht, das Postengeschachere in Nachtsitzungen von den Brüsseler Niederungen der EgoistenUnion in den Spreewaldsumpf von Berlin gebracht. Die Masken sind gefallen und die wahren Gesichter der gewählten Volksvertreter für jedermann sichtbar in Erscheinung getreten.
    Ja, es spricht schon für Größenwahn, wenn er ohne Volksabstimmung ab 2025 die vereinigten Staaten von Europa schaffen wollte.
    Es fehlte noch ein Spruch wie „Fangt schon jetzt einmal an zu klatschen, wenn ich der erste pan-europäische Präsident“ werde.

  9. Was habe ich verstanden? – Es geht um die große Erzählung; nicht um Inhalte oder persönliche Glaubwürdigkeit der Regierenden.

  10. Die Politik der etablierten Parteien wird in eine Ökonomische Krise münden…entweder ist der Sozialstaat zahlungsunfähig oder die Abgaben steigen in astronomische Höhen.
    Beides ist gut, denn das Ende dieses Systems, mit Euro und Freizügigkeit ins Sozialsystem, ist etwas Gutes.
    Dann erst kann etwas Vernünftiges entstehen…aber ob die Nachfahren der Generation Wirtschaftswunder dazu in der Lage sein werden?
    Ich denke nein, denn das geht nicht mit dem Smartphone

  11. In Würselen war man seinerzeit froh,dass Schulz nach Europa ging..Er war dort nicht mehr beliebt und hat viele Millionengräber hinterlassen,wie z. B. das Aquana Spaßbad..
    Nun kam Schulz zurück,kannte politisch nur Europa und vergaß dabei,dass man als SPD-Vorsitzender und SPD-Kanzlerkandidat erst mal die Probleme hier im Lande lösen muss..
    Schulz hatte aber keine Versionen und sprach allenfalls mal von sozialer Gerechtigkeit,von Erneuerung der SPD bzw. der Aufarbeitung der Fehler der SPD aus der Vergangenheit..Es sprach diese Themen mal geflissentlich an,um diese dann wieder beiseite zu schieben..Er kam stets auf Europa zurück,da er von internen Dingen hier im Lande wohl wirklich keine Ahnung hat..Aber was interessiert es den vielen Langzeitarbeitslosen hier im Lande,ie jahrzehntelang gearbeitet haben und wegen Insolvenz,oder aus anderen Gründen ihren Job verloren und keinen neuen mehr finden,da man mit über 50 Jahren schon überwiegend für den Arbeitsmarkt abgeschrieben ist..Den Leuten interessiert es nicht,wie es den Griechen geht oder in Zukunft den Albanern,ect. sondern wollen ihre Probleme gelöst haben..Diese Menschen hier im Lande wissen ja auch,dass sich andere Ländern um die Probleme der Menschen in Deutschland nicht kümmern..Als Aachenerin weiß ich auch wie viele,dass Schulz stets ein Blender war..Erstaunlich,dass diesem keinen der Delegierten,die Schulz letztes Jahr im März 2017 mit 100% zum Vorsitzenden gewählt haben,nie aufgefallen ist,warum auch immer!
    Fazit:Gut dass der Mann mit den Haaren im Gesicht weg ist…..

    • Sie sagen es. Mehr kann man es nicht auf den Punkt bringen. –

    • Sehr, sehr gut dass er weg ist. Dampfplauderer, Absahner haben wir genug.

  12. Alle vier Jahre entscheiden die Bürgerinnen und Bürger neu über ihre Vertretung im Parlament. Am heutigen Rosenmontag sind nach der letzten Bundestagswahl 141 Tage vergangen. Viel Zeit, mehr als die Fairness gebietet.

    Soweit ich mich erinnere – es ist ja schon eine Weile her – , wurde vor der Wahl darüber diskutiert, ob die Amtszeit zukünftig nicht besser auf 5 Jahre ausgedehnt werden sollte. Eine 5. Jahreszeit, frei nach dem Motto „Wir sondieren durch bis morgen früh“ oder auch „Es sind noch Pöstchen da, wer hat noch nicht, wer will nochmal“. Auch beliebt „Heute so, morgen so.“ Und wenn die Kanzlerin dann zum „Rucki Zucki“ anhebt, ist schon wieder Aschermittwoch.

    Was zuerst steht, der Berliner Flughafen oder die Regierung, steht in den Sternen.
    Radio Alaaf hält Sie auf dem Laufenden. …

    • „Alle vier Jahre entscheiden die Bürgerinnen und Bürger neu über ihre Vertretung im Parlament.“
      Bert Brecht hat es auf den Punkt gebracht: „Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?“

      • Werter Herr Frisch, es liegt mir fern Sie zu korrigieren oder gar zu erschrecken: Dieser – wie soll ich sagen „Austausch“ – wird derweil konsequent vollzogen. Darf ich Sie an ein Zitat erinnern: „Nicht die Eliten sind das Problem, sondern die Bevölkerungen“ – Nein es war nicht Prinz Karneval, wie hieß der Pfaffe denn noch gleich …?…

  13. Schulz hat sich seine Fallen selber gebaut, in die er dann unterging. Völlig unnötig, aber er hat sie tatsächlich für sich ausgelegt.Man kann auch sagen, er hat sich um Kopf und Kragen geredet. Von Anfang an mochte die SPD-Basis diesen Mann. Das hat er wohl nicht kapiert. Ausserdem hat er tatsächlich geglaubt Kanzler werden zu können(Größenwahnsinnig, und realitätsfremd).Erst denken, dann reden, ist wohl auch nicht seine Stärke. Schade, mit etwas mehr Gribs hätte er sowohl SPD-Chef bleiben, als auch Aussenminister werden können.Berater zu haben ist ja schön und gut, aber man muss auch den Charakter haben, auf diese zu hören. Selbst das spreche ich dem Schulz ab. Er ist und bleibt ein einfacher Instinktpolitiker. Was das Aushandeln der Ministerien anbetrifft, hätte man vermutlich sogar noch mehr herausholen können. Merkel und vor allem die gesammte CDU-Elite haben sich so dermaßen klein gemacht, dass ich als CDU-Wähler wohl amok glaufen wäre. Bin aber kein CDU-Wähler, und werde es auch nie werden.

  14. Wer hat denn ernsthaft erwartet, dass sich der Abgetretene für unser Land einsetzen würde oder könnte? Seine Heimat war doch gar nicht hier bei uns. Er war verbändelt mit denen, die theoretische, ideologische Ziele durchsetzen wollen und denen daher das Wohl einer natürlich gewachsenen Gemeinschaft und deren Erhalt völlig egal ist. Die 3 Überschriften des Koalitionsvertrags nennen doch nicht zuerst unser Land, unsere ureigenen, besonderen Interessen. Und keiner hat bisher protestiert. Warum hat die cdu dem zugestimmt? Unsere eigenen Probleme und Aufgaben im Land werden seit Jahren verschludert, aufgeschoben, geleugnet, schöngeredet und neue, die nicht zu bewältigen sind, wurden dem Volk aufgebürdet. Dagegen wurde ständig abgelenkt mit Themen des Auslands, wo wir nur dann gern gesehen sind, wenn wir Geld mitbringen. Nur ein neuer, konservativ-liberaler Aufbruch kann das Verschleudern unseres hart Erarbeiteten, Materielles sowie Gemeinsinn, noch stoppen.

  15. Nicht Phaeton aus Würselen, das wäre meines Erachtens zuviel der Ehre,
    Ikarus passt da schon besser.

    • „Hergestellt für Leute mit Weisheit“,
      lautet der Werbespruch von Volkswagen für den Phaeton in China.

      Auf Schulz und die SPD übertragen könnte man dichten:
      „Abgewählt von Leuten mit Weisheit“

    • Wo, außer vielleicht in Nordkorea, gibt es noch 100% für einen Parteichef?!

  16. Da messen Sie Herrn Schulz zuviel an Bedeutung zu. Herr Schulz war nur ein Irrläufer der deutschen Politik. Nein, die Union begeht Suizid indem sie sich an Frau Merkel klammert. Herr Schulz war beschränkt in seinen Gaben und sehr anmaßend, sonst nichts.

  17. Martin Schulz der Pheaton aus Würselen.

    Der Pheaton braucht 6 Sekunden von 0 km/h auf 100 km/h
    Martin Schulz brauchte ein Jahr von 100 % auf 0 %

    • Wobei er meines Erachtens nie auf 100 kam. Nie.
      Was Verblendete so alles erkennen und für real halten.
      Das ist das eigentlich Schlimme.
      Schulz ist nicht mal der Einäugige unter Blinden.
      Und Merkel schon erst recht nicht!

  18. „aber den Todesstoß hat der CDU der viel geschmähte Mann aus Würselen versetzt.“
    Das halte ich eher für einen Zufallstreffer. Soviel Kalkül und Weitsicht traue ich dem „Mann mit den Haaren im Gesicht“ einfach nicht zu.
    Im übrigen lehne ich das hier beschriebene Zukunftsszenario vollumfänglich ab.

  19. ‟Schulz hat Deutschland dauerhaft verändert.“
    Dasselbe werden die Geschichtsschreiber eines Tages auch über Merkel berichten: Beide haben Deutschland verändert. …
    Was für eine Laudatio!

  20. Ich glaube nicht, sehr geehrter Autor, dass Schulz von der „Sehnsucht“ nach der guten alten Zeit getrieben war/ist, als vielmehr von dem … Gedanken als DER Hauptarchitekt der VSE in die Geschichte einzugehen. Falls doch, wäre auch hier sein Modus Operandi (wie z. B. den amtierenden US-Präsidenten (sinngem.) als Abrissbirne der Demokratie zu bezeichnen o. unwilligen Staaten gegenüber „Maddins‘ totaler EU ab ‚o25“ schon mal mit Rauswurf drohen, etc) mehr als fragwürdig. Das sich so eine Figur dann dreisterweise auch noch als oberster Diplomat der BRD empfiehlt, ist zwar ein anderes Thema, zeugt aber dennoch davon, dass Schulz die visionären Schuhe in die er – mit Hau drauf und Pathos zugleich – ständig schlüpfte, größer waren als er selbst.

  21. Ja der Plan der Sozialisten, das Geld anderer Leute ausgeben. Das funktioniert aber nur so lange, bis es alle ist.

  22. Wenn der von Schulz federführend ausgehandelte Koalitionsvertrag dazu führen sollte, dass es keine neue GROKO geben wird, weil die entgegengesetzt arbeitenden Kräfte in der SPD und der CDU zu strak werden, dann bin ich ihm sogar ein klein wenig dankbar.

  23. zuviel der ehre für einen ichbesoffenen schulz. der wird wohl nicht mehr von macron angerufen werden, vielleicht doch noch von mariacron! der rote raffzahn hat alle! und dafür noch das ersessene sitzungsgeld. schulz ist doch maßgeblich an dem derzeitigen desolaten zustand der eu mitschuld! hat er doch an allen beschlüssen mitgewirkt! es ist nicht schade um ihn, meinetwegen kann der autor um ihn tränen weinen!
    ich zerdrücke eine freudenträne!

  24. Gebührt Martin Schulz wirklich der große „Sieg“?

    Ist die wahre Siegerin nicht Angela Merkel, die jetzt nach „schwierigen Verhandlungen“ links-grüne Politik machen darf?
    Sie hat jetzt die Legitimation dafür. Eine konservativ-liberale Politik als Aufgabe bleibt ihr und ihren politischen Freunden „erspart“.

  25. Da hätte sich Schulz besser GB statt F aussuchen sollen. Damit wäre er vielleicht sogar Kanzler geworden. Kein Euro mehr, keine EU – statt dessen eine Mini-EWG mit GB.

    • Das gerade war doch nicht sein Job. Die Briten störten seine und die Kreise seiner Gleichgesinnten doch nur. So wie’s jetzt kommen kann bzw. sogar kommen wird, stand es auf seinem Panier. Und bedenken wir, der ist nicht für ewig von der Bildfläche verschwunden. Diese … Figur und Ihresgleichen wird uns -zwar anders gewandet- wieder präsentiert werden, und das unabdingbar und destruktiver denn je.

    • In dieser „Mini-EWG“ könnte ich mir noch gut die Niederlande und Österreich darin vorstellen – zusammen mit den Visegrad-Staaten könnte daraus ein prosperierendes Bündnis werden.

      • Im Prinzip richtig, nur, mit den Visegradstaaten hätten wir wieder die Pflicht anderen Geld zum Aufbau zu geben, statt die eigene Infrastruktur in Ordnung zu bringen.

        Diese Zahlungen sollte es nicht geben, sondern nur selbständige Länder, die weder Almosen wollen, noch sich erpressbar machen lassen …

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