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Türkische Familien

Made by Germany

03.12.2018

| Lesedauer: 9 Minuten
"Viele von ihnen vertraten dieselben Ideen und Wertevorstellungen wie wir, die sie durch Atatürk kannten. Im Geiste waren wir uns oft einig mit den Wertvorstellungen der deutschen Kultur. Es schien, als wäre etwas Vereinendes da gewesen, was uns heute durch die globale Politik, durch Machthaber wie Merkel und Erdogan, abhanden gekommen ist", schreibt Firuze B.

Meine Oma mütterlicherseits war ein Kind Atatürks, Opa aber noch mehr. Sie selbst trug ab und zu ein Kopftuch, was Opa ihr immer wieder abriss, laut Erzählungen. Er fand es rückständig und peinlich. Deswegen ist sie auf den Familienfotos von früher nie mit einem Kopftuch zu sehen. Sie arbeitete gemeinsam mit meinem Opa in der ortsansässigen Schulkantine in einem Dorf bei Ankara. Als mein Opa auf tragische Weise ums Leben kam, war für sie klar, dass sie fünf Kinder alleine nicht stemmen konnte.

Nachdem 1961 in Bad Godesberg das Anwerbeabkommen zwischen der BRD und der Türkei unterzeichnet wurde, stand auch für meine Oma mütterlicherseits fest, dass sie nach Deutschland reisen will. Sie bewarb sich als „Gastarbeiterin“ im Rathaus ihres kleinen Dorfes. Ich beziehe mich hier in diesem Beitrag vornehmlich nur auf die türkischen Migranten aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen und Erzählungen aus meinem Umfeld, schließe aber „Gastarbeiter“ anderer Migrantengruppen nicht aus, die ähnliches Prozedere erlebten.

Das Alter, die Größe und der gesundheitliche Zustand waren wichtige Vorrausetzungen, um nach Deutschland zu reisen. Diese wurden vorher von einem Amtsarzt durchgecheckt, um dann, wenn man „bestanden“ hatte, in den Bus ins Paradies einsteigen zu dürfen. Oma erfüllte die Vorrausetzungen – im Alter von 34 Jahren bekam sie die Bewilligung und Einladung von deutscher Seite aus, nach Deutschland einreisen zu dürfen. Trotz der enorm schweren Entscheidung, überließ sie ihre Kinder hauptsächlich sich selbst und der benachbarten Verwandtschaft. Alle sagten damals zu ihr: „Das darfst du dir nicht entgehen lassen! Tu es für dich und deine Kinder, du kommst ja eh bald wieder.“ So verließen viele Männer und Frauen ihre Heimat. Heute ist sie 78 Jahre alt.

Noch bevor sie überhaupt einen Fuß in Deutschland reinsetzte, wusste man von deutscher Seite aus, wer da kommt, wo sie wohnen wird und vor allem stand auch schon fest, wo sie arbeiten würde. Aber das nur so am Rande.

Nach ihrer Ankunft in Deutschland begann ihre Arbeiterkarriere am Fließband bei Spreewaldgurken. Danach arbeitete sie bei Kodak am Band. Und siehe da, es waren plötzlich schon sieben Jahre vergangen – ihre fünf Kinder hatte sie schon zu sich nach Deutschland holen können. Sie trug kein Kopftuch – weder sie, ihre Töchter also weder meine Mutter oder Tanten.

Das tat sie unter anderem für ihren verstorbenen Mann, von dem sie wusste, er würde es vor allem in Deutschland noch peinlicher und rückständiger finden, wenn sie mit diesem „Ding“ rumlaufen würde. Außerdem ist für sie eine Person, die in der Gesellschaft negativ auffällt, und das konnte schon durch „falsche“ oder unpassende Kleidung sein und erst recht durch schlechtes Verhalten, der absolute Horror. Also eine Frage des Anstands – keine der Religion oder sonstiges. Sie wollte ihren verstorbenen Mann nicht beschämen – genau aus diesen Gründen verheiratete sie auch schnell ihre drei Töchter, die nicht mal volljährig waren.

Die älteste Tochter war zu jener Zeit erst 14 Jahre alt. Noch bevor sie durch den Familiennachzug in Deutschland ankam, stand für alle fest, dass sie heiraten wird – nur sie selbst wusste es nicht. Man lockte sie mit leeren Versprechungen, sie könne in Deutschland zur Schule gehen. Ein Traumgedanke von ihr, denn ihr Vater schwärmte stets davon, dass sie einmal studieren würde. Bei den deutschen Behörden wurde ihr Alter statt 14 mit 17 angegeben, damit sie nach knapp einem Jahr „Verlobungszeit“ ihren 25 Jahre älteren Mann offiziell auch beim Standesamt heiraten konnte. Die reinste Tortur für das Mädchen damals, für die heute über 60-jährige Frau. Drei Kinder gingen aus dieser Ehe hervor. Drei Kinder, noch vor ihrem 18. Geburtstag. Aus eurozentristischer Perspektive eigentlich ein Skandal, der nur mit Missbrauch tituliert werden kann. Aus der Perspektive meiner Oma und ihrem Weltbild zunächst eine Notwendigkeit und aber auch Normalität. Sie selbst war mit 16 verheiratet worden damals. Was sind schon ein, zwei Jahre weniger?

Keiner weiß, ob Opa das jemals zugelassen hätte, wir werden es auch nie erfahren. Die meisten aus der Familie sagen: „Wäre Opa da gewesen, wäre das ja gar nicht nötig gewesen.“ Also es war nur eine Konsequenz seiner Abwesenheit, und Oma wusste sich nicht weiter zu helfen. Andere sagen: „Opa hätte das niemals zugelassen, weil er gewollt hätte, dass seine Mädchen sich bilden.“ Was nun stimmen könnte, weiß keiner. Ich weiß nur, dass dieser Opa, den ich nie kennenlernte, weil er durch Ehrenmord (ja, damals brachte man die Männer genauso um die Ecke) eine große Projektionsfläche für „Was wäre, wenn“-Geschichten bei allen Geschwistern ist.

Was unterm Strich übrig bleibt, ist: Es hätte scheinbar einen Mann/Vater gebraucht, um viel Leid zu verhindern, laut meiner Oma und laut aller Beteiligten. Alle Geschwister, wirklich alle fünf, sind auf ihre Weise gezeichnet von der Vergangenheit. Mal depressiv und melancholisch – jeder meiner Tanten und Onkel hat bittere Erfahrungen machen müssen.

Gut, nebenbei bemerkt ist es auch eine Mentalitäts- und Temperamentsache bei Türken, sich auch mal im Leid zu suhlen. Bei Feierlichkeiten trinkt man auch mal Alkohol und hört so lange im Kollektiv traurige Musik, bis man heult und schluchzend mitsingt – das ist eine Art der Katharsis und tut gut. Man lässt dem Frust freien Lauf, beklagt die Dinge, die falsch liefen, entleert den angestauten Schmerz und danach wird wieder getanzt und gelacht.

Aber was ist, wenn der Schmerz nicht nachlässt, nicht wegzuweinen oder -singen ist, geschweige denn wegzutrinken? Weil die Vergangenheit einen immer wieder einholt. Wenn man den Geschichten zuhört, ist es tatsächlich kaum zu glauben, dass diese Menschen heute fast ganz normal leben. Aber so ist der Mensch – er erträgt was ihn nicht umbringt. Dafür jammert er ab und zu oder auch öfter. Auch in Deutschland war die Mehrzahl der Gesellschaft zutiefst durch den Krieg traumatisiert, nur wurde das nicht großartig thematisiert zu jener Zeit, wie so vieles nicht. Katharsis gab es nur einseitig und davon reichlich – bis heute. Ich habe mal gelesen, dass laut einer Studie ein normaler Umzug, also ein Wohnortswechsel nach dem Verlust eines geliebten Menschen (also dem Tod), die schwersten traumatisierenden Gefühle in einem Menschen auslösen können. Wie ist es dann bei Migrationserfahrungen (ohne Ehrenmord)? Wie ist es dann, einen Krieg zu überleben (an dem man die Schuld zugewiesen bekommt)? Was für Menschengruppen sind da damals aufeinander getroffen?

Kurzer Gedankensprung:

Heute machen sich männliche Geflohene, Einwanderer, Migranten, wie man es auch nennen möchte, um viele Jahre jünger, um „Schutz“ in Deutschland vor ihrer Heimat zu bekommen. Damals machte man die Mädchen (das war keine ungewöhnliche Praktik) älter, um sie vor Deutschland in Deutschland zu schützen. Geschützt werden mussten meine Tanten und meine Mutter vor allem vor den eigenen Landsleuten, also den Türken – den anderen Gastarbeitern – vor deren böser Nachrede.

Aber nicht vor den Deutschen selbst, sondern nur vor ihrem Einfluss – als sei er ansteckend. Tatsächlich war er das, wie wir heute sehen können. Umso mehr man sich in deutschen Kreisen aufhielt, desto „deutscher“ wurde man. Dies galt es für meine Oma und die meisten anderen türkischen Familien in Bezug auf ihre Töchter zu unterbinden. Die eigene Kultur sollte bewahrt werden. Das System fand man gut, nur die dazugehörende Lebenskultur nicht. Dass diese beiden unweigerlich miteinander zusammenhängen, wollte man damals wie auch heute nicht akzeptieren.

So entstand unter anderem eine ganze Generation, ich benutze den Begriff zwar ungern, aber so war es nun, „traumatisierter“ innerlich zerrissener Mütter und Väter. Sei es durch Kinderehen, Ehrenmorde, Desillusionierung, innere Zerrissenheit etc. Schaute man sich zu dieser Zeit die Deutschen an, die grundsätzlich unglücklich aussahen, wollte man alles sein, nur nicht wie sie. Wer sollte schon ahnen, wie es damals war „deutsch“ zu sein? „Deutsch sein“ war und ist teilweise manchmal immer noch ein Synonym für „schuld sein“. Wie soll man so etwas wissen, wenn man nicht mal deutsch sprechen konnte?

Die Gratwanderung, in diesem Spannungsverhältnis zwischen zwei Welten zu leben, macht meine Generation. Dass wir dies überhaupt durften, „verdanken“ wir den traumatischen Erfahrungen, die unsere Eltern erlitten – und die mutig genug waren, Abstriche in der „eigenen Kultur“ zu machen. Die Akzeptanz wuchs und man wollte sich immer mehr dem Lebensstil der Gesellschaft, in der man lebte, anpassen. Außerdem berief man sich oft auf Mustafa Kemal Atatürk, um seine „moderne Lebensweise“ auch bei den eigenen Landsleuten zu legitimieren. Und dadurch war er es auch. So entstanden auch die zwei Lager innerhalb der türkischen Communities in Deutschland – die Modernen und die Traditionellen. Der Konflikt ist ein alter. Es ist der Konflikt zwischen den Liberalen und den Konservativen – der Konflikt zwischen Tradition und Fortschritt. Zwischen einem Teenager und seinen alten Eltern.

Den Einfluss der westlichen Moderne gab es in der Türkei durch Atatürk jedoch schon vor 1923, doch war er zu jener Zeit noch nicht in das ganze Land gedrungen, und es gab natürlich Widerstände. Aber dieser Einfluss, den es damals gab, verbunden mit der Politik, die Atatürk einführte, dass Frauen arbeiten und wählen durften – und vor allem, dass die Regierung säkularisiert wurde, ist wohl einer der maßgeblichsten Unterschiede zu den Menschen aus den arabischen und afrikanischen Ländern, die heute hierher kommen.

Die Menschen, die damals aus der Türkei kamen, hatten schon Berührung mit der Idee des säkularen Staates gehabt, mit der Demokratie. Atatürk hatte viele Anhänger, die Jugend brannte für ihn, die Älteren mochten ihn nicht so sehr. Jedoch hatte Atatürk auch charakteristisch für diese Zeit in Europa einen Führerkult um sich entfacht. Das heißt, manche folgten ihm blind, ohne zu wissen, was die politischen Umwälzungen bedeuteten.

In Deutschland angekommen, sahen einige türkische Gastarbeiter erschrocken, was es bedeutet, in einem “modernen europäischen Staat“ zu leben – und neigten wieder zu konservativen und religiösen Haltungen. Ich denke, weil die Kluft zu groß und unüberwindbar schien, weil man nur sah was verloren ging und nicht was man gewinnen konnte in der neuen freien Welt.

Zu weit auseinander waren die Entwicklungssprünge. So war der Satz: „Werd ja nicht wie die Deutschen!“, schon fast mehr eine düstere Prophezeiung, später wurde sie zu einer Beleidigung.

Die meisten Menschen, die heute aus den arabischen oder afrikanischen Ländern nach Deutschland kommen, sind zwar auch überwiegend Muslime, nur hatten diese in ihren Heimatländern meistens noch keine Ansätze der „freien Welt“ – keinen Staat, keine Republik, keine Demokratie, wie wir sie kennen. Sie lebten nach alt tradierter Kultur, die geprägt war und ist durch die Religion, durch die geographische Lage und natürlich durch den Führungsstil der Machthaber des Landes.

Für die türkische Bevölkerung war ab dem Jahr 1923, als die Türkische Republik durch Atatürk ausgerufen und gegründet wurde, die eine strenge Trennung von Staat und Religion vorsieht, die Staatsdoktrin. Natürlich kann man das heute kritisieren auf welche Weise all das geschah, aber der Zeitgeist war ein anderer.

Sowohl Islamisten als auch pro-westlich orientierte Kräfte kritisieren den autoritären und nationalistischen Charakter des „Kemalismus“. Gegen den erbitterten Widerstand traditionalistischer Kräfte setzte Atatürk eine strikte Trennung von Staat und Religion durch. Den Frauen wurde das Tragen des Schleiers in der Öffentlichkeit verboten, (Ja, er tat es einfach) den Männern der traditionelle Fez (bei den Männern auch). Statt des arabischen Alphabets wurde die lateinische Schrift eingeführt. Die Verfassung und das Rechtssystem wurden nach europäischen Normen ausgerichtet. Zugleich wurden separatistische Bestrebungen – vor allem der Kurden – unterdrückt. Dem Militär wurde eine vorrangige Stellung bei der Wahrung des politischen Systems eingeräumt. Bei all diesen politischen Umwälzungen ist jedoch zu berücksichtigen, dass es immer eine Ausrichtung nach Europa gab und dass zumindest unverhüllte Frauen für die meisten Türken damals schon nichts neues mehr waren. Atatürk zwang die Türken „modern“ zu sein – so wie mein Opa meiner Oma ihr Kopftuch entriss, wenn sie es aus Gewohnheit umband.

Trotz all der kritisierbaren Umstände, die heute mehr denn je auf dem Prüfstand liegen, frage ich mich, sind es nicht vielleicht genau die politischen Einflüsse von damals gewesen, dass die Menschen, die her kamen, oft mehr Respekt und Ehrfurcht vor Deutschland und seiner Kultur hatten als die, die heute her kommen? Nämlich dass Atatürk Europa als Vorbild nahm und bestrebt war, die Türkei nach diesem Vorbild umzugestalten und man als Kemalist diesen Idealen folgte?

Ich erinnere mich gut daran, dass meine Eltern (auch Kemalisten) zwar nicht alles hier gut fanden, aber immer großen Respekt zollten vor der Lebensweise hier. Davon ist heute kaum eine Spur mehr da. Weder bei Türken noch anderen ethnischen Gruppen, wie wir täglich in den Medien mitbekommen, wenn wir es mitbekommen dürfen. Nicht mal bei den eigenen Politikern dieses Landes. Atatürk wurde in der Türkei ideologisch langsam, aber sicher von Erdogan entmachtet. Die Kemalisten „sterben“ langsam aus. Der Konflikt in der Türkei wurde neu entfacht und erstreckt sich bis zu uns nach Deutschland. Merkel hat über Jahre hinweg an den Säulen unseres Wertekanons gesägt, sodass er jederzeit zu brechen droht. Vielleicht schon zerbrochen ist. Atatürks Ideologie hat sich an unseren europäischen Werten orientiert. Werte, die heute sogar bei uns ihre Substanz zu verlieren scheinen.

Es scheint mir aber, als seien es unter anderem auch diese kleinen, aber feinen Unterschiede dieser Generation, die beeinflusst war vom Kemalismus, dass es viele türkischstämmige Menschen wie mich gibt, die mittlerweile mehr hinter „dem deutschen Staat“ stehen als jeder deutscher „Gutmensch“.

Jene, welche die Säkularisierung mehr schützen wollen und zu schätzen wissen als manch Atheist. Die Frauenrechte wirklich ernst nehmen und unseren Feminismus, den im Islam verankerten „niedrigeren Rang der Frau in der Gesellschaft“ (um es sanft auszudrücken) und die Frauenfeindlichkeit anprangert, kritisiert und nicht „verschleiert.“ Die Deutschland lieben und trotz all seiner Unzulänglichkeiten dessen fortschrittlichen Errungenschaften und Werte, die es mal hatte, im Vergleich zu anderen Ländern wertschätzen und festhalten wollen und stolz sagen: „Wir kommen aus Deutschland!“

Aber wir erkennen unser Land auch kaum noch wieder. Meine Oma sagte letztens dazu: „Deutschland hat seine Qualität verloren.“ Damit meinte sie jedoch nicht das Label: Made in Germany. Sie meinte damit, dass es mal eine Zeit gab, in der nicht einfach jeder kommen konnte, wie er wollte, tun konnte, was er will ohne Rücksicht auf Verluste, sondern dass es für sie damals ein Privileg war, hier her zu kommen, auch wenn es viele Abstriche gab.

Ich trauere, weil all die erbrachten Opfer und Errungenschaften, Entwicklungen die wir in Deutschland machen konnten, die Erfolge und Verbesserungen unserer sozialen und kulturellen Lebensumstände seitens der deutschen Bevölkerung und derjenigen, die sich anpassten, manchmal absolut wertlos erscheinen, aber nicht im Sinne: „Niemand sieht wie toll wir uns integriert haben!“, sondern: „War das alles umsonst?“ Hätten wir einfach genauso weitermachen sollen wie Oma damals mit ihren Töchtern, wenn heute alle Werte und die Kultur an die wir uns anpassten ausgehöhlt werden? Wozu dann all dieses Leid, die Anstrengungen, wenn heute diejenigen, die dahinter stehen, sich nur noch wie eine Minderheit anfühlen?

Vielleicht sind wir zu leise, vielleicht weniger als gedacht – aber oft ist es die kemalistisch geprägte Generation meiner Eltern, die in Gesprächen oft sagt: „Ich verstehe dieses Land nicht mehr.“

Sie waren vielleicht nie wirklich gut „integriert“, sprachen schlecht deutsch, aber ebneten uns (manchmal auch eher schlecht als recht) – ihren Kindern – den Weg in diese Gesellschaft. Der Wille war da, denn viele von ihnen vertraten dieselben Ideen und Wertevorstellungen wie wir, die sie durch Atatürk kannten. Im Geiste waren wir uns oft einig mit den Wertvorstellungen der deutschen Kultur. Es schien, als wäre etwas Vereinendes da gewesen, was uns heute durch die globale Politik, durch Machthaber wie Merkel und Erdogan, abhanden gekommen ist.

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59 Kommentare

  1. Wenn ausschliesslich finanzielle Aspekte, wie hier geschildert, Menschen zur Auswanderung und zur Einwaderungin ein fremdes land bewegen, ist das zu wenig, um dauerhaft konfliktfrei unter anderen, fremden Menschen zu leben.
    Ich lehne diese Form der Migration striktab. Denn es sist siedeln und nicht einwandern.

  2. Als die Imame kamen, gings bergab…
    für Deutschland!

  3. Ein wunderbarer Kommentar von Frau B.

    ich finde allerdings, dass dieser Artikel, wie viele Andere auch eines übersehen, es war und ist kein Deutsches Problem alleine, diese Einwanderung und Entwicklung hat in ganz Westeuropa stattgefunden Anfang der 60er Jahre.

    Hat ganz Europa so geboomt wie Deutschland seinerzeits?

    Sehr tragisch, eine Geschichte einer jungen türkischen Frau, welche nach Deutschland kommt um ihre Kinder und Familie zu ernähren um dann doch wieder, ohne die offnen Augen ihres verstorbenen Mannes, den alten gepflogenheiten zu erlegen.

    Nichts desto Trotz, an der Entwicklung von Frau B. scheint es keinen Kratzer hinterlassen zu haben, schlau, gut gebildet und offenen Auges, wie mir scheint.

  4. Eine wahrlich tragische Geschichte, welche sicherlich, wie auch heute, kein Einzelfall ist.

    Ja manchmal haben die Eltern halt doch recht aber das will man natürlich verliebt/verblendet nicht sehen.

  5. Gesellschaften bleiben selten so, wie sie zu einer bestimmten Zeit waren.

    Die Türkei hatte 1960 ca. 27,75 Mio. Einwohner. Heute sind es ca. 80 Mio. Einwohner.

    Die kemalistische Türkei veränderte sich also schon rein demographisch recht schnell. Und jedes Kind einer muslimischen Familie ist gemäss dem Koran von Geburt an Muslim.

    Die kemalistische Türkei war aber auch schon von Beginn an nicht von allen Bewohnern der Türkei gemocht. Das Militär putschte bekanntlich einige Male, um die kemalistische Türkei zu bewahren.

    Allerdings war die Türkei, lange vor Erdogan, eben bereits 1969 Gründungsmitglied der Organisation für Islamische Zusammenarbeit [OIC], einem Verbund des politischen Islams, der die Ausbreitung des Islams und seiner Herrschaft fördert.

    Deutschland und seine Zukunftsgewandheit wurde zu genau dieser Zeit erst von einem Teil der 68er Generation bekämpft, u.a. durch die RAF-Mörderbande, und später dann durch die auch aus der Generation der 1968er stammenden Grünen, und zwar bis heute.

    Bei Konservativen, Liberalen und Sozialdemokraten hat man all das damals nicht so richtig verstanden. Denn der vom Zweiten Vatikanischen Konzil [1962-1965] ermöglichte und geförderte „Dialog mit den Religionen“ öffnete dem Islam und insbesondere dem organisierten Islam Tür und Tor nach Westeuropa sperrangelweit.

  6. Die Autorin spricht einen wichtigen Punkt an und zwar die Wertschätzung der eigenen kulturellen Errungenschaften und das notwendige Bestreben diese zu erhalten und fortzuentwickeln. Der links-grüne Despotismus, der sich unter Merkel als Mainstream durchgesetzt hat, hat dazu geführt, dass Errungenschaften wie Meinungsfreiheit, Meinungsvielfalt, gleichberechtigte Teilhabe von Andersdenkenden und Vieles mehr relativiert oder sogar in ihr Gegenteil verkehrt wurden. Im Ergebnis ist der Rot-Schwarz-Grüne „Kampf gegen Rechts“ ein Kampf gegen die eigene Kultur und Bevölkerung und leitet daher deren Zerstörung ein. Uns droht in Deutschland der gleiche kulturelle Rückfall in den politischen Despotismus des späten 19. und frühen 20 Jahrhunderts, wie den ehemals säkularen muslimischen Ländern (Türkei. Ägypten, Marokko, Tunesien etc.) der kulturelle Rückfall in den archaischen Gottesstaat.

    • Suchen Sie die Schuld auch bei der CDU als Partei. Immer wieder wurde Merkel beklatscht und wiedergewählt.

  7. So viele interessante Einblicke. Ich greife mal einen einzigen Satz heraus: „Das System fand man gut, nur die dazu gehörige Lebenskultur nicht.“ –
    Frage: Gibt es hier noch mehr Rentner, wie ich, die viel Zeit haben? Dann sollte man sich mal den Spass machen, die Verfassungen einiger schlimmer Diktaturen durchzulesen; sie sind fast alle im Internet lesbar (z.B. auf http://www.constitutionnet.org).
    Nehmen wir die ‚Demokratische (!) Republik Kongo‘. Jeder Politologe oder Journalist, der sich mit Afrika befasst hat, selbst die meisten Zeitungsleser wissen, dass das Land eine der schlimmsten, korruptesten Diktaturen der Welt ist.
    Wenn man hingegen die Verfassung durchliest, gewinnt man den Eindruck, hier handelt es sich um eine Muster-Demokratie. Menschenrechte, demokratische Verfahren, Opposition, … alles ist angeblich dort gewährleistet.
    Die Praxis ist eine völlig andere.
    Ähnliche Beispiele gibt es haufenweise auf der Welt, gerade in Afrika und den arabischen Ländern.
    Ich will auf folgendes hinaus: Verfassungen, politische Verfahren, die besten Institutionen taugen nichts, wenn dahinter keine demokratische, rechtsstaatliche Kultur steht.
    Man sagt so schön, Verfassungen müssten „mit Leben erfüllt werden“.
    Das Problem mit der Migration ist nun, es kommen zahllose Menschen, die nicht nur völlig andere familiäre und den Alltag betreffende Sitten haben, sondern auch eine völlig andere politische Kultur.
    Wenn nun von linker Seite gefordert wird, eine deutsche Leitkultur sei nicht nötig, es reiche völlig aus, wenn man als Migrant die deutsche Verfassung achte, dann ist das geradezu sträflich naiv. Verfassungen ohne die dazugehörige Kultur sind totes Papier.
    In diesem Sinne kann man wirklich sagen: Deutschland verändert sich.

  8. Das passiert, wenn Menschen entwurzelt werden. Zerissen zwischen den Kulturen, ziehen sie sich in die Parallelgesellschaft zurück. Die Zerissenheit hätte auch bestanden, wenn sie jemand anderes geheiratet hätte, die ist einfach in ihr selber drin.

    Deswegen sollte man hohe Hürden an Einwanderung stellen, sie zur Ausnahme machen und nicht zur Regel. Zumindest dann, wenn diese Einwanderung sehr kulturfern ist.
    Bei uns im Ort leben chinesische Fremdenführerinnen, die kommen hier sehr gut klar, denn die sind sehr stark an unserer Kultur interessiert, sonst könnten sie diesen Job ja gar nicht machen.
    Aber das sind eben die Ausnahmen…

  9. Nochmal an Firuze B. : Es ist nicht angenehm und weitgehend unbekannt, jedoch wahr.
    Die türkisch-anatolischen Gastarbeiter haben damals (und heute) volkswirtschtlich keinen Nutzen gebracht. In den großen Familien waren wenig Arbeitende und zuviele Personen. Im Ergebnis gabs regelmäßig Sozialhilfe. Kanzler Schmidt und auch Kohl wollten sie um 1980 alle heimschicken. Mit einer Rückkehrprämie. Das wurde nicht realisiert, um die Türkei als NATO-Partner nicht zu destabilisieren. Wenn junge Türken von Aufbauleistung reden, meinen sie unbewusst das falsche Land. Man war so anständig ihnen seit 1980 die Wahrheit zu verschweigen. Mit ihren Herren-Allüren machen die sich heute lächerlich. Deutschland war 1958 von den Kriegsfolgen genesen. Die Einwanderung war vom deutschen Konsulat in Dijabakir nicht befürwortet.

  10. Der Zugriff auf Arbeitskraft und Gesamteigentum der „Dhimmies“ ist durch den Koran „halal“. Warum sollten Muslime, aus kaputten Staaten kommend, keine Neigung zur Macht- und Besitzergreifung haben? Sie wissen doch, Frau Firuze B., dass die meisten Muslime den Koran in Hocharabisch nicht lesen können. Während ihnen die Imame ihre Varianten der Interpretation verpflichtend anbieten. Dagegen ging Attatürk vor. Und diesmal saufen Muslime nicht den eigenen, sondern unseren Saft. Es lohnt sich. Erdo-wahn hat einen instabilen Staat gemacht, voller politischer Gegner, finaziell und produktiv fast pleite. Die Heimkehr ist nicht geplant. Also erfolgt die Landnahme im Vorwärtsgang.

  11. Meine Grundschule im Westberlin der 70er. Das erste Türkische Mädchen in der Klasse. Die zierliche Türkan empfanden wir , abgesehen von ihren Pechschwarzen Haaren , kein bißchen anders und war einfach mit dabei. Niemand mußte seinerzeit einen interkulturell-interreligiös-integrativen und antirassistischen Dialog bemühen. Die Schule war damals schon ohne Rassismus , nur hatten wir keine Plakette an der Wand hängen. Lief auch so , schön muß es damals noch gewesen sein , als Lehrer in Berlin.
    Türkan trug ein Halskette mit so einem Mann. Ich fragte sie mal danach und sie sagte , daß wäre Atatürk , der Vater der Türkei. Mehr wisse sie allerdings auch nicht. Thema soweit erledigt , wir waren ja Grundschüler.
    Tragen türkische Mädchen heute auch noch Halsketten mit Atatürks Konterfei ?

    Vielleicht war das kemalistische Projekt eine große Selbsttäuschung. Huntington hat zurecht betont , daß dieses ein Elitenprojekt war , welches einer Bevölkerung aufgezwungen wurde , die zu großen Teilen wohl gar kein Verlangen danach hatte. Natürlich begeistern sich Teile der Bevölkerung für den Einzug von Modernität , die ziehen dann mit , ein weiterer Teil wird sich vorläufig schweigend fügen und sich angepaßt verhalten und ein letzter Teil wird stets dagegen kämpfen.
    Nicht ohne Grund war die Armee die Hüterin des Kemalismus und mußte islamistische Regierungen dann und wann wieder einfangen. Das Thema Rückkehr zum Islam war stets präsent und immer gärig.

    Im Buch „Kampf der Kulturen“ widmete sich der Autor ausgiebig der Türkei und identifizierte sie als ein zerissenes Land. Also ein Land , dessen von oben verordnete , staatlich erwünschte Kultur in großen Teilen der Bevölkerung nicht verankert ist , weil die traditionellen kulturellen Grundlagen eben ganz andere sind. Mit Weitblick beschrieb er bereits
    Mitte der 90er einen kommenden Staatsführer , der mit wirtschaftlichen Erfolg , gepaart mit religiöser Glaubwürdigkeit die Türkei wieder zurück zu ihren zivilisatorischen Wurzeln führen könnte. Erstaunlich. Zu der Zeit habe ich noch fest an den Weg der Türkei nach Europa geglaubt. Heute ist das Thema für mich ebenfalls erledigt. Ich bin ein Späteinsichtiger.

    Erdogan ist keine dämonische Figur , kein teuflischer Verführer. Der Mann hatte nur deshalb eine Chance , weil seine Worte Saiten zum klingen bringen die den Klangkörper des Volkes in Resonanz versetzen. Er hat eben bedeutenden Bevölkerungsgruppen aus der Seele gesprochen. Denen , deren Identität eine islamische ist und keine westliche.
    Sage bitte keiner , dies stände doch in keinem Widerspruch.
    Die Türkei ist schließlich Mitglied der OIC und hat die berüchtigte Kairoer Menscherechtserklärung , die unter dem Primat der Scharia steht , 1990 ebenfalls unterzeichnet. Dieser Widersruch zu europäischen Werten wurde immerhin von ein Paar EU-Parlamentariern erkannt , die 2005 eine diesbezügliche Anfrage an die Kommission richteten. Antwort ist mir nicht bekannt.

    Das Schlechtmachen der eigenen Kultur ist ein ernstes und übles Problem.
    Vorweg sei festgestellt , daß der kritische Umgang mit der eigenen Vergangenheit grundsätzlich etwas Gutes ist. Denn nur mit einer ehrlichen und ergebnisoffenen Beschäftigung mit den eigenen Fehlern kann mann dies erkennen und aus ihnen lernen.
    Der Westen ist nicht schlechter und schlimmer gewesen als andere Kulturen im Laufe der Menschheit. Der Westen scheint mir aber die einzige Zivilisation der Geschichte zu sein , die angefangen hat , alle Menschen als gleich zu betrachten. Allgemeines Menschenrecht eben. Das hat seine Zeit gedauert , mußte sich entwickeln , hatte seine Widersprüchlichkeiten. Man kann es aber auch anerkennen und wertschätzen.

    • Guter Beitrag! Mit dem „alle Menschen sind gleich“ ist das eben so eine Sache. Das kann immer nur rein formalrechtlich gelten und muss auf ein Staatsgebiet begrenzt sein. Denn im Privaten ist es eben nicht so, die Freundin meiner Tochter ist nicht „gleich“, die „diskriminiere“ ich in ganz vielen Bereichen, was deren Eltern ja auch logischerweise bei anderen Kindern auch betreiben.
      Diskriminierung ist etwas positives, sie spornt den Menschen an, sich für etwas einzusetzen.

  12. Ein exzellenter Artikel – der vor allem die psychologische Seite beleuchtet, die meiner Empfindung nach jedem klar sein musste, als im September 2015 die Grenze für 100-tausende (!) arabische, moslemische, großteils ungebildete, großteils junge Männer zur „Einflutung“ geöffnet wurde: eine massive psychologische Entwertung des Einwanderungslandes Deutschland!

    Wo andere Länder hart selektieren, wer hinein darf, wurde Deutschland verramscht und zwar NACHDEM man bereits Erfahrungen mit bestimmten Typen von Einwanderern gemacht hatte. (Fehler kann jeder machen – aber zweimal den gleichen Fehler ist unverzeihlich).

    Gleichzeitig wurden alle, die Kritik anmeldeten nach Strich und Faden denunziert und ruhiggestellt. Das „Wir schaffen das“ war eine Verhöhnung, die die eine, die die Entscheidung traf mit ihrem medialen Orchester den Millionen Betroffenen hinterherrief. Wer will sich solchen Lakaien „integrieren“, wo liegt der Reiz daran?
    Gleichzeitig wurde aus allen Kanälen die Deutschen zur Integration der Einwanderer aufgefordert, wo doch jeder weiß, dass 90% der Integrationsleistung vom Einwanderer erbracht werden muss und Integration auch eine Frage der Motivation ist.
    Gleichzeitig wird konsequent jede mediale Ansprache, jede Forderung an die Einwanderer vermieden – im Grunde unter dem Mäntelchen der moralischen Rücksichtnahme offenbarte Beziehungslosigkeit und letzlich Diskriminierung.

    Man kann sich nun an Merkel abarbeiten, da es aber Sinn und Zweck der Demokratie ist, erratische Einzelpersonen „aufzufangen“ war der eigentlich Skandal der Kadavergehorsam der CDU, die Drögheit von Gabriel und SPD und ungeheuerliche Selbstgleichschaltung der Presse.
    Die Parteien verhalten sich wie Sekten (wer diesen Begriff für übertrieben hält, möge mal für 11 Minuten klatschen, wie bei Parteitagen der CDU nach Reden von Merkel geschehen). Der eigentliche Skandal liegt, wie von Hannah Arendt beschrieben, im Karrierismus und Duckmäusertum, das eine Konstante geblieben ist.
    Das derzeitige Parteiensystem mit Ochsentouren, Listenplätzen, Fraktionszwang, Probeabstimmungen, Unterwanderung der Medien, Bonitierung mit lukrativen Jobs in der Wirtschaft, fehlender Beschränkung der Amtszeiten und mehr fördert diese furchtbare Mentalität zusätzlich.

      • Dem schließe ich mich an.

  13. Chapeau. Und danke für diesen kleinen Einblick, der eigentlich ein Lichtblick für mich ist. Ich kenne einige Türken bzw. Deutsch-Türken. Junge wie ältere. Allesamt glühende Erdogan-Fans. Alle Frauen mit Kopftuch. Selbst die dritte Generation spricht nur gebrochenes Deutsch, weil seit 50 Jahren in D zu Hause ausschließlich Türkisch gesprochen wird. 3/4 der Männer, jung oder alt, ohne festen Job, meist auch ohne irgendeinen Abschluss. Die Frauen gehen, wenn überhaupt, eh nur schwarz arbeiten. Fast alle in Harz4 und mal mehr mal weniger zufrieden mit diesem Status, weil das Gros der Einkünfte eben schwarz verdient wird – in der Community kennt man sich eben untereinander, da gibts immer was zu verdienen. „Arm“ ist da niemand. Ein Mädel (14) wurde im Sommer von den Brüdern verprügelt, weil es sich mit einem Deutschen aus der Schule zum Eis essen getroffen hat, die Mutter (nicht der Vater) hatte das so angeordnet und von den Söhnen erwartet. Die haben das dann anstandslos und wie selbstverständlich ausgeführt. Einer der Söhne (19) erwartet seine zukünftige Frau (15), eine Verwandte (ich glaube Nichte), die im Februar, wenn sie 16 geworden ist, aus der Türkei importiert wird.
    Alles Klischees? Ja. Und nein. Alltag in einem Milieu, das, hört man unsere Politiker, „zu Deutschland gehört“. Obgleich es das nie wird und will. Hier hat sich und baut sich ein ungeheures Konfliktpotential auf. Vollkommen unbehelligt, ganz offen, staatlich vollsubventioniert und gefördert. Wenn dereinst (und das sehe ich) echte Unruhen und Auseinandersetzungen ganz böser Natur (nicht nur) in Deutschland anheben, dann ist es überhaupt keine Frage, wo und wie dieses Milieu sich positioniert und einbringt. Es sind Hunderttausende, die sich dann in diesem Land als Mob das zur Beute zu machen suchen, was nicht niet- und nagelfest ist.
    Deutschland hat sich selbst aufgegeben, schon lange.
    Ich fürchte um mein Land.
    Ehrlich, leider.

    • „Deutschland hat sich selbst aufgegeben, schon lange.
      Ich fürchte um mein Land.
      Ehrlich, leider.“

      So geht es mir auch. Leider.

  14. Danke für den Bericht Frau Firuze.
    Es bestätigt mich wieder in dem, was ich schon lange glaube:
    Einwanderung ist kein “ Menschenrecht“, Einwanderung ist Entwurzelung und reisst sehr oft offene Wunden auf. Es kehrt sehr oft das Schlechteste aus dem Menschen hervor.
    Deswegen muss man die Hürden enorm hoch legen, nur wer es unbedingt will, wer enorme Anstrengungen unternimmt, darf einwandern und darf auch länger bleiben.
    So handhaben es Länder wie Japan oder Korea:
    Einwanderung ist MÖGLICH, aber die Hürden sind gewaltig hoch!
    Wer das auf sich nimmt, dem muss es sehr wichtig sein, in Japan zu leben.

    Zum Respekt der älteren Generation, der damals gegenüber Deutschland höher war:
    Ja, aber es liegt eben auch daran, dass es schwer ist jemandem Respekt zu zollen, der sich selber „Scheisse“ findet.
    Die Grüne Partei nenne ich nur noch die „Deutschland Verrecke“ – Partei, die Grüne Jugend uriniert während eines Parteitages auf die Deutschlandfahne, nicht irgendwer, sondern der damalige Vorsitzende!
    Und diese Partei hat bei der Jugend, vor allem den Frauen, Zustimmungsraten von fast 50%.
    Gleichzeitig werden 100 000 Kinder in Deutschland abgetrieben, das grösste Problem im Land scheint die „Ehe für Alle“ zu sein und das Adoptionsrecht für Schwule.

    Das junge männliche Einwanderer vor „so etwas“ keinen Respekt haben, dass sie uns als „Opfer“ und Köterrasse“ bezeichnen:
    Irgendwo kann ich es nachvollziehen…

    • „Irgendwo kann ich es nachvollziehen…“

      Ihr Schlusssatz hat mich sehr berührt.

      Manchmal sind Wahrheiten sehr einfach, aber erst rückblickend, nachdem man sie erkannt hat…

  15. Ich frage mich, wie groß das Potential der türkischstämmigen Bürger in Deutschland sein mag, die Atatürk noch nicht an den Nagel gehängt haben.
    In Bälde wird dies von erheblicher strategischer Bedeutung sein.
    Es ist zielführend, jetzt klar Stellung zu beziehen und sich offen zu positionieren. Denn wenn die Unruhen losgehen und die staatlichen Strukturen diese nicht mehr abfangen können, wird eine im Vorfeld fehlende Positionierung unweigerlich zur Gleichmacherei führen, die etliche Kollateralschäden nach sich ziehen wird.

  16. Genau diese Beliebigkeit dieses Staatsapparates;
    – der mit dem vergangenem Titel „Deutschland“ hausieren geht,
    – mit dem Merkel und ihr Gehänge naiv bis linkslüstern spielen gehen,
    – in seiner zugenommenen Verwahrlosung durch völlig wertlose Prinzipien bis hin zu Prinzipienlosigkeit,
    sind es die mich eben diese Merkel und ihren (**)Staat abgrundtief hassen lassen.

    Merkel und & Co. stehen für nichts, sie geben sich, mich und „uns“ her, für nichts.
    Das einzige was ich hier in Merkels Amtszeit sehe sind zunehmend gebrochene, zurückgezogene Menschen, gebrochene Gesellschaften.
    Mit vermeintlich guten Vorsätzen genau das Gegenteil erreicht, das muss Mann/Frau erst einmal schaffen.

    Und all die Journalisten die über derart Kritik Schnappatmung bis hin zum instant getriggerten Gegenartikel bekommen, die Gehilfen an diesen Verbrechen, ihnen gebührt die gleiche Verachtung.

    Aber so langsam versteh ich die linken, „‘Deutschland‘ verrecke“ macht in diesem Zustand durchaus Sinn. Und so ergibt ihr Hass auf dieses Land auch einen Sinn, die Linken hassen sich selbst, also was liegt da ferner als dieses nun linkspopulistisch verseuchte Land zu hassen.
    Das ist doch wahrlich progressiv, vorrausschauend – Label die sich nur allzugerne ans nicht vorhandene Revers heften.

    Und wenn selbst jene die voller Erwartung hierher kommen, mit offenen Augen und bei Verstand Zweifel bekommen, ob dessen was ihnen hier mittlerweile an grundlegendem Staat und „Organisation“ „geboten“ oder besser eben nicht geboten wird;
    ja liebe Linken, was sagt das über Euch und das was ihr seit Ewigkeiten darstellt aus?

    Wir brauchen nicht mehr sondern weniger Spaltung, und kann mich nicht entsinnen dass konservative-liberale Werte irgendjemanden jemals geschadet hätten. Unter diesem Gesichtspunkt bezeichnend dass gerade links in dieser Zeit immer von Spaltung spricht, nicht?

    Ums kurz zu machen:
    Merkel, Maas und ihr ganzen linken anarchistischen A9r geht endlich dahin wo der Pfeffer wächst; und vergesst eure T7e Gesinnungsgenossin AKK nicht, denn jetzt sind Leute gefragt die es besser können.

  17. Vielen Dank für Ihre Geschichte! Allen Gesinnungsethikern(Gutmenschen) und Neubürgern sollte sie zur Pflichtlektüre gemacht werden, gegebenenfalls in die jeweilige Herkunftssprache übersetzt. Mir ist völlig egal, woher unsere Neubürger kommen, wenn sie nicht illegal kommen und unsere Gesetze befolgen, wenn sie bereit sind zu arbeiten, sich zu integrieren und sich mit Deutschland zu identifizieren. Niemand muss hier bleiben, wenn es hier nicht so ist, wie er es gerne hätte.
    Leider ist nicht nur in der Türkei der auf Atatürk basierende Fortschritt im Verschwinden, sondern auch in Deutschland das, was in Westdeutschland einmal die soziale Marktwirtschaft war. Die war meiner Meinung nach ziemlich gut. Sie war aber weder eine Einbahnstraße, noch ein Freizeitpark!

    • Diese Sichtweise „Hauptsache hier arbeiten und nicht kriminell“ finde ich falsch! Denn es zerstört unsere Gesellschaften. In Kanada bauen Asiaten genau so Parallelgesellschaften auf wie es die Türken in Deutschland getan haben, was ändert es dann gross, wenn diese Leute intelligenter und wohlhabender sind? Im Gegenteil, das wird für die Alteingesessenen dann nur NOCH ungemütlicher, fragen sie nach bei den Indianern in den Reservaten in Kanada!
      Das Amerika vor Kolumbus konnte sich der Einwanderung natürlich nicht erwehren, zu riesig waren die Unterschiede, es trafen Neuzeit und Schiesspulver auf Steinzeit und Keulen.
      Aber NOCH hängt der Westen nicht so sehr hinter her, als dass er den Spiess nicht noch mal Umdrehen könnte.

  18. Migrationstraumata…Das hört sich dennoch eigentlich nach einem recht angenehmen „traumalosen“ Übergang von der Türkei nach Deutschland an und ist in meinen Augen kein wirkliche Entschuldigung für die mangelnde Erziehung der 2. und 3. Generation.

    Diejenigen Nicht Deutschen, die es in den Westen trieb, hatten nicht alle so einen „geregelten“ Übergang. Gerade wenn man von Traumata spricht können viele polnische Zuwanderer da Familiengeschichten erzählen die keiner gern hört.

    Da gibts Großmütter, die flüchteten erst vor den Ukrainischen Massakern in Wolhynien, dann vor den Nazis im Westen, dann wieder aus dem Osten die Russen, dann die 2. Generation vor der polnischen Hungersnot in den 70ern/80ern, dann wieder einige vor dem DDR-Regime.
    Nicht wenige der Fanilien der Deutsch-Polen wurden 2 Generationen lang durch halb Europa geprügelt.

    Und die, die blieben haben sich trotzdem irgendwie integriert.

    • Sich permanent und lauthals als benachteiligt und diskriminiert darzustellen ist aber bei weitem lukrativer.

    • oneiros: Dazu gehört auch meine Familie. Wir verstehen uns als Deutsche, liegen dem Staat nicht auf der Tasche, stiften keinen Unfrieden und konfessionierte Religion ist uns schnuppe.
      Ich kann die ganze Jammerei nicht mehr hören. Jeder kann sich in Deutschland integrieren und auch assimilieren, wenn er nur möchte. Eine türkische Nachbarsfamilie mit Kindern im gleichen Alter wie unsere wollte niemals ihre Kinder mit unseren spielen lassen. Diese Familie verstand sich selbst als integriert und Deutsch. Jeden Abend verbrachten sie jedoch unter ihresgleichen, immer reihum. Das ist nicht Integration. Wer sich abgrenzt, ist nicht integriert.

  19. Meine Mutter wurde als Sechstes von insgesamt 17 Geschwistern geboren. Von ihren 4 Brüdern durften zwei eine Ausbilden bei Fremden machen, von ihren 11 Schwestern durften 3 immerhin ein Jahr Hauswirtschaft lernen, den zwei jüngsten Schwestern, beide nach dem Krieg geboren, wurde es gestattet eine Ausbildung zu machen. Da meine Mutter wohl einen auserordentlich fortschrittlichen Lehrer hatte, durfte auch sie eine Ausbildung machen. So wuchsen meine Schwester und ich mit einer Mutter auf, für die Bildung/Ausbildung sehr wichtig war. Mein Vater dagegen verweigerter meiner Schwester jegliche Unterstützung, als sie nach ihrem Abitur auch noch studieren wollte. Von ihm kommt auch der Spruch, dass wir nicht verheiratet seien, weil wir uns nicht unterordnen könnten. Abends ausgehen wurde uns bis zur Volljährigkeit nur am Samstag gestattet und auch da nur bis 22 Uhr. Es gab ganz wenig Ausnahmen, eine war ein Konzert von Reinhard Mey.
    Meine Mutter ist ca. 14 Jahre älter als Ihre Großmutter. Sie stammt aus einem kleinen Dorf in Deutschland. Zum Ausbildungsbetrieb musste sie mit 14/15/16 Jahren täglich 3 Kilometer zu Fuß zur nächsten Stadt laufen und abends wieder zurück. Mein Vatrer wurde 5 Jahre früher in genau dieser Stadt geboren. Meine Großmutter trug übrigens Zeit ihres Lebens immer bei der Feld/Stallarbeit ein Kopftuch.

    Sie sehen, so unterschiedlich waren und sind wir gar nicht. Das in Deutschland Frauen nicht als Kinder verheiratet werden, verdanken wir den alten Germanen und nicht der Aufklärung, denn bereits die Römer fanden das bemerkenswert.

    Ich denke, dass meine Schwester und ich in etwa so alt sind wie Ihre Mutter und Tanten. Wir hatten ein paar Jahre, in denen wir aufbegehren konnten. In denen wir die Büstenhalter abstreiften und für uns die gleichen Rechte wie für Männer einfordern konnten. In diesen Jahren mussten Ihre Mutter und Tanten Kinder gebären und großziehen.

    Und – es ist Ihre Generation die die Büstenhalter wieder anzog – um hübsch für die Männer zu sein und sich genau damit wieder unterordnete.

    Ja, ich verstehe dieses Deutschland auch nicht mehr, schon sehr lange nicht mehr.

    Wir wollten ursprünglich nur die gleichen Rechte, daraus wurde dann eine komplette Gleichheit abgeleitet. Der Erfolg ist, dass wir heute verweiblichte Männer haben und Frauen, die sich schon als Teenager operieren lassen um für die wenigen Männer attraktiv zu sein. Frauen erwarten heute, dass sie behandelt werden wie Prinzessinnen aber gleichzeitig alle Rechte der Männer besitzen. Das funktioniert nur nicht und wird nie funktionieren. Wer die gleichen Rechte für sich beansprucht muss zwingend auch die gleichen Pflichten übernehmen. Wer das Recht haben will Nachts durch dunkle Gassen zu gehen, der hat auch die Pflicht für seine eigene Sicherheit zu sorgen, egal ob Frau oder Mann.

    • @ W aus Diaspora
      Sorry, ich schon wieder! Aber Ihre Kommentare sprechen mich oft an!
      Die jungen Frauen haben vergessen, dass die Tanten, Mütter, und auch Großmütter sich mühsam einige Rechte erkämpfen mussten. Und sie haben vergessen, dass diese Rechte noch nicht allzulange gelten. Meine Tante, 71 Jahre alt, erzählte mir, dass ihre Mutter heftige Konflikte mit ihrem Gatten hatte, der es überflüssig fand, dass die beiden Töchter einen Realschulabschluß und eine Ausbildung machen. Die Töchter sollten heiraten und Kinder bekommen. Zum Glück hatte meine Großmutter sich durchgesetzt.
      Ich denke, das es für die türkischen Gastarbeiter eben auch nicht so schwierig war, in Deutschland zu leben, weil zu der Zeit die Rollenverteilung von Mann und Frau ähnlich strukturiert war. Aber die sogenannte Emanzipation, die Sie richtiger Weise als Gleichheit bezeichnen, schritt voran, und diesen Schritt haben viele junge Türkinnen, auch aus traditionellen und religiösen Gründen, nicht immer mitgehen dürfen. Die jungen Türkinnen sind sich, so glaube ich zumindest, eher bewusst, welche Verluste an Freiheit den Frauen durch die Zuwanderung junger muslimischer Männer droht. Für die deutschen Frauen ist das vor wenigen Jahren erkämpfte Recht der Frauen eine Selbstverständlichkeit. Die haben schlicht keine Ahnung, was da auf sie zukommt! Die sind jetzt schon am Verlieren, und wehren sich nicht. Und ich bin mir mittlerweile nicht mehr sicher, ob mich das noch stört.
      Grüße aus dem hohen Norden

  20. Ganz korrekt. Die Firuze hat erst am 29.11.2018 auf der Achse etwas geschrieben. Und die Tonlage war auch die gleiche. Die Deutschen sind schuld.

    Mir ist es unerklärlich, warum diese „Dozentin für interkulturelle Wertevermittlung“, die offensichtlich an ihre Grenzen kommt, da sie diese Werte nicht mal den Leuten aus ihrem Kulturkreis vermitteln kann, plötzlich so viel Bühne bekommt.

    Viel Text kann sie schon schreiben, aber…

  21. Nicht zu vergessen ist stets, das Kemal Mustafa ein Völkermörder (mit anderen) war und der türkische Nationalstaat ein Kunstgebilde ist.
    Vor den Säuberungen hatte Anatolien einen griechisch-armenischen Bevölkerungsanteil von 30%, danach von 2%, die geduldeten Sunniten wiederum waren höchstens zu 3 % osmanisch, der Rest ist Propaganda, denen nicht jeder folgte (Kurden). Vielleicht resultieren die türkischen Verlustängste aus dieser Unsicherheit ob des Eigenen….
    Die in sich ruhende deutsche Kriegsgeneration konnte mit den Traumata in der großen Mehrheit umgehen und die Raten von z.B. Kindesmisshandlungen waren in der BRD nicht anders als in im Kriege neutralen verwandten Staaten wie Schweden und der Schweiz.

  22. Tja, was schlagen sie vor, da den Türken und anderen Ethnien fast jeder Respekt vor Merkel Deutschland fehlt? Naja nicht jeder, z.B beim Sozialamt.
    Sollen wir, die Deutschen, oder die Türken und andere Ethnien, auswandern? Bloß da sehe ich ein Problem……wohin sollen die unqualifizierten Deutschen hingehen. Vielleicht in die Türkei?

  23. Meine Beobachtung ist….leider….auch „ moderne“ Türken leben nicht mit Deutschen, sondern schotten sich ab.Sie leben,kaufen,verbrauchen,feiern nur unter Ihresgleichen..Eine kleine Mittelstadt in der Nähe wird momentan von Türken bzw. Syrern? regelrecht „übernommen“…Hässliche Läden mit einfachen Regalen und Neonlicht, Shisha-Bars , Friseurläden, Handy-shops usw., verändern das Stadtbild zusehends. Wo es früher mal nette( auch für das Auge) Boutiquen gab, ist heute orientalische Häßlichkeit..sorry, aber so muss ich es leider ausdrücken..Ein angenehmer Gegenpol ist die kleine Altstadt: dort haben „ die Italiener“ ( mir egal mit welchen Finanzen?) alte Häuser aufgekauft, wunderbar restauriert und echt nette und gute Gastronomiebetriebe untergebracht. Dieser Stadtteil macht Spaß…die Einwohner fühlen sich wohl… Die Italiener gehören zu unserem Kulturkreis und das macht sich überall bemerkbar. Erfahrungen in der Familie ( Lehrer und Erzieherinnen) sprechen von einer guten Integration..Die Türken isolieren sich und zeigen das auch…Natürlich gibt es auch Ausnahmen…

  24. jede Begegnung (lange als Arbeitskollegen und Nachbarn), jede persönliche Geschichte bestätigt stets nur ein „Vorurteil“; Menschen können zu Deutschland gehören wenn sie es wollen. Türken und die türkische Kultur können nie zu Deutschland gehören und ein Deutschland zu dem sie gehören können, ist keine Deutsches Land mehr, sondern nur noch ein Name.

  25. Liebe engagierte Firuze, deine Oma hat in zweierlei Hinsicht völlig richtige Aussagen getroffen. Denn Deutschland hat sowohl seine geistig humanistisch fundierten Qualitäten eingebüsst als das auch das Label „Made in Germany“ in den letzten paar Jahren nicht mehr viel gilt in der Welt. Abzulesen an vielen gescheiterten oder extrem verzögerten Projekten hierzulande. Es erschreckt mich das nach 70 Jahren Frieden, kostenlosen Schulsystems und keiner erschwerenden Hungersnot (wie in anderen Ländern) das allgemeine Bildungsniveau einer breiten Bevölkerungsschicht hierzulande so erschreckend niedrig ist um gesellschaftliche Probleme ganz sachlich und nicht moralin durchtränkt zu hinterfragen und zu begreifen.

  26. Ein lesenswerter Beitrag… und doch……

    „Im Geiste waren wir uns oft einig mit den Wertvorstellungen der deutschen Kultur.“
    Dies dürfte für eher die dünne Schicht der Eliten zutreffen, nicht aber für die Menschen, die fast ausschließlich aus dem türkischen Anatolien kamen.
    Sie suchten für eine Zeitlang Arbeit, auch ein Stück weit Deutschlands technisches „Know how“. Mit der Familienzusammenführung unter Willy Brandt blieben sie hier,
    somit aber auch ihre „elitenferne“ Kultur, von Erdogan nun „neu belebt“.

    „Es schien, als wäre etwas Vereinendes da gewesen, was uns heute durch die globale Politik, durch Machthaber wie Merkel und Erdogan, abhanden gekommen ist.“
    Sorry….
    „durch Machthaber wie Schröder und Erdogan“ trifft eher die Wirklichkeit.
    Lasten Sie der Kanzlerin nicht an, daß sie die Wirklichkeit um Erdogan längst erkannte. Und auch folgerichtig handelte, indem sie den EU-Beitritt der Erdogan-Türkei verhinderte. Es war ein „traumtänzerischer“ Alt-Kanzler, der diesem islamistischen Erdogan unbedingt die EU-Mitgliedschaft verschaffen wollte. Und sich heute noch lächelnd als Erdogan-Freund gibt, ein Feriendomizil im türkischen Bodrum sein Eigen nennt.

    „Deutschland hat seine Qualität verloren“….
    Eher ein Gruß an die „68-er“, die das Land „neu“ prägten.
    So neu ist das nicht, gilt dieses Deutschland, von Mainstream-Medien bestens begleitet mit „nie wieder Deutschland“. „Deutschland, du mieses Stück Schei….“- Parolen….
    eher als ein Land mit einer „neue Qualität“.

  27. “ Meine Oma sagte letztens dazu: „Deutschland hat seine Qualität verloren.“ Damit meinte sie jedoch nicht das Label: Made in Germany. Sie meinte damit, dass es mal eine Zeit gab, in der nicht einfach jeder kommen konnte, wie er wollte, tun konnte, was er will ohne Rücksicht auf Verluste, sondern dass es für sie damals ein Privileg war, hier her zu kommen, auch wenn es viele Abstriche gab.“

    Erinnert mich an eine Diskussion vor fast 25 Jahren an der Uni mit meinen türkischstämmigen Kommilitonen. Das waren alles Kinder von Gastarbeitern. Die kritisierten damals den Umgang der Politik mit den andauernden Asylwellen, die völlig ohne Auswahl unbekannte Menschen nach Deutschland spülten: „Deutschland lässt jeden rein“, „jeder kann nach Deutschland kommen“, „die meisten sind nur Scheinasylanten“.

    Man fühlte sich um seine Leistung und sein Privileg betrogen, als Gastarbeiter in einem Land wie Deutschland sich den Lebenstandard und das Aufenthaltsrecht ehrlich erarbeitet zu haben, während andere sich hierher schleppen lassen und nach Ablehnung des Asylantrages durch vorher vernichtete Ausweispapiere sich ein Aufenthaltsrecht mit vollem Anspruch auf Sozialleistungen ermogeln. So eine Einstellung kann man niemandem verdenken.

  28. Das war alles mal. Deutschland erlebte in den 50/60iger einen Babyboom, ist heute aber eine schwindende Gesellschaft, in deren Schulklassen mitunter keine deutschen Kinder mehr sind. Der Punkt, dass wir problemlos aufnehmen können ist überschritten, und wird dazu führen, dass der innere Friede gefährdet ist. Wie jeder selbst sehen kann, wollen unterschiedliche Kulturen, wie Türken und Kurden nicht miteinader leben, kriegen es im eigenen Land nicht in den Griff. Der bessere Weg wäre, den eigenen Bevölkerungsrückgang zu managen. Dann behält man nur die effektivsten Arbeitsplätze im Land, und erledigt den Rest über Automatisierung. Man muss schließlich nicht bei 80 Mio Einwohner bleiben. Hätte Australien die gleiche Bevölkerungsdichte wie Deutschland, würden dort 1,8 Milliarden Menschen leben. Leben dort aber lange nicht. Geht auch!

  29. Eine interessante Geschichte. Darf ich als Mittvierziger aus einer Großstadt kurz erzählen, wie sich mein Leben durch die Gastarbeiter verändert hat? Die Grundschule war noch im ländlichen Raum, so richtig heile Welt. Alle Kinder hatten deutsche Wurzeln, jede Familie lebte vom Arbeitseinkommen, man lernte, spielte und feierte zusammen Kindergeburtstag. Das Gymnasium war in der Großstadt. Von heute auf morgen änderte sich alles: Fäkalsprache, obszöne Gesten und körperliche Durchsetzungsstärke rückten in den Vordergrund. In den ersten Jahren waren die Klassen voll mit türkischen Kindern, die eine Hauptschulempfehlung erhalten hatten und sukzessive durch schlechte Noten ausselektiert wurden. Es fehlte Geld für Klassenfahrten, Arbeitsmaterialien etc. – in der Pause nach den Stunden, in denen das offensichtlich wurde, waren die Türken besonders aggressiv und angriffslustig. Später kam die Discozeit hinzu: Immer auf der Hut sein, wo die Türken sich gerade breit gemacht haben und Streit anzettelten, um sich zu produzieren. Einer von den übelsten Vögeln lacht mich heute übrigens von einem Wahlplakat an… Ich habe nie verstanden, worin die Vorteile dieser Zuwanderung bestanden haben sollen, heute kann ich das Gefühl sogar ökonomisch ausdrücken. Mir haben diese Leute nur Probleme verursacht, seit sie in mein Leben getreten sind. Heute zahle ich Spitzensteuer und empfinde die Abgaben an diese Nichtleister einfach nur noch pervers.

    • Ähnliches Alter, ähnliche Erlebnisse. Schon damals in unserer Grundschule gab es große Probleme mit aggressiven, irgendwie nicht integrierbaren türkischen Kindern. Es gab auch andere, nettere, aber die waren in der Minderheit. Damals hätte man die Einwanderung sofort stoppen müssen und mit massivem Druck einwirken müssen: Anpassen oder raus. Einige Vernünftige haben das damals wohl auch schon erkannt und gefordert. Aber vielleicht ist die Menschheit in der Masse nur eine Horde unbehaarter Affen und Zivilisation Glückssache. Jedenfalls ging nach dieser Zeit, deren Zustand eigentlich eine ernste Warnung hätte sein müssen, die unkontrollierte Massenimmigration ja erst so richtig los. Und immer immer irr- und schwachsinniger bis heute. So ist das wohl, wenn die Affenhorde Nüsse im Überfluss von ihren arbeitenden Vorfahren geerbt hat. Dann springen sie nur noch deppert („bunt“) herum , und versuchen sich gegenseitig im Unfug anstellen zu übertreffen. Idiocracy ..

  30. Danke für die vielen Beobachtungen und Gedanken. Ich habe mich oft gefragt, was denn genau in den letzten 30 Jahren passiert ist, nach all dem freundschaftlichen und in Bezug auf den Islam entspannten Umgang mit türkischen Kommilitonen, und auch den nicht seltenen Eheschließungen zwischen Türken und Deutschen.

    Deutschland war damals konservativer, der Unterschied weniger krass als heute. Es waren die 68er, die das alles in Frage stellten, die eine andere Gesellschaft wollten und sie auch bekamen. Der Maßstab einer modernen Gesellschaft waren plötzlich der Christopher Street Day, Feminismus, Patchworkfamilie und anders. Die Linken und Grünen dürften so der Integration gegengearbeitet haben. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass viele Türken ihr Heil in der Flucht zurück in alte Traditionen gesucht haben.

    • Nicht nur die Türken. Dieser Trend zum „Trad“ kommt nicht von ungefähr. Dieser postmoderne „Dekonstruktivismus“ (vulgo kaputtmachen ohne Plan für später) bietet denen, die weiter als ihre Nasenspitze denken können, einfach keine Substanz, also geht es „zurück in die gute alte Zeit“ der 50er.

  31. Ich verstehe nicht, warum man diese türkische Aufdrängung noch positiv sehen kann. Damals belog man uns Deutsche von türkischer Seite („Sie gehen wieder in die Heimat zurück….“). Dann belog uns unsere eigene Regierung mit ihrem Aufenthalt, sogar als die Arbeitslosigkeit ende der 70er Jahre stark anwuchs und später mit dem Fall der Mauer sogar explodierte. Da brauchte man die Türken nicht mehr als Arbeiter. Sie breiteten sich immer weiter aus, sprachen uns gegenüber von Integration und holten die Kinderbräute aus der Türkei, da die hiesigen Frauen allesamt zu verdorben seien. Jetzt hauen sie allüberall ihre Moscheen wie Grenzsteine in das Land und sind immer beleidigt, weil sie hier nicht ausreichend geschätzt werden.

  32. Nun, F. Peter, ich verstehe Ihre Begeisterung. In der Schilderung eines Vorfalls, der sich erst kürzlich nachts ereignete, zeichnet Frau B. jedoch eine andere Schilderung ihrer heutigen Befindlichkeit als interkulturelle Wertevermittlerin, hier: https://www.achgut.com/artikel/der_tag_an_dem_mich_deutschland_verlassen_hat
    Hier wird erkennbar, welchem Kulturkeis sie sich verständlicherweise zugehörig fühlt.
    Wie zitierte Godard im Interview mit der ZEIT aus einem Film: „Kein Volk denkt an ein anderes Volk“. Da helfen auch keine nostalgischen Beschwörungen.

    • Ich habe den Bericht auf der Achse gelesen und sehe nicht.wo da ein Widerspruch sein soll.Die Autorin beklagt einzig die Zustände in diesem Land,zu dem sie sich zugehörig fühlt trotz türkischer Abstammung!

  33. Atatürk wollte einen laizistischen Staat.
    Zitat Atatürk: „Islam, diese absurde Theologie eines unmoralischen Beduinen, ist eine verwesende Leiche, die unser Leben vergiftet.“

    Erdogan will einen islamistischen Staat und kehrt sich damit gegen den Staatsgründer.

  34. „Ich verstehe dieses Land nicht mehr.“ Das schreiben Sie, darin besteht eine
    Gemeinsamkeit zwischen uns. Sehen Sie sich einmal an wie das Türkisch-
    Deutsche Anwerbeabkommen zustande kam, aber suchen Sie tiefer, nicht was
    man heute darüber schreibt. Türkische Gastarbeiter wurden eigentlich nicht
    gebraucht, unsere amerikanischen „Freunde“ haben Druck gemacht um den
    Nato-Partner nicht zu verprellen. Dann kamen die Fehler deutscher Politiker
    da ursprünglich von einer relativ kurzen Aufenthaltsdauer der Gastarbeiter
    ausgegangen wurde, wurde kein Integrationsdruck von deutscher Seite er-
    zeugt.Das Ergebnis sehen wir heute. Merkel und Co.handeln wahrscheinlich
    mit Absicht so wie wir es leider erleben. Wären nur Türken mit Ihrer Haltung hierhergekommen hätten wir viele der Probleme die uns heute beschäftigen
    nicht, Sie und viele der schon länger hier lebenden würden wirklich gut und
    gerne hier leben. Mit Merkels Politik wird das für uns alle , ich schließe Sie
    ausdrücklich mit ein, aber NICHTS. Danke für Ihren Beitrag.

  35. Die kemalistische Revolution begann etwa 1924, 1881 ist das Geburtsjahr von Atatürk. Der kern der kemalistischen Revolution war faschistisch, Italien ein Vorbild, die deutsche Jugendbewegung natürlich auch. Faschismus, das war damals eben Europa…

  36. Merkel, die SPD und die GrünInnen verraten nicht nur die Töchter der Emanzipation, diese marxistischen Ideologen verraten eigentlich alles, was die freiheitliche Bundesrepublik Deutschland und ihr Grundgesetz ausgemacht haben.

    Merkel betreibt eine undurchsichtige und hinterhältige Politik, deren Ziele sie bis heute dem Souverän nie in einer Regierungserklärung erklärt hat; der Souverän (?) hat aber auch nie danach gefragt und trotzdem Merkel immer wieder gewählt. Wer es gewagt hat, das Ziel ihrer Politik zu hinterfragen, wurde als Rechter oder als sonstiger Phobist beschimpft.

    Der Bericht ist höchst interessant und er ruft in mir positive Erinnerungen wach an Begegnungen mit dem geschätzten türkischen Gemüsehändler, von dem ich so viel über seine Produkte gelernt habe, wie niemals zuvor. Der Bericht belegt auch, dass Deutschland schon einmal fortschrittlicher war als jetzt, im Zeitalter von Merkel und dem Neuland der IT Technologie, und auf dem Weg zurück, wohin? Vielleicht ins Mittelalter?

  37. Differenzierter Artikel. Allerdings ärgern mich Bemerkungen wie : „Die Deutschland lieben und TROTZ ALL SEINER UNZULÄNGLICHKEITEN dessen fortschrittlichen Errungenschaften und Werte, die es mal hatte, im Vergleich zu anderen Ländern wertschätzen“. Bitte zeigen Sie mir auf diesem Planeten den makellosen Übermenschenstaat auf den Sie scheinbar als Eichmaß Bezug nehmen. Die Türkei kann es beim besten Willen nicht sein und auch sonst kein anderer mir bekannter Staat.

    Richtig! „„Deutschland hat seine Qualität verloren.““ Die durch Jahrhunderte geformten Erfolgseigenschaften und Inhalte, die eine Demokratie und ein Rechtsstaat zutieft benötigen, wurden in den letzen Jahren gegen einen bequemen Relativismus ausgetauscht und damit unwirksam gemacht. Der Weg des geringsten Widerstandes. Übrig bleibt eine lausige Simulation. Und wo ein Vakuum existiert strömen andere, nicht unbedingt positive Strömungen herein um das Vakuum einzunehmen.

    Danke an die Migranten und Migrantischstämmigen, die was Deutschland ausmacht, zu würdigen wissen. Die Respektlosen sollen sich vom Hofe machen.

    • Es geht nicht nur um die Erfolgseigenschaften und Inhalte die eine Demokratie und einen Rechtsstaat sichern helfen, es geht auch um die zweifellos verloren gegangene Wertigkeit als Wissenschafts- und Technologiestandort.

  38. Eine tolle biographisch geprägte Geschichte, zu der ich auch einiges beitragen könnte, da ich während meiner Zeit an einer Universität in Ankara einige Jahre mit einer türkischen Journalistin aus einem sehr kemalistischen Elternhaus verpartnert war. Alle Schwestern ohne Kopftuch, von der Kinderbuchautorin bis zur Ärztin und Model. Da schien die Dynamik Atatürks noch weitgehend ungebrochen und auch die häufigen Pöbeleien der Islamisten, wegen Westler mit attraktiver Muslimin etc., gaben eher Anlass für lustige Episoden und satirische Kommentare. Diese ganze Entwicklung auch hierzualde ist nur noch bedrückend.

    Aber kleine Korrektur, Atatürk wurde 1881 geboren, die türkische Republik erst 1923 ausgerufen.

  39. Das hier beschriebene ist genau das,was auch hier immer mal wieder angesprochen wurde:Worin sollen sich die zugewanderten integrieren,wenn selbst die schon länger hier lebenden,insbesondere die sogenannten Eliten,die eigene Kultur negieren,ja sogar verachten?
    Es ist ein Armutszeugnis allererster Güte für uns Deutsche,dass wir uns von Menschen,die zugewandert sind,sagen lassen müssen,was wir einmal für ein erstrebenswertes Land waren.
    Der Autorin dafür ein herzliches Danke!

    • So ist es. Ich habe Bekannte, die aus Italien und Griechenland stammen und seit mehr als 30 Jahre hier leben. Sie schütteln nur noch mit dem Kopf und wollen nicht glauben, was sie hier tagtäglich sehen.

  40. Ich sag es mal als böser Deutscher sehr deutlich:
    Ich finde es …, dass wir uns die Probleme und Konflikte anderer Länder, mit denen wir nichts zu tun haben, hier rein holen.
    Und eine ganz einfache Gleichung sagt: Je mehr Menschen aus einem Land hier sind, umso größer ist deren Einfluss und umso mehr müssen wir uns um diese Probleme „kümmern“, wenn es Probleme gibt.
    Hätten wir z.B. neben den … Millionen Moslems noch 1 bis 2 Millionen Hindus hier, hätten wir noch den Konflikt zwischen Hindus und Moslems hier.
    Oder hätten wir 2 Millionen Chinesen und 2 Millionen Tibeter hier, hätten wir den Tibet-Konflikt als „Heimatkonflikt“ hier.

    • Als Zusatz:
      Wir haben schon genügend eigene Bekloppte (Grüne und Gutmenschen). Wir brauchen nicht auch noch die Bekloppten der anderen Länder.

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