Die Pfeiler unseres Bildungssystems erzittern, und junge Köpfe stehen auf der Kippe zwischen Hoffnung und Enttäuschung. Lehrerengpässe und Ressourcenmangel sind die Brandherde in unseren Klassenzimmern.
Schulbank statt Karussell – Bildung auf der Kippe
In Teil 1 ging es um die Missstände bei der Betreuung von Kindern in den Kitas. Der wirkliche Hindernisparcours steht den Eltern von diesen Kindern jedoch noch bevor: das Schulsystem. Ich kenne kaum ein Elternteil, das nicht schon bei dem Gedanken daran ein ungutes Gefühl beschleicht.
Gleichzeitig erinnere ich mich an die Zeiten, als wir noch Kinder waren, und wie sehr sich unsere Eltern für und mit uns freuten und stolz auf uns waren, als die Schulzeit begann. Diese Tage sind vorbei. Selbst jene, die bereit sind zu zahlen, sogar sich zu verschulden, um ihr Kind auf eine private Schule zu schicken, verspüren unterschwellig Angst und Misstrauen – und das nicht ohne Grund. Denn das heutige private Schulwesen gleicht allzu oft dem öffentlichen von damals.
Schon früher waren die Schwächen des Schulsystems offensichtlich, aber man ignorierte sie damals schon. Doch gab es damals keine Fälle von Kindern, die ihre Lehrer verprügeln oder andere Kinder sexuell missbrauchen. Es mag dem Medienzeitalter geschuldet sein, dass man von solchen bizarren Taten nun öfter hört, aber sie erschrecken dennoch immer wieder aufs Neue und lassen Eltern daran zweifeln, ob Schulen überhaupt noch ein Ort sind, an den man seine Kinder in Ruhe schicken kann.
Auch früher gab es Probleme und war das Schulsystem überarbeitungsbedürftig. Aber hauptsächlich, weil die Schule mehr Gelder gebraucht hätten für Modernisierungen der Gebäude und mehr Fachkräfte für Integrationsklassen. Damals stand auch eine generelle Infragestellung des veralteten Stoffes, der in den Schulen behandelt wurde, im Raum. Heutzutage sehnt man sich jedoch nach einem soliden Lehrplan, der frei von ideologischer Überfrachtung ist – ganz gleich, wie veraltet er auch sein mag.
Inmitten dieser Bildungsmisere spiegelt sich eine ähnliche Problematik wie in den Kitas wider, was den Fachkräftemangel betrifft, allerdings mit noch gravierenderen Auswirkungen: Der akute Lehrermangel in Deutschland ist allgegenwärtig und wirft einen alarmierenden Schatten auf das Bildungssystem. Die Bandbreite der Zahlen, die in einem ZDF-Artikel beleuchtet wird, verdeutlicht die Dringlichkeit dieses Problems – sind es 12.000 oder sogar 40.000 fehlende Lehrer? Die Kultusministerien melden Lücken von über 12.000 Lehrkräften, doch der Lehrerverband spricht von einer Dunkelziffer, die doppelt so hoch ist. Der bezeichnende Titel „Schulen in Deutschland: Fehlende Lehrer: 12.000 oder 40.000?“ (ZDF, 25.01.2023) spricht für sich.
Und als wäre der Lehrermangel nicht genug, drängt sich ein weiteres Problem in den Vordergrund: Die ungleiche Bildungschancen für Schüler aus verschiedenen sozialen Schichten. Während einige Kinder von frühester Kindheit an private Nachhilfestunden und teure Lernmaterialien erhalten, müssen andere mit veralteten Büchern und überforderten Lehrkräften zurechtkommen. Hier zeigt sich eine Ungerechtigkeit, die das Versprechen einer gleichberechtigten Bildung ad absurdum führt. Die Probleme von damals haben bislang exponentiell zugenommen und kumulieren sich jetzt mit den „neuen“.
Klassenzimmer platzen förmlich aus allen Nähten, während Lehrer verzweifelt versuchen, dem Ansturm von Schülern gerecht zu werden. Ganze Fächer werden aus dem Lehrplan gestrichen, da es schlicht nicht ausreichend qualifizierte Lehrkräfte gibt. Der vermittelte Unterrichtsstoff ist noch immer veraltet und wenig relevant für die heutige Welt. Doch hier offenbart sich eine weitere eklatante Diskrepanz: Die Schüler sind von der fortschreitenden Digitalisierung, die längst den Grundpfeiler unserer modernen Welt bildet, meilenweit entfernt – ein Umstand, der Deutschland in dieser Hinsicht wie ein brachliegendes Land erscheinen lässt. Die Digitalisierung, die in vielen Bereichen als Fortschritt gefeiert wird, steckt im Bildungsbereich oft noch in den Kinderschuhen.
Veraltete Technik und mangelnder Zugang zu digitalen Lehrmitteln setzen Kinder aus benachteiligten Familien weiter ins Hintertreffen. Die Kluft zwischen digitalen Vorreitern und Bildungsbenachteiligten vertieft sich unaufhörlich. Die sinnlosen Maßnahmen während der Pandemie haben die ohnehin angespannte Situation nochmals verschärft. Lockdowns und Schulschließungen haben die Bildungsungleichheit verschlimmert. Nicht alle Schüler verfügen über die nötigen Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen von Zuhause. Die Klassenarbeiten wurden digital abgehalten, doch längst nicht alle Familien konnten sich die erforderliche Technik leisten. Die Pandemie hat die Bildungsspaltung sichtbar gemacht und diejenigen, die ohnehin schon benachteiligt waren, weiter ins Abseits gedrängt.
Hinzu kommt, dass immer mehr Kinder aus Migrantenfamilien dazukommen, die nicht nur die deutsche Sprache erlernen, sondern oft auch zu allererst grundlegende soziale Fähigkeiten entwickeln müssen. Kinder aus Familien, die man „bildungsfern“ nennt. Interessanterweise hat sich auch der Begriff „bildungsfern“ im Laufe der Zeit gewandelt. Einstmals bezog er sich hauptsächlich auf Kinder aus der Arbeiterschicht, deren Eltern keinen akademischen Werdegang hatten. Doch heute umfasst er auch diejenigen, deren Eltern weder einer Beschäftigung nachgehen noch das Lesen und Schreiben beherrschen. Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind in den Schulen allgegenwärtig. Lehrer kämpfen täglich damit, ihren eigentlichen Bildungsauftrag zu erfüllen, während ein normaler Unterricht auf der Strecke bleibt. Sie finden sich oft in einer Überforderungsspirale wieder, die sie letztlich ausbrennt. Inmitten all dem bleibt die Individualität der Schüler auf der Strecke – es fehlt schlichtweg Zeit, um sich adäquat um jedes einzelne Kind zu kümmern.
Das Resultat dieses desolaten Zustandes ist deutlich sichtbar: Frustration breitet sich unter den Lehrern aus, während die Schüler zunehmend überfordert sind. Wenn diese jungen Menschen eines Tages die Bühne der Arbeitswelt betreten und erkennen müssen, dass ihre Ausbildung nicht ausreicht, um den Anforderungen standzuhalten, und sie schließlich den Job an den Nagel hängen – und das geschieht heutzutage besonders häufig im Bildungs- und Gesundheitswesen –, dann wird klar, dass dieses Land das Potenzial von Menschen und seine Zukunft verspielt hat.
Angesichts dieser Tatsachen drängt sich die Frage auf, ob der Staat die Schulpflicht überhaupt noch rechtlich legitimieren kann – eine Angelegenheit, der nachgegangen werden sollte.
Die unerfüllten Versprechen: Generation Z im Abseits
Während der Glanz vergangener Tage langsam verblasst, rücken junge Familien ins Zentrum des Geschehens. Veränderte Vorstellungen von Wohlstand und die Suche nach besseren Perspektiven in anderen Ländern gewinnen an Gewicht. Laut einem ZDF-Artikel vom 30. Juni 2023 verlassen Hunderttausende Fachkräfte Deutschland. Besonders auffällig ist der hohe Anteil von 25- bis 39-Jährigen unter den Auswandernden, der mit 63 Prozent über dem Durchschnitt in der Gesamtbevölkerung liegt. Die bevorzugten Ziele sind die Schweiz und Österreich, aufgrund geringer Sprachbarrieren und kultureller Unterschiede. Dieser Trend zeigt sich auch in den deutschen Bundesländern, wobei Bayern und Baden-Württemberg aufgrund ihrer Nähe zu diesen Ländern besonders betroffen sind.
Es wirkt auf Außenstehende, also Menschen in anderen Ländern, die auf Deutschland blicken, vermutlich negativ. Aber die Wahrheit ist, dass vieles in diesem Land so schief läuft, dass man als junger Erwachsener nicht selten mit dem Gedanken konfrontiert ist, ob es woanders für die eigene Zukunft und die des eigenen Kindes vielleicht doch besser sein könnte. Und ja, vermutlich gibt es viele Orte, an denen es besser sein könnte. Nur wo?
Als Tochter von Einwanderern wird es für mich immer leichter zu verstehen, warum junge Menschen ihre Heimat verlassen, um ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Fast fühle ich mich in der Schuld, es meinen Eltern gleich zu tun und dasselbe für meine eigene Familie zu tun. Doch gleichzeitig spüre ich auch die gewaltige Herausforderung, die es bedeuten würde, meine Heimat zu verlassen. Auch für meine Eltern war es keineswegs leicht, ihre Heimat zu verlassen. Aber sie kamen von vornherein als registrierte Arbeiter hierher, waren somit direkt im System eingebunden, das Wohlstand versprach. Wohlstand, den sich viele Migranten auch erarbeiten konnten.
Jedoch ist Migration ein äußerst komplexes Thema, das nicht einfach durch materiellen Wohlstand aufgewogen werden kann. Die Entscheidung, die eigene Heimat zu verlassen, reicht weit über wirtschaftliche Überlegungen hinaus. Heute sind wir klüger und wissen mehr über unsere Eltern. Wir wissen, dass die Vorstellung, Migration könne lediglich auf ökonomische Aspekte reduziert werden, eine herbe Verkürzung der Realität ist, an der jedoch trotz der Erfahrungen der letzten Jahrzehnte viele Migranten und Flüchtlinge hier in Deutschland hart zerschellen und immer noch mehr ins Land gelassen werden, als wir aufnehmen können.
Es geht hier nicht bloß um den Austausch eines Ort gegen einen anderen, um einem besseren Gehalt oder einem scheinbar reicheren Leben nachzujagen. Nein, Migration ist auch ein Akt des Mutes, ein riskanter Sprung ins Unbekannte, der auf vielen Ebenen das Leben formt und prägt. Es ist ein zermürbender Tanz zwischen der Sehnsucht nach neuen Möglichkeiten und dem Schmerz des Verlassens. Die Bindungen an Heimat, Kultur und vertraute Gesichter werden zerrissen und durch die Herausforderung des Anpassens in einer fremden Umgebung ersetzt. Die Sprache, die Bräuche, die sozialen Normen – all das muss neu erlernt und navigiert werden, während man gleichzeitig versucht, sich in einem oft ungewissen ökonomischen Umfeld zurechtzufinden.
Es ist ein ständiger Balanceakt zwischen dem Streben nach einem besseren Leben und dem Erhalt von Identität und Zugehörigkeit. Denn letztendlich geht es darum, die gewohnten Pfade zu verlassen und sich auf eine Reise des Wandels einzulassen, die nicht nur materielle Verbesserung verspricht, sondern auch eine tiefgreifende Neugestaltung des eigenen Lebens und der eigenen Geschichte, und vielleicht auch große Enttäuschungen mit sich bringt.
Doch in Deutschland hat man diese Tiefe der Thematik auf das Etikett „Refugee Welcome“ reduziert und zeigte damals wie heute die kurzsichtige Sichtweise. Hier zeigt sich erneut die Unfähigkeit der Regierung, die wahre Menschlichkeit und Vielfalt zu verstehen. Statt die Komplexität der Migration zu erkennen, wird sie auf oberflächliche Weise abgehandelt und das unerschütterliche Streben nach einem besseren Leben unterschätzt. Die wahre Bedeutung und Herausforderung der Migration werden durch solch verkürzte Sichtweisen entwertet und verfälscht. So wie der Blick auf den Menschen selbst.
Solche persönlichen Probleme gab es auch damals schon unter Migranten, nur gab es auch den versprochenen Wohlstand für die geleistete Arbeit. Das war der Deal. Der Staat machte keine leeren Versprechungen. Im Gegenteil.
Einst war es so, dass zahlreiche Migranten sich langsam, aber stetig eine Basis aufbauten. Noch heute erinnere ich mich an den Duft und den Geschmack jener goldenen Jahre in Deutschland. Es waren Zeiten der unbeschwerten Herrlichkeit. Ich empfinde Dankbarkeit dafür, dass ich erleben durfte, was Wohlstand und Wohlergehen bedeuten.
Selbst als Arbeiterfamilie, die weniger hatte als die deutschen Nachbarn, die bereits emsig in ihren Eigenheimen werkelten, gehörte es dennoch zum Standard der migrantischen Arbeiter, dass vor der Haustür mindestens ein Auto stand. Der Führerschein der Kinder wurde kurz vor dem 18. Geburtstag erworben und bezahlt, sodass an ihrem 18. Geburtstag bereits ein bescheidener Gebrauchtwagen vor der Tür stand. Der Kühlschrank war stets gut gefüllt, und Heizen sowie Duschen geschahen nach Belieben. Urlaub wurde während der sechswöchigen Ferien gemacht. All das meist mit mindestens zwei oder sogar mehr Kindern. Heutzutage ist dies undenkbar, sei es das Auto, der Urlaub oder gar der Gedanke an ein eigenes Haus.
Für die Dinge, die damals als normal galten, müssen heute nicht nur Eltern, sondern muss ein Großteil der Gesellschaft tief in die Tasche greifen und ist nur noch mit großen Entbehrungen verbunden und für viele gar nicht mehr tragbar. Und dies ist gewollt. Denn genau für all das, was einst den Wohlstand ausmachte, gibt es inzwischen nicht nur moralische Beschränkungen, sondern auch massive Preiserhöhungen. Angefangen beim Fleischkonsum über Strom und Gas bis hin zum Autofahren oder Flug in den Urlaub. Die Liste ist gefühlt endlos, und über allem schwebt die Bevormundung durch den Staat.
Und das ist bitter. Inmitten dieses Szenarios offenbart sich ein komplettes System, das von innen und außen marode ist. Der Begriff „Modernisierung“ erscheint im Kontext dieses Systems lediglich als leere Worthülse – eine beinahe lächerliche Umschreibung für Einrichtungen und Standorte, die bestenfalls abgerissen werden, um Platz für bezahlbare Wohnungen zu schaffen. Doch selbst dieser Platzmangel spiegelt die heutige Situation wider. Deutschland scheint Meister im Errichten geistiger Brandmauern und Luftschlösser zu sein, während grundlegende Angelegenheiten ins Wanken und aus den Fugen geraten. Wie tief kann ein Staat noch in essenziellen Belangen versagen? Solange Hohlräume genügen, scheint es für unsere Volksvertreter bestens zu laufen. Aber wie läuft es für uns?
Nun ergießt sich herbstlicher Regen seit etlichen Tagen über jenen August, der sonst immer hitzegeplagt war. Aus den einstigen Hitzewellen sind unverhofft Hagelschauer geworden, begleitet von Temperaturen unter 20 Grad. Der einfache Bürger sträubt sich dagegen, im August die Heizung hochzufahren. Doch womöglich ist es viel eher jene Furcht vor der Strom- und Gasrechnung, die im Gegensatz zu all den Versprechungen, die in Aussicht gestellt wurden, mit Sicherheit kommen wird.
Wer vermag unter solchen Umständen zu sagen, ob aus den hitzegeplagten Schutzplänen eines Tages nicht doch noch Pläne für eine gänzlich neue Regierung hervorgehen werden?
# Nein, Migration ist auch ein Akt des Mutes, ein riskanter Sprung ins Unbekannte, der auf vielen Ebenen das Leben formt und prägt.# Genau mein Humor. Sie sollten mal wenigstens 14 Tage beim Ausländeramt, beim Straßenverkehrsamt oder an einer Gesamtschule arbeiten. Dann lernen Sie den riskanten Sprung ins Unbekannte von der anderen Seite kennen. Arbeitsamt, Polizei, Strafvollzug lass ich besser aus.
Die Bildungspolitik der letzten 40 Jahre war i.w. eine sozialdemokratische und bestand darin, eine Pankademisierung zu erreichen.Nur so glaubte man, Bildungs“gerechtigkeit“ erzielen zu können.
Da man sich realitätsleugnende Tabus beim Verständnis von „Chancengleichheit“ auferlegt hatte, ging der Schuß mit Voransage nach hinten los. Es gab eine Nivellierung des Bildungsniveaus nach steil unten, die auch durch inflationäre Vergabe von guten Noten nicht zu kaschieren ist. Die Panakademisierung erforderte die massenhafte Bildung pseudoakademischer Studienfächer. Mit diesen potemkinschen Studienabschlüssen kann aber niemand was anfangen. Allerdings führte dies zunehmend zu einem aktuell existentiell bedrohlichen Mangel an hochqualifizierten Menschen mit nicht akademischer Qualifikation. Die Generation Z sollte dringend anfangen, den kleinen Heimwerkerführerschein zu machen.
Die „Benachteiligung“ der Kinder aus Unter- und Mittelschicht ist in Bezug auf die Bildungspolitik übrigens ein Mythos, der durch Wiederholung nicht zutreffender wird.
Die akademisch Bildbaren in der Gesellschaft wurden seit 1945 vertikal hochgebildet und blieben dann oben. Die im internationalen Vergleich überdurchschnittliche Durchlässigkeit des deutschen Bildungssystems führte nach 1945 zu einer zunehmenden Bildungspolarisierung, die immer noch als Ausdruck von „Benachteiligung“ verkannt wird.
„Der vermittelte Unterrichtsstoff ist noch immer veraltet und wenig relevant für die heutige Welt.“
Na, Rechnen Schreiben und Lesen sind doch nach wie vor relevant?
Es gab und gibt nicht ‚ein‘ Schulsystem in Deutschland, sondern 11 und seit 1990 deren 16. Mittels des zweiten Bildungsweg können Personen seit den 1970ern bundesweit auch nach der regulären Schulzeit höhere allgemeinbildende Schulabschlüsse erreichen.
Da nun Deutschland im 18. und mehr noch im 19. Jahrhundert ein Auswanderungsland war, darf man vermuten, dass auch heute einheimische Deutsche Auswanderung nüchtern und pragmatisch betrachten. Deshalb wurde bis in die 1990er hinein andererseits um – geringe – tatsächliche Einwanderung auch nicht viel Federlesens gemacht.
Wer nun als junger Erwachsener – aus welchen Gründen und Zwecken auch immer – einige Jahre im Ausland verbringt, ist kein Auswanderer; es sei denn, er erfüllt die Voraussetzungen und beschliesst, in einem anderen Land zu bleiben und dessen Staatsangehörigkeit anzunehmen.
Aufgrund der Freizügigkeit in der EWG-EG-EU sowie zwischenstaatlicher Abkommen mit einigen Staaten [Schweiz, Norwegen …] oder ohne grossen Aufwand erteilter Visas muss man als deutscher Staatsbürger – und umgekehrt als Bürger eines EU-Staates oder Schweizer … – eben auch nicht direkt auswandern, wenn man Auslandserfahrung sammeln will.
Die Autorin irrt. Bildung kann man nicht kaufen. Manchmal sind schlicht die Blagen zu dumm oder zu faul, ein paar tausend Vokabeln zu lernen oder die Hauptsätze der Thermodynamik zu verstehen. Dabei kostet ein Schüler pro Jahr über 9000 Euro, Stand vor circa 2 Jahren. Noch mehr Geld in das System kippen bringt nichts. Besser wäre es, Abitur nicht inflationär zu verschenken, sondern Leistung zu fordern.
Eine fatale Annahme, die, für die Schweiz kann ich das mit Gewissheit behaupten, sehr häufig als deutsche Arroganz wahrgenommen wird und nicht selten zu einem unangenehmen Erwachen in der Realität führt.
2006/2007 startete die CH Boulevardzeitung „Blick“ eine Artikelserie „Wieviel Deutsche verträgt die Schweiz?“ (heute auf Blick nicht mehr auffindbar) ,die durchaus Schweizer Befindlichkeiten offenbart und auch Strahlkraft in Zeitungen wie den Tagesanzeiger, BaZ etc. hatte.
Die deutsche Fachkraft ist in der CH willkommen und oft sogar unerlässlich , das Deutsche weniger.
„Pläne eine gänzlich neue Regierung sind der Ausweg“ aus der Misere die Sie beschrieben haben. Will das aber der überwiegende Teil der Bevölkerung? Ich habe Zweifel. Selbst ein miserables Bildungswesen schreckt offenbar die Mehrheit der ( betroffenen ) Bevölkerung nicht davon ab, eifrig die Verursacher dieser Zustände zu wählen. Was Sie nicht erwähnt haben, die Leistungsanforderungen werden, nicht überall gleichermaßen übrigens, ständig gesenkt , mit den entsprechenden Folgen. Kritik ist auch an der Lehrerschaft vonnöten, wiederum nicht überall , deren einziges Ziel darin zu bestehen scheint, brave klima- und regierungsgläubige Schüler im Kampf gegen Rechts und für noch mehr illegale Einwanderung zu erziehen!
Sehr schön beschrieben, wie es sich anfühlt, wenn Aufstieg durch Leistung unmöglich gemacht wird.
So geht der echte Sozialismus! Some animals are more equal.
Danke für den Artikel. Ich wäre über einen weiteren Artikel dankbar. Ich lebe in Duisburg, einer Stadt mit riesigen Problemen bei der Integration, welche sicher zuerst in den Schulen beginnen muss. Wenn dazu ein Artikel käme, etwas über Defizite bei der Integration aufzeigt, die Chancen, die Verbesserungsmöglichkeiten anspricht, wäre ich enorm dankbar.
Die Filme des WDR waren ernüchternd. In der gezeigten Klasse hatte ein Mitschüler Deutsch als Muttersprache. Und auch dieser konnte nicht mehr gutes Deutsch sprechen. Marxloh ist ein berüchtigtes Problemviertel, aber leider gibt es weitere in Duisburg, ich würde Laar, Hochfeld, Meiderich auch dazuzählen. Hier ein Link.
https://www.youtube.com/watch?v=QQ98vOG8JBQ
Der Film kommt nicht ohne Beschönigung aus, aber er zeigt teils die Probleme.
Um die enormen Probleme aufzuzeigen: Als ich nach Duisburg zog, war das gesamte Mietshaus deutsch, 9 Wohnungen. Nun sind noch zwei Wohnungen von deutschen belegt. Dies im Stadtzentrum, einer eher besseren Wohngegend. Die Probleme sind inzwischen für nahezu alle Duisburger greifbar. Ich will das auch die Kinder mit Migrationshintergrund eine Chance bekommen. Aber gleichzeitig die Integration endlich bei den Problemgruppen gelingt.
Gelingt dies nicht, wird das Ruhrgebiet ein Staat im Staat, ähnlich dem Kosovo.
Ich kenne viele Leute, die nur deshalb im Ausland arbeiten, weil es hier kaum noch Aufträge gibt. Die deutschen Firmen ziehen um, und die Handwerker hinterher. Es ist nicht nur die Schule, der Niedergang ist recht komplex.
Ich denke auf den Lehrerberuf haben bald nur noch Kampfsportler Bock. Früher kamen die ganz wenigen Problemfälle auf die Hilfsschule und die Lehrer haben Klassenstärken von 50 Schülern mit wenig Mühe durchgebracht.
Fehlende Digitalisierung ist doch wirklich das kleinste Problem! Viel zu viele Schüler wollen das Abitur machen, ohne intellektuell dazu fähig zu sein. Viele Grundschüler haben massive Defizite beim Lesen und Rechnen. Sechs Prozent eines Jahrgangs haben gar keinen Schulabschluss. Die massive Zuwanderung aus bildungsfernen Ländern bringt das Lernniveau zum Absturz. Die überwiegend grün orientierten Lehrkräfte vermitteln den Schülern ideologisch einseitige Werte. Den Schülern selbst fehlt es an Disziplin, Pünktlichkeit und am Leistungswillen. Viele orientieren sich am Mittelmaß und werden darin noch gefördert. Die Lehrinhalte sind veraltet, geistig angestaubt und sollen Kompetenzen vermitteln, wo Wissen gefragt wäre. Die Schulgebäude sind sanierungsbedürftig, verdreckt und ebenso veraltet, wie das ganze System. Was bedeutet da schon die fehlende Digitalisierung? Ein Modewort aus Corona-Zeiten! Am Computer spielen, können die Schüler auch Zuhause!
Das Gerede von der Digitalisierung ist dummes Zeug. Nirgendwo wird soviel Geld bereitgestellt wie für digitale Geräte. Die Renovierung der Gebäude muß demgegenüber warten.
Daß der Unterrichtsstoff veraltet sei und nichts mit der Lebenswirklichkeit der Schüler zu tun hätte, wurde schon vor vierzig Jahren behauptet und führte zu modernistischen Lehrplänen voller Ideologie. Die Weisheit, daß 2 + 2 = 4 ist, veraltet überdies nicht. Außerdem muß der Lehrstoff zur Welt passen, auf die die Schule die Schüler vorbereiten soll, und nicht zu den Schülern, die nichts von der Welt wissen.
Der Lehrermangel ist auch kein Mangel an Lehrern, sondern ein Mangel an Unterrichtsstunden. Heute sind weitaus mehr Lehrer im Dienst als vor dreißig Jahren, sie geben aber weniger Stunden als die Kollegen damals. Wir haben ein Teilzeitproblem, nicht zu wenige Lehrer.
Die Probleme der Schule sind Idologie, Inklusion und Zuwanderung. Und solange Rotgrün die Bildungspolitik bestimmt, wird das auch so bleiben.
„… ob der Staat die Schulpflicht überhaupt noch rechtlich legitimieren kann …“ – Für aufmerksame Beobachter: schon lange nicht mehr.
Da „der Staat“ (im Sinne von „L’etat c’est die linksgrüne Einheitspartei“) es jedoch sogar fertigbringt, seine Soldaten auch heute noch zu einer Giftspritze mit einem experimentellen Genwirkstoff mit fehlender Hauptwirkung und schwersten (teilweise tödlichen) Nebenwirkungen zu zwingen, kann man sagen:
Fehlende Legitimation hindert sie als letztes daran, zu allem fähig zu sein!
Was heißt veraltet? Die griechische und lateinische Literatur veralten nicht.
Ich mag zwar den Satz „…also zu meiner Zeit“ nicht, gleichwohl: zu meiner Zeit gab es keine „Integrationsklassen“, daher auch keinen Mangel an einschlägigen Lehrkräften. Es gab auch weder Schulpsychologen noch -sozialpädagogen etc. Lehrer wurden ebenso wenig verprügelt wie Bademeister… . Bei den Schulbüchern gab es 2 Möglichkeiten: selbst kaufen oder die sog. „Lernmittelfreiheit“ – das waren gebrauchte Bücher aus dem Schulbestand, aber alle hatten diesselben Bücher.
Möglicherweise werden es sich auch immer mehr junge Leute überlegen, ob sie sich auf den früher so beliebten Lehrerberuf einlassen. Damals hieß es: „der Lehrer hat vormittags recht und nachmittags seine Ruhe“. Die Zeiten sind wohl seit langem vorbei und je nach Schultyp und Einzugsbereich ist der Lehrerberuf u.U. ein echter Höllenjob. Allerdings finden sich wohl gerade auch in diesem Berufsfeld viele Grünbegeisterte, insofern – kein Mitleid.
„Lehrerengpässe und Ressourcenmangel sind die Brandherde in unseren Klassenzimmern.“
Nein. Die Brandherde in unseren Klassenzimmern sind sozialistische Ideologie, Indoktrination und „Haltung“. Bei uns wohnte ein Oberstudienrat mit 4 Kindern im Haus. Dessen Frsu war so stolz,alle zu Fridays for Future zu schicken. Als ich mit ihm über“Klima“ redete, musste ich ihm sagen, dass ich nicht mit ihm weiter diskutieren kann, weil er zu wenig weiß. Ein verbohrter Sozialist – ohne es zu merken. Denn dazu war er zu dumm. Er wird all seine Schüler bis zum Anschlag links indoktrinieren.
Kinder sind das eigene Fleisch und Blut. Deshalb muss man es sich vorher gut überlegen, ob man ihnen so eine Zukunft bieten möchte, wie sie in diesem Land geboten wird. Will man als junges Elternpaar seine Kinder so aufwachsen sehen, in einer ideologisch durchorganisierten Ganztagsschule, in der das eigene Kind gegen seine Eltern indoktriniert wird? Dieser stets moralische und Leistungsdruck ist schon für gut ausgebildete Erwachsene kaum zu ertragen, endet oft mit Burnout in der Psychoklinik. Dazu eine immer übergriffiger werdende Regierung, die zudem auf andere Diktaturen mit dem Finger zeigt. Wo soll das erwachsene Kind später arbeiten, in einem Land ohne Wirtschaft und Energie? Vielleicht auch als Lehrer in einer Klasse, in dem kaum ein Kind Deutsch versteht oder als Humankomponente im Regalsystem eines Onlineshops? Was sich in diesem Land anbahnt, ist die große Tragödie unseres kulturellen Zusammenbruchs.
An der „veralteten Technik“ kann es nicht liegen, daß ein Viertel der Kinder am Ende der vierten Klasse nicht richtig lesen und schreiben kann. Wir haben das Schreiben auf der Schiefertafel gelernt und konnten es am Ende der ersten Klasse ganz gut.
Da gab es auch noch nicht Begriffe, wie „Elternteil“ und „Kita“, die ich auch hier im Artikel nicht vermisst hätte. 🙁
Die jungen Auswandere sind zumeist Mohammedaner, die für lau an den Universitäten ausgebildet, nun unverschämten Spitzenlöhnen, in den diversen Emiraten, entgegen sehen. Auch das Downcycling einer ehemaligen Wissensnation, generiert (noch) satt Gewinner!
Das Schulsystem ist am Ende? Wäre es nicht wesentlich einfacher, man würde einmal darüber schreiben, was funktioniert, was uns diese Regierung bisher Gutes gebracht hat? Was Merkel uns hinterlassen hat, wissen wir, sehen es jeden Tag auf den Straßen und die Erfolgsmeldungen sind aus den Gazetten kaum wegzudenken. Bei der jetzigen Regierung fällt mir nichts, gar nichts ein, dass ich in irgend einer Weise mit Erfolg oder ähnlichen Begriffen verknüpfen würde. Permanent werden wir mit Schreckensmeldungen, die an unsere desolate Sicherheit und den massiven Steuermissbrauch erinnern, überhäuft; wobei die wirklichen Einschläge ja nicht einmal, dank der Anweisungen aus Berlin, dargestellt werden. Geht es allerdings ums Klima und die Migration, sind sich alle Mitmachenden einig. Das Verhältnis zwischen der Politik mit ihren Medien und ihrer Justiz, haben sich extrem vom Volk distanziert, eine gefährliche Eigendynamik entwickelt und nutzt dazu alle legalen, aber auch illegalen Mittel aus, um uns das als ganz tolle Politik zu verkaufen. Der Kanzler wird es gleich in seinem Lügeninterview unter Beweis stellen. Mithin, wäre nur das Schulsystem am Ende, könnten wir jubeln. Das Geld für die Migration eines Monats wäre dabei die vollständige Lösung. Leider laufen alle in staatlicher Verantwortung liegenden Bereiche auf dem Zahnfleisch, werden mit sinnlosen Aufgaben überfordert und sind weit weg von einem sogenanten schlanken Staat, den man uns irgendwann einmal versporchen hat. Und damit das ja so bleibt, wird die dringend notwendige und entlastende Digitalisierung ausgesetzt; der Beamtenapparat fühlt sich dadurch bedroht. Es gibt nun zwei Möglichkeiten für unser Land. Sollte der gerade gefahrene Duktus beibehalten werden, werden uns die Pensionen und Sozialleistung auffressen, spätestens dann, wenn die geburtenstraken Jahrgänge in zwei Jahren durchschlagen. Die Alternative, ist die Alternative, so traurig wie es sein mag, es ist der einzige Silberstreif am Horizont des Grauens.
Gesellschaften steigen auf und fallen dann wieder ganz nach unten. War noch nie anders und wir sind am fallen!