<
>
Wird geladen...
Behörden-Versagen?

Kandel: Neue Einzelheiten und Fragen

16.05.2018

| Lesedauer: 2 Minuten
Welche konkrete Zusammenarbeit fand zwischen den Behörden statt, wieso konnte es zu einer derartigen Fehleinschätzung bei der Risikoanalyse kommen?

Der Angeklagte Afghane Abdul D. hatte am 27.12.2017 mit einem 20 cm langen Küchenmesser auf seine ehemalige Freundin Mia in einem Drogeriemarkt siebenmal eingestochen. Davon war ein Stich ins Herz tödlich. Zum Tatzeitpunkt galt der Zugereiste als „15-Jähriger“. Ein staatsanwaltschaftlich eingefordertes Gutachten ergab jedoch eine Altersspanne von 17,5 bis 21 Jahren. „Nach vorläufiger Bewertung der bisherigen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zur Altersbestimmung des Angeklagten geht die Kammer … in Anwendung des Zweifelsgrundsatzes (in dubio pro reo) davon aus, dass der Angeklagte zum Tatzeitpunkt das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hatte„. Die Konsequenz wäre eine Anklage nach dem Jugendstrafrecht, unter möglichem Ausschluss der Öffentlichkeit.

Im Vorfeld der Tat hatten die Eltern des späteren Opfers mehrfach gegen den „Geflüchteten“ Strafanzeige wegen Beleidigung, Nötigung, Bedrohung und Verletzung persönlicher Rechte gestellt. Am 18.12. 2017 führte daraufhin die Polizei, im Beisein von zwei Betreuerinnen, eine sogenannte „Gefährderansprache“ durch. Auch der Vormund des Jugendamtes war informiert worden. Einer polizeilichen Vorladung war der Afghane nicht gefolgt. Nunmehr liegt die Anklageschrift (Aktenzeichen 7319Js16561/17) der BILD-Zeitung vor, die die Beweggründe für die gestellten Strafanzeigen aufzeigen.

Als Abdul D. das Handy von Mia kontrollieren wollte und sie sich dagegen zu wehren versuchte, habe er sie geschlagen und gewürgt. In der Beziehung wurde sie immer wieder ins Gesicht geschlagen und angeschrien, um ihr klarzumachen, dass sie sein Eigentum sei. Er empfand auch den Kleidungsstil seiner „Freundin“ als unpassend. Als sie im Bad einen Bikini trug, sei er „ausgerastet“. Bekannt geworden ist auch, dass der „Schutzsuchende“ in seinem Heimatland mit einer Cousine verlobt gewesen sein soll. Aus Rache habe Abdul D. sein späteres Opfer mit Nacktbildern im Internet erpresst und beschimpft. Nur aus Angst wäre Mia deshalb noch mit dem „Flüchtling“ zusammen gewesen, obwohl sie eigentlich schon einen neuen Freund hatte.

Der Fall wirft viele Fragen auf. Vor allem, warum die vielen Strafanzeigen den angeblich minderjährigen Afghanen nicht davon abhalten konnten, zur finalen Tat zu schreiten. Hatte er zum Beispiel Helfer, die diesen darüber aufklärten, dass in Deutschland kein Tatverdächtiger einer polizeilichen Vorladung Folge leisten muss?

Die Gefährderansprache erwies sich als zahnloser Tiger, da ich stark bezweifle, dass man Personen mit archaischen Prägungen hiermit nachhaltig erreichen kann. Verbale Ansprachen können im Gegenteil als „Schwäche“ verstanden werden und potentielle Täter in ihrem gewalttätigen Verhalten stärken. Das trifft auf In- und Ausländer gleichermaßen zu. Gab es in den Behörden Befürchtungen, der Rassismuskeule zu unterliegen, um spürbare Sanktionen einzuleiten? Welche konkrete Rolle spielte das Jugendamt? Welche konkrete Zusammenarbeit fand zwischen den Behörden statt, wieso konnte es zu einer derartigen Fehleinschätzung bei der Risikoanalyse kommen? Welche Einflussnahme übten im gesamten Geschehensablauf die Betreuer aus?

Hinterher ist man immer schlauer, aber selbstverständlich wäre diese Tat aus meiner Sicht zu vermeiden gewesen. Der Fall sollte Folgen für das ganze Land haben.


Steffen Meltzer, Buchautor von „Schlussakkord Deutschland – Wie die Politik unsere Sicherheit gefährdet und die Polizei im Stich lässt“ – im Handel und in unserem Shop:

Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

17 Kommentare

  1. Zitat:“Die Gefährderansprache erwies sich als zahnloser Tiger, da ich stark bezweifle, dass man Personen mit archaischen Prägungen hiermit nachhaltig erreichen kann. Verbale Ansprachen können im Gegenteil als „Schwäche“ verstanden werden und potentielle Täter in ihrem gewalttätigen Verhalten stärken. Das trifft auf In- und Ausländer gleichermaßen zu.“

    Genau das ist der Knackpunkt. Unser gesamtes Verwaltungs- und Justizsystem geht von einer Abschreckungswirkung aus, die auf den zivilisierten Bürger gemünzt ist. Wir haben es derzeit aber mit einer massiven Verrohung der Gesellschaft zu tun, die einerseits ihre Ursache in der massiven Zuwanderung krimineller Elemente findet und andererseits in der daraus folgenden Gegenbewegung der angestammten Bevölkerung.
    Um unzivilisierte Menschen in die Schranken zu weisen, bedarf es robusterer Instrumente und deutlich härterer Strafen.
    Die dilettantisch eingeleitete und gehandhabte Globalisierung führt zum Aufeinanderprallen unterschiedlichster Kulturen und zum Wettkampf um die (gesellschaftlichen) Ressourcen.
    Wir erleben zur Zeit also kein friedliches Mulitkulti, wie von den Vertretern der Amtskirchen sowie ihrer Anhängsel aus der Sozialindustrie immer propagiert, sondern den durch sie selbst eingeleiteten blanken Darwinismus. Und was das „survival of the fittest“ in der Praxis bedeutet, sieht man an solchen Fällen, wie dem in Kandel.
    Im Übrigen keine Seltenheit, wie durch die mangelnde Präsenz solcher Vorfälle in den Medien suggeriert, sondern ein massives gesellschaftliches Problem mit steigender Tendenz.
    Die Erkenntnis, dass die eigene Multikulti-Weltanschauung nicht zu Friede Freude und Eierkuchen führt, sondern zu Mord und Totschlag, muss endlich gesamtgesellschaftlich reifen.
    Dies geht nur dann, wenn man der Gesellschaft die Fakten nicht vorenthält oder sie andauernd beschönigt. Die politischen, religiösen und gesellschaftlichen Triebkräfte müssen auf ihren Denkfehler hingewiesen werden, denn er führt zum Gegenteil dessen, was eigentlich (oder angeblich?) beabsichtigt ist.

  2. Sollte Ihre Aussage tatsächlich zutreffen, wonach Behörden mittlerweile von NGOs fortgebildet werden, macht es mich einmal mehr fassungslos, was in diesem Land alles möglich ist. Danke für die Information!

  3. Staatsanwaltschaft und Richter haben leider nicht genügend Kapaziäten und keine Zeit, sich mit der Vielzahl der oben beschriebenen Aktivitäten von Muslimen, Afrikanern und der Antifa zu befassen. Sie sind vollauf mit der Verfolgung von AfD Anhängern wegen Ausdrücken wie Kopftuchmädchen, Messermännern und ähnlichem beschäftigt.

  4. Mal ehrlich, es hat sich halt keiner getraut, gegen den schon vorher völlig aus dem Ruder laufenden gehätschelten angeblich Schutzsuchenden vorzugehen, weil das IMMER die KARRIERE kostet! Deutschland 2018 – nicht linksverblödet => komplette ÄCHTUNG!
    Jeder einzelne polizeibeamte ist mitschuldig, der sich nicht getraut hat im Vorfeld härter vorzugehen, was rechtlich ohne weiteres möglich gewesen wäre! Aber sie trauen sich nicht, denn dann gibt es ein nicht so nettes Dienstgespräch.

  5. Das ganze linksgrünfeudalistische Schutzsuchendensystem ist nichts als ein moralischer Freikauf des eigenen schlechten Gewissens. Es gibt kein Recht auf Einwanderung über angebliche Schutzsuche vom anderen Ende der Welt aus in einem europäischen land nach Wahl. Das Gemeinsame Europäische Asylsystem, welches mit Asyl GAR nichts mehr zu tun hat, ist gescheitert und wird die EU endgültig zu Fall bringen, da ist auch verdammt gut so!

  6. Klingt doof, aber es passiert, weil wir nichts dagegen tun, so einfach ist das. Warum tun wir nichts dagegen? Weil ein wie auch immer gestalteter Fremdländerstatus sakrosankt gehandhabt wird und daran gaaanz viele Leute gaaaanz viel Geld verdienen (im Sinne von : Sie bekommen es).

    Hey, und wer hat uns dieses Glück bestellt? Jetzt kann ich mal Cato weglassen und einfach sagen:
    Merkel muss schnellstens weg!

  7. @NoName:
    Mein Lateinunterricht ist lange her, aber meinten Sie vielleicht „in dubio contra Germanos“ ?
    Denn „ante“ heißt ja wohl „vor“, und die Deutschen sind „Germani“, Akkusativ „Germanos“

  8. Nach meiner Meinung hätten die Behörden wissen können, daß bei Abdul D. eine „Gefährderansprache“ sinnlos ist. Wer sich mit den Verhältnissen in diesen Ländern, wie hier Afghanistan, beschäftigt, der weiß doch, daß Frauen dort übelst unterdrückt werden und absolut nichts zu sagen haben. Vor einigen Jahren las ich den erschütternden Bericht einer ganz jungen Afghanin darüber. Der Titel lautete „Als Frau in Afghanistan lernst du dich zu hassen“.

    „Welche konkrete Rolle spielte das Jugendamt? Welche konkrete Zusammenarbeit fand zwischen den Behörden statt, wieso konnte es zu einer derartigen Fehleinschätzung bei der Risikoanalyse kommen?“

    Eine Fehleinschätzung der Risikolage gab es auch im Fall „Alessio“. Der damals Dreijährige wurde im Frühjahr 2015 von seinem Stiefvater totgeprügelt.
    Zuvor war das Kind einige Male zur Behandlung in der Kinderklinik gewesen. Die dortigen Ärzte hatten Mißhandlungen festgestellt und zwei- oder dreimal schriftlich dem Jugendamt gemeldet.
    Auch da bleibt n. m. Meinung unklar, wie eine solche Fehlentscheidung geschehen konnte.

  9. „Der Fall sollte Folgen für das ganze Land haben.“
    Hat er doch schon. „Mütter gegen Gewalt“-Demos, die diese schrecklichen Taten thematisieren und anklagen werden von staatlich organisierten Antifahorden massiv physisch bedroht. Die MSM, Kirchen und Gewerkschaften stempeln ausnahmslos dieses Demo-Netzwerk als rechtsextreme Vereinigung ab, der man sich helldeutsch und aufrecht und anständig entgegenstellen muss!
    Na wenn das keine einschneidenden Folgen sind, was dann?
    Der „Zustand“ dieses Landes führt bei mir immer öfter und immer schneller zu retrograder Peristaltik der Speiseröhre!

  10. Folgen für das ganze Land sind nur zu erwarten wenn einem Politiker der Blockparteien soetwas durch einen „Schutzsuchenden“ geschieht. Dann würde das BVG sofort die AfD verbieten.

  11. Geschätzte Altersspanne zwischen 17,5 und 21 Jahren? Also gerade noch so unter 18 Jahren möglich. Das klingt für mich wie ein Witz. Ich kann nicht glauben, dass Mediziner bei einem so jungen Menschen nur so grob das Alter abschätzen können. Da kann man jemanden mit „Sichtprüfung“ bald genauer einschätzen…

  12. Tja, der Fall sollte Folgen haben. Wird er aber nicht, außer die Leute wählen anders. Wer immer noch die wählt, die uns das alles eingebrockt haben, dem ist nicht mehr zu helfen. Heute wurde im Bundestag Alice Weidel nach einer sachlich sehr differenzierten, von ehrvorragender Argumentation getragenen und in allen Punkten zutreffenden Rede von Herrn Schäuble zurecht gewiesen, vom Rest gab es unqualifizierte Äußerungen und Geschrei. Das zeigt, dass Vielen das „virtue signalling“ wichtiger ist als eine sachliche Auseinandersetzung. Wenn Frau Weidel von Messerstechern spricht so trifft sie den Nagel auf den Kopf-muss aber erleben, dass man sie kriminalisieren will statt den eigentlichen Täter.

    Und ansonsten: da wird wohl Vieles verschwiegen, unter den Teppich gekehrt, der Öffentlichkeit vorenthalten und schöngeredet. Wenn ein in einer Mannheimer Asylunterkunft untergebrachter krimineller Migrant eine Straftat begeht heißt es in den Medien „Ein Mannheimer“. Generell wird bei Straftaten immer erst die Frage gestellt „war ein Migrant involviert“. Falls nicht großes Aufatmen-unabhängig davon wie schlimm das Ganze für die Geschädigten ist. Bei diesem ungeheuerlichen Zynismus muss man sich nicht die Frage stellen, warum Informationen zurückgehalten und Straftäter mit Migrationshintergrund nicht konsequenter unter Beobachtung gestellt werden-am besten BEVOR sie Schaden anrichten können. Dass man solche Leute konsequent und zeitverzuglos abschiebt wäre das einzig Richtige-aber auch das wird ja nicht getan.

    Wie lange soll das so noch weiter gehen?

  13. Merkel hat den Grenzschutz aufgelöst und jeder der will, kann somit nach Deutschland einreisen. Auch Mörder, Verbrecher und nicht sozialisierte Menschen….Merkel hat aus einen sicheren Deutschland ein Deutschland des täglichen Überleben…Zahn um Zahn und Auge um Auge gemacht….Somit wird man in Zukunft sich selbst und seine Familie schützen müssen in dem man solche Fanatischen Kulturbereicherer genauso mit Gewalt entgegen tritt….eine klare Ansprache hilft in den meisten Fällen, bei solchen Typen, nicht….die kennen nur die Sprache der Gewalt und des Stärkeren.
    Die sagen zwar immer Ja-Ja…habe verstanden…aber im stillen und im Hintergrund wird schon an der Vergeltung (und das meist mit Gewalt und Waffe) gefeilt.
    Alles bekannt und erlebt…viele „Gutmensch Deutschen“ werden in Zukunft noch ein sehr unschönes und böses Erwachen bekommen.

Einen Kommentar abschicken