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Die neuen Lieben des einstigen Hardliners

Kai Wegner: Private Liebe und Staatsaffäre

09.01.2024

| Lesedauer: 2 Minuten
Der Berliner Bürgermeister Kai Wegner liebt Katharina Günther-Wünsch. Das wäre eigentlich seine Privatsache, wenn er die Frau nicht nur zu seiner Freundin, sondern auch zu seiner Bildungssenatorin gemacht hätte.

Ein gut acht Monate altes Bild bekommt nun eine ganz neue politische Bedeutung. Es zeigt Kai Wegner, wie er seiner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) den Amtseid abnimmt. Sie himmelt ihn an. Die Gesichter sind sich nah. Hollywood hätte in den 50er Jahren an der Stelle abgeblendet. Zu viel Erotik. Waren der Bürgermeister und seine Senatorin da schon ein Paar?

Die beiden sagen nein. Sie seien erst zu Mann und Frau geworden, als sie schon Bürgermeister und Senatorin waren. Solch private Fragen sind nun politisch. Denn die Frage steht im Raum, ob das neue Paar, Bett und Kabinettstisch voneinander trennen kann. Die Opposition sagt nein, das können die beiden nicht. Die Grünen beklagen in der Berliner Morgenpost einen „Interessenkonflikt“. Die Linke kündigt an, nicht für immer schweigen, sondern sprechen zu wollen, wenn Privates mit Beruflichem verquickt werde. Allerdings ist bei den beiden Parteien auch Eifersucht im Spiel. Ihr Partner SPD ist im Frühjahr mit Wegner fremdgegangen und hat Grüne und Linke für ihn verlassen.

Wegner hat die Affäre mit Günther-Wünsch nicht öffentlich gemacht. Zeitungen des Springer-Verlags haben sie aufgedeckt. Erst als der Druck stieg, bekannte sich der Bürgermeister öffentlich. Und auch da nicht mit einem selbstbewussten Auftritt wie einst Klaus Wowereit – „ich bin schwul und das ist auch gut so“ – sondern mit einem Statement über seinen Anwalt. Erst im Herbst 2023 sei es zur Beziehung bekommen, so der Anwalt. Mittlerweile ermittelte das Springer-Portal „Business Insider“, dass Liebesgeflüster schon im März beobachtet worden wäre. Hier geht es nicht um die Buchhaltung der Liebe. Für April wurde durch die Recherchen von TE letztlich die Neuwahl erzwungen. Waren die beiden vorher schon ein Paar würde das bedeuten: Wegner hat seine Geliebte zur Senatorin befördert.

Das Beamtenrecht sieht vor, dass Affären zwischen Kollegen grundsätzlich nicht verboten sind. Erst wenn Privates und Dienstliches unzulässig vermischt wird. Etwa, wenn ein Vorgesetzter seine Geliebte über Gebühr befördert. Dann droht einem der beiden die Versetzung. In Berlin haben zuletzt Erich und Margot Honecker in einer Regierung gesessen. In einer Demokratie ist das aber mehr als eine rechtliche Frage. Da muss ein Politiker sein Treiben nicht nur über einen Anwalt erklären können.

Wobei da Wegner seinen Wählern ohnehin einiges schuldig bleibt. Im Wahlkampf hat er sich noch als konservativer Hardliner feilgeboten – kaum im Amt gab er dann den grünsten unter den ohnehin vielen Grünstichigen in der Merzkel-CDU. Die grün-linken Medien danken Wegner nun den Wandel vom Helmut zum Habeck. So titelte die Zeit über seine Affäre „Kai Wegner macht Beziehung mit Senatorin öffentlich“. Damit legt die Zeit die Wahrheit maximal im Sinne des Bürgermeisters aus. Wie viel Gift die Oberlehrer-Bibel in der gleichen Sache spucken würde, wäre er noch der konservative Hardliner, lässt sich nur erahnen. So war 2023 für Wegner ein Jahr des Wandels: Neue Frau, neue Agenda, neue Freunde. Ob er jetzt seine Liebe ganz offen den Grünen eingesteht, die Zeit heiratet oder es demnächst eine Katharina Günther-Wünsch-Wegner gibt – Berlin bleibt spannend.

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30 Kommentare

  1. Meine Güte, als ob Berlin nicht ganz andere Probleme hätte. Von mir aus kann der Kai im Frühling seinen Geschlechtseintrag ändern lassen, im Dienst ein rosa Miniröckchen anziehen und mit seiner Bildungssenatorin eine lesbische Ehe eintragen lassen, die er öffentlich bei Vollmond auf der Quadriga des Brandenburger Tores vollzieht. Das passt doch alles bestens zum Hauptstadtslum, dem Reservat für alle Durchgeknallten und Schmerzfreien. Have fun!

  2. Erinnert mich irgendwie an den seinerzeitigen reg, Bürgermeister Wowereit (SPD). Einer seiner ersten „Amtshandlungen“ war der Ausspruch „Ich bin schwul“. Als hätten alle gerade auf sowas gewartet. Und dann noch „Berlin bleibt dreckig“. Und damit wars das dann schon. Während der 8 Jahre seiner Amtszeit hat der dann nur noch abgehangen. Niemand hat wohl anderes erwartet. So wird es hier wohl mit diesem Wegner auch werden.

  3. Auch dies ist in DE normal, siehe Graichen-Geschichte. Jeder Politiker (erstmal egal ob gewählt oder hoch gelogen) kennt einen guten Freund (Freundin oder Diversen) der bestimmt gut ins Lü….umfeld passen könnte und der wird dann (wegen Durchsetzung persönlicher oder auch gegenseitiger) Interessen und Belange, natürlich für gut geeignet befunden. Und damit dies doch nicht ganz so auffällt, wird eben der „Bund für gegenseitige …… äh fürs Leben“ geschlossen???

  4. Eine ähnliche „Zufälligkeit“ konnte man auch bei Scholz und Ernst erkennen.
    Scholz in Hamburg, Ernst in Schleswig-Holstein.
    Scholz in Berlin, Ernst in Brandenburg.

  5. Uih…da war sie nach ihrer Ernennung zur Bildungssenatorin wohl so gerührt, das dort „Liebe“ entstanden ist.// Ende Sarkasmus.

    Als Mann, der viel in internationalen Unternehmen gearbeitet hat, hält man sich eigentlich an die Maxime: Don´t f*ck the company

    Eventuell hat sich Wegner ja auch von diesem Artikel „inspirieren“ lassen..
    Das der in Berlin geschrieben wurde, ist ein lustiger Wink des Schicksals:
    https://mitvergnuegen.com/2016/never-fuck-the-company-ist-es-eine-gute-idee-mit-dem-kollegen-eine-affaere-zu-haben/

    Nur das mit den beschriebenen, tatsächlichen „Workloads“, sollte mir Wegner bei seiner scheinbaren Arbeitsperformance einmal genauer darlegen! 😀

  6. Im Wahlkampf hat er sich noch als konservativer Hardliner feilgeboten – kaum im Amt gab er dann den grünsten unter den ohnehin vielen Grünstichigen in der Merzkel-CDU.“
    „Merzkel-CDU.“
    Das ist eben das Problem, das die CDU für Ampel-Kritiker unwählbar macht: Die CDU ist immer noch auf Grünen-Kurs. Merz ist eine (Ent-)Täuschung.

  7. Katharina Günther-Wünsch wurde für Kai Wegner erst attraktiv, als… Kai Wegner wurde für Katharina Günther-Wünsch erst attraktiv, als… Beide kennen sich aus der CDU. Kai Wegner wurde nach der gewonnenen Wahl nicht zugetragen, hol die Günther-Wünsch als Bildungssenatorin, die kennste noch nicht, iss aber jut.

  8. „In einer Demokratie ist das aber mehr als eine rechtliche Frage.“ In einer Demokratie schon. Aber in Berlin? Alles Gute den Beiden.

  9. Der eigentlich Skandal ist doch wohl, dass da Mann und Frau ein Paar bilden und das im woken Berlin! Abscheulich, wie soll die LBGQT-Community so ein reaktionäres Verhalten ertragen?

    • Sass er nicht ganz vorn auf dem LBGQT- Komitee-Wagen beim CSD-Umzug?

  10. Der Vorgang bestätigt die Ausage von Prof. Hans-Hermann Hoppe, wonach Konservativ heute bedeutet, die gleichen Programme und Lebensstile wie die Linken nur mit anderen Leuten.

  11. die Kernfrage: machen sie beide, unabhängig und neutral voneinander betrachtet, einen jeweils guten Job?

    • Es gibt kein richtiges Leben im Falschen und es gibt keinen „jeweils guten Job“ in der Regenbogenmafia.

  12. Grünlinkswoke Filz-, Veddern- und Clan-Wirtschaft, worum nicht auch in den Reihen des woken Wegners (CDU)?!

    – – – – – –

    Zitat: „Die beiden sagen nein. Sie seien erst zu Mann und Frau geworden, als sie schon Bürgermeister und Senatorin waren“

    Na klar??,? fehlt nun nur noch, dass sie dem dummen Wahlpack erzählen werden, dass sie sich doch bis zu ihren Amtseiden gar nicht bemerkt haben und sich dann aber nach deren jeweiligen Amtsvereidigungen angeguckt hätten und SCHWUPS: war es -Potzblitz?- Liebe auf den ersten Blick?

  13. Was ist nur aus dem Personal der CDU geworden – grausam, grausam…. -.
    Bezeichnet: „Kai Wegner, Regierender Bürgermeister von Berlin“.
    K. W. wäre vor Jahren noch nicht einmal für den Gemeinderat von Posemukel von der CDU nominiert worden.
    Quo Vadis CDU?

  14. Politiker treiben es sprichwörtlich, wie sie wollen. Anstand, Verantwortung und gar Rücktritt sind ihnen mit dem Durchregieren während Merkel und Corona komplett fremd geworden.

  15. Na ja, besser eine Partner aus der eigenen Partei, als Reklame zu machen mit einem Ehe-Partner, der den Grünen angehört. So geschehen durch den CSU-Kandidaten bei uns im Ort.
    Aber grundsätzlich haben diese Leute, die im Rampenlich stehen, allesamt wenig bis keine Leitlinien/Moral. Gab es da nicht mal einen Bundespräsidenten, der wegen 200€ zurücktreten musste? Im Fall des Bürgermeisters von Berlin halte ich es für völlig uninteressant, wann die beiden zusammengekommen sind. Im Strafrecht gilt die Unschuldsvermutung. Bei hochrangigen Staatsdienern – und dazu zähle ich mindestens Politiker auf Regierungsposten – gilt, handeln im Zweifel gegen den Vorwurf von „Verbandelung“.
    Da aber diese Grundsätze bei RRG nicht gelten bzw. nur gelten, wenn es um die „Anderen“ geht, verliert die Moral weiterhin an Boden: Was dem Einen recht, ist dem Anderen billig. So geht alles zugrunde. Zu bewundern sind diejenigen, die die Fahne hochhalten, und sich dem Billigen nicht beugen.

  16. In jeder großen Firma müßte einer von beiden den Bereich/die Abteilung wechseln. Ein Liebesverhältnis, so sehr es ihnen ja gegönnt sei, zwischen unmittelbar Vorgesetztem und Mitarbeiter gibt immer Anlaß zu allerlei Tuscheleien, Verdächtigungen, Unruhe. Hinzu kommt, daß dann die Gruppendynamik, die Zusammenarbeit erheblich gestört wird, weil im Kreise der Untergebenen kein offenes Wort untereinander, d.h. ohne den Chef, mehr gesprochen werden kann. Wer so etwas einmal erlebt hat, weiß, wie unterschwellig destruktiv eine solche Situation ist.

  17. Es ist doch ganz einfach – wenn in einer Behörde zwei Mitarbeiter im gleichen Fachbereich eine Beziehung eingehen, wird einer versetzt. Und zwar so weit weg, dass da keinerlei Konflikte zwischen Privatleben und Dienst bestehen.
    Besteht sogar ein dienstliches Vorgesetzten-Untergeordneten-Verhältnis, „brennt der Baum“, der Vorgesetzte wird idR wegversetzt und erleidet nicht selten einen „Karriereknick“.
    Es ist aber immer wieder interessant, dass das, was für niedere Kreaturen wie Sacharbeiter und Sachgebietsleiter gilt, nicht bei deren obersten Vorgesetzten gelten soll. Anscheinend sind diese qua Amtsbezeichnung schon vor dem Verdacht der Korruption und des „nach oben schlafens“ gefeit.
    So eine Doppelmoral widert mich einfach nur an, so egal mir seine Liebschaften auch sind. Entweder, alle dürfen dass – oder keiner!

    • Mir kann auch keiner erzählen, dass Dienstliches bei denen zu Hause außen vor bleibt. Das passiert nur in Beziehungen, in denen nicht mehr zu Hause geredet wird – ist doch völlig weltfremd!

  18. Die deutsche Politik ist sich ihrer täglichen Provokationen gar nicht mehr bewusst. Die realpolitische Frage ist doch: wie groß muss die Katastrophe noch werden bis dieses Land wieder eine Perspektive Richtung oben hat?

  19. Das Hauptproblem ist eher die Grundhaltung von Herrn Wegner, die eher in R2G passt, als in die CDU. Aber vielleicht sind die CDU Wähler in Berlin anders gestrickt als in dem Rest der Republik. Ich weiß beim besten Willen nicht, was sich Herr Wegner bei seinen Aktionen denkt.

    • Wegner hat ganz klar Wählertäuschung begangen, indem er vor den Wahlen sich als Konservativer präsentierte und nach den Wahlen sich dann als de-facto-Grüner outete. Dürfte wohl typisch für die Gesamtpartei sein, die nach wie vor vom Merkel-Ungeist beherrscht wird. Wollen aber anscheinend viele Leute/CDU-Wähler immer noch nicht kapieren.

      • Also diese „Wählertäuschung“, gerade von der CDU (Merkel: Es darf doch keiner glauben, das nach der Wahl getan wird, was vor der Wahl versprochen wurde), ist ja nun wirklich ein alter Hut. Funktioniert aber wieder und wieder. Was ziemlich deutliche Schlüsse auf den Wähler zulässt.

  20. Vetternwirtschaft ist ja was typisch konservatives und kommt öfter vor als wir uns das denken.

  21. Der Wegner hatte von Anfang, ungeachter der Hoffung mancher, wenig klare und verlässliche Züge. Jetzt kommen auch die privaten Verhältnisse on top.
    Diesem Gesamtbild entsprichen auch seine Politik und seine Auftritte. Ich habe den Eindruck, dem ist das alles zwei, drei Nummern zu groß.

  22. Das ist eine Nebensache aber Ich frage mich trotzdem, ob die Aufregung überhaupt da wäre, wäre der Bürgermeister eher divers in seinem Wahl. Ich kann mich erinnern, dass Oberbürgermeister in einem anderem großen Stadt das gleiche getan hat und durfte weiter machen – stattdessen hat die Person, die das Thema ins Licht gebracht hat, Probleme bekommen.

  23. Wegner ist symptomatisch für die CDU. „Rechts“ blinken, um dann nach der Wahl umgehend links abzubiegen. Genau das wird auch bei den kommenden Wahlen der Fall sein. Unter dem Druck der „rechten“ Konkurrenz von AfD, demnächst auch WU, werden ein paar markige Forderungen aufgestellt werden, die sich dann nach den Wahlen schnell verflüchtigen. Schließlich hat die CDU sich ja bereits auf einen linken Koalitionspartner festgelegt und in einer Koalition muß man bekanntlich „Kompromisse machen“. Die Vergabe eines Senatorenposten an sein Gspusi müßte eigentlich zum Rücktritt führen, wäre Wegner ein Ehrenmann oder sein Gspusi eine Ehrenfrau. Aber das ist nicht der Fall; passen perfekt in die politische Landschaft, erst recht nach Berlin.

  24. Eine köstliche Posse aus der Loser-Metropole. Dennoch wird der treudoofe Michel weiterhin die „Christdemokraten“ wählen, denn im Hinblick auf die offenkundig konservative Alternative hat er ein für allemal verinnerlicht: „Aber der Höcke!“ Und so bleibt alles, wie es ist.

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