Ich würde gerne, noch bevor ich Falten kriege, gerne mal ausziehen und in meinen eigenen vier Wänden leben. In einer kleinen Küche würde ich dann leckeres Essen kochen und gemeinsam mit Freunden auf einem kleinen Balkon sitzen und schmausen. Bisher scheitert das vor allem daran, dass mir die Kohle fehlt. Wohnungen in Berlin sind teuer und knapp und auch für gute Lebensmittel muss man einiges blechen. Gibt es also zur kommenden Bundestagswahl Parteien, die uns jungen Leuten den Start in die Selbstständigkeit mit eigener Wohnung und eigenem Haushalt erleichtern wollen? Wer verspricht uns ein schönes Leben mit bezahlbarer Miete und leckerem Essen? Und wer will uns mit Vorschriften und Verboten wie Kinder behandeln? Ein Blick in die Wahlprogramme.
Die Grünen wollen uns zu Vegetariern machen und auf Zucker-, Salz- und Fett-Diät setzen
Ihr esst wie ich gerne saftige Steaks, knusprige Hühnerkeulen und andere Fleischgerichte? Dann betet mit mir, dass sie Grünen nicht in die Regierung kommen. Die Baerbocksche Verbotspartei will uns nämlich am liebsten alle zu Vegetariern und Veganern machen – dem Klima zuliebe. Im Parteiprogramm liest sich das so: „Klimaschutz heißt auch, dass wir als Gesellschaft weniger tierische Produkte produzieren und konsumieren werden. Wir wollen vegetarische und vegane Ernährung attraktiver und zugänglich für alle Menschen machen.“ „Attraktiver machen“ klingt so nett – gemeint ist, dass Fleisch deutlich teurer werden soll. Auch für Milch und Butter sollen wir mehr bezahlen. Pflanzliche Ersatzprodukte wie Hafermilch und Soja-Hack wiederum sollen günstiger gemacht werden – zum Beispiel durch eine verminderte Mehrwertsteuer. Wenn es nach den Grünen geht, stehen wir also bald vor dem Fleischregal, gucken traurig zwischen Geldbeutel und Rumpsteak hin und her und überlegen, ob wir morgen das Frühstück ausfallen lassen, damit wir uns heute noch eine Fleischmahlzeit leisten können. Und das ist noch nicht alles – Baerbocks Partei hat außerdem einen Angriff auf Tiefkühlpizza, Fischstäbchen und Co geplant. Lebensmittelhersteller sollen gezwungen werden, den Zucker-, Salz- und Fettgehalt in Fertiglebensmitteln auf einen vorgegebenen Wert zu reduzieren. Klingt jetzt für alle, die eh schon mal auf einen der Stoffe verzichten wollten, vielleicht nicht schlecht. Aber eins ist ja wohl klar: ohne Zucker-, Salz- und Fett schmeckt die Fertigpizza plötzlich wie eingeweichtes Knäckebrot. Und wenn man dann auf selbstgemachte Pizza umsteigen will, muss schon wieder das Zigarettengeld angezapft werden, um die horrenden Preise für Salami- und Schinkenbelag bezahlen zu können.
Leider sind die Grünen mit ihrer Regulierungswut nicht die einzigen. Fast alle Parteien wollen sich in unser Essverhalten einmischen – wenn auch weniger radikal. Stolz brüstet sich die CDU in ihrem Programm damit, in ihrer Amtszeit den „Nutri-Score“ eingeführt zu haben – also diese Farbskala auf Lebensmitteln, die uns zeigen soll, wie nahrhaft und „gesund“ ein Produkt angeblich ist. Dabei ist diese Kennzeichnung ziemlicher Humbug: sie ist Ergebnis einer Berechnung, die positive Punkte für Ballaststoffe, Proteine, Nüsse, Obst und Gemüse vergibt, während viel Zucker, Kalorien, gesättigte Fettsäuren und Salze negative Punkte bringen. Das Problem: manche lebenswichtigen Stoffe, wie zum Beispiel Vitamine, sind in der Berechnung nicht enthalten und verfälschen sie somit. Außerdem ist die Berechnung höchst fehleranfällig – Olivenöl zum Beispiel kriegt eine schlechte Bewertung, da es – wer hätte das gedacht – viel Fett enthält. Dabei haben inzwischen viele Studien gezeigt, dass Olivenöl sehr gesund für’s Herz ist. Es ist also auch völliger Quatsch, grundsätzlich alle Arten von Fetten, Zucker und Salzen als gesundheitsschädigend zu bewerten – doch genau das tut der „Nutri-Score“ der CDU.
Auch SPD, Linke und FDP warten mit allen möglichen Ideen für Lebensmittel-Kennzeichnungen auf. Allein die AfD spricht sich dezidiert gegen eine Lebensmittelbesteuerung, wie eine Fleisch- oder Zuckersteuer, aus. Begründung: „Die AfD unterstützt das Leitbild des mündigen Verbrauchers. Er soll in seinem Konsumverhalten nicht staatlich bevormundet werden“.
FDP, Union und AfD wollen die Wohnungsknappheit bekämpfen
Eine bezahlbare Wohnung in einer Großstadt wie Berlin zu finden, ist im Moment sehr schwer. Wenn sie dann noch einigermaßen zentral sein und einen Balkon und eine Badewanne haben soll, hat man kaum noch Chancen. Ich habe viele Freunde, die schon seit Jahren nach einer Wohnung suchen und einfach nicht fündig werden. Wenn dann doch mal ein gutes Angebot online geht, kann man sicher sein, einer von hunderten Interessenten zu sein. Um es marktwirtschaftlich auszudrücken: Die Nachfrage in Berlin nach Wohnungen ist einfach viel größer als das Angebot – das treibt die Preise nach oben. Da denkt sich jetzt wahrscheinlich jeder von euch, der im Wirtschaftsunterricht aufgepasst hat: Na dann muss halt das Angebot erhöht werden, um der Nachfrage zu entsprechen – dann fallen auch die Preise. Ist eigentlich logisch. Doch die Sozialisten sehen das bekanntlich anders. Sie wollen Pipi Langstrumpf spielen und einfach vorgeben, wie viel eine Wohnung zu kosten hat. So wollte die Berliner rot-rot-grüne Regierung mit dem Anfang 2020 eigeführten Mietendeckel erzwingen, dass Mieten eingefroren werden – oder sogar verringert werden müssen, wenn sie unter einer vorgegebenen (von der Lage und der Ausstattung der Wohnung abhängigen) Obergrenze liegen. Der sozialistische Traum war nach einem Jahr aber schon ausgeträumt – im April diesen Jahres hat das Bundesverfassungsgericht den Mietendeckel für verfassungswidrig erklärt. Begründung: Es liege nicht nicht in der Kompetenz der Bundesländer, so ein Gesetz zu erlassen. Das könne nur der Bund. Dieser habe 2015 auch die Mietpreisbremse beschlossen – also die Vorgabe, dass der Mietpreis bei Neuvermietung nicht über 10% der „ortsüblichen Vergleichsmiete“ liegen darf.
Ihr ahnt, zu welcher Schlussfolgerungen die Sozialisten deutschlandweit gekommen sind? Der Mietendeckel muss einfach per Bundesgesetz beschlossen werden! Dieses Vorhaben spiegelt sich nun in den Wahlprogrammen wieder. Die Linken sind direkt und fordern: „Mieten deckeln bundesweit!“. Die Mietpreisbremse sei ihnen nicht genug. SPD und Grüne wollen auch den Mietendeckel – sie vermeiden nur, das Wort zu nennen. Beide Parteien wollen zusätzlich zur Mietpreisbremse Mieten für eine Zeit einfrieren und vorschreiben, dass sie nur um ein paar wenige Prozente im Jahr erhöht werden dürfen. Die Grünen wollen außerdem Mietobergrenzen schaffen. Eingefrorene Mieten, Mietobergrenzen – viel fehlt da nicht mehr zum Mietendeckel, wie es ihn in Berlin gab.
Dabei ist inzwischen erwiesen, dass der Mietendeckel vollkommen ineffizient ist, um die Wohnungsnot in Großstädten zu bekämpfen. Eine Analyse der Online Wohnungsplattform ImmoScout24 aus dem Februar 2021 zeigte, dass der Mietendeckel zwar in der Tat zur Folge hatte, dass der Preis für Neuvermietungen im Jahr 2020 im Schnitt um 7,8 Prozent gesunken ist – gleichzeitig hat sich aber das Angebot neu inserierter Mietwohnungen um 30 Prozent reduziert und die Anzahl der Bewerber für eine Wohnung stark erhöht. Im Januar 2021 gab es laut ImmoScout24 rund 214 Interessenten pro Inserat. Das sei ein Anstieg von 67 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Stellt euch das mal vor: nach langer Suche findet ihr endlich eine schöne und bezahlbare Wohnung, macht Luftsprünge und putzt euch für die Wohnungsbesichtigung heraus – und dann müsst ihr da mit 200 Hanseln in der Schlange stehen. Schon bei der ersten Mutter mit Kind, die ihr seht, könnt ihr aufgeben. Denn wer will schon einem Student mit noch eher unsichereren Einkommensverhältnissen eine Wohnung geben, wenn er sie einer jungen Mutter mit Lehrergehalt geben kann. Da muss man schon sehr kreativ werden, um den Vermieter von sich zu überzeugen. Wenn es also wirklich zu einem bundesweiten Mietendeckel kommen sollte, können wir uns darauf einstellen, noch eine ganze Weile bei Mutti oder in nervigen WGs zu wohnen.
Allein CDU, FDP und AfD wollen bauen und damit das Wohnungsangebot steigern. Alle drei Parteien lehnen den Mietendeckel ab, die Gelben und Blauen wollen auch die Mietpreisbremse abschaffen – die Union sagt dazu nichts. Stattdessen wollen alle drei Parteien Wohnungsneubau erleichtern und attraktiver machen – Union und FDP unter anderem durch Entbürokratisierung und mehr steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten. Die AfD durch eine Vereinfachung des Baurechts.
SPD, Grüne und Linke wollen Geld verprassen und wir sollen dafür zahlen
Keine Partei gibt so sehr vor, sich für die Jugend einzusetzen, wie die Grünen. Sie präsentieren sich als Klimaretter und suggerieren, uns mit ihrer grünen Politik eine sorglose Zukunft wie im Auenland bescheren zu können. In ihrem Programm schreiben sie: „Geringe Schulden nützen zukünftigen Generationen nichts, wenn gleichzeitig das Klima kippt und die Infrastruktur zerfällt. Deshalb sollten solche Investitionen auch aus Krediten finanziert werden können“. Das klingt zwar erstmal ganz nett, heißt aber im Klartext: die seit 2009 im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse soll abgeschafft werden. Deutschland soll wieder mehr Geld ausgeben, als es in der Tasche hat. Auch SPD und Linke wollen die Schuldenbremse abschaffen und Investitionen mit Krediten bezahlen. Hier zeigt sich, wie „jugendfreundlich“ die rot-grünen Parteien wirklich sind. Wer soll denn die Schulden, die jetzt gemacht werden, begleichen? Das sind wir und unsere Kinder. Die Milliarde für Lastenfahrräder, die niemand von uns fahren will; die Milliarden für E-Mobilität, die niemand von uns nutzen will – all das sollen wir dann in Zukunft mit höheren Steuern oder Sparprogrammen der Regierung ausbaden. Wir sollen für die wahnwitzigen Ausgaben von Grünen und Konsorten bezahlen, obwohl wir nichts, aber auch gar nichts davon haben. Dass die Welt in ein paar Jahren einem Klima-Armageddon gleichen wird, glaubt außer ein paar abgedrehten FFF-Ultras doch niemand. Die Schulden, die im Namen der Klimarettung gemacht werden, aber sind real.
Kleiner Trost: FDP und CDU wollen die Schuldenbremse beibehalten, um künftigen Generationen nicht mit Schulden zu belasten. Die AfD sagt in ihrem Programm nichts zur Schuldenbremse.
Wir sehen also: kommen Grüne, SPD oder Linke in die Regierung, wird es deutlich schwerer für uns werden, selbstbestimmt zu leben. Wir müssen mehr bezahlen, um gut zu essen, wir werden lange auf eine bezahlbare Wohnung warten müssen und wir können zusehen, wie immer mehr Kohle verprasst wird, die wir später durch unsere Arbeit wieder reinholen sollen. Hoffentlich kommt es nicht dazu.
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Generationen von Studenten haben während ihres Studiums in einem Dachstübchen gewohnt und haben das sogar überlebt. Was wollen Sie, selbstständig werden, oder von „Staatsknete“ leben? Sehen Sie zu, dass Sie Ihr Studium, oder Ihre Ausbildung hinbekommen. Übrigens, warum glauben Sie haben frühere Studenten in WGs gewohnt? Weil es so kuschelig war? War es nicht.
Mhh, soweit ich mich erinnere, hat die Autorin im Artikel nicht davon gesprochen das sie irgendwelcheStaatsknete möchte oder fordert, sondern nur geäußert das sie bspw eine bezahlbare Wohnung und Essen möchte was IHR schmeckt gefällt. Und was die Zeiten von früher betrifft, hierzu kann ich immer nur sagen das wir früher auch mal einen Kaiser hatten und „heute heute ist“.
Ich denke die Autorin hat für sich kein Luxusleben gefordert, sondern nur Dinge die (eigentlich) der heutigen Normalität entsprrchen. Und wenn die Autorin hier dann zum Beispiel ein Leben in einer WG ablehnt und dannn auch noch bereit ist für ihr eigenes Zimmerchen/Wohnung mehr Miete auszugeben, dann ist es meiner Meinung nach ihr gutes Recht.
2.) UND abschließend auch noch eine persönliche Meinung:
WENN es so wäre, dann wäre/ist es mir zig Male lieber wenn UNSERE heranwachsenden und fleißig sein wollenden Studenten die Wohnungsmiete per Staatsknete bezahlt bekommen als wenn 100000de bzw millionen ins Land geflutete „Fachkräfte“ ihre Wohnungen per Staatsknete finanziert bekommen. Doch das ist nur meine persönliche Meinung.
Liebe Frau Fusser,
Sie müssen sich keine Sorgen um Ihr Geld und die Schulden machen, welche die Grünen planen. Da Sie kein Geld mehr für Reisen, Fleisch, Auto und sonstige Luxusgüter ausgeben werden (alles verboten), kommen Sie mit dem bisschen, dass Ihnen nach Abzug der Steuern übrig bleibt, gut über die Runden.
Zitat Grüne: „Geringe Schulden nützen zukünftigen Generationen nichts, wenn gleichzeitig das Klima kippt und die Infrastruktur zerfällt.“ Umgekehrt wird auch ein Schuh daraus: Ein „gerettetes Klima“ – so man es denn von Deutschland aus retten könnte – nützt zukünftigen Generationen nichts, wenn sie vor einem Schuldenberg hoch wie der Himalaya und vor dem wirtschaftlichen Nichts stehen. Sie haben wieder einen sehr guten Artikel abgeliefert, Frau Fußer, Glückwunsch!
Und jetzt noch etwas Persönliches an die Autorin: Schwierigkeiten, in Berlin eine Wohnung zu kriegen? Die jungen Leute, die ich kenne, weltoffene Grünen- und Linkswähler, haben da kein Problem. Deren Eltern fragen einfach ihre Bekannten in Berlin, wann mal wieder was in deren Mietshäusern frei wird. Warum machen Ihre Eltern das nicht auch? Haben Sie zu Ihren Eltern ein schlechtes Verhältnis?
Andere Fürsprechern Ihrer Generation, wie etwa Luisa Neubauer, haben auch nie Wohnungsprobleme. Sie müssen schon ehrlich mit sich ein und die Verantwortung für Ihr eigenes Leben selbst tragen, anstatt sich für alles bei „der Politik“ zu beschweren.
„Grüm“ muß man sich eben leisten können, dann geht das problemlos, dann schmeckt auch der vegane Smoothie in LA.
„Ich würde gerne, noch bevor ich Falten kriege, gerne mal ausziehen und in meinen eigenen vier Wänden leben. In einer kleinen Küche würde ich dann leckeres Essen kochen und gemeinsam mit Freunden auf einem kleinen Balkon sitzen und schmausen. Bisher scheitert das vor allem daran, dass mir die Kohle fehlt.“
Mit solch einer Einstellung kann auch nichts mit „Selbständig sein“ werden.
Man sollte nicht warten bis der gütige Staat mehr Geld oder günstigere Wohnungen zaubert.
Warum überhaupt ausziehen?`Allenfalls für Lehr- oder Studienjahre, dann möbliertes Zimmer. Hernach zurück ins Elternhaus, Altvordere pflegen.
Mhh, und was schlagen Sie hier dann einen jungen Menschen u/o einen Studierenden bzgl der Wohnungssuche vor anders und besser zu machen?
Ich weiß natürluch nicht wo Sie wohnen und wie bei Ihnen der Wohnungsmarkt aussieht. Doch für das reiche Hamburg kann ich Ihnen versichern, dass selbst auch hirr der -vor allem bezahlbare/soziale- Wohnungsmarkt mehr als beschi…. aussieht und die Wartelisten und Menschenschlangen lang, sehr lang, sind.
Was man hier dann vor allem auch als Studierender oder junger Mensch u. Berufsanfänger anders und besser machen sollte um eine bezahlbare Wohnung in auch einer normalen(buntfreien) Wohnumgebung zu bekommen, weiß ich nicht.
„Viele junge Menschen wollen möglichst bald ins selbständige Leben mit eigener Wohnung, eigenem Haushalt und eigener Steuerklärung starten.“
Ähm nein, srry. Das war vielleicht vor frühestens 10 Jahren so.
Heute dank Helikoptereltern, die stets „nur das Beste“ für ihr Kind wollen, wollen viele junge Menschen am liebsten lebenslänglich in Hotel Mama wohnen. Und selbst wenn sie endlich ausziehen, kriegen sie nach ne Woche Heulkrämpfe ihr Leben alleine zu regeln und rufen nach Mama Staat.
„Ich würde gerne, noch bevor ich Falten kriege, gerne mal ausziehen und in meinen eigenen vier Wänden leben.“
Die Autorin ist 23 Jahre alt und studiert Medizin. Wer keine reiche Eltern hat, war als Student früher zumeist nicht in der Lage, eine eigene Wohnung zu mieten.
Auch auf die Gefahr hin, mit meinen Erzählungen die junge Dame bzw die Jungen insgesamt zu nerven: Ich habe 1968 als 20-Jähriger mit dem Ingenieur-Studium begonnen und ab 1969 eine eigene Ein-Zimmer-Wohnung mit Küchenecke, Bad und Flur gemietet; die Miete war etwas so hoch wie die Studienförderung (120 DM mtl.). (Honneff, dann Bafög, 1974 fertig)
„Von Zuhause“ konnte ich nichts bekommen, als habe ich gejobbt – sowohl „nebenher“ als auch in den Semesterferien bei Conti und VW. Vor Studienbeginn war ich auch 3 Monate am Band und hatte genug Geld, um einen Gebraucht-R4 für 750 DM zu kaufen. Natürlich fallen Ferienreisen weitgehend aus.
Die Medizin-Studentin wird mit Nachwachen u.ä. Zuverdienst-Möglichkeiten haben, auch nehme ich an, dass die Eltern oder Bafög die Basis liefern. Eine Klein-Wohnung im Zentrum wird nicht drin sein, vielleicht – in Berlin – in Hohenschönhausen. Die HOWEGO vermietet 53 qm für 345 €.
Echt? Sie müssen eine Minderheit sein. Ich höre von der Jugend nur, dass man alle Kraftwerke abstellen muss, die Alten für den Untergang der Erde verantwortlich sind und Wohnfläche eine Sünde ist – Wohnfläche, die man außerdem für „Flüchtlinge“ braucht. Schlimm ist auch ja jede Diskriminierung, etwa gegen alle Rassen und LGBQetc.
Wenn aber „die Jugend“ so denkt, wie Sie, wo ist sie in den entsprechenden Parteien? Ich kenne nur die LKR – Jugend findet sich dort fast nicht. Wenn die Zukunft Deutschlands dunkel aussieht, dann auch, weil die konservative Jugend die Bühne den linken Fanatikern überlässt. Selbst schuld!
Menschen, bzw junge Menschen, wie auch Sie die noch zum selbstständigen und realitätsnahen Denken fähig sind und mit offenen Augen durch’s leben gehen, tun mir mit Blick in die Zukunft wirklich leid.
Ich will (auch) Ihnen wirklich keine Angst machen. Doch wenn sich nicht nur mit Blick auf dieses Land, sondern auch mit Blick auf dieses mistige EU-Brüssel in den nächsten 5-10 Jahren gesellschaftlich und vor allem politisch nichts ändern wird, dann wird ihre und die zukünftige/n Generation/en in mehrerer Hinsicht einer schweren und nicht zu beneidenden Zukunft entgegen gehen.
So sehr ich auch in den 1960/70er bis 1980/90er meine Zeit als junger Mensch und Heranwachsener gemocht habe und toll fand, HEUTE möchte ich NICHT neu Geboren werden oder ein aufwachsender ~10-Jähriger sein der noch sein ganzes Leben vor sich hat. Zu groß sind schon jetzt und werden noch die vielfach negativen Veränderungen im Land -zumindest dann, wenn es mit Blick auf Berlin und EU-Brüssel politisch so weiter geht wie die letzten ~30 Jahre seit Anfang der 1990er und besonders auch wie seit 2015/16.
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2.) Und was zum Beispiel den Wohnungsmarkt betrifft, hier kann ich zwar nur für Hamburg sprechen, denke aber das es in Berlin ähnlich oder vielleicht sogar noch schlimmer sein wird:
Nachdem es hier in Hamburg schon seit ~25 Jahre an sogenannten bezahlbaren/sozialen Wohnraum gemangelt hat weil es auch grad der sooo „soziale“ rotgrüne Senat war der günstigen Wohnraum und Bauland verscherbelt hat um die Staatskasse aufzufüllen, war dann für den Neubau von günstigen Wohnraum jahrelang (angeblich) kein Geld da. DOCH dann nach der ersten „bereichernden“ Bunt-Flutung in den 90ern kam 2015 mit weiterern 100.000den bzw nun schon millionen „Fachkräften“. Und SCHWUPS, schon waren hier in Hamburg urplötzlich massig Gelder vorhanden(von 2015 bis Ende 2019: 5 Mrd Euro!) und es wurden und werden fleißig -auch bezahlbare- Wohnungen gebaut.
DOCH STOP! Wer nun denkt das es heute reichlich freien und bezahlbaren Wohnraum gibt, der möge folgende Zahlen beachten und sich anschließend ein Urteil bilden:
Dank den nicht abreißenden Nachschub an „Fachkräfte“ aus der halben Welt verkündete der rotgrüne Hamburger Senat das Ende 2019 immer noch ~33000 (nur)“Fachkräfte“ in den sogenannten Folgeunterkünften u. Obdachlosenheimen untergebracht wären. Hinzu kamen hier dann auch noch die „nur“ wenigen 1000de in den sogenannten ERSTaufnahmeunterkünften. WOBEI hier dann natürlich auch noch !zusätzlich! die Wohnungslosen aus den EU-Ländern und die hier schon länger lebenden Inländer zuzurechnen sind.
Das waren nun zwar „nur“ die hamburger Zahlen bis Ende 2019. Doch ich behaupte einfach mal, dass sich an diesen Zahlen bis heute 2021 nichts geändert hat. UND was nun den Neubau von bezahlbaren(sozialen) Wohnungen betrifft, hier werden für Hamburg etwa 2500 Neubauten/Jahr genannt. Was in etwa die Zahl ist, die Hamburg je Jahr an neuangekommene „Fachkräfte“ bekommt. Es werden also zumindest hier im reichen Hamburg je Jahr so viele bezahlbare/soziale Wohnungen geschaffen, wie pro Jahr neue „Fachkräfte“ hinzu kommen. Und in Berlin wird es sehr wahrscheinlich nicht viel anders zugehen.
Wie hier dann ein junger „schon länger hier lebender“ wie auch Frau Fusser jemals und vor allem auch möglichst schnell eine bezahlbare Wohnung in einer auch noch normalen/lebenswerten Wohnumgebung finden soll um endlich auf eigenen Füßen stehen zu „dürfen“, erscheint mir auch mit Blick in die nächsten mindestens 10 Jahre utopisch und rätselhaft
WOBEI ich hier mit Blick auf den neu gebauten Wohnraum und auf die Gerechtigkeiten nicht auch noch hinterfragen will, warum zum Beispiel die -wie auch immer- ins Land gefluteten „Fachkräfte“ überhaupt so schnell und vorrangig eine Wohnung bekommen UND warum auch der hier schon länger lebenden und wohnungsuchende in seiner alten Wohnung bleiben muß und keine neu gebaute und bezahlbare Wohnung bekommt? Außerdem überlege ich auch aufgrund zwei Mal genachter Erfahrung, wer denn von den schon länger hier lebenden in ein neu gebautes Haus und Stadtteil ziehen will wo dann auch schon ein großer Bunt-Anteil am wohnen/hausen ist? Denn all die Stadtteile die vor allem auch seit den 1990ern deutschfrei geworden sind und heute im Behörden-Jargon „Problemstadtteil und sozialer Brennpunkt mit hohem Ausländeranteil“ genannt werden, zeigen und beweisen doch, dass ein Zusammenleben mit vor allem muslim. und afrikan. Kulturen nur schwerst oder nicht möglich ist.
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Nun ja, ich wünsche Ihnen für Ihre Zukunft trotz allem alles Gute und das Sie auch ohne Partei-Unterstützung schnellstmöglich auf eigenen Füßen stehen und ihr zukünftiges Leben bestmöglich genießen können.
Wenn ich mir das Schicksal der sogenannten Schwabenkinder mit Kinderarbeit, die Zeiten der zwei Weltkriege, die Zeit des 30 jährigen Krieges mit 30 Jahren Mord, Totschlag, Pest und Cholera ins Gedächtnis rufe, erkenne ich hier wirkliche Krisen. Oder auch die kleine Eiszeit mit Missernten und den daraus entstehenden Hungersnöten. Ich habe in historischen Unterlagen in meinen Heimatort gelesen wieviele Menschen an der Auszehrung (verhungert) gestorben sind, im 18. Jahrhundert. Mit diesem Rückblick glaube ich, es ging wenigen Generationen so unbeschwert wie der aktuellen Generationen. Wer glaubt es müsse sich etwas ändern, sollte zuerst seinen Lebensentwurf selbst in die Hand nehmen, lernen, eine Ausbildung machen, vielleicht im sogar im Handwerk, das sollte eine gute Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben sein. Wer sich als Aktivist erkennt, der nur die Anderen in der Pflicht sieht, wird langfristig scheitern. Ich stehe Herrn Macron kritisch gegenüber, aber mit seiner Aussage dem Sinne nach man solle zuerst eine Ausbildung machen, sich selbst ernähren können, bevor man andere belehren möchte, gebe ihm recht. Hilf dir selbst und warte nicht auf die Partei und auch nicht auf die Aktivisten. Die agieren nämlich nur im Selbstzweck und oft aus einer Idelogie heraus. Hier sind viele Menschen aktiv, den den Wettbewerb nicht angenommen haben oder darin gescheitert sind.
Liebe Frau Fusser, junge Leute wollen: Im Stadtzentrum wohnen, in einer kleinen schnuckeligen Wohnung mit Balkon. Wollen kann man Vieles. Aber nicht nur junge Leute haben nicht viel Geld und da muss man sich nach der Decke strecken. So sieht es aus. Oder man wohnt eben nicht in der rotgrünen, ach so hippen Berliner Mitte, sondern in den Dörfern etwas abseits vom Moloch Berlin. Werden Sie doch mal bitte kreativ und beleben Sie die kleinen Dörfer und Städte in Brandenburg. Damit meine ich nicht den sog. Berliner Speckgürtel der Berliner Politschickeria. Oder ist das zu unbequem?
Aber natürlich doch(Zynismus off)
Und wie bitte soll ein Studierender mit nur wenig Geld jeden Tag vom schönen Land u. Dorf in die Stadt/Uni und wieder zurück kommen? Hinzu auch im Winter u. dunklen und wenn der Bus vielleicht auch nur alle zwei Stunden oder nur zwei Mal am Tag fährt?
Außerdem sehe ich z.B hier in Hamburg das
die Wohnungen im näheren Umkreis von Hamburg auch schon längst knapp und die Mieten hoch sind weil jeder der es sich leisten kann und hinzu ein Auto aus der Bunt-Stadt Hamburg WEGläuft. Und dort auf dem Land wo die Wohnungen noch günstig(er) sind, braucht es lange Wege zwischen Wohnung und Uni oder Job-Stelle.
Solch weiten Wrge und Entfernungen sind selbst schon für viele Erwachsene kaum oder nur schwer zu händeln und für einen jungen Studierenden oder Berufsanfänger erst recht nicht
Haben die meisten Studenten heute keinen Führerschein mehr? Gibt es keine älteren Autos mehr? Kann man keine Studi- Fahrgemeinschaften mehr bilden? Und sind Winter und nächtliche Dunkelheit unüberwindbare Hindernisse? Hallo, was ist mit diesen jungen Leuten los? Wollen sie selbständig werden, oder suchen sie die Vollversorgung im rundum sorglos Paket? Das alles ist nicht einfach, aber das Leben ist kein Ponyhof, begreift das endlich mal.
Nun ja, naturlich ist vieles moglich und machbar -auch für junge Menschen und Studierende! Doch was z.Bsp das Auto betrifft um vom fernen Land u Dorf in die Stadt, zur Uni und zum 400€-Aushilfsjob zu kommen, möchte ich dann doch mal anmerken das auch ein „älteres Auto“ erst einmal gekauft werden muß und Geld kostet UND dann vor allem auch weitere Kosten verursacht für Steuern(abhängig von Abgaswerte), Versicherung, Benzin und anfallenden Reparaturen.
Woher ein Studierender, Lehrling oder Berufsanfänger neben dem Mietgeld dann auch noch die Unterhaltgelder fürs Auto auftreiben soll damit sie zwischen fernen Dorf und Stadt/Uni/Lehrstelle hin und her pendeln „dürfen“, sehe ich nicht wirklich.
Und was die „Fahrgemeinschaften“ betrifft, wenn der Studierende oder Lehrling das Glück haben das bei denen auf dem fernen Dorf dann auch noch weitere Studierende o. Lehrlinge wohnen, dann könnte man vielleicht auch eine solche Fahrgemeinschaft einrichten und nutzen. Doch was machen wenn man auf dem fernen Dorf nicht o.g. Glück hat?
Ich möchte nicht das es hier aussieht als würde ich nur einseitig denken oder Partei ergreifen wollen. Und auch mir ist bewußt das die sogenannten „Lehrjahre“ keine leichten Jahre sich und das sich natürlich auch junge Menschen bemühen und anstrengen müssen. Dennoch sollte man aber auch nicht aus dem Blick verlieren, dass grad die heutige Zeit trotz aller Fortschritte und Entwicklung bei weitem nicht rosig ist und Schwierigkeiten und Ungerechtigkeiten mit sich bringt die es heute so nicht (mehr) geben sollte. Wobei ich hier dann auch grad an den heute nicht vorhandenen sog. bezahlbaren(sozialen) Wohnungsmarkt(u.a 100000de wohnungssuchende „Fachkräfte“) und an die Teuerungsrate(in den 1960/70/80ern war für den arbeitenden Mittelstand zB neben Mietgeld auch noch ein Auto, 3-4 Kinder u. Urlaub mögl.) denke.
Wie schon w.o geäußert, sage ich nicht das sich nicht auch junge Menschen bemühen und anstrengen müssen. Doch in diesem Land läuft heute selbst auch für den fleißig buckelnden Arbeiter/Mittelstand vieles schief und gegen ihn so das selbst auch bei diesem das Geld knapp ist/wird. Was dann ja auch teilweise so weit geht, dass manch Arbeiter selbst auch noch Nebenjobs annehmen muß um zumindest die Miete zahlen und die Familie ernähren zu können. UND hier wird es dann der z.Bsp junge Studierende oder Lehrling mit Sicherheit nicht leichter haben um neben den alltäglichen Notwendigkeiten dann auch noch (s)eine kleine Wohnung/Bude (und Auto?!) finanzieren zu können.
Ihre Frage beantwortet sich von ganz alleine, denn wer fleißig ist und sich selbst etwas aufbauen will, der wird von allen Regierungsparteien (Bund und Länder) abgezockt. Die vom Verfassungsgericht vorgegebene Höchststeuergrenze von 50 % wird mittels Tricks auf bis zu 75% erhöht, deshalb muss es endlich wieder eine Partei für die arbeitende Bevölkerung in der Regierung geben, was aber von den Blockparteien verhindert wird:
„ …. ein deutsches Bürgertum, und das sind vor allem jene rund 15 Millionen wertschöpferisch tätigen, also nicht im Staatsdienst arbeitenden Nettosteuerzahler, die das Land finanzieren. Diese tatsächlich bedrohte Minderheit muss so hohe Steuern und Sozialabgaben bezahlen wie in keinem anderen Land der Welt. Und das verdankt sie nicht einer linken, sondern einer unionsgeführten Regierung.“
Ich kann mich noch gut an meine Jugend erinnern, Nachts in Hannover an der Bushaltestelle auf die Zeitung gewartet, meine Partnerin hatte eine Telefonzelle blockiert(Handy gab`s noch nicht), den Wohnungsteil raus genommen und die Vermieter angerufen.
Daran ist keiner gestorben und das nötige Geld war auch nicht da.
Ich esse lieber etwas natürlich gewachsenes, so wie schon viele Generationen vor uns, soll sich doch die Jugend an der Chemie ergötzen, ich nicht.
Ähm, mal ausgehend hier von Hamburg sprechend:
Gab es zu Ihrer Zeit zum Beispiel auch über mehrere Jahre hinweg über 30.000 „Fachkräfte“ die alle in den sogenannten Folgeunterkünften/Obdachlosenheimen untergebracht UND auch alle auf Wohnungssuche sind?? NICHT zu vergessen die !zusätzlichen! wohnungssuchen Inländer und aus den EU-Ländern!
Was ich sagen möchte ist, die von Ihnen damalige Zeit mit der damaligen Wohnungssituation kann man mit Sicherheit nicht mit heute vergleichen. Aber vielleicht ist die heutige Wohnungssituation in Hannover ja auch viel besser als wie hier in Hbg. Dann Entschuldigung bitte für meinen Einwand.
Entschuldigung angenommen, haben sie schon einmal auf Saison gearbeitet, zB. Timmendorf und um zu?
Was einem dort als Unterkunft angeboten wurde, eine Nische unter einem Treppenaufgang, Etagenküche und Toilette.
Die Anspruchshaltung ist heute eine andere, Balkon, tolle Aussicht, ein gutes Viertel.
Hamburg war schon immer ein Problem, entweder eine WG oder gar nichts. Ich kenne sogar GF, die haben in einer WG gewohnt und am WE bei der Familie.
„ARD blendet plötzlich Hochrechnungen ein – zwei Tage vor der Wahl: Aufregung um TV-Panne“
Hahaha… wer fühlt sich da jetzt nicht an die Bundespräsidentschaftswahl in Österreich Hofer/Van der Bellen erinnert, als man das Ergebnis der Briefwahlen ebenfalls schon einen Tag vor Auszählung aus Versehen veröffentlichte 😉
Da kann man also gespannt sein ob morgen um 17.46 Uhr die selben Zahlen veröffentlicht werden, die man bereits gestern aus Versehen veröffentlichte.
Falls ja, hegt hoffentlich niemand mehr Zweifel an die Rechtmäßigkeit der Wahlen in Deutschland hahaha….
https://www.merkur.de/politik/ard-bundestagswahl-gefragt-gejagt-einblendung-hochrechnung-twitter-91003430.html
Tolle Analyse. Genau wie Sie es beschreiben ist einigen jungen Menschen ein Licht mit dem ersten Gehaltszettel bereits aufgegangen.
Weiter so. Danke
Keine Ahnung… mein 20-jähriger Sohn geht wählen, sagt aber nicht was. Muss er auch nicht. Aber was er NICHT wählt, sagt er: CDU, SPD, FDP und die Grünen auch nicht, die ihm demnächst sein Motorrad wegnehmen und ihn E-Bike fahren lassen.