Im selbsternannten „besten Deutschland aller Zeiten“ geht der Journalismus merkwürdige Wege. In der Ausbildung wurde uns einst gelehrt, dass es eines der heiligen Prinzipien unseres Berufsstandes ist, Distanz zu halten. Gegenüber allen, und vor allem denjenigen, die Macht haben. Und sei es auch nur ein bisschen: Vom Gemeinderat bis zum Bundestagsabgeordneten, vom Bürgermeister bis zum Regierungschef.
Interviewtechnik war ein wichtiges Fach in meinem Volontariat 1995 bis 1997 bei der Augsburger Allgemeinen. Wer in den Trainings-Interviews, die auf Video aufgezeichnet wurden, nicht kritisch genug war und nicht nachhakte, bekam vor versammelter Runde den Kopf gewaschen. Unser Volontärsvater – der Ausbildungsleiter – verdrehte dann theatralisch gequält die Augen: „Du warst kein Journalist, sondern Stichwortgeber“ – das war eine Schmach, die man sich merkte. So ging es in Fleisch und Blut über, kritisch nachzuhaken. Auch wenn man sich später im Berufsleben damit oft nicht beliebt macht.
Mein Volontärsvater von damals ist längst aus dem Journalismus ausgeschieden. Wie übrigens sehr viele Kollegen, die es sehr ernst nahmen mit dem Berufsethos. Bei den durch den wirtschaftlichen Niedergang erzwungenen Entlassungswellen wurden tendenziell eher diejenigen aussortiert, die kritisch und unbequem waren, oder es gar wagten, der Chefredaktion zu widersprechen. Kritisches Hinterfragen ist im eigenen Haus nicht immer erwünscht.
Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie mein Volontärsvater die Augen verdrehen würde, sollte er dieser Tage einen Text in der ZEIT lesen, der offiziell als Interview mit Angela Merkel vorgestellt wurde (exklusiv für ZEIT-Abonnenten). Schon die Vorgeschichte dieses Textes hat es in sich.
Die Autorin, Jana Hensel, hatte im Oktober für das gleiche Blatt eine Eloge auf die Bundeskanzlerin verfasst, die eher an Lobeshymnen für Herrscher in autoritären Staaten als an kritischen Journalismus erinnerte. Überschrift: „Mein Angela-Merkel-Gefühl. Plötzlich wird der Abschied von der Kanzlerin real. Für unsere Autorin ist das eine Zäsur, auch im eigenen Leben.“ Weiter heißt es unter anderem: „Auch deshalb gebe ich gern zu, dass ich vor diesem Tag, also vor dem Tag, an dem Angela Merkel ihren Rücktritt ankündigen würde, immer ein wenig Angst hatte. Selbst wenn er in den vergangenen Wochen beharrlich näher zu kommen schien. Manchmal war diese Angst kleiner, in anderen Momenten war sie größer. Aber ohne Angela Merkel wäre dieses Land nicht zu meinem geworden, ohne sie hätte ich darin als Frau, als Ostdeutsche keinen Platz gefunden. Oder anders gesagt: mich wahrscheinlich sehr viel unsicherer gefühlt.“
Oder: „Ihre Entscheidung, nicht noch einmal für den Vorsitz der CDU zu kandidieren und auch das Amt der Bundeskanzlerin nach dem Ende der Legislatur niederzulegen, hat Angela Merkel mit jener Größe und Würde verkündet, die ich vermissen werde. Für mich ist ihre Kanzlerschaft eine große, wichtige Zeit gewesen, die mich geprägt hat, mich sicher noch lange beschäftigen wird.“ In dem Text schimmert ein Hauch vom „Neuen Deutschland“ durch.
Später feierte die gleiche Autorin in der ZEIT die Entlassung von Hubertus Knabe, einem der wichtigsten Aufklärer des DDR-Unrechts sowie der Verbrechen der Stasi und heute einer der lautesten Kritiker der „Linken“ (die nach eigenem Bekenntnis „rechtsidentisch“ mit der SED ist). Der Rausschmiss Knabes, der in vielem an die Methoden der Organisationen erinnerte, über die er forschte, sei eine Chance für einen „lässigerer Blick“ auf die DDR, heißt es in dem Bericht – ausgerechnet in der ZEIT, die schon zu DDR-Zeiten viel Gutes in der Diktatur dort fand. Klar habe es damals Unrecht gegeben – aber man dürfe doch auch nicht alles schwarzsehen, so der Tenor des Stückes. Wenigstens enthält es kein Lob für Autobahnen.
Im Kanzleramt scheinen die beiden Werke auf Gefallen gestoßen zu sein. Anders ist es nicht zu erklären, dass Angela Merkel der Autorin jetzt die Gunst einer ihrer seltenen Interview-Einladungen gewährte. Auf Twitter verkündete Hensel das Stück wie folgt:
„Ich habe mit der Bundeskanzlerin gesprochen. Mal so von Frau zu Frau, mal so von Ostdeutscher zu Ostdeutscher.“ Da würde mein alter Volontärsvater wohl fast in Ohnmacht fallen. „Einfach mal so“? „Von Frau zu Frau“? Schon anhand dieser zwei Zeilen drängt sich der Verdacht auf, das „Interview“ werde sich möglicherweise eher als Plauderei mit ehrfürchtiger Stichwort-Gebung entpuppen.
Der Text beginnt denn auch in Manier einer Schülerzeitung mit kaum verhohlener Faszination für die Macht – einer Art verbaler Kniebeuge: „Die Wachleute an der Pforte des Kanzleramts sind freundlich, der Chef der Presseabteilung geleitet den Fotografen Dominik Butzmann und ZEIT-Mitarbeiterin Jana Hensel mit dem Fahrstuhl in den siebten Stock, Regierungssprecher Steffen Seibert kommt hinzu, und beinahe auf die Sekunde genau zum vereinbarten Termin darf man ins Büro der Bundeskanzlerin eintreten. Angela Merkel wirkt konzentriert und ruhig, vielleicht ein wenig angespannt.“
So lesen sich Audienz-Protokolle. Es kommt noch schlimmer. Schon bei den ersten drei Fragen sehe ich förmlich, wie mein Volontärsvater mit den Augen rollt:
ZEIT: Frau Bundeskanzlerin, als Sie verkündet hatten, sich vom CDU-Vorsitz zurückzuziehen, habe ich in der ZEIT einen sehr persönlichen Abschiedstext geschrieben – auch darüber, wie wichtig Ihre Kanzlerschaft gerade für viele ostdeutsche Frauen ist. Mögen Sie es, aus ostdeutscher Perspektive betrachtet zu werden?
ZEIT: Sind Ihre ostdeutschen Wurzeln Ihnen wichtig?
ZEIT: Ich war nach dem Erscheinen meines Textes überrascht, wie viele Frauen mir geschrieben haben, denen Sie wichtig sind. Ist Ihnen klar, dass viele Frauen in unserem Land eine besonders emotionale Beziehung zu Ihnen aufgebaut haben?
Es wird dann leider kaum besser im Text. Rund vierzig Fragen. Und keine wirklich kritische. Schlimmer noch: Als die Autorin einmal Kritik an Merkel anspricht, wertet sie diese sofort selbst ab:
ZEIT: Das Paradoxe ist, dass sich die Wut der Ostdeutschen stark an Ihrer Person entzündet.
Oder
ZEIT: Wussten Sie damals, dass Sie Teile der ostdeutschen Gesellschaft mit der Entscheidung, die Grenzen nicht zu schließen, überfordern könnten?
Alexander Will, Nachrichtenchef der Nordwest-Zeitung in Oldenburg, kommentiert das „Interview“ auf Twitter mit Galgenhumor: „Lesenswerter Text – wenn man Volontären im ersten Jahr den Unterschied zwischen „Interview“ und „Stichwortgeben“ erklären will als Beispiel für Letzteres.“
https://twitter.com/AF_Will/status/1088364521327083521
Doch bei weitem nicht alle Journalisten sehen das so kritisch. Einige wirken regelrecht begeistert über diesen Journalismus mit dem Bauchpinsel.
https://twitter.com/rbier07/status/1088361759642185728
https://twitter.com/mmachowecz/status/1088024858695557120
https://twitter.com/TorstenBeeck/status/1088053472795213824
https://twitter.com/rpo_politik/status/1088067929659330561
Natürlich ist es legitim, auch in einem Gespräch mit einer Regierungschefin das Persönliche in den Vordergrund zu stellen. Grundlegendes anzusprechen. Nicht das politische Tagesgeschäft in den Mittelpunkt zu rücken. Wenn aber ganz auf kritische Töne verzichtet wird, wenn an deren Stelle das Zuspielen von wohlfeilen Stichworten tritt, dann ist das ein Rollentausch vom Journalismus zur Hofberichterstattung, wie man sie sonst eher aus autoritären Systemen kennt.
Noch erschreckender als das Interview selbst ist, dass es zahlreichen Journalisten-Kollegen gefällt. Offenbar ist bei einigen der journalistische Kompass derart verstellt, dass sie gar nicht mehr merken, wie massiv und häufig inzwischen die Grundsätze des eigenen Metiers verletzt werden. Dass etwa vielen die Distanz zu den Mächtigen fehlt – genauer gesagt zu denen im eigenen Land (bei Trump scheut sich kaum einer vor massiver Kritik). Dass sich manche verhalten wie Glaubenskrieger und Ideologen, mehr zu erziehen scheinen als zu berichten.
Aber nicht nur vor Kritik an der Bundesregierung schrecken viele zurück. Der Medienforscher Matthias Kepplinger beklagte unlängst hier, dass Journalisten auch nicht bereit sind, sich gegenseitig zu kritisieren. Bei einer Befragung von 130 Journalisten und 160 Wissenschaftlern zur Notwendigkeit namentlicher Kritik in der Tagespresse am fachlichen Fehlverhalten von Kollegen waren laut Kepplinger nur ein Prozent der Journalisten und 37 Prozent der Wissenschaftler für eine namentliche Kritik an dem Kollegen.
Wer Kommentare wie diesen hier schreibt ist für viele ein „Nestbeschmutzer“. Dabei ist es gerade dieses Wegsehen, das den Journalismus massiv beschädigt. Weil so viele dessen Grundsätze verraten, untergraben sie Legitimität des eigenen Berufsstandes und gefährden damit längerfristig nicht nur die eigene Existenzgrundlage, sondern auch Freiheit und Demokratie.
Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer: Viele Kollegen sehen die Entwicklung ihres Berufsstandes durchaus selbstkritisch. Das ist nur nicht so bekannt, weil es weniger diejenigen sind, die im Fernsehen oder in bundesweiten Medien sowie auf twitter lautstark den Ton angeben. Wer zur Selbstreflexion tendiert, neigt eher zu leiseren Tönen. Und wird oft überhört. Die Nachdenklichen im Journalismus müssen lauter werden. Und Nicht-Journalisten müssen ihr Gehör spitzen. Jeder kann Weichen stellen, und sei es nur im Kleinen: Etwa mit einem Abonnement einer Regionalzeitung. Viele von denen sind regelrechte Trotzburgen des guten Journalismus.
https://twitter.com/MarcFelixSerrao/status/1088044348179140608
Bei Walt Disney hieß die Dame „Gundel Gaukeley“ …
„Offenbar ist bei einigen der journalistische Kompass derart verstellt, dass sie gar nicht mehr merken, wie massiv und häufig inzwischen die Grundsätze des eigenen Metiers verletzt werden.“
Das glaube ich eher nicht. Ich bin mir sicher, dass viele der aktiven Journalisten die Grundzüge ihres Berufes außer acht lassen, weil sie sich für die Möglichkeit entschieden haben, die Chance zu nutzen, „Politik zu gestalten“ (Zitat eines Chefredakteurs der MSM).
Ich bin mir sicher, dass diese Leute die von AM zu Schau gestellten Beweise des Unvermögens dieser Frau sehr wohl sehen. Aber es ist doch so schön mit der vom „Schwarzen Kanal“ bekannten Sachverhaltsverdreherei diese Unfähigkeit durch unangemessene Lubhuddelei zu kaschieren und sich an der Kopfschüttelei des verärgerten aber machtlosen Publikums zu erfreuen.
Und so lese ich häufig Artikel mit dem Tenor: „Schaut Euch diese Frau an. Ja, sie macht massive Fehler. Aber ihr werdet sie nicht los, weil wir sie stützen!“
Die Infantilisierung des politisch-medialen Komplexes schreitet unübersehbar (hoffentlich nicht unaufhaltsam) voran. Ich bin ein Befürworter der Gleichberechtigung, aber ich frage mich inzwischen, ob das viele Östrogen in den diversen Zirkeln für diese Infantilisierung mit verantwortlich sein könnte.
Ansonsten kein großes Problem: Wer heute noch die „Zeit“ liest, der hat eben ein ganz spezielles Verhältnis zur Realität! Wahrscheinlich könnte man sogar eine „Zeit-Echokammer“ finden, wenn man sich auf die Suche macht.
Frauen wählen Frauen, weil diese Frauen sind. Männer machen Politik, Frauen machen Frauenpolitik.
Wahre Worte.
Laut Tagesschau waren die Maulwürfe „mit den Vorgängen betraute Personen“ und die können nur in der Verwaltung sitzen, an die die AfD die Spenderliste geschickt hat. Wäre die AfD klug, was sie nicht ist, dann sollte sie immer konsequent Strafanzeige gegen Unbekannt stellen. Und den Verlauf und der Verfahren transparent ausschlachten.
https://www.tagesschau.de/inland/afd-spenden-105.html
„…vor dem Tag, an dem Angela Merkel ihren Rücktritt ankündigen würde, immer ein wenig Angst hatte…, Wachleute…, Chef der Presseabteilung geleitet…, Regierungssprecher Steffen Seibert kommt hinzu…,darf man ins Büro der Bundeskanzlerin eintreten…,“ also eine Frau die diktatorisch und mit Komissionen das Land regiert, sich nicht scheut, unliebsame Beamte zu entlassen und passende in zentrale Richterämter zu befördern usw…. mit der glaubt Frau Hensel „Mal so von Frau zu Frau“ zu reden?
Gibt es ernsthaft eine Leserschaft für diesen Sermon?
Die Leserschaft der Zeit ist geschrumpft auf die, die vergessen haben, die Kündigungsfrist des Abos einzuhalten.
Mittlerweile rufen sie auch bei mir nicht mehr an. Mein letztes Abo mit dem Zentrum der Selbstgerechtigkeit und der Selbstermächtigung datiert aus 2008.
Befindet sich die “ Zeit “ nicht schon länger auf der Merkelschen Umlaufbahn ? Umrundet sie diese nicht wie ein abhängiger Mond ,der aus dem Schwerefeld nicht rauswill um der eigenen Selbstaufgabe nicht . Freilich ,der Tenor des Interviews ist präpubertär kindisch ,selbst meine 14 jährige Enkeltochter hätte sich nicht so in den Merkelschen Eierkuchen gelegt.Aber was soll‘ s die “ Zeit “ meinte es drücken zu müssen ,gibt dem Schwachsinn ein wenig Druckerschwärze und Schluß . Wer noch ein wenig Geist zusammen bringt ,geht mit dem Interview ,wie früher aufs Örtchen ……..
Mein persönliches Highlight aus dem Interview hat der Autor ja leider gar nicht erwähnt, nämlich die Frage von Frau Hensel „Sind Sie im Amt zur Frau geworden?“ Oh Gott, das ist nicht nur peinlich, das ist quasi schon (unfreiwillige) Comedy! Ja wer hat denn da im Amt die gute Angela zur Frau gemacht? Bei derartiger Heiligenverehrung kann es aus Sicht der Zeit eigentlich nur der Heilige Geist gewesen sein…
Ja, und besonders lehrreich für uns Bürger ist, dass sie antwortet, sie sei ja in Wirklichkeit schon vor ihrem Amt als Bundeskanzler eine Frau gewesen.
Wir müssen uns eigentlich für diese tiefschürfende Interview bedanken, bei all den neuen Erkenntnissen, die wir über unseren Bundeskanzler gewinnen durften.
Wer kennt nicht die Wähler, die auf die Frage, warum sie Partei X wählten, antworteten, weil ich mit dem Vertreter zusammen trank; weil der Vertreter mir x gab oder Autobahn versprach etc. Journalisten machen sich teilweise sogar darüber lustig.
Nun was ist denn der Gewinn eines Journalisten Interviews zu führen? Könnte es nicht sein, dass sich mancheiner im Schatten der mächtigen gefällt?
Bei Claus und Gundula kommt es mir immer so vor, als schaute ich durch eine Scheibe in eine ferne Parallelwelt, in der Menschen über Dinge reden, die so in meiner Welt nicht existieren. Darum meide ich solche Sendungen möglichst.
Ich war 24 Jahre alt als die DDR im Orkus der Geschichte verschwand. Das hat nicht nur einen Hauch von „Neuen Deutschland“ das ist das „Neue Deutschland“ Als ich in einem Kommentar zu einem Artikel von Herrn Wallasch, die Wortmeldung von Herrn Döpfner anlässlich des Relotiusskandals in dem dieser strukturelle Fehlentwicklungen in den deutschen Medien ansprach, schrieb was dies denn bringen solle wurde ich von einigen Kommentatoren ein wenig gerügt. Hauptpunkt war ich würde die Tatsache verkennen das sich mit Herrn Döpfner ein hochrangiger Vertreter der deutschen Medienlandschaft zu Wort gemeldet hätte. Schön und jetzt das. Natürlich was denn sonst. Das Narrativ vom besten Deutschland aller Zeiten begründet den Machtanspruch unserer gegenwärtigen Politik- und Medienkaste. Da es mit der Wirklichkeit in keinem Punkt übereinstimmt kann es auch nicht korrigiert oder gar aufgegeben werden ohne auch zugleich den Machtanspruch aufzugeben. Das Resultat sind schleimige Ergüsse.
“ Welch Brot ich brech , des Wort ich sprech ! “ war wohl selten aktueller als in neuester Zeit !
Die Zeit – auf Brigitte Niveau…
Wenn ich mir die Zeit lesenden Damen in meinem (eher entfernteren) Umfeld ansehe dann passt zum Pseudo-Intellekt sehr gut das Brigitte-Niveau.
Ich finde den Niedergang der deutschen Zeitungslandschaft vor dem Hintergrund dieses Berufsverständnisses geradezu als Wohltat. Schade ums Papier!
bereits 2014 erschien ein Artikel in der faz:
„Die Journalisten der Kanzlerin : Sie sind ihre beste Truppe
(…) Packer hebt sich die Pointe bis zum Schluss auf
Auf den ersten Blick ist das nicht weiter überraschend. Packer hebt sich die Pointe bis zum Schluss auf: „Fast jeder politische Reporter, mit dem ich gesprochen habe, hat Merkel gewählt. Es gab für sie keinen Grund, es nicht zu tun.“ Man liest das – und ist völlig schockiert. Wie kann das sein? Das ist doch die Kapitulation, wenn die hauptamtlichen und schärfsten Kritiker am Ende für Angela Merkel stimmen.
und weiter
„Für Packer offenbart sich darin die Wirkungsmacht von Merkels Politik. Es zeige, wie sehr unter ihrer Regierung „die politische Debatte abgestumpft“ sei. Angela Merkel, sagt Packer, habe es geschafft, die CDU zu einer Partei der indifferenten Mitte zu machen. Und die Journalisten, ja die Deutschen insgesamt, seien ihr, getragen von Selbstzufriedenheit, dahin gefolgt. Das ist das erschütternde Fazit von George Packer.“
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/die-journalisten-der-kanzlerin-ihre-beste-truppe-13293640.html
Das war vor 4 Jahren und seither ist alles noch schlimmer geworden. Journalisten haben sich Handlangern von Politikern udn NGO Lobbyisten gemacht.
Die naive (um nicht infantile zu sagen) Journalistin ist verliebt in ihre Kanzlerin, weil diese Frau und Ostdeutsche ist. Die Doppelquote wirkt also! Da spielt natürlich Inhaltliches kaum mehr eine Rolle.
Die Frau Kanzlerin ist eine Lichtgestalt, weil sie eine Frau ist. So etwas hat man ja schon öfters mal gehört. Jahrelang hat man uns in den Ohren gelegen damit, daß Politik unbedingst „weiblicher“ werden muß – was immer das heißen soll – und daß Frauen sowieso alles besser können, jedenfalls hätten das die Studien x, y und z ergeben. Und nun muß man eben zeigen, daß man recht hatte. Das ist ein wichtiger Grund, warum Merkel nicht kritisiert wird, davon bin ich überzeugt. Auch Obama durfte nicht kritisiert werden, er war zwar ärgerlicherweise ein Mann, aber dafür der „erste schwarze Präsident“. Und hier bei uns ist die erste Frau im Kanzleramt, sie muß gemäß feministischer Ideologie, die sich „Die Zeit“ schon seit längerem zu eigen gemacht hat, unbedingt eine erfolgreiche Regierungszeit haben, schon aus Prinzip, dafür werden die eifrigen und eifernden Journalistinnen schon sorgen.
Merkel ist ungefähr so viel „Frau“ wie sie „Mann“ ist – Gar nicht. Diese Person hat sich ihrer Macht Willen ent-geschlechtlicht und entmenschlicht.
Nur weil Frau Merkel eine Frau ist, kann sie keine Fehler machen. Aber betrachten Sie die Frauen in der Regierung, das Ergebnis: Die Fehlentscheidungen und das Versagen sind nicht zu übertreffen, meine Meinung dazu: Unfähigkeit oder Überforderung.
Ich will keine inkompetenten Frauen mehr in der Politik und möglichst auch nicht mehr als Vorgesetzte! Und ich darf das sagen, denn ich bin selbst eine Frau. Nur viele andere Frauen schauen mich ungläubig an, ob ich entsprechende Äußerungen ernst meine – ja, liebe Frauen ich meine es ernst! Und nicht falsch verstehen, es gibt sehr wohl kompetente Frauen, die brauchen keine Quote.
Noch eine Ergänzung zu Herrn Reitschuster: Vielleicht kann er ja hier auch mal etwas zur „Integrity Initiative“ schreiben – in den Hacks fiel ja auch sein Name.
Hier noch zwei Links zum Thema:
https://www.heise.de/tp/thema/Integrity-Initiative
https://swprs.org/die-integrity-initiative/
Großen Dank für die Links.
Kepplinger „Skandalisieren oder Verschweigen“
Hier ist offenbar Verschweigen geplant.
Ne, Aufblasen. Nach dem Motto – wenn man nur genügend Schmutz wirft, bleibt immer was hängen. Dieses Motto sagen ja viele den Linken nach. Was dann wieder insofern stimmen würde, als die Wurzeln ja die gleichen sind -) Schon 1922 wurde in der Sowjetunion das Desinformations-Büro gegründet – für das Ausland.
Warum sind Sie der Meinung, dass nur „Linke“ die Integrity Initiative kritisieren?
„Schon 1922 wurde in der Sowjetunion das Desinformations-Büro gegründet – für das Ausland.“
Da kann man ja wirklich froh sein, dass es so etwas nur in der Sowjetunion gab!
Ich kann Ihnen dazu etwas erzählen, gerne. Und zwar zeigen die Berichte dazu, wie infam die russische Propaganda arbeitet. Ich traf mich mit Professor Adomeit auf dessen Bitte zu einem Kaffee, er erzählte von einer künftigen Initiative, kritische Russlandexperten zu vernetzen und fragte, ob ich da prinzipiell Interesse hätte Ich sagte ihm, dass ich mehr Informationen bräuchte, um das einzuschätzen. Das war es. Daraus wurde dann bei Sputnik, Heise und Telepolis, dass ich quasi britischer Agent bin. Absurder geht es nicht mehr. Soviel zur Seriosität dieser Medien. Erstaunlicherweise hat RT dieser Tag weniger manipuliert formuliert: Wir seien als „Mitglieder gehandelt und umworben worden“. „Umworben ist ein starkes Wort. Ich habe sogar meinen Kaffee selbst bezahlt 😉
@Herrn Reitschuster
Danke für Ihre Antwort. Ich habe weder geschrieben noch irgendwo gelesen, dass Sie ein „britischer Agent“ seien. Ihr Name fiel im Zusammenhang mit Namen anderer bei Zeitungen Beschäftigter, an deren Mitarbeit bei der Initiative Interesse bestand. Hätten Sie denn die Links dazu, in denen das über Sie geschrieben wurde? Mich wundert ja auch, dass das Interesse an Ihnen so schnell erlahmte, nur weil sie mehr Informationen haben wollten – Sie sind doch ein ausgemachter Fachmann auf dem Gebiet „russische Propaganda“.
Leider wird auch hier bei Tichys Einblick zensiert und mein Text, in welchem ich kritisch auf ihre bisherige Tätigkeit bei den Mainstreammedien schaue, nicht veröffentlicht.
Ihre Beschimpfungen wurden nicht freigeschaltet.
Auch der Herr Reitschuster ist einen besonderen Weg gegangen. Bisher war er mir nur als notorischer Putinhasser im Focus ein Begriff und nun versucht er es mit Seriosität. Zumindest bei TE hat er noch keine antirussischen Tiraden vom Stapel gelassen. Das lässt zarte Hoffnung aufkeimen
Mit dem Ausdruck notorischer Putin-Hasser gehen Sie Putins Propaganda auf den Leim (übrigens wissen selbst kluge Leute im Kreml, mit denen ich mich austausche, wie absurd solche Zerrbilder sind und lachen selbst darüber). Putins Verteidiger hierzulande haben meistens wenig Bezug zu Russland; selbst Krome-Schmalz lebt seit mehr als einem Viertel Jahrhundert nicht mehr dort, hat keinen familiären Bezug zu dem Land – und tut sich leicht, Putin schönzureden. Jemand wie ich, der dieses Land und die Leute liebt, einen engen Bezug zu Russland hat, dort wieder leben möchte, dem tut es weh, dass eine Mafia-/KGB-Clique dort die Macht übernommen und das reichste Land der Erde ausbluten lässt. Und dass es den Lobbyisten dieses Regimes gelungen ist, es in Deutschland weich zu zeichnen. Ich werfe Putin nicht vor, dass er kein lupenreiner Demokrat ist. Ich werfe ihm vor, dass er auf die Methoden der 1930er Jahren zurückgreift. Dass Stalin wieder verehrt wird, und der Präsident jedes Jahr mit dem KGB-Nachfolger FSB den „Tag des Tschekisten“ feiert – das ist so als würde in Deutschland der Bundespräsident den Tag der GESTAPO feiern. Krone-Schmalz kritisiert in ihren Texten zu 98 Prozent Fehler des Westens. Ja, die machen wir. Die kann und soll man auch kritisieren. Das tue ich auch. Aber unsere Fehler als Rechtfertigung für ein kleptokratisches Geheimdienst-Regime zu instrumentalisieren, als Rechtfertigung für einen Angriff auf ein Nachbarland – das ist Manipulation pur. Leider führt der umgekehrte Relotius-Effekt zu einer verzerrten Wahrnehmung der russischen Realitäten in Deutschland. Viele Menschen hierzulande haben das Vertrauen in die Medien verloren (oben beschreibe ich das ja- und auch, dass ich das verstehen kann), halten die Kritik an Trump und AfD zur maßlos und überzogen. Und sie glauben deshalb, auch die Putin-Kritik sei maßlos und überzogen. Dabei könnte ich Bände darüber schreiben, wie ich wieder und wieder das umgekehrte erlebt habe – dass eben bei Putin-Kritik gebremst und erschütternde Realitäten nicht wiedergegeben werden. U.a. hat das wohl mit alt-linker Sympathie für Putin zu tun (die irrlichtert, weil Putins System für mafiösen Kapitalismus steht), unter anderem mit Anti-Amerikanismus als gemeinsamen Nenner. Ich wünsche mir nichts mehr als einen Schulterschluss Russlands und Deutschlands – aber nicht mit einer Mafia-/KGB-Diktatur dort. Die DDR hat ja gezeigt, wohin das führt. Es ist wohl ein Treppenwitz der Geschichte, dass viele hierzulande, die – in meinen Augen zurecht – Merkel kritisieren, sich ausgerechnet Putin schönreden. Aber wie gesagt – das hat viel mit dem Versagen eines Teils unserer Medien zu tun.
Ich denke, da irren Sie.
Viele Menschen hierzulande haben ihre Sicht auf Russland im Zusammenhang mit den Geschehnissen auf und nach dem „Maidan“ verändert. Vor 5 Jahren sah ich Russland ähnlich wie Sie, das hat sich geändert – und nicht, weil ich russische Medien oder Propaganda lesen würde, sondern weil ich deutsche Medien gelesen habe und lese und weil ich blöderweise immer noch selbständig denke.
Als Nicht-Russland-Kenner ist mein Zugang derjenige, dass Jelzin das Land verkauft und an den Rand des Ruins getrieben hat.
Die Berichte, dass Pensionisten betteln mussten, weil die Pensionen nicht ausbezahlt wurden, hingegen eine kleine Clique alle profitablen Betriebe aufkauften sind Legion.
Die Amis taten ihr übriges, um den Turbokapitalismus in Russland einzuführen, während sich Jelzin durch die Kameras soff.
Es bedurfte eines „starken“ Mannes, der dieses Riesenreich zusammenhält und das war nun einmal Putin.
Ich denke. hätte Russland eine Merkel, Gabriel & Co, demokratisch gewählt, dann wäre Russland auch schon Geschichte und in rivalisierende Oligarchen-Territorien zerfallen.
Also sehe ich Putin als notwendiges Übel an, um Schlimmeres zu verhindern.
Jelzin sehe ich genauso kritisch wie Sie. Aber ich sehe nicht, dass Putin die Antwort darauf wäre. Die Masse, die zum Stehlen zur Verfügung steht, ist einfach durch die Multiplizierung des Ölpreises viel größer geworden. Während der neue neue Geld-/KGB-Adel genauso wie Jelzins Oligarchen (auch heute noch) in unvorstellbarem Reichtum schwelgen, leben 22 Millionen Menschen unter der unglaublich niedrigen Armutsgrenze. Der russische Mindestlohn, 2018 umgerechnet 147 Euro, ist fünfmal niedriger als die Armutsgrenze in Deutschland – 781 Euros für Singles. Gleichzeitig fehlt das Geld für die nötigen Medikamente für Krebskranke, wie selbst Russlands Oberster Onkologe zugibt; meine alte Russisch-Lehrerin bekommt 150 Euro Rente , immerhin fünfzig mehr als ihr Mann – um nur zwei Beispiele von unzähligen zu nennen. Ich wünsche mir sehnlichst ein starkes Russland. Aber keines, dass die alten Probleme der Sowjetunion zu Muskelmasse verklärt und „Stärke“ damit definiert, dass man von den Nachbarländern beneidet wird. Von den Nachbarländern beneidet – das wäre Stärke! Aber Putin steht für die umgekehrte Denkweise. Mit seiner Stalin-Renaissance wird er das Land nicht nach vorne bringen, nur in die Vergangenheit – und längerfristig in den Zerfall.
Danke für ihre Sichtweise.
Was wäre ihrer Meinung eine Alternative zu Putin, ohne dabei vollends in Anarchie bzw. Ausverkauf zu schlittern?
Ich möchte mich als erstes bei Ihnen – Herr Reitschuster- bedanken für den aktiven Austausch mit den Lesern.
Gerade zu Putin / Russland durfte ich in Gesprächen mit Russen (Verwandte/ Freunde) doch sehr interessante Aspekte entnehmen.
„Unter Jelzin wurden wir mindestens einmal pro Tag überfallen, unter Putin höchstens noch einmal pro Woche.“ oder
„Jelzin suggerierte, Russen seien schwache Alkoholiker (…); Putin suggeriert, Russen seien starke, autoritäre Strategen.“
Ich möchte Putin weder verteidigen noch attackieren, aber könnte es sein, dass die Russen ihn wählen, weil er stark zur Inneren Sicherheit beitrug? Ausserdem „eliminierte“ er den Einfluss (und Bereicherung) der Oligarchen auf die Politik, sprich entweder hälst du dich raus oder ich schmeiss dich in den Knast.
Natürlich ist er ein Diktator, natürlich unterdrückt er jede Opposition, Meinungs- und Pressefreiheit, aber könnte es sein, dass die russische Seele nach Sicherheit und nach Stolz auf die Nation sehnt?
Es gab (und gibt?) niemanden, der die innere Sicherheit gewähren und die staatliche Kleptomanie beenden kann. Das Niveau ist tief, viele sind bereits froh, wenn Renten / Löhne überhaupt bezahlt werden.
Interessant wäre der Vergleich zur Jelzin-Zeit, haben Sie dazu auch Angaben?
Jeden kann eine Erleuchtung heimsuchen. Mal sehen, wie sich´s entwickelt.
„Jana“? Ost-Frau interviewt Ost-Frau. Noch Fragen?
Wo bleibt da die „Gender“-Gerechtigkeit? 😉
Mich würde weiterhin interessieren, an welche regionalen Publikationen sie, Herr Reitschuster, gedacht haben, die von dieser, von ihnen beschreibenen, Entwicklung abweichen.
Die Regionalmedien, die ich zuweilen lese, fallen nicht darunter.
Ich denke, man muss da differenzieren. Die Regionalzeitungen sind sehr vielschichtig. Nehmen Sie den oben von mir zitierten Kollegen Will in der Nordwest-Zeitung, der immer mit sehr kritischem Blick die aktuelle Entwicklung verfolgt, um nur ein Beispiel zu nennen. Ich schätze den Münchner Merkur oder auch mein altes Heimatblatt, die Augsburger Allgemeine. Witzigerweise wurde der zu Zeiten, als ich dort volontierte, regelmäßig vorgeworfen, sie sei zu konservativ 🙂
Die „Augsburger Allgemeine“ sehe ich als Ex-Augsburgerin kritisch. Da wird vieles „schön geschrieben“ (Theaterfinanzierung, Probleme mit Migranten). Die Nähe des Chefredakteurs (Gregor Peter Schmitz) zu George Soros halte ich für bedenklich – immerhin schrieb er zusammen mit Soros das Buch „Wetten auf Europa“.
Interessant zu lesen sind die kritischen Leserbriefe, die erstaunlicherweise abgedruckt werden.
Die Damen mögen mir verzeihen. Aber wenn man sich politsche Figuren wie von der Leyen, Merkel und die in der politischen Sphäre agierende Hesel ansieht, drängt sich der Eindruck auf, daß Frauen sich aus der Politik heraushalten sollten.
Ne, also ich kenne auch Frauen, auf die ich als Mann, weiß und alt gerne höre. Die machen aber nicht soviel Getöse. Die Minderen fallen nur überproportional auf, weil sie soviel Wind machen.
Da stimme ich Ihnen zu, aber zum Glück haben wir ja noch Steinmeyer, Seehofer, Maas, Altmayer und co. ?
Die Verbindung von Frauen und Autoritarismus ist wissenschaftlich belegt, aber ein Taboo.
https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/0146167212449871
Warum denn so kritisch? Dass Merkel nicht erst als Kanzlerin zur Frau wurde, sondern es schon vorher war, ist in diesen Transgender-Zeiten doch schon mal eine echte Erkenntnis! Es ist auch ein echter Merkel-Schwurbel-Satz mit dem sie sich nicht nur als Politikerin, sondern auch als Philosophin erweist. Wird derzeit nur getoppt von ihrem anderen Schwurbelsatz, dass „man die bestehende Ordnung nicht so weit ruinieren darf, dass kein Mensch mehr an neue Leitplanken glaubt.“ Da kann man dann hinzufügen: Aber bei der herrschenden Leichtgläubigkeit vieler Leute, kann man die bestehende Ordnung wirklich schon sehr weitgehend ruinieren und man findet immer noch genügend Doofe, die an die „neuen Leitplanken“ glauben.
Sie sollten die Philosophen nicht derart massiv beleidigen….
Die Zeit! Ein Blatt für Grüne/Linke halbintellektuelle Studienabbrecher. Wenn es mir mal, ob der schlimmen Nachrichten jeden Tag, nicht so gut geht gehe ich auf ZO. Überfliege irgendeine „Meldung“ oder „Kommentar“, Berichte gibt es dort nicht hätte ja was mit der Realität zu tun, und lese dann die Leserkommentare. Ehrlich! Dann beäumel ich mich über die Intellegenzabstinenz der Leser. Dann sage ich zu mir: Sieh mal Herbert, du bist doch nicht so bekloppt wie du denkst andere sind noch viel bekloppter! Das baut mich immer wieder auf.
Was den Journalismus angeht muss man konstarieren, DEN Journalismus gibt es nicht mehr diese Zeiten sind lange lange vorbei als man noch Enthüllungsjournalismus betrieb. Die Hensel wird bald ein Buch schreiben: Wie ich meine Kanzlerin liebte! Oder auch: Die Kanzlerin die mein Leben prägte! Soviel Schleimigkeit in einer Person vereint, die sich Autorin und Journalistin nennt, ist für mich Unerträglich. Selbst wenn ich dieser Dame mal zu einem Gespräch gegenüber sitzen würde mir fiele nichts ein was ich mit der reden könnte. Intellegenzlimbo ist nicht so mein Ding.
Übrigenz der Tipp mit den Tageszeitungen ist keiner. Die sind schon lange auf Linie gebracht die zu abonieren ist rausgeschmissenes Geld.
Das ist ja widerlich. Das ist in der ZEIT erschienen?
Noch ein Artikel von Jana Hensel.
Danach wurde sie sogar von Angela Merkel angerufen.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-09/angela-merkel-finsterwalde-wahlkampf-demonstranten-brief
„Bild für links-grüne Intellektuelle“ – mehr ist nicht dazu zu sagen.
Die Autorin, Jana Hensel, will wohl mit ihrem persönlichem Bauchgefühl beim Leser Angst vor dem Verlust der „großen Führerin“ Merkel etablieren. Der arme Helmut Schmid rotierte in diesem Augenblick vor so viel Heidi-„Journalismus“ sicherlich in seinem Grab.
Dieses Gefälligkeitsinterview ist ja nicht auszuhalten. So stellt man sich Artikel in der „Bunte“ und „die Frau“ vor. Gefühlsmumpf statt Inhalt. Das neue Deutschlandniveau.
Ist ja alles von Oben gestaltet und gefördert. Knaben gehen eben ziemlich leicht im „neuen“ Deutschland.
„Heidi-Journalismus“ Sauber ! In die Sammlung mit Namen „Rhetorik-Kunststücke“.
Was erschüttert, ist die öffentlich ausgebreitete Infantilität der beiden Damen. Dass das ganze sich in der ZEIT entfalten kann, wundert nicht. Die Hamburger Bleiwüste hatte immer schon einen Hang, Sentimentalitäten mit politischer Information zu verwechseln. So erhält der harte Kern der Leser – pensionierte Oberstudienrätinnen und SozialarbeiterInnen – ein wenig human touch für die Teestunde im Café „Bunt und Kritisch“. Immerhin eine gute Arbeitsteilung: auf ZEIT-online darf der Nachwuchs mit rhetorischen Schlagringen gegen rechts üben und im Mutterblatt darf Mutti Zuckerwatte spinnen. Der Beifall für solche Art von „Journalismus“ ist wirklich erschreckend.
Was erschüttert, ist die öffentlich ausgebreitete Infantilität der beiden Damen ??
Und wenn die gar nicht so infantil wären, sondern nur mit Raffinesse die infantilisierten Leser bedienen würden ?
Scholl-Latour vor etwa 6-7 Jahren schon: Wir leben in einer Zeit der Massenverblödung.
Relotius können auch Frauen.
Immer die Nudging-Abteilung im Kanzleramt mitdenken!
Das passt schon zu Merkels „Plan“, auch wenn es andere ins Elend führt!
„Vielen fehlt die Distanz zu den Mächtigen – genauer gesagt zu denen im eigenen Land (…)“
Nicht nur „Vielen“, sondern der Mehrheit der Journalisten – wage ich jetzt einfach mal zu behaupten.
Die Lyrik der Jana Hansel auf Merkel liest sich zudem wie eine Wiedergeburt des Personenkults aus der DDR. Und wie ein Offenbarungseid des angeblich so „unabhängigen“ und „freien“ deutschen „Journalismus“. Der dt. Journalismus mag zwar unabhängig und frei sein, aber das macht ihn nicht automatisch auch politisch neutral. Und wie man die meisten heutiger dt. Journaktivisten hört, wollen sie auch nicht pol. neutral sein, sondern sehen sich als eine Art Missionare oder Volkserzieher – und so schreiben sie auch.
Einen solchen Text wie von Hansel hätte man auch früher über Honecker, Krenz oder Schabowski lesen können – freilich mit Ausnahme der Rücktrittsgedanken (dafür mit mehr sozialistischem Pathos), denn diese Leute traten nicht wirklich zurück. In offiziellen Versionen hieß es dann etwa „…trat aus gesundheitlichen Gründen zurück“ oder so ähnlich – hinter verschlossenen Türen jedoch „wir haben beschlossen…“. Und auch Merkel trat nicht zurück. Sie verzichtete nur auf eine erneute Kandidatur für den Parteivorsitz – ein Bauernopfer, um Druck aus dem Kessel zu lassen und länger Kanzlerin bleiben zu können.
Wenn es nicht so verbrannt wäre, würden diese Leute am liebsten ** Merkel schreien, erstaunlicherweise waren es damals nicht wenige Frauen die ihren „Popstar“ angehimmelt haben, die sind teilweise in Ohnmacht gefallen als die „ihn“ gesehen haben.
„[…..] der deutsche Charakters: in alphabetischer Reihenfolge, Angst, Aggressivität, Bestimmtheit, Drangsalierung, Egoismus, Minderwertigkeitskomplex, Sentimentalität.“(3) Das Dokument fährt fort: „Zwei weitere Züge des deutschen Charakters wurden im Blick auf die Zukunft als Gründe zur Sorge genannt. Erstens eine Fähigkeit zum Exzeß, zur Übersteigerung der Dinge, zum Überdiesträngeschlagen. Zweitens eine Neigung zur Überschätzung der eigenen Kräfte und Fähigkeiten.“
Quelle: Achse
Und heute unterstützt die Zeit das Schulschwänzen für den Klimawandel, vor kurzen hab ich gelesen das es Lehrer gibt die niemanden durchs Abitur fallen lassen, man wolle ihnen nicht das Leben verbauen.
Ist doch interessant, dass vor allem jüngere Menschen solchen Politikern anscheinend unhinterfragt zujubeln und nicht merkeln, wie sich ihre eigene Zukunft genau durch diese heftig verdunkelt und zum Schlechten verändert.
Mit dem „bis zum Ende denken“ kann man bei vielen nicht im entferntesten rechnen.
Zumal Worte der Kanzlerin, die Erkenntnis brächten, nicht zur Kenntnis genommen werden. Merkel in Davos:
„Das setzt aber voraus, dass wir die bestehende Ordnung nicht so weit ruinieren, dass kein Mensch mehr an neue Leitplanken glaubt.“
Zahlen für das angerichtete Chaos werden gerade die Jungen bis zum St. Nimmerleinstag, mit allem, was ihnen bisher lieb und wert ist.
Unhinterfragtes Zujubeln war ja auch von 1933-45 und in der DDR en vogue. Alles Folge davon, dass kritisches, selbständiges Denken im Nanny-Staat Deutschland nicht erwünscht ist. Der Sozialismus hat scheinbar doch gesiegt, zumindest der Gedankensozialismus. Die Fehler liegen hier aber, neben Fehlern im System, bei den Erziehungsberechtigten solcher Subjekte.
in Abwandlung:
Merkel sag was,
wir beten dich an.
Für mich ist das Ausdruck eines Personenkults und kein Journalismus.
So etwas fällt mir in Teilen der Presse schon länger unangenehm auf und Frau Hensel vertritt da leider nur einen neuen Typus Journalist, den man wohl eher mit dem begeisterten Fan eines Popstars vergleichen kann als mit ernst zu nehmenden Journalisten.
Einen guten Journalisten macht nicht die tolle Schreibe aus sondern der unvoreingenommene und umfassende Blick auf eine Sache.
Leider, leider kann ich Ihnen da nicht widersprechen. Und ich würde bei dem letzten Satz noch hinzufügen: Die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel.
Relotius ist ja die Inkarnation des Journalisten-Typs, den sie beschreiben..
Wobei ich einen Unterschied wahrnehme: Relotius ist in sich selbst und seine Schreibe verliebt und die Merkelschmeichlerin Hensel in die tonangebende Kanzlerin und die sie umgebende Aura.
Die Medienlandschaft hat sich extrem gewandelt. Sie ist vor allem bei den Printmedien von Existenznot gekennzeichnet. Um Auflage zu halten, geht es darum, Erstverkünder oder Enttarner, Entlarver oder gar Denunziant zu sein. Dabei ist es durchaus hilfreich, dass es eine politische Polarisierung der Gesellschaft gibt. Für einen Journalisten ist es
dabei wichtiger die Kontakte mit den Parteien jenseits der 12,6 % Aussätzigen im Bundestag zu halten und treu den Takt zum Marsch der Mehrheit zu trommeln, egal ob der in die richtige Richtung geht, oder nicht. Auf klare journalistische Arbeit kommt es da nicht an.
Schließlich braucht man Futter für die Gesinnungskanonen.
Diese Art Journalismus wird dann zwar hier und da mal beim Relotiusieren erwischt, solange aber die Frames „gesettet“ sind und Meinung gemacht, Haltung gezeigt, ist so ein Manöverschaden zu verschmerzen. Die Leser-Blase straft schon nicht ab.
Der Journalismus der Mainstreamer ist sich jedenfalls in einem einig:
Lieber der ERSTE sein der Fake-News verkündet, als der ZWEITE, der die Wahrheit verkündet.
Ich würde es weniger als „Bauchpinseln“ sehen, mehr als „**“.
Früher in der DDRcwurden solche Gestalten Politkadercin der Partei oder Politoffiziere in der Armee. Heute werden sie „Journalisten“.
Ja und die täglichen Redaktionskonferenzen sind die politische Schnellbesohlung wie es damals genannt wurde.
Wer sich nicht zum Büttel der Anteilseigner seiner Zeitung und somit auch den vorgegebenen politischen Interessen machen will, der sollte sich in die Selbstständigkeit aufmachen um dann seine Meinung nach eigener Lesart kundzutun, aber dafür sind die meisten zwar groß mit der Klappe, aber im tiefsten inneren Zauderer und Rückversicherer und schätzen das geregelte Einkommen zu sehr, zum Preis der Abhängigkeit und das ist nicht jedermanns Sache, meine wäre es nie gewesen, denn der Freiheitsdrang steckt im Menschen selbst und kann auch nicht erlernt, allenfalls vererbt werden und Dank all jenen, die das einzelne Individuum mit solchen Attributen ausgestattet haben und ich erinnere mich noch gerne an die Worte meines Vaters, der ebenso von der Unabhängigkeit beseelt war und sein Leitspruch war: Lieber ein kleiner Herr. als ein großer Diener und das ist mehr wert als alles Geld dieser Welt und wenn man es trotzdem noch hat, muß man es ja nicht verschmähen.
Herr Reitschuster, nicht Sie beschmutzen das Nest, das machen diese Schmierfinken schon selber!
Die örtliche Regionalzeitung rechtfertigt Messerstechereien immer noch mit der „Zurückweisung“ von „armen traumatisierten Flüchtlingen“.
Müsste man die Arbeit der sogenannten Journalistin irgendwie kategorisieren, dann wäre „Verrat am Journalismus“ noch milde, denn das ist Verrat am Journalismus und am Leser.
Dass die sogenannte Journalistin im Kanzleramt Gefallen gefunden hat, entbehrt nicht einer stringenten Konsequenz und Logik…
Kritische Hinterfragen gibt es schon..nur nicht bei der gruensozialitischen Merkel wird nicht kritisch hinterfragt… dafür umso mehr bei der einzigen Opposition Partei der AfD.
Leider gibt es auch bei der Opposition und anderen von der Regierung ungeliebten Subjekten kein kritisches Hinterfragen sondern überwiegend vorurteils- und urteilsbehaftete Wertungen und das Überstülpen von „Narrativen“. Bestes Beispiel ist das Chemnitz-Video, wo sich kritische Fragen geradezu aufgedrängt haben, die aber nicht gestellt wurden.
Leider hat der Autor recht. In jeder Hinsicht. Man hat oft den Eindruck, dass sich besonders Linke und Grüne für den Beruf des Journalisten interessieren. Mir hat lange Zeit der Stil der französischen Le Monde gefallen: sachliche Berichterstattung (obwohl eigentlich eher ein Blatt der linken Intelligentsia) und null Vermengung von Bericht und Meinung. Diese Vermengung ist den deutschen Medien inzwischen Standard, besonders auffallend bei Printmedien wie SZ, Spiegel, Zeit, und beim ZDF Heutejournal. Hier wird von Leuten wie Kleber und Slomka oft erst die Meinung verkündet, damit man dann beim Berichten des Sachverhalts auch weiß, wie man es zu deuten hat. Interviews wie beispielsweise das von Walde mit Gauland Ende letzten Jahres oder Klebers Bericht über die Prügelattacke in Amberg Anfang Januar könnten Lehrbeispiele für voreingenommenen subjektiven Journalismus sein, das eine mit dem Holzhammer, das zweite schön subtil, meisterhaft im Gewande einer vorgetäuschten Ausgewogenheit.
In den genannten Medien, so entsteht der Eindruck, liegt der Redaktion die Wahrnehmungsschablone vorher schon vor, mit der dann über den einzelnen Sachverhalt zu berichten ist
Genau so ist es, leider. Es gibt ja auch auf Umfragen basierende Studien, wonach die Mehrheit der Journalisten bei uns linksgrün tickt, wobei ich da nicht einmal von der Tradition der klassischen Linken sprechen würde, die hatte andere Prioritäten. So ist teilweise eine Echokammer entstanden – das, was Sie als Wahrnehmungsschablone bezeichnen. Teilweise hat man den Eindruck, dass Redaktionen gegen die eigene Leserschaft anschreiben – als ob der Chef eines Steakhauses nur noch vegane Gerichte servieren würde und sich dann insgeheim in der Küche mit den Mitarbeitern über die Blödheit und Borniertheit der Kunden echauffieren würde. Spiegel und Zeit etc. haben dieses Problem nicht weil dort auch die Kundschaft tendenziell „vegan“ ist, um in diesem Bild zu bleiben.
Wenn ich mir das zunehmende Versagen von bisher vertrauenswürdigen Institutionen und Mandatsträger in diesem Land anschaue, frage ich mich wirklich, wie weit es noch kommen wird und ob ich rechtzeitig den Absprung schaffe.
Ich denke, ein großes Problem im Wohlstandsgesellschaften ist, dass viele Stabilität, Wohlstand, Frieden, Rechtsstaat, Freiheit und Demokratie für Naturgesetze halten und das Gefühl dafür verloren haben, wie zerbrechlich all das ist. Osteuropäer halten uns vor, wir hätten „Urlaub von der Geschichte“ gehabt vergessen, wie fragil die Fundamentte unseres Wohlstandes sind. Wer einmal einen Zusammenbruch erlebt hat, wie die Ostdeutschen oder ich in Russland, der ist da tendenziell etwas wachsamer, bzw., in den Augen der Opponenten“, schwarzseherisch“. Ich hoffe, dass diese Ansicht sich als richtig herausstellt und wir Skeptiker falsch liegen, habe daran aber meine Zweifel.
……………..ja…..die alternative presse, wie tichys, achse des guten und noch einige andere mehr, reichen vollkommen aus…..! erst recht zur information!
Nein, die Regionalzeitungen sind keine „Trutzburgen des Journalismus“. Da sage ich, der ich selbst fast ein ganzes Leben in einer Regionalzeitung als Journalist gearbeitet habe. Das ist lächerlich. Die Zahl der beseelten Volkserzieher ist dort Legion. Und meine Volontärsmutter aus den 80ern würde heute mit Sicherheit der Willkommensreligion frönen. Die meisten meiner Kollegen sind linksgrüne schmuddelige Kleingeister, die es toll finden, mit Politikern per Du zu sein. Die von nichts wirklich eine Ahnung haben, was sie aber nicht daran hindert, die Leser erziehen zu wollen. Sie biedern sich an die Macht an, glauben an „Klima“, verachten „Trump“ – und wehe, man ist anderer Meinung. Nein, ich habe für meinen Berufsstand nur noch Verachtung übrig – denn er ist ursächlich für den Aufstieg des linken Totalitarismus.
Es gibt sehr unterschiedliche Regionalzeitungen. Darum schreibe ich ja auch bewußt nicht, dass alle Trotzburgen sind. Eine solche ist etwa die Nordwest-Zeitung in der Person des oben zitierten Kollegen Dr. Will.
Den Tipp, mit dem Abonnement einer Regionalzeitung evtl. guten Journalismus zu erfahren, kann ich nur bedingt nachvollziehen. Mit regelmäßigen Kommentaren und Berichten aus dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland, RND, hätte ich mir auch gleich die ZEIT, die FAZ oder die Süddeutsche kaufen können.
Nachdem der Belehrungsjournalismus überhand genommen hat, habe ich das langjährige Abo für die Regionalzeitung vor einiger Zeit gekündigt.
Es gibt sehr unterschiedliche Regionalzeitungen, darum verallgemeinere ich ja in dem Bericht auch nicht und spreche von „vielen“, die ich für gut halte. Eine solche ist etwa die Nordwest-Zeitung in der Person des oben zitierten Kollegen Dr. Will.
Wenn ich etwas versöhnlicher gestimmt bin, muss ich nur einen kurzen Blick ins GEZ-TV wagen oder in eine linke Qualitätszeitung. Schon bin ich wieder der Meinung, dass die Qualitätsjournalisten die größten …. aller Zeiten sind.
Kein Mensch braucht die. Ich jedenfalls nicht.
Die Journalisten von heute sind keine klassischen Journalisten mehr, die ihren Auftrag zur kritischen Berichterstattung und Hinterfragung von politischen Entscheidungen noch ernst nehmen, sondern knallharte linke politische Aktivisten und Ideologen, die die Menschen ganz im Sinne von Merkels Willkommenskultur erziehen wollen. Unbestritten ist, daß Merkel seit ihrer Grenzöffnung von 2015 bei der Links-Grünen Journalistenkaste ganz stark an Sympathie gewonnen hat. Journalisten sind nicht mehr Mittel-Links wie noch vor 10 Jahren, sondern immer stärker am linken Rand positioniert. Ihre Lieblingspartei und Hauptverbündeten sind mit großem Abstand die Grünen, die als wahre Menschenfreunde alle Afrikaner und Orientalen am liebsten in der Businessclass nach Deutschland holen möchten. Ihr Hauptfeind sind die AfD und alle konservativen CDU-Politiker und Merkelkritiker, die sich dem ganzen Willkommenswahnsinn entgegenstellen. Deswegen verteidigen auch immer mehr von ihnen linke Gewalt gegen die ihnen so verhaßten AfD-Politiker, weil diese für sie schlechthin das Böse sind. Das ist der Journalismus in Deutschland im Jahr 2019. **
Ich sehe dies ebenso. Ganz schlimm für den Journalismus und vor allem für unser Land.
Ich würde Ihnen da dahingehend widersprechen, dass die Verallgemeinerung unzulässig ist. Auf viele Kollegen trifft das, was Sie schreiben, leider zu. Insbesondere auf viele von denjenigen, die allgegenwärtig sind. Aber doch nicht auf alle.
Ich kann mich nicht wirklich entscheiden:
Ist das eher der Stil von Rosamunde Pilcher oder doch Inga Lindström?
You made my day 🙂 Danke, Sie haben meinen Tag gerettet ;-)))))
Panegyrik der feinsten (übelsten) Sorte! Es ist mir beim Lesen der Jubelarien dieser „unabhängigen“ Journalistin in der Tat passiert, dass es mir wirklich übel wurde. Ich glaube, dass einem Machthaber der ehemaligen (?) DDR oder Nordkoreas eine solche Beweihräucherung peinlich gewesen wäre oder ist. Unglaublich!!
Frau Hensels „lässiger Blick“ auf und für die Diktatur raubt mir auch den Atem. Dazu habe ich Gedanken, die nicht nur die Nettiquette sprengen, sondern auch die Polizei auf den Plan rufen würden, wenn ich sie formulierte.
Auch gut sind die vietnamesischen Koleginnen. Ich nenne sie die ZEIT-Vietcong.
Mir raubt das auch den Atem. Noch mehr raubt mir diesen aber, wie schweigend, ja nickend das alles hingenommen wird von so vielen. Und ich dachte früher einmal, wir Deutschen seien gut im bewältigen totalitärer Vergangenheit. Was für ein Irrtum.
Bis vor kurzem waren sie Teil dieser Journalisten-Kaste (Focus, HuffPost), die dafür sorgt, dass das Gros der Menschen in Unwissen gehalten oder manipuliert wird. warum wundern Sie sich über diese Leute, die dadurch vieles hinnehmen, was ihnen zum Schaden gereicht?
Ich finde, der Hensel-Quark sollte nicht auch noch auf TE breitgetreten werden. Es gibt doch interessantere Themen.
Ich finde, das Interview ist kein Einzelfall und steht für eine gefährliche Entwicklung, und darum sollte darüber gesprochen und geschrieben werden – das hat mit Breittreten von Quark nichts zu tun, das ist die Aufgabe von kritischen Journalismus.
Die Fläche unter einer Kurve zu berechnen ist Bodyshaming.
Das Interview war ursprünglich für die Apothekerzeitschrift und die Bäckerblume gedacht. Als Homestory.
Und dann hat Relotius als Undercover Märchenerzähler das an die Zeit geleitet.
Und da hat es ein trotteliger Praktikant freigegeben.
Und jetzt versucht man in der Redaktionsstube aus brauner Masse Gold zu machen.
Das mit dem Gold haben die Alchemisten schon oft erfolglos versucht.
Allerdings wenn man an das Zeilenschinder-Honorar denkt …….
Die haben es jedenfalls geschafft, die zeit als Anzeigenplattform zu missbrauchen. Und der Sprachduktus der „Reportage“ ist so, dass es nicht wirklich auffällt und sicher einige drauf reinfallen: http://prl.atretta.club/?pl=518.06258551ae64a5eccd2b5372b1ae31e2&n=aHR0cDovL3ZpcC5hdHJldHRhLmNsdWIvdmlzaXQ/cz0yJnQ9YmM0ZDgyM2QxYTM5NDNkM2EyZGQ5ZjM2YjA0OTQ1Mjkmbj1hSFIwY0RvdkwyUnVMbU55ZVhCMGJ5MWpiMlJsWVhCd0xuWnBjQzVoZEhKbGRIUmhMbU5zZFdJdlAzTmxjM05wYjI0OVltTTBaRGd5TTJReFlUTTVORE5rTTJFeVpHUTVaak0yWWpBME9UUTFNamttWVdabVgybGtQVEk0TlRrbVkySTlNU1ptY0hBOU1TWmljRDB4
Nicht eine Zeile, nicht mal ein Wort kommt mir mehr von diesem Demagogen und Putinhasser unter die Augen. Ich bin sprachlos….
Na, nach der Definition bin ich dann auch Merkel-Hasser 😉 Erinnert mich an eine Beschimpfung aus Russland als „faschistischer Saujude“. Mich machen meinerseits solche ideologischen Scheuklappen sprachlos – auch wenn ich es leider inzwischen gewohnt bin. Bei Ihrer Beschimpfung musste ich sofort an den legendären Ausspruch von Tucholsky denken: „In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als derjenige, der den Schmutz macht“.
in unserer Lokalzeitung
kommen auf den Politikseiten
gefühlt fünf mal Rechtspopulismus
in allen Varianten vor.
Ich denke das größte Problem der „Zeit“ ist, das in ihrem Logo zwei Löwen abgebildet sind. Zwei MÄNNLICHE Löwen, wie an den Mähnen zu erkennen ist. Ich hoffe, dass dies als Hinweis genügt um baldmöglichst gendergerechte Parität zu schaffen.
Wir leben in einer real existierenden Meinungsdiktatur, daher verstehe ich Ihren Artikel eher als Zustandsbeschreibung und weniger als Kritik. Alles läuft doch so, wie es sein soll, bis….ja, bis halt alles in Schutt und Asche liegen wird.
Es gibt eine Frage, die mich schon lange umtreibt: Welche Angaben
macht diese Spezies eigentlich, wenn eine Auskunft zu ihrem Beruf
einmal unumgänglich sein sollte (Behördenformular o.ä.)? Leute wie
Ihr Volontärsvater, sehr geehrter Herr Reitschuster, hätten wohl völlig
zu Recht (und natürlich ohne Gänsefüßchen) „Journalist“ eingetragen.
Müssen wir heute resümieren: „Schöner ZEITen, der gedenk ich“?
Mir kommt es so vor, als wäre in diesem Gefilde der Minnegesang
wieder „hoffähig“. Zum Kaputtlachen – Journalismus als Minnegesang.
Der war ja auch früher (nicht nur, aber nicht unwesentlich) Liebeslyrik.
Die Verehrung vor allem der F r a u .
Zitat: „Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer: Viele Kollegen sehen die Entwicklung ihres Berufsstandes durchaus selbstkritisch. Das ist nur nicht so bekannt, weil es weniger diejenigen sind, die im Fernsehen oder in bundesweiten Medien sowie auf twitter lautstark den Ton angeben.“
> Mhh, dass ist natürlich toll und es wäre für das Land sicherlich auch mehr als nur gut wenn möglichst viele wirkliche Qualitätsjournalisten heranwachsen/-reifen. DOCH ich habe so ein weing die Sorge das diese „selbstkritischen Journalisten“ dann später wenn auch sie den Ton im Fernsehen, den bundesweiten Medien u Twitter lautstark angeben, dass dann AUCH DIESE zu abgehoben geworden und nicht mehr SO selbstkritisch wie noch jetzt sind.
UND auch in den größeren Medienhäusern wird es doch für einen „selbstkritischen Journalisten“ bestimmt nicht einfach sein dann gegen den Strom der dort schon länger arbeitenden Kollegen zu schwimmen so das er seine guten Vorsätze nach und nach „wegwirft“
John Swinton (1829-1901), Chefredakteur der „New York Times“, hat in seiner Abschiedsrede 1890 festgehalten, was heute mehr als damals noch gilt:
„Bis zum heutigen Tag gibt es so etwas wie eine unabhängige Presse in der Weltgeschichte nicht. Ich werde jede Woche dafür bezahlt, meine ehrliche Meinung aus der Zeitung bei der ich angestellt bin, herauszuhalten. Wenn ich meine ehrliche Meinung in einer Ausgabe meiner Zeitung veröffentlichen würde, wäre ich meine Beschäftigung innerhalb von 24 Stunden los. Es ist das Geschäft der Journalisten, die Wahrheit zu zerstören, unumwunden zu lügen, zu pervertieren, zu verleumden, die Füße des Mammons zu lecken und das Land zu verkaufen für ihr täglich Brot. Wir sind die Werkzeuge und Vasallen der reichen Männer hinter der Szene. Wir sind die Hampelmänner, sie ziehen die Fäden, und wir tanzen. Unsere Talente, unsere Möglichkeiten und unsere Leben sind das Eigentum anderer Männer. Wir sind intellektuelle Prostituierte.“
Bei der Zeit finde ich die Leserkommentare meistens interessanter als die Berichte. Das Interview Hensel – Merkel war einfach nur albern.
In den Qualitätsmedien lese ich ÜBERHAUPT NUR DIE KOMMENTARE.
Das ist der Grund, wieso ich ab und zu doch bei der ZEIT mal reinschaue. Bei der Süddeutschen dagegen gar nicht,weil die keine Kommentare haben.
Es kommt ganz ganz selten vor, dass ich mal Interesse entwickle wenigstens in einen Artikel der Qualitätsmedien reinzulesen. Weil in 99% der Fälle weiß ich schon vorher, was da stehen wird.
Das muss man erst mal hinkriegen: vollkommen irrelevante Fragen im Frau-mit-Herz-Stil in einer so relevanten und turbulenten Zeit (damit meine ich nicht das Blatt).
Hofberichterstattung anstelle von kritischem Journalismus. Präsentiert mit dem Hautgoût des Bessermenschen, der sich auf der richtigen Seite der Geschichte weiß.
Die Zeit macht den Beruf des Bundespressesprecher und das BAMF eigentlich ueberfluessig.
Wenn ich so betrachte, was in den Medien Anklang findet, wer in der Politik gemocht wird, wer gewählt wird . dann müsste der nächste Kanzler doch eigentlich wieder eine Frau sein und Giffey heißen. Sieht von der Frisur her konservativ aus, ist in der SPD und besitzt die Intelligenz – na ja, das spar ich mir 🙂
Journalistenethos? Wenn ein Zeit-Interview mit der Kanzlerin so klingt, als würde Heike Makatsch Robbie Williams nach der Trennung der Backstreet Boys interviewen, sollte das hochgradig alarmierend sein. Da aber mittlerweile überall um uns herum die Sirenen heulen, merken wir auch das nicht mehr.
Die Ergebenheitsadresse von Frau Hensel aus dem Herbst war schon überaus befremdend, das war stellenweise kurz vor homoerotisch. Ich hab mich damals beim Lesen ein bisschen fremdgeschämt. Solche unterwürfigen Huldigungen wie zu Füssen von Monarchen finde ich im 21. Jahrhundert unwürdig, vor allem von Frauen.
Und jetzt noch ein bisschen Schleim obendrauf, wie peinlich kann man noch werden. Das erinnert langsam an die Szenen aus den alten Wochenschauen, wo Frauen vor der Macht in Ekstase gerieten oder reihenweise in Ohnmacht fielen.
Die Merkel-Periode wird jedenfalls nicht nur für Historiker, sondern auch für Analytiker ein reiches Betätigungsfeld bieten.
Der Postillion hatte zum Fall Relotius schon klug kommentiert, dass nicht die Lüge das Problem sei, sondern die Tatsache, das DER SPIEGEL wegen des falschen Formats nicht in den Ständer mit den Groschenromanen passe.
So sehe ich das auch bei der ZEIT. Nicht der schwache Inhalt ist das Problem, sondern die Tatsache, dass Gala und Bunte ansprechendere Titelbilder haben. Hier sollte die ZEIT dringend nachbessern!
Beim lesen der Auszüge und ähnlicher Texte bekommt man das Gefühl, daß diese Journalisten schreiben um den Literturnobelpreis zu erhalten. Blumiges, zumeist inhaltsleeres, pseudointellektuelles Geschwurbel. Auf die Frage an einen Lokalreporter, warum niemand den Verantwortlichen mal auf den Zahn fühlt (Rekordverschuldung und der Filz) war die Antwort, wenn man das macht, bekommt man keine Interviews mehr. So einfach ist das. Müsste man ja dann selber anfangen zu recherchieren, aber das ist mit Aufwand verbunden und Missstände, Korruption und Parteiengeklüngel lassen sich schlecht mit rosigen Worten beschreiben. Und zum Neujahrsempfang mit Schnittchen und Sekt wird man auch nicht eingeladen. Viele dieser neuen sog. Journalisten sind m.M.n. stinkfaul und eine (Allgemein-)Bildung ist nur rudimentär, wenn überhapt, vorhanden. Daher auch die ganzen „Experten“. Und diese dummen, eingebildeten und arroganten Leute wollen den Rest der Welt erziehen.
Werter Herr Reitschuster, Sie schreiben: „Bei den durch den wirtschaftlichen Niedergang erzwungenen Entlassungswellen wurden tendenziell eher diejenigen aussortiert, die kritisch und unbequem waren, oder es gar wagten, der Chefredaktion zu widersprechen.“
Haben Sie neben Ihrem Volontariat einen Diplomatenkurs besucht?
Diese Leute wurden nicht tendenziell, sondern gezielt ausgesucht. Und zwar so, dass es selbst unbedarfte Leser sofort gemerkt haben.
Keinen Diplomatenkurs, aber einen Kurs im sorgfältigen Formulieren 😉 Und zu behaupten, alle kritischen und unbequemen Kollegen würden aussortiert, wäre unzulässig – daher das Wort „tendenziell“, damit so eine nicht belegbare Tatsachenbehauptung nicht impliziert wird.
In meinen Augen ist ein großer Teil der heutigen Journalisten korrupt. Mich würden folgende Fragen interessieren:
1. Nach welchen Gesichtspunkten werden Journalisten zu Auslandsreisen eingeladen?
2. Nach welchen Kriterien wird in die Regierungsmaschine eingeladen?
3. Wer übernimmt vor Ort die Spesen?
4. Müssen Journalisten für den Mitflug in den Regierungsflugzeugen einen Kostenanteil übernehmen?
Relotius hätte geschrieben, dass er ihr auf dem Wäscheplatz begegnet, und von der Volkskanzlerin auf eine Erbsensuppe eingeladen wurde.
Mein Gott, da höre ich ja „mimimi mimimi mimimi“ in ungeheurer Lautstärke von Frau Hensel und ihrem Bauchgefühl für die Kanzlerin.
Gut, dass ich nicht Zeit lese. Wäre Zeitverschwendung (no pun intended).
Es ist 1933 life , nein ich übertreibe nicht, weil die Dinge laufen gleich ab. Die Frage ist nur , warum im „aufgeklärten“ Zeitalter, mit diesem Wissen im Hintergrund dieser Personenkult wieder möglich ist.
Meine Antwort ist. Die Deutschen haben, und dazu gehört natürlich auch die Presse, sich nicht verändert was die kritische Distanz zu Führern(innen) betrifft niemals aufgegeben und werden es auch nicht. Es scheint in ihrer DNA zu liegen.
Es ist einfach nur traurig, weil dieses Deutschland hat so viel hervorgebracht in Wissenschaft, Technik und Kultur. Es ist erbärmlich zu was es geworden ist.
Zitat: „Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer: Viele Kollegen sehen die Entwicklung ihres Berufsstandes durchaus selbstkritisch.“
Ja, schön, dass es sie doch noch gibt, Journalisten, die ihre Arbeit auf der Grundlage (edler) journalistischer Grundsätze (Grundsätze von früher, die heute total out sind, die keine Gültigkeit mehr haben) verrichten.
Leider sind diese Journalisten nicht mehr vorne mit dabei. Da wo sie wirken, erreichen sie nur eine sehr kleine überschaubare Zielgruppe, das sind meist alte bis sehr alte weiße Männer, die auch nichts mehr bewegen bzw. bewegen können.
„Meist alte bis sehr alte weiße Männer.“ Wie kommen sie zu der Meinung?
Diese Huldigungen auf die grosse Vorsitzende gehen quer durch die gesamte Hauptstrompresse.
Manchmal führen Lobpreisungen der Kanzlerin allerdings nicht nur zu deren gefälligen Wohlwollen, sondern auch zu einem kuscheligen Job, wie zB bei der ehmaligen Focus-Online-Redakteurin Martina Fietz.
Bei „Focus online“ fiel Martina Fietz mit epischen Lobpreisungen auf Merkels Politik auf, seit April 2018 sitzt sie dafür nun als stellvertretende Regierungssprecherin neben Seibert (auch einer der sich dem System angedient hat). Darauf hofft die kleine ZEIT-Volontöse sicherlich auch.
Früher nannten wir sowas einen Emporkömmling, alles andere würde hier wohl zensiert werden.
„Trotzburg“ ist gut. Ich stelle mir gerade die trotzigen kleinen Volontärinnen vor, die nicht zu Mutti auf den Schoß durften. die Zeitung als bedrucktes Altpapier ist passé. Das ist noch nicht mal mehr Old School.
Seit Schmidt und Graefin Doenhoff ausgeschieden sind, ist diese Wochenzeitung vollends in das Globalistenlager gewechselt.