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Wer die Sprache politisiert

Institut für Deutsche Sprache – Sprachkampf gegen Rechts

26.04.2021

| Lesedauer: 5 Minuten
Der Direktor des Instituts für Deutsche Sprache (IDS), Henning Lobin, hat im Dudenverlag ein Buch zu aktuellen sprachpolitischen Themen vorgelegt. Die – linguistisch verpackte – Botschaft ist politisch eindeutig.

Für die Sprachwissenschaft ist „Sprache“, hier: die deutsche Sprache, ein komplexes Zeichen-system, das der menschlichen Kommunikation dient und dessen Funktionsregeln beschrieben werden. Für die Sprecher, konkret: die 100 Millionen deutschen Muttersprachler, ist „ihre Sprache“ nicht nur ein Kommunikationsmittel, sondern auch – wie Lobin im „Vorwort“ seines Buches Sprachkampf (2021) feststellt – „ein gemeinsamer Besitz“, mit dem sie sich identifizieren.

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Das erklärt, warum das „Sprachvolk“ auf Änderungen seiner Sprache und deren Funktionen eher negativ reagiert: Eine Rechtschreibreform entwertet ja die erworbenen Rechtschreibkenntnisse, und die Umstellung auf englischsprachige Studiengänge vermindert den Marktwert der eigenen Sprache. Politische Eingriffe in die Sprache führen also notwendig zu öffentlichen Debatten, Lobin nennt sie „Sprachkämpfe“ und stellt sich die Aufgabe:

„Ich möchte in diesem Buch einige aktuelle Sprachkämpfe betrachten – wer die
Truppen sind, die hier aufeinandertreffen, wie die Frontlinien verlaufen und zu
welchen Kampfhandlungen es bislang gekommen ist. Auch die Frage, warum solche
Sprachkämpfe überhaupt ausgetragen werden und in welcher Beziehung sie zu
übergeordneten politischen Zielen stehen, will ich ansprechen.“ (S. 17)
„Sprachschlachten“

Kap. 2 „Sprachschlachten“ gibt einen kurzen Überblick zu aktuellen sprachpolitischen Debatten. In Stichwörtern:

● „Der Kampf gegen Fremdwörter“
● die Forderung „Deutsch ins Grundgesetz“
● die Stellung der deutschen Sprache in der EU
● „Politische Korrektheit“ in der Sprache
● „deutsche Sprache in der Wissenschaft“
● „Leichte Sprache“
● Rechtschreibreform (von 1996)
● „geschlechtergerechte Sprache“, die dann ausführlich in Kap. 3 „Das Schlachtfeld
geschlechtergerechtes Deutsch“ behandelt wird.
Die beiden letzten Punkte seien hier kommentiert.

Das IDS als RKI der Rechtschreibreform

Bei der Darstellung der Rechtschreibreform von 1996 klammert Lobin deren „übergeordnetes politisches Ziel“ aus sowie die Rolle des IDS.

Die – öffentlich weder erwartete noch geforderte – Rechtschreibreform fand in den letzten Jahren der Ära Kohl statt, als das Wort vom „Reformstau“ die Runde machte; sie bot der Politik die Gelegenheit, Reformmacht zu demonstrieren, und zwar mit sofortiger Wirkung: Im Juni 1995 hatte ein „Internationaler Arbeitskreis für Orthographie“ eine „Vorlage für die amtliche Regelung [der deutschen Rechtschreibung]“ vorgelegt. Diese wurde am 14. Dezember 1995 von den Ministerpräsidenten der Länder – nicht „der Kultusminister-konferenz“ (S. 32) – beschlossen und zu Beginn des Schuljahres 1996 eingeführt. Linguistisch begleitet wurde dieses Projekt vom IDS; eine breitere wissenschaftliche Diskussion fand aber erst statt, als die neue Rechtschreibung schon im Schulunterricht verbindlich war.

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Die Rechtschreibreform sollte „die Schriftsprache logischer und leichter erlernbar machen“ (Pressemitteilung). Letzteres ist beweisbar nicht eingetreten, konnte es auch nicht, weil die neuen Regeln (die dann bis 2006 teilweise zurückgenommen wurden) die Wortschreibung nicht vereinfachten, sondern nur punktuell veränderten. Unter dem Strich also eine Nullreform, allerdings mit – betriebswirtschaftlich ausgedrückt – enormen „Transaktions-kosten“ und einem Vertrauensverlust der Verantwortlichen: Wer die Erfahrung dieser Reform gemacht hat, wird die Kompetenz des Staates und des IDS in politischen Sprachfragen skeptisch beurteilen. Lobin formuliert das so: „Bis in die Gegenwart wirken sich die erbittert geführten Auseinandersetzungen zur Rechtschreibreform von 1996 aus“ (S. 31).

Die Gendersaga

Der sprachpolitische Hauptstreitpunkt ist heute das Gendern, also die Bezeichnung einer gemischtgeschlechtlichen Personengruppe in einer Form, welche die einzelnen Geschlechter sicht- und/oder hörbar macht: Paarform (Bürgerinnen und Bürger), Binnen-I (BürgerInnen), Doppelpunkt (Bürger:innen), Unterstrich (Bürger_innen), Genderstern (Bürger*innen) u. Ä. Die „Lage“ schildert Lobin in einer kriegerischen Metapher – „Zwei mächtige Armeen stehen einander gegenüber in einem nahezu ausgeglichenen Kampf …“ –, die mit der Frage endet: „Aber ist es wirklich so?“ (S. 45).

Nein; denn es gibt in der deutschen Sprachgemeinschaft keinen Bürgerkrieg um das Gendern – aus einem einfachen Grund: Die meisten Sprecher praktizieren das Gendern nicht, und die wenigen, die es tun, gendern nur gelegentlich, aber nicht systematisch. Insofern ist das Unterkapitel „Anne Will gendert und Claus Kleber auch“ (S. 64) im Titel missverständlich; denn beide gendern – seit etwa einem Jahr – in ihren Fernsehsendungen nur in einem Zehntel der möglichen Fälle.

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Findet der Krieg unter den Linguisten statt? Auch nicht. Professionelle Linguisten interessieren sich für die Gendersaga nicht, weil sie in den Bereich „politische Erzählung“ gehört. Im übrigen ist zum Thema wissenschaftlich alles gesagt: Die grammatische Kategorie „Genus“, die in der Gendersaga mit der biologischen Kategorie „Sexus“ verwechselt wird, dient der Nominalklassifikation und markiert die syntaktische Zusammengehörigkeit: ein-e alt-e Semmel, ein alt-es Brötchen, ein alt-er Wecken. Eine semantische Bedeutung hat das Genus in den meisten Fällen nicht – der Mond ist nicht „männlich“ und französisch la lune nicht „weiblich“ – außer bei Lebewesen, wo Maskulinum tendenziell männliches Geschlecht bezeichnet und Femininum weibliches (der Löwe : die Löwin). Bei gemischtgeschlechtlichen Gruppen wird das sog. generische Maskulinum als Allgemeinform verwendet, ebenso in Fällen, in denen die Geschlechtszugehörigkeit unbekannt oder unwichtig ist (fünf Löwen).

Das generische Maskulinum kommt auch heute, nach über vierzig Jahren Gendersaga, in der privaten und nichtstaatlichen öffentlichen Kommunikation weitaus häufiger vor als gegenderte Formen – Lobin könnte das anhand des im IDS vorhandenen Datenmaterials leicht exakt quantifizieren. Lediglich bei der Gruppenanrede werden die Geschlechter meist getrennt angesprochen (Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!). aber das ist eine alte Tradition. Wissenschaftliche Tatsachen gelten und wirken unabhängig davon, ob sie politisch verstanden oder akzeptiert werden. Insofern besteht für professionelle Linguisten kein wissenschaftlicher Grund, sich an der Genderdebatte zu beteiligen. Andererseits sind sie Staatsbürger und können sich fragen, was die „übergeordneten politischen Ziele“ dieser unwissenschaftlichen Gendersaga sind.

Es handelt sich um eine Ersatzhandlung, mit der die faktisch-finanziellen Benachteiligungen von Frauen – Bezieher von Minirenten sind meist weiblich; die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise (Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit, Existenzvernichtung) treffen hauptsächlich Frauenberufe usw. – sprachsymbolisch (und kostengünstig) kompensiert werden. Ob die Gendersaga dann öffentlich in Frage gestellt wird, hängt allerdings vom Einzelnen ab und seiner Verletzlichkeit durch „Sanktionen“. Für über 65-Jährige ist das Sanktionspotential von Staat und Gesellschaft gering, und das erklärt, warum die Initiatoren und Erstunterzeichner von Aufrufen wie „Schluss mit dem Gender-Unfug“ „eher ältere Personen“ sind, wie Lobin durch „Inaugenscheinnahme“ (S. 58) der Unterschriftslisten ermittelte.

Verfassungsschutz – bitte übernehmen!

Die Initiative „Schluss mit dem Genderunfug“ (2019) wurde vom „Verein Deutsche Sprache“ (VDS) organisiert, dem Lobin Kap. 4 „Ein Kampfverband: Der Verein Deutsche Sprache“ widmet. Der VDS und dessen Vorsitzender, „der wütende Herr Kramer“ (S. 72), machen eine resonanzstarke Öffentlichkeitsarbeit, die Lobin nicht gefällt: „2020 etwa waren es die Mitglieder der Rundfunkräte sämtlicher öffentlicher Sender in Deutschland, etwa 500 Personen, die [wegen phonetischen Genderns: Bürger + kurze Pause + innen] angeschrieben wurden“ (S. 75). Ja und? Organisationen wenden sich oft an alle Mitglieder eines politischen Gremiums, und dass die Rundfunkräte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland insgesamt 500 Mitglieder zählen, ist nicht dem VDS anzulasten. Kurzum: Der VDS – der sich durch freiwillige Beiträge und Spenden finanziert – macht seinen Job.

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Was Lobin am VDS so stört, dass er sich in Polemik und persönliche Details verliert, bleibt zunächst rätselhaft. Die Auflösung geben Kap. 5 „Das Parlament als Aufmarschgebiet der AfD“ und Kap. 6 „Sprachkampf – identitäre Politik mit anderen Mitteln“. Lobin schlägt hier einen argumentativen Bogen vom zivilgesellschaftlichen VDS zu einer politischen Partei, der AfD, die häufiger als andere Parteien Sprachfragen parlamentarisch aufgreift. Der VdS habe der AfD „den Teppich dafür ausgerollt, das Thema ‚deutsche Sprache‘ als einen moderaten Ersatznationalismus etablieren zu können“ (S. 124). Nun ist die AfD für den Verfassungsschutz ein „Verdachtsfall“. Und der VDS? Müsste also beobachtet werden. Lobin sagt das nicht direkt. Aber sein Buch, das zahlreiche Hinweise auf „Unterstützungsnetzwerke“ und Personalia gibt (so erfahren wir in Anm. 27, dass der TE-Autor Josef Kraus „Mitglied im Rotary-Club“ ist), lässt sich auch als Denunziationsschrift lesen – zu Händen des Verfassungsschutzes.

Wer politisiert die deutsche Sprache?

Abschließend, in Kap. 7 „Frontbesichtigung“ und Kap. 8 „Eindämmungsstrategien“, nimmt Lobin die eingangs beschriebenen „Sprachschlachten“ wieder auf, macht einige eigene Friedensvorschläge und wendet sich grundsätzlich „gegen die Politisierung von Sprache und Sprachgebrauch“ (S. 162). Diese Forderung ist durchaus vernünftig, aber leider will Lobin nicht zur Kenntnis nehmen, dass der öffentliche Sprachgebrauch heute durch politische Korrektheit (PC) und Genderdeutsch massiv politisiert ist und wird:

Die PC sei nur eine „sprachliche Rücksichtsnahme“ (S. 155) und das Gendern „ein Indikator dafür, dass der Sprecher oder die Sprecherin diesen Gegenstand [die Gleichstellung der Geschlechter] als relevant anerkennt“ (S. 142). „Viel gefährlicher“ – Achtung Verfassungsschutz! – als „linke Sprachpolitik mit ihren zuweilen wirklichkeitsfremdem Forderungen“ und „weitaus schwieriger zu erkennen“ sei „die nationalidentitäre sprachpolitische Agenda“ der AfD und ihrer Netzwerke (S. 158). Damit diese Gefahr sofort deutlich wird, lautet der Untertitel des Buches: „Wie die Neue Rechte die deutsche Sprache instrumentalisiert“.

*******

Im „Nachwort“ schreibt Lobin, sein Buch sei „definitiv nicht […] eine offizielle Veröffentlichung“ des IDS; er habe es „ausschließlich an Wochenenden und Urlaubstagen geschrieben“ (S. 163). Frage an Radio Eriwan: Besteht zwischen dem Institut für Deutsche Sprache und dem Bundesamt für Verfassungsschutz eine Zusammenarbeit zur Erkennung sprachlicher „Gefährder“? Antwort: Definitiv nicht. Aber das Bundesamt kann nicht verhindern, dass der Direktor des Instituts als Privatmann über diese Gefährder ein Buch veröffentlicht.

Henning Lobin, Sprachkampf. Wie die Neue Rechte die deutsche Sprache instrumentalisiert, Dudenverlag, Berlin 2021, 186 Seiten, 15.- €

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17 Kommentare

  1. Bevor hier alle durch die Gegend gendern ohne Sinn und Verstand schlage ich das gendern nach Hermes Phettberg vor. Alles mit einem y und schon ist die Sache gegessen, außerdem hört es sich niedlich/kindlich an und paßt somit zur Generation „etwas verblödet“! Also, Aus Lehrerinnen und Lehrer wird das Lehry, Lehrys im Plural. Aus Arzt und Ärztin wird das Arzty. Aus Terroristin und Terrorist wird Terroristy.
    Ich hab Deutsch mal vor langer Zeit gelernt und bin zu alt für den Scheiß. Ich benutze auch noch, wie man sieht, das Buckel- S also ß. Ich verstehe nämlich nicht, was Busse damit zu tun haben wenn ich Buße betreibe. Wer nicht vesteht wann man daß oder das schreiben muß hat sowieso nichts gelernt und wird auch mit einem dass scheitern.
    Sprache muß politisiert werden, logisch, denn über die Sprache kontrolliert man das Denken siehe 1984. Am besten ist dann wenn man schreibt wie man spricht, täten das alle würden wir mit einigen Mundarten richtig Probleme haben.
    Für evtl. Fehler der Ortografie und Gramatik entschuldige ich mich und als Hinweis, Göte soll die Komasetzung auch nicht beherscht haben.

  2. Die meisten unserer Mitbürger kriegen dieses Gender-Gaga-Gewürge kaum mit. Für diejenigen, die mit Sprache und Schrift ihr Geld verdienen, ist dieser Mumpitz natürlich viel schwerer zu ignorieren. Am Ende kommt es wie es immer kommt, jeder der es kann, macht was er für richtig hält. Mittlerweile wird ja schon aus der gleichen linken Ecke die Rechtschreibung generell in Frage gestellt, da sie im Sinne der Identitätspolitik diskriminierend wirke. Das ganze aufgeblasene Getue unserer Volks- und Spracherzieher hat dennoch für mich persönlich einen gewissen Unterhaltungswert. Eigentlich muss man sich nur einen durchgegenderten Text einmal antun, um zu erkennen, welche Dimension der Dachschaden unserer Gender-Gaga-Experten bereits angenommen hat.

  3. Oje, was mach ich denn jetzt? Andauernd instrumentalisiere ich meine Muttersprache, um Kritik an den politischen Zuständen zu äußern (sprich: zu ‚ketzern‘).
    Muss ich jetzt arabisch o. Ä. lernen, um nicht in den Verdacht zu geraten, einer „nationalidentitären Agenda“ zu folgen?
    Vielleicht sollte ich auch ein Buch schreiben!?
    Einen Titel dafür hätte ich schon: „Der Abspann. Wie (m)ein Land vor die Hunde ging …“.
    … oder vielleicht: „Vom Land der Dichter und Denker zum Land der Richter und Henker“ … ?

  4. Was für ein Witz – als wenn man eine Sprache „politisch“ reformieren könnte ???

    Mir fallen etliche Textpassagen ein, – die z.B. „Johann Wolfgang von Goethe“ benutzt hat in seinen Werken, – die heute von der Obrigkeit (BRD-Politik) knallhart bestraft werden, – obwohl diese Sprache weiterhin vom Volk benutzt wird.
    Ein Beispiel, – und das hat mit „Links“ und „Rechts“ überhaupt nichts zu tun, – ist z.B. das Wort „du“, statt „sie“, – denn das Wort „du“ gegen Beamte ist eine angebliche „Beamtenbeleidigung“ – und kann sehr teuer werden.

  5. Die gewaltsame Feminisierung der Sprache, wie sie jetzt der ÖRR oder die Dudenredaktion durch Gendern der Wortwahl betreiben, ist genauso anmaßend und abscheulich, wie der Versuch der Nazis die Partnerwahl durch die Rassengesetze festlegen zu wollen. Die vermeintlich progressiven Vorreiter, wie Klaus Kleber oder Petra Gerster disqualifizieren sich selbst und outen sich damit als dumpfbackige Linksnazis.

  6. …ebenso in Fällen, in denen die Geschlechtszugehörigkeit unbekannt oder unwichtig ist (fünf Löwen)…

    Tatsächlich (tatsächlich?) gibt es wohl eine Situation, die es als wichtig erscheinen lassen könnte, von fünf Löwinnen zu sprechen.
    Aber genau das ist ja das Problem!
    Mir ist es nämlich wichtiger, den Inhalt eines Themas verstehen zu können, als das Geschlecht der Protagonisten, was dieses Gendergaga allerdings nicht leichter macht!
    Ausserdem soll/wird das Gendersternchen auch noch für Personengruppen genutzt, von denen gar nicht klar ist, ob und in welcher Anzahl weibliche Personen zugegen sind!
    Von einer Gruppe Lehrer*innen wissen wir zwar, dass es auch weibliche Lehrer(*) gibt, aber das reduziert sich dann doch sehr, wenn man z.B. von Demonstrant*innen spricht..!
    Es sei denn, man hat das vorher explizit eruiert und diese TATSACHE ist dann womöglich auch noch sachdienlich!
    (*) weibliche Lehrer in Anspielung auf „menstruierende Menschen“., denn für mich sind weibliche Lehrer nunmal Frauen 😉

  7. „Nationalidentitäre sprachpolitisch Agenda“ – interessant. Interessierte Kreise wollen Änderungen an der Sprache erzwingen. Es ist nämlich nicht so, dass sich „die Sprache ändert“, weil z.B. neue Technologien einen Namen brauchen.

    Leute wie ich wollen aber nicht Neusprech anwenden, sondern so reden wie bisher (!), also den Status Quo beibehalten.

    Folglich bin ich Nazi.

    Man lasse sich dieses Muster, das sich durch die gesamte „Rechts“-Diskussion zieht, einmal auf der Zunge zergehen lassen: rechts ist nicht der, der nach rechts abdriftet, sondern der, der nicht mit nach links driftet…! Dass dieses Vorgehen von weiten Teilen der Gesellschaft geduldet und von fast allen Parteien angewandt wird, stellt eine neue Stufe der Perversion dar. Obwohl: so neu ist das nicht, das hatten wir schon zweimal!

  8. Aha, ein Fachmann,Henning Lobin, schreibt über deutsche Sprache. Gut, ok.
    Und was kommt dabei raus? – Dasselbe wie beim Klima, bei #allesdicht, bei CO-19 und bei was nicht allem: Vorsicht, wenn die AfD was sagt, denn die AfD ist rechts.
    Ich fordere die endgültige Eröffnung von Wolfgang Neuss‘ selig in den Sechziger herbeihalluziniertem „Kuratorium unheilbares Deutschland“: wir brauchen so eine Instituiton dringend! Ehrenvorsitz: Henryk M. Broder!

    Vielen Dank an den anderen Fachmann, Helmut Berschin, für die entbehrungsreiche Lektüre und gleichwohl gutgelaunte Besprechung des politisch und sprachästhetisch gleichsam doppelt entgleisten Buches des Top-Weichkekses Henning L. hier auf TE!

  9. Ich werde das Gefühl nicht los, dass die AfD hier als Verkaufsaufhänger für das Buch und dann gleich noch als Rechtfertigung für das bloße Entstehen des Genderns hergenommen wird.

    Zum einen nervt mich der Grundgedanke“die AfD will es so, also machen wir es anders“, weil es ein von ihren Gegnern medial konstruierter Reflex ist, der, denkt man genauer darüber nach, die Dummheit seiner Vertreter offen legt.

    Zum anderen ist das Gendern eine Verhunzung unserer Sprache. Und niemand soll glauben, dass diese Leute aufhören, wenn man ihnen ein wenig nachgibt. Wie froh bin ich, dass die AfD hier gegenarbeitet. Das Weissrussland plötzlich Belarus heißt oder ich jetzt zum Bäcker*in gehen soll, ist die Erfindung einer Gruppe von Menschen, mit deren Weltbild ich nichts, wirklich gar nichts, zu tun haben möchte. Auch sprachlich nicht.

    Die Sprache ist Teil unserer Kultur, und Kultur ist das Einzige, das uns verbindet. Sprache schützen heißt unsere Gemeinschaft schützen.

  10. Wahr ist vielmehr wie die Links-Grünen mit ihrem Genger-Gaga die Sprache politisch instrumentalisieren.

  11. Nein, so eine Buchin werde ich keinem Bestellum unterziehen! Wie war das doch mit der Begegnungin in der Scheine der Mondin? In meiner Studentissimuszeitin hieß die Linguistik*_:in aus guten Gründinnen „Linksumistik“. Chomsky war deren Gott, einer der bekanntesten Linken!

    • Ihm sein ihr Buchendes wirt sichä auch so bositiewe Besprächungk haben.
      Ich fint jah, dass solch Buch zwankswaise vertailt wäden sollte, man könnte jaa zwecks Finantziehrunk Hausholdingsabgebe anbassn.

  12. Habilitiert hat der gute Mann übrigens in – Trommelwirbel – Bielefeld, Deutschland´s Giftküche linker Demagogie auf pseudoakademischem Niveau. Da kommen selbst Bremen, die Humboldt und Kassel nicht mit.
    Der Marsch durch die Institutionen war überwältigend erfolgreich. Davon könnte sich Deutschland nie mehr erholen. Braucht es aber auch nicht, der Drops ist so oder so gelutscht.

  13. So völlig verkehrt finde ich das Gendersprech gar nicht. Schalte ich zum Beispiel morgens den sogenannten „Deutschlandfunk“, noch etwas schlaftrunken, merke ich spätestens bei erstem Pause:Innen: Hoppla, das ist kein seriöser Nachrichtensender, das ist Dauerwerbesendung für Grün-Pause-Innende.

  14. Gegenderte Sprache ist eine vom Alltag entfernte Behördensprache.
    Für die Alltagspraxis sind die politischen Wünsche und Vorgaben ohne Belang. Das Volk lässt sich nicht von oben das Maul verbiegen.

  15. Wie kann man die eigene Ignoranz noch deutlicher ausdrücken, außer zu glauben, dass je dreister man lügt, umso wahrer werden die Lügen und umso weniger merken es die Leute. Wenn er bis fünf Zählen könnte, wüsste er wie viele Finger auf ihn selbst zeigen. Niemand außer den Linken und Sympathisanten, wie der Buchautor, versucht die Sprache politisch zu verändern. Niemand sonst erschafft Sprachregeln, die per Gesetz oder Verordnung den Menschen aufgezwungen werden sollen. Die Forderung der Bevölkerungsmehrheit, mit dem Gender-Gaga und ständig neuem Sprachregel-Schwachsinn aufzuhören ist kein Politik-Machen, sondern das Ablehnen davon. Es ist der Hinweis: Nein, danke, brauchen wir nicht, wir kommen wunderbar auch so zurecht.

  16. Der gute Friedrich meinte ohnehin:“Französisch für die Politik, Italjenisch für die Liebe, Spanisch für das Militär und Deutsch für mein Pferd“

    Jetzt wird der Hengst halt zur Stute und die Stute zum Wallach mit Rinderwahn umfunktioniert.

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