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Im Kopf von Wladimir Putin

12.03.2022

| Lesedauer: 8 Minuten
Wladimir Sorokin über Putin: „Nicht die Ukraine hat er im Visier, sondern die westliche Zivilisation. Den Hass auf sie hat er mit der schwarzen Milch des KGB aufgesogen. Wer ist schuld? Wir, die Russen, sind schuld. An dieser Schuld werden wir zu tragen haben, bis das Putin-Regime zusammenbricht.“

An Psychologie bin ich hier nicht interessiert, wäre es anders, hieße der Artikel „Im Herzen oder in der Seele Putins“; worum es sich hier handelt, ist eine rein rationale Betrachtung der geschichtsphilosophischen Grundlagen des Handelns Wladimir Putins und seines engen Führungskreises. Späteren Historikern wird es obliegen zu klären, ob es eine Wende, eine große Veränderung in der ideologischen und strategischen Ausrichtung Wladimir Putins gab.

Wollte man eine Zäsur ausmachen, wann Putins Abwendung von Europa sich bemerkbar machte, so bietet sich das Jahr 2014 an, das Jahr der Annexion der Krim. Damit begann der Krieg, der nun in der Ukraine eskaliert ist. Der Westen, allen voran Angela Merkel, luden Schuld auf sich und tragen ihren Teil der Verantwortung, weil sie damals Putin signalisierten, mit allem einverstanden zu sein. Sie haben sein Bild vom Westen durch ihr Handeln oder Nichthandeln bestätigt. Merkel erwies sich nur als stark, wenn es darum ging, Widerstand an ihrer Politik der Alternativlosigkeit im eigenen Land niederkämpfen zu lassen unter gleichzeitiger De-Industrialisierung und Destruktion der inneren und äußeren Sicherheit, inklusive Energiesicherheit. Wenn bestimmte Medien nun alle Pfeile des neuen Hasses auf Gerhard Schröder lenken, dann tun sie das, um darüber hinwegzutäuschen, dass Angela Merkel eine weit größere Verantwortung für die jämmerliche Lage Deutschlands trägt – und sie selbst zu den eifrigsten Propagandisten dieser Politik gehört haben.

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Dass dieser Ablösungsprozess Putins im Westen nicht einmal 2014 bemerkt wurde, hängt mit der bräsigen Selbstzufriedenheit des unter und teils durch Angela Merkel zur Herrschaft gelangten Linksliberalismus zusammen, der die Freiheit reduziert hat, weil er in seinem ideologischen Wesen semitotalitär ist. Der Westen hat in Gestalt des Dekonstruktivismus die intellektuelle Abrissbirne gegen die eigenen Werte geschwungen und sich mit seiner Verachtung für Geschichtsphilosophie und Geopolitik weltpolitisch blind gemacht.

Die EU-Administration und die tonangebenden linksliberalen Regierungen in Europa wie zum Beispiel die deutsche verwechseln ihre Illusionen von der Welt mit der Welt selbst. In der babylonischen Gefangenschaft des moralisch fundierten Solipsismus, seiner autistischen Selbstbezogenheit ging und geht der Westen noch immer davon aus, dass alles Böse in der Welt der Westen oder der Kapitalismus selbst hervorgebracht haben, und wird doch etwas von außerhalb des Westens an Bösem festgestellt, so ist das letztlich nur eine Folge der westlichen Bosheit, also letztlich wieder westliche Bosheit, weil der Westen in der Geschichte immer der Täter und alle anderen immer die Opfer sind.

Der gegenwärtige Schock für das Establishment im Westen besteht in zweierlei. Erstens bricht gegenwärtig die gesamte linksliberale Ideologie in ihrer Überheblichkeit zusammen. Freilich versucht man, diesen Zusammenbruch zu verstecken und den Krieg zur Durchsetzung der großen Transformation und zur noch schamloseren Ausbeutung der Bürger zu benutzen. Die classe politique hat sich zur neuen absolutistischen Aristokratie gewandelt, vollkommen unangreifbar wie man an der Ministerin Spiegel derzeit beobachten kann, und die Demokratie und die Freiheit immer stärker eingeschränkt. Zweitens sieht sich der Westen einem Bösen gegenüber, das er in keiner Konstruktion mehr als das eigene reklamieren kann.

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Daraus resultieren die schaurigen Hasstiraden und Rachephantasien der Woken. Ein russischer Dirigent wird entlassen, in Berlin wird aus dem russischen Konzert des Rundfunk-Sinfonieorchesters Pjotr Tschaikowski genommen und stattdessen der Komponist der ukrainischen Nationalhymne, Mychajlo Werbyzkyj, gespielt: Man möchte so gern sein kleines Mütchen eines wohnzimmerradikalisierten Kleinbürgers – neudeutsch: Woker – kühlen an den Russen. Natürlich taugt der Begriff des Bösen, der dem moralischen oder theologischen Gebiet entspringt, selten für die Beurteilung von Politik. Waldimir Putin ist auch kein Dämon und auch kein „Irrer“, allenfalls jemand, den man entweder über- oder unterschätzt. Er hat eine sich ohnehin versteckt vollziehende Veränderung in der Weltpolitik brutal veröffentlicht und dynamisiert. Seit Jahren schreibe ich darüber, dass neue Hegemoniekämpfe ausgebrochen sind, ein neuer Imperialismus an der Tagesordnung ist, die Entscheidung über Aufstieg und Untergang von Imperien und Staaten sich vor unseren Augen vollzieht, mit einem China, das auf leisen Sohlen zur Weltherrschaft strebt.

Fragen wir also in diesem Zusammenhang nach Putins Handlungsmotivation und seinen Ambitionen – und die sind, was im geschichtsvergessenen Westen nicht verstanden wird, historisch unterlegt. In einem bemerkenswerten Artikel, der hätte aufhorchen lassen müssen, schrieb Sonja Margolina bereits im November 2014 in der Neuen Zürcher Zeitung: „Heute outet sich der russische Präsident Putin als glühender Anhänger von Iwan Iljin. Den Staatsbeamten empfiehlt er, dessen Werke wie einst die von Lenin zu lesen.“ Einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller der Gegenwart, Wladimir Sorokin, schrieb vor Kurzem: „Russland, das sich von den Knien erhebt, ist ein Lieblingsmotto Putins und der Putinisten. Nach Iljin klangen nun auch seine jüngsten Bemerkungen über die ‚von Lenin geschaffene‘ Ukraine.“

Wer also ist dieser Iwan Iljin? Für Wladimir Sorokin ein „Monarchist, Nationalist, Antisemit, Ideologe der Weißen Bewegung, 1922 von Lenin ausgewiesen, sein Leben beschloss er in der Emigration“. Iljin, der in und nach der Oktoberrevolution die Kommunisten offen kritisiert hatte und Repressalien erleiden musste, wurde mit anderen Intellektuellen auf dem „Philosophenschiff“ von Lenin außer Landes geschickt und verbannt. Das Trauma des Verlustes der Heimat durch die rote, terroristische Diktatur teilte er mit einer ganzen Reihe bedeutender russischer Denker, die Halt und Heimat während des Exils im orthodoxen Glauben fanden. Eine wichtige Säule von Putins Macht ist die russisch-orthodoxe Kirche.

Iljin sah in Hitler den Verteidiger Europas gegen den bolschewistischen Totalitarismus, da er „der Bolschewisierung Deutschlands den Riegel vorgeschoben“ habe. In dem 1933 veröffentlichten Artikel „Nationalsozialismus. Der neue Geist“ schrieb Iljin: „Was hat Hitler getan? Er hat den Prozess der Verbreitung des Bolschewismus in Deutschland gestoppt und damit ganz Europa einen Gefallen getan.“ Deshalb kam Iljin 1933 zu dem Schluss: „Ich weigere mich entschieden, die Ereignisse der letzten drei Monate vom Standpunkt der deutschen Juden aus zu bewerten“. Doch die nationalsozialistische Diktatur ernüchterte Iljin, sodass er in die Fänge der Gestapo geriet, aus denen ihn der russische Komponist Sergej Rachmaninow befreite. Iljin floh in die Schweiz, lebte paradoxerweise an dem Ort, an dem zuvor sein Widersacher Lenin im Exil gewohnt hatte, wo er 1954 vollkommen vergessen, nur noch einem kleinen Zirkel bekannt, verstarb. Seine Wiederentdeckung begann damit, dass der russische Filmregisseur Nikita Michalkow Iljins sterbliche Überreste nach Moskau überführen und auf dem Donskoi Friedhof beisetzen ließ. Von da ab begann seine rasante Rezeption, die auch bald schon den Kreis um Putin und Putin selbst erreichte.

Der polnische Publizist Ryszard Kapuściński hatte bereits in den neunziger Jahren davor gewarnt, dass Russland nur als Imperium existieren könne. Neulich wies der Historiker Jörg Baberowski kenntnisreich darauf hin, dass Russland der Übergang vom Imperium zum Nationalstaat misslang. Wie immer man zu diesen Beschreibungen stehen mag, eines jedenfalls wird deutlich, dass die russische Führung nach einer Weltanschauung suchte, nach etwas, was Russland heute ist und morgen sein wird. Traditionell hatte sich Russland nach Rom, nach Konstantinopel als das Dritte Rom empfunden.

Iljins Abwendung von Hitler brachte ihn dazu, für Russland eher eine Diktatur vorzuschlagen, wie sie Franco in Spanien errichtet hatte. Russland wurde von jeher von einer Machtpyramide beherrscht, zwischen dem Machthaber aber an der Spitze und dem Volk existierte die Opritschina, die Leibgarde des Zaren. Auch Stalin, auch Breschnew besaßen, auch Putin besitzt eine Opritschina.

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Iljin gehörte zu einer Gruppe von Denkern, die doch recht unterschiedlich waren und die man als Eurasier bezeichnete. Für sie resultierte aus den geographischen Besonderheiten eines Volkes sein Nationalcharakter, der sich unveränderlich herausgebildet hatte und festlag. Am 17. April 2014 sagte Waldimir Putin in der Ansprache nach der Annexion der Krim: „Wir sind weniger pragmatisch als andere Völker, dafür haben wir eine breite Natur. Vielleicht spiegelt sich darin auch die Größe unseres Landes wider.“ Als spräche Iljin aus ihm, philosophierte Putin in der Rede darüber, dass die Russen nicht materiell eingestellt wären, stattdessen erfüllte sie eine höhere moralische Sendung, für die sie bereit wären zu sterben: „Darin liegen tiefe Wurzeln unseres Patriotismus. Daher kommen der Massenheroismus in den militärischen Konflikten und sogar eine Selbstaufopferung in der Friedenszeit. Hier wurzeln unser Gefühl der Zusammengehörigkeit, unsere Familienwerte.“

Wladimir Sorokin schätzte ein: „Nach den jüngsten Ereignissen zu urteilen, ist Putin der Idee, das Russländische Reich wiederauferstehen zu lassen, vollkommen verfallen.“ Die Eurasier und besonders Iwan Iljin vertraten die Ansicht, dass Russland weder zu Asien noch zu Europa gehörte, sondern ein eigener Kontinent wäre. Europa stellte kein Vorbild, sondern eine Gefahr für die russische Kultur dar.

Demokratie und Liberalität, aber auch der Sozialismus und Kommunismus gehörten nicht zu Russland und wurden künstlich vom Westen unter Hilfe russischer Intellektuelle, die als Verräter an der russischen Kultur angesehen wurden, importiert. „Fürst Pjotr A. Wasemski, Iwan S. Turgenjew, Lew N. Tolstoi und Anton P. Tschechow hingegen verloren diesen Glauben…“ Mit Glauben ist die Vorstellung von der Unsterblichkeit der Seele gemeint, den sich jeder Russe einverleibt hätte, „dass er zu ihm in fester Zuversicht steht, und (merkwürdig) sich maßlos zu grämen beginnt, wenn er ihn einmal verliert.“

Und, so Iljin weiter: „Was das einfache Volk betrifft, so trägt es diese Zuversicht durch seine Geschichte mit Kraft und Würde. Damit ist eben auch die wunderbare Ruhe im Sterben, die dem Russen eigen ist, zu erklären.“ Ob das die Russen heute, auch wenn Putin das in seinem abgeschirmten Palast an seinem großen einsamen Tisch glaubt, auch so sehen oder ob es nur Traum und Kitsch ist, darüber ließe sich trefflich streiten. Der Philosoph Nikolai Berdjajew erblickte demzufolge im Eurasiertum keine philosophische, sondern eine „emotionale Reaktion nationaler und religiöser Instinkte auf die Katastrophe der Oktoberrevolution“.

Als die größte Katastrophe in seinem Leben erlebte Wladimir Putin den Zusammenbruch der Sowjetunion, obwohl heute in seinen Augen die Sowjetunion bereits eine Dekadenz- und metaphysische Schwunderscheinung des großen Russländischen Reiches war, die nur durch den Import untauglicher europäischer Ideen und vor allem durch den Verrat der Bolschewiki an der siegreich kämpfenden Armee, eine Art russischer Dolchstoßlegende, zustande gekommen war.

In den Neunzigern hörte ich oft in Russland das Erstaunen darüber, weshalb es den Deutschen heute so gut ginge, obwohl sie doch den II. Weltkrieg verloren hätten, und ihnen, die gesiegt hatten, dagegen so schlecht. Sonja Margolina schrieb 2014 hellsichtig: „Es nimmt wenig wunder, dass die Niederlage des Sowjetreichs einen massenpsychologischen Hintergrund schuf, vor dem das intellektuelle Erbe antiwestlicher Emigranten wie das des Großmacht-Chauvinisten Iwan Iljin und der Eurasier in den Rang einer Staatsideologie erhoben werden konnte. Wladimir Putin preist nun die Siege russischer Feldherren im Ersten Weltkrieg und wirft den Bolschewisten, die bekanntlich für die Niederlage des eigenen Lands agitierten, Verrat an nationalen Interessen vor. Die Schreibtisch-Träumer aus den Zentren des russischen Exils liefern nun postum Belege für die höhere moralische Bestimmung des russischen Volkes und seine Bereitschaft, für das Vaterland in der ukrainischen Steppe zu sterben. Ein Jahrhundert nach der Oktoberrevolution haben die Weißen gewonnen.“

In der Nachfolge von Iwan Iljin veröffentlichte 2006 Michail Jurjew die Utopie „Das Dritte Imperium. Russland, wie es sein soll“. Im Roman bestellt ein Lateinamerikaner 2054 ein Lehrbuch der russischen Geschichte. Der Roman stellt nun in der Hauptsache dieses Lehrbuch dar. In Anspielung auf Wladimir Putin wird Russland von Wladimir II. dem Restaurator, regiert. Die ersten Imperien wurden im russischen Zarenreich und in der Sowjetunion gesehen. Nach einer Reihe von Kriegen sind nur noch fünf Großstaaten übriggeblieben: Russland, das Islamische Kalifat, die Konföderation (Indien, Nepal, Bangladesch, Sri Lanka, Myanmar), die Himmlische Republik (China, Südostasien außer Indonesien, Japan, Korea, Mongolei, Australien, Ozeanien) und die amerikanische Föderation (Nord- und Südeuropa). Europa rechnet der Autor übrigens Russland zu. Putin soll das Buch gelesen haben, heißt es. Ob der Publizist und politische Philosoph Alexander Dugin zu Putins „Vordenkern“, wie der SPIEGEL meinte, gehört, ist fraglich, denn, so wandte der französische Philosoph Michel Eltchaninoff ein, benötigt Putin den Umweg über Dugin nicht, weil er aus den gleichen eurasischen Quellen schöpfen würde.

Wobei man wieder bei Iwan Iljin angekommen wäre. Putins heftige Abneigung gegen die Freiheit findet bei Iljin seine Begründung, denn: „Liberale haben nicht vorhergesehen, dass die äußerste oder zum falschen Zeitpunkt zugelassene Freiheit zu Zügellosigkeit und Versklavung führt.“ 1950 prophezeite Iljin, was geschehen würde, wenn die Sowjetunion zerfiele, weil der Westen, die künftigen Aufteiler, in der Zerstörung Russlands Erfolg hätten. Aus Sicht Iljins ist Russlands Hauptfeind die westliche Demokratie: „Wir müssen uns darauf gefasst machen, dass die Aufteiler Russlands auch im postbolschewistischen Chaos versuchen werden, ihr absurdes Experiment durchzusetzen, sie werden es betrügerisch als den Triumph der ‚Freiheit‘, ‚Demokratie‘ und ‚Föderalismus‘ darstellen.“ Bei Iljin konnte Putin den Verdacht finden, dass das Ziel des Westens ein schwaches Russland sei. Der Westen wolle den „russischen Besen“ in einzelne „Ruten“ aufteilen, um mit ihnen „das erloschene Feuer ihrer Zivilisation“ anzuheizen. Fazit: Der dekadente Westen würde von Russlands Kraft leben.

Schon 2014 warf Putin dem Westen vor: „Man hätte uns gerne in das jugoslawische Szenario von Zerfall und Aufteilung geschickt.“ Warum hatte damals Putin niemand zugehört. Angela Merkel hätte die Worte verstehen könne, wenn sie denn im Diltheyschen Sinne zum Verstehen im Stande wäre. Iljin hatte für Putin jedenfalls die Optionen vorgedacht: „Entweder wird in Russland eine nationale Diktatur entstehen, die die Zügel fest in die Hand nimmt, Russland eint und alle separatistischen Bewegungen im Land unterbindet, oder eine solche Diktatur wird nicht entstehen, dann aber beginnt im Land ein unvorstellbares Chaos.“

Während China nach der Weltherrschaft mit einem neuen, in seiner Art modernen imperialistischen Konzept greift, das in geschmeidiger Weise Konfuzianismus, Nationalismus, Maoismus und die Adaption kapitalistischer Wirtschaftsweise verbindet, findet Russland seinen Imperialismus in der Vergangenheit, in der Vorstellung, Glauben und Wollen besitzt das Primat über die Wirtschaft. Putins Konzept ist zum Scheitern verurteilt oder in den Worten Wladimir Sorokins: „Nicht die Ukraine hat er im Visier, sondern die westliche Zivilisation. Den Hass auf sie hat er mit der schwarzen Milch des KGB aufgesogen. Wer ist schuld? Wir, die Russen, sind schuld. An dieser Schuld werden wir zu tragen haben, bis das Putin-Regime zusammenbricht. Dieser Zusammenbruch wird kommen. Der Überfall auf die freie Ukraine ist der Anfang vom Ende.“

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75 Kommentare

  1. Wladimir Sorokin: „Nicht die Ukraine hat er im Visier, sondern die westliche Zivilisation. Den Hass auf sie hat er mit der schwarzen Milch des KGB aufgesogen.“ – Besonders der letzte Satz beeinhaltet eine solche Dummheit und infame Unterstellung. Man sollte sich heute noch mal die Rede Putins von 2001 – in Deutsch! – vor dem deutschen Bundestag durchlesen, sie steht im Internet. Putin hatte damals für die sehr emotionale und gleichzeitig geschichtlich kenntnisreiche Rede überschwenglichen Beifall der Abgeordneten erhalten. Es war eine leidenschaftliche Rede der offenen Hand, die er Deutschland damals entgegenstreckte, indem er vom „gemeinsamen europäischen Haus“ sprach. „Russland ist ein freundlich gesinntes europäisches Land.“, sagte er damals. Es lohnt sich, die Rede des Mannes heute noch einmal durchzulesen. Man muss wohl sagen, es waren wir Deutsche, die damals die offene Hand des russischen Präsidenten ausgeschlagen haben. Es waren die Transatlantiker im Bundestag, in den Medien, die den Amerikanern damals auf den Leim gingen, den Amerikanern, die bis heute nicht verstanden haben, dass der Kalte Krieg längst vorbei ist, die niemals aufgehört haben, in den Denkschablonen des Kalten Kriegs zu denken – während sie Putin vorwerfen ein neues Zarenreich oder was sonst errichten zu wollen.
    Nein, es ist nicht das Datum 2014 und die Annexion der Krim, die die Wende Putins eingeleitet haben. Es war die Zurückweisung, die er vom Westen erfahren hat, es war das stetige voranmarschieren der NATO, die ihn zum Feind gemacht haben. Und es war das Datum 2013, als der Westen damals, die CIA, die Clintons und Bidens, sowie Außenminister Steinmeier gemeinsam mit den ukrainischen Ultra-Nationalisten den Staatsstreich in Kiew vom Zaun gebrochen haben, als im Februar 2013 eines Abends 105 Menschen erschossen auf dem Maidanplatz lagen und der Präsident Janukowitsch aus der Stadt flüchten musste.
    Insofern ist der erste obige Satz Sorokins richtig. Die Ukrainer zahlen heute den brutalen Preis, der eigentlich dem Westen gegolten hätte.

  2. Die ausgezeichnete Analyse will ich nur noch ergänzen durch den Hinweis, dass nach der Vorstellung der „Eurasier“, angeführt von ihrem Chef-Ideologen (und Berater Putins) Alexander Dugin, der gesamte geopolitische Komplex vom Atlantik bis Wladiwostok von dem messianischen russischen Reich beherrscht werden sollte. Es wäre schön, wenn einige Foristen, statt sich dauernd mit nebensächlichen Fragen zu beschäftigen, auf dieses Haupt-Thema eingehen könnten: Wollen Sie diesem imperialistischen Vorhaben Widerstand leisten, auch militärischen, wie die Dinge liegen, oder nicht?

    • Ich bin immer wieder fasziniert, wie Menschen vor „russischem Imperialismus“ warnen und den Amerikanischen komplett ausblenden, oder ignorieren!

      Wolfowitz, George Friedman und ihre strategischen Vorgaben, klingelt da etwas? Wenn das kein Imperialismus vom aller feinsten ist, dann gibt es keinen!
      Victoria (fuck the EU) Nuland, Edward Snowden & Co…?!?
      Irgendwo hier im Block ist es erwähnt, gucken sie sich Dr Daniele Ganser und seinen Vortrag über den Putsch in der Ukraine an.

      Was sind Bush, Blair & Dick Cheney, wenn keine Kriegsverbrecher, die gelogen und betrogen haben…?? Sie haben es gar öffentlich zugegeben, wo waren die Prozesse?? Warum soll jetzt „plötzlich alles anders sein?

      Es ist schlicht naiv und böswillig, zu glauben und zu verbreiten, daß allein Putin und Russland an diesem Krieg schuld sind!!!

  3. Noch zur Erklärung: Ich bin Wissenschaftler, Theoretiker, und halte es mit dem Motto, das Karl Marx mal auf eine Zeitungsanfrage nannte: De omnibus dubitandum.
    Das hat mit Links und Rechts nicht zu tun: man kann sich einen Standpunkt erarbeiten, wenn man einen genügend großen Horizont aus den allgemein zugänglichen Quellen hat. z.B. der Krieg in Jugoslawien: Man war vielleicht bei den Grünen gewesen, doch sah man, daß das „basisdemokratisch, gewaltfrei“ nihiliert wurde.
    Gäbe es nur Erscheinungen, so Marx, dann bräuchte es keine Wissenschaft.
    Die ubiquitäre Propaganda wäre an und für sich eine Chance für Plattformen wie Tichyseinblick.

  4. Sehr geehrter Herr Tichy,
    ich bedanke mich für Ihre Erklärung, warum mein Kommentar von gestern Abend nicht freigeschaltet wurde. Sie schreiben: „Wir nehmen den Fakt eines militärischen Überfalls zur Kenntnis und die Folge eines völkerrechtlichen (i.e. völkerrechtswidrigen )  Kriegs in Europa. Rechtfertigung dafür gibt es keine“.
    In meinen Ausführungen wollen Sie eine „Rechtfertigung“ sehen.
    Jedoch wollte ich – gegen psychologisierende und die Geistesgeschichte bemühende Denkanstrengungen (K.R.Mai) Zur Person von Präsident Putin,  auf die Fakten der Geschichte hinweisen, mit Schwerpunkt Geopolitik und schloß: „The point is geopolitics. Ist das zuviel verlangt“.
    Ich nannte: Illegaler Putsch in der Ukraine (D.Ganser) 2014, Wortbruch der NATO-Osterweiterung (N.Paech) und den berühmten Prof. John Mearsheimer: Why John Mearsheimer blames the U.S. fort he Crisis in the Ukraine.
    Auch mein Hinweis auf die Kubakrise und das einen Atomkrieg in Kauf nehmende Verhalten der USA war keine Rechtfertigung, ich bin keine Großmacht.
    Noch nie habe ich einen Krieg gerechtfertigt, weder den Vietnamkrieg, durch den ich klares Denken gelernt habe, 1968, noch den völkerrechtswidrigen Krieg in Jugoslawien , noch die Kriege im Irak.
    Helmut Schmidt hat 2014 gewarnt (https://www.bild.de/politik/ausland/helmut-schmidt/bild-interview-altkanzler-europa-ukraine-krise-35992408.bild.html )
    Prof. Carlo Masala (Bundeswehruniversität, früher Deputy Director am NATO Defense College, erklärte der aus dem Mainstream-Diskurs ausgeschlossenen JUNGEN FREIHEIT 2014 zur Krim: Masala: Ich bin kein Völkerrechtler, aber am Ende ist es eine politische Frage. Keiner kann Ihnen erklären, warum viele westliche Staaten das Kosovo oder den Südsudan anerkannt haben, Nordzypern aber nicht. Ob eine Sezession unterstützt wird, ist eine Frage, die mehr von Interessen abhängt als von völkerrechtlichen Prinzipien. Realiter ist das Völkerrecht sowieso nur für die „Kleinen“ da.
    Klingt nach Machiavelli.
    Masala: Klingt nach der Realität: Wann immer das Völkerrecht gegen die Interessen der Großmächte stand, wurde es gebrochen, von allen Großmächten.“
    Das ist der Punkt, auf den ich hinweisen wollte, Herr Tichy.
    https://jungefreiheit.de/archiv/ . 14.März 2014 (12/14) „Rußland fühlt sich düpiert“. Sicherheitsexperte Carlo Masala antwortet. Moritz Schwarz

  5. Ganz ehrlich- ich habe keine Lust mehr auf Festlegungen, wer nun Schuld an all dem Elend und der ausufernden Gewalt ist. Wir sind und bleiben eine Menschheitsfamilie, die in Frieden miteinander leben und Handel treiben wollen und könnten, gäbe es nicht die Profiteure all dieser Hetze und Spaltung, Sollte man sich nicht darüber Gedanken machen?
    Wer hat sich eigentlich in Bush‘s Kopf hineinversetzt, als er mit Uran angereichter Munition im Kosovo wütetete, oder der Welt nach 9/11 den Krieg gegen den Terror verkündete? Auch Obama’s Kopf wäre recht interessant gewesen, als er nach den im Voraus kassierten Lorbeeren in Form eines Friedensnobelpreises, neben den geerbten Kriegen 4 weitere entfachte. Der 1. schwarze Präsident hat wesentlich mehr Unheil als Heilung zwischen den Völkern und Ethnien verursacht. Wer macht mal einen Ausflug in den Kopf von Frau v. d. Leyen, Herrn Klaus Schwab, Tedros Adhanom Ghebreyesus, Bill Gates und uvam.? Das sind alles Menschen, deren Entscheidungen und Agieren uns ebenfalls unmittelbar betreffen.
    Könnte es nicht sein, dass wir ohne all diese Regulierungsbehörden, NGOs und Vereinigungen besser dran wären?
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass noch nie irgendein Volk einem anderen den Krieg erklärt hat. Sie wurden stets aufgehetzt durch Desinformation und fehlgeleitet.
    Leidtragend sind immer die normalen Menschen, niemals die Verursacher.
    Gibt es noch Hoffnung für die Umsetzung „es ist Propaganda und keiner hört zu“ oder „es ist Krieg und keiner geht hin?“

  6. Sehr anregende Gedanken! Es wird erneut deutlich, wie vielfältig die Sicht der Dinge eben sein kann (gut und böse allein reicht nicht…) und dass internationale Diplomatie genau hier ihre Aufgabe. Selbst für die Russen kann aus der Vergangenheit keine Zukunft abgeleitet werden, zu vieles weicht heute davon ab, beginnend schon mit der Altersstruktur; dies kann nur zum Scheitern führen und das Verharren im Geist des 19. Jahrhunderts dürfte sich als die größte Schwäche Putin herausstellen. Wandel in Gesellschaften ist beständig, dazu gehören Bündnisse, aber leider auch vorhandene Grenzziehungen. Ob es uns gefällt oder nicht, wir müssen damit umgehen. Es sollte die Kunst entwickelter Gesellschaften im 21. Jahrhundert sein, Veränderungen unblutig zu bewältigen. Eine Gesellschaft zur Strafe in die Ecke zu stellen und von allem auszugrenzen wird nicht zu einer zukünftig tragfähigen Struktur beitragen.

  7. Ja, einen Trump hat es in Russland nicht gegeben, dafür hat Putin sich selbst zum Oligarchen gemacht. Richtig, der Rest ist im Ausland oder im Gulag.

  8. Ich denke, daß Putin sich als Zar Rußlands fühlt und sein Imperium mit Pufferzonen sichern und auf jeden Fall dem Einfluß des dekadenten schwachen Westen eine Absage erteilen will. Imperien leben von Großmachtfantasien.

  9. Ganz genau , es war Merkel und nicht Putin, die unser Land in den Ruin getrieben hat. Aber noch scheuen sich die Medien sie zu kritisieren, da muss nun erstmal Schröder dran glauben.

  10. Gut, dass Sie im Kopf von Herrn Putin und nicht in dem meinigen unterwegs waren.

  11. Nachdem Selenskyj auf der Münchner Sicherheitskonferenz am 19.02.2022 die atomare Bewaffnung der Ukraine erzwingen wollte (Bruch des Budapester Memorandums), musste jedem klar sein, dass dies der Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen brachte.
    Sollte Putin nach dem dauerhaften (!!) Vertragsbruch des Minsker Abkommens von ukrainischer Seite und dem systematischen Morden der eigenen Bevölkerung im Donbass über Jahre hinweg, wieder nur vor der Eskalation warnen, wie er es die ganzen Jahre tat? Es war nach nicht nur überfällig, da einzugreifen, sondern als Staatspräsident seine Pflicht die Bevölkerung in der Ostukraine und vor allem die eigene Bevölkerung vor diesem faschistischen Regime zu schützen.
    Wir in unserem dekadenten von Kriminellen regierten EUropa kennen keine Politiker die Verantwortung haben und FÜR die Menschen Politik machen. Dieser Mann tut es, daran gibt es keinen Zweifel mehr. Der Einmarsch in die Ukraine ist völkerrechtswidrig, das stimmt. Es ist aber das geringere Übel.
    Wo war der Aufschrei der Heuchler und Moralisten, als dies in Afghanistan, Libyen, Irak, etc geschah -alles völkerrechtswidrige Kriege! Nach unzähligen Toten und der Zerstörung von Infrastruktur, konnten die Demokratiebringer diese Länder ausrauben und haben nur verbrannte Erde hinterlassen. Glaubt wirklich jemand, dass Putin in der Ukraine darauf aus ist oder wie manche schreiben ein russisches Imperium darauf aufzubauen? Das ist die Propaganda, die so viele ungebildete Menschen hören wollen, aber damit ist uns nicht geholfen.
    Ich wünsche mir Peter Scholl-Latour zurück. Der hätte kein Blatt vor den Mund genommen und diesem verblödeten Haufen in Berlin die Leviten gelesen.
    Eins noch: Es geht nicht ohne Russland. Wir sollten nach den letzten Kriegen gelernt haben, dass unsere Zukunft ausschließlich in der
    FREUNDSCHAFT MIT RUSSLAND liegt.
    NATO bzw. Washington wird uns opfern, außer wir kriegen noch unseren Kopf aus dem Arsch.

    • Ich werde den Eindruck nicht los, dass genau aus diesen Gründen die Politiker ins Amt gekommen sind, die uns jetzt „beglücken“ in nahezu allen westlichen „Demokratien“
      Sie haben entweder von nix eine Ahnung und sind durch ihren verkommenen Idealismus blind für das, was hier passiert oder profitieren enorm von all dem. Seit min. 100 Jahren wird versucht, Russland vom Rest Europas zu isolieren. Nur so konnten sich die USA und die Briten so lange den tonangebenden Platz sichern.

  12. >>Merkel erwies sich nur als stark, wenn es darum ging, Widerstand an ihrer Politik der Alternativlosigkeit im eigenen Land niederkämpfen zu lassen unter geleichzeitiger De-Industrialisierung und Destruktion der inneren und äußeren Sicherheit, inklusive Energiesicherheit.<<
    Warum so verschwurbelt? Merkel erwies sich nur als stark, wenn es darum ging, das Geld der Deutschen in aller Welt zu verteilen.

  13. MERKEL ist eine der besten Fachkraefte der globalen Elite. Sie handelt in deren Interesse. Das deutsche Volk ist fuer sie eher stoerend.

  14. Sehr geehrte Redaktion, in den Kopf von Präsident Putin kann ich nicht schauen, aber auf die „Fakten“ des Konflikts bezogen habe ich Ihnen einen Kommentar vor einiger Zeit geschrieben.
    Einen kritischen Kommentar, jawohl. Was war denn wieder
    unziemlich??????????

    • gerne. Wir nehmen den Fakt eines militärischen Überfalls zur Kenntnis und die Folge eines völkerrechtlichen Kriegs in Europa. Rechtfertigung dafür gibt es keine.

      • „Nimm den Politikern das Volk weg und sie werden verhungern.
        Nimm dem Volk die Politiker und alle werden satt.“
        Leider sind die meisten Menschen noch nicht soweit, das zu erkennen.

      • Richtig- keine Rechtfertigung dafür. Aber fast jeder Krieg beginnt mit dem sogen. VORkrieg. Und das daran auch und vor allem die Arroganz der westlichen Nobelpreis-Politik („Russland ist nur eine Regionalmacht“ und ähnliche Unverschämtheiten) ihren Anteil hat, kann sie heute auch nicht mehr via ihres permanenten „Gut und Böse“-Framing-Trommelfeuers mehr aus der Welt schaffen. Wenn Russland und der Westen heute eines gemeinsam haben, dann das, dass BEIDE auf die schiefe Bahn geraten sind !!

  15. Oder vielleicht ist es einfach so, dass die Deutschen keinen Geheimdienst haben, der es mit dem KGB aufnehmen kann ?

    Mit Navitaet und Ehrlichkeit eines Behindi kriegt man kein Imperium.

    • In der Ukraine hat sich der KGB oder wie der gerade sich nennt nicht mit Ruhm bekleckert. So in die Falle zu laufen – dafür sollten Köpfe rollen. Aber eines stimmt: Der BND ist komplett unfähig.

      • Je größer die Neubauten und die Anbauten (BVerfG, Kanzleramt), desto deutlicher ahnt man, dass der Niedergang unaufhaltsam sein wird.

  16. Wo waren diesen Pseudointellktuellen, als Tony Blair, George Bush, Barack Obama, Hillary Clinton und Joe Biden Irak und Syrien ueberfielen ?

    Genau, war kein Problem weil es „nur“ Araber betraf. Jetzt macht Moskau nach was Wahsington und London vorgemacht haben. Schlimm, schlimm dass es nun Europa betrifft.

    Hier gehts um den Kampf von Imperien und wir sollten uns nicht zum Werkzeug machen lassen.

    • Wenn die Elefanten kämpfen leidet das Gras. Es wird halt nicht gefragt sondern niedergetrampelt. Ist es das, was Sie wollen?

      • Um es kurz zu machen:
        Mich würde ihre Meinung zum Vortrag Daniele Ganser „Ukraine ein illegaler Putsch“ interessieren!

        Oder:
        Wer musste seinen Kopf für die Iran-Contraaffäre hinhalten.
        Das ist schon mehr als nur ein starkes Stück: Mit den Gewinnen aus illegalem Waffenhandel die Contras im Kampf für einen Regierungssturtz straffrei zu unterstützen macht irgendwie sprachlos.
        Wer für die nie gefundenen Massenvernichtungswaffen oder die Brutkasten Lüge? Wer für die ca 1.000.000 tote Iraker?
        Und wieso das jetzt bei Russland so viel anders ist…

    • Hat Deutschland die Beteiligung am 2. Irak-Krieg abgelehnt oder mitgemacht? Habe ich da eine völlig falsche Erinnerung? War Fischer am Ende doch „convinced“?

  17. Putin will sich zum Zaren krönen und nun wehrt sich auch noch das Brudervolk. Wir sollten als Lehre daraus: Aufrüsten, Aufrüsten und nochmal Aufrüsten!!!

    • wirklich frech, diese Ukrainer. wollen einfach keine Sklaven werden. Wenn das die anderen mitkriegen…

      • Aber die Ukrainer sind doch bereits Sklaven, Herr Tichy. Oder ist es etwa nicht so, dass die ukrainische Regierung ausschließlich den Weisungen aus USA folgt?

  18. Nachtrag zu meinem Kommentar:
    Es scheint sich um die Schrift «Was verheisst der Welt die Aufteilung Russlands» zu handeln
    Auszug aus
    https://www.luzernerzeitung.ch/international/ukraine-krieg-im-kopf-von-wladimir-putin-wie-der-gefuerchtetste-mann-der-welt-tickt-ld.2258704

    ……Das perfekte Drehbuch für die eigene Karriere
    Eines stammt vom Philosophen Iwan Iljin (1883–1954), einem Monarchisten. Iljin ist im Schweizer Exil gestorben. Er läge da noch immer in seinem Grab, hätte Putin ihn nicht herausgeholt und seine Gebeine nach Russland überführt. In seinen Schriften hat Putin das perfekte Drehbuch für seine Karriere gefunden. Iljin machte sich Gedanken, wie Russland nach dem Zusammenbruch des Kommunismus aussehen könnte. Er fordert starke Männer, die das Land an der Spitze vor dem postkommunistischen Chaos retten sollten. Und er legitimiert staatliche Gewalt im Namen des Guten. Putin dachte bei der Lektüre wohl zuallererst an sich selbst.
    Auch für seine Geschichtslektion am Fernsehen scheint Putin bei seinem Vorbild abgeschrieben zu haben: Iljin spricht Staaten wie der Ukraine die Fähigkeit ab, ein eigener Staat zu sein.
    Auch über die Beziehungen Russlands zum Rest der Welt hat er klare Vorstellungen. Wenn Putin die Schrift «Was verheisst der Welt die Aufteilung Russlands» studiert hat, «dann hat er sich keineswegs blindlings und unvorbereitet auf sein ukrainisches Abenteuer eingelassen», ist Russland-Kenner Eltchaninoff überzeugt. Der Philosoph behauptet darin, imperialistische Nachbarn würden versuchen, Russland zu zerstückeln und Territorien wie die Ukraine von Russland abzutrennen. Der Westen könne die russische Eigenständigkeit nicht ertragen. Er werde versuchen, mit der heuchlerischen Werbung für Werte wie die «Freiheit» seine militärischen Interventionen zu legitimieren. 

    • Die Tuerkei, die USA, Israel und Saudi Arabien sprechen Syrien das Recht ab, in Frieden zu leben.

      Und nu ?

      • habe ich noch nicht bemerkt. Vermutlich ist das der Grund, warum Russland Aleppo in Grund und Boden gebombt hat: Friede in den Gräbern.

      • Sehr geehrter Herr Tichy, es macht richtig Spaß, Ihre Provokationen in den „Niederungen der Kommentarspalten“ zu verfolgen. Vor allem ist es lustig, wenn sich „schlichte Gemüter“ auf Ihre Provokationen einlassen. Sehr unterhaltsam…!

  19. Ich wage die These, dass das bei Trump nicht passiert wäre. Da hatte dieser Selenskyj nichts zu melden, jedoch mit Bidens Amtsantritt völlige Narrenfreiheit erhalten. Wenn dann so ein Clown auf deiner Nase tanzt, dann hält das selbst ein KGB Mann im Kopf nicht aus. Wie gesagt, eine These.

    • Smoke and Mirrors. Vielleicht wollen die Anglos Russland auch in eine Falle der Ausblutung locken. Bisher sieht es genau danach aus. Afghanistan 2.0.

      • scheint mir zu viel Intelligenz auf der US-Seite zu unterstellen. Der Genosse vom KGB hat sich verrechnet. Dass Rußland vielleicht diesen Krieg verliert aber damit seine Zukunft an die Chinesen verkauft – dieser Konsequenz stimme ich zu.

      • Putin wird moeglicherweise den Krieg verlieren. Eine Alternative hat er wahrscheinlich nicht gesehen. Nach der Ukraine waere es Belarus gewesen und dann Russland selbst. Die Alternative fuer Putin waere Unterwerfung. Sein Angebot (Bundestagsrede) wurde ausgeschlagen.

      • George Friedman nennt es „Cordon Sanitaire“. Jeder Zentimeter Einfluss, den die Russen in Europa gewinnen, geht mit 2 Zentimetern Einflussverlust der Amerikaner einher. Die Europaeer koennten unabhaengiger werden. Kann man also die Russen nicht einkassieren, muss man einen Keil zwischen Europa und Russland treiben. Dieses politische Oberziel der USA glaube ich seit vielen Jahren erkennen zu koennen.

      • Allerdings sieht es danach aus! Die Idee Deutschland / Europa und Russland gegeneinander auszuspielen ist alles, aber nicht neu!
        Was mich wundert:
        Ich bin mir sicher, dass auch Russland das wusste. Wieso also tappt Putin wissentlich in diese Falle?

  20. Wie auch immer, Herr Mai. Woher Putin sein geschichtliches Denken hat, ist jetzt nicht die wichtigste Frage.
    Die Energie sollte von allen, die sich berufen fühlen (Medien, Politiker) in Überlegungen fließen, wie der Ukraine-Krieg schnellstens beendet werden kann. Gefragt ist jetzt konsequente Deeskalation und die Förderung der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine, nichts anderes.
    Der Interessenkonflikt zwischen der Ukraine und Russland muss am Verhandlungstisch ausgeglichen werden. Hierbei kann die NATO und die EU eine durchaus wichtige Rolle spielen, denn bei der Inszenierung dieses Interessenkonfliktes waren beide nicht unbeteiligt.
    Russland ist nach wie vor ein (mindestens) militärischer Machtfaktor in der Welt – und in Europa ganz sicher -, dessen Standpunkt nicht ignoriert werden kann. Allerdings will Putin offensichtlich aussteigen aus diesem Krieg. Wir müssen aus unserem eigenen Sicherheitsinteresse heraus, ihm diesen Ausstieg ebnen und nicht erschweren.
    Alle die, die eine möglichst schnelle Beilegung dieses kriegerischen Konfliktes unterminieren, handeln nicht in meinem ganz persönlichen Sicherheitsinteresse (für meine Familie, meine Verwandtschaft, meine Freunde).
    In wessen Interesse handeln die eigentlich?

    • England und Russland kaempfen schon seit mehr als 300 Jahren um Einflussphaeren. Man nannte(nennt ?) das das Great Game.

      Deutschland spielt da seit 1871 eine Minirolle mit. Wir sollten da eher Abstand halten und uns selbst so schwer bewaffnen, dass uns niemand angreift.

      Dazu muesste man aber erstmal an eigene Interessen denken, statt an Internationalismen verschiedener Geschmacksrichtungen.

  21. Das Putin-Regime wird enden, nicht aber das sich vom dekadenten Westen abgrenzende Russland. Im Zusammenbruch befinden sich die meisten Länder Westeuropas. Das hat Putin erkannt.

  22. Die USA versuchen ihr Imperium auszudehnen, die Russen ihres zu verteidigen. Um nichts anderes geht es hier. Angst und Hass, den ehemalige Satelliten der Sowjetunion gegen Russen entwickelten, nutzen die USA fuer ihre Interessen. Sie schueren Zwist und Buergerkrieg um ihnen genehme Regierungen zu installieren. In Georgien war es der unselige Saakaschvili und in der Ukraine hat man gleich drei auslaendische Minister berufen. (BBC, 5 Dec. 2014 https://www.bbc.com/news/world-europe-30348945). Naïve Journalisten, die staendig Propaganda wiederkaeuen und von “westlichen Werten” schwurbeln. Waren es westliche Werte, die zum Sturz Allendes und dem Installieren von Pinochet fuehrten? 

  23. Was für eine Frage? „Schuld“ gibt es nicht.Moralische Bewertungen eines Krieges verbietet sich. Aber Verantwortung!
    Diese liegt klar bei Putin, wer sonst?
    Auch hier liegt TE richtig! Danke.

  24. Nicht ablenken!!
    Die Rede von Putin vor dem Bundestag am 25.09.2001 zeichnet ein anderes Bild. Wir, Europa und insbesondere wir in Deutschland, sind seit 2005 vom richtigen Weg abgekommen. Es ist richtig, wir haben uns weiterentwickelt und auch Russland hat sich weiterentwickelt, ebenso wie China, die USA und der Rest der Welt. Großbritannien hat uns schon die Schuhe vor die Tür gestellt und Russland versucht das auch gerade. Ebenso ist China dabei, uns die Schuhe vor die Türe zu stellen, indem sie uns bei der Belieferung mit Gütern hinanstellt. Auch ein deutliches Zeichen aus China ist das Verbot der bei uns hofierten queeren „Prostitution“ in deren öffentlichen Medien, es zielt auch Richtung Europa, speziell nach Deutschland.
    Auch der nach Großbritannien abgewanderte Ölmajor Shell hat die Energielieferungen für Deutschland rationiert. Zudem hat sich der Konzern von – der in meinen Augen woken – CFO Jessica Uhl mit Wirkung zum Monatsende getrennt.
    Der Ort der europäischen Krisensitzung ist mit Versailles wohl auch kaum zufällig gewählt. Deutschlands Eskapaden der letzten 17 Jahre werden wohl wieder gutgemacht werden müssen – von uns! Man hat uns mal wieder satt, sowas von satt! Mal sehen, wie wir heuer Weihnachten feiern werden!

    • Die Franzosen haben noch groessere Probleme als Deutschland. Noch schlimmer befallen vom Marxismus und Etatismus.

  25. Gehe ich recht in der Annahme , dass es sich hier in erster Linie um einen BÜRGERKRIEG handelt , der seit 8 Jahren , unbeobachtet von den Medien , in vollem Gange ist ? Die Westukrainer eröffneten das Feuer gegen den Dombas. Resultat 14000 Tote .Hat irgendjemand dieses Vergehen öffentlich gemacht? Wohlfeil ist es jetzt dafür Russland die Schuld zu geben , durch alle Gazetten , rauf und runter . Ein Gedenken der Opfer auf beiden Seiten wäre angebrachter . DRUSCHBA

    • 14.000 ist die Höchstschätzung der Gesamtopferzahl BEIDER Seiten!

  26. Also Putin ist vom Gift des KGB durchzogen, des von Lenin und Stalin geschaffenen Geheimdienstes, und dennoch hat er kürzlich Lenin und Stalin sowie der gesamten Kommunistischen Partei einer Fundamental-Kritik unterzogen.
    Irgendwie widersprüchlich.
    „Sein Konzept ist zum Scheitern verurteilt.“ Welches – der Nationalismus? Oder die Orientierung in der Vergangenheit? Für die offizielle westliche Doktrin sind ja sowohl Nationalismus als auch Werte aus der Vergangenheit toxischer männlicher Müll. der entsorgt werden muss. Dass sich traditionistn in Russland, Polen und Ungarn vor dem woke´schen Wahnwitz abgestossen fühlen und diese Politiker_*Innen nicht ernst nehmen können, wird wohl jeder Tichy-Leser verstehen.
    NB Über den Begriff des Liberalismus und der Freiheit, speziell unter den Bedingungen des globalisierten Kapitalismus, sollte man etwas gründlicher nachdenken.

  27. Erst Mal sind die westlichen Eliten weder klassisch „links“ (daher auch immer der Irrtum Liberaler und Konservativer es drohe „Sozialismus“) noch haben sie irgendwas mit „liberal“ zu tun.
    Tatsächlich sind sie feudalfaschistisch. Eine Mischung aus Mussolinis Korporatismus und einer vulgären Form des Gottgnadentums.

    Der Text bzgl. Putins ist ziemlich lang für die einfache und für die offensichtliche Tatsache daß Putin sich schlicht in die 500 jährige imperiale Tradition Russlands stellt die eine wesentliche Konstante des Landes ist. Damit ist das „Phänomen“ Putin ausreichend erklärt.

    Über China kann man dagegen viel sagen und das kommt hier viel zu kurz. Das Imperien wie zu allen Zeiten um ihre Einflussphären ringen hat dagegen einen Bart bis zum Mond.

    Und mir ist es eh egal welche Verbrecherclique mir mein Leben versaut. Ob die nun Scholz, Klanauterbach, Biden, Macron, Putin, Xi heißen oder den Namen eines iranischen Ayatollah tragen.

    • Im Gegensatz zu MERKEL wollte BRESCHNEW das deutsche Volk nicht austauschen. Das muss man zur Kenntnis nehmen.

  28. Ich habe lange nach dem Buch gesucht, daß Putin seinen Mitarbeitern zum Lesen empfohlen hat. Verfasser war wohl Iwan Iljin. Über die Empfehlung wurde vor Jahren im Internet berichtet, nur den Artikel und den download des Buches habe ich nicht mehr gefunden. Auch den Titel (und ob es mehrere Bücher sind) habe ich vergessen.
    Vielen Dank für Ihre Recherche. Die Einschätzung von Wladimir Sorokin, Putin sei der Idee, das Russländische Reich (als Erneuer und Eroberer) wiederauferstehen zu lassen, vollkommen verfallen, könnte zutreffen.
    Die Wiederauferstehung Rußlands und die Schritte, die im Anschluß nach der Einvernahme der Ukraine folgen, werden beschrieben. Vielleicht kennt jemand eine deutsche Übersetzung.
    Adolf H. hat seinen Weg ebenfalls in Mein Kampf beschrieben. Niemand hat geglaubt, was in diesem Buch stand.

  29. Es ist nicht die Zeit für Denker und Hinterfrager! MitPutin ist (das) Böse wurde eine Basis geschaffen von der aus es nur noch um das wie und warum geht. Und das bekommt man tag täglich, von allen Seiten betrachtet, erklärt. Die Historie, das Alter, die Ideologie, die Krankheit (?), die Psyche, das (russische) Volk, etc.
    Man gebe noch etwas westliche Schwäche dazu und schon kann das unrüttelbare Weltbild aufgetischt werden.

    Bloß nicht mit den den letzten acht Jahren (und länger) der Urkaine, mit den letzten beiden Jahren in Deutschland (und dem Rest der Welt) oder neuen Erkenntnissen zu US-ukrainischen Biolaboren daherkommen. Das könnte den Appetit verderben.

    • Ich brauche keine ukrainisch-amerikanischen Biolabore, mir reicht Claudia Roth.

      Wir haben uebrigens auch mindestens ein Biolabor, welches and Viren forscht. In Tuebingen. Abgesichert wie ein Gefaegnis.

  30. Vor Corona hätte ich Ihnen Glauben geschenkt. Nach Corona gibt es keinen Westen mehr, der leuchtet und glitzert.
    Zensur, Repression und Unterdrückung bis hin zu verfassungsfeindlichen Eingriffen in die körperliche Unversehrtheit für jeden Bürger, bis hin zu staatlich akzeptierten Impfschäden, Todesfällen und massiven Nebenwirkungen, bis hin zu Lagern in Australien und Menschenverachtung in Kanada. Und kein Ende in Sicht.
    Welche Substanz hat dieser Westen noch ? Keine.
    Dagegen hat Russland Substanz für Generationen. Die Verteidigung gegen Atomwaffen in der Ukraine, gegen Biowaffen in der Ukraine, gegen das Fiatgeld und gegen den Dollar sind der Anfang vom Anfang.
    Scheitern wird der Westen/ gescheitert ist der Westen.

  31. Wow… Was für eine Überschrift.

    „…ein neuer Imperialismus an der Tagesordnung ist“
    War und ist der alte US-Imperialismus auch nur einen deut besser? Wo waren und sind da die Aufschreie? Richtig, der Wertewesten handelte stets im Auftrag der Freiheit und Demokratie.

    „Nach den jüngsten Ereignissen zu urteilen, ist Putin der Idee, das Russländische Reich wiederauferstehen zu lassen, vollkommen verfallen.“
    Wow!! Jaja, Zar Putin.

    Iwan Iljin…
    Muss gestehen das ich noch nie von dieser Person gehört habe.
    Putin soll ihn angeblich verehren, um dann ständig auf Iljins Hitlerverehrung / Rechtfertigung usw hinzuweisen. Woher will der Autor das wissen?
    Den letzten Schritt hätte er auch gleich machen können, statt ihn in nur in den Raum zu stellen: Putin = Hitler

    Wenn es denn nur so einfach und die Welt tatsächlich in licht & dunkel / gut und böse, schwarz und weiß eingeteilt wäre.
    Ist sie aber nicht!!! Das werden die Menschen wohl nie verstehen!

    „People believe the crasiest shit.
    Why? What validates and makes your fictions real?
    Feelings! And feelings are so much easier to control than facts!“
    Keine Quelle

    Ps: „.. Dass das Ziel des Westens ein schwaches Russland sei…“

    „The U.S. must show the leadership necessary to establish and protect a new order that holds the promise of convincing potential competitors that they need not aspire to a greater role or pursue a more aggressive posture to protect their legitimate interests. In non-defense areas, we must account sufficiently for the interests of the advanced industrial nations to discourage them from challenging our leadership or seeking to overturn the established political and economic order. We must maintain the mechanism for deterring potential competitors from even aspiring to a larger regional or global role.“
    Wolfowitz Doctrine

    Auch weit später konnte man ähnliches in jährlichen Militär Zielsetzungen lesen

  32. DER WESTEN IST DES WESTENS FEIND

    Es gibt im Westen Strömungen und zivilisatorische Entgleisungen, die der westlichen Kultur selbst mehr Schaden zufügen als irgend etwas von außen es könnte. Ich bin in der Bonner Republik geboren und aufgewachsen – ein typisches Kind der westdeutschen Nachkriegsdemokratie, die einst so hervorragend funktionierte. Paradoxerweise war der Westen insgesamt eher wertkonservativ, solange der Eiserne Vorhang noch existierte.

    Selbst die SPD und vor allem die US-amerikanischen „democrats“ waren früher linksliberale Parteien mit in Teilen stark wertkonservativer Ausrichtung (Helmut Schmidt, JFK, etc.). Seit ein paar Jahren ist allerdings der Westen eigentlich links von dem, was früher DDR und Sowjetunion waren. WAS IST DA PASSIERT?

    Eine gesunde Entwicklung ist das nicht. Der stramm rechtskonservative (aber von vielen anerkannten Geistesgrößen hochgelobte) norwegische Literaturnobelpreisträger Knut Hamsun war ein Kenner Russlands, aber auch der USA, in der er zweimal mehrere Jahre andauernde Arbeitsaufenthalte verbrachte. Hamsun war zwar russlandfreundlich, aber entschieden antikommunistisch.

    Er kritisierte allerdings den schrankenlosen Ellbogen-Kapitalismus, den er in den USA sah genau so scharf.

    Ferner nahm er bestimmte moralische Verlogenheiten der westlichen Kultur aufs Korn, die sich als Webfehler in derselben schon seit Jahrhunderten halten und offenbar resistent gegen jede Reform sind. Das macht sie nicht besser. Eine solche Verlogenheit neuerer Ausprägung ist der linksgrüne Zirkus, der sich vor den Karren des globalisierten Kapitalismus spannen lässt – wie kann es sein, dass diese Baerbock vom Weltwirtschaftsforum als „young global leader“ gelistet wird? Das passt doch hinten und vorne nicht, ist verlogen bis zum Anschlag.

    Gerade wer eine vitale westliche Kultur will, der muss zur Zeit doch konstatieren: Deutschland liegt am Boden und zu den USA fällt einem nur ein „this is not America“. Man ist eben gerade kein Systemfeind, nur weil man das eigene System stabil und vital machen will. Es wäre besser, wenn der Westen vor der eigenen Türe kehrt – die Dreckberge liegen sehr hoch.

  33. Putin und die Russen suchen ihr Heil in vergangener Größe und Rückständigkeit. Damit haben sie ihre Zukunft wie (auf ganz andere Art) das woke Deutschland verspielt.
    Dauerpräsidenten – bzw. kanzler*innen verhindern das System der Checks and Balances und damit den Fortschritt, der nur durch kontroversen Dialog gewonnen werden kann.

     
     
     

  34. Wie auch immer, Herr Mai. Woher Putin sein geschichtliches Denken hat, ist jetzt nicht die wichtigste Frage. Alle Stuhlkreise darüber sollten ein Moratorium erfahren.
    Die Energie sollte von allen, die sich berufen fühlen (Medien, Politiker) in Überlegungen fließen, wie der Ukraine-Krieg schnellstens beendet werden kann. Gefragt ist jetzt konsequente Deeskalation und die Förderung der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine, nichts anderes.
    Der Interessenkonflikt zwischen der Ukraine und Russland muss am Verhandlungstisch ausgeglichen werden. Hierbei kann die NATO und die EU eine durchaus wichtige Rolle spielen, denn bei der Inszenierung dieses Interessenkonfliktes waren beide nicht unbeteiligt.
    Russland ist nach wie vor ein (mindestens) militärischer Machtfaktor in der Welt – und in Europa ganz sicher -, dessen Standpunkt nicht ignoriert werden kann. Allerdings will Putin offensichtlich aussteigen aus diesem Krieg. Wir müssen aus unserem eigenen Sicherheitsinteresse heraus, ihm diesen Ausstieg ebnen und nicht erschweren.
    Alle die, die eine möglichst schnelle Beilegung dieses kriegerischen Konfliktes unterminieren, handeln nicht in meinem ganz persönlichen Sicherheitsinteresse (für meine Familie, meine Verwandtschaft, meine Freunde).
    In wessen Interesse handeln die eigentlich?

  35. Mit dem Mangel an Nahrungsmitteln und Energie fängt es an.
    Eine Blockade oder ein Boycott der Energielieferungen würde die Europäische Union zerstören. Ganze Industriezweige würden stillgelegt werden, und Millionen von Menschen würden ihren Arbeitsplatz verlieren.
    Die Sympathie für die ‚unglaublichen Ukrainer‘ wird sich in Luft auflösen, und die innenpolitische Instabilität wird die politischen Systeme ganzer Länder zu Fall bringen. In einigen Ländern werden Faschisten (im ursprünglichen Sinne des politischen Begriffs) an die Macht kommen, in anderen werden Bürgerkrieg und innerer Terror ausbrechen.

    In dieser Situation wird Russland nichts daran hindern, Waffen an Aufständische von Vilnius bis Madrid zu liefern. Übrigens, wer sagt, dass die Basken die Taktik des Einsatzes von MANPADS und Javelin-Panzerabwehrsystemen nicht jetzt schon erlernen?
    Es geht doch jetzt schon los. Die ganzen Waffen die in der Ukraine an jeden verteilt werden bleiben doch nicht da. Die Grenzen sind offen.

    Und warum das alles?
    Weil die NATO unbedingt die Ukraine aufnehmen wollte.

    • Mit einem Bismarck oder einem DeGaulle braeuchten wir niemand zu fuerchten. Das Problem ist doch, dass alle Top-Politiker in der EU zu allererst die Interessen der Globalfinanz und Konzerne im Blick haben.

      Geschult vom WEF arbeiten diese Leute fuer die Konzerne.

  36. Nein, Iljin ist nicht der Bösedenk vom Lord Voldemort Putler. Iljins Leistung ist es, den sentimentalen und narzisstischen Charakter des Tolstoischen Pazifismus, Vorläufer heutiger Woker und Gutmenschen präzise beschrieben zu haben und ihn aus einer Exegese der Bergpredigt heraus widerlegt und verworfen zu haben. Seine Lektüre wäre für Europa lebensrettend, allerdings hat der Kontinent selbst auch kluge Köpfe, wie Max Weber, Arnold Gehlen, Luther (sic!) und andere, die bereits zu ihrer Zeit den Narren den Spiegel vor hielten. Es sei hier nur daran erinnert, das noch Weber den Gesinnungsethiker in der Politik einen „Windbeutel“ nannte, Heute haben wir ein ganzes Parlament davon.

  37. Man diskutiere hier mit älteren Russland-Deutschen. Obwohl schon lange hier, obwohl sie alles bekommen haben, ist ihr Weltbild reaktionär. Fast scheint es, als wäre das angeboren. Modernes liberales westliches Denken ist nur für wenige Menschen geeignet, die meisten verstehen das nicht und lehnen es ab. Wir sollten daher bescheiden immer innerhalb unserer Grenzen bleiben und nicht versuchen, andere Völker damit zu beglücken. Für mich der Hauptfehler schlechthin.

    • Wenn „reaktionär“ für Sie bedeutet, das alle die Bevölkerung vorranbringenden und vor allem menschlichen Errungenschaften, Sozialleistungen und Gesundheitsleistunger vergangener Jahrzehnte sind, dann kann man sich hier nur über ältere Rußland-Deutsche freuen. „Modern“-„liberal“-„westliches Denken“ und zum Überdruß noch angeblich vorhandene „westliche Werte“ – Viele Menschen würden sie gerne verstehen, doch keine politisch links-grün denkende Moralisten können sie dem großen Teil der Deutschen (ob Vorfahren aus Rußland oder nicht) wirklich erklären, die angeblichen Werte einer einseitigen Ideologie.

    • Liberales westliches Denken?
      Das was heute Schnappatmung bekommt, wenn es auf „-leugner, -schwurbler, -verharmloser“ trifft und zu keiner Sachdiskussion in der Lage ist, weil Fakten, besonders die, die eigene Meinung nicht stützen, so beleidigend sind?
      Das liberales westliche Denken ist tot, das sieht man auch an der hiesigen Partei der Liberalen.

    • Ich denke, dass unser „fortschrittliches Weltbild“ im Wesentlichen auf Tagträumerei beruht. Das ist auch der Grund dafür, dass Realitätssinn in Deutschland als reaktionär angesehen wird. Oder anders gesagt macht Putin Realpolitik und Scholz, Habeck und Baerbock wohnen in Wolkenkuckucksheim.

    • Nun, das ist das Wesen der Menschen.
      Je nachdem, wie sie sozialisiert wurden, so sind sie nunmal!
      IHNEN wird man übrigens in einer GEWOLLT konstruktiven Diskussion zwar unterstellen, dass Sie ein Nazi sind, aber Sie werden nicht davon überzeugen können, dass eine Sozialisierung in verschiedenen Ländern nunmal andere Charaktere erzeugt!
      Ob ich „fremde“ Menschen per se ablehne?
      Naja, das kommt schlicht und ergreifend darauf an, WO ich mich gerade befinde.
      Und im Moment befinde ich mich in meinem Mutterland!
      Und hier, in dem Schoss, in dem ich mich aufgehoben fühlen müsste, DARF ich Unterscheidungen treffen, ob jemand zu mir passt!
      Das Entscheidende ist doch daher, ob Migranten mir meinen Status streitig machen wollen, oder ob es darum geht, dass es Migranten ERLAUBT wird, mich von ihnen meines Status berauben zu lassen!
      Ob ich mehr wert bin, als Migranten?
      Ich glaube, dass sich diese Frage noch niemand gestellt hat!
      Meine bescheidene Antwort:
      Der mir erzwungene Tanz auf meinem Kopf bereitet mir Kopfschmerzen!
      Und die Medizin dafür darf ich auch noch selber finanzieren!
      Ich habe fertig. Sowas von…
      Nichts gegen Sie persönlich und deshalb auch noch ein schönes Wochenende.

  38. Nicht die Ukraine hat er im Visier, sondern die westliche Zivilisation.“:
    Möglich ist alles. Aber das glaube ich nicht. Putin würde gerne die Ukraine und Weißrussland mit Russland fusionieren, um „die russische Erde zu sammeln“. Er ist alt und er dachte wohl, wenn er es jetzt nicht macht, macht es keiner mehr.
    Natürlich hätte er auch die baltischen Staaten gern, weil die für ihn auch zu Russland gehören, aber solange sie von der NATO geschützt sind, sind sie unangreifbar.
    Alles weitere ist nur eine Verschwörungstheorie von „Schwurblern“. Und diesmal in echt.

  39. Alternativ:
    Es geht nur mit MenschlichkeitIm Exklusivinterview erläutert Friendensforscher und Bestsellerautor Daniele Ganser, dass der Ukrainekonflikt nicht erst mit dem Einmarsch Russlands begann..Für Friedensforscher herrscht Hochkonjunktur. Der Krieg in der Ukraine spitzt sich immer weiter zu und droht, sich zu einem globalen Flächenbrand auszuweiten. Diese Krise reiht sich nahtlos an die noch nicht abgeschlossene Coronakrise. Die Bevölkerung wird noch weiter veränstigt und verunsichert, anstatt nach zwei Jahren endlich aufatmen zu können. Inmitten dieses geopolitischen Sturms führte Jens Lehrich ein Gespräch mit dem Schweizer Historiker und Friedensforscher Daniele Ganser über die Konfliktlinien und darüber, wie Friedensarbeit selbst in kriegerischen Zeiten wie diesen möglich ist.
    Gestern noch Viren und heute wieder der Russe. Das primäre Feindbild ist mittlerweile wechselhafter als das April-Wetter..
    https://odysee.com/es-geht-nur-mit-Menschlichkeit:2d4610c3bb4416a6c6f2cebff207c4a8db0bb280?src=embed

  40. Volle Zustimmung. Putins Ideologie ist durch und durch und im tiefsten Sinne reaktionär. Es gibt, das ist das Problem der Russen, keine moderne Idee von dem, was Russland sein will. Insofern erinnert Putin sehr an Hitler, wobei der teilweise noch moderner dachte. Beider Scheitern war/ist zwangsläufig, nur zahlen alle einen hohen Preis. Die Lage ist der vor dem zweiten Weltkrieg auch in Westeuropa gar nicht so unähnlich: Volksfront in Frankreich, ein linkes Experiment in Spanien, bis heute verherrlicht und im Bürgerkrieg endend. Die Ukraine erinnert da eher an Spanien als etwa an die Tschechoslowakei. Zwar gibt es eine moderne Idee davon, was Europa sein will, aber die ist nicht lebensfähig, ist eine totale Illusion, ein pseudoreligiöser dekadenter Wahn. Russland als Macht wird untergehen und der Westen bzw. zumindest Europa gleich mit. Wenn etwas modern im Sinne von neu ist, dann ist es China. Die Welt wird neu aufgeteilt werden und mal wieder einen gigantischen Blutzoll zahlen, aber nicht weil irgendwer „Fehler“ macht, sondern weil Geschichte so ist, ein Werden und Vergehen, wie auch in der Natur. Die menschliche Gesellschaft ist Natur, Zivilisation ist Kultur, d.h. bearbeitete Natur. Merkel war Produkt dieser Gesellschaft, nicht ihr Schöpfer oder Bearbeiter. Wäre Merkel nicht gekommen, wäre ein andere wie Merkel gekommen. Sollte der Westen sich noch einmal aufrappeln, so wird er ein anderer Westen sein als er war und er heute ist.

    • Wenn in diesem Spiel China „modern im Sinne von neu ist“, dürfte Ihnen ja hoffentlich nicht entgangen sein, dass der „durch und durch reaktionäre“ Putin, längst an einer Russland-China Achse/Allianz/Annäherung arbeitet. (Gegensätze ziehen sich bekanntlich an). Natürlich hat Russland nicht die besten Karten. Aber unsere Voll der Laien-EU, hat noch viel schlechtere, fürchte ich.. Vor allem, wenn sie Deep-State-Agenden aus Übersee blindlings befolgt und damit in eine weitere Konfrontation/Eskalation mit dem rohstoffreichsten Land der Welt (incl. atomarer Schwerstbewaffnung) schlittert. Das letzteres – im Falle des Falles – (mit)untergehen sollte, scheint bei vielen eher der Wunsch der Vater des Gedankens zu sein….

  41. Der Autor sollte das Video „Ukraine 2014: Ein illegaler Putsch“ ansehen, solange das nicht wegzensiert ist. Mehr gibt’s dazu vorerst nicht.

  42. Dem Artikel, der auch den westlichen Prozess richtig beschreibt, ist nichts hinzufuegen….

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