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Kulturkampf

Im Jahr 2020 müssen wir gegen die neue Gedankenpolizei ankämpfen

10.06.2020

| Lesedauer: 6 Minuten
Sprache, Denken und Kultur werden in einem erschreckenden Ausmaß überwacht, schreibt der Soziologe Frank Furedi.

Während des letzten Jahrzehnts und besonders im letzten Jahr haben einflussreiche Personen versucht, das Narrativ, durch das sich die Gesellschaft selbst versteht, zu verändern. Ein heimtückischer Kreuzzug ist im Gange, der darauf abzielt, zu kontrollieren, was die Öffentlichkeit sieht, hört, denkt und glaubt. Dieses Projekt, das in verschiedenen westlichen Kulturen nach Hegemonie strebt, ist nicht weniger gefährlich als frühere Versuche der Gedankenkontrolle durch totalitäre und theokratische Regime. Aber da diese Kampagne keinen Namen hat und keine explizite Ideologie fördert, wird ihre Bedeutung tendenziell unterschätzt, auch von denen, die sich den vielen Versuchen der Sprach- und Gedankenkontrolle widersetzen.

„Eine neue identitätsbesessene, antihumanistische und antizivilisatorische Erzählung hat sich durchgesetzt.“

Eine neue identitätsbesessene, antihumanistische und antizivilisatorische Erzählung hat sich durchgesetzt. Wir werden zunehmend gedrängt, unsere Sprache zu ändern, bisher unbekannte Wörter zu verwenden und zutiefst fragwürdige Behauptungen zu akzeptieren. Diese Kampagne ist deshalb so erfolgreich, weil ihre Gegner ihre Bedeutung nicht begriffen haben. Typischerweise werden die Forderungen extremer Identitätsbesessener entweder als bedeutungslos oder als Witz abgetan. Nehmen wir ein Beispiel, das vor einiger Zeit aufgetaucht ist.

Eine Gruppe von 16 Wissenschaftlern – Mitarbeiter so angesehener Universitäten wie Cambridge und Oxford – schrieb einen Brief an die Zeitschrift Nature, in dem sie die Verwendung des Begriffs „Quantum Supremacy“ (zu Deutsch „Quantenüberlegenheit“) anprangerten. Sie begründeten dies damit, dass der Begriff „supremacy“ rassistische und kolonialistische Ideen vermittele. Sie sagten, dass ihrer Ansicht nach „supremacy“ („Überlegenheit“) durch die Assoziation mit „white supremacy“ einen Unterton der Gewalt, des Neokolonialismus und Rassismus habe, und forderten, dass der Begriff durch „Quantenvorteil“ ersetzt werden solle.

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Es ist natürlich verlockend, dies als eine dumme Geste wichtigtuerischer Wissenschaftler abzutun, die zu viel Zeit haben. Genau das war die Reaktion vieler Menschen auf das lächerliche Schreiben. Doch seine Verfasser stehen mit ihrem Denken nicht alleine da. Im August behauptete ein Team des Human Interface Technology Labors in Neuseeland, es sei problematisch, dass die meisten Roboter aus weißem Plastik hergestellt werden. Dies habe einen Beigeschmack von Imperialismus und weißer Vorherrschaft. Daran können wir sehen, wie die weiße Vorherrschaft neu definiert wurde: Sie wurde umgewandelt von einer ausgeprägten und bösartigen politischen Ideologie in eine Art Erbsünde, die alle mit heller Hautfarbe geborenen Menschen betrifft. Das ist natürlich lächerlich, aber die Auswirkungen dieses Unsinns sind kein Witz.

Dieser neu definierte Begriff der weißen Vorherrschaft ist nun ein integraler Bestandteil einer bestimmten kulturellen Erzählung, die nicht nur darauf abzielt, alle Weißen zu pathologisieren, sondern auch einige der wichtigen Vermächtnisse der menschlichen Zivilisation zu diskreditieren. In den Vereinigten Staaten gibt es eine wachsende Industrie von Beratern, die Organisationen Empfehlungen erteilen, wie sie sich von ihrer vermeintlichen „Kultur der weißen Vorherrschaft“ befreien können. Diesen Eiferern zufolge gehören „Individualismus“, „ein Gefühl der Dringlichkeit“ und „Perfektionismus“ zu den Einstellungen und Verhaltensweisen, die mit der Kultur der weißen Vorherrschaft verbunden sind. Mit anderen Worten, wer seine Arbeit zu ernst nimmt, könnte von dem Phänomen der weißen Vorherrschaft verdorben worden sein. Logisches Denken ist demnach im Grunde genommen weißes Denken.

Die Umwandlung der weißen Vorherrschaft in einen universellen Begriff des Missbrauchs und die schnelle Akzeptanz dieses Begriffs durch den privaten und öffentlichen Sektor ist eine bemerkenswerte Entwicklung. Sie entspringt der Überwachung von Sprache, Kultur und Denken. Das Projekt der Kontrolle der Erzählung ist zunehmend darauf ausgerichtet, zu regulieren, was man sehen, hören, lesen und denken kann. Dabei geht es nicht nur um Rassenfragen.

In einigen Fällen können sich die Überwacher der Kultur auf die Polizei verlassen. Anfang letzten Jahres wurde Harry Miller, ein Dockarbeiter aus Humberside, von der Polizei kontaktiert, nachdem er einen transskeptischen Limerick auf Twitter weitergeleitet hatte. Der Beamte teilte ihm mit, dass „wir Ihr Denken überprüfen müssen“. Obwohl Miller darüber informiert wurde, dass er kein Verbrechen begangen habe, wurde ihm mitgeteilt, dass sein Tweet als „Hate Speech“ vermerkt wurde und sein Social-Media-Account überwacht werde. Das Denken ist buchstäblich zu einer Polizeiangelegenheit geworden.

„Sogenannte ‚sensible Leser‘ werden heute von Verlagen und anderen Institutionen beschäftigt, um sicherzustellen, dass die von den Autoren verwendete Sprache nicht gegen die Normen und Werte der kulturellen Eliten verstößt.“

Die Kontrolle des Narrativs wird natürlich keineswegs von der Polizei monopolisiert, sondern durch eine Vielzahl von Institutionen und Kultuwächtern vermittelt. Spezielle Lektoren, sensible Leser genannt („Sensitive readers“) werden heute von Verlagen und anderen Institutionen beschäftigt, um sicherzustellen, dass die von den Autoren verwendete Sprache nicht gegen die Normen und Werte der kulturellen Eliten verstößt. In einer anderen Welt hätte man diese Personen als Zensoren bezeichnet. Aber in einer Zeit, in der die neue Sprachregelung charakteristisch undurchsichtig und euphemistisch ist, wird der Begriff Zensor durch den des sensiblen Lesers ersetzt.

STäDTE OHNE POLIZEI
Der Fall »USA vs. the Police«
Obwohl sie sehr sensibel sind, haben diese Leser keine Hemmungen, zu diktieren, welche Bücher veröffentlicht werden sollten und welche nicht. Diese Kultur der neuen Sensibilität hat einen ernsthaften Einfluss auf die kreative Freiheit. Eine junge, erwachsene Belletristik-Autorin, Amélie Wen Zhao, zog ihr Debütwerk „Blood Heir“ Anfang letzten Jahres zurück, weil Rezensenten und Kollegen, die Vorabdrucke gelesen hatten, ihre Darstellung bestimmter Gruppen für problematisch hielten. Auch die Welt der Werbung ist von all dem betroffen. Hier wird nicht mit Worten, sondern mit Bildern gekämpft. Anfang dieses Jahres wurde von der britischen Advertising Standards Authority ein Verbot von Werbung mit gefährlichen Geschlechterstereotypen eingeführt. Nach den neuen Vorschriften sind Bilder von Frauen, die Hausarbeit verrichten, während faule Männer zuschauen, oder von Frauen, die schlecht Auto fahren, verboten.

Die Medien werden zunehmend in dieses Projekt, den Menschen zu sagen, was sie denken sollen, einbezogen. Der neue Streaming-Dienst Disney+ hat die Politik übernommen, klassische Filme und Cartoons mit Warnungen vor „überholten kulturellen Darstellungen“ zu versehen. Diese Warnhinweise sollen die Zuschauer davor schützen, von alten Klassikern wie Peter Pan und Dumbo verdorben zu werden. Der Begriff „überholte kulturelle Darstellung“ ist bezeichnend. Indem er die Öffentlichkeit selbstbewusst von den Werten der Vergangenheit distanziert und sie sowohl als falsch als auch als irrelevant verurteilt, verstärkt dieser Begriff die Botschaft, dass wir keine andere Wahl haben, als uns die neue kulturelle Erzählung zu eigen zu machen.

In der Tat ist eines der Hauptziele dieses Kreuzzuges zur Kontrolle des Narrativs, die Gesellschaft von den Idealen und Werten der Vergangenheit zu distanzieren – und nicht nur von denen, die wir alle froh sind, hinter uns gelassen zu haben. Die Art und Weise, in der die Gemeinschaften sich selbst und ihre Rolle in der Welt verstehen, wird ebenso in Frage gestellt wie die Durchbrüche und Errungenschaften früherer Generationen. Es ist ein unerbittliches Bemühen, die Vergangenheit als veraltet, schlecht und sogar böse darzustellen.

Ausstellungen in Museen und anderen Kultureinrichtungen verunglimpfen ständig das, was die Menschheit in der Vergangenheit erreicht hat. Der Ruhm des antiken Griechenlands ist für immer von der Sklaverei befleckt. Die Renaissance und die Aufklärung werden als Produkte des westlichen Ethnozentrismus präsentiert. Die großartige viktorianische Epoche wird als ein Zeitalter des unauflöslich Bösen dargestellt. Überall herrscht Krieg gegen die Vergangenheit. Im Juni stellte das Victoria und Albert Museum in London vor einer Ausstellung zur Geschichte des britischen Humors Schilder auf, auf denen zu lesen war: „Diese Ausstellung konfrontiert unbequeme Wahrheiten über die Vergangenheit“.

Nichts davon sollte uns überraschen: Die Kontrolle über die Erzählung zu erlangen, verlangt die Eindämmung des Einflusses, den die Vergangenheit auf die heutige Gesellschaft hat. Der Erfolg dieses Projekts lässt sich daran messen, wie Menschen heute gedemütigt werden können, weil sie Überzeugungen zum Ausdruck bringen, die seit Jahrhunderten gelten.

VON DER GENESE EINES BEGRIFFS
Klassenfeind – Faschist – Nazi
Da ist z.B. der Fall eines Gutachters für Behinderungen, Dr. David Mackereth aus Dudley in den West Midlands. Anfang letzten Jahres wurde er von seinem Posten entlassen, weil er sich weigerte, Transgender-Pronomen zu verwenden. Dies widerspreche sihm zufolge seinem christlichen Glauben. Ein Arbeitsgericht entschied, dass seine Ansichten „mit der Menschenwürde unvereinbar“ seien, und dass „ein Mangel an Glauben an Transgenderismus und die Verweigerung aus Gewissensgründen […] mit den Grundrechten anderer in Konflikt stehen“. Am Ende entschied das Gericht, dass es nicht ausreiche, einfach nur das Vokabular der neuen Erzählung nachzuplappern: Man muss es auch glauben! Dass die Bestrafung eines Menschen für seinen „Mangel an Glauben an den Transgenderismus“ heute fast unbemerkt bleibt, zeigt, wie mächtig die neue Erzählung ist.

Vielleicht noch schlimmer war das jüngste Urteil im Fall von Maya Forstater, die ihren Job bei einer gemeinnützigen Organisation verlor, weil sie in Tweets die Pläne der Regierung in Frage stellte, wonach Menschen in staatlichen Erklärungen ihr Geschlecht – abweichend von dem ihres Passes – aussuchen dürfen.[8] Der letzte Satz dieses finsteren Urteils sagt aus, dass Forstaters Ansichten nicht den geschützten Charakter eines philosophischen Glaubensgrundsatzes haben. Anders ausgedrückt: Es sei in Ordnung, den Glauben, dass es nur zwei biologische Geschlechter gibt, zu kriminalisieren.

„Das Ideal der Toleranz entstand im 17. Jahrhundert durch den Kampf, die Überzeugungen der Menschen vor staatlicher Repression zu schützen. Jahrhunderte später treten wir in ein neues dunkles Zeitalter der Intoleranz ein.“

Das Ideal der Toleranz entstand im 17. Jahrhundert durch den Kampf, die Überzeugungen der Menschen vor staatlicher Repression zu schützen. Jahrhunderte später treten wir in ein neues dunkles Zeitalter der Intoleranz ein. In den 2020er Jahren ist die Befreiung der Gesellschaft aus dem Bann des intoleranten antihumanistischen Narrativs die zentrale Herausforderung für diejenigen, die sich für Freiheit und Demokratie einsetzen. Dabei geht es nicht nur um Sprache und Worte, sondern um die Bewahrung der wertvollsten Ideale der menschlichen Zivilisation.


Dieser Beitrag von Frank Furedi ist zuerst bei spiked und Novo erschienen.


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45 Kommentare

  1. Wir stehen unter Druck, weil wir uns solch Frechheiten bieten lassen. Und je länger wir in der Defnsive bleiben, desto frecher werden wir von solch einer angeblichen Elite drangsaliert werden.

  2. Noch ein Nachtrag, weil ich dieses Thema immens wichtig finde.
    „Im August behauptete ein Team des Human Interface Technology Labors in Neuseeland, es sei problematisch, dass die meisten Roboter aus weißem Plastik hergestellt werden. “
    Was wäre denn passiert, wenn die Roboter schwarz wären. Dann würde genau so argumentiert werden, dass die „Diener“ der Menschen als N*** dargestellt werden. Wären sie rosa, würden die Schwulen oder auch Einhörner protestieren, wären sie gelb, die Chinesen, wären sie grün, die Umweltschützer und wären sie kariert, die Schachspieler usw. Die Welt ist irre geworden und der Irrsinn dreht sich immer schneller.

  3. Ich würde eher auf Brave New World tippen.

  4. Sehen Sie, die Ersatzenkelstampede, deren Abarbeitung und insbesondere jedoch deren erbitterte Verteidigung ist in den letzten 30 Jahren in mindestens 35 bis 55 europäischen und nichteuropäische Ländern einschließlich aller fünf Großmächte unter der Mithilfe von Supercomputer durchgeplant und durchgerechnet worden!

    Auch die Autoren von TE müssen sich heutzutage sehr viel eher als Kriegsteilnehmer eines äußerst schmutzig geführten demographischen Weltkrieges betrachten, indem NUR die AfDler, Herr Salvini, Frau le Pen, und Herr Wilders NICHT ihre erklärten Feinde sind!

    Denn eigentlich müssten selbst nach fünf Jahren die Autoren des TE endlich(!!) einsehen, das es NICHT normal ist, was hier heutzutage in Deutschland so alles abläuft!

  5. Und hierzulande der Begriff Rasse im GG – kommt natürlich von den „Grünen“.

  6. Solche „Revolutionen “ von oben haben Gott sei Dank noch nie funktioniert. Das Volk ist störrisch und lässt sich in der breiten Masse solchen Quark nicht überhelfen. Nicht Verwechseln: FFF und Co. sind nicht die Masse!

    • Wer sich den weltweiten Kampf gegen neue Gedankenpolizei mal ansehen will (oder sich einfach mal in VTn wälzen) – hier ist meine Neuentdeckung (und garantiert Rassismus -frei!):

      https://greatgameindia.com/

      Allein die China- Tansania- Madagaskar COVID Threads sind nicht zu verachten.

      Den Vogel schießt aber die Finanzierung der Antifa aus London ab.

      Jungejunge. Wenn das man wahr ist…

  7. Was für eine dröge, eindimensionale, heftigsts beschränkte und repressive Welt wird hier gebaut wird. Diese kann sich problemlos mit 1984 messen.
    Man kann es auch als eine Verbauung von 90 Prozent aller Möglichkeiten ansehen. Ein auf heidel-die-peidel geprägtes „Denken“.

  8. „Im August behauptete ein Team des Human Interface Technology Labors in Neuseeland, es sei problematisch, dass die meisten Roboter aus weißem Plastik hergestellt werden.“

    Wie wäre die Reaktion gewesen, würde man Roboter – die uns ja nunmal bedienen sollen – in schwarz herstellen?

    Das zeigt, dass man solche Debatten überhaupt nicht gewinnen kann, in den Augen einiger Wirrköpfe sind immer die Weißen schuld – völlig egal was sie tun.

  9. Obwohl es zukünftig, – zumindest in einen nennenswerte Umfang -, nicht mehr als vier Generationen der Restpopulation Deutsche ohne Migrationshintergrund und Volksdeutsche mit Migrationshintergrund geben wird, MUSS es auch zukünftig immer oppositionelle Medien für die bedrängten Indigenen wie den TE geben, denn ansonsten müssten wir Deutschland ja auch dauerhaft…

    .. in Groß Schilda umbenennen!!

    Und die Freiheit eines Ersatzenkeltrickbetrüger in einer Ersatzenkeltrickbetrügerbande,…

    .. die uns auch weiterhin zumeist nichteuropäische Ersatzenkel unterjubeln wollen, weil alle anderen alteuropäischen Völkerschaften ihre eigenen wenigen jungen Menschen zur Aufrechterhaltung ihrer eigenen Staaten selbst dringend benötigen,…

    .. ist in Wahrheit überhaupt keine Freiheit!

    • Es wird den Rückzug der Rest-Deutschen nach Mitteldeutschland („neue Bundesländer ohne Shit Hole Berlin „) geben. Deutet sich doch jetzt schon an.

  10. „ „ein Gefühl der Dringlichkeit“ und „Perfektionismus“ sind also nur ein Zeichen der Kultur der weißen Vorherrschaft. Es riecht stark nach klaren Rassismus. Ich bin mir nur noch nicht sicher, gegen wenn ist es mehr gerichtet: Oder gegen Schwarzen, die also nicht in der Lage sind, perfektionistisch zu sein, oder gegen Gelben, die bekanntlich diesbezüglich den Weißen oft überlegen sind.

    • Laut WDR gibt es keinen Rassismus gegen Weiße. Köterrasse und Kartoffel oder das schönste Sterben Deutschlands ist laut der Zwangsmedien hinzunehmen.

  11. Wir brauchen keine Sprachsäuberung und kein betreutes Denken! Das ist massive Einschränkung der individuellen Freiheit, die an Körperverletzung grenzt, denn Körper und Geist sind eine Einheit. Wer sich an der geistigen Freiheit, an der Freiheit zu denken und sprechen vergreift, übt Gewalt aus. Besonders mies ist, dass man diese beschränkten Ideologen schon auf Kindergartenkinder loslässt.

  12. Ich finde den kürzlich in Mode gekommenen Ausdruck „Narrativ“ ja schon recht bescheuert, aber noch bescheuerter ist es, ihn mit „Erzählung“ zu übersetzen.

  13. Ich glaube, dieses ganze „Neusprech“ ist ein Zeichen einer zügellosen Dekadenz der westlichen Welt. Wir haben in Europa oder auch Amerika eine sehr lange Zeit ohne Krieg, mit immer gestiegenem Wohlstand, höherer Lebenserwartung usw. gehabt. Unsere Eltern, unsere Kinder, unsere Enkel, die wenigsten von ihnen kennen Flucht, Todesangst, Hunger o.Ä. Die Menschen sind sooo satt geworden, vielleicht auch gelangweilt, dass sie über jedes Stöckchen springen, welches ihnen hingehalten wird.
    Und in einer Welt mit einer überbordernden Flut an Informationen ist man sehr dankbar, wenn man täglich „eingeordnet“ wird.
    Klar, die Sprache wandelt sich, aber im vorauseilendem Gehorsam die Flöhe husten zu hören, ist auch eine Art von Rassismus oder Diskriminierung.

    • Das sowieso. Wenns jetzt richtig knallt in der Wirtschaft wird der ganze Murks eh in der Tonne verschwinden.

  14. Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen.

  15. Ursache des ganzen Unheils ist die Überproduktion von ansonsten nutzlosen Geisteswissenschaftlern in der westlichen Welt.

    • Nicht ganz unerheblich ist auch die „moderne Erziehung“, die ein Heer an um sich selber kreisende Narzissten hervorbringt.

  16. Zitst: „Mit anderen Worten, wer seine Arbeit zu ernst nimmt, könnte von dem Phänomen der weißen Vorherrschaft verdorben worden sein. Logisches Denken ist demnach im Grunde genommen weißes Denken.“

    > Mhh, ist diese Überwachung, die Sprachpolizei, die Denkverbote und die Bevormundung in gewisser Weise nicht sogar auch schon bei den Kids in unseren Schulen zu finden indem bspw das Bildungsniveau aufgrund der seit 1985/90 und 2015 ins Land gefluteten dunkelfarbigen muslim. und afrikan. Migranten und Asyl-Touristen immer weiter abgesenkt und an den Bildungsstand der Kulturfremden angepaßt wurde?? Wobei hier dann ja zB auch von DDR-Kahane versucht wurde per Flyer an die Kitas Vorgaben zu verbreiten wie sogar schon UNSERE kleinsten Kinder aussehen und wie sein dürfen.

    Es ist schon mehr als traurig, dass dieses Deutschland der Dichter & Denker nun scheinbar zum Deutschland der Schweiger & Verblödeten wird.

    • Logisches Denken wurde von alten weißen Männern vor 2500 Jahren in Griechenland erfunden. Seine Wiederentdeckung hat ab dem späten 15. Jahrhundert zusammen mit einer bis dahin beispiellosen Bevölkerungsexplosion dazu geführt, dass Europäer nicht nur militärisch so ziemlich allen anderen überlegen waren sondern auch die Menschenmassen hatten um ganze Kontinente neu zu besiedeln. Außereuropäische Gesellschaften konnten da nur mithalten, wenn sie wie Japan große Teile davon übernahmen.

      • Das sind sie am Kern des Themas. Das logische Denken soll wieder weg, ein neues Feudales System soll her.

  17. „Es ist ein unerbittliches Bemühen, die Vergangenheit als veraltet, schlecht und sogar böse darzustellen.“
    Ist mir schon länger aufgefallen. Schon seit Jahren immer dieses hämische „Ja, ja, früher war alles besser..“ – selbst wenn im Zusammenhang gar nicht als Antwort passend.
    Ganz eindeutig hat die Vorgängergenerationen-Kritik (Schuldzuweisungen an so ziemlich allem, was nicht passt) die FfF-Bewegung ganz oben auf ihrer Agenda.

    Zur Diskriminierung: Nachdem Weiße gemessen am Anteil der Weltbevölkerung eindeutig eine Minderheit sind, ist es an der Zeit die Diskriminierung von Weißen zu thematisieren, Stichwort „weiße alte Männer (und Frauen)“.

  18. Wissenschaftliche Sprache muss exakt das wiedergeben, was sie ausdrücken will. Quantenüberlegenheit und Quantenvorteil drücken m. E. unterschiedliche Eigenschaften aus. Was einen Vorteil besitzt, ist noch lange nicht überlegen!
    Das Ansinnen, sprachliche und schriftliche Ausdrucksweise übelsten ideologischen Interessen unterzuordnen ist nicht nur selten dämlich, sondern entwertet Sprache und Schrift grundsätzlich!

    • „…sondern entwertet Sprache und Schrift grundsätzlich!“ Dies tut ebenfalls die Genderschriftweise. Wenn das „Geschlecht“ der Beteiligten zum Mittelpunkt des Satzes wird. Rituale statt Informationen.

      • Wer die Sprache der Menschen verändert, der verändert auch deren Denken. Irgendwann ist man zu „subversiven“ Gedanken und damit im Endeffekt auch Taten, nicht mehr fähig, weil einem schlicht das Vokabular dafür fehlt. Genau wie von Orwell geschildert.

  19. Das schlimme ist, dass viele Linke und Grüne Weiße, diesen gefährlichen Irrsinn noch mitmachen. Sie fordern ihre eigene Ausrottung. Wenn die swarten Afrikaner so fortschrittlich sind, warum sind dort keine blühende Landschaften. Südafrika und andere Länder zeigen ohne die Weißen geht es bergab. Die smarte Elite geht es nur darum mit allen Mittel ihre Taschen aufzufüllen und eine Kanzlerin hilft dabei kräftig mit. Davon abgesehen sind Chinesen und andere Asiaten nicht auch weiß.

  20. Ein guter und wichtiger Beitrag der natürlich nur Teilaspekte des großen Ganzen anreissen kann aber beim genauen Hinlesen die Richtung aufzeigt.
    Es empfiehlt sich ein Grundsatzabgleich zu dem was man als freien Menschen bezeichnet und der jetzigen Realität. Eine Auflistung der Verbote und Pflichten die einem in einer Demokratie diejenigen auferlegen, die ihn eigentlich nur aus organisatorischen Gründen vertreten, würde deren Kompetenzüberschreitung hundertfach offen legen.

    Ich wurde nie gefragt ob ich bei dem, was sich Demokratie nennt, überhaupt mitmachen will. Aber mir wird unter Strafe befohlen große Teile meines hart verdienten Geldea abzugeben, ein drittes Geschlecht ohne spezifische Geschlechtsmerkmale anzuerkennen und meine Atemfreiheit mittels Mundschutz einzuschränken.
    „How dare they?“

  21. Passend dazu, haben Netflix und HBO die Serien „Little Britain“ und „Come Fly With Me“ bzw. den Filmklassiker „Vom Winde verweht“ wegen politisch unerwünschter Thematiken aus dem Programm genommen. Bücherverbrennung 2020.

    • Geht noch besser: In Rockos Modernes Leben zb. soll in der Neuauflage der Sohn der Krötenfamilie plötzlich ne Transe. Macht zwar Null Sinn, da in der Ursprungsserie nicht mal ne Andeutung gab, aber in Jahr 2020 ist es leider hipp in jede Serie eine Stellvertretertunte hinzustellen, weil homosexuelle und transsexuelle Menschen angeblich sich mit nichts anderen identifizieren können.

  22. Man könnte derzeit vielleicht in der Tat unter der Flagge des Anti-Rassismus und -Anti-Faschismus eine „kulturellen Erzählung, die … nur darauf abzielt, alle Weißen zu pathologisieren“, erkennen. Dahinter steht wohl mit die in den USA entstandene Critical-Whiteness-Theorie, die postuliert, weiße Menschen seien per se privilegiert, selbst wenn ihnen das nicht bewusst ist, während nicht-weiße grundsätzlich benachteiligt seien.

    Millay Hyatt im Deutschlandfunk (03.05.2015): „Weißsein als Privileg. Die kritische Weißseinsforschung will die Weißen darauf aufmerksam machen, dass sie nicht einfach „Menschen“ sind, sondern weiße Menschen. Das heißt, sie sind nicht ausgenommen von der gesellschaftlichen Bestimmung durch ethnische Merkmale. Diese Bestimmung verschafft ihnen eine Sonderrolle. Dies zu leugnen, heißt, jene rassistischen Hierarchien fortzuschreiben, die sie für überholt annehmen.“ Vor diesem Hintergrund ist „Rassismus“ (ein ohnehin wässriger Begriff) inzwischen quasi eine Einbahnstraße: Opfer sind nur nicht-weiße Personen, Migranten, Schwarze Menschen, … Weiße Deutsche können definitionsgemäß gar nicht schlecht behandelt und diskriminiert werden.

    Genau deswegen kann die Linke Martina Renner auch im SPIEGEL („Die neue ‚Deutschfeindlichkeit‘“) empört sein: „‘Deutschfeindlichkeit‘, sagt sie, sei ein rechter Kampfbegriff, der etwas andeute, was es nicht gebe: Rassismus gegen weiße Deutsche. Damit verbunden ist die Absicht, die Aufmerksamkeit vom tatsächlichen Problem, nämlich Rassismus, abzulenken‘.“
    Auch ein Tagesspiegel-Artikel hat die Überschrift: „Es gibt keinen Rassismus gegen Weiße“ (Autor: Hannes Soltau). Das passt dann direkt zu dem merkwürdigen und sicher tendenziösen Wikipedia-Eintrag „Deutschenfeindlichkeit“: „Deutschenfeindlichkeit ist ein in rechtspopulistischen und rechtsextremistischen Kreisen genutztes politisches Schlagwort, das strukturellen Rassismus gegen eine weiße Mehrheitsgesellschaft durch Migranten suggerieren und eigenen Rassismus rechtfertigen soll.“ So definiert man Dinge weg.

  23. Die normative Kraft des Faktischen wird es auch bei denen richten. Manches sollte man nicht mal ignorieren.

  24. „Aber da diese Kampagne keinen Namen hat und keine explizite Ideologie fördert, wird ihre Bedeutung tendenziell unterschätzt, auch von denen, die sich den vielen Versuchen der Sprach- und Gedankenkontrolle widersetzen.“

    Fakt!
    Dabei stellt MATRIX (Film mit Keanu Reeves und Buch von Dieter Broers) das alles wunderbar anschaulich nach. Man muss es nur begreifen, und daran mangelt es ganz überwiegend. Es ist vielen schlicht „zu hoch“, wie persönliche experimentelle Umfragen und Feldstudien beweisen. In diesem Mangel liegt das wahre Potential der Herrschaft, das geistige Gefängnis, weil die Menschen überhaupt nicht begreifen, nicht einmal wahrnehmen, wodurch sie beeinflusst werden bzw. was sie beeinflusst – und dass sie es teils sogar selbst sind, die durch „falsche“ Ansätze „falsche“ Schlüsse ziehen. So wird stets um Symptome gekreist, Talkrunden gefüllt… ohne nur einen Millimeter geistig voranzukommen. Früher hat mich das erschreckt, heute weiß ich, dass ich hochbegabt bin.

  25. Für mich ist offen, ob das ein weißes Problem ist, oder ein vielfarbiges. Betrifft das die Asiaten (Inder, Chinesen, …), Afrikaner und die arabischen Länder mit den dazu gehörigen Religionen oder nur die dekadente weiße Rasse, die auf der Welt sowieso in Richtung aussterben mutiert. Wenn es nur die dekadente weiße Rasse betrifft, die mangels äußeren Feind, sich selbst bekämpft, mache ich mir keine Sorge, dass die Welt untergeht. Die europäische Einwanderungspolitik sorgt gerade dafür, dass kulturelle, religiöse und geschlechtsspezifische Eigenheiten importiert werden, die aus dem (m/w/d) das (d) herauskatapultieren. Ich werde mich bald auf die Tribüne begeben und mir mit Wohlwollen, aber Belustigung die Sprachentwicklung ansehen.

  26. Damit mich niemand als Anhänger der „weißen Vorherrschaft“ verdächtigen kann, beschäftige ich mich gerne mit „schwarzem Humor“, besonders in Bezug auf die „Political Correctness“ der Sprache. Es gibt ja keine Kriege mehr, sondern nur noch „robuste Friedenssicherungsmaßnahmen“. Damit Greta und Konsorten nicht anfangen zu weinen, werden Wölfe (wenn es denn mal sein muß) nicht getötet oder erschossen, sondern nur „der Natur entnommen“. Wie süüüßßß! Jetzt vermischen wir mal die Sprachbereiche des Militärs und der Naturschützer und machen daraus eine Kriegsberichtserstattung zum Fall des Oberst Klein: „Bei einem Bombenangriff auf einen Tanklastzug wurden aus Versehen 140 Zivilisten als Kollateralschäden der Natur entnommen….“! Darüber kann sich dann doch wirklich niemand mehr empören….! ;-))

  27. Es ist schon eine Ideologie, nämlich die Ideologie den kindlich naiven Paradieses. In einer Gesellschaft so sehr befreit von alltäglichen Gewalt, Krieg, Unterdrückung, Hunger und Seuchen, läuft schnell Gefahr sich zu langweiligen, neue Probleme zu erfinden und das Geschaffte zu vernichten.

    Deswegen sind alle von Klimazerstörung und Coronatod nahezu begeistert. Denn endlich gibt es was zu tun, man hat ein Sinn im Leben, weil man ja so bedroht ist, und ist beschäftigt 😉

  28. „Logisches Denken ist demnach im Grunde genommen weißes Denken.“
    Nicht nur im Grunde. In Yale, einstmals Elite-Universität, wurde die Berufung auf Fakten bereits ausdrücklich als „weiße Kulturtechnik“ verpönt, nachdem bereits zuvor Harvard, der Rotz-Royce unter den US-Universitäten, das „Ende des Jahrhunderts der Wissenschaft und Beginn des Jahrhunderts des Glaubens“ ausgerufen hatte.

    • Es ist wohl an der Zeit sich vorsorglich nach einer gut klimatisierten Wohnhöhle in freundlicher Umgebung mit Fernblick zu umzusehen. Vorwärts, zurück in die Steinzeit!

  29. …..oh mann, dann muß meine frau in ihrem forschungslabor ja die weißen mäuse auswechseln!

  30. Verben an alle nachfolgenden Generationen war und ist schon immer eine gute Lösung für Hass und Hetze. Frankreich war der Erbfeind. Made in Germany des Teufels! Der Holocaust die Erbsünde für alle Deutschen und mit weißer Hautfarbe sollte da auch noch einiges möglich sein. Daneben geht ja auch CO2 und Plastikstrohhalme irgendwie auch noch was man allen als Schuld überbügeln kann. Sehr schön für uns, dass wir eigentlich bei allen neuen Erbsünden mit dabei sind.

  31. Ausgezeichnet, aber, wie der Autor selbst zutreffend schreibt, in seiner Bedeutung, Reichweite und Tiefe und dem damit angestrebten Endziel nicht erkannt, verdrängt, verniedlicht. Exakt deshalb wird sich diese Ideologie oder Bewegung zumindest soweit durchsetzen, dass sie als Herrschaftsinstrument des Totalitarismus nicht nur zur Verfügung steht, sondern sogar, was nicht selbstverständlich ist, im dekadenten Westen akzeptiert wird. Auf dieser Ideologie laesst sich gut aufbauen, denn dabei und vor allem bei den aktuellen Folgen fuer die Abweichler wird es bei ueberzeugen Totalitaristen und SektenfuehrerInnen natuerlich nicht bleiben.

    • ……ich dachte bisher immer der islam sei der totalitarismus des 21. jahrhunderts!

  32. Es ist auch deshalb vor dieser Entwicklung zu warnen, weil das Mittelalter zumindest in Europa gezeigt hat, dass sich solche bösartig engstirnige Narrative über lange Zeiträume etablieren können und die Entwicklung der Menschheit nicht nur zum Stillstand kommt, sondern sogar zurückgeworfen wird. Die Kombination Angst (z. B. in Sachen Klimanormalisierung), Unwissenheit (über den Stand der Technik, über Wissenschaft und Ökonomie) und Intoleranz ist kein Spaß. Wenn die Meinung über die Tatsachen herrscht, führt kein Weg mehr zur Erkenntnis.

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