Hamed Abdel Samad, Cem Özdemir und andere muslimische Deutsche haben dieser Tage eine „Initiative säkularer Muslime“ gegründet. Ihr Ziel: Eine Plattform zu bieten, in der Menschen, die aus dem islamischen Kulturkreis stammen, ihren Weg in die säkulare, aufgeklärte Welt der modernen Gesellschaft finden können.
Tomas Spahn sprach mit Hamed Abdel Samad über Ziele und Chancen dieser Initiative – aber auch über grundsätzliche Probleme bei der Integration von Menschen, von denen er und seine Mitstreiter wünschen, dass sie sich trotz ihrer kulturellen Wurzeln uneingeschränkt zu einer Welt der Aufklärung bekennen. Und bekennen können.
Tomas Spahn: Hamed, Sie haben mit anderen prominenten Deutschen wie Cem Özdemir und Ahmad Mansour eine „Initiative Säkularer Islam“ gegründet. Was ist Ihre Absicht, Ihr Ziel?
Hamed Abdel-Samad: Wir sind keine religiöse, sondern eine politische Initiative. Wir möchten ein Angebot machen, das sich vor allem an jene Menschen mit islamischem Hintergrund wendet, die sich vorbehaltlos und ohne jede Einschränkung zu den Grundwerten der europäischen Aufklärung bekennen. Hier verstehen wir uns als Plattform für diejenigen, die die Trennung von Religion und Politik bejahen.
Damit sind wir gleich beim Kernproblem. Bei meinen Koranstudien bin ich zu der Auffassung gelangt, dass das dort festgeschriebene Weltbild nicht reformierbar ist. Mohammed, der als Verfasser gilt, stellt jegliche Reformbemühungen unter Todesandrohung. Wir kommen Sie auf die Idee, der Islam sei reformierbar?
Sie haben insofern recht, als jener Text tatsächlich den Eindruck vermittelt, nicht reformierbar zu sein. Aber vielleicht müssen wir diese Problematik anders angehen. Schauen Sie auf das Mittelalter – auch damals schien die totalitäre, kirchliche Auslegung für alle Ewigkeit festgeschrieben. Dann entstanden über Kunst und Wissenschaft gesellschaftliche Bewegungen, die die klerikalen Dogmen überwinden halfen. Die Kirche wurde durch die Gesellschaft gezwungen, ihre Positionen des absoluten Wahrheitsanspruchs zu räumen. Wir sind der Auffassung, dass dieses auch bei Muslimen möglich sein muss. Wir gehen davon aus, dass ein Islam, der sich in die Zukunft retten will, sich den Ideen der Aufklärung öffnen muss. Religion muss sich zum Säkularismus bekennen. Das bedeutet: Entscheidend ist nicht unsere Haltung zu Gott, sondern unsere Haltung zu den Menschen.
Angenommen, der Islam wäre tatsächlich in einer solchen Weise reformierbar. Dann wird dabei am Ende etwas herauskommen müssen, was mit dem Islam des Koran nur noch rudimentär etwas zu tun hat. Warum aber sollten dann Menschen mit islamischem Hintergrund, die ohne einen Gott nicht leben können, nicht zu einer Religion konvertieren, die eben jenes Angebot des Menschen als Mittelpunkt einer säkularen Staatsauffassung bereits auch ohne reformerische Bemühungen im Programm hat?
Das klingt auf den ersten Blick plausibel – und ist dennoch nur schwer zu realisieren. Warum? Es ist tatsächlich so, dass Menschen mit islamischem Hintergrund eine deutlich andere, kulturelle Verankerung haben als beispielsweise europäische Christen. Auch jene, ich möchte sie Kulturmuslime nennen, die uneingeschränkt zum aufgeklärten Staatsverständnis stehen, würden die Konversion als Verrat an ihren kulturellen Wurzeln begreifen. Unser Angebot bedeutet deshalb: Du kannst ein aufgeklärter Deutscher oder Europäer sein, ohne Deine Wurzeln verleugnen zu müssen. Das hat etwas mit der Grundprägung unserer Identität zu tun. Die wiederum ergibt sich nicht nur aus Erziehung und unmittelbarem Erleben, sondern in dem Bewusstsein, sehr individuell und familiär in einer langen Tradition zu stehen. Diese Tradition aufgeben zu müssen, berührt den Betroffenen an einem Punkt, der schwer zu überwinden ist. Es ist, davon sind wir fest überzeugt, auch nicht nötig. Ich kann zu meiner islamisch geprägten Tradition und Kultur stehen und gleichzeitig überzeugter Anhänger der revolutionären Vorstellungen der europäischen Aufklärung sein. Es sind zwei Aspekte, die einander nicht ausschließen, wenn ich begreife, dass beide das Ziel einer menschlichen Gesellschaft verfolgen, in der der Einzelne selbst über sich bestimmt.
Vielleicht kann ich es am besten so beschreiben: Nicht Gott, nicht der Himmel oder die Hölle ist das Ziel und Ergebnis menschlichen Strebens, sondern eine menschliche Gesellschaft selbstbewusster, einander zugewandter Individuen.
Das klingt für mich angesichts der aktuellen Situation nicht so, als würde die Masse der Muslime dem folgen können.
Ich stimme Ihnen insofern zu, als unser Angebot sicherlich noch keines ist, welches die breite Masse der Muslime hinter sich scharen wird. Nennen Sie es gern Nischenangebot. Aber wenn wir in dieser Nische für jene vielleicht im Moment nur zehn Prozent in Deutschland lebenden Kulturmuslime eine Plattform bieten, die deren Interessen und Vorstellungen formuliert und öffentlich diskutiert – wäre das nicht bereits ein deutlicher Fortschritt angesichts einer aktuellen Situation, in der die muslimische Seite ausschließlich von Hardlinern, Glaubensfanatikern und im Zweifel aus dem Ausland politisch gesteuerten Verbandsfunktionären vertreten wird?
Apropos Verbandsfunktionäre. Eine nicht ganz unbekannte Dame hat jüngst ihre Kolumne bei t-online dafür missbraucht, ihrem eigenen Verband den Alleinvertretungsanspruch liberaler Muslime zuzuschreiben und Sie nebst Ihren Mitstreitern als „Klub der kritisierten Islamkritiker, die ihren ramponierten Ruf aufpolieren wollen,“ herabzuwürdigen. Ihre Initiative sei unsinnig und überflüssig.
Ach ja, Sie sprechen von Frau Kaddor. Ihr Kleinstverein, von dem außer ihr selbst niemand in der Öffentlichkeit bekannt ist, betrachtet uns offenbar als Konkurrenz. Dabei muss sie sich nicht fürchten: Wir streben weder danach, als Islamlehrer von Erdogans Gnaden unser Geld zu verdienen noch deutsche Fördertöpfe anzuzapfen.
Angenommen, die Dame besänne sich eines Besseren – wäre sie in Ihrer Initiative willkommen?
Jeder ist bei uns willkommen, der sich deutlich zum Säkularismus bekennt. Nicht aber welche, die das liberal nur als Fähnchen vor sich hertragen, weil man dadurch eine gefragte Medienfigur wird. Tatsächlich aber hat Frau Kaddor nicht nur die vergangenen sechs Jahre – so lange existiert ihr Verein – nicht das Geringste dazu getan, Muslime der deutschen Gesellschaft näher zu bringen, sondern sie bestätigt viele Muslimen in ihrer Opferhaltung und vertritt ganz im Gegenteil ein Islamverständnis, welches sehr bewusst und gezielt die Veränderung der deutschen Gesellschaft im Sinne der Anspruchsmentalität mancher Muslime anstrebt. Das hat nichts mit Säkularismus zu tun – und mit unseren Zielen und Vorstellungen einer modernen, europäischen Gesellschaft erst recht nicht.
Womit wir wieder beim Grundproblem sind. Was wäre neben der strikten Trennung von Religion und Staat für Sie eine aktuelle Forderung?
Wer Muslime – gleich ob aus Tradition oder tiefreligiöser Überzeugung – in eine moderne Gesellschaft integrieren möchte, für den muss Religionskritik oberstes Gebot sein. Eine Religion muss es aushalten, dass sie hinterfragt wird – ja, dass auch über sie Witze gemacht werden können. Hält sie das nicht aus, ist es eine totalitäre Ideologie, die mit theologischem Glauben nichts zu tun hat. Deutsche Handlungen und Traditionen deshalb zu verbieten oder aus der Gesellschaft zu verbannen, weil sie vorgeblich religiöse Gefühle verletzen, ist absurd und verstößt eklatant gegen alles, was Europa seit Kant und Locke an aufklärerischen Vorstellungen geschaffen hat. Ein Weihnachtsmarkt ist ein Weihnachtsmarkt – und kein Lichterfest oder sonst irgendetwas traditionsfeindliches. Wer das nicht aushält, ist hier falsch.
Deshalb gilt auch: Wer in den Gesellschaften Europas als gleichberechtigtes Mitglied leben möchte, muss sich von den archaischen Absolutheitsansprüchen Mohammeds verabschieden, die angebliches Religionsgebot sind. Andernfalls entscheidet er sich dafür, erst Fremdkörper zu bleiben und letztlich als solcher die Gesellschaft unterwandern zu müssen.
Deshalb noch einmal die Frage: Wie ist das bei der offensichtlich doch überwiegend genau so gestrickten islamischen Community vorstellbar?
Sicherlich werde ich nicht den radikalen Muslim überzeugen. Ich schaue auch nicht auf Ägypten oder Saudi-Arabien. Deren Probleme mit ihren radikalen Eiferern werde ich als säkularer Kulturmoslem nicht lösen. Aber ich kann das Angebot machen an jene, die ihren kulturellen Bindungen treu bleiben möchten und sich dennoch aus Überzeugung zum modernen, freien Staat bekennen. Vor allem die jungen Menschen möchten wir ansprechen und einladen. Jene, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind. Ihnen bietet diese Gesellschaft jede Chance, wenn sie sich zu deren Werten bekennen. Das Problem ist aber, dass sie häufig von ihren Eltern in die fundamentalistische Richtung geprägt werden – und dass der Staat nicht nur ihnen nicht hilft, sich zu emanzipieren, sondern mit der Hoffierung der konservativen Islamverbände und deren Einfluss beispielsweise auf den Unterricht genau diese gegen die Moderne gerichteten Strömungen befördert.
Also läuft bei der Integration einiges falsch?
Absolut. Statt zu integrieren, wird letztlich die Separation befördert. Muslime werden in Deutschland nicht zu Bürgern eines säkularen, weltoffenen Staates erzogen, sondern zu Menschen, die in archaischen Weltbildern verharren. Hier ist auf ganzer Breite ein staatliches Totalversagen zu konstatieren – im wahrsten Sinne des Wortes verschleiert hinter einem gänzlich missverstandenen Toleranzbegriff, der beispielsweise im Strafrecht die kulturelle Prägung islamischer Straftäter nicht berücksichtigt und durch zu milde Strafen das Recht selbst der Lächerlichkeit preisgibt, oder der durch Burkini und Kopftuch meint, den Glaubensorthodoxen entgegen kommen zu müssen. Aber dieses Land ist nicht Saudi-Arabien, auch nicht Marokko. Und das darf es auch nicht werden.
Konkrete Forderungen?
Selbstverständlich. So, wie in Österreich ein Finanzierungsverbot Islamischer Vereine durch das Ausland. Denn dadurch wird gezielt der politische Islam ins Land getragen. Keine Anerkennung islamischer Gruppen und Vereine als Körperschaften des Öffentlichen Rechts, wie es derzeit in Nordrhein-Westfalen kurz vor der Vollendung steht. Geschieht das, haben die anti-aufklärerischen Bestrebungen des Islam freie Fahrt. Leider wird dieses vor allem durch die christlichen Kirchengemeinschaften befördert, die offenbar um ihren eigenen Status bangen, obgleich sie gänzlich andere Voraussetzungen mit sich bringen. Und selbstverständlich Predigten nur in deutscher Sprache – und den Islamunterricht in die Schulen holen. Aber nicht einen Islamunterricht, der, wie gegenwärtig der Fall, von den anti-aufklärerischen Strömungen bestimmt wird. Die Schule darf keine Stätte der Indoktrination sein – nicht für den politischen Islam eines Erdogan, nicht für den fundamentalistischen Islam der Saudis.
Was mich zu der Frage bringt: Hat der radikale Islam, der sich mit Terror durchzusetzen sucht, nun etwas mit Islam zu tun – oder ist es so, wie gebetsmühlenartig behauptet wird, dass es sich dabei um eine Vergewaltigung einer friedlichen Glaubensidee handelt?
Ganz eindeutig: Dieser sogenannte Fundamentalismus ist genau das, was der Koran zur Zeit Mohammeds gepredigt hat. Absolute Unterwerfung unter die Führeridee, Vernichtung aller Kritiker und Skeptiker als sogenannte Ungläubige. IS und Salafismus ist Ur-Islam. Nichts Anderes. Das aber bedeutet nicht, dass all jene Kulturmuslime, die eben auch nach persönlicher Entfaltung und einem Rechtsstaat streben, der ihre Rechte gegenüber der Obrigkeit sichert und sie vor intoleranten Ideologen zu schützen hat, auch diesem Ur-Islam anhängen. Gerade deshalb aber ist unser Angebot so wichtig: Der moderne, aufgeschlossene Muslim hat bislang keine Plattform, keine Möglichkeit des Austausches mit Gleichgesinnten. Stattdessen wird er den Fundamentalisten als Opfer auf dem Altar eines angeblich erstrebenswerten Multikulti des Kulturrelativismus dargebracht. Hier ist die Islamkonferenz eines der besten Beispiele kontinuierlichen Staatsversagens. Sie hat diese gegen den aufgeklärten Staat agierenden Verbände erst stark gemacht – und sie macht es immer noch.
Nun, gegenwärtig sieht es tatsächlich so aus, als wolle der Staat – oder vielleicht besser: die Politik – sich dem orthodoxen Islam unterwerfen. Besteht noch Hoffnung, dass diese Republik des Grundgesetzes sich gegen diese Bestrebungen zur Wehr setzen kann?
Nicht, wenn nicht schnellstmöglich die gesamte Integrationspolitik grundlegend neu gedacht wird. Dann wird sich die Situation allein durch die Demografie lösen, weil anti-aufklärerische Muslime anti-aufklärerische Muslime zeugen. Bedauerlicherweise aber ist dieses genau das, was mittlerweile nicht nur von angeblich so liberalen und aufgeklärten Grünen und der SPD befördert wird, sondern auch in den Reihen der CDU seine Unterstützer findet. Geschieht hier nicht schnell ein Umdenken, dann ist Deutschland in spätestens 50 Jahren keine freiheitlich demokratische Gesellschaft mehr. Ganz genau so, wie es sich nicht nur Erdogan vorstellt, sondern auch manche Reichsbürger.
Wenn das so ist – ist dann nicht Ihr Kampf der eines Don Quichotte gegen die Windmühlen?
Ja, vielleicht. Aber ich nehme mir die Freiheit, diesen Kampf zu kämpfen. Weil es auch ein Kampf um meine Freiheit ist, die ich erst durch meine Konfrontation mit den Werten der Aufklärung gewonnen habe. Wir als Initiative, und mit uns diese Gesellschaft, müssen um die Köpfe der hier geborenen, jungen Muslime kämpfen. Wenn sie den Wert der Freiheit begreifen, dann mögen sie doch gern an Allah glauben – aber es wird für sie der über sich selbst entscheidende Mensch in einer modernen Gesellschaft das Denken bestimmen. Letztlich geht es hier wie vor 100 Jahren einmal mehr um Emanzipation. Damals kämpften die Frauen um ihr Recht, unabhängig von den Vorstellungen der Männer frei denken und handeln zu dürfen. Heute müssen die Muslime um ihr Recht kämpfen, frei und unabhängig von einem frühmittelalterlichen Dogma ihr Leben selbst in die Hand nehmen zu können und nehmen zu wollen. Sie dabei zu unterstützen, ihnen zu zeigen, dass sie nicht allein sind – das ist Ziel und Aufgabe unserer Initiative. Und es sollte über alle Parteigrenzen hinweg Ziel und Aufgabe von Politik und Staat sein. Ist es das nicht, sind diese Menschen für einen modernen, toleranten Staat verloren. Und dann ist am Ende auch dieser Staat verloren.
Hamed – ich danke Ihnen für dieses spannende Gespräch.
Lesen Sie auch:
»Schauen Sie auf das Mittelalter – auch damals schien die totalitäre, kirchliche Auslegung für alle Ewigkeit festgeschrieben. «
Hier irrt Hamed Abdel-Samad – und zwar grundlegend.
Im Gegensatz zum Islam, der seit den Anfängen die religiöse und weltliche Sphäre als (insb. juristische) Einheit sah und im Kalifat verwirklichte, liegt dem Christentum die Trennung des „sakralen“ vom „säkularen“ (weltlichen) Bereich in den Genen. [»Mein Reich ist nicht von dieser Welt.«, »Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist.«,…]. Nur im Christentum gibt es deshalb so etwas wie eine von der „Welt“ unterschiedene „Kirche“. In dem von Abdel-Samad angesprochenen Sinn gab es nie eine „totalitäre“ (gleichzeitig weltliche und geistliche Macht beanspruchende) „Auslegung“ der Evangelien. Sie lassen eine solche Auslegung ebenso wenig zu, wie das gelebte Beispiel des Jesus von Nazareth.
Allein schon das Attribut „säkular“ ist eine christliche Wortprägung. Es stammt aus den Klöstern des frühen Mittelalters, um den Bereich außerhalb des Klosters (bzw. der Kirche) vom inneren geistlich-sakralen Bezirk abzugrenzen.
Erst Kaiser Konstantin hat das Christentum im 4. Jhdt. zur Staatsreligion gemacht, um seiner Macht (ganz in der Tradition der römischen Kaiser) einen sakralen Anstrich zu verleihen. Die Trennung von Kirche und Staat blieb aber institutionell weiter bestehen.
Im Mittelalter hat der Investiturstreit die grundsätzliche Trennung von weltlicher und kirchlicher Autorität noch einmal bestätigt (auch wenn beide zum gegenseitigen Vorteil immer wieder eng miteinander ‚verbandelt‘ waren)…
Die Hollywoodstory, wonach sich die „böse“ Kirche im Verlauf der Geschichte des ‚armen‘ Staates bemächtigt habe, ist schlicht unhaltbar. Eher hat sich der Staat der Religion (allerdings zeitweise auch mit Hilfe der Kirche) bedient, um seine Macht zu sakralisieren – und damit zu legitimieren bzw. zu stabilisieren.
Das „Gottesgnadentum“ (das heute der Kirche oft vorgeworfen wird) ist zum Beispiel eine Erfindung des weltlichen Absolutismus. Es wurde zum ersten Mal von dem protestantischen König Jakob I von England beansprucht – entgegen dem Widerspruch des römischen Kardinals Robert Bellarmin. Später sahen dann auch katholische Könige, u.a. Ludwig XIV, für sich einen Vorteil im angeblichen Gottesgnadentum. Von päpstlicher Seite wurde es aber (unter dem Einfluss der jesuitischen Schule von Salamanca) immer wieder bestritten.
Wer Fanzösisch versteht und mehr als die abgedroschenen Klischees über Kirche und Mittelalter wissen will, lese das Buch »Une autre histoire de la laïcité« des französischen Historikers Jean-François Chemain [mit einem Vorwort von Rémi Brague]. Leider gibt es bisher keine deutsche Übersetzung.
Ich denke der Fokus vieler Kommentatoren auf die wahrscheinlich geringe Wirkung in Richtung der muslimischen Mitbürger und Gäste ist zwar richtig, aber das ist für kich sekundär. Was nicht thematisiert wird (aber sicher im Hinterkopf von Hr. Abdel-Samad ist) wäre die gleichzeitige Anpassung der politischen und gesellschaftlichen Position der Mehrheitsgesellschaft. Zum Beispiel die Akzeptanz, dass der typische Islam viele unvereinbare Komponenten mit unserer Gesellschaft, mit einer offene Gesellschaft hat, und das auch nicht unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit akzeptiert werden kann.
Daher begrüsse ich die Initiative ausdrücklich und gerade auch die Personalie Özdemir.
Ich bin enttäuscht.
Abdel-Samad hatte zuvor schon sehr klar ausgedrückt dass nicht eine Veränderung des Systems Islam, sondern nur die Abwendung vom Islam, was natürlich keine Konversion sein muss, eine Chance bietet. Jetzt soll plötzlich so ein künstlicher Hybrid-Islam, der sich gegen die glasklaren Gewalt- und Diskriminierungsaufrufe und das Politische wendet, geschaffen werden.
Mag ja sein dass für die Rahmenkultur der Großfamilie so etwas eher funktioniert, aber es funktioniert natürlich dennoch nicht. NICHTS funktioniert, seien wir doch ehrlich. Jedenfalls nicht BEVOR unser Land und Europa von Innen durch den Islam zerstört werden, was nur wenige Jahrzehnte benötigt.
Konsequenz?
Wie Sarrazin sagte:
Einwanderunsgstopp für Muslime und Ausweisung für jeden der Scharia will. Das ist die letzte Chance.
Sehr schade dass Abddel-Samad mit Witzfiguren wie Özdemir so einen Blödsinn aufzieht und die Öffentlichkeit nur einlullt, so wie es viele andere tun. Er kann scheinbar auch nicht loslassen.
Für die Muslime, vor allem Männer, macht das alles keinen Sinn, denn sie würden nur Privilegien verlieren und müssten fürchten auch das Paradies zu verlieren. Entweder man glaubt das oder nicht. Halb ist wie halb schwanger.
Und die Parallele zum Christentum ist dümmlich, das NT ist völlig anders als der Koran.
Die Initiative ist alle Ehre wert, scheint mir aber illusionär. Sie geht davon aus, daß die Unterstützung der Deutschen für den orthodoxen Islam ein Irrtum oder Fehler wäre, der zu beheben sei. Dem ist nicht so, es ist Absicht und demokratisch legitimiert. Die „Integrationspolitik“ wird sich nicht ändern und Deutschland wird gewesen sein.
Singulär strukturierte Menschen sind mir suspekt; Homosexuelle haben immer nur ein Thema, Islamaussteiger haben immer nur ein Thema, die Neurosen anderer Menschen sollten nicht soviel Raum einnehmen…
Der reale Islam bzw. seine Vertreter haben mit Religion soviel zu tun wie Mutter Theresa mit dem führen einer Herrernboutique, es geht beim Islam schlicht um Politik, um Macht, um Geld, um Dominanz , um Ausbreitung einer Kultur, vulgo Eroberung!
„Keine Chance: Gott ist nicht zu entkommen!“
Ich füge der Ausführlichkeit halber hinzu: „Wenn es denn einen Gott gibt!“
Aber das ist Glaubenssache, und ich wäre der Letzte, der die Absicht hätte, jemanden zu christianisieren. Denn nichts ist, ginge es nach Jesus, dem Glauben ferner als Zwang. Was die Kirche zu allen Zeiten daraus gemacht hat, steht auf einem anderen Blatt.
Zum Tenor Ihrer Kommentare, soweit ich ihn herauszuhören vermeine: Diese haben einen für meinen Geschmack ausgesprochen aggressiven Charakter.
Gleichwohl: Ich achte Ihre Meinung, bitte aber darum, auch meine zu achten.
„… dass es, wenn es einen Gott gibt, nur den Ihren gibt und nicht auch die Götter der Milliarden anderen Menschen …“
Der Gott, an den ich glaube, ist der dreieinige Gott – der Gott, von dem das Neue Testament spricht. Er lässt sich nicht beweisen, wenngleich es ihm – so jedenfalls meine Überzeugung – ein Leichtes wäre, dies zu tun.
Doch, was hindert Gott daran, uns den Beweis seiner Existenz zu liefern?
Die Antwort, die ich im Laufe meines Lebens darauf gefunden habe, ist die:
GOTT IST LIEBE!
Versuchen Sie sich doch einmal vorzustellen, Gott wollte Ihnen, einem sterblichen Menschen (wie wir das ja alle sind), seine Allmacht demonstrieren. Wären Sie, derart ihm ausgeliefert, noch frei, etwas anderes zu tun, als an ihn zu „glauben“.
Aber: Verdiente dieser Glaube dann noch, als solcher aufgefasst zu werden. Wären Sie nicht mit einem Male auf Gedeih und Verderb dazu verdammt, sich diesem Gott zu unterwerfen?!
Der Gott der Bibel aber hat sich die Gemeinschaft mit den Menschen anders gedacht. Sie sollten frei sein, sich für oder gegen ihn zu entscheiden. Und so entschieden sie sich, ihn ans Kreuz zu nageln, nicht ahnend, gerade dadurch seiner Liebe zum höchsten Triumph zu verhelfen.
„Das wahre Licht, welches jeden Menschen erleuchtet, sollte in die Welt kommen. Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, doch die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.“
Johannes 1, 9-13
„Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“
Johannes 3, 16
Ich schätze Herrn Abdel-Samad sehr, aber über diese Initiative wundere ich mich. Ihm dürfte bestens bekannt sein, wie sein Kollege Bassam Tibi sich vom Traum eines aufgeklärten Islam verabschiedet und das Projekt für gescheitert erklärt hat. Herr Abdel-Samad wird die gleiche Erfahrung machen, fürchte ich.
Zitat: „Dieser sogenannte Fundamentalismus ist genau das, was der Koran zur Zeit Mohammeds gepredigt hat. Absolute Unterwerfung unter die Führeridee, Vernichtung aller Kritiker und Skeptiker als sogenannte Ungläubige.“
Das ist – frei nach Loriot – fein beobachtet.
Und jetzt die Preisfrage: Ist irgendjemand hier im Raum, der gewisse Parallelen erkennt zwischen dieser grundsätzlichen Weltanschauung und derjenigen der „linksgrün-mainstreamigen-Eliten“ im Hinblick auf „Der edle wilde Facharbeiter“, „menschgemachter Klimawandel“, „bedingungsloses Grundeinkommen“ und „Gewalt ist niemals Links“ sowie den Umgang mit „Nicht- und Andersgläubigen“, „Skeptikern“, „Leugnern“ und „Hetzern“ … oder gleich „Ketzern“?
Da fragt man sich wirklich, ab wann in Deutschland wieder Scheiterhaufen aufgeschichtet werden! Oder vielleicht wird dann – ganz kultursensibel – gesteinigt, wer nicht an das „Richtige“ glaubt! Denn das wussten schon die alten Katholiken: „Glauben ist wissen ohne zu sehen!“
Hmmmmm….. ja….. Passt!
Das habe ich heute gefunden:
https://www.youtube.com/watch?v=7DRbLZnMh6A&feature=youtu.be
Der Islam und sein Absolutheitsanspruchs basiert ja auf Mohammeds Narrativ, er habe den Inhalt des Korans vom Erzengel Gabriel als dem Sendboten Allahs erhalten.
Heisst: Der Koran ist kein Menschenwerk, wie wir Ungläubigen meinen, sondern offenbart den unverfälschten Willen Allahs.
Wie man sich davon lösen kann und dennoch (säkularer) Muslim bleiben kann, habe ich immer noch nicht verstanden. Ehrlich gesagt, halte ich es auch nicht für möglich.
Mein Dank an die Herrn Spahn und Samad für dieses ausgezeichnete, auf die wirklichen Fragen Antwort gebende Interview!
Für eine Reformierung des Islam zum Vergleich die Kirche des Mittelalters heranzuziehen, scheint mir allein schon deshalb abwegig zu sein, weil Luther wie auch die übrigen Reformatoren (und beileibe nicht nur sie) auf ihrem Weg „zurück zu den Quellen“ auf ein Schrifttum stießen, welches den Menschen als frei erklärt, in individueller Verantwortung vor Gott – das heißt ohne Bevormundung durch eine kirchliche Instanz – sein Leben zu gestalten. Wer sich hingegen dem Schrifttum des Islam zuwendet, wird die absolut gegenteilige Erfahrung machen.
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Interessant. Ich habe in der Vergangenheit x-fach auf FOCUS-Online, Welt.de und SPON darauf hingewisen, dass dem orthodoxen Islam die Europäische Aufklärung als conditio sine qua non entgegen gehalten werden muss. Ich bin darauf hin auf allen Foren als offensichtlich Ultra-Rechter geblockt worden. Nun schicken sich sog. Kultur-Muslime an, uns auf unseren eigenen geistigen Überbau in Europa hinzuweisen und …. die Medienwelt und Politik ist geradezu entzückt von dieser Innovationskraft. Die einen sind gleich und die anderen sind eben gleicher im Sinne von Animal Farm. Das scheint mir mittlerweile das eigentliche Problem in diesem Land zu sein: Über das Problem, dass kaum mehr jemand etwas über die Europäische Aufklärung weiss (lieber Islamstudien statt Philosophielehrstühle), sind wir längst hinaus. Der Grundsatz der Gleichheit, insbesondere der Gleichheit vor dem Gesetz, steht aktuell in Deutschland zur Disposition – und wir indigenen Deutschen sind nicht die potenziellen Gewinner dieser Bedrohungslage.
Mir scheint, dass Herr Samad übersieht, dass die „moderne Gesellschaft“, oder die „Aufklärung“ selbst in einer tiefen Krise stecken. Es ist ja nicht so, dass wir im Westen uns insgesamt einig wären, wenn da nur nicht der Islam wäre. So berufen sich Leute wie Özdemir ebenso auf die Aufklärung, wie viele Liberalkonservative, stehen aber wie Hund und Katze zueinander. Zu glauben man könnte die Muslime liberaler machen und gut ist, beruht mMn auf einer Weltsicht, die zu islamozentrisch ist.
Ein Punkt fehlt, durch den Islam erhebt sich der Gläubige über die Anderen und gerade dadurch kann man seine Unterlegenheitsgefühle oder auch Komplexe, die nicht so selten sind kompensieren. Wer sich säkularisiert, beraubt sich selbst dieser stolzmachenden Systematik. Warum wählen 2\3 der Türken Erdogan, wenn nicht dadurch, dass er ihnen ihren Stolz zurückgibt und es diesen „Herrenmenschen“ zeigt. Für stolze Araber trifft das noch mehr zu. Aber das ist ein heikles Thema.
Im Iran leben ca. 2 Millionen Juden. Natürlich dürfen sie öffentlich nicht ihren Glauben praktizieren,— genau wie die dort lebenden Christen— aber sie werden dort nicht wegen ihres Glaubens verfolgt. Das passiert nur in dem vom uns hoch gelobten Saudi Arabien.
Der Islam der im Jahr 800 n,C. praktiziert wurde, war um einiges fortschrittlicher als der Islam , besser die Islame , die heute das sagen haben.
Der Zerrfall oder die Radukalisierung der Gläubigen des Propheten hängt sehr stark von deren Bildungspotenrial ab. Es steht auch geschrien, dass die Tinte eines Gelehrten 100 mal mehr wert ist, als das die Predigt eines Imams —oder so ähnlich.
Es gibt immer Hoffnung und noch mehr Brücken über die Menschen gehen können.
( Budda)
Wenn es aber darum geht, welche Religion die meisten Tote auf dem Gewissen hat, gewinnt der Mann in Weiß, wohnhaft auf /in dem Petersdom.
Sehr geehrter Herr Samad, ich begrüße als mehrfacher Großonkel ihre Initiative! Wenn ich daran denke was die „Kleinen“ in der Schule erwartet, wird mir schlecht. Sie müssen Erfolg haben!
Wohlan…
„Heute müssen die Muslime um ihr Recht kämpfen, frei und unabhängig von einem frühmittelalterlichen Dogma ihr Leben selbst in die Hand nehmen zu können und nehmen zu wollen.“ Wer frei und unabhängig von diesen Dogmen sein will, lässt den Islam hinter sich, denn der beruht auf eben diesen Dogmen. Muslime müssten um ihr Recht kämpfen, keine Muslime mehr zu sein.
Ein lobenswerter Ansatz, aber ich bin skeptisch, weil ich in meinem Umfeld gegenteiliges beobachten konnte: Die Großeltern sind in den 1970er Jahren als Gastarbeiter aus der Türkei nach Deutschland gekommen, die Frau damals selbstverständlich ohne Kopftuch. Die Tochter wird in Deutschland geboren, geht hier zur Schule und macht eine Berufsausbildung, alles ohne Kopftuch. Dann wurde sie verheiratet und auf einmal sieht man sie mit Kopftuch und mit dieser sackartigen muslimischen Kleidung. Deren Tochter wiederum, also 3. Einwanderergeneration, wächst ganz selbstverständlich mit dem Kopftuch auf und steht dazu. Sie hat hier ihr Abitur gemacht, an mangelnder Aufklärung allein kann es also nicht liegen.
Säkularer Islam – das ist so paradox wie veganes Fleisch!
Evtl. könnte man von säkularen Muslimen sprechen, so wie es auch genug säkulare Christen gibt, aber eine Religion bleibt eine Religion. Religionen zeichnet ja gerade aus, dass sie nicht säkular sind. Als säkulare Religion könnte man vll. noch den Humanismus ansehen.
Aber insbesondere der Islam bleibt eine unterdrückerische Ideologie mit Weltherrschaftsanspruch.
Na, da hatte doch unser altes Rumpelstilzchen nahezu blendende Erfolgsaussichten bei dem Unterfangen, Stroh zu Gold zu verarbeiten. Jedenfalls im Vergleich zur Initiative ’säkularer Muslime‘ bei deren Unterfangen, aus der archaischen, primitiven und blutrünstigen Ideologie des Islam etwas zu machen, was Zivilisation zuläßt (geschweige denn befördert).
Sie müßten die „Zwei-Reiche-Lehre“ der Christen (Jesu: ‚Mein Reich ist nicht von dieser Welt‘) in den Islam implementieren, um so Allah mit seinen kruden Geboten die Zuständigkeit für das Irdische zu nehmen. Viel Spaß dabei.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass es die „Alchemisten-Islamverbesserungs-Versuchsanstalt“ durchaus geben sollte, jedoch nicht in Deutschland. Denn der Islam gehört nicht zu Deutschland!! Klempnereien am Islam sollten in der Fachwerkstatt ‚Orient‘ erfolgen (wegen der extremen Unfallgefahr).
Wenn dann alle 200 oder 500 Jahre die Islamverbesserungsanstalten in Kairo, Mekka oder Islamabad ein neues Produkt entwickelt haben, können sie es uns ja per Prospekt (Koran 2.0) zuschicken, dass wir uns dazu eine Meinung bilden.
Herrn Hamed Abdel Samad Ansichten sind erfreulich fundiert und sachbezogen.
Doch, sollte seine „Initiative Säkularer Islam“ in Deutschland reüssieren, was grundsätzlich begrüßenswert wäre, kann ein islamischer Glaubenskrieg – ausgetragen in welcher Form auch immer – auf deutschem Boden nicht ausgeschlossen werden.
Davon auszugehen, dass der politische und fundamentalistische Islam, überwiegend von den üblichen Verdächtigen aus dem Ausland gesteuert, kampflos die Segel streichen wird, wäre wünschenswert, ist aber angesichts der wegen Glaubensfragen bereits bestehenden nicht wenigen innerislamischen Fehden nicht begründbar.
Solange ich sehe, wie der Islam sich gebärdet – Opferrolle, Fordern, von der faschistischen Ideologie und den Terroranschlägen ohnehin abgesehen – begrüße ich zwar den Vorstoß von Herrn Abdel-Samad und Herrn Özdemir. Die Reformation sollte aber in den Kernländern der arabischen Welt vor sich gehen. Bis dies vollzogen ist, will ich so wenig Moslems wie möglich in den westlich geprägten Ländern sehen. Tolerante linksgrüne Mitbürger können gerne in Saudi-Arabien, im Irak und Iran, in Syrien und der Türkei am sicherlich schmerzhaften und womöglich nicht unblutigen Reformationsprozess mitarbeiten. In 900 Jahren können wir weiterreden.
Gleich zu Beginn: Die Aufklärung ist glaube ich nicht eine rein säkulare Veranstaltung. Ihr Menschenbild ist evtl. auch stark durch den christlichen Gott Jesus Christus geprägt, den eingeborenen Sohn Gottes auf Erden. Gott ist Mensch geworden.
Vielleicht beachtet der Autor und seine Mitstreiter beide Aspekte der Aufklärung und versuchen darin den Islam weiterzuentwickeln, obwohl selbstverständlich in Europa auch die rein säkulare Form des Miteinander ihren Platz hat.
Mozartin – ich habe nicht das geringste Problem damit, die westeuropäische Aufklärung als die Überwindung des Klerikalismus durch die Philosophie Jesu zu bezeichnen. Ich habe das andernorts auch schon geschrieben: Die westeuropäische Aufklärung war nur in einer durch den christlichen Glauben – hier also den Katholizismus – geprägten Gesellschaft möglich. Nicht einmal die christliche Orthodoxie hat eine solche Situation geschaffen. Bis heute nicht. Wie also soll das beim Islam möglich sein?
Im Übrigen habe ich meine Skepsis gegenüber der Vorstellung, man könne den Islam im aufklärerischen Sinne reformieren, mehr als einmal unmissverständlich deutlich gemacht. Ganz im Gegenteil: Versteht man den Begriff „Reform“ wörtlich, so sind die Salafisten die wahren Reformer des Islam, denn sie bringen ihn dorthin zurück, wo Mohammed ihn einst haben wollte.
Das Interview ist aber ein anderes Format als ein Essay – beim Interview geht es darum, die Position des Befragten darzulegen und auch zu hinterfragen. Ob mir das gelungen ist, mögen die Leser beantworten – ich denke aber, dass einige der zahllosen Konfliktfelder zumindest zur Sprache gekommen sind.
Falls Sie zu der Thematik mehr erfahren möchten: Gern hier:
https://www.amazon.de/Wahrheit-Religion-Wirklichkeit-Tomas-Spahn/dp/394372669X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1543841405&sr=8-1&keywords=spahn+wahrheit+religion
„Diese Tradition aufgeben zu müssen, berührt den Betroffenen an einem Punkt, der schwer zu überwinden ist“
Nur die Europäer sollen wortlos ihre Heimat aufgeben.
Wie Murray schreibt:
„Am Ende des Jahrhunderts (vielleicht auch schon in der Mitte) wird China noch China sein, Russland noch Russland, Südamerika noch Südamerika, Indien noch Indien, aber Europa nicht mehr Europa.“- sollte nicht radikalst gegengesteuert werden.
Wenn man es evtl. so macht wie Merkel, wäre ein Gegensteuern sicher sinnvoll, aber es gibt eine sehr sinnvolle Entwicklung in Europa seit Jahrzehnten, die mit Merkel gar nichts zu tun hat, sondern mit politischem Hineinwirken in die Welt. und wirklicher Öffnung für die Welt.
Allerdings kann das nicht einhergehen mit dem Aufgeben aller Werte, die für so eine politische Wirkung unerlässlich sind oder mindestens den Selbstbehalt.
Also darf/muss sich Europa auch auf sich selbst besinnen. Einfach so.
Das macht es so schwierig, auf Merkel angemessen zu reagieren.
Irgendwie verdreht sie „Ursache und Wirkung“?
Ich glaube daraus resultiert politisches Kopfweh.
Hamed Abdel Samad, Cem Özdemir und andere muslimische Deutsche haben dieser Tage eine „Initiative säkularer Muslime“ gegründet.
Sorry Leute,aber allein schon durch den links/grün ** Özdemir ist diese Initiative zum scheitern verurteilt !
Wieso? Der Schemmi könnte dort viel lernen, was in seiner naiven Ideologie-getriebenen Partei einfach nicht vorhanden ist, z. B. mit Kritik umgehen, zuhören und erst nehmen was andere sagen und vor allen Dingen: nachdenken bevor man die Klappe groß aufreißt.
Die Talkshows und Diskussionsrunden, verzichten gerne auf kritische Gäste, besonders wenn sie das Kaliber von einem Herrn Samad haben. Anfänglich noch dabei, jetzt nur noch in Nischen, Print und Netz. Warum wohl? Das Versagen bloß nicht zu geben müssen.
„Wir gehen davon aus, dass ein Islam, der sich in die Zukunft retten will, sich den Ideen der Aufklärung öffnen muss.“ Vor was bitte, muss sich der Islam retten? Droht ihm etwa der Untergang? Oder doch eher uns?
„Du kannst ein aufgeklärter Deutscher oder Europäer sein, ohne Deine Wurzeln verleugnen zu müssen“. Das zeigen Sie uns, dass das möglich ist und einige wenige andere auch.
Die Initiative „Säkularisierter Islam“ ist sicher lobenswert, aber sie wird ziemlich überschätzt. Erinnert mich außerdem auch etwas an Fethullah Gülens Positionen. Nur nebenbei, Cem Özedemir macht die Sache etwas unglaubwürdig, und an Ihrer Seite, hätte ich ihn schon gar nicht erwartet.
Ihr Vorhaben ist ein Megaprojekt, auf sehr lange Sicht angelegt. Wenn überhaupt, sind die Früchte Ihrer Arbeit erst in Jahrhunderten zu ernten. Da ziehe ich Donalds Mauer vor, sowieso und die kommt. Auch das ist ein Megaprojekt, aber Erfolg versprechend.
Guter Ansatz mit fragwürdiger Zukunft. Es steht zu befürchten, dass auch diese Initiative als ‚rechts‘ angestempelt ihr Dasein fristen wird. Da hilft auch kein Özdemir. Ferner muss vermieden werden, nicht zu denen zu gehören, die nur den Bekehrten predigen. Aber es ist besser als nichts. Seyran Ates macht ja ähnliches mit ihrem Angebot einer freien Moschee. Viel Glück und Erfolg bei der Arbeit!
Danke für die interessante Dokumentation. Zur Nische : ich fürchte, dass diese viel, viel kleiner als 10% sein kann. Die Umma würde Mittel und Wege finden, um alles, was über einen Intellektuellen-Club hinausgeht, zu verhindern.
Ein guter Anfang. Leider lässt sich feststellen, dass der Druck von, sich immer stärker fühlenden Communities schariatreuerer Muslime auch in Deutschland dazu führt, dass säkular lebende anfangen, ihren Frauen Kopftücher anzuempfehlen, etc. Da wundert man sich dann, warum die türkische Arbeitskollegin nach Jahrzehnten mit ganz normalem, westlichen Lebensstil plötzlich nur noch im Kopftuch rausgeht.
Vor 20, 30 Jahren waren die Muslime in Deutschland wesentlich unreligöser wahrnehmbar in ihrem Auftreten als heute – wobei es vermutlich zunehmend schwieriger wird, sich als geborener Muslim wirklich frei zu entscheiden, wie man in Deutschland leben möchte.
Dushan Wegner bringt es auf den Punkt; Wo bleibt die Dankbarkeit?
https://dushanwegner.com/islamkonferenz-ohne-dankbarkeit/?mc_cid=be33fa5b06&mc_eid=ec2998b02e
Und herrlich Volker Beck, der aufgrund des Angebotes von Speisen für die (reichlich vorhandenen) Nichtmoslems von einem Mangel ein „Vielfalt“ „twittert“.
Kurzum Islam (Unterwerfung) ist die neue Vielfalt; e pluribus unum für Grünwähler
Absolut begrüßenswerte Initiative von Herrn Abdel-Samad und ich wünsche maximalen Erfolg.
Allerdings erlaube ich mir starke Zweifel, dass es was bringen wird. Warum?
Die Aufklärung war ein langer Prozess, die Zeit haben wir mit der muslimimischen Community leider nicht, da Demografie und Migrationsagenda gegen uns arbeiten.
Zudem müsste man sich an die Frauen wenden, als Treiber für die Aufklärung des Islam. Die Frauen könnten am meisten gewinnen (Gleichberechtigung, persönliche Freiheit) und sind außerdem der Multiplikator durch die Erziehung der Kinder. Nur sind diese leider zu gut „behütet“ im System Islam, zu Hause eingesperrt und vielfach der deutschen Sprache nicht mächtig.
Und damit hat Herr Abdel-Samad m.M.n. die künftige Entwicklung in unserem Lande schon vorweg genommen, es wird ein rückschrittliches, islamisch geprägtes Land werden. Denn der Politik traue ich nicht zu, die Einsicht und Traute zu haben, den politischen Islam durch Fremfinanzierungsverbot aus dem Ausland und konsequentes Handeln gegen auffällige Prediger sowie Aufklärung einzufangen. Ich sehe in der Politik ja nicht einmal ein Bewusstsein für die Probleme.
Ich habe immer sehr gerne Herrn Hamed Abdel-Samad gelesen oder ihm zugehört. Aber er scheint ein wenig aus der Zeit gefallen zu sein und er berücksichtigt nicht die Pakte der UNO (Migration und Flüchtlinge). Diese Pakte haben die totale Veränderung der aufnehmenden Gesellschaften zum Ziel, damit nach deren Zerstörung so etwas wie eine Weltregierung das Kommando übernimmt.
Deshalb sind auch Überlegungen zu Weihnachtsmärkten nicht mehr relevant. Für eine Übergangszeit werden die Merkelpoller noch gute Dienste leisten, danach werden diese nicht mehr gebraucht, weil es nach Abschluss der gesellschaftlichen Transformation keine Weihnachtsmärkte mehr gibt.
Die Lichterfeste sind nebenbei bemerkt keine Forderungen von Muslimen, sondern Forderungen von links-grünen Sozial**, die auch die Umsetzung der UNO Pakte als vorrangige Ziele verfolgen.
Selbst wenn es junge Muslime geben sollte, die heute gemachte Angebote wahrnehmen wollten, bleiben die Widerstände aus dem Ausland (Saudi-Arabien, Erdogan-Türkei…) und dem Inland (Muslime, links-grüne Sozial**) gegen solche Angebote unberücksichtigt, aber die Widerstände werden wohl erfolgreicher bleiben. Und auf ein Umdenken der linken Eliten zu bauen ist schlichtweg naiv.
Auch hier wieder sehr schwer zu reagieren.
„Die Linken“ sind mir nicht als Kirchgänger bekannt.
Ein Lichterfest gab es wohl auch in der DDR, jedenfalls jetzt im Osten.
Nimmt man es als LICHT im Sinne der Aufklärung, wird schwerlich etwas dagegen zu sagen sein.
Die DDR hat evtl. eine andere Kultur durchgesetzt.
Danach gab es keine einfache Rückkehr.
KGE hat es zwar gesagt, aber auf den Weg gebracht hat es evtl. Merkel. Vielleicht kennt sie es aus dem Elternhaus, ich glaube immer weniger daran, dass ihr Vater nur ein kleines Licht in der DDR war.
DEUTSCHLAND WIRD SICH VERÄNDERN
Wir sollten wenigstens darum wissen und es zu gestalten suchen, dann heisst es nicht nur „Merkel“
@ Mozartin
Diejenigen, die Weihnachtsmärkte zu Lichterfesten machen wollen, haben ganz sicher nicht die Aufklärung im Sinne. Die sind eher an den Gedanken von Marx denn von Kant interessiert.
Mit einem liegen sie aber richtig: bei der Einschätzung von Merkels Vater. Und wenn sie gleiche Einschätzung auf die Tochter übertragen, machen sie wohl auch keinen unverzeihlichen Fehler.
„Wir als Initiative, und mit uns diese Gesellschaft, müssen um die Köpfe der hier geborenen, jungen Muslime kämpfen.“ Warum bitte soll diese Gesellschaft um Menschen kämpfen, die man weder braucht noch haben will? Ich meine, in jeder größeren Stadt (außer Berlin) gibt es einen Flughafen und Migration ist doch das Thema unserer Zeit. Es gibt genügend islamische Staaten, die ihre Brüder und Schwestern doch sicherlich begeistert empfangen werden.
Dieser Initiative wird hier bei TE, mutmaße ich jetzt einmal, auch einiges an Skepsis entgegen gebracht werden. Für mich ist sie hingegen direkt einmal ein Hoffnungszeichen. Offenbar scheinen auch Personen aus dem linksliberalen Spektrum (z.B. C Özdemir) langsam zu spüren, daß mit dem Islam in der Form wie er sich leider immer wieder zeigt, in einer modernen Gesellschaft wenig anzufangen ist.
Zu der allfälligen Kritik, ein Buch sei ja gar nicht reformierbar: sicher ja, aber man kann dessen Lesart verändern- nennt sich Exegese und die heutigen Lesarten der Bibel sind ein Beispiel dafür, daß das auch gelingen kann und es steht übrigens auch nirgends wo geschrieben, daß das wieder ca. 200 Jahre (etwa von Lessing u. Kant bis zum 2. Vatikanum) brauchen muß.
„Lesarten“ des Koran? Aber ich bitte Sie!
Lesarten gibt es, oder es gibt sie nicht. Hat nichts mit Veränderung zu tun.
Ich stelle mir immer die Frage, wofür brauche ich einen Gott?
Die einfachste Lösung, vordringlich für missionierende Gläubige, aus Gläubigen Ungläubige machen.
Und wer immer noch, aus welchen Gründen auch immer, einen Gott braucht? Soll er sich doch einen Gott, aus den nicht Missionierenden Glaubensrichtungen aussuchen. Denn diese Götter machen mir keine Probleme!
Mit Verlaub: Ihr Problem dürfte sein, auf die Frage „Wofür brauche ich einen Gott?“ bisher noch keine Antwort gefunden zu haben.
In ihm leben, weben und sind wir, wie schon Paulus sagte. Nachzulesen in Apostelgeschichte, Kapitel 17.
„WIR sind der Auffassung, dass dieses auch bei Muslimen möglich sein MUSS“
Das maßt sich Wer an zu entscheiden?
„WIR gehen davon aus, dass ein Islam, der sich in die Zukunft retten will, sich den Ideen der Aufklärung öffnen MUSS“
Ja genau, das ist EURE Meinung, der Islam bestätigt sich allerdings gerade selbst durch ständigen anwachsenden Zuspruch. Das vielleicht bitte nochmals überdenken, danke!
„Religion MUSS sich zum Säkularismus bekennen.“
Sagt Wer?
Das bedeutet: Entscheidend ist nicht UNSERE Haltung zu Gott, sondern UNSERE Haltung zu den Menschen.“
Da ist es schon wieder, dieses religiös bekehrende WIR/UNSER/Blablabla.
Aber vielleicht wollen „die“ sich auch gar nicht bekehren lassen, hat Hamed diesen Aspekt auch schon mal versucht in Betracht zu ziehen?
Der Islam bestätigt sich gerade selbst durch stetig steigenden Wachstum und Einfluss, schon allein darin unterscheidet er sich maßgeblich vom Christentum.
Ich denke, der Denkfehler besteht darin, nicht akzeptieren zu wollen/können das eben NICHT alle Menschen gleich sind, und auch nicht gleich sein wollen, denn genau das zeichnet die Individualität und Souveränität eines jeden Einzelnen aus.
Es soll ja tätsächlich Menschen geben, die völlig freiwillig zum Islam konvergieren.
Es soll auch Frauen geben, die völlig freiwillig Kopftuch tragen…
nicht jeder ist fehlgeleitet nur weil er nicht ins eigene Ideal passt, allein diese Interpretation ist mehr als anmaßend und arogant.
Leben und leben lassen, jeder nach seiner Facette, ich muss nicht alles meinem Wohlempfinden anpassen um Seelenheil zu erlangen, man muss eben auch mit Unterschieden leben können.
Life could be so easy 😉
Herr Samad offiziell als Immigration-Beauftragter der Bundesregierung, das wäre mal ein Zeichen. Dass der arme Mann selbst in der BRD nur unter Polizeischutz leben kann, ist genau das falsche Zeichen, dass die unfähigen Politiker bei uns nicht kapieren, die buckeln lieber vor Erdogan.
das Beispiel mit den reformierten christlichen Kirchen wird gerne genommen, es gibt nur zwei wesentliche Punkte;
die Kirchen habe ihre Macht nicht freiwillig aufgegeben, sie ist über Jahrhunderte erodiert…
Eine Reform des Islam kann niemals von der Diaspora ausgehen, das ist lächerlich, wenn überhaupt müssen sich die bzw. auch nur ein einziger der Staaten mit islamischer Staatsreligion „reformieren“, das Gegenteil ist aber der Fall, was soll also eine derart blödsinnige Diskussion?
Im Gegenteil. Diaspora bedeutet auch Kennenlernen der Welt.
Von wo kam denn Moses?
Und wen nahm er mit? Sie mögen ja glauben, daß er der Sproß eines verschleppten Volkes mit einem seltsamen einzigartigen Sturmgott war…
Ich glaube er war (so den nicht alles Legende ist) ein Aton Priester der nach dem Tod Echnatons Monotheisten um sich sammelte, in der Fremde Siedlungsgebiet eroberte und seine Sekte dort ansiedelte.
Absurd dieses Thema immer wieder durchzukauen.
Es gibt keine Integration, es gibt nur Forderungen.Da die rotgrünen Fantasten daran nichts ändern wollen. wird aus der BRD eine DDR und demzufolge ein 3.Welt Land ,
wenn man China als vergleich für die Zukunft nimmt.
Als Atheist kann man über das ganze Religionsding nur den Kopf schütteln, historisch aber feststellen, daß es sich um radikale Ideologien mit großem Gewaltpotential handelt….
Kurzum Religion darf und kann in einer freien Gesellschaft nur Privatsache sein, jedwede öffentliche Würdigung ist von Übel….
Jedweder religionsbedingter Übergriff auf 3. ein Skandal und mit diesen 3. sind auch die Tiere gemeint, die aufgrund irgendwelchen Aberglaubens von Jehovaanhängern und Animisten jedweder Couleur rituell schmerzhaft getötet werden.
Indem Sie sich einen A-theisten nennen, kommen Sie jedenfalls nicht umhin zuzugeben, WOHER Sie – zumindest glauben – zu kommen. Wissen Sie auch, WOHIN Sie gehen?
Keine Chance: Gott ist nicht zu entkommen!
ein Wortspiel;in jedem Atheisten steckt sicher auch ein Agnostiker, denn auf viele Fragen gibt es keine Antworten und man muß vermuten….beim vermuten ist mir dann allerdings die Quantenphysik deutlich näher (obwohl die Veden dicht ´dran sind), als so ein anthropomorpher und auf ahistorischen Legenden beruhender naiver Zirkelschlußglaube…
Sie können Glauben was Sie wollen, aber Ihr hier im Forum deutlich erkennbarer Wunsch, anderen die diesen Glauben nicht teilen eine Art von Fehlerhaftigkeit und Irrtum zu unterstellen, ist genau der Stoff aus dem „Andere“ dann Zwang und Fanatismus schaffen. Also behalten Sie bitte Ihren Gott, aber lassen Sie andere damit in Ruhe.
Jesus (Iagni persischer Gott, Iacchos griechischer Gott) ist heute harmlos, aber er war einmal sehr gefährlich und zusammen mit Mohammed (was auch nur Verkünder heißt, wie übrigens auch Mao), haben diese ganze abrahamitischen Aberglauben das Zeug zu erneuter Gewalt.
Religion ist gut für den Staat – oft schlecht für den Einzelnen
Spiritualität ist gut für den Einzelnen – oft schlecht für den Staat
Warum wohl plärren „Führer“ von Religion und Ideologie?
Ich halte diese Initiative grundsätzlich für gut. Allerdings erteile ich jeglichen Bestrebungen, das Grundgesetz auszuhebeln, eine strikte Absage. Ich wünsche keine Ausrichtung der Ernährung oder Kleiderordnung in Richtung Halal oder Kosher. Jeder Mitbürger im Einflussbereich des deutschen Grundgesetzes mag selbst über seine Ernährung, Kleidung, Sexualmoral etc. bestimmen. Jeder Mitbürger hat das Recht über seine religiöse Ausrichtung, er kann seine Glaubensgemeinschaft nach Belieben verlassen, wechseln und sich auch nach Belieben mit einem Angehörigen anderer Ausrichtung verpartnern.
Wieso beginnen Sie ihren zweiten Satz mit „allerdings“?An welcher Stelle des Interviews wird soetwas wie eine Änderung des GG gefordert?Komisch finde ich die Teilnahme von Özdemir dessen Partei doch kaum etwas anderes macht als sich dem Islam zu unterwerfen und eine dümmlich-naive Multikulti-Ideologie zu predigen.Özdemir auf dem Weg zu einem “ Sarrazin“ der Grünen?Ich kanns mir nicht vorstellen.
Sie müssen schon genau lesen, honky tonk : Karli spricht von „Aushebeln“. Das ist etwas anderes als „ändern“. Aushebeln vollzieht sich schleichend in kleinen Schritten. Ändern kann man das GG mit Zwei-Drittelmehrheit im Parlament.
…aber bitte, bitte, ich möchte meine Ernährung selbst bestimmen können……
Dürfen Sie dann aber nicht mehr, Karli, betteln hilft da nicht viel. Und, ja das Grundgesetz. Auf keinen Fall berühren, um Himmels Willen. Da kann man schon mal den ein oder anderen Satz von anno dazumal ändern oder streichen. Sage nur Merz.
Es geht nicht darum, den Islam (der Islam basiert auf dem Koran, welcher angeblicher Weise ein buch ist, und ein Buch kann man nicht reformieren) zu reformieren, sondern es geht darum, die Muslime dazu zu bringen, darüber nachzudenken, daß Zweifel möglich und erwünscht sind, der Mensch, egal welcher Religion, Ideologie, sich niemals anmaßen darf, irgendetwas so absolut zu setzen, daß andere Menschen, vor allem unbeteiligte Dritte, geschädigt werden.
Naja wenn die Worte im Koran angeblich direkt von Allah sind dann macht es Sinn sich daran zu halten.
Aber nur für den, der daran glaubt!
Der Koran ist ein Buch Herr Holzer. Das kann ich Ihnen schriftlich geben. Ich kann Ihnen aber auch den Koran in digitaler Form zur Verfügung stellen oder ihnen die Suren vorsurren.
Was halten Sie denn davon, wir machen es wie bei Adolfs Buch „Mein Kampf“. Wir warnen mit Warnhinweisen vor den gefährlichen Suren und setzen sie somit außer Kraft. Ein begleiteter Koran für säkularisierte Muslime. Das wär’s doch. Hinweise und Erklärungen von Hamed Abdel Samad, der mit der Fatwa leben muss, und Cem Özdemir der die Grenzen offen lässt. Der neue Koran wird bestimmt ein Renner unter der Schwarmintelligenz der Vielen.