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Habecks Heizhammer und die Physik

08.09.2023

| Lesedauer: 3 Minuten
Habecks Heizhammer ist durch. Weiß der Bundestag, was er beschlossen hat? Wärmepumpen sollen künftig Wohnungen und Heizungen erwärmen. Als Ziel wird bisher angegeben, dass fünf Millionen neue Wärmepumpen bis 2030 eingebaut werden sollen.

Ein Meilenstein für den Klimaschutz sei das, sagte die grüne Abgeordnete Julia Verlinden im Deutschen Bundestag. Dieser gelinge nur, wenn ab sofort jede neue Heizung eine Wärmepumpe ist.

Wärmepumpen werden mit Strom betrieben und sollen ein wenig Wärme aus der Luft oder aus dem Boden auf ein höheres Energieniveau bringen, mit dem das Hausinnere erwärmt werden kann. Wenn es sehr kalt wird, reicht es eventuell nicht mehr, der Außenluft noch hinreichende Wärme zu entlocken. Dann wird aus der Wärmepumpe eine Elektroheizung, es sei denn, man hat einen Kamin oder eine andere Wärmequelle in Reserve.

Wirtschaftsminister Habeck nannte in seiner Antwort auf einen Fragekatalog der FDP dafür einen Energiebedarf von 30 Terawattstunden für 10 Millionen Wärmepumpen. Das ist allerdings die EnergieMENGE, nicht die Leistung.

Habeck geht bei seiner Antwort davon aus, dass im Sommer und Winter gleich viel geheizt wird. Das ist eher nicht der Fall. Im Sommer und im Winter wird unterschiedlich geheizt. Im Winter mehr, wo zudem kaum Leistung aus den Photovoltaik-Anlagen zur Verfügung steht, und im Sommer weniger. Entsprechend verläuft auch die Jahreskurve des monatlichen Gasverbrauchs.

So sieht der Verlauf des Erdgasverbrauchs in Deutschland aus, wie ihn der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft bdew veröffentlicht.

Nicht weiter verblüffend, Mitte Januar wird mit 120 Milliarden kWh am meisten verbraucht, im August mit 40 Milliarden kWh am wenigsten. Im Winter muss das Stromnetz mehr elektrische Leistung zur Verfügung stehen, damit die Wärmepumpen betrieben werden können.

TE-Leser Dr.Ing Hermann Rochholz hat die folgende Grafik zur Verfügung gestellt, die den Zusammenhang illustriert. Wenn Deutschland komplett mit Strom beheizt werden soll, sieht das Ergebnis folgendermaßen aus:

Eine reine Heizleistung von 120 Gigawatt ist Mitte Januar notwendig, soll es auch dann einigermaßen warm sein.

Wenn Wärmepumpen eingesetzt werden, interessiert, wie viel dabei herauskommt, also die Effizienz. Wie viel Wärmeenergie liefert die Pumpe bei einer bestimmten Menge an Strom? Sie wird als COP-Wert angegeben. Ein Wert von 3 bedeutet, das die Wärmepumpe dreimal mehr Wärme liefert, als sie an elektrischer Energie verbraucht. Ein Wert unterhalb von drei gilt als unwirtschaftlich. Wenn es draußen kälter wird, sinkt auch dieser COP-Wert, die Wärmepumpe wird unwirtschaftlich und wird bei großer Kälte bei Luftwärmepumpen tatsächlich beheizt.

Bei einem Effizienzwert von 3 bedeutet dies eine elektrische Leistung von 40 Gigawatt, die in Deutschland im Januar zur Verfügung stehen muss, um sämtliche Wärmepumpen anzutreiben. Ein Wert von 3 ist allerdings im Winter bei kalten Außentemperaturen irreal. Nehmen wir einen Wert von 2 an, dann bedeutet dies eine elektrische Leistung von 120/2 also 60 Gigawatt, die an Kraftwerken bereitstehen muss.

An konventionellen Kraftwerken stehen laut Bundesnetzagentur eine elektrische Leistung von maximal 92,4 GW zur Verfügung. Im Klartext: Es ist nicht genügend Kraftwerksleistung vorhanden. Deutschland muss Industrie und Produktion im kalten Winter weitgehend abschalten, damit es für die Versorgung der Wärmepumpen reicht.

Der Heizungshammer ist gegen die Physik. Deshalb muss mit immer höherem Druck und Gewalt versucht werden, den durchzusetzen. Ende offen.


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21 Kommentare

  1. Die Antwort von Habeck hätte ja auch mal verlinkt oder wörtlich zitiert werden können. Sicherlich sind in vielen Fällen Hybridheizungen sinnvoll, die an milden Tagen mit Strom, an sehr kalten Tagen mit einem Brennstoff betrieben werden. Das Heizungsgesetz ermöglicht das ohne weiteres, wenn z.B. 1/3 der Wärme mit Erdgas erzeugt wird.

  2. Alles nur dem neuen Zeitgeist geschuldet!
    Zeitgeist über alles, über alles in der Welt
    Statt Verstand und Moral, nur Ideologie und Geld
    Spieglein, Spieglein an der Wand
    Wem gehört wohl dieses deutsche Land
    Das wird täglich immer anders, immer bunter
    Auch die Verschuldung steigt stetig munter
    Die Wirtschaft, sie sagt mehr und mehr ade
    Probleme, Niedergang wohin ich nur sehe
    Hauptsache, der Steuerzahler wird geschröpft
    Ja und auch manchmal einfach gleich geköpft
    Diebstahl, Raub, Vergewaltigung straffrei schon
    Recht und Ordnung entwichen, wie Luft aus dem Ballon
    Zwei Frauen oder mehr schon nur für die Neubürger gilt
    Egal, dass die Wohnungsnot aus allen Ecken quillt
    In dem man ignoriert, dass das Boot ist zu voll
    Wo man Nichts mehr besitzen und haben soll
    Wo Bildung und Vernunft nicht mehr gefragt
    Wo auch eigenständiges Denken wird verklagt
    Deutsche wollt ihr wirklich solch ein Land
    Aus dem ihr demnächst ganz verbannt?
    PTW

  3. Wenn die durch Zahlen zu beeindrucken wären, wären wir nicht da, wo wir jetzt sind.
    Sie wollen/brauchen die Zerstörung, um „etwas Besseres“ aufzubauen.
    Was das sein wird, wissen sie nicht, interessiert sie nicht. Sie wollen die Macht…

  4. Zahlen, Physik, Wissenschaft – ach geh mir wech! Die Allerwenigsten verstehen heute noch etwas davon. Sieht man ja leider immer wieder…
    Ich verbrenne Gas, um Strom zu erzeugen, den ich dann dazu nutze, um die Bude zu erwärmen. Statt es gleich mit Gas zu machen. Schwachsinniger geht es doch kaum! Dazu dann die vielen klaffenden Lücken: zu wenig Gas, zu wenig Kraftwerke, zu wenig Leitungen…
    Also selbst ein Blinder müsste erkennen, dass etwas nicht stimmt. 90 GW derzeit installiert, derzeit werden ~60 GW an normalen Tagen verbraucht (keine Heizung, da Sommer). Wenn man jetzt im Winter noch mal die WPen dazu nimmt (mit Faktor 2), bräuchten wir 120 GW. Keine weiteren Fragen, euer Ehren.
    Und noch etwas: die Ziele, die sich diese reGIERung gesteckt hat sind auch völlig unrealistisch.

    • 5 Mio WP bis 2030,
    • 50 neue Gaskraftwerke,
    • neue LNG-Terminals,
    • 5 Windräder im Monat (oder Woche ?)

    Wie und wer soll das denn bauen? Womit?

    • 5 Mio WP bis 2030, das brechen wir mal um, bei einer 5-Tagewoche sind das 3.333,33 WP/Tag die eingebaut werden müssten. Bei der Zahl von 49.200 Installationsbetrieben (deutschlandweit), die mit dem Einbau beauftragt werden könnten, wäre jeder Installationsbetrieb bei einer 5-Tagewoche 3 Wochen mit einer Wärmepumpe beschäftigt. Das ist aber nur ein Zahlenspiel, nicht jeder dieser Installationsbetriebe wäre in der Lage eine WP zu installieren, außerdem wäre dann keine Kapazität frei für die übrigen Gewerke im Installationsbereich. Diese Kette ließe sich weiter entwicklen und würde doch nur zeigen, wie unrealistisch die politischen Zeilvorgaben sind,
      Es bleibt ein Zahlenspiel von Dummen für Dumme.

    • Es ist gut, dass es noch Menschen gibt, die solche Berechnungen erstellen, nur hilft uns das nicht weiter. Unsere linksrotgrüne Hampelampel-Regierung begreift dies aufgrund mangelnden Sachverstand und mangelnder Bildung (siehe Kinderbuchautor) ja doch nicht. Sie kann es ja auch nicht begreifen, denn nicht jeder der im Land der Dichter und Denker geboren ist, ist nicht gleich automatisch gebildet. Aber wer mit Deutschland nichts anzufangen weiß (siehe Kinderbuchautor) drückt ja aus, was für Bildung er erlangt hat. Und soeiner will gebildeten Menschen erzählen, was wie gemacht werden soll? Da muß man schon dazulernen, aber das setzt wiederum funktionierendes Hirn voraus und da mangelt es halt bei Einigen.

  5. Die Grünen und die #Ampelregierung belügen die Bevölkerung, oder haben keine Ahnung, zum einen bei den Kosten, mit Strom zu heizen, weil der Strompreis an den Gaspreis gekoppelt ist und auch bei der zu erwarteten CO₂-Einsparungen!
    Die Einsparung gegenüber Gasheizungen an CO² ist marginal durch die Kopplung an den Gaspreis und ständiger Erhöhungen der CO ² – Steuer steigen auch die Stromkosten für die Wärmepumpe!

  6. Um die 80% aller Deutschen sind gegen dieses Heizungsgesetz und trotzdem wird es von den RotGelbGrünen im Bundestag mit Brachial-Gewalt und viel Lügen gegen den Willen der Bürger durchpresst.
    Für den Einbau klimafreundlicherer Heizungen müssen Bürgerinnen und Bürger nach Einschätzung von Habeck bis 2028 jährlich mehr als neun Milliarden Euro in die Hand nehmen. Laut Berechnungen der FDP wären es gesamt aber 2,5 Billionen Euro, also 2500 Milliarden.
    Deshalb wird mit Spannung das Urteil des Bundesverfassungsgerichts erwartet, das vermutlich im November oder eventuell erst im Dezember vorliegen könnte. Es ist allerdings auch nicht ausgeschlossen, dass weitere Klagen in Karlsruhe gegen das Gesetz folgen – und zwar diesmal gegen den Inhalt des Vorhabens. Wenn das Gebäudeenergiegesetz einmal beschlossen ist, sind weitere Klagen dagegen möglich. Die Union wird diese Chance vermutlich ergreifen. Aber auf die windschiefe Union kann man sich nicht verlassen, so sollte die AfD eine gesonderte Klage einreichen.
    Wie sagte die energiepolitische Sprecherin der SPD, Nina Scheer gestern noch: „Wir werden die Menschen nicht im Stich lassen.“ Und gerade deshalb sei ein Umstieg auf erneuerbare Energien so wichtig.“
    Koste es die Bürger was es will, uns egal, wir müssen es ja nicht bezahlen. So sind die linken Amppelmännchen.

  7. Das Problem der verschobenen Bedürfnisse ist eigentlich ein alter Hut: geheizt wird im Winter, weil es draußen kalt ist und die Sonne scheint am längsten im Sommer, wenn es draußen warm ist und herzlich wenig Heizungsbedarf besteht (außer zur Warmwasserherstellung, was irgendwie auch unter den Teppich gekehrt wurde)
    Im Sommer mögen die vorhandene oder noch installierten Solarmodule tagsüber sehr viel Strom produzieren, nur bleiben damit zwei (eigentlich eher 3) Probleme unbeantwortet:

    1. Woher kommt der Strom nachts, wenn die Sonne bekanntlich nicht scheint?
    2. Woher kommt der Strom im Winter, wenn PV-Module wenig bis gar keinen Strom liefern?
    3. Womit wird Wasser erwärmt, wenn die klassischen Warmwasserspeicher nicht mehr von Gas-/Öl-/Holzheizungen erwärmt werden?

    Punkt 1 wird bisher durch das Backup-System der konventionellen Kraftwerke miterledigt, also mit Kohle, Öl, Gas, Wasser, Biogaskraftwerken erledigt. Solarstromanbieter juckt es strukturell nicht, was mit dem Netz oder Land nach Sonnenuntergang passiert, dafür sind andere zuständig.
    Eigenheimbesitzer können ihre Solaranlage mit Batterien/Akkus ausstatten und damit die Nacht überbrücken. So ist schon heute relative Autonomie vom Ortsnetz möglich, für 9-10 Monate im Jahr. Doch für die 2-3 Monate Winter klappt das auch nicht wirklich.
    Dezember bis Februar sind und bleiben ein Problem. D.h. Auch wenn, wie auch immer, alle auf Stromheizung, Wärmepumpen und Solaranlagen umsteigen, ändert es nichts am Faktor Winter mit seiner sehr ungünstigen, schwachen Sonneneinstrahlung. Und geheizt wird eben im Winter, nicht von Juni bis August, den optimalen Solarmonaten.
    Punkt 2 ist eigentlich schon beantwortet, der sommerliche Strom läßt sich nicht Monate speichern und in den Winter schieben, wie Holzscheite im Sommer geschichtet und 2-3 Jahre später im Winter verbrannt werden.
    Die bislang 5-6 „Wintermonate“ aka Heizperiode lassen sich durch WP und Co vielleicht halbieren, also die Übergangszeit verlängern. Dann hat man (im Eigenheim) für die verbleibene Heizsaison ein eigenes Gasheizungs-Backup oder heizt 1 zu 1 mit Strom, was mit dem teuersten Strom der Welt im Vergleich zur Gasheizung wenig ökonomisch ist (wie die ganze Energiewende nach Merkel-, Agora-, Grünen-Zuschnitt)
    Also: Mit WPen können faktisch nur Eigenheimbesitzer mit eigener PVAnlage und eigenen Batteriespeichern sinnvolle Ergänzungen/Optimierungen ihrer Strom und Gaskosten betreiben. Bei Mitwohnungen, Mehrfamilienhäusern, Industrie und sonstiger Produktion lösen diese Überlegungen wenig bis keine Probleme. Entweder ist der technische Aufwand sehr groß aka teuer, dass er sich niemals amortisiert oder einfach lokal unmöglich.
    Punkt 3 scheint mir oft „vergessen“ Bislang haben sehr viele Häuser (Eigenheime oder MFH) Gas-kombigeräte, die sowohl Heizen (wenn notwendig) als auch das ganze Jahr über Wasserspeicher erwärmen.
    In einige Wasserspeicher lassen sich elektrische „Tauchsieder“ nachrüsten, in manche nicht. Warmwasser kann auch dezentral durch elektrische Durchlauferhitzer erzeugt werden, dann braucht man keinen zentralen Warmwassespeicher. Nur benötigen diese zum Baden oder Duschen erhebliche, elektrische Leistung von ca 20kw, was viele lokale Solaranlagen bzw deren Wandler nicht bringen.
    Technisch ist nix davon Raketentechnik, alle Geräte sind seit vielen Jahren auf dem Markt und verfügbar. Nur unterstelle ich allen (außer grünen Politikern), dass man seine Kosten optimieren will, also über monatliche Kosten nachdenkt, was die Amortisation von Investitionen einschließt. Gebe ich zb für,die schöne neue Welt 50.000€ für eine eigene PVA, Batterien und elektrische Warmwasserversorgung aus, ist das mit den bisherigen Kosten für Strom und Gas zu vergleichen und wie sich diese nach der Investition darstellen.
    Es ist ziemlich offensichtlich, dass sich die Investitionen wenig bis gar nicht lohnen, wenn Strom und Gas aus dem regionalen Netz billig sind und bleiben.
    Auch wenn das allgemeine Netz stetig teuerer wird, werden sich derart hohe Investitionen dennoch niemals amortisieren, wenn sie eher spät im Lebenszyklus der Hausnutzung getätigt werden.
    Wir alle haben bekanntlich kein ewiges Leben, und Investitionen, die sich erst in 20 oder 30 Jahren „lohnen“, sind für viele schlicht ökonomisch sinnlos. Außerdem darf über so lange Amortisatikns-Zeiträume nicht viel kaputt gehen oder verschlissen sein. Müssen wesentliche Teile des Systems realistischerweise früher ausgetauscht, sprich neu gekauft werden, zb die Wp, Batterien oder alle PV-Module, dann rechnen sich diese Systeme vermutlich nie, außer Strom und Gas werden exorbitant teuer, was allerdings alle Bürger in Mietwohnungen, ohne Chance auf lokale Autonomie „killt“.
    D.h. wiederum, daß stets notwendig bleibende klassische Backup aus Gas, Kohle, Kernkraft etc muß bezahlbar bleiben, für die ungünstigen Wintermonate und alle ohne optimiertes Eigenheim.
    Industrie und sonstige Produktion, jede Verwaltung aka Bürostruktur haben wiederum ihren spezifischen Bedarf. Wo nur tagsüber gearbeitet wird, wird auch nur dann Strom und Wärme benötigt. Die kann man lokal produzieren, nach entsprechenden Investitionen, oder wie bisher vom lokalen Netzanbieter beziehen, deren Preisliste politisch provoziert und gewünscht aber nur die Richtung nach oben also die stetige Verteuerung kennt. Wann sich Produktion oder Verwaltung zu diesen Bedingungen nicht mehr lohnt, weil sich die Kosten nicht mehr auf Kunden oder Staat umlegen, abwälzen lassen, muß jeder selbst nachrechnen. Für die energieintensive Industrie/Produktion ist schon aktuell die Zeitenwende eingetreten, viele machen einfach dicht, verlagern ins Ausland oder schließen endgültig. Großindustrie mit Standbeinen auf vielen Kontinenten kann relativ flexibel verlagern, der (bzgl Jobs) weitaus wichtigere Mittelstand mit wenigen (oder nur 1em) Produktensstätten kann sich nur eingeschränkt ins Ausland verlagern. Entweder lassen sich die höheren Energiepreise auf das Produkt, also die Kunden umlegen, oder das Geschäft wird defizitär und damit sinnlos, die Schließung das natürliche Ende dieser Betrachtung.
    Von Rotgrün und leider auch der Union und Fdp ist dazu herzlich wenig außer irgendwas mit „Klima“ zu hören. Der Staat ist bei uns der größte Preistreiber von Energiekosten, von Strom bis Benzin, von Gas bis Fernwärme (die preislich an Gas und Kohle gekoppelt ist). Außer dummes Zeug (Kugel Eis) oder leere Versprechen (Preise werden irgendwann mal sinken) ist von allen etablierten Parteien nichts zu hören, sind keinerlei echte Preissenkungen zu erwarten. Im Gegenteil: die Allgemeinheit soll den Industriestrom subventionieren, also mit weiteren Kosten belastet werden.
    Das ist Aberwitz im Großformat, Schilda in Reinform. Wenn dieser Unfug ein grünrotschwarzes Gesellschaftsexperiment sein sollte, erwarte ich leider kein Happyend, da der Versuchsaufbau offensichtlich grob hirnrissig geplant und umgesetzt wurde.
    Sollte die zu untersuchende Versuchsfrage „wann ist der Regierungs-Unfug derart sozialschädlich, daß selbst die revolutionsträgen Deutschen ausflippen und sich gegen die Berufspolitk erheben“ lauten, dann macht es als Regierung Sinn, so zu handeln, wie wir mit der „Energiewende“ und dem ganzen „Klimadingens“

  8. Was ist das nur mit den Deutschen? Warum laufen sie ihren Schlächtern immer hinterher?
    Fühle mich an den zweiten Weltkrieg erinnert, da sind auch Millionen einem gewissen Herrn Hitler hinterhergelaufen. Und davon viele wider besseres Wissen.
    Sind die Deutschen so?

    • Zur Erinnerung: es gab schon WK I mit einer ähnlichen Konstellation (die deutschen Lemminge hintereinander jubelnd in die Schützengräben…). Besonders misslich: die Nachbarn leiden mit.

  9. Das Verrückte ist doch, das alle diesen Irrsinn mitmachen! Beginnend bei der Politik, über Medien, Wirtschaft, Wissenschaft und, und, und.. Die wenigen Kritiker fallen unter den Tisch. Alle bemühen sich eifrig, die Situation und die Wärmepumpe schön und richtig zu reden. Keiner in der Wirtschaft und vor allem seitens der Energieversorger, steht auf und sagt „ Schluss damit“. Keiner! Also läuft es für Habeck und Co doch prächtig und die Aufregung hier ist überflüssig!

    • Prinzipiell ist jeder, der glaubt, die geringfügigen Wetteränderungen an vielen Stellen der Welt, die insgesamt eher positiv zu bewerten sind, seien auf Aktivitäten der Menschen zurückzuführen, seien schädlich und müssten, koste es was es wolle, mit bewährten Massnahmen zum Stillstand gebracht werden, eine sehr unintelligente Person. Dies gilt für alle Bundestagsabgeordneten, außer für die der AfD. Wenn man will, dass ein Heer von schädlichen Dummköpfen den Bundestag bevölkert, muss man die üblichen Parteien wähle. Mit einer Ausnahme natürlich. Die schädlichen Dummköpfe haben jetzt bewiesen, daß sie diese Bezeichnung verdienen.

  10. Egal, wie viel Wärme produziert wird.
    Irgendwo habe ich gelesen, dass Wärmepumpen auch das Wasser erhitzen sollen.
    Duschen, baden, abwaschen, Hände waschen…
    Und das dann das ganze Jahr über mit einem Ding, das niemals etwas anderes als eine Elektroheizung war!

  11. Momentan gebrauchte Leistung an Strom in Deutschland am 08.09.2023 um 19 Uhr: 59 Gigawatt. Rund 30.000 Windkraftanlagen liefern davon im Moment rund ganze 2 Gigawatt (3,3 Prozent!), Solarenergie 0,9 Gigawatt (1,5 Prozent, Quelle: electricity maps). In Zukunft fallen Kohlekraftwerke, die im Moment noch einen Großteil der Lücke füllen, weg. Bei den oben genannten erforderlichen Leistungen für Wärmepumpen sehe ich dann schwarz. Oder sehe ich da was falsch?

  12. Im Parlament, und noch mehr in der Regierung, sitzen nur MINT-Versager die den Unterschied zwischen Leistung und Energie gar nicht kennen. Entsprechend fallen die Gesetze dann aus. Und der Schlafmichel wird erst wach wenn ihm der Allerwerteste festfriert…..

  13. Das macht nichts!

    .Deutsche in großen Wohnungen werden gekündigt oder enteignet, ss kommen dafür Migranten hinein.

    Deutsche Bewohner von Alten-und Pflegeheimen werden gekündigt, dafür kommen Migranten hinein.

    Deutsche Schüler haben keinen Unterricht in Schulen, und Studenten keine Vorlesungen in Hörsälen, dafür sind da Migranten drin.

    Deutsche werden nicht mehr in Krankenhäusern behandelt, dafür leben da Migranten drin.

  14. Ach, dafür hat man seit 2015 Deutschland mit Fachkräften geradezu überschwemmt. Um in 7 Jahren 5 Mio Wärmepumpen einbauen zu können. Ich muss schon sagen: sehr vorausschauend. Wir bilanzieren dann 2030, wenn die Sonne es aufgegeben hat, gegen das CO2 anzuscheinen und vor den Klimapriestern kapituliert. Bitte den Termin schon mal vormerken.

  15. Da wenigstens bei Tichy der Beruf des Journalisten noch ernst genommen wird, kann später keiner behaupten, man hätte es ja nicht wissen können.

  16. Eine Ergänzung hierzu: eine kWh Strom kostet ca. 40ct, eine kWh Gas ca. 10ct. Somit muss eine Wärmepumpe im Mittel einen COP von 4 bringen, damit das Heizen von den Kosten her Gas entspricht. Damit sie überhaupt Kosten einspart, muss der COP bei 5 oder höher liegen, was illusorisch ist. Wer also meint, mit einer Wärmepumpe Heizkosten sparen zu können, beherrscht nicht einmal einfachste Grundrechenarten. Vor 3 Jahren war übrigens das Verhältnis von Strom- zu Gaspreis pro kWh bei ca. 6 und der Betrieb von Wärmepumpen noch größere Geldvernichtung. Dieser Zusammenhang ist so simpel, dass man sich doch wundert, dass kaum jemand den versteht.

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