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Willi Gebken sagt es geraderaus

Gedanken eines (noch) freien Bauern in Zeiten von Corona

30.03.2020

| Lesedauer: 2 Minuten
Corona hat es an den Tag gebracht. Jahrelang wurden die Bauern diffamiert und verunglimpft, seit Corona werden sie verhöhnt und verspottet.

Bauern werden in Zeiten von Corona dringend benötigt. Händeringend schmiert die Politik ihnen jetzt öffentlich Honig ums Maul, adelt sie sogar als systemrelevant, Hauptsache die Regale bleiben mit dem gewohnten Überfluss gefüllt. Zwei Tage ohne Nahrung bedeuten Bürgerkrieg. Die Bauern rackern 24 x 366 Tage dafür, dass unsere Gesellschaft und alle, die von ihr profitieren, nicht innerhalb weniger Stunden in der Geschichte verdampfen.

Die Bauern werden aber auch gebraucht, damit die riesigen Heere vollalimentierter Landwirtschaftskontrolleure eine Existenzberechtigung nachweisen können und damit die guten Bessermenschen mit dem Finger auf „die“ Wurzel aller Übel dieser Welt zeigen können. Bauern werden gebraucht, damit die Wasserversorger vom Zerstörungswerk ihrer Tiefenbrunnen und die Kommunen vom Versagen ihrer Abwasserpolitik ablenken können.

Bauern werden gebraucht, damit Spendensammelkonzerne Argumente für noch mehr Spenden erfinden können und landwirtschaftsfremde Aufkäufer von Bauernland ihren Geldgebern auch zukünftig hohe Renditen in Hochglanzbroschüren versprechen können.

Bauern werden gebraucht, damit der unersättliche Landfraß von Kommunen und Umweltverbänden auch zukünftig durch Effizienzsteigerungen kompensiert wird und die CDU die Bauern als Morgengabe auf dem Altar einer zukünftigen schwarz-grünen oder grün-schwarzen Bundesregierung opfern kann.

Wie vielseitig so ein Bauer doch ist! Aber spätestens am vergangenen Freitag hat auch der letzte von ihnen verstanden, was er in den Augen der Mächtigen wirklich ist. Willkommen in der realen Welt! Vom Leibeigenen des Mittelalters unterscheidet sich der moderne Bauer lediglich noch in der Anzahl der Pferdestärken die er so eindrucksvoll durch Berlin gesteuert hat.

Am Freitag wurde auf Druck aus Berlin mit der neuen Düngeverordnung erneut das Tor in die Knechtschaft sperrangelweit aufgestoßen. Die Abstimmung darüber wurde eine Woche vorgezogen. Aus Angst, dass sich doch noch die Fakten über die gefakte Nitratbelastung  ihren Weg in die Öffentlichkeit bahnen könnten. TE hatte darüber berichtet.

Schlag gegen die Landwirtschaft soll vorgezogen werden

Missbrauch der Corona-Krise

Schlag gegen die Landwirtschaft soll vorgezogen werden

Nur Corona hat Frau Klöckner und Frau Schulze die gut dotierten Posten gerettet. Die beiden hätten sonst erklären müssen, warum sie den Computerspielereien des Umweltbundesamtes mehr Glauben schenken, als echten Nitratmessungen, die das Gegenteil beweisen.

Seit Samstag überschlagen sich die Videobotschaften der Landespolitiker an die Bauern. Um die Bauern trotz kalter Enteignung wieder auf Linie zu bringen, wird „großzügige Unterstützung“ versprochen. Bauern kennen das. Jeder Antrag bringt neue Abhängigkeiten und neue Bürokratie. Das Heer der Landwirtschaftskontrolleure wird weiter wachsen. Von „Verantwortung zum Wohle des Landes“ war auch die Rede. Ach wirklich? Ist es wirklich zum Wohle des Landes, wenn der Rechtsstaat auf Lügen baut?

Den Gipfel von Hohn und Spott aber hat die CDU auf Facebook erklommen. „Ähre wem Ähre gebührt“ betitelt sie ein biblisch anmutendes Foto von Getreideähren in geöffneter Bauernhand. Psychologisch ist es klar, was das bedeutet. Die „Ehre“ will oder kann man den Bauern dann doch nicht zugestehen und weicht verschämt auf dieses Wortspiel aus. Nein, nach 20 Jahren der Verunglimpfung und Diffamierung haben die Bauern nichts Gutes mehr zu erwarten. Corona hat es an den Tag gebracht.

Wilhelm Gebken führt einen Biobetrieb zusammen mit seiner jüngsten Tochter. Seine Ehefrau bewirtschaftet einen konventionellen Betrieb.

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45 Kommentare

  1. Es ist eine Schande wie in Deutschland Landwirte denunziert und schikaniert werden.
    Leider unter Beteiligung der gesamten SED 2.0: LINKEGRÜNESPDCDU.

  2. Wo ist die cdu stark? Auf dem Land! Ihr habt gewählt=gesät= bestellt. Nur folgt die Lieferung=Ernte=Vorschriften. Werdet ihr so klug sein vor der nächsten Wahl das Gehirn einzuschalten? Oder gilt auch dann: Die dicksten Kartoffeln haben die dümmsten Bauern? (Die Änderung ist Absicht) Oder noch passender: Die dümmsten Kälber wählen ihre Schlachterin selber.

    • Diese Häme ist wohlfeil. Und zynisch. Also unanständig.
      Wetten? Man wählt auf dem Lande nicht CDU, weil die so toll sind, sondern weil die linksgrünen Dumbaddl noch viel gefährlicher sind. Wie das alte Sprichwort schon sagt: gefährlich wird der Dumme nur, wenn er fleißig wird. Und die Grünroten SIND fleißig.

  3. Der Chefredakteur des Landwirtschaftlichen Wochenblatts aus Münster hetzt in der letzten Ausgabe: “ Der Feind steht rechts“. Es ist schon bemerkenswert, dass selbst in biederen Fachzeitschriften die Redakteure auf Merkelkurs getrimmt sind. Man warnt eindringlich vor dem “ Einsickern“ von AfD- Leuten in Schützen- Landfrauen und sonstigen Vereinen. Vor dem Einsickern von CDU- Leuten, die mit zu den Hauptverantwortlichen des Höfesterbens gehören, hat allerdings noch nie jemand dieser Merkelhörigen gewarnt.

  4. Das grundlegende Merkmal bei hinterhältigen Schreibtischtätern ist ja, dass sie sich völlig sicher vor ihren Opfern wähnen. Hier sollten die Bauern vielleicht den Hebel ansetzen. Also z.B. eine nicht angemeldete Demonstration mit sagen wir 500 Traktoren inkl. gefüllten Gülle-Anhängern direkt auf dem Gelände des UBA abhalten. Man kann sicher gemeinsam den Pförtner überreden, die Schranke zu öffnen und eingelassen zu werden. Dann kann das Thema gründlich direkt vor Ort mit den Akteuren der „Agrarwende“ ausdiskutiert werden, sozusagen „Auge in Auge“, an Ort und Stelle. Das wird Eindruck hinterlassen.
    Darüber hinaus muss ja festgehalten werden, dass sich die Agrarpolitik inzwischen völlig losgelöst hat von der Realität und den Bedürfnissen der deutschen Landwirte. Ehrlich gesagt, als Landwirt würde sich da auch meine Dokumentation und Buchführung von der Realität und den Bedürfnissen der EU-Bürokratie loslösen. Schon allein aus reiner Notwehr.
    Ansonsten muss man leider sagen: Leute, die immer wieder Politiker wählen, von denen sie nur ver*rscht werden anstatt diejenigen, die tatsächlich ihre Interessen vertreten, ist kaum zu helfen.
    Trotzdem: als „Aufgeklärte Verbraucher“ stehen wir voll und ganz hinter unseren Landwirten!

  5. DIE Bauern. Es gibt nicht DIE Bauern, genausowenig wie es DIE Lehrer oder DIE Frauen gibt. Jeder ist anders.

  6. Es ist einfach unfassbar, wie die Regierung , besonders aber die Grünen, Sie zum „Hampelmann“ machen! Erst sind Sie jahrelang die Bösen, dann wird die höchst umstrittene Düngeverordnung durchgepeitscht und nun wird sich bei Ihnen eingeschleimt! Widerlich! Aber Sie durchschauen das Spiel!Wehren Sie sich!

  7. Solange die Dummstädter weiter gefüllte Teller haben, nutzen die Bauern ihre Macht nicht. Dabei bestehen derzeit ja günstige Bedingungen für einen Streik: Es gibt billige Kredite und offenbar sogar ALG II ohne Prüfung des Vermögens (z. B. Immobilien). Nur Einkommen wäre wohl schädlich – doch das hätte man ja nicht. Es reicht ja vielleicht auch zunächst die Verknappung ausgewählter Produkte, die sich z. B. auch gut lagern lassen. Davon verstehen die Bauern aber weit mehr als ich. Nur Druck kann man am besten ausüben, wenn Politiker und Medienvertreter es am wenigsten wünschen. Derzeit siegt die grüne Matrix.

  8. „Wer also als junger Mensch Landwirt werden will, der soll es machen, aber er sollte neben seiner Ausbildung Englisch oder Russisch lernen und rechtzeitig bei den entsprechenden Konsulaten vorsprechen.“
    Sie haben ja so recht! Dasselbe gilt allerdings auch für uns Ärzte, ebenso für Apotheker, MTAs und Pfleger, Ingenieure, Mathematiker, Naturwissenschaftler usw. – eben alle, die sinnvolle Arbeit leisten und dafür jetzt zum verzichtbaren Ausschuss im linksgrünen Überwachungsstaat gehören.

  9. Es geht schon los mit den ersten Plünderungen in Europa. https://www.welt.de/politik/ausland/article206881537/Sizilien-Wir-haben-kein-Geld-um-zu-bezahlen-wir-muessen-essen.html
    China kauft fast alles was möglich ist auf dem Weltmarkt. Die Produktion von Schweinefleisch ist dort wegen ASP total eingebrochen.
    Russland hat die Grenzen für Ausfuhren von Getreide geschlossen. Auf dem Agrarmarkt sind fast alle Preise innerhalb einer Woche um ca 12% gestiegen.
    Das ist erstmal noch nicht viel, aber in Verbindung mit einem extrem fallenden Rohölpreis ist das fast eine Ausnahmesituation. Normalerweise zieht ein fallender Ölpreis alle Agrarprodukte mit nach unten.

    • Der „Dank“ nützt uns Ärzten, Pflegern, MFAs und MTAs wenig, wenn wir wegen mangelhafter Ausrüstung unsere eigene Gesundheit riskieren. Ansonsten ergeht es uns auch ähnlich wie den Bauern. Leere Worte in der Krise sind billig und symbolkräftig für’s nicht betroffene Wahlvolk, aber nach der Krise ist vor der Krise: es wird weiter bürokratisiert und auf unsere Kosten gespart wie eh und je, 5-Sterne-Leistung zum 2-Sterne-Preis gefordert, auch Diffamierung ist uns Ärzten und Apothekern wahrlich nicht fremd. Deshalb an alle Landwirte: Wir leiden mit Euch!

  10. Liebe Bauern, dann hört auch ENDLICH auf, die CDU, in Bayern die CSU oder die Freien Wähler – oder eine der linklen Parteien zu wählen. DANN und nur dann hört das alles auf. Viele von Euch sind Schäfer – Ihr wißt ja, die nur die dümmsten Schafe wählen sich ihren Schlächter selbst.
    Oder?

    • Genau so ist es. Die Aber stattdessen gewinnt die CDU deutlich an Zustimmung laut Umfragen. Alles wie gehabt. Trump doof, Putin ein Verbrecher, Erdogan, die Chinesen sowieso, nur M kann uns jetzt noch retten.

  11. Kann mir bitte jemand helfen? Ich verstehe nicht, wem die Düngeverordnung hilft und warum sie (wahrscheinlich) auf falschen Zahlen beruhend, seitens der EU „durchgedrückt“ wurde. M.a.W. ich verstehe die Hintergründe nicht.

    • Es geht um den Machterhalt der Umweltaktivisten, oder besser Umweltterroristen, jedenfalls können die halt nichts anderes als fleißigen Menschen Knüppel zwischen die Beine zu werfen… egal ob auf Landes-, Bundes- oder EU-Ebene… Wichtigtuer mit 2 linken Händen halt.

      • Stimmt!

  12. Von langer Dauer wird der Zustand einer Planwirtschaft in Deutschland nicht sein … jeder weiß es: Der Deutsche Michel pennt lange … oft zu lange und dann kommt immer eine Art Tsunami, mal positiv und mal negativ – aber das ist sicher: Hunger + Wirtschaftskrise bedeutet Krawall.

    • Aus diesem Grund wird ja gerade die Bundeswehr für den Inlandseinsatz gerüstet. Angeblich zur Hilfe wg. Covid 19. Wozu die dann allerdings bewaffnet eingesetzt werden, lässt Schlimmes ahnen.

  13. Der nachdenkliche Paul

    Erst am Wochende habe ich in der aktuellen Ausgabe von TE das Interview unter dem Titel „Zerstören die Bauern das Land?“ von Holger Douglas mit dem im Emsland ansässigen Bauern Wilhelm Gebken gelesen und war entsetzt über soviel Missachtung und Unkenntnis unserer „Fachexperten“ in der Politik.

    Die Nitratwerte im Boden spielen laut Aussage von Herrn Gebken dabei bis auf wenige Messstellen keine Rolle. Ganz besonders hat er sich über die grünen Landwirtschaftsfunktionäre ausgelassen.

    „Wie schauen die darauf, dass grüne Landwirtschaftfunktionäre Ihnen, den Landwirten, sagen wollen, wie es geht, und wie Sie es besser machen sollen?

    Das ist nur noch Wahnsinn. Man kann gedanklich kaum verarbeiten, wenn jemand kommt, der überhaupt nicht weiß, was hier passiert, den Boden nicht kennt, noch nicht einmal weiß, ob es Weizen ist, oder ob es Kartoffeln sind, und der mir dann erzählen will, ich müsse irgendetwas tun, damit die Umwelt nicht so belastet wird. Der mir dann sagt, ich muss Humus bilden, wozu ich ja Stickstoff brauche, mir aber gleichzeitig sagt, Stickstoff darfst du nicht düngen, dann haben wir das böse Nitrat im Grundwasser. Der also noch nicht einmal den Zusammenhang von der Humusbildung mit Stickstoff kennt, und der die Ursachen von Nitrat im Grundwasser nicht begriffen hat.

    Denn nicht der Stickstoff ist die Ursache für Nitrat im Grundwasser, sondern der Sauerstoffgehalt des Bodenwassers. Bei hohen Sauerstoffgehalten kann keine Denitrifikation stattfinden. Das Bodenleben kann den Stickstoff nicht in Luftstickstoff umsetzen, der dann gasförmig als N2 in die Atmosphäre entweicht.

    Das haben wir gerade hier auf diesen leichten Böden. Die sind durchlässig, man kann auch sagen: Die sind inkontinent. Mit dem Wasser kommt auch der Sauerstoff nach unten. Das Bodenleben schafft es nicht, den Stoffwechsel so umzustellen, dass es von der Sauerstoffatmung auf die anaerobe Atmung umsteigt. Und Leute dies das nicht kapieren, haben die Lizenz, den Bauern Vorschriften machen zu können?“

    https://www.tichyseinblick.de/meinungen/bauernproteste-zerstoeren-die-bauern-das-land-oder-schaffen-sie-kulturlandschaft/

    • Links-Grüne Schwachköpfe, die bestenfalls an die Ideologie ihrer Schein-Experten
      glauben! Der politischem Clique dieser Links-Grünen geht es aber nur darum – über die Bevölkerung mit Beschuldigungem und Bedrohungs-Ängsten die Macht durch
      Wahlen zu bekommen – um die Sozialistische Staats-Diktatur einzupeitschen!

    • „…wenn jemand kommt, der überhaupt nicht weiß, was hier passiert, …, und der mir dann erzählen will, ich müsse irgendetwas tun, damit…“ – Willkommen im produzierenden Gewerbe!

  14. Nun schlägt zurück, was laaaaange Jahre von den Bauern selbst gewählt und gesponsert wurde – der / die / das Christdemokrat. So nah mir das Leiden der Bauern auch geht (ich kaufe viele Grundnahrungsmittel bei meinem Bauern nebenan, der schon laaaange den Schwätzern der Union abgeschworen hat), sie alle haben sich stets selbst vor den Karren der Politik spannen lassen, mit all ihren hochbezahlten Verbands-Lobbyisten. Jetzt fehlt denen mal wieder das Kreuz, sich gegen Brüssel, Berlin UND Klöckner-Merkel gerade zu machen. Über die Klinge des eigenen Machterhalts lassen die beiden netten Damen und ihre Claqueure noch nicht gezählte Bauern, deren Familien und Höfe. Ein paar Jahre werden „Andere“ auf deren Äckern per GPS herumfahren bis die Böden zu Beton verdichtet nur noch Steppe oder Sumpf sein werden. Aber wie schon lange gewusst: „Wie gewählt – so geliefert.“ und dieses Mal sind halt die CDU treuen Bauern geliefert.

    • Woher wissen Sie denn, dass alle Bauern die Christdemokraten gewählt haben? Davon mal abgesehen, dass die einzige konservative Partei nur noch die AfD ist, die man ja nicht wählen darf.

      • Die Bauern und die Flüchtlinge stellten in ihrer großen Mehrheit jahrzehntelang das steife Rückgrat der CDU dar – obwohl Agrarpolitik auch damals schon hieß, im Interesse vor allem der französischen Bauern zu handeln.
        Denn unsere Bauern gehörten von Anfang an zur Manövriermasse der Europäischen Gemeinschaften und ganz gewiss nicht zum Vorteil Deutschlands.

  15. Erst am Wochende habe ich in der aktuellen Ausgabe von TE das Interview unter dem Tietel „Zerstören die Bauern das Land?“ von Holger Douglas mit dem im Emsland ansässigen Bauern Wilhelm Gebken gelesen und war entsetzt über soviel Missachtung und Unkenntnis unserer „Fachexperten“ in der Politik.

    Die Nitratwerte im Boden spielen laut Aussage von Herrn Gebken dabei bis auf wenige Messstellen keine Rolle. Ganz besonders hat er sich über die grünen Landwirtschaftsfunktionäre ausgelssen.

    „Wie schauen die darauf, dass grüne Landwirtschaftfunktionäre Ihnen, den Landwirten, sagen wollen, wie es geht, und wie Sie es besser machen sollen?

    Das ist nur noch Wahnsinn. Man kann gedanklich kaum verarbeiten, wenn jemand kommt, der überhaupt nicht weiß, was hier passiert, den Boden nicht kennt, noch nicht einmal weiß, ob es Weizen ist, oder ob es Kartoffeln sind, und der mir dann erzählen will, ich müsse irgendetwas tun, damit die Umwelt nicht so belastet wird. Der mir dann sagt, ich muss Humus bilden, wozu ich ja Stickstoff brauche, mir aber gleichzeitig sagt, Stickstoff darfst du nicht düngen, dann haben wir das böse Nitrat im Grundwasser. Der also noch nicht einmal den Zusammenhang von der Humusbildung mit Stickstoff kennt, und der die Ursachen von Nitrat im Grundwasser nicht begriffen hat.

    Denn nicht der Stickstoff ist die Ursache für Nitrat im Grundwasser, sondern der Sauerstoffgehalt des Bodenwassers. Bei hohen Sauerstoffgehalten kann keine Denitrifikation stattfinden. Das Bodenleben kann den Stickstoff nicht in Luftstickstoff umsetzen, der dann gasförmig als N2 in die Atmosphäre entweicht.

    Das haben wir gerade hier auf diesen leichten Böden. Die sind durchlässig, man kann auch sagen: Die sind inkontinent. Mit dem Wasser kommt auch der Sauerstoff nach unten. Das Bodenleben schafft es nicht, den Stoffwechsel so umzustellen, dass es von der Sauerstoffatmung auf die anaerobe Atmung umsteigt. Und Leute dies das nicht kapieren, haben die Lizenz, den Bauern Vorschriften machen zu können?“

    https://www.tichyseinblick.de/meinungen/bauernproteste-zerstoeren-die-bauern-das-land-oder-schaffen-sie-kulturlandschaft/

  16. >> … »Was hast du angerichtet? Das ist kein Spielzeug nicht!
    Wo du es hergenommen, da trag es wieder hin!
    Der Bauer ist kein Spielzeug, was kommt dir in den Sinn!

    Sollst gleich und ohne Murren erfüllen mein Gebot:
    Denn, wäre nicht der Bauer, so hättest du kein Brot;
    Es sprießt der Stamm der Riesen aus Bauernmark hervor,
    Der Bauer ist kein Spielzeug, da sei uns Gott davor!« … <<

    Leute meiner Generation haben "Das Riesenspielzeug", 1831 verfasst von Adelbert v. Chamisso, schon früh in der Schule kennengelernt, auch wenn sie, anders als ich, nicht dem bäurischen Milieu entstammten.

  17. Sehr schön geschrieben.
    Danke für die Berichterstattung an das TE Team und insbesondere Herrn Douglas.
    Ich hätte nichts davon mitbekommen, wenn es Sie nicht gäbe und wenn ich nicht Landwirte im Bekanntenkreis hätte.

  18. Ich habe das miterlebt. Plötzlich waren die Grünen nicht mehr verhasst, wie zuvor. Man hat halt gemeint, als „Energiewirt“, so der grüne Slogan, von dem grünen Nachhaltigkeitswahn profitieren zu können. Eine Zeitlang ging das ja auch gut, für einige bis heute.
    Das dicke Ende kommt noch, wenn die Windräder abgebaut werden müssen und der Landbesitzer der letzte ist, den dann die Hunde beißen.

  19. Es gibt hier leider einen kleinen aber feinen Denkfehler. Die Verfügbarkeit der Lebensmittel in den Supermärkten suggeriert der neuen urbanen Mittelschicht, dass an Lebensmitteln kein Mangel ist. Importware, egal von wo auch immer, füllt die Regale auf. Heute gibt es Superfood, exotische Lebensmittel, die unter erbärmlichen Bedingungen in dritte Welt Ländern erzeugt, für einen Spotpreis in Deutschland verschachert werden und die heilige Kuh Bio, dessen Mehr- und Ernährungswert eher zweifelhaft ist. Wir werden damit in der Lieferkette noch ein Stück mehr abhängig on anderen Ländern. Wir importieren dann Energie, Öl und Kohle, Rohstoffe für Medizin, Antibiotika, Kleidung, dann Nahrungsmittel, … . Was wird in Zukunft in Deutschland noch produziert werden, um den Wasserkopf zu bezahlen und diejenigen zu unterstützen, die dann in soziale Unterstützung zurückfallen? Was wird, wenn wir die Importe nicht mehr bezahlen können. Gibt es dann wieder ein Bereich Kommerzielle Koordinierung (BKK), kurz KoKo, der in der DDR zumindest die Bonzen mit Waren versorgt hat. Der Rest steht dann Schlange für die Dinge, die es u.U. nur als Bückware gibt.

    • Sehr guter Kommentar! Mein Schwager aus der Stadt isst auch nur noch Chia-Brötchen, alles andere ist unter seinem Niveau. Meine Schwester, auch Stadtkind und leider sehr grün, liebt Avocados.

  20. Die Hauptschuldigen sind das linksgrüne Umweltministerium, das tiefgrüne Umweltbundesamt und die von grünen NGOs unterwanderten EU-Institutionen.
    Ministerium und UBA lieferten der EU mit manipulierten Messdaten die freudig erwartete Munition, mit der sie jetzt die deutsche Bauernschaft zu erschießen gedenkt.
    Ähnliches geschieht ja auch gerade mit der deutschen Autoindustrie.
    Die große Sauerei der CDU war, dass sie das Ganze zugelassen hat und weiter zuläßt.
    Natürlich kuschen alle vor Merkel, die ihren Traum von Schwarz-Grün nicht gefährden will durch notwendigen Personalaustausch in den grünen Agitprop-Ämtern.
    Und die als Ministerin getarnte Weinkönigin sagt dazu … garnichts.
    Frau Minister, wie wäre es z.B., den Schaden der Ernteverluste durch Unterdüngung gegenzurechen gegen die angeblichen Gefahren durch zu viel Nitrat. Da käme der Großbetrug an den Bauern und am gesamten Land schnell zum Vorschein.
    Na, eventuell hat die Corona-Krise doch noch was Gutes, und der deutsche Michel lernt Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden und zeigt das auch bei der Stimmabgabe auf dem Wahlzettel.

    • Bei zu vielen Micheln ist irgendwas in der Sozialisation ganz schön „verrückt“ – und mit einem baldigen Lernerfolg Richtung „Vernunft“ oder „Verantwortung“ ist leider nicht zu rechnen:
      Raymond Unger erklärt die ‘Generation Babyboomer‘ und weshalb das Ganze ohne Untergang nicht mehr in den Normalmodus zurückgefahren werden kann: „Warum das transgenerationale Kriegstrauma die deutsche Gesellschaft spaltet“
      https://www.youtube.com/watch?v=pPZkmk3PyEw

    • „…der deutsche Michel lernt Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden und zeigt das auch bei der Stimmabgabe auf dem Wahlzettel.“
      Wenn man aktuellen Umfrageergebnissen vertraut, ist offensichtlich das Gegenteil der Fall.

    • Was soll man von einer Weinkönigin, oh, nein, Entschuldigung, was soll man von einer Ministerin halten, die mit ihrer Familie den weiten Flug antritt, um im schönen, sonnigen Südafrika zu heiraten.

    • Die Schwarz-Linken sollen im Aufwind sein, weil der deutsche Bürger das Krisen-Management so toll findet!!!

  21. „Ähre wem Ähre gebührt“
    Zum Schaden noch den Spott.
    Hauts euch über die Häuser mit solchen Sprüchen !

    Wo ist der Florian Geyer von Heute ?
    Ich hab 3-4 Sensen in der Garage.
    Wer noch eine braucht, kann sich melden.

  22. Der Worte sind genug gewechselt……verbale Anbiederung
    und Klatsch-Orgien auf Balkonen zeigen nur die Hilflosigkeit
    der Versager in Politik und Verwaltungen. Bauern, Ärzte und
    Pflegepersonal sollten sich JETZT an die Schandtaten der
    Diletanten erinnern. Die haben jetzt alle die Hosen voll–
    ICH WILL , DAS IHR ANGST HABT !! Sie wissen es eben
    besser , sollen sie säen und ernten für ein “ Vergelts Gott “
    sollen sie Patienten therapieren und pflegen mit selbstgeschneiderter
    Schutzkleidung.Mal sehen , wie lange sie durchhalten. ,
    Die Großmäuligkeit wird denen schnell vergehen. EU-Bonzen
    aufs Feld !!

  23. „Nein, nach 20 Jahren der Verunglimpfung und Diffamierung haben die Bauern nichts Gutes mehr zu erwarten.“

    Wer einen funktionierenden Verstand und ein zuverlässiges Bauchgefühl hat, und die letzten Jahre mit offenen Augen und Ohren das Geschehen im Land verfolgt hat, konnte diese Entwicklung vorhersehen.

    Leider haben die Bauern Berlin-Mitte nicht gepflügt, oder zumindest einen langen Atem bewiesen. Der Druck reichte aus, die Gegenseite an den Verhandlungstisch zu bekommen, und nun hat die Gegenseite den Spieß rumgedreht.

    So kommen nun auch die Bauern unter’s (virtuelle) Schafott. Einen nach dem anderen konnten und können sich diese Regierung und ihre Vasallen vorknüpfen und neutralisieren. Bis sie am Ende gewonnen haben werden. Divide et impera…das hat Merkel tatsächlich zur Königsdisziplin vervollkommnet.

    • Die vielen lieben Bäuerlein haben es doch all die Jahre mit sich machen lassen, brav die Merkel Truppe gewählt (höchste CDU Werte im Bauernland Niedersachsen). Die Bauern sind nur ein kleiner Anfang dessen, was dem gesamten Land bevorsteht. Sparer, für’s Alter Vorsorgende und viele andere mehr werden für diese EU geopfert, bis nix mehr da ist zum opfern. Dann sind auch all die Büchsenspanner verschwunden. Grosse-Brömmer braucht sich schon jetzt nicht mehr in seinem „Wahl“-Kreis blicken lassen …

      • Ich komme aus dem tiefsten bäuerlichen Niedersachen und viele Bauern haben die CDU schlicht und einfach gewählt, weil sie Christen sind. Nicht wegen Merkel und Co. Also, reden Sie bitte von Dingen, von denen Sie Ahnung haben!

      • Unwissende Christen???

      • Meine Güte – können Christen etwa nicht ihre persönlichen Glaubensvorstellungen außen vor lassen, wenn es um politische Sachfragen geht? Und folgen sie blind jeder Bewegung, die sich selbst als „christlich“ vermarktet?

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