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G20-Demonstranten liegen falsch

G20 – Kapitalismus ist nicht das Problem, sondern die Lösung

06.07.2017

| Lesedauer: 5 Minuten
Ob sie nun friedlich demonstrieren oder gewalttätig: Die Demonstranten in Hamburg eint eines: Die Überzeugung, dass der Kapitalismus an allen Übeln der Welt schuld sei.

Der Kapitalismus ist nicht die Ursache der Probleme auf dieser Welt, sondern die Lösung. Diese These mag Sie überraschen, denn der Kapitalismus hat in Deutschland und Europa keinen guten Ruf. Er ist angeblich Schuld an allem, was beklagenswert ist in der Welt: am Hunger, an der Not in Afrika, an Krisen und Kriegen. Stimmt das? Lassen wir mal einen Moment alle Theorien beiseite und schauen uns das Beispiel einiger Länder an:

Chinas Aufstieg

China, das auf dem G20-Gipfel eine wichtige Rolle spielt, gilt offiziell als kommunistisches Land. Überall kann man noch Mao-Bilder sehen. Und tatsächlich handelt es sich politisch um eine Diktatur. Doch wirtschaftlich haben sich die Chinesen nach dem Tod von Mao Tse-tung (1976) Stück für Stück dem Kapitalismus zugewandt. 1978 begann die Hinwendung Chinas zur Marktwirtschaft. Die Folge war, dass zwischen 1981 und 2001 der Anteil der unter dem Existenzminimum lebenden Bevölkerung von 53 auf 8 Prozent zurückging. Allein durch die Aufhebung der sozialistischen Kollektivierung der Landwirtschaft sank 1981 bis 1987 der Anteil der Bevölkerung Chinas, der in extremer Armut lebt, auf ein Drittel. Das Beispiel Chinas zeigt, dass mehr Ungleichheit auch für die Armen nicht schlecht sein muss: In China hat sich die Ungleichheit durch die Einführung der Marktwirtschaft extrem verstärkt und laut einer Studie der Universität Peking besitzen die reichsten 1 Prozent der Chinesen so viel wie ein Drittel der übrigen Bevölkerung, während die ärmsten 45 Prozent der Chinesen lediglich über ein Prozent des Wohlstandes verfügen. Die Schere zwischen Arm und Reich, die von den Hamburger Demonstranten so beklagt wird, geht also weiter auseinander: Aber ist das schlimm, wenn es der breiten Masse der Menschen damit besser statt schlechter geht?

Asien und Afrika im Vergleich

Angela Merkel hat Afrika zu einem Schwerpunktthema des Gipfels gemacht und die CDU ist ganz stolz, dass sie in ihrem Wahlprogramm einen „Marshallplan für Afrika“ fordert. Doch gute Absichten sind das eine, Fakten das andere: In den vergangenen Jahrzehnten hat mindestens ein Dutzend Schwellenländer (überwiegend in Asien) ein enormes Wirtschaftswachstum erlebt und Hunderte Millionen sind aus der Armut in die Mittelschicht aufgestiegen. Der Grund ist, dass diese Länder – so wie China – mehr Kapitalismus gewagt haben. Aber im selben Zeitraum ist es vielen Entwicklungsländern, vor allem im subsaharischen Afrika, nicht gelungen, ein beständiges Wirtschaftswachstum zu erzeugen, viele haben sich sogar zurückentwickelt. Hunger und schreiende Armut in diesen Ländern können keinen Menschen mit einem Herz kalt lassen.

So wie die G20-Demonstranten eine Umverteilung zu Lasten der Reichen in Ländern wie Deutschland fordern, so fordern sie auch eine Umverteilung zu Lasten der reichen Industrieländer im globalen Kontext. Das klingt menschen-freundlich und spontan möchte man zustimmen. Die Fakten zeigen jedoch: Das Konzept der Entwicklungshilfe ist gescheitert. Die Erfahrung zeigt, dass ausländische Hilfszahlungen korrupte Regierungen stützen, indem sie sie mit frei verfügbarem Geld unterstützten. Diese korrupten Regierungen blockieren die Rechtsstaatlichkeit, die Etablierung von transparenten politischen und zivilgesellschaftlichen Institutionen, den Schutz der bürgerlichen Rechte. Dadurch machen sie zugleich einheimische wie ausländische Investitionen in ihren armen Ländern unattraktiv.

Denn die korrupten Staatsangestellten entscheiden nicht im Interesse des Allgemeinwohls als vielmehr nach Maßgabe der Selbstbereicherung. Große Summen an Hilfsgeldern und eine Kultur der Entwicklungshilfe-Abhängigkeit ermutigten die afrikanischen Regierungen zudem, die unproduktiven öffentlichen Sektoren weiter aufzublähen, um Günstlinge zu belohnen. Entwicklungshilfe, dies wird durch zahlreiche Studien belegt, stört die Entwicklung, weil das Geld letztlich immer in den Taschen einiger weniger landet. Schon 2002 erkannte der damalige Präsident von Senegal, Abdoulaye Wade: „Ich habe noch nie erlebt, dass sich ein Land durch Entwicklungshilfe oder Kredite entwickelt hat. Länder, die sich entwickelt haben – in Europa, in Amerika; oder auch in Japan oder asiatische Länder wie Taiwan, Korea und Singapur -, haben alle an den freien Markt geglaubt. Das ist kein Geheimnis. Afrika hat nach der Unabhängigkeit den falschen Weg gewählt.”

Dambisa Moyo, eine Schwarzafrikanerin aus Sambia, die in Oxford und Harvard studierte, zeigte auf, dass in den vergangenen 50 Jahren weltweit zwei Billionen Dollar für Entwicklungshilfe ausgegeben wurden, die Hälfte floss nach Afrika. Dennoch habe, so Moyo, die Armut gerade dort massiv zugenommen. Mehr als die Hälfte aller gescheiterten Staaten liegt in Afrika. Und die afrikanischen Länder, die am meisten Entwicklungshilfe bekommen, weisen die niedrigsten Wachstumsraten auf. Moyo hat in ihrem Buch „Dead Aid. Warum Entwicklungshilfe nicht funktioniert und was Afrika besser machen kann“ nachgewiesen, wie wirkungslos und sogar kontraproduktiv diese Entwicklungshilfe war. „Dieses Modell hat nirgendwo auf der Welt wirtschaftlichen Aufschwung gebracht“, so Moyo. „Dabei wissen wir, wie es geht. Wir haben gesehen, welche Konzepte die Armut in China, Indien, Südafrika und Botsuana vermindert haben. Diese Länder haben auf den Markt als Motor für Wirtschaftswachstum gehört.“

Systemvergleiche in Korea und Deutschland

Deutschland und Korea mussten nach dem Zweiten Weltkrieg unfreiwillig ein Experiment durchführen: Funktioniert ein eher marktwirtschaftliches System besser oder ein eher planwirtschaftliches System? Die DDR brach, wie alle anderen sozialistischen Länder, an ihrer wirtschaftlichen Ineffizienz zusammen. Die Bundesrepublik Deutschland erlebte dagegen mit einem stärker marktwirtschaftlichen System ein gigantisches Wirtschaftswunder und war der DDR zu jedem Zeitpunkt weit überlegen. Heute kann man im Vergleich zwischen Nord- und Südkorea sehen, ob Kapitalismus oder Sozialismus besser funktioniert. Während die Menschen im kommunistischen Nordkorea hungern, erlebte das kapitalistische Südkorea einen Wirtschaftsboom und den Menschen geht es gut.

Index wirtschaftlicher Freiheit

Regelmäßig veröffentlicht die renommierte Heritage Foundation einen Index der wirtschaftlichen Freiheit. Vereinfacht gesagt zeigt er, wie stark ein Land kapitalistisch ausgerichtet ist. Südkorea liegt an Platz 23 (von 188) im vorderen Fünftel, Nordkorea ist auf Platz 188 und damit das wirtschaftlich unfreieste Land der Welt. Eigentlich braucht man für die Kapitalismus-Diskussion nur diesen Index anzuschauen, denn er macht klar: Den Ländern, in denen der Kapitalismus-Anteil höher ist, geht es besser als denen, die auf Staatswirt-schaft bauen. Vorne in der Tabelle finden wir Hongkong, Singapur, Neusee-land, die Schweiz und Australien. Schlusslichter sind Zimbabwe, Eritrea, Kongo, Kuba, Venezuela und Nordkorea. Noch Fragen?

Wen die Antikapitalisten hassen

Antikapitalisten hassen Politiker wie Ronald Reagan, Margaret Thatcher oder Gerhard Schröder, weil diese – bei allen Unterschieden – nach dem Motto handelten: Mehr Marktwirtschaft wagen. Von Gerhard Schröders Reformen (Agenda 2010) profitieren wir Deutschen noch heute, sie sind einer der we-sentlichen Gründe für unsere boomende Wirtschaft. Merkel erntet die Saat, die ihr Vorgänger gesät hat.
Als Ronald Reagan 1981 Präsident der USA wurde, hatte das Land erhebli-che wirtschaftliche Probleme. Die Inflationsrate war zweistellig. Reagans Rezept: Mehr Kapitalismus wagen. Er senkte den Spitzensteuersatz von 70 auf 35 Prozent und die Unternehmenssteuern von 46 auf 35 Prozent. Gleichzeitig setzte er den Rotstift bei den Sozialausgaben an. Die Folge war ein Wirtschaftsboom – und sein demokratischer Nachfolger Bill Clinton war so klug, die Reformen nicht zurückzudrehen.

Als Margaret Thatcher 1979 Premierministerin von Großbritannien wurde, stand das Land vor dem Bankrott. Die Gewerkschaften waren allmächtig und schadeten mit ihren Dauerstreiks der britischen Wirtschaft, die Staatsschulden explodierten, die Inflation und die Arbeitslosigkeit stiegen auf Rekordwerte. Als Thatcher 1990 abtrat, hinterließ sie ein wirtschaftliches gesundes und stabiles Land. Wie erreichte Thatcher diesen Wandel? Indem sie mehr Kapitalismus wagte. Unter Thatcher sank der Spitzensteuersatz von 83 auf 40 Prozent – zugleich wurde die Vermögenssteuer reduziert. Ob British Telecom, British Airways oder andere Unternehmen: Thatcher privatisierte zahlreiche Staatsbetriebe. Für viele Menschen eröffnete dies neue Partizipationschancen – die Zahl der Aktionäre versechsfachte sich in ihrer Amtszeit. Thatcher hatte den Mut, sich mit den allmächtigen Gewerkschaften anzulegen. Konsequent deregulierte sie de Arbeitsmarkt, der am Ende ihrer Amtszeit die geringste Regulierungsdichte von allen OECD-Staaten aufwies.

Gegenbeispiel Venezuela: Der Kapitalismus wird überwunden

Der sozialistische Staatschef Hugo Chavez wollte Venezuela vom Kapitalismus befreien. Die Linken auf der ganzen Welt jubelten ihm zu, Sarah Wagenknecht zeigte sich verzückt über die „Wirtschaftsreformen“ von Chavez, die sie als Modell pries. Für viele derjenigen, die heute in Hamburg gegen G20 demonstrieren, war die Utopie des „Sozialismus im 21. Jahrhundert“ von Chavez eine verheißungsvolle Utopie und sogar ein Modell für Deutschland.

Ergebnis: Die Inflationsrate in Venezuela betrug selbst nach offiziellen Angaben im vergangenen Jahr 800%. Die Inflation löste bereits Anfang 2014 Massenproteste aus, bei denen viele Menschen umkamen. Im Juli 2016 musste Venezuela die Grenze zu Kolumbien für 12 Stunden öffnen, damit die Menschen dort einkaufen konnten. Zuvor war die Grenze schon von 500 verzweifelten Frauen durchbrochen worden, die Lebensmittel im Nachbarland kaufen wollten. In den Supermärkten gab es Schlangen von 500 Metern. Am 12. August 2016 wurden fünf Grenzposten nach Kolumbien geöffnet, und in drei Tagen nahmen über 120.000 Menschen die Gelegenheit wahr, in Kolumbien einzukaufen. Das alles ist absurd. Denn Venezuela ist potenziell eines der reichsten Länder der Welt. Hier lagern 14,7 Prozent der weltweiten Ölreserven (nur in Saudi-Arabien sind es mit 15,7% noch etwas mehr).

Die Befreiung vom Kapitalismus endete in Inflation und Hunger.

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51 Kommentare

  1. Der alte Mercedesbus auf dem Foto, mit dem die linken Faschisten durch Hamburg fahren, hat mit Sicherheit keine Grüne Plakette.
    Da sieht man die Verlogenheit dieser Subkultur.
    Nach sauberer Umwelt schreien, aber die Ersten sein die sie verschmutzen.

  2. Was ich absolut nicht nachvollziehen kann ist, wer da demonstriert. Der Großteil sind Studenten aus Akademikerfamilien, die also wahrscheinlich keine finanziellen Probleme haben. Wofür demonstrieren die? Für die einfachen Anwohner, deren Autos sie abfackeln, bestimmt nicht. Auch wenn sie sich das einbilden mögen.

  3. Was hat denn unser vorherrschendes System noch mit Kapitalismus zu tun ? Es herrscht der pure Geldsozialismus, der die soziale Ungleichheit immer weiter verschärft. Ozeane an Falschgeld werden weltweit täglich gedruckt und zuallererst an die Wohlhabenden verteilt (Finanzwirtschaft, staatsnahe Unternehmen, subventionierte Wirtschaftszweige). An der Basis kommt das ganze Falschgeld überhaupt nicht an. Im Gegenteil: die Erhöhung der Geldmenge führt zu höheren Preisen und folglich zu verminderter Kaufkraft der Armen. Diese Phänomen nennt sich ‚Cantillon-Effekt‘.
    Sowohl unser Geldsystem als auch Gesundheitswesen, Rentensystem, Bildungswesen, Energie(plan)wirtschaft und vieles mehr sind sozialistisch. Hier herrscht Umverteilung, Plan- und Vetternwirtschaft usw, alles bloß kein freier kapitalistischer Wettbewerb ! Es gibt keine bessere Darstellung dieser Missstände als im Buch ‚Geld, Gold und Gottspieler‘ von Roland Baader !

  4. na ja, dem kapitalismus nur postives zuzuschreiben ist genausowenig intelligent wie ihn nur zu verdammen. aber daran krankt es in unserer gesellschaft: diesem dummen schwarz weiß denken. dem lager- und schubladendenken.

    intelligentes fortschrittliches denken ausserhalb engstirnigen lagerwahrheiten ist leider die ausnahme. wäre aber in wirklichkeit… ok, wenn interessierts. lieber weiter auf „die anderen“ schimpfen.

    • Ihre Fortschrittlichkeit sehe ich. Also vorneweg mein Kompliment. So viel Ehre muss sein, für den, dem Ehre gebührt.

      Der Kapitalismus, eingebunden in ein Regelwerk, hat diese Welt vorangebracht. Auswüchse und Exzesse durch Regelüberschreitungen sind nicht dem System zuzuschreiben.

      Was wir allerdings hier in der Bundesrepublik haben und fortschreitend mehr haben, ist ein weichgespülter Sozialismus (wobei die Bandagen härter werden), der sich mit der Camouflage Marktwirtschaft tarnt.

      Man betrachte den Staatsanteil am BSP. Zu Einzelheiten hat weiter oben Christoph W. sich kurz und prägnant geäußert.

  5. Der Unterschied Ost-West ist, dass die Ostler BEIDE Seiten kennen. Daher sind sie für Dogmatismus weniger anfällig. In China ist es sogar historische Tradition aller Denker (außer Mao vielleicht), dass Pragmatismus höher wichtet als Dogmatismus. Der Westen rafft das nicht, z.B. wegen der Ausrede: Die sind „auch böse“ (= die universelle Ideologie der Westzone).

  6. So wie Sozialismus/Kommunismus am Mangel zugrunde gegangen sind, so wird der Turbokapitalismus an seiner Gier zugrunde gehen.

  7. Ich habe mir gestern eine ganze Weile die Live-Übertragung vom G20 Protest angetan. Unabhängig von den wenigen, wirren Aussagen auf Plakaten und den nicht weniger konfusen Beiträgen, wenn mal einer zu Wort kam, habe ich dort nicht einen Einzigen gesehen der rein visuell seinen Lebensunterhalt im verhassten kapitalistischen System selbst verdient. Bei den Pegida-Demos in DD sah/sieht ? das anders aus.
    Kopfschüttelnd

  8. Herr Zitelmann, ich verstehe Ihren Standpunkt durchaus, aber Ihrer ist eben nicht der aller Menschen. Und auch der Standpunkt der G20- bzw. Kapitalismusgegner ist für mich einleuchtend.
    Sie vergleichen ja im Text einige Länder und deren Wachstum der letzten Jahrzehnte. China und auch Indien und überhaupt der Asiatische Raum erlebt(e) einen Boom, der kaum noch zu stoppen ist/war. Aber auch hier stößt der Kapitalismus an seine Grenzen und diese sind nicht mal sehr weit auseinander gesteckt. Während wir in Europa versuchen eine Art der (Schein-)Demokratie aufrechtzuerhalten, um den Kapitalismus in der breiten Bevölkerung zu stützen, funktioniert das in Ländern mit überwiegend diktatorischem Regime nicht ganz so einfach.
    Und sie haben recht, nicht der Kapitalismus ist Schuld an irgendwas. Nein, die Gier der Menschen ist es und im Kapitalismus kann jeder (nicht alle) seine Gier frei ausleben. Und manche können das besser und andere eben nicht. Das sind erzieherische Denk- und Lebensweisen, die dahinter stehen. Ich glaube die wenigsten verteufeln den Kapitalismus per se. Genau wie den Sozialismus. Beides sind Extreme, die auf Dauer so nicht funktionieren werden. Man versucht immer wieder das System zu stützen, mal mit „Geschenken“ für das Volk und mal mit Gesetzen. Aber man muss einsehen, dass irgendwann einfach kein Spielraum mehr da ist. Schauen Sie sich mal die aktuelle Entwicklung an – der Bürger wird immer mehr eingeschränkt in seiner Freiheit. Die meisten, die „schon länger hier leben“ fühlen sich vermutlich wie in einem goldenen Käfig, aber auch der ist immer noch ein Käfig. Und irgendwann kommt der Ausbruch.
    Ständig auf der DDR herumzuhacken ist im Übrigen kein Lösungsansatz, aber den kann ja niemand bieten. Oder will vermutlich nicht, solange die Umverteilung (wie jetzt wieder mit dem EEG) von unten nach oben ohne Murren funktioniert. Usw. usf.

    Nein, der Kapitalismus ist nicht Schuld an allem und das behauptet auch niemand (das ist übrigens das gleiche mit den angeblichen „Klimaleugnern“ – niemand leugnet das Klima und dennoch wird diese Phrase gern und oft verwendet). Und auch der Sozialismus war nicht Schuld am Untergang der DDR, sondern deren Führung. Es sind immer die Menschen, die es gestalten.
    Sie schreiben oben etwas von „…wenn es doch allen besser geht…“ – definieren Sie mal dieses „besser“. Ich glaube Sie treffen höchstens Ihre eigenen Vorstellungen genau. Aber nicht die der Milliarden anderer Menschen. „Besser“ ist kein allgemeiner Zustand und jeder sieht das anders. Ich weiß nicht, ob es besser ist, zwar alles zu haben, aber eben in einem goldenen Käfig zu sitzen. Und was heisst dann wieder „alles“?! Brauch ich das alles überhaupt? Etc. Den Menschen wird die Gier anerzogen und logisches Denken aberzogen und damit funktioniert die Schafherde vorzüglich…

    Ihr letzter Satz stimmt mich wirklich nachdenklich. „Die Befreiung vom Kapitalismus endete in Inflation und Hunger.“ Heißt das im Umkehrschluss, dass nur der Kapitalismus die Probleme Inflation und Hunger lösen kann? Glauben Sie das im Ernst?! In Europa gibt es nur keinen Hunger, weil einige der Kapitalisten begriffen haben, dass man die menschliche Arbeitskraft benötigt, um sich selbst zu bereichern. Deshalb gibt man ihr genau so viel, wie sie benötigt, um zu überleben und soweit zufrieden zu sein, dass sie am nächsten Tag wieder auf Arbeit kommt. Das ganze unterstützt man mit den ebenfalls vom Proletariat bezahlten Politikern, die die Rechtslage so gestalten, dass den Menschen in einer europäischen Gesellschaft eigentlich gar keine andere Möglichkeit mehr bleibt, als sich dem System unterzuordnen. Manche bezeichnen es als moderne Sklaverei, aber das darf man meines Wissens nach nicht… Letztendlich sind die Menschen, die in dieser Gesellschaft – also auch dem Kapitalismus – geboren werden, dazu gezwungen sich dem anzugliedern. Klar, es gibt die Möglichkeit zu verschwinden – wie auch immer. Aber diese Möglichkeit existiert durch die Entwicklung der Menschen nicht wirklich. Mal davon abgesehen, wo will man denn noch hin auf dem Planeten?!

    Andere Fragen: Was macht der Kapitalismus, wenn der Markt satt ist? Was macht der Kapitalismus, wenn den Menschen in ihm bereits vom Lohn so viel weggenommen wird, dass sie irgendwann gar nicht mehr konsumieren können? Momentan sind wir auf einen guten Weg genau dahin.

    Eins kann ich mit Sicherheit sagen, auch der Kapitalismus ist nicht die Lösung! Denn der Mensch ist das Problem.

    • Danke, Sie haben das gut formuliert. Kein einziger Ismus ist die Lösung, wenn der Mensch das Problem ist. Das haben antike Denker Europas schon gewusst, indem sie davon sprachen, dass ein (unbedingt nötiges) Zusammenspiel von Eigennutz und Allgemeinwohl regelmäßig zerstört wird, so dass JEDER!!! Staat nach einiger Zeit verfällt (Google dazu Aristoteles Staatsformen). Ein riesiger „Fortschritt“ wäre, wenn Europa wieder über Eigennutz und Allgemeinwohl reden würde (statt über Kapitalismus-Sozialismus, Links-Rechts).
      Die Stärke Chinas lässt sich im übrigen damit erklären, dass man die eigenen, antiken Sittenlehren wie Konfuzius in Ehren hält und auf die moderne Situation anwendet. Im Vergleich damit herrscht in Europa nicht Pragmatismus, sondern Dogmatismus: „Der einzig wahre Ismus – das sind in JEDER Partei immer nur wir. Wir sind der gute Ismus: mäh – määh – määääh!“ Also schuld sind immer die anderen (statt die Verdummung der Sitten).

      • Die Stärke von China beruht allerdings auch zu einem großen Teil auf staatlicher Stütze (staatlich gelenkte Unternehmen übernehmen Unternehmen im Ausland). Wenn dem nicht so wäre, sähe China ganz anders aus. Und auch dieses Model wird irgendwann zusammenbrechen, denn die Wirtschaft insgesamt hat nur eine begrenzte Kaufkraft und einen halbwegs bestimmbaren Sättigungsgrad.

      • Zu China: „Und auch dieses Model wird irgendwann zusammenbrechen“. Das denke ich auch. Dies gilt aber immer. Keine momentane Lösung („ismus“) ist für ewig die Lösung, weil jedes Ganze (das globale Strategiespiel) irgendwann sein Gleichgewicht verliert.

        Entscheidend ist aber, ob die sog. „Eliten“ verantwortlich auf kommende Situationen und Krisen eingehen können. Ob sie, falls nötig, sogar ihre Milliardäre stoppen können, so wie China. Solche Autokratie (Staat herrscht über Geld) kritisiert bei uns jeder „Demokrat“, aber ich frage: Was passiert, wenn Geld über Politiker herrscht? Ist das keine „gelenkte Demokratie“ – nur anders herum? Der Milliardär Soros und die von ihm gelenkten „Flüchtlinge“ beherrschten bei uns doch die Gesinnung der EU. Und wäre Deutschland souverän, könnte man es finanzpolitisch bestrafen (zB mit Zinserhöhung für die Staatsschulden).

      • Richtig, von Aristoteles soll auch folgendes Zitat sein:
        Was ist der Mensch, der Mensch das BESTERZOGENSTE Tier, wenn man sich ihm selbst überlässt die wildeste aller BESTIEN, von UNERSÄTTLICHKEIT und GIER erfüllt!!
        Er sagt nicht nur Bestien, sondern die wildeste dieser Art.
        Daran hat sich NICHTS geändert und das wusste Aristoteles schon vor über 2000 Jahren!

    • „Und auch der Standpunkt der G20- bzw. Kapitalismusgegner ist für mich einleuchtend.“
      Kommt drauf an, von welchen G20-Gegnern man redet. Die politische Linke hat durchaus auch sachliche Argumente, die Autoanzünder und Polizistenprügler hingegen nicht.

  9. Leider hat man seit der Erkenntnis des senegalischen Präsidenten Wade zu
    viel Zeit verstreichen lassen. Denn inzwischen haben sich Chinesen und
    westliche NGOs in Afrika niedergelassen, riesige Agrargebiete
    aufgekauft, Familien enteignet und sich die Schürfrechte von seltenen
    Erden für mehrere Jahrzehnte gesichert.

    Wenn wir afrikanische
    Rohstoffe brauchen, und die brauchen wir, müssen wir viel dafür zahlen.
    Aber das Geld landet nicht bei den Afrikanern, sondern in den Taschen
    der Anleger. Das ist bedauerlich und deshalb sehe ich den Kontinent als
    verloren.

    • Und das ist ein weiter Grund gegen das System, das so etwas überhaupt ermöglicht zu sein…

  10. Kürzer und klarer geht es nicht. Leider scheint Westeuropa gerade auf dem anderen, dem sozialistischen Trip zu sein, mit viel leistungslosem Einkommen, einer Energiewende in das Mittelalter, einer Bildungsreform in die moderne Inquisition und dem Anspruch, die Welt zu beglücken (beherrschen?). Da haben die islamische Welt, die chinesische Supermacht und alle Atommächte noch ein Wörtchen mitzureden.

  11. DIESER Kapitalismus ist nicht die Lösung! Selbst Warren Buffett sagte vor kurzem, dass die Leute seines Schlages das Problem wären, obwohl dieser auch das Zitat sagte: Wir Reichen haben den Krieg begonnen und wir Reichen werden den Krieg auch gewinnen. Vielleicht hat er mittlerweile auch gemerkt, dass ein entartetes System IMMER auch zum Ende führt.
    Ich bin absolut für ein „wirtschaftliches System“, aber nicht ein solches, das sich gerade seinen Weg bahnt.
    Ein System, das nur Verlierer kennt. Ein System, das seine Kranken und alten Menschen wie Abschaum behandelt. Ein System das bestimmte Personenkreise bevorteilt und andere benachteiligt. Ich bin für ein System des Wettbewerbs bei gleichen Ausgangsvoraussetzungen! Keine Zweiklassenmedizin, keine Zweiklassenrentensysteme (Beamte und Rentner), eine Basisschule, bei der man auch was lernt und nicht nur verwaltet wird. Ob man dieses System nun Kapitalismus nennt, sei mal dahingestellt.
    Wettbewerb find ich gut, da jeder sich an dem anderen messen kann und in einer Wirtschaft so entsprechende Leistungen stattfinden.
    Für mich gibt es hierbei 3 Gruppen, die besonders gehandhabt werden müssen.
    Kinder, Kranke und alte Menschen. Diese Menschen unterliegen meiner Meinung nach einer besonderen Sorgfaltspflicht. Die alte BRD ist diesem Zustand mit der sozialen Marktwirtschaft ziemlich nahe gekommen. Das jetzige System finde ich nur noch abscheulich!!!!!

    • Sie schreiben: „3 Gruppen, die besonders gehandhabt werden müssen …“ Das ist Passiv. In der Volksschule von Anno Duwwak nannte man das Passiv „Leideform“.

      Jeder, der gehandhabt wird, erleidet.

      Ordentliche Schulen. Warum Schulpflicht und keine Bildungspflicht, deren Ergebnisse in jährlichen Prüfungen nachgewiesen werden müssen. Erst dann Schulzwang.

      Wir haben ein Gesundheitssystem, das unter politischen Eingriffen stöhnt. Trotzdem: Dieses Gesundheitssystem bietet eine optimale Versorgung … Wobei ich weiß: Optimal gibt es nicht. Es gibt immer etwas zu kritisieren. Von unterschiedlichen Positionen aus betrachtet, fällt die Kritik je unterschiedlich aus.

      Alte: Ja, wir haben ein Problem. Das Problem heißt:: Zu später Eintritt in das Erwerbsleben, bei gleichzeitig wachsender Lebenserwartung. Wobei diese wachsende Lebenserwartung einhergeht mit steil anwachsenden schweren bis schwersten gesundheitlichen Problemen.

      Ein Teil der Lösung wäre – meine Meinung – eine Rückkehr zu familiären Systemen, die ein Füreinandereinstehen beinhalten.

      Nur eine Skizze. Deshalb noch ein Name: Dietmar Hopp, stellvertretend für die Gründer von SAP. Dietmar Hopp ist mit seinem Lebenswerk ein Segen für die ganze südwestliche Region der Bundesrepublik. Sein segensreiches Wirken geht über seine aktive Tätigkeit hinaus.

      Sein „Vermögen“ in die Hände der Politik und der Kuchen wäre in kürzester Zeit aufgegessen.

  12. Herr Zitelmann hat völlig recht. Leider stehen seiner völlig richtigen Auffassung zwei Dinge entgegen:

    a) Die Evolution: die Evolution hat die Psyche des Menschen nicht auf das Kriterium Wirtschaftlichkeit hin ausgerichtet, sondern hat sie auf die Kriterien „Gerechtigkeit“ und „Status“ fixiert. Der Markt, so segensreich er ist, befindet sich häufig im Gegensatz zu den Vorstellungen von „Gerechtigkeit“, die die Evolution geprägt hat, und er gibt häufig den „falschen“ Menschen Status, nämlich nicht den „ehrwürdigen“, sondern den wirtschaftlich erfolgreichen. Das geht Manchen so gegen den Strich, dass sie jetzt lieber Hamburg anzünden, als ihren Wohlstand friedlich zu genießen.
    b) Die deutschen Schulen: Der Studienrat und Oberstudienrat, noch mehr vermutlich die Studienrätin und die Oberstudienrätin, haben von Wirtschaft null Ahnung: null, nada, niente, nichts, und entwickeln auf Grund dieser Ahnungslosigkeit Paranoia, gegenüber einer Kraft, die sie nicht verstehen. Und daher unterrichten sie, wie furchtbar, schrecklich, ungerecht, ungerecht und ungerecht diese Marktwirtschaft ist, der sie alles zu verdanken haben, von dem sie und wir alle leben.

    Gegen diese beiden Kräfte ist schwer anzukommen. Wenn wir nicht dagegen ankommen, gehen wir den Weg der DDR, der UdSSR, Kubas und Venezuelas. Und die Armen in Afrika: die verhungern dann sowieso, aber das werden wir dann kaum noch mitbekommen, weil wir so mit unserem eigenen Überleben beschäftigt sein werden.

  13. Ihre Lobhudelei auf den Kapitalismus ist teilweise richtig aber zu einseitig. Nur ein Bsp: China – ja der Kapitalismus hat China Wohlstand gebracht. Sicherlich einseitig und für sich genommen positiv. Die Kehrseite ist dass dieser wohlstand gleichzeitig den chinesischen energieverbrauch per Kopf und damit die klimaschädlichen Emissionen sich ebenso vervielfacht haben. Dieser Negativeffekt wurde nur durch die Beteiligung Chinas globalen Kapitalismus möglich. Jetzt stelle man sich weiterhin vor dass eine ähnliche Entwicklung dank Kapitalismus Afrika und anderen armen Regionen der Erde bevorsteht. Der wohlstand von 8Mrd menschen wäre für das globale Klima der Supergau!! Dank Kapitalismus! NEIN KAPITALISMUS IST KEINE LÖSUNG WEIL ER NACH WACHSTUM VERLANGT! ALLEIN EIN STOP BZW REDUZIERUNG DER WELTBEVÖLKERUNG KANN ZU NACHHALTIGEN LÖSUNGEN FÜHREN!

  14. Ich stimme Ihnen weitgehend zu, aber M. Thatcher als gelungenen Bsp. anzugeben geht mir zu weit.
    Dank Thatcher hat GB kaum mehr eine industrielle Basis und ist auf Gedeih und Verderb von der Finanzwirtschaft abhängig

  15. Der „Kapitalismus“ oder besser die „soziale Marktwirtschaft“ sind auch nicht das Problem!

    Das Problem ist, was die neoliberalen Strippenzieher (Großkonzerne + Supperreiche) daraus gemacht haben, nämlich ein sklavisches Ausbeutungssystem, bei welchen Wenige (jene Genannten) Gewinnen und die breite Masse, im Hamsterrad gefangen, verliert!

    Hierzu die Empfehlung auf Amazon Prime wie auch auf Netflix: Noam Chomskys „Requiem for the American Dream“!

    Gute Nacht!

    • Richtig, mein Großvater hat damals schon gesagt, mit der Händearbeit wird man nicht wirklich reich. Recht hatte er.
      Man wird also nur mit Lug und Betrug reich, so richtig reich. Man produziert Dinge, die niemand wirklich braucht und schafft somit Arbeitsplätze in der Abfallwirtschaft etcpp. Das Hamsterrad muss sich eben immer weiterdrehen…..
      Wie wäre es mit einem Wettbewerbssystem, wo ALLE von dem technischen Fortschritt profitieren und nicht ein paar ganz wenige!!!!
      Warum werden eigentlich medizinische Leistungen rar gemacht, wo man doch an Arbeitsplätzen interessiert ist? Nein, dieses kapitalistische System ist verfault, es produziert nur noch Systemlinge. Ein wirklicher Wettbewerb findet NICHT mehr statt! Man muss sich nur den Beitrag
      „Mit den zum Bersten gefüllten Parteikassen durchlesen“, dann weiß man wie korrupt und arrogant dieses MACHTSYSTEM ist!
      Der Klimawandel ist die neue GELDWAFFE dieser Eliten!
      Allein wenn ich mir das Neusprech und political correctness Vokabular so anschaue. Für was alles Nachhaltigkeit herhalten muss…..
      Die Plastiktüte ist politisch unkorrekt, der Supermarkt aber ist zum BERSTEN gefüllt mit allerlei Plastikverpackungen. Jeder weiß, wenn wir so weitermachen, benötigen wir einen zweiten Planeten, also lasst uns endlich damit anfangen. Ein Geldsystem, das seinen Namen auch verdient, wäre der erste Schritt!

  16. Leider ist durch massive Begriffsverwirrung und Neusprech Einiges durcheinander geraten. Kapitalismus ist der Inbegriff für Ungerechtigkeit und Ausbeutung, das Gegenteil ist der Fall. Dem Kapitalismus haben wir Alles zu verdanken, Fortschritt, Wohlstand, Entwicklung und „blühende“ Landschaften. Die Freiheit nicht zu vergessen, auch das gehört zum Kapitalismus. Ich habe die DDR erlebt und weiss, was sozialistische Utopien anrichten, nie wieder! Zurück zum Kapitalismus, den wir in seiner reinen Form erhardscher Prägung nicht mehr haben. Freien Markt, freien Handel und dazu gehörig freie Bürger.

    • Wenns denn richtig wäre?

      Kennen Sie den Reichtum der Armen? Es ist die Massenkaufkraft. Es gibt effekte die diesem „Topf“ (Massenkaufkraft) Geld zuführen oder ihm Geld entziehen. Schrumpft die Massenkaufkraft schrumpft auch die Wirtschaft! Ob vor einem Wirtschaftssystem, das Wort Kapitalismus oder ein anderes steht, ist ohne Belang. Nur, wenn Sie das Schrumpfen der Massenkaufkraft verhindern können, geht die Bestandsdauer des (der) Wirtschaftsystems(e) richtung „Unendlich“! Mit dem jetzigen System der Geldschöpfung gibt es keine Lösung.

  17. Der Staat (in Persona: die Regierung) schafft Probleme, sie löst sie niemals. Die Ursache ist der Top-Down-Ansatz, das Prinzip der Freiheit ist aber ein Buttom-Up-Ansatz. Der Staat ist geprägt von einer Interventionsspirale, Korporatismus und Vetternwirtschaft. Politik kann niemals allen Interessen gleichzeitig dienen. Wir benötigen ein Umfeld, in dem privates Eigentum höchsten Schutz genießt und in dem auf Basis des privaten Eigentums alle miteinander kooperieren können, freiwillig, zu gegenseitigem Nutzen. Das schafft eine friedliche Gesellschaft und dazu braucht es keine Politik. Der Staat – also der territoriale Zwangsmonopolist mit Letztentscheidungsmacht über alle Konflikte – ist ökonomisch und ethisch inakzeptabel.

    Liberale sollten das Wort „Marktwirtschaft“ verwenden und auf das Wort „Kapitalismus“ verzichten, denn „Kapitalismus“ ist eine Kampfvokablel seiner Gegner. Marktwirtschaft ist eine natürliche Ordnung, die aus dem gezügelten Einzelinteresse durch Wettbewerb entsteht, und das beste daran: Es gibt keine Regierung, die von Lobby-Unternehmern benutzt werden kann, um den Markt zu schließen und die Preise auf Kosten der Konsumenten in die Höhe zu treiben.

    • Ohne Staat gäbe es keinen Schutz von Privateigentum bzw nur für die, die es sich leisten können oder die mit Waffenherstellung durchsetzen. Kapitalismus (bzw Marktwirtschaft) ist an sich schon ein Konkurrenzkampf und durch das Abschaffen eines Staates würde dieser Kampf in Chaos ausarten.

  18. Das Wort „Kapitalismus“ ist so schwammig definiert (s. in Wikipedia), dass wir es noch 200 Jahre diskutieren können ohne Ergebnis. Der Artikel zählt gute Beispiele auf, wo die Ideologie der Gleichheit aller Menschen zur Verarmung führte. Trotzdem Widerspruch: Wenn wir von Eigennutz und Allgemeinwohl sprechen, statt von Kapitalismus – Sozialismus, dann ist das ein uraltes Thema, das bereits in der Antike eifrig diskutiert wurde. Und man meinte damals, beides müsse sich im Gleichgewicht befinden. Wieso bei dem Thema die „modernen“ ismus-Worte irgend einen sogenannten „Fortschritt“ der Erkenntnis bringen, leuchtet mir gar nicht ein. Bin ich damit schon räächts, weil Pro-Europa, oder eher Links-kapitalistisch, wie das moderne China denkt? Will sagen: Die alten Ismus-Worte sind in der heutigen Welt nur noch grottig – wie die ewiggestrigen Menschen, die auch noch stolz darauf sind, dass sie mit trivialen Gleichgewichten wie Links – Rechts (besser Eigennutz – Allgemeinwohl) nicht klarkommen.

  19. Mir würde es schon als Ansatz realitätsnahen Denkens genügen, wenn die aufgebrachten Herrschaften einmal ganz praktisch überlegen würden, wer auf absolut kapitalistische Weise ihr Gehalt und andere Bezüge am Markt erwirtschaftet hat, die vermutlich die meisten von ihnen direkt oder indirekt „vom Staat“ beziehen dürften. Kleiner Tipp: verdammt viele alte weisse Männer dabei.

  20. Ich denke nicht, dass der Kapitalismus „an allen Übeln der Welt schuld“ ist. Aber die Lösung dafür ist er auch nicht, jedenfalls nicht ohne erhebliche Veränderungen. Solange er die „Schlacht am kalten Buffet“ fördert, werden die Verwerfungen innerhalb und zwischen den Gesellschaften zunehmen und die Kritik lauter. Planwirtschaftliche, sozialistische Ansätze erscheinen mir ebenfalls ungeeignet dafür zu sein, „was beklagenswert ist in der Welt“, zu verbessern. Eine Lösung wird wohl über sowohl Sozialismus als auch Kapitalismus hinausgehen müssen.

  21. Das Problem ist möglicherweise nicht der Kapitalismus per se, leider aber die Eliten, die diesen unseren westlichen Kapitalismus vertreten. Ich weiß nicht, was diese Personen vorhaben, aber es ist nicht gut: Zerstörung der Nationen durch Massenmigration, Zerstörung der Familie durch beliebige Ehe-Konstellationen und Genderismus-Indoktrination der Kinder, China als beispielhaftes Land (das Land hat ein flächendeckendes Netz von Arbeits- und Umerziehungslagern), Zerstörung von Staaten mittels Bewaffnung von unterschiedlichen Gruppen, Propagierung einer One World (Gleichmacherei bis zum Exzess), massive Waffenexporte etc. p.p. Dient das dem Kapitalismus? Leider ja, fürchte ich – und die vielfach beschworene Vielfalt (was für eine groteske Lüge!) wird in ihr Gegenteil verkehrt, Orwell lässt schön grüßen. Von daher: Nein, DIESER Kapitalismus führt geradewegs in den Abgrund – da hilft dann auch kein Konsum mehr, da es die Konsumenten gar nicht mehr gibt bzw. die, die dann noch da sind, haben nicht genug Taschengeld …

  22. Der Kapitalismus als Wirtschaftsprinzip ist neutral, weder positiv noch negativ geladen. Es kommt auf die Menschen an, was sie aus ihm machen, das ist das Entscheidende.
    Es gab den Manchester-Kapitalismus, als Karl Marx seine Schriften verfasste, es gab den Kapitalismus der sozialen Marktwirtschaft, so wie ihn Ludwig Ehrhard verstand. Den Kapitalismus zu verteufeln ist einfältig, oder böswillig-dogmatisch.

    • Die Gegentendenzen von Kapitalismus zu verteufeln ist ebenso einfältig. Jedes natürliche Gleichgewicht (wie Eigennutz – Allgemeinwohl) wird durch parteipolitische Gesinnungsprediger mit Gefasel von „ismus“ zerstört.

  23. Kapitalismus ist nur zum Teil die Lösung.
    Mein Gedanke im Jahr 1989:
    Jetzt, nach dem Zusammenbruch des Kommunismus, werden wir sehen, ob der Kapitalismus weiterhin eine humane Seite zeigen wird – oder ob er sich ab sofort auslebt, als Sieger geriert.
    Die Banken- und Immobilienkrise, die Ohnmächtigkeit der Politik, dem Geldadel die Grenzen zeigen zu wollen, hat die Frage beantwortet.
    Der Kapitalismus braucht definitiv Schranken, gesetzt durch eine liberale und konservative Politik.
    Merkel und die GroKo kann, will oder darf es nicht .

  24. Das mag alles stimmen, was Sie hier aufzählen, aber zu behaupten, der Kapitalismus sei „die Lösung“, das ist schon sehr kühn.
    Sie reden der Liberalisierung, Deregulierung, Globalisierung das Wort. Die Kollateralschäden lassen Sie unter den Tisch fallen, z.B.: Deindustrialisierung im Westen. Zombie-Staaten wie Griechenland und bald die Ukraine, die in Abhängigkeit gebracht werden, um dann ihre Aktiva aufzukaufen. Jeder kann sich mal fragen, wer das eigentlich ist, der da am Ende profitiert, Lieschen Müller ganz sicher nicht. Was haben die Amis in Syrien zu suchen? Nichts, aber auch garnichts, wenn man das bißchen Völkerrecht, was wir haben in Geltung bringt.
    Wenn ich zwanzig Jahre jünger wäre, würde ich nach Russland auswandern.

  25. Man kann das sogar noch drastischer formulieren: Die Zeit des Kolonialismus war einfach zu kurz. Die Kolonialmächte haben in Afrika zwar begonnen den Menschen westliche Technik und Fortschritt zu bringen, aber sie waren nicht lange genug dort, um auch die daraus resultierenden Lebensweisen und Konsequenzen in den dortigen Köpfen platzieren zu können. Das Bevölkerungswachstum in Afrika verlief bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts völlig normal. Erst als man die Afrikaner alleine ließ begannen die waren Probleme. Denn wo früher nur so viel Kinder gezeugt wurden wie man auch ernähren konnte, gab es nun dank fortschrittlicher Landwirtschaft keine natürliche Begrenzung mehr. Einen technologischen und wirtschaftlichen Fortschrift, der dies hätte unbedingt begleiten müssen, gab es aber nicht und gibt es bis heute nicht. Ohne ein Wirtschaftswachstum, welches die Bevölkerungsexplosion auch „aufnehmen“ kann wird die Lage dort unten hoffnungslos bleiben. Und das geht nur mit Kapitalismus (und Geburtenkontrolle). Ohne Kapitalismus wird alles kaputt gehen. Nicht nur Afrika.
    Wirklich schlimm allerdings ist, dass diese „Aktivisten“, ohne es zu merken, die pervertierte Art des Kapitalismus befördern – one world/one order. Viel Spaß in Eurer perfekten Welt.

  26. Die Linken sind nur die nützlichen Idioten, es sind die wahrhaft Mächtigen (= die reichen Kapitalisten) die gerade das globale soziale Mega Experiment des undifferenzierten Ausgleichs von Geburtenraten durchführen, nur um um jeden Preis das Schrumpfen der Bevölkerung im Westen zu verhindern.

    Wer zuletzt lacht, lacht am Besten.
    Der boomende kapitalistische Westen wird in einem toxischen islamisch dominierten Multikulti Albtraum aufwachen, während dauernd bankrotte Länder wie Venezuela ihre Identität bewahren. Und wir werden alle noch feststellen – das ist, was zählt, nicht kurzfristige Wirtschaftsbooms.

  27. Alles klar, maßlose Gier, Gewalt, Drohungen und Repressionen gegen andere Länder, die sich eigenen Ziele in den Weg stellen, extreme Ungleichverteilung von Wohlstand ist die Lösung. Vollidiot!

  28. Schreiben Sie von Deutschland?

    „Diese korrupten Regierungen blockieren die Rechtsstaatlichkeit, die
    Etablierung von transparenten politischen und zivilgesellschaftlichen
    Institutionen, den Schutz der bürgerlichen Rechte. Dadurch machen sie
    zugleich einheimische wie ausländische Investitionen in ihren armen
    Ländern unattraktiv.“

    Noch ist Deutschland nicht arm, wobei die Armut insgesamt, bei den normalen Bürgern zunimmt. Und die oberste Führerin ist sicher nicht korrupt, sondern will einfach nur weiterhin Führerin bleiben.

  29. Wie Sie deutlich belegen sind die Länder die den Kapitalismus bzw. die freie Marktwirtschaft praktizieren, für die Bevölkerung deutlich vorteilhafter als der Sozialismus. Die Motivation für seinen eigenes Wohl zu arbeiten ist einfach die ultimative menschliche Antriebsfeder. Alle anderen Systeme haben daneben einen leichten Fronarbeit Geschmack.

    Diese kuriose Anspruchshaltung der G20 Demonstranten und Frau Merkels hochtrabende Weltenrettung. Wenn sie Geld verprassen wollen, sollen sie doch bitte ihr eigenes nehmen. Für wen der deutsche Steuerzahler inzwischen alles zahlen soll. Uns schlackern noch die Ohren über die jährlichen Kosten der „Flüchtlingskrise“. Fazit: Lasst uns mal mit horrenden Kosten Afrika sanieren. Fronarbeit für Europas Steuerzahler, eine Form von umgekehrten Kolonialismus oder was soll dass?

    Die von Ihnen erwähnten Unterbringung von Günstlingen in unproduktiven Bereichen erinnert mich an die bei uns langsam ausufernden Stiftungen, „gemeinnützigen Vereine“, Werbeagenturen etc. etc. die sich auf den üppigen Etat aus Steuermitteln spezialisiert haben.

  30. „Kapitalismus ist nicht das Problem, sondern die Lösung.“

    Stimmt exakt.

    Doch dazu ist nicht wirtschaftliche Freiheit notwendig sondern weit mehr: die
    Freiheit jeden menschlichen Individuums, und zwar jeden Bürgers
    innerhalb des Nationalstaates. Daraus erwächst dann logischer- und
    konsequenterweise auch eine wirtschaftliche Freiheit.

    Deswegen gibt es in diesem Sinne keine „unfreien Länder“. Jedes
    Land, welches die persönliche Freiheit seiner Bürger einschränkt,
    versklavt diese Menschen oder hält sie in seinem Land gefangen (vgl
    DDR). Dazu bedarf es immer Gewalt (Schießbefehl – sic!), denn ich
    muß den Andersdenkenden immer meine Meinung aufzwingen. Denn die
    Meinung des Andersdenkenden will ich als Sklavenhalter nicht und
    seine Gegenwehr ist von Anfang an zu ersticken, (Stasi, Gestapo).

    Genau das Ersticken einer Meinungsvielfalt betreibt diese
    rot-grün-nazigrüne-stalinistische Mischpoke bei dem G20 Gipfel. Und
    sie ist dazu gewaltbereit! Sie reden von besseren Zuständen und
    führen jedoch weitaus schlimmere und bösartigere herbei. Genauso
    wie es die Diktaturen dieser Welt machen und immer gemacht haben. Die
    schlimmsten bekanntesten waren die von Stalin und Hitler.
    Wahrscheinlich gab es ähnliche auch in den Zeitaltern davor. Davon
    wissen wir nichts, aber weshalb hätte es sonst einen Martin Luther
    gegeben? Oder einen 30jährigen Krieg, der damals ca. 2/3 der
    lebenden Bevölkerung vernichtet hat. Ja vernichtet, wie es Stalin
    und Hitler machten, ja Stalin vor Hitler, denn er war noch viel
    blutrünstiger als der Nazi.

    Das wissen die Polen und deshalb hofieren sie Trump. Sie erwarten von ihm
    die Garantie der Freiheit! Gerade die Polen haben in den vergangenen
    100 Jahren am meisten zu spüren bekommen, was Versklavung durch
    Nazis und Stalin bedeuten. Dabei haben die Polen aber noch eher unter
    den Nazis gelebt als unter Stalin, wie mir Polen erklärten.

    Was ich nicht wußte und die Polen antworteten auf meine Frage, wie das
    möglich sei: die Deutschen waren berechenbar, die Russen nicht!

    Führte ein Pole das aus was der Deutsche verlangte, geschah ihm nichts. Bei
    dem Russen dagegen konnte es geschehen, daß er trotz Folgsamkeit und
    Ausführung des verlangten vom Russen ermordet wurde. Andererseits
    konnte es auch geschehen, wenn der Pole dem Russen nicht folgte, die
    Ausführung des Befehls verweigerte, dann geschah es manchmal
    trotzdem, daß er dafür nicht bestraft wurde. Wohlgemerkt, das haben
    mir Polen in Polen erklärt, und zwar nach meinem Besuch des
    Vernichtungslagers in Belzec. Heute kurz vor der ukrainischen Grenze
    liegend und in Deutschland weitgehend unbekannt,obwohl damals dort
    die ersten Vergasungen mit fahrbaren Bauwagen „erprobt“ wurden,
    also die industrielle Vernichtung begann.

    P.S.:
    Heute las ich am Rande bei der Meldung, daß Polen das
    Raktenabwehrsystem Patriot in den USA kaufte, die Polen würden es
    tun, da Rußland – sprich Putin – in der Exklave Kaliningrad –
    also Königsberg – bereits Raketen mir Sprengköpfen gegen Polen und
    weitere westliche Staaten errichtet hat. Hat von dieser bedrohlichen
    Aufrüstung schon irgendjemand davon in den deutschen Zeitungen schon
    etwas gelesen?

  31. Mal wieder sehr schön dargelegt, warum Sozialisten nur Unheil anrichten, wenn sie an der Macht sind.
    Niemand – mit klarem Verstand- würde anzweifeln, dass es auch im Kapitalismus Auswüchse gibt, die es teilweise zu regulieren, sanktionieren oder strafrechtlich zu ahnden gilt.
    Aber den Kapitalismus ganz abschaffen? Und dann? Bauen wir alle im Garten wieder Obst und Gemüse an, und für die Stromerzeugung abends kurz auf’s Fahrrad steigen?
    Irgendwie paradox, dass all die sozialistischen Knallköpfe wie Honecker, Lenin, Stalin, Mao, Pol Pot, etc. und ihre Funktionäre selbst nie autark gelebt haben, sondern immer ein Leben in Saus und Braus führten. Und für ihren feudalen Lebensstil sind sie sprichwörtlich über Leichen gegangen! (Vielleicht wieder mit der Produktion des Trabant beginnen, der wird dann wenigstens nicht abgefackelt!)

  32. Wen kümmern Argumente und Fakten, wenn man eine moralisch korrekte Ideologie hat?

  33. Man kann dem Autor nur zustimmen.

    Doch die Frage ist warum ist das eigentlich so?

    Ich denke das liegt primär an einem falschen Menschenbild. An einer falschen Einschätzung was die Menschen können und was sie wollen. Sie unterschätzen einen Großteil der Bürger und überschätzen die Fähigkeiten der politischen Elite.
    Dadurch kommen sie am Ende zu der Feststellung das es ein „nur“ ein Verteilungsproblem wäre, dass sie beheben wollen. Das klingt erst einmal sozial und „gerecht“. Aber die Beispiele wie die in dem Artikel (man kann noch Vietnam hinzufügen) zeigen, dass dem so nicht ist. Warum jetzt aber genau blieb mir bisher verborgen.

    Aber etwas bleibt mir unerklärlich, warum gibt es aber immer noch viel die an die Idee des Sozialismus glauben und mit Sicherheit nicht dumm sind? Leute die glauben man hat das bisher nur nicht richtig umgesetzt.

    Verstehen kann ich, warum Politiker gerne sozialistisch handeln. Das ist ganz klar sie folgen dem Erwartungsdruck der Bevölkerung. Der Sozialismus gibt ihnen die Rechtfertigung zu handeln anstatt sagen zu müssen da können wir nichts machen, das muss der Markt regeln. Das ist klar mit der Aussage, er köne nichts machen. wird er nicht wieder gewählt. Aber warum glauben das auch nicht Politiker? Warum ?

    Ich weis es nicht.

  34. Solange sich der Kapitalismus der Wirtschaft- und Finanzeliten nicht der Methoden des Sozialismus bedient…der diktatorischen Gleichmachung (mit Gesetzen, Verboten, Bevormundung..)….und für sich die Ausnahmen gelten, ist der Kapitalismus wirklich kein Problem sondern die Lösung.
    Aber leider Gottes ist dieser Kapitalismus unter den Eliten in EU-Deutschland gerade zu diesen Sozialistischen Diktat Ungetüm mutiert….diese Kapitalistischen Eliten bedienen sich wie damals die Nationalisten in der Werkzeugkiste des Sozialismus = der Gleichmacherei und Gleichschaltung….zur Steuerung und Unterdrückung der Arbeitenden und Steuerzahlenden Bevölkerung….Merkel, EU-Deutschland, Junker, Tusk und Draghi stehen gerade für diesen Globalen Kapitalistischen Sozialismus = Globalisierung.

  35. Triebfeder des Kapitalismus sind Neid und Gier.

    Neid und Gier gelten nicht nur bei den Kirchen als „Todsünden“
    Wissenschaftlich betrachtet sind Neid und Gier allerdings angeborene Eigenschaften und gehören somit zu den Menschenrechten.

    Neid und Gier erfüllen eindeutig einen evolutionären Zweck und sind deshalb auch entsprechend erfolgreich. Ohne sie wäre ein Konkurrenzkampf undenkbar.

    Neid und Gier waren bereits Tabus, lange bevor die „politischen Korrektheit“ die gegenwärtigen inflationären Ausmaße eingenommen hat.

    Meine simple Logik:
    1. Rationalismus schafft Naturwissenschaften
    2. Naturwissenschaften schaffen neue Erkenntnisse (Neugier)
    3. Neue Erkenntnisse kann man in Erfindungen umsetzen
    4. Erfindungen kann man in Produkte umsetzen
    5. Mit Produkten kann man Profite machen (GIER)
    6. Produkte, die am Markt erfolgreich sind, erzeugen NEID
    7. NEID schafft Nachahmer (Konkurrenz)
    8. Durch die Konkurrenz sinken die Profite
    9. Sinkende Profite erzeugen den Druck Innovationen zu machen
    10. Innovationen kann man in Produkte umsetzen
    11. …..

    Neid und Gier sind also der Motor des Kapitalismus.
    Es handelt sich bei genauer Betrachtung um positive Eigenschaften, ohne welche die Evolution gänzlich unmöglich gewesen wäre.

    Alle Versuche den Menschen entgegen seiner Natur umzuformen, sind regelmäßig gescheitert.

    • Du lässt außer acht, dass wir mittlerweile eine Grenze überschritten haben. In einer Zeit, in der es notwendig ist gierig zu sein (Gab es erst nach Einführung des Kapitalismus) verliert man das Verhältnis zur Natur und zu anderen Menschen. Diese werden als Ressource und als Konkurrenz wahrgenommen. Die Natur als Ressource ist so wie es viele hier scheinbar übersehen endlich und wird nicht auf Dauer dem Kapitalismus als System, das ohne Bedenken auf Produktion um der Profite Willen ausgerichtet ist, standhalten. Der Kapitalismus hat an vielen Stellen Menschen zur Umweltzerstörung verleitet um ihre Profite zu erhöhen und oft genug haben Menschen darunter gelitten.
      Die Fetischisierung des freien Marktes den hier scheinbar viele als den zweiten Messias feiern ist aber vollkommen unangebracht und verblendet. Der Freie Markt hat Länder reicher gemacht, ja, da ihnen dadurch der Zugang zur Ausbeutung anderer geebnet wurde. Im Kapitalismus gibt es nunmal keine perfekten Startbedingungen. Ist die Volkswirtschaft eines Landes schlecht und besitzt es keine wertvollen Ressourcen würde der Anschluss an den freien Markt nur dazu führen, dass es mit Billigprodukten aus Industrieländern überflutet wird. Ein Traum für die Indistrieländer jedoch der Untergang für die Volkswirtschaft des Landes, da regionale Betriebe nicht mit den Internationalen Konzernen konkurrieren können. So wie fast alle Betriebe in diesem Land. Es wird eine Importland, weil es billiger ist und wird rote Zahlen schreiben, da immer mehr Menschen ihren Job verlieren und daher keine Steuern zahlen können. Außerdem verlieren sie die Möglichkeit sich selbst die billigen Importprodukte zu leisten oder liegen dem Staat auf der Tasche. In dieser Art und Weise wird der Kapitalismus immer weiter die unterentwicklten Länder auspumpen, bis der Reichtum komplett umverteilt ist und die Bevorteilung alles besitzen und die anderen arm oder tot sind. Die These, das der Mensch an sich egoistisch ist und Hier und Neid ihn antreiben und daher der Kapitalismus das rationalste sei ist nicht nur falsch sondern auch unrational. Würde der Mensch seinen ursprünglichsten Instinkten folgen, wäre die Welt in ein paar Jahren so überbevölkert, dass keine Ressourcen mehr existieren würden. Würde er nur dem Gier oder Neid folgen, würde die Erde irgendwann nur noch unbewohnbar für ihn sein (Umweltzerstörung für Profit) und das ist einer der Gründe warum wir endlich mit diesem System brechen müssen. Ein System das auf Neid und Gier gestürzt ist wird nicht mehr lange überleben und es ist an der Zeit das zu realisieren und dementsprechend nach Alternativen zu suchen.

      • 1. GIER ost ein Grundprinzip der Evolution und war Jahrmillionen vor der Kapitalismus Bestandteil der Welt. Schauen Sie sich einfach mal einen Film an wie gierig Raubtiere um die Beute streiten.
        2. Konkurrenz belebt das Geschäft. Konkurrenzlose Planwirtschaft führt zu Trabant. konkurrenz zu Mercedes, Audi und BMW.
        3. Man kann auch mit Solarzellen, Windrädern, Wasserkraft, etc. Profite machen, ohne dabei die Natur zu zerstören. Das Problem der endlicjen Tesourcen ist die Überbevölkerung des Planeten.
        4. Der Erfolg Europas, Amerikas und von Teilen Asiens liegt ausschliesslich in Naturwissensxhaften und Technik begründet. Bodensxhötte wie Eisenerz, Öl, Coltan, Silicium etc. wären ohne diese absolut wertlos. Die so genannten ausgebeuteten Länder hätten ohne uns weder Strom, noch Kühlschränke, Medikamente, etc. Sie hätten eine durchschnittliche Lebenserwartung von 24 Jahren bei einer Kindersterblichkeit von 50%. Seuchen und Epidemien wie Ebola, Aids, Malaria würden dort ohne unsere Medikamente furchtbar grassieren.

  36. Diese These mag für Entwicklungs- und Schwellenländer berechtigt sein. Ob sie allerdings auch für Industrienationen gilt, wage ich zu bezweifeln…

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