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Politiker auf dem Prüfstand

Für Scholz, Lindner, Wagenknecht und Co. heißt es: Sieg oder Beraterjob

10.02.2025

| Lesedauer: 3 Minuten
Strukturell ändert sich mit der Wahl am 23. Februar nicht viel. Die personellen Schicksale sind die einzigen, die der Wähler wirklich beeinflussen kann. Manchen droht das Karriere-Aus, anderen noch Schlimmeres: ein Leben als Berater.

Mit der Bundestagswahl sei ihr persönliches Schicksal verknüpft. Komme das nach ihr benannte Bündnis nicht ins Parlament, sei sie nicht mehr relevant, sagt sie selbst. Das muss man ihr lassen: Analyse konnte Sahra Wagenknecht (55) schon immer ganz gut. Dafür hat die ehemalige Vorsitzende der Kommunistischen Plattform in der PDS noch nie Regierungsverantwortung getragen. Das könnte ihr jetzt zum Verhängnis werden.

Als Theorie war das Bündnis Sahra Wagenknecht ein gutes Projekt. Es gelang ein legendär guter Kickstart mit Europawahl und Landtagswahlen im Osten. Obwohl der Wähler nicht wusste, wie sich das Bündnis praktisch verhalten würde. Weil der Wähler es nicht wusste – wie wir heute sagen müssen. Denn nach den Regierungsbildungen im Osten ist klar: Keine Partei hat je den Weg vom neuen Bündnis zur Altpartei so schnell zurückgelegt wie das BSW. Es wollte als eins von zwei zentralen Versprechen die „Brandmauer“ überwinden, jetzt hält es mit CDU, SPD und Linke zusammen Wache vor genau dieser. Danke. Kann weg.

Karriereperspektive Sahra Wagenknecht: Sie bleibt uns als Dauergast in den Talkshows, Mietrednerin und Buchautorin erhalten.

Problem beim Jobwechsel: Die Rechnungsstellen ändern sich.

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Anders als Sahra Wagenknecht verfügt Friedrich Merz (69) über Erfahrung als Regierungsvertreter: Er war Brexit-Beauftragter des Landes Nordrhein-Westfalen. Angela Merkel (CDU) hat er schlanke 20 Jahre lang ausgesessen. Verliert er jetzt gegen Olaf Scholz (SPD), könnte Merz das wiederholen. Nach vier Jahrzehnten SPD, Scholz und Nancy Faeser an der Macht wäre ein kaum erfahrener 90-Jähriger die perfekte Verkörperung einer dann definitiv kaputten Demokratie.

Karriereperspektive Friedrich Merz: Verliert Merz das Duell gegen Scholz, kann er wieder als Berater, Lobbyist und Festredner arbeiten, kriegt aber nur die Aufträge, die Merkel ablehnt.

Problem beim Jobwechsel: Merz könnte sein Stolz im Weg stehen. Nicht ernst nehmen. War ein Witz.

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Mit 46 Jahren sind nur wenige so alt wie Christian Lindner. Der hat schon mehr Versprechen gebrochen, als andere ein ganzes Leben lang abgeben. Aktuell wirbt er auf X für sich damit, dass er gegen den Atomausstieg war. Die Nutzer erinnern ihn daran, dass er in der namentlichen Abstimmung im Bundestag genau diesem Atomausstieg zugestimmt hat. Welch’ hässliches und doch so unwichtiges Detail. In Christians Welt gilt: Nicht das Erreichte zählt, das Erzählte reicht.

Lindners geniale Strategie: Er macht im Bundestag rot-grüne Erfüllungspolitik. Zack, wählen ihn alle rot-grünen Anhänger. Auf X spricht er sich dann – der Schlaufuchs – gegen rot-grüne Erfüllungspolitik aus. Wumms, wählen ihn alle Kritiker von Rot-Grün. Damit liegt die FDP, Karacho, bei 30 Prozent. Das ist so. Zumindest in der Welt von Christian Lindner, wenn er nachts in seinem Schloss mit dem Spiegel tanzt und die Möbel im Hintergrund ein Liedchen singen. Die Karriere von Christian Lindner würde viel erfolgreicher verlaufen, wenn er nicht jeden Morgen wach würde.

Karriereperspektive Christian Lindner: Beratungsfuzzy.

Problem beim Jobwechsel: keines.

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Bleibt Christian Lindner Vorsitzender, wenn die FDP (76) am 23. Februar aus dem Bundestag fliegt? Gegenfrage: Wen interessiert’s? Verschwindet die FDP dieses Mal aus dem Parlament, gibt es Sterbevereine, die für die Gestaltung des Landes von größerer Bedeutung sind als diese sterbende Partei. Die hat ein Jahrzehnt gar nichts als Führungsreserve zu Christian Lindner entwickelt. Was für ein furchtbarer Gedanke.

So dachte man. Mittlerweile kennt man dank Bild die nachrückende Führungsreserve: Johannes Vogel und Konstantin Kuhle. Mal ganz ehrlich, liebe FDP, wäre da nicht ein schnelles Ende gnadenvoller? Mit solchen blassgrünen Karrieristen als Zukunft? Gut. Es bliebe auch noch Marco Buschmann. Dann käme das Ende zwar nicht schnell – aber dafür wenigstens gründlich und schmerzhaft.

Karriereperspektive FDP: Es gibt noch viele Randthemen, die von der FDP als außerparlamentarischer Randpartei abgedeckt werden könnten. Chemtrails wären zum Beispiel ganz nett, das hat einen Markt.

Problem beim Jobwechsel: Keines. Im Gegenteil. Die Bild-Story mit Marco Buschmann steht quasi schon: „So jagen wir die Chemtrails“. Das wird groß.

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Als Minister unter Friedrich Merz will Olaf Scholz (66) nicht dienen. Also bleiben dem Kanzler noch 13 Tage, um 13 Prozentpunkte Rückstand und mehr aufzuholen. Ein charismatischer und beliebter Kandidat kann so etwas durchaus, wie Gerd Schröder schon bewiesen hat. Nun fragt Scholz jeden, ob jemand so einen beliebten und charismatischen Sozialdemokraten kennt. Zwar kann man durchaus eine Wahl gewinnen mit nichts anderem in der Hand als dem Ratgeber „Respekt für Dummies“ – aber halt nicht zwei Wahlen hintereinander.

Karriereperspektive Olaf Scholz: Berater für im großen Stil steuerhinterziehende Banken

Problem beim Jobwechsel: Dieses Mal muss Scholz sich die Termine in den Kalender eintragen und danach auch daran erinnern können.


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28 Kommentare

  1. Frau Wagenknecht kann nicht nur gut Analysieren sie ist wenigstens auch eine wohltuende Photogene Erscheinung in diesen Tagen des Schaulaufens nach „wer hat das hässlichste Plakatdesign.“ Nur leider ist sie Kommunistin. Nix für mein Kreuz. Trotzdem Kompliment.
    Was ist mit deutschen Marketingleuten los? Völlig geschmacklose hingerotzte Wahlwerbung. Mehr Verachtung des Wählers geht nicht.

  2. Keine Angst – sie fallen alle nicht in’s Leere! Dafür (wenigstens) haben sie gesorgt!

  3. Die Wahlplakate zur Bundestagswahl haben 2025 eine derartige humoristische Höhe erreicht, daß selbst ein Klaus Staeck neidisch werden dürfte.

    Habeck: „Zuversicht. Ein Mensch. Ein Wort.“

    Was haben wir gelacht! Zuversicht in sich selbst? In den Niedergang der dt. Wirtschaft? Die Beschädigung der öffentlichen Sicherheit? Die Beschädigung der Sozialsysteme? Daß er seinen Rasierer wieder finden wird? Müßte es grünkorrekt nicht heißen: „Ein Mensch (m/f/d).“?

    Baerbock: „Zusammen. Ein Mensch. Ein Wort“

    „Ich und ich und ich… und wir zusammen…“, dachte ich spontan. Oder „Ich und Afghanistan…“ Sie merkt es nicht einmal. Selten so gelacht.

    Scholz: „Mehr für Dich. Besser für Deutschland“

    „Mit Sicherheit mehr Netto. Weniger Steuern auf Löhne und Lebensmittel.“

    Was für ein brillanter Schenkelklopfer! Er mein: „Mehr vom Weniger und besser vom Schlechter“. Der gleiche Trick, wie beim „Sondervermögen“. Er ist und bleibt in meinen Augen ein Lügner und nein, Scham ist ihm anscheinend fremd. Selbst auf dem Portrait wirkt er nicht vertrauenswürdig, sondern vor allem undurchsichtig. Die SPD merkt offensichtlich gar nichts mehr. Alternative Jobperspektive: Seifenblasenverkäufer. Produzent potjemkinscher Dörfer.

    Merz: „Für ein Land, auf das wir wieder stolz sein können.“

    Die CDU hat fast alle Probleme des Landes überhaupt erst geschaffen. Jetzt präsentiert sie sich als die Lösung? Für noch mehr Probleme? Merz zeigt unverblümt, was für ein armes Schwein er ist. Soll er etwa sagen: „Wir, die CDU haben 15 Jahre lang Schindluder getrieben, mit dem Land. Wählt uns und laßt uns weiterhin Schindluder mit ihm treiben!“ Mitleidiges Lächeln. Jobalternative: Rentner.

    Lindner: „Schönreden ist keine Wirtschaftsleistung.“

    Mitmachen, bei der Beschädigung des Landes und seiner Wirtschaft, auch nicht. Anfangs hielt ich es für eine pfiffige Satire.
    Viele Plakate hielt ich erst für Satire, oder für einen Witz. Anscheinend sind sie doch ernst gemeint. Wie aber kann man Personen und politische Parteien ernst nehmen, die solche Plakate für sich aufhängen lassen???????

  4. Die hier Genannten und viele andere die nicht mehr mitspielen dürfen haben gut vorgesorgt. Die haben Firmen und Organisationen geschmiert, mit Geld zugeschüttet, da haben die sich ein gut dotiertes Plätzchen verdient. Frau Lang ist ein schönes Beispiel oder der Typ der Berater eines Fußballvereins wurde, Name ist mir entfallen. Die alle werden weich fallen, selbst eine hohle Person wie die Fester wird weich fallen denn das Füllhorn was über die NGOs ausgeschüttet wird versiegt ja nicht. Gut, einige Einschränkungen werden sie hinnehmen müssen, keine Bahnkart Gold, keine Flüge kostenlos, die BT Kantine auch nicht mehr aber die werden sie nicht vermissen. Manche werden in ein tiefes Aufmerksamkeitsloch fallen aber da gibts ja X, TikTok, Insta und Fratzenbuch.
    Dieter Bohlen sagte mal: Wenn es mir schlecht geht werfe ich Abends einen Blick auf mein Bankkonto und schon gehts mir wieder besser. Mein Bankkonto ist mein Psychotherapeut! Ich wette, das machen die Vollversager auch und lachen sich über uns dumm und dämlich.

  5. Der „alte“ Parteizirkus stirbt. FDP, Linke und BSW könnten die ersten offiziellen Todesfälle der deutschen Nachkriegsgeschichte nach den Piraten werden. Erinnert sich noch jemand an die? Einige haben sich zu SPD, Grüne und DieLinke retten und dort ihr Talent weiter wirken lassen können.
    Böse Zungen könnten meinen, dass manche Berufspolitiker am besten darin sind, ihre Parteien zu zerstören. Und das gilt natürlich nicht nur für exPiraten – sondern auch für viele aktuelle Kaliber in SPD, FDP, DieLinke und dem altjungen BSW.
    Als Merkel noch offizielle CDU-Chefin war, galt dies natürlich primär für die Union erst recht. Niemand wird der Union dauerhaft soviel Anteil von „Volkspartei“ geschreddert haben, wie Merkel der Union.
    Und wie schaut’s bei den Grünen aus? Auch nicht viel besser! Baerbock verbocke mit ihrem angehünschten Lebenslauf und einem eitlen Politschinken über sich locker 5-10%Punkte für die Grünen, die 2019/20 Dank „Greta“ und der Fridays-Dauerwerbetrommel locker über 20% hätten kommen, eine neue „Volks“Partei hätten werden können – hätten…
    Kann man das schon Ikarus nennen oder nur Hochmut vor dem Fall oder Blase oder Hybris – egal, weil es unbezweifelbare Parallelen und Gemeinsamkeiten im Scheitern, Versemmeln oder Ruinieren gibt: maßlose Selbstüberschätzung bei gleichzeitig tragischer persönlicher Substanz, viel Meinung zu allem, bei gleichzeitig wenig Ahnung von allem, dem Irrglauben, dass das Erzählte reiche, Narrative wichtiger seien als Ergebnisse, kurz: Schein über Realität stünde. Und Schein beinhaltet heute 1001 luftige Parolen zu Haltungen, Antifaschismus, bunte Vielfalt, irgendwas mit Klima- und Weltrettung in zahllosen Floskelwolken und endlosen Wortgirlanden, die alle irgendwie „nett“ klingen, aber niemals, niemals nie hinterfragt werden dürfen – sei es zu Kosten, Nutzen, Machbarkeit, Zeiträumen, Effizienz, Nebenwirkungen etc. pp.
    Und schon gar nicht darf man von Geschichtenerzählern messbare Ergebnisse und Resultate verlangen oder einfordern, weil die Realität von Faschisten gekapert wurde. Nur Faschos fragen nach Ergebnissen und Kosten, wo nur der gute Wille zählt, halten den Wohlmeinenden miese Ergebnisse und Konsequenzen ihres Gutseins entgegen, zb Tote, Verletzte, Vergewaltigte, astronomische Kosten und Geldverbrennungen, Rechtsbrüche usw usw.
    Kurzum: analoge Politik aus der Zeit vor „Internet“ funktioniert nur noch bei denjenigen, die Offline leben, die leider auf ARD und ZDF und Co angewiesen sind oder aus Überzeugung auf andere Quellen ihrer Information verzichten, lieber Glauben als Wissen und Parteien für Wohlfahrtsclubs halten wollen, die ihnen irgendwas schenken werden, nach der Wahl, bestimmt, versprochen…

  6. Beraterjob?? Wer will denn diese Nieten als Berater und vor Allem, in welchen Bereichen? Welche Themen? Diese Vollversager will doch keiner haben!

  7. > Karriereperspektive Friedrich Merz: Verliert Merz das Duell gegen Scholz, kann er wieder als Berater, Lobbyist und Festredner arbeiten, kriegt aber nur die Aufträge, die Merkel ablehnt.

    Sofern ihm die Amis überhaupt noch Aufträge geben. Wie deutlich muss es Musk noch kommunizieren – Finger weg von dem Grün:innen Sumpf?

  8. > Manchen droht das Karriere-Aus, anderen noch Schlimmeres: ein Leben als Berater.

    Sofern noch jemand diese „Beratung“ bezahlt – etwa USAID hat den Geldhahn zugedreht. Viele US-Oligarchen springen vom Klima-Wokeness-Ding ab – es sind praktisch nur noch Gates und Soros geblieben.

  9. ZUmnindest die Zukunft des Noch-„Kanzlers“ Scholz dürfte gesichert sein, dem hält sein alter Kumpan Schröder einen Sitz im Vorstsnd von Rodneft frei. Ähnliches dürfte für den Darsteller des Bundespräsidenten Steinmeier gelten, der war ja immer der dritte im Bunde.

  10. Bei Beraterjobs gibt es in der Regel keine 24/7/365 Bodyguards vom BKA und keine Panzer-Limousinen.
    Die Herrschaften werden umdenken müssen.

  11. die SPD liegt bei 15%, also 40% weniger als bei der letzten Wahl

    40% von den jetzigen Sitzen der SPD ( ca. 200 ) im Bundestag, das macht dann ca. 80 Sitze weniger

    ich sehe schon wie diese 80 Sozis mit den Kartons unterm Arm das Parlament verlassen……
    ………………….und ich freue mich drauf

    erinnert mich an die Lehmann Brothers – Pleite

    und als die FDP 2013 aus dem BT flog gab es ähnliche Bilder

    UND: 11.200 Diäten plus eine steuerfreie Aufwandspauschale von 5.300

    soviel würden von den BT-Abgeordneten in der freien Wirtschaft nur ca. 80% verdienen ; bei SPD, Linke, Grüne werden es eher 90% sein

    bei FDP und CDU etwas weniger als 80% und bei der AfD sowieso, weil die AfDler keine „Berufs-Abgeordnete“ heranzüchten konnten, sondern selbst alle schon gearbeitet haben und somit entsprechen geerdet sind

  12. Nun fragt Scholz jeden, ob jemand so einen beliebten und charismatischen Sozialdemokraten kennt: Gestern war – lt. Hören-Sagen – Herr Scholz charismatisch unterwegs. Vergessen Sie also die Tage vorher. Schauen Sie in die Zukunft. Wählen Sie charismatisch.

  13. Sollten die Grünen nicht in die Regierung kommen, werden sich vor allem Habeck und Baerbock irgendeinen gut dotierten staatlichen Versorgungsposten außerhalb der aktiven Politik suchen.

  14. Gibt es ernsthaft jemanden, der sich von solchen „Politikern“ beraten lassen würde?

    • Also als Zeitschriftenberater oder Staubsaugerberater müsste es für eine Beratung reichen. Zumindest bei Habeck würden sicher viele unterschreiben, ganz egal was er sagt.

    • Solche Typen werden nicht sachbezogen verwendet, die beraten auch nicht ernsthaft, das sind meist nur Türöffner. Es gibt genug stakeholder in verschiedenen Bereichen, die sich schwerer tun, so einem Ex-Wichtig schnöde ein Gespräch zu verweigern, als bei ein einen Normalo. Könnte ja sein, dass der irgendwen kennt, sich irgendwo „beklagen“ kann.

  15. Um die finanzielle Zukunft gescheiterter prominenter (Kartell-) Politiker muß man sich in Deutschland bekanntlich keine Sorgen machen, sie fallen nicht nur weich, sondern in aller Regel nach oben (Stichwort Anschlußverwendung in Wirtschaft, EU etc.).
    Zudem müssen sie für politische Verfehlungen wie Korruption oder Steuerverschwendung nicht geradestehen.

    • Die gründen einfach eine NGO und werden dort auf Steuerzahlerkosten ( Kampf gegen irgendetwas) Geschäftsführer.

  16. Lindner wird Anwalt und Gastautor bei der NZZ, sonst stimmt alles. Unklar ist, was mit den ECHTEN Liberalen im Land wird, wenn die FDP verschwindet. Mit der AfD verbindet sie eine gegenseitige Abneigung, Union hätten sie immer schon wählen können, und haben es nicht. Einer neuen echten liberalen Partei aber steht das gleiche Problem entgegen, das auch den Graben zwischen AfD und Liberalen beschreibt: sie haben weit mehr und unüberbrückbar Distanz zu rechtsliberal als zu linksliberal, so ist die Generation X und Golf sozialisiert worden. Genau daran ist die FDP 2013 gescheitert und wird es nun wieder. Und fürs BSW sehe ich auch schwarz, denn Heidi Reichinnek hat aus der Linke über Nacht ein BHR gemacht, sozusagen. Das wird zwar auch nicht länger tragen als beim BSW, aber für diese Wahl wird es reichen.

  17. Es wird sich für alle schon ein wohliges Plätzchen finden.
    Wer einmal in einer Partei eine Funktion hatte, für den wird gesorgt.

  18. Sehr gut Herr Thurnes! Schöner bissiger Artikel!
    Ich muss sagen, seit sie sich mit dem Ende der FDP arrangiert haben, werden ihre Artikel auch wieder sehr viel besser!
    Weiter so! Und vielleicht finden sie ja doch noch irgendwie zur einzigen Opposition auch wenn es vielleicht sehr schwer fällt. Die Hoffnung fällt ja bekanntlich als letztes.

  19. mit Beraterjobs ist es momentan auch schwierig. Benko ist ja momentan vom Markt.

  20. Glauben Sie wirklich, dass außer einer SPD – Stiftung irgend wer das Dummgeschwätz eines Oh-laf hören möchte? Und zahlen dafür schon gar nicht. Jede Bank die den als was auch immer nimmt, hat sofort den entsprechenden Ruf weg, den jedes Finanzamt und jeden Finanzpolitiker aktiv werden lässt.

    • Es gab schon andere, die auch nichts konnten und einen Beraterposten gefunden haben. Nicht zum Beraten, sondern um Kontakte in Parteien und Politik zu vermitteln, die sich auszahlen. Diese Politiker vermarkten den Einfluss, den ihnen der Wähler verschafft hat, anschließend für die eigene Tasche.

  21. Strukturell ändert sich vor allem deswegen nichts weil 80% der Wähler eben strukturell nichts ändern wollen. Außer natürlich den Weg in den Orkus endlich mal deutlich zu beschleunigen.

    • Warten wir es ab.
      Viele Menschen, die von sogenannten Forschungsinstituten befragt werden, sagen nicht mehr ihre wahre Meinung aus Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren.
      Ich persönlich wäre auch auf der Hut.

  22. Es fehlen die Grünen. Es reicht für schwarzrotgrün links der AFD. Ergebnis: Annalena und Robert bleiben Minister.

    • Genau das halte ich sogar für die wahrscheinlichste Variante. Allerdings kann sich der Fritze dann gleich darauf einstellen, daß er dem Laden wegen den allerfeinsten Querelen, die an Qualität noch deutlich über den Ampel-Querelen rangieren werden, nach einem halben Jahr den Schlüssel rumdrehen kann. Und dann kommt für die Kartellparteien die große blaue Stunde.

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