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Helmut Kohl: Von Straßburg nach Speyer

Fragen zum Trauerakt im Blick auf das neue Europa

23.06.2017

| Lesedauer: 2 Minuten
Welches Deutschland wird in knapp einer Generation nach Helmut Kohl in der Mitte Europas noch existieren? Ein europäisches Land deutscher Sprache, reich an Geschichte und Gedanken? Unkenrufe gehören nicht zum Programm von Trauerreden ...

Es gibt keine nationale Trauerfeier für den Helmut Kohl, den „Kanzler der Wiedervereinigung“. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat sogleich nach Ableben Kohls angekündigt, die politischen Exequien würden in Form eines europäischen Staatsaktes in Straßburg (ehedem Freie Reichsstadt) im Europäischen Parlament –  im Volksmund bekannt als „der Bunker“ – stattfinden. Aus dem „Staatsakt“ ist aufgrund der noch fehlenden Staatlichkeit EU-Europas inzwischen ein „Trauerakt“ geworden. Es heißt, die Zeremonie in Straßburg sei noch von dem siechen Kohl festgelegt worden, um Merkel und Steinmeier einen großen Auftritt in Berlin zu verwehren. Auch habe Kohl als Trauerredner auch Viktor Orbán vorgesehen. Zur Erinnerung: Als unmissverständliches Zeichen seiner Ablehnung der von Merkel  verfolgten „Migrationspolitik“ hatte der an den Rollstuhl gefesselte Kohl im April 2016 den von Multikulti-Ideologen und der Brüsseler Bürokratie gehassten ungarischen Regierungschef Viktor Orbán in sein Heim eingeladen. Orbán ist nunmehr nicht auf der Liste der Trauerredner zu finden. Dass umgekehrt Merkel – neben Juncker und Bill Clinton – eine Rede halten soll,  lässt auf  „europäisch“ veränderte Regie schließen.

Geschichtsnostalgischen Deutschen bleibt somit noch das große Requiem für Kohl  im Speyerer Dom, in der Grablege der salischen Kaiser, eines Staufers und des ersten Habsburgers Rudolf I. Den postnationalen TV-Konsumenten hingegen dürfte  indes die Erinnerung an das Heilige Römische Reich, das Herzstück des alten Europa, dabei so fremd sein wie unseren Neubürgern.

Von derlei Wahrnehmungen unberührt, ist es angebracht, zu fragen, wie es nach Emmanuel Macrons „überwältigendem“ Wahlsieg – bei knapp 43 Prozent Wahlbeteiligung – und nach dem offenbar nicht abzuwendenden Brexit mit Europas Zukunft bestellt sein wird. Bedrohliche Indizien dafür, dass Europa im 21. Jahrhundert eine gänzlich andere Gestalt annehmen könnte als das nach den Verheerungen des 20. Jahrhunderts von den großen Staatsmännern angestrebte, von Frieden und Freiheit erfüllte „gemeinsame Haus Europa“, gibt es zur Genüge. Es ist unvorstellbar, dass der geschichtsbewusste Staatsmann Kohl sich angesichts der massenhaften Immigration aus dem Orient als politischer Schutzpatron eines unlängst verkündeten „Tages der offenen Gesellschaft“ (zum 17.Juni, ehedem (west-) deutscher Nationalfeiertag) hergegeben hätte.

Mit dem Staatsakt in Straßburg zelebriert sich eine europäische politische Elite, die vermeint, durch immer neue Akte der Zentralisierung ein von ökonomischen Ungleichgewichten sowie von ethnographischen und sozial- kulturellen Krisenphänomen gezeichnetes komplexes Gebilde von – teilweise auf ihre erst 1989/91 zurückgewonnene Souveränität erpichten – Staaten zu einer „immer engeren Union“ zusammenfügen zu können. Die Frage, wie sich dieses politische Gebilde, instabil nicht allein in seinen, dem nahöstlichen Krisenraum benachbarten Mitgliedstaaten, im globalen Mächtespiel des 21. Jahrhunderts – in tendenziell wachsender Distanz zur Hegemonialmacht USA – als handlungsfähige Einheit erhalten und durchsetzen kann, wird in den Trauerreden kein Thema sein. Auch nicht, wie lange das dank der Deutschen in der DDR, dank Ronald Reagan, Michail Gorbatschow, Gyula Horn und Helmut Kohl wiedervereinte Deutschland seine unbequeme, auf ökonomischer Stärke Führungsrolle in der Mitte Europas behaupten kann – und unvermeidlich spielen muss.

Schließlich: Welches Deutschland wird in knapp einer Generation nach Helmut Kohl in der Mitte Europas noch existieren? Ein europäisches Land deutscher Sprache, reich an Geschichte und Gedanken? Unkenrufe gehören nicht zum Programm von Trauerreden…

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49 Kommentare

  1. Kohl ist nicht „Kanzler der Wiedervereinigung“ – ggf. „Kanzler der Einheit“.
    Die DDR ist dem „Geltungsbereich des deutschen Grundgesetzes“ beigetreten.

  2. Wenn das Merkel aufsteht und zum Rednerpult geht, sollte die versammelte Gemeinschaft anständigerweise aufstehen und das Gebäude verlassen.

    • Das würde unserem verehrten Kanzler noch einmal sein verschmitztes Lächeln ins Gesicht zaubern – wenn nur seine Familie und Freunde bei ihm wären. So wie bei der Trauerfeier von Hannelore Kohl am selben Ort.

  3. Nach BK KOHL und VOR BK Merkel war BK Gerhard Schroeder.
    Merkel war direkte Nachfolgerin von Schroeder-Fischer Rot/Grün und max. Nachfolgerin von Kohl als CDU-Vorsitzende.
    Schwarz/Gelb, Rot/Grün, Schwarz/Rot, Schwarz/Rot.
    Es geht nicht um Besserwisserei, aber, der guten Ordnung halber sei noch mal herausgestellt, dass AM mit der Westerwelle/FDP direkte Nachfolgerin von Rot/Grün war – z w e i mal. Es braucht demnach mindestens 7 – 8 Jahre, bevor Wahlmichel korrigiert.

  4. Das werde ich gerade nicht, – den Ton abdrehen … .
    Das werde ich leiden müssen und ist mein solidarischer Beitrag.
    Und wenn ich schon annehme, nicht überrascht zu werden vom Inhalt ihrer Platitüden, so werde ich mich doch erinnern.

  5. Leonard Cohen, Jahrg. 1934, Suzanne auf einer meiner ersten LPs.
    Habe mir gerade SEIN „hallelu u-uja“ nochmals angehört. Danke.

  6. Anstand und Respekt kann man nicht lernen, wenn diese nicht vorgelebt werden. Keine Beispiele. Was für eine Armut.

  7. Ja. Sie können auch eintippen: miniszterelnok.hu
    Briefe auf Englisch u n d deutsch
    Achtung ZvZ: Miniszter mit sz

  8. Ich finde die Kommentare zu diesem Artikel unterirdisch. Da wird Frau Merkel die Verantwortung der politischen Landschaft als Hauptverantwortliche gemacht. Die Kritiker übersehen dabei, dass sie nur die politische Mehrheit bedient. Im Gegensatz zu Kohl hat sie die CDU durch den Sturm gebracht, den Kohl mit seinem „Bimbes“ System erzeugt hat. Es war Merkel, der die CDU von Kohl abgenabelt hat und damit den Zerfall der Partei aufgehalten hat. Das vergessen die Kritiker gerne.
    Zu dem Trauerspiel zum Tod von dem Altkanzler Kohl bin ich mehr als erstaunt. Kohl war immer ein Patriot. Dass es jetzt keinen Staatsakt zu seinem Tod geben wird, kann man mit dem Verhalten seiner heutigen Frau begründen. Kohl hätte das sicher nicht gewollt. Er wäre stolz darauf gewesen, dass sich das deutsche Volk sich in einem Staatsakt von ihm verabschiedet.

    • Frau Merkel als willenlose Kanzlerette und Dienerin? Berlin 11011 ist offenbar noch weiter von der Realität entfernt als erwartet. Das macht mir Angst.

    • Merkels Kurs hat nichts mehr mit den Grundsätzen der Partei gemeinsam. Nichts daran ist konservativ.

  9. Sie meinen den Clinton Clan? Bewahrer westlicher Werte ( Dollarzeichen). Ist das derbe.

  10. Genau – Herr Radtke, den Merkel´schen Neusprech à la Orwell
    hätte Kohl niemals akzeptiert.

    Die versuchte Umdefinition des 17. Juni zum „Tag der offenen Gesellschaft“ ist ein bodenloser Skandal. Der 17. Juni ist nicht
    der Tag von Merkels Multi-Kulti-Geschwurbels, sondern der Tag der Freiheit.

    http://www.tag-der-freiheit.de

  11. Die ganze Chose um das Gedenken an den letzten deutschen Staatsmann, dem dieses Land eine Menge zu verdanken hat, zeigt doch, wo „sein Vaterland“ (das hat er immer betont – heute würde die Nomenklatura ihn mit diesem Wort am rechten Rand verorten) hin, bzw. zu was es verkommen ist.
    Klar hat Kohl Merkel protegiert und ihr dazu verholfen, die CDU und das Land bis zur Unkenntlichkeit zu verändern, aber Irren ist menschlich. Nachdem er erkannt hatte, welch Geistes Kind sie ist, hat er sich von ihr distanziert, kein gutes Wort mehr an ihr gelassen. Die Nachwelt muss nun mit ansehen, wie diese Heuchler (allen voran Merkel) auf seinem Rücken die Möglichkeit zur Selbstdarstellung in (nicht einmal selbst verfassten) Reden nutzen. Und das auch noch in Wahlkampfzeiten. Ich bin wirklich angewidert.

  12. Kohl sagte einmal zu Merkel , du machst mein Europa und Deutschland kaputt.
    Mit der Flutung von kulturfremden Migranten, einer Grenze die keine ist, weil jeder darf kommen, und einem Europa in dem die Nationalstaaten abgeschafft werden sollen, dürfte Kohl mit seinem Satz wieder einmal recht bekommen.

  13. Sehr, sehr guter Kommentar Herr Radtke.
    Ich stimme Ihnen voll zu und teile Ihre Hoffnung.
    Geschichtsleugnung und Umdeutung der Links-Grünen soll der
    autochtonen Bevölkerung die Identität nehmen.

  14. Weil Orban ein erklärter Gegner der elitären Verschwörung gegen den gesunden Menschenverstand u. damit ein Dorn im Auge des
    Establishments ist.

    • Finde es aber gut, weil offensichtlich und aufschlußreich!
      Jeder mag seine Schlüsse daraus ziehen.

  15. Lieber Herr Ammon,
    vor einem Tag hatte ich zu Ihrem sehr guten Artikel einen Kommentar geschrieben, der in Disqus, zunächst als „SPAM“ blockiert und nun seit gestern
    Abend überprüft wird. Deshalb nun der Versuch meine Gedanken in political-
    correctness-speech zu übersetzen.
    Menschlich verwerflich finde ich, dass Frau Merkel von der EU-Elite die Möglichkeit erhält, den Altkanzler Kohl auch posthum noch einmal zu demütigen.
    Im Vergleich zu Frau Merkel hätte Helmut Kohl der autochtonen Bevölkerung niemals eine eine unkontrollierte Zuwanderung, mit den damit einher gehenden
    Gefahren, ausgesetzt.
    Dieser Umstand wird DE und Europa nachhaltig negativ beeinflussen.

  16. @Kostanix: Alleine das die Namen der beiden großen deutschen & Staatsmänner mit dem Namen unserer aktuellen Kanzlerette in einem Kommentar vorkommen ist eigentlich schon eine Art der Blasphemie!

  17. Eins kann man Kohl immer zugute halten und zwar das er zumindest in meinen Augen ein Patriot war, egal wie sich das von ihm gewünschte Europa leider in die falsche Richtung entwickelt hat.

    Dies kann man leider von seiner Nachfolgerin, der Kanzlerdarstellerin, nicht sagen.

  18. Dem kann ich nur zustimmen. Auch fuer mich war Kohl zu seiner Zeit derjenige, welcher Schmidt „vom Thron gestossen“ hat, der die deutsche Einheit auf sein Ruhmesschild hob – obwohl Gorbatschow und auch die Ostdeutschen am meisten dazu getan haben – und der den Euro zu einem viel zu fruehen Zeitpunkt eingefuehrt hat.
    Mit diesem Mann konnte ich nicht viel Positives verbinden.
    Das mir heute die Zeit Helmut Kohls dagegen beinahe als schlaraffenlandähnlich vorkommt ist fuer mich persönlich ein Zeichen wie sehr es mit diesem Staat seitdem abwärts gegangen ist.
    Das Kohl uns Merkel gebracht hat war sein grösster Fehler.
    Das hat er offesichtlich noch selbst erkannt.
    Leider zu spät!

    • Vielleicht noch ein paar Worte zur Rolle
      Genschers und der FDP … ?!
      1982(?) war ich auch recht unfroh.

    • Kohl war es , der Vertrauen genoss. Ein Vertrauen, ohne das die maßgebenden Mächte der Wiedervereinigung nie und nimmer zugestimmt hätten.

      Und vielleicht sollte man endlich von der Legende Abstand nehmen, die Bürger der DDR hätten mit ihrem Widerstand die SED-Herrschaft zum Einsturz gebracht.

      Es waren die wirtschaftlichen Nöte eines bankrotten Staates. Es war der Glücksfall Gorbatschow, der die Nomenklatura und seinen Satellitenstaat nicht länger über Wasser halten wollte.

      Es war die Flüchtlinge. Ihre steigende Zahl.

      Es war die CDU, die das Wiedervereinigungsgebot gegen massive entgegengesetzte Forderungen der Opposition im Grundgesetz hielt.

      Es war die CDU, die gegen massive Forderungen der Opposition dazu stand, dass weiterhin jeder Bürger der DDR auch Staatsbürger der Bundesrepublik Deutschland.

      Es war schließlich Kohl, der „den Mantel der Geschichte ergriff“.

      Die Gerechtigkeit gebietet es auch, den Ungarn zu danken, die ihre Grenzen für die Flüchtlinge öffnete und damit letztendlich den Stein zum Sturz der SED-Diktatur ins Rollen brachten.

      Eine letzte Bemerkung muss sein. Natürlich gab es in der CDU einflussreiche, starke Kräfte, die Ballast abwerfen wollten. Ballast der Wiedervereinigungsgebot und „besondere Beziehungen zwischen BRD und DDR“ hieß.

      Ich möchte wetten, erfahren werde ich es nie: 10 weitere Jahre nach 1989 und eine Wiedervereinigung hätte sich erledigt gehabt.

  19. Ein Unding, was sich Politiker da herausnehmen. Unfassbar.

  20. Also wie bei fast allen Trauerfeiern…die Erben streiten sich um den Nachlass…der Tote und seine Ambitionen spielen keine Rolle.
    Kein geistig normaler Mensch will so ein Europa und einen Euro, der Unheil über alle Länder gebracht hat. Ein Europa der Vaterländer wie zur Zeiten der EWG, das ist realisierbar.
    Kohl hat mit Orban einen Politiker eingeladen, der diesen Gedanken verfolgt.
    Erst wenn Brüssel und das EU Parlament verschwunden sind kann es Frieden und Wohlstand geben.

  21. Bei allen Fehlern, die Kohl hatte und machte, aber ein Staatsmann war er trotzdem und er konnte Dauerhaftes aufbauen. Merkel ist das sicher nicht und ausser zerstören und lügen kann sie nichts.

  22. Tut mir leid.
    Für mich gibt es nichts erbärmlicheres, als den letzten Willen eines Toten mit Füssen zu treten.
    Bei diesem ,,Trauerakt“ geht es doch nur um eines – um die Selbstbeweihräucherung der Pseudo Elite.

  23. Sehr geehrter Herr Ammon,

    in den Tiefen meiner Bibliothek habe ich das inzwischen nur äußerlich leicht angestaubtes TB gefunden, dass Sie Anfang der achtziger Jahre zusammen mit Peter Brandt, dem Sohn von Willy Brandt veröffentlich haben „Die Linke und die nationale Frage“.

    Die Zeit ist vorangeschritten, die staatliche Einheit wiederhergestellt, dank den Bemühungen nicht zuletzt von Willy Brandt und seiner „Neuen Ostpolitik“ als Grunsteinlegung und Voraussetzung für die geschichtsbewußte Politik von Helmut Kohl in der entscheidenden Phase von 1988- 1990 und darüber hinaus.

    Als Motto zu Ihrem Buch wurden zwei Aussagen gewählt.
    Einmal „Trauen Sie keinem Deutschen, er Ihnen sagt, die nationale Frage sei gestorben“ (Egon Bahr).
    Zum Zweiten „… man soll uns gar nicht vorwerfen, daß wir vielleicht vergessen haben, daß wir Deutsche sind“ (Sigmund Jähn DDR-Kosmonaut.)

    Diese beiden Aussagen gelten nach wir vor, auch wenn unsere bildungsarme
    aktuelle Kanzlerin mit ihrem Wortgeschwurbel einen gegenteiligen Eindruck nach Kräften vermittelt.

  24. „Schließlich: Welches Deutschland wird in knapp einer Generation nach
    Helmut Kohl in der Mitte Europas noch existieren? Ein europäisches Land
    deutscher Sprache, reich an Geschichte und Gedanken? Unkenrufe gehören
    nicht zum Programm von Trauerreden…“

    Oh ja, das interessiert uns bestimmt alle. Aber mir ist nicht bange, im Gegenteil, ich bin voller Optimismus. In 20 Jahren haben wir in Deutschland blühende Landschaften, weil endlich der Stromausstieg gelungen ist. Dass wir keine Elektrizität mehr haben, ist aber auch kein Problem, weil uns die Wohlstandsmaschine Euro mit soviel Geld versorgt, dass sich jeder Haushalt ein kleines Blockheizkraftwerk im Keller aufstellen kann. Derweil sind soziale Probleme und Kriminalität abgeschafft, da in der toleranten und offenen Gesellschaft alle Streitfragen im Sitzkreis ausgetragen werden.
    Unsere politische Elite weiß schließlich ganz genau was zu tun ist – sonst wäre ja auch nicht immer alles alternativlos und es würden nicht immer dieselben Gestalten gewählt.

      • Meine Grünpflanzen im Hof haben nix dagegen.

  25. Und wiedereinmal wird klar, Frau Merkel hat keinerlei Skrupel. Was interessiert sie der letzte Wunsch ihres Mentors, dem sie ihre Karriere verdankt.

    Da wird die Trauerfeier an sich gerissen, um gegen Kohls Wunsch, sich selbst und ihre Plattitüden in den Vordergrund zu schieben. Pfui.

    Mit „Spannung“ erwarten wir das heruntergeleierte Bla Bla ihrer akustischen Auswürfe.

    Europa sollte einmal etwas Gutes werden von dem die Bürger profitieren. Und DAS ist daraus geworden. Besser kann man es uns nicht vorführen.

  26. Ich war nie ein Fan von Kohl, aber jetzt sieht es für mich so aus, als wäre das alte, bessere, um seine eigene geschichtliche und kulturelle Identität bemühte Deutschland mit ihm gestorben. In der alten BRD war keineswegs alles gut, aber in einem letztlich doch konstruktiven Selbstbewusstsein war sie dem heutigen Deutschland klar voraus.

    Also: Welches Deutschland wird in einer Generation existieren? Ich fürchte,
    ein weit schlechteres, eines, das von „europäischem“ Turbo-Neoliberalismus,
    brüsseler Autokratie und dem Islam geprägt – beinahe hätte ich
    geschrieben: verunstaltet – ist.

    Es scheint, dass man dagegen kaum etwas tun kann. Deutschland will sich offenbar abschaffen, mit der ihm eigenen Gründlichkeit.

    R.I.P, Helmut Kohl!

    • Ob es dann überhaupt noch ein demokratisches Deutschland sein wird? Wenn ja, sollten die Weichen dazu jetzt gestellt werden.

      • Das Grundgesetz wird mißachtet … und anderes mehr.
        Wir leben seit geraumer Zeit nicht mehr in einer Demokratie.
        Gewaltenteilung ist außer Kraft gesetzt, Parlament nickt ab.

  27. Die EU als politische Institution ist längst ein Zombie, dessen Haut Blasen schlägt. Wenn Kohl ein paar Wochen früher gestorben wäre, hätte man auf dem ev. Kirchentag einen Trauersitzkreis abhalten können. Das wäre genauso „würdevoll“ wie das zu erwartende Gelaber von Rotnase Juncker. Hätte die Regierung nicht nur Pudding in den Knochen und Grütze im Hirn, gäbe es einen Staatsakt in Berlin, ob es Frau Kohl-Richter nun passt oder nicht. Sie kann ja zu Hause bleiben.

    • Wissen Sie, was der verstorbene Helmut Kohl wollte? Seinen Willen sollte man meiner Meinung nach respektieren. Es ist also zu fragen: Was wolte der Verstorbene und was die hinterbliebene Ehefrau?

    • „Es heißt, die Zeremonie in Straßburg sei noch von dem siechen Kohl
      festgelegt worden, um Merkel und Steinmeier einen großen Auftritt in
      Berlin zu verwehren“ schreibt Herr Ammon.

      Staatsakt in Berlin wäre also wohl eine weitere Mißachtung des letzten Willens des Verstorbenen gewesen.

  28. Es ist eine Barbarität, den letzten Willen von Helmut Kohl derart zu missachten und Merkel (Kohl: „die Frau ist wenig vom Charakter heimgesucht“) eine „Trauer“- Rede halten zu lassen.

    Allein Orban’s Rede hätte mich interessiert.

    • P.S.:
      Ich werde als Wiedergutmachung hierfür bei nöxhster Gelegenheit in St.Gilgen am Wolfgangsee eine weitere Kerze für Helmut Kohl anzünden.

      Ich denke im Übrigen, dass bezüglich Merkel sogar Walter Kohl („Frau Merkel hat einen Anteil am Tod meiner Mutter“) mit dem Vater übereingestimmt hat.

    • Kohl war in der Tat kein überzeugender Kanzler, aber es gebietet der Respekt vor dem Menschen und christlichen Glauben, die Wünsche des Verstorbenen zu respektieren. Sie zu mißachten und die Veranstaltung zu instrumentalisieren sprechen Bände. Wer sich derart über andere erhebt hat die Bodenhaftung verloren. Nicht nur als Naturwissenschaftler sollte man wissen, daß dies nicht von Dauer sein kann.

    • Und es liegt m. E. ganz allein an Kohls Witwe, diesen seinen letzten Willen (wenn’s sein muss juristisch) durchzusetzen. Die entspr. Vollmachten hat sie ja wohl, um einen europ. „Staatsakt“ entweder gemäß nach SEINEN Wünschen o. notfalls eben GAR NICHT stattfinden zu lassen.

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