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Um die Erinnerung wach zu halten

Eine erneuerte Gedenkkultur

09.11.2023

| Lesedauer: 4 Minuten
Nicht erst die Reaktionen auf den 7. Oktober 2023 haben gezeigt, dass es allerhöchste Zeit ist, deutsches Gedenken auf den Prüfstand zu stellen und einer Erneuerung zu unterziehen – auch um künftige Generationen zu sensibilisieren. Denn die Gesten unserer Gedenkkultur sind leblos, ihre Floskeln bedeutungslos geworden.

Die Erinnerungskultur der Deutschen muss auf den Prüfstand, wenn sie die praktische Relevanz des Holocaust für deutsche Politik und deutsches Selbstverständnis weiterhin sichtbar machen soll. Der ritualisierte Gedenkmarathon voller Floskeln und erstarrter Gesten verliert dramatisch an Prägekraft: Schon jetzt scheint er die Solidarisierung der Deutschen mit Israel nicht mehr sicherstellen zu können; und künftige Generationen kann man so wohl kaum sensibilisieren.

Der 9. November läutet sie ein: die Zeit, in der zwischen den Gedenktagen der Reichspogromnacht und der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar ein Gedenkveranstaltungsmarathon die Deutschen davon überzeugen soll, das Grauen der Shoah in wacher Erinnerung zu behalten. Das Anliegen ist nicht nur ehrbar, es ist dringlich. Wie alle historischen Ereignisse sinkt auch der Holocaust unumkehrbar ins Dunkel der Geschichte hinab. Doch nicht erst die Reaktionen auf den 7. Oktober 2023 haben gezeigt, dass es allerhöchste Zeit ist, deutsches Gedenken auf den Prüfstand zu stellen, und einer Erneuerung zu unterziehen. Denn die Gesten unserer Gedenkkultur sind leblos, ihre Floskeln bedeutungslos geworden.

VON DER VERFOLGUNG ZUR VERNICHTUNG DER JUDEN
Nationalsozialistische Novemberpogrome 1938
Das liegt auch daran, dass sich deutsches Gedenken viel zu sehr in Selbstreferentialität ergeht: Um die Einzigartigkeit des Holocaust als schwerstes Verbrechen aller Zeiten herauszustreichen, hat man sich hierzulande angewöhnt, das spezifisch Deutsche der Schuld hervorzuheben. Eine Herangehensweise, die durchaus ihren Sinn und Platz im Zuge der Aufarbeitung hatte. Allerdings hat man zugelassen, dass sich die Zerknirschung über deutsche Schuld zum Teil in eine seltsame Form der Selbstgerechtigkeit verwandelt hat; namentlich bei jenen Angehörigen der 68er-Generation, die sich als schonungslose Aufklärer der Schuld ihrer Eltern verstehen, und eine grimmige Befriedigung daraus ziehen, anders als jene „alles richtig“ gemacht zu haben: Als Nachfahren haben sie sich, die eigene Familie, die Liebe zum eigenen Land nicht geschont, um die grausame Wahrheit ans Licht zu zerren.

Aus dieser Selbstbespiegelung ergibt sich fatalerweise, dass der Holocaust einerseits seine Relevanz für unser Verhalten gegenüber Israel im Hier und Jetzt verliert, andererseits aber einer Verantwortungshybris Vorschub leistet, die alles Mögliche mit Hinweis auf deutsche Schuld begründet: Viele sehen im Deutschsein zwar die Verpflichtung, gegen jedwede Ungerechtigkeit vorzugehen. Sie vermeinen aber, die Erben der toten Juden von damals viel eher in den Bewohnern Gazas zu erkennen als in den quicklebendigen Israelis. Diese wollen schließlich den ihnen zugedachten ewigen Opferstatus nicht annehmen, und haben wenig Ähnlichkeit mit den Bildern, die uns einst Guido Knopp ins Gedächtnis gebrannt hat.

Absolute Singularität, die jede Relativierung verbietet, zugleich aber Bezugspunkt für fast alles: Kein Wunder, dass diese Art des Gedenkens zu Überforderung, nicht selten zu Überdruss führt. Wir haben doch aufgearbeitet – muss nicht „irgendwann Schluss sein“? Diese Frage bedroht die Gedenkkultur vor allem deshalb, weil eine ehrliche Auseinandersetzung darüber ausbleibt, wie ein positives Verhältnis zum eigenen Land für Deutsche aussehen kann, und zwar ohne Bagatellisierung deutscher Verbrechen. Nicht einmal die historisch einzigartige Aufarbeitung – keinesfalls perfekt, aber doch beeindruckend – wird als positiver Referenzpunkt betrachtet. Auch hier haben die 68er ihre eigene Disposition, die Unfähigkeit zur Liebe zu Deutschland, flugs dem gesamten Volk oktroyiert, und den Holocaust als effektives Druckmittel instrumentalisiert. Setzt hier kein umfassendes und rationales Umdenken ein, wird sich die deutsche Gedenkkultur gegen Schuldfrust nicht langfristig durchsetzen können.

Tatsächlich droht mittel- bis langfristig ein völliger Verlust der Erinnerungskultur. Das liegt vor allem am Fortschreiten der Zeit. Kinder, die heute in Deutschland aufwachsen, werden in der Schule keine Zeitzeugen mehr kennenlernen. Sie können ihre Vorfahren nicht mehr befragen. Wird die Gedenkkultur nicht auf eine breitere Basis gestellt als persönliche Verflechtung und Betroffenheit, werden künftige Generationen über Dachau nicht mehr schaudern als über den Dreißigjährigen Krieg oder die Terreur der Französischen Revolution. Gegen diese Tatsache aber stemmen sich insbesondere Angehörige der Generation Aufarbeitung mit aller Kraft, weil nicht sein kann, was nicht sein darf: Schließlich sollte die „Deutschheit“ des Verbrechens einer solchen zeitbedingten Relativierung ja gerade vorbeugen.

DEBATTE üBER DEN SCHUTZ JüDISCHEN LEBENS
Cem Özdemir will Zusammenarbeit mit muslimischen Verbänden überprüfen
Womit wir beim zweiten Aspekt wären, der bereits seit Jahrzehnten vernachlässigt wird: die veränderte Zusammensetzung der deutschen Gesellschaft. Viele junge Menschen haben einen Migrationshintergrund. Wollte man ihnen deutlich machen, dass aus dem Holocaust eine Verantwortung für sie erwächst, etwa die, nicht zum Mitläufer zu werden oder Dehumanisierung zu bekämpfen, so müsste man dies im Hinblick auf allgemein menschliche Verantwortung tun: der Holocaust als Zivilisationsbruch und Menschheitsverbrechen. Das aber würde ihn ein Stück weit den Deutschen „wegnehmen“.

Das ist nicht nur für Nachfahren schmerzhaft, die einen Gutteil ihrer Identität daraus schöpfen, Angehörige eines „Tätervolks“ zu sein. Es ist auch für jene eine Bedrohung, die befürchten, dass der Holocaust damit „nur“ noch als ein Verbrechen unter vielen wahrgenommen würde. Dies trifft für den Rest der Welt ohnehin vielerorts zu, und kann dort auch nicht verurteilt werden: Vom Genozid an den Armeniern bis zum stalinistischen Terror, von den Killing Fields bis zum Völkermord in Ruanda – die Menschheit hat im 20. Jahrhundert ein eindrucksvolles Register bestialischer Schandtaten vorgelegt.

Es ist also nicht von der Hand zu weisen, dass die Gefahr besteht, den singulären Charakter des Holocausts aufzugeben. Dem kann man allerdings begegnen, wenn man sich dessen bewusst ist. Das Risiko nicht einzugehen, würde hingegen bedeuten, den Holocaust als prägenden Parameter deutscher Identität früher oder später auf jeden Fall zu verlieren.

Der industrielle Massenmord an Juden ist und bleibt ein einzigartiger Akt der Barbarei. Aber er ist nicht in erster Linie eine Warnung an die Deutschen. Er ist eine Warnung an das gesamte Menschengeschlecht: Was „nie wieder“ geschehen soll, ist jederzeit möglich.


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36 Kommentare

  1. Super Artikel, in Argumention und Tiefenanalyse.
    Es ist genau das was der deutschen Erinnerungskultur fehtl, Authentizität und Ehrlichkeit.
    Das Verbrechen der Shoa wird nicht schlimmer und nicht besser, wenn man es als einzigartig bezeichnet. Die Menschen die da gestorben sind, wird es einerlei sein, denn Mord ist Mord. Es gibt keinen weniger schlimmeren Mord.
    Vor allem es war keine „deutsche Schuld“, sonder es war und ist „Nazischuld“.
    Die stalinistischen Verbrechen haben die Naziverbrechen bei weitem an Opferzahl überschritten.

  2. Ich habe schon im Ausland gelebt. Nirgendwo im Ausland hat man mir, weil ich Deutscher bin, den Holokaust vorgeworfen. Auch Juden haben es nicht getan. Aber in Deutschland schon, immer und immer wieder. Nein, Deutschland wird nicht vom Ausland erpresst dazu, den Holokaust zum Zentrum der eigenen Selbstdefinition zu machen. Das machen Deutsche, die sich auf diese Weise seelisch entlasten wollen, und die andere Deutsche dafür in Haft nehmen, um sich selbst besser zu fühlen.

  3. Wenn ich die heuchelnden Gesichter der „Gedenker“ so sehe, stellvertretend seien KGE, Merkel, Özdemir genannt, möchte ich mit bei allen Juden im In- und Ausland entschuldigen. Mehr ist dazu nicht zu sagen!

  4. Das übliche hilflose Lavieren mit der „Einzigartigkeit“ des Holocaust-Verbrechens. Entstanden aus der üblichen Schlamperei der Begriffe. Die allerdings eine absichtsvolle ist. Selbstverständlich ist der industrielle Massenmord an den Juden eine HISTORISCHE Einmaligkeit. Diese aber teilt er mit allem historischen Geschehen. Was aber unter der Hand mitgeteilt werden soll, ist eine metaphysische Einmaligkeit. Meines Wissens war Karl Jaspers der Erfinder dieser metaphysischen Einmaligkeit. Aber er war so ehrlich, das auch zu benennen. Aus der absichtsvollen Unklarheit entspringt die ideologische Unterdrückung aller „Relativierung“ einerseits und das hemmungslose Vergleichen mit allem und jedem, das gerade unerwünscht ist. Nebenbei: JEDES rationale Begreifen beginnt mit dem Relativieren.
    Das Absolute ist Sache der Ideologen und der Irren.

    • Kommentator Necke hat recht: die Behauptung der „Singularität“ des Holocausts ist philosophisch-erkenntnistheoretisch unhaltbar. Diese Behauptung hält den Holocaust in einer gefühlig-moralischen dunklen Unterwelt, in die das Licht der der Vernunft und der Aufklärung kaum vordringt.

      Die Absicht mag gut sein: man möchte verhindern, dass der Holocaust kleingeredet wird. Man verhindert aber auch sinnvolle Untersuchungen und hält die deutsche Seele in einem „Bann des Bösen“. Gerade das letztere hat schlimme Folgen, denn verständliche Versuche einzelner oder einzelner Gruppierungen, sich aus diesem Bann zu befreien, bringt mit Notwendigkeit weiteres Böse hervor. Das Starren auf das Böse befreit eben nicht zum Guten.

  5. Das Problem ist, dass, bei aller Erinnerungskultur, es ein Volk (von dem viele aufgrund ihres Alters damals gar nicht dabei sein konnten) nicht davon abhält, in die damaligen Fußstapfen zu treten, wie wir bei so vielen derzeitigen Entwicklungen sehen können. Auch und insbesondere in den letzten Jahren. Die sogenannte Schulbildung (die schon lange gekapert ist) und das Dauerdaddeln auf dem Handy machen’s möglich.

    Ebenfalls ist es ein Leichtes, unsere sogenannten Indexneuronen zu überschreiben, sodass sich unsere Wahrnehmung und damit unbemerkt unsere „Erinnerung“ verändert (Dr. Michael Nehls). Alles machbar, und wer die Geschichtsklitterung bzw. Auslöschung bestimmter geschichtlicher und kultureller Merkmale beobachtet, muss dem zustimmen (z. B. Umbenennungen von Konferenzsäälen in Ministerien, das Entfernen von christlichen Symbolen und Sprüchen an Gebäuden etc.).

    Wer sich all dieser Dinge bewusst ist, der kommt nicht umhin. die Heuchelei der Politiker in Sachen Erinnerungskultur zu entlarven und sich davor bestmöglich zu schützen.

  6. Ich versuch es mal so platt wie möglich zu sagen:

    Ich hab keine Juden umgebracht. Meine Eltern haben keine Juden umgebracht. Und meine Großeltern auch nicht.
    Mir geht das betroffene Gerede von „unserer Schuld“ ziemlich auf den Senkel.
    Was hab ich mir denn zu schulden kommen lassen? Sippenhaft gibt es nicht.

    Was die 68er gemacht haben, ist dem Volk eine geschichtskulturelle Psychose verpasst, mehr nicht.
    Arbeitet Russland seinen Stalinismus auf? Nein.
    Arbeitet Japan seine Gräuel gegen China auf? Auch nein.
    Arbeitet USA seine Gräuel in Vietnam oder Irak auf? Ebenfalls nein.

    Gestern habe ich wieder Aussagen von SuS zur Reichskristallnacht gehört: Es war nur ein unqualifiziertes Gestammel (Ja, selbst für 14 Jährige war es unqualifiziert) „Sowas darf nicht wieder passieren“ WAS darf nicht wieder passieren? „Ja sowas halt“
    Das ist keine Aufarbeitung. Das ist kein Wissen. Das ist einfach nur das Einreden eines Schuldkomplexes. Wahrscheinlich nur um die Deutschen mit der „Nazi-Keule“ gefügig zu halten.
    Währenddessen bedient sich die Regierung während Corona der gleichen Herrschaftsmittel wie die Nazis.
    Ja, mehr noch: OUN-B und AZOV gelten laut Regierung nicht als Nazi-Organisationen.
    Was ist das für eine heuchlerische Doppelmoral!

    Wenn man wirklich ein „nie wieder“ in der Gesellschaft verankern will, wenn man wirklich zeigen will, dass man was aus der Geschichte gelernt hat, dann muss man insbesondere die SuS aufklären, damit sie die Methoden erkennen können, dass man ihnen Mut macht sich gegen den Faschismus zu organisieren und gegen ihn einzutreten.
    Dazu gilt insbesondere auch, dass sie den BS erkennen, wenn Esken und Co mal wieder etwas als Rechtsextrem oder Nazi hinstellen wollen.

    Aber wer will schon mündige Bürger?
    So wirds wohl beim „unsere Schuld“ Gestammel bleiben. Und gerade dieses Gestammel ist es, warum die deutsche Kultur auch nicht attraktiv ist und Integration so schlecht klappt. Wer will sich schon mit weinerlichen Loosern identifizieren, die sich am liebsten selbst geißeln?

  7. „Der industrielle Massenmord an Juden ist und bleibt ein einzigartiger Akt der Barbarei. „
    Mit Verlaub: Bedeutet die Vereinzigartigung des Holocaust nicht umgekehrt eine Bagatellisierung all der anderen grausamen Verbrechen an der Menschheit?
    Klu Klux Clan und Sklaverei?? Hexenverfolgung? Kriegsverbrechen aller Art? Weltweite Pädophilenringe, in denen Kindern 24/7, auch jetzt, in diesem Moment unvorstellbare Grausamkeiten zugefügt werden, geplant und durchgeführt mit einer Gründlichkeit, die der der Deutschen in nichts nachsteht?
    „ROOTS“ vs. „HOLOCAUST“?
    Wie kann man aus dem Leiden von Menschen überhaupt einen Wettbewerb machen? Und ist es überhaupt noch ein Wettbewerb, wenn der ewige Sieger im „Leidensranking“ immer schon im Voraus feststeht?
    Haben nicht ausgerechnet das Pflegen, ja geradezu Zelebrieren unserer ganz speziellen Vergangenheit und das aus diesem Grunde besonders großzügig ausgelegte Asylrecht letztlich zum Import von Millionen in der Wolle gefärbter Judenhasser geführt, die gerade auf Deutschlands Straßen für die nächste Reichskristallnacht üben, während die dafür Verantwortlichen, die seit 80 Jahren gebetsmühlenartig ihr „Nie wieder!“-Mantra herunterleiern, angestrengt wegschauen und verlegen an den Bildern der israelischen Geiseln herumkratzen?
    Ist es das, was der israelische Psychoanalytiker Zvi Rex gemeint hat als er sagte: „Die Deutschen werden den Juden Auschwitz nie verzeihen!“?
    Erinnerungs-Overkill und generationsübergreifende Gehirnwäsche haben längst einen sekundären Antisemitismus, den „Ich kann´s nicht mehr hören!“-Antisemitismus erzeugt – und jetzt soll ausgerechnet „der Verlust der Erinnerungskultur“ daran schuld sein?
    Mit Verlaub …
    „… muss nicht „irgendwann Schluss sein“?
    Genau.
    Irgendwann muß Schluß sein mit dem ganzen Verlogenen Herumgedenken“, wie Thilo Schneider gestern schon auf https://reitschuster.de/post/novemberpogrome-1938-verlogenes-herumgedenken/ empfiehlt.
    Und hier noch eine wichtige Botschaft an die Erinnerungsfetischisten auf beiden Seiten:
    „Wer eine Verfehlung zudeckt, der stiftet Freundschaft. Wer aber eine Sache immer wieder aufrührt, der stiftet Unfrieden unter Freunden.“ Sprüche 17, Vers 9 

     

  8. Ich habe in meinem Leben keinen einzigen Juden umgebracht. Und auch sonst niemanden. Als mal ein Linker gemeint hat, daß die Rede Merkels zum Auschwitztag gut war, habe ich genau so geantwortet. Hat ihn ziemlich aus dem Konzept gebracht. Dieser Schuldkult und die Auschwitzkeule gehen mir nur noch auf die Nerven. Es reicht.

  9. In den frühen 1970ern unterrichtete man uns in der Schule über die NS-Diktatur (und deren Trägern und Nutzniessern), teilweise mit Fotografien von befreiten KZs. Letzteres war noch ein Ausfluss jener Re-Education der Alliierten, der 1945 viele Bürger Deutschlands zwangsweise unterzogen und damit erschüttert wurden.

    Vor der NS-Pogromnacht 1938 wurden in Deutschland ab 1933 vom NS-Regime KZs errichtet, in denen u.a. politische Gegner [Gewerkschafter, Liberale, Sozialdemokraten, Kommunisten …] eingekerkert, gefoltert und totgeprügelt wurden. Damit versetzte man viele Bürger in Angst und Schrecken, schüchterte sie ein umd machte sie mundtot; so wurde also schon früh Widerstand gegen das NS-Regime gebrochen.

    Die KZs auf deutschen Boden waren die Vorbereitung für den ab 1939 begonnenen Raub- und Vernichtungskrieg des NS-Regimes insbesondere gegen die Völker Osteuropas.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Konzentrationslager_des_Deutschen_Reichs

    Die wichtigste politisch-juristische Lehre aus der NS-Diktatur war das Grundgesetz, mit dem eine Machtergreifung/Machteinsetzung diktatorischer Politiker verhindert werden sollte und soll, denn die Weimarer Verfassung lud mit Präsidialkabinetten genau dazu ein.

    Verantwortung tragen wir immer nur für unser eigenes Tun oder Nichttun, und zwar für die Gegenwart wie für die Zukunft. Die sogenannten 68er waren ein kleiner Teil der damals – im Vergleich zu heute – kleinen Studentenschaft [ca. 300.000 Studenten bundesweit].

    Tatsächlich mit den politisch-juristischen Implikationen der NS-Diktatur beschäftigten sich Kommunisten, Sozialdemokraten, Liberale, Christdemokraten, Christsoziale, Parteilose, Gewerkschafter …; mit der Überbetonung des Einflusses der 68er wurde und wird dies weggelogen, aus der Geschichte entfernt.

    Nicht als einzige Lehre aus der deutschen Geschichte mag man den Schluss ziehen, dass politische wie gesellschaftliche Machtkontrolle durch die Bürger gestärkt werden muss, bspw. nach Schweizer Vorbild.

  10. Hohles Polit ?? Geschwafel bei:
    – Mio Überweisungen an Migranten
    – Massenimport von Juden- und Christen-Hassern,
    – Mrd. zur Alimentierung der Antisemiten
    – Stimmenthaltung bei UN Abstimmungen
    Dieser gratis Müll an wohlfeilen Reden – widerlich.

  11. Das wohlfeile Schuldgeschwätz am 9. November dient doch nur dem „Kampf gegen rechts“, ich kann es nicht mehr hören. Die Gedenkrituale sind hohl geworden, viele Aufschriften auf den Stolpersteinen sind historisch nicht mal korrekt, weil es gar nicht um die Juden geht, sondern um „den antifaschistischen Kampf“. Ich bin raus, seit das Gedenken instrumentalisiert wird: um die Bevölkerung mit Schuldgefühlen weichzukochen, was aber leider nicht den Juden, sondern ihren Feinden zugute kommt, die massenhaft zum Einwandern angelockt werden, um Deutschland soweit zu destabilisieren, damit die Linksgünen hier ihren alten Traum vom Multikulti-Klima-Kommunismus durchziehen können. Die Juden sind dabei doch nur lästiges Beiwerk, das den zynischen woken Polit-Schwätzern in Berlin längst auf den Sack geht mit seinem ständigen Hang zur Selbstverteidigung.

  12. Es reicht, wenn man in der Schule gut aufgepasst hat und den historischen Kontext kennt. Ich war dort längst nicht geboren, auch meine Eltern nicht und haben das nicht miterlebt und meine Großeltern waren 13-14. Keiner muss sich für die Taten rechtfertigen und bücken die er selbst nicht begangen hat. Und vor allem, wo will man den Schlussstrich ziehen?

  13. Mir wäre es lieber, die Politiker würden nicht nur jüdisches Leben schützen, sondern auch deutsche Bürger.
    Das habe ich bei allen Morden und Anschlägen der Migranten nie gehört oder gelesen.

  14. Brauchen wir überhaupt eine Erinnerungskultur? Wenn charakterstarke Politiker fehlen, hilft auch kein Erinnerungspalaver. Die Polizei schaut den fortgesetzten Volksverhetzungen auf deutschen Straßen tatenlos zu. Dahinter steckt politischer Unwille. In Berlin wird den Uniformierten sogar befohlen, die Plakate mit den Bildern vermisster Juden abzureißen. Den Todfeinden Israels gratulierte der BP zu 40 Jahren Mord- und Totschlag. In New York versäumen die Vertreter Deutschlands regelmäßig, gegen Resolutionen zu stimmen, die sich gegen Israel richten, und die fortgesetzte Finanzierung der Hamas mit deutschen Steuergeldern ist kein humanitärer Akt, sondern ein Verbrechen, ja sogar ein zweiter Neunter November!

  15. Als Nachkriegsgeborener lehne ich jede Erinnerungskultur strikt ab. Kein Nachkriegsgeborenen war dabei oder trägt Verantwortung. Es steht selbstverständlich jedem frei seine eigene persönliche Erinnerungskultur zu leben. Die Sellbstbezichtigungssucht der Deutschen ist schließlich ausreichend bekannt. Ich aber werde nicht für Taten die Andere begangen haben gerade stehen. Die Verantwortlichen wurden von Gerichten verurteilt und bestraft. Für mich ist die Sache damit für alle Zeiten erledigt.

  16. Wer die Erinnerungskultur braucht, um ein anständiger Mensch zu werden, bei dem ist moralisch sowieso alles verloren. Wer glaubt, dass es die Erinnerungskultur braucht, weil ich sonst kein anständiger Mensch würde, beleidigt mich. Dass man Juden nicht einfach umbringt, ist normalen Menschen ohne weiteres einsichtig.

    Die entscheidende Frage, wie man es geschafft hat, Menschen zum Judenmassenmord zu motivieren, wird in der Erinnerungskultur mit ihrem Schwerpunkt auf Schuld und Schande hingegen gar nicht gestellt. Da ist kräftig etwas schief gelaufen.

  17. Wer sich einen richtig dicken Hals holen will , der sollte sich die Rede zum Gedenken von der Grünen Küchenhilfe , auch Bundestagsvizepräsidentin und eine der gefährlichsten GRÜNEN , KATRIN GÖHRING ECKARDT anhören oder lesen . Zu finden auf der Internetseite von Aexander Wallasch . Pure Verhöhnung der deutschen Bürger , so wie wir es von ihr gewohnt sind . Eine Schande , dass wir von solchen Leuten regiert , besser ruiniert werden

  18. Der industrielle Massenmord an Juden ist und bleibt ein einzigartiger Akt der Barbarei.

    So ist es.
    Leider aber nicht, weil alle anderen Völker besser wären oder die Deutschen besonders schlecht, sondern allein deshalb, weil die Deutschen auch bei extrem negativen Taten sehr viel strukturierter, organisierter und überlegter vorgehen als dies vielleicht andere tun und weil sie die Möglichkeiten dazu hatten.
    Die Hamas und viele Islamisten bzw. ganze islamische Völker sind heute in ihrer breiten Masse wohl zu den gleichen Schandtaten bereit, zum Glück aber nicht fähig, sie umzusetzen.

  19. „allerhöchste Zeit ist, deutsches Gedenken auf den Prüfstand zu stellen,“ Ja richtig, lasst die Antisemiten nicht als Millionenherr ins Land. Sonst könnt ihr alle „Erinnerungskultur“ vergessen. Allahu Akbar wird die neue „deutsche“ Sprache, wenn es um Israel und Juden geht.

  20. Überall, wo unsere Volksverräter auftreten, sind Scharfschützen und sonstige Bullen im Einsatz.
    Dieses Pack weiß genau, dass es gegen das Volk arbeitet.
    Helmut Schmidt, Franz-Josef Strauss und W. Brandt hatten keine Personenschützer, da sie ehrliche Deutsche waren.

  21. Hitler als Erinnerung, die Gefühle auslöst, wird genauso in der Vergangenheit verschwinden, wie die Erinnerung an die Inquisition, an all die vielen Toten des Kommunismus oder an andere Diktatoren. Das ist nun mal so. Niemand kann das Leiden eines anderen so erfahren, wie der Betroffene. Eine nahestehende liebende Person kann tief empfunden mitleiden. Aber das Mitleiden nimmt von Generation zu Generation ab. Alles andere wäre eine Strafe. Dann würden wir die Grausamkeiten des 30jährigen Krieges noch ebenso empflinden wie die Menschen damals.
    Und natürlich habe ich keine echte Erinnerung, wenn ich Archipel Gulag gelesen habe, Das Geisterhaus, Das Tagebuch der Anne Frank oder Der letzte Kaiser von China. Diese Bücher haben aber Bilder erzeugt, die mir Albträume bescheren. Genauso wie das, was ich über Konzentrationslager gelesen habe. Oder die Bilder mit den Toten, die ich gesehen habe.
    Wir können uns nicht dagegen wehren, dass diese Gräultaten in Vergessenheit geraten, also immer weniger Emotionen erzeugen. Wir können uns aber allgemein gegen die Entstehung solcher Systeme wehren, indem unser Bildungssystem die Wege und Mittel von Diktaturen aufzeigt. Denn es kann doch nicht angehen, dass ich Hakenkreuz = Diktatur „erinnere“, aber 1984 oder Die Farm der Tiere nicht in die Realität übertragen kann.
    Wir lernen über unser Bildungssystem aus diesen Gräultaten nichts für die Zukunft. Nichts, was über Emotionen hinausgeht. Wir werden die nächste Diktatur nicht erkennen, weil sie nicht mit dem Hakenkreuz kommt. Und das ist eine Schande.
    Es ist ebenfalls eine Schande, dass die Gemeinden Regenbogenfahnen aufziehen können, aber jetzt schweigen. Ich glaube, kaum ein Deutscher will Judenhass auf unseren Straßen. Wir müssten aktuell auf die Straße gehen gegen Regierungen, die den Wählerwillen mißachten. Aber dafür sind „die Alten“ zu arbeitsam, zu emsig beschäftigt mit Arbeiten und „die Jungen“? Sie müssen von der Schule aus auf FFF Demos gehen. Wer nicht mitgeht, ist genauso untendurch, wie Kinder, die nicht in der Hitlerjugend waren oder – bitte über Nazi hinausdenken – einer entsprechenden Organisation der DDR.

    • … wie die Erinnerung an die Inquisition …

      Die Inquisition gehört nicht in diese Reihe von Nazismus, Kommunismus und anderer Diktaturen. Manchmal schadet es nicht, Erkenntnisse der historischen Forschung zur Kenntnis zu nehmen und den Horizont zu erweitern.

  22. Ich hoffe, man nimmt es mir nicht krumm, dass meine Gedenkkultur die Leiden meiner Eltern beinhaltet:

    – Mein Großvater wurde von den Russen verschleppt und ermordet.
    – 5 meiner Onkel sind mit kaum über 20 Jahren nicht aus dem Krieg zurückgekehrt.
    – Mein Vater wurde im Krieg zum Krüppel geschossen.
    – Beide Elternfamilien wurden enteignet und völkerrechtswidrig vertrieben.
    – Meine Tante wurde auf der Flucht vergewaltigt.

    Auch wenn man das nicht sagen darf.
    Auch wir Deutschen haben unendliches Leid erfahren

  23. deutsches Gedenken […] einer Erneuerung zu unterziehen.

    Ich weiß etwas besseres: Zeitzeugen lesen und Libertär werden
    Zeitzeugen:
    Ludwig von Mises: Allmächtiger Staat
    Friedrich August von Hayek: Der Weg in die Knechtschaft
    Und als Therapie:
    Murray Rothbard: Die Ethik der Freiheit
    Hans Hermann Hoppe: Die Demokratie, der Gott der keiner ist
    Larken Rose: Die gefährlichste aller Religionen
    => Das Problem ist systemisch und es hört auf, wenn die Masse ihrem Aberglauben abschwört, dass völlig Fremde ihre Probleme lösen würden.

  24. Ich halte nach wie vor den unpolitischen Ansatz der Verengung auf eine ( umstrittene) Sugunlsritaet und eine bestimmte, in diesem Fall religiöse, Gruppe fuer kontraproduktiv. Derartige Versuche koennen und muessen auf Dauer scheitern und sie laden förmlich zum Missbrauch ein, mit allen Konsequenzen. Die erste und wichtigste Frage ist, in welcher Staatsform, in welchem System und bei welcher Verfasstheit der Gesellschaft sind derartige „Entwicklungen“ mit dem regelmaessig katastrophalen Ende fuer eine oder mehrere Gruppen ausgeschlossen oder umgekehrt, was sind die Bedingungen, aus denen sie Derartiges ( regelmaessig) entwickelt und die dann um jeden Preis zu verhindern gilt. Diese politischen Fragen sind heute aktueller denn je, nicht, weil eine Erunnerungskultur verblasst, was „normal“ ist, sondern weil hier Taeter eine Gesellschaft mit einem psychischen Problem in eine transhumanistische transformieren und ein totalitaeres System errichten, womit 2 Zutaten bereits vorhanden waere. Die 3. wandert in Form einer entsprechenden Ideologie und ihrer Anhaenger ein, passend dazu. Juden sind in derartigen Systemen, die nicht selten in Verelendung enden, die klassischen Suendenboecke, aber keineswegs nur sie. Unbestritten richtig ist, dass mit dem Islam und seinen Ideologen eine potentiell toedliche Gefahr heraufzieht, die man von den westlichen Zivilisationen so fern wie moeglich halten muss. Aber die Bedingungen dafuer haben nichts mit dem Islam zu tun, sondern dass hier vorsaetzlich unterlassen wurde, die Voraussetzungen fuer eine funktionierende Demokratie zu schaffen, ein Volk unter den ueblichen Stigmata konditioniert wurde, letztlich genau das Gleiche zu tun wie vor 90 Jahren. Die US – Reedukation und das, was danach kam, war und ist ein falscher, fuer den Hegemon nützlicher Ansatz, aber potentiell gefährlich, nicht nur in diesem Land. Die Möglichkeiten, eine echte, wehrgafte Demokratie zu errichten, wurden wieder einmal nicht genutzt. Die diversen, nicht zufaellig vom Hegemon ausgehenden ismen lassen Gesellschaften entstehen, denen wichtige Eigenschaften mehr oder weniger abhandenkommen, die Totalitaere und Muslime nun trefflich nutzen. Ist es nicht erstaunlich, dass Ungarn offenbar kein Antisemitismusproblem hat? Natuerlich nicht. Bedauerlicherweise werden hierzulande immer noch Kategorien, natuerlich auch gewollt, vermischt. Die „Logik“ lautet :Nation, Volk, rechts, Antisemitismus. Se koennte falscher und verheerender nicht sein. Richtig ist : Nation, Volk, Demokratie, Rechtsstaat, Freiheit, Humanismus und damit auch kein Antisemitismus oder die Unterstützung der Taeter. Aber das setzt voraus, die Mechanismen und die Psychologie, die Geschichte und den Nationalsozialismus und seinen Erfolg zu begreifen, um das „nie wieder“ politisch umsetzen zu koennen. Aktuell ist die Spur wieder einmal in die falsche Richtung gelegt. Und wie immer tragen die Liberalkonservativen ihren Teil dazu bei.

  25. Sehr geehrte Frau Diouf.
    Wissen Sie eigentlich wie ich als Deutscher so „ticke“?
    Nun, das setzt allerdings voraus, darüber Kenntnis zu haben, dass Menschen irgendwie „ticken“!
    In meiner Realität gibt es daher keine Erinnerungskultur!
    Erinnern kann ich nämlich nur, was ich selber erlebt habe.
    Das, was heute also so „raus gehauen“ wird, erinnert mich (sic.) an Mutter, Vater, oder Adventstage.
    Diese und andere erinnere ich tatsächlich.
    Aber an einem Holocaust erinnere ich mich nicht, denn ich habe daran keinerlei ANTEIL!
    Erinnern Sie mich doch demnächst daran, was allen Biodeutschen gerade ab geht.
    Und das sind Fleiss, Mühe und sich um die Familie kümmern.
    Dann würde ich Ihnen nämlich in aller Demut zustimmen können, da mir gerade der Weg nicht klar ist, wohin „die Deutschen“ eigentlich gehen wollen.
    Nun, dass ich mit sechzig Lenzen nicht alles schnalle, liegt an mir.
    Aber dann erklären Sie mir bitte dennoch Ihre Einlassungen, was meine Vergessenheit erklären kann.
    Und dann höre ich vielleicht später von Ihnen, indem Sie MICH PERSÖNLICH von jeglicher Schuld frei sprechen und den Deutschen eine Kultur zusprechen!
    Bis dahin bin aber zuversichtlich, dass Sie es lediglich gut mit mir meinen.

    • Richtig. Unser Fokus muss auf heute gerichtet sein. Wir sollen uns für die heute Lebenden intressieren und für Frieden sorgen.
      Genau diese Erinnerungskultur hat uns dazu gebracht, für die Asylanten Verantwortung zu übernehmen und sie in DE einnisten lassen.
      Erst wenn wir uns von dieser Schuld freidenken, werden wir in der Lage sein, aktiv in unserem Interesse zu handeln.
      Diese Erinnerungskultur verblendet.
      Es ist nicht falsch, darüber nachzudenken, aber nicht in dieser Penetranz und Intentistät, dass alles nur noch durch diese Prisma betrachtet wird.

  26. Verbesserungsvorschlag für den Schulunterricht. Wie in den 1970er Jahren einmal jährlich einen Film über die Judenvernichtung (durch Deutschland) in den Klassen abspielen bei verschlossenen Türen und die Reaktionen der Schüler filmen. Gut, wir wurden damals nicht gefilmt aber ich kann mich daran erinnern das wir solch einen Film 1 bis 2mal in der Schule ansehen mußten.

    • Das führt nur zu einer verpeilten Bildung, die Dikatur nur erkennt, wenn ein Hakankreuz gezeigt wird. Nennt sich Konditionierung. Wenn dann Hitler auferstehen würde und kein Hakenkreuz tragen würde, würden wir ihn gar nicht als Diktator erkennen. Der Film Die Welle wäre m. E. viel hilfreicher. Gab es nicht auch ein Experiment, in dem Personen in Wächter und Gefangene eingeteilt wurden, das dann aus dem Ruder lief? Solche Filme zeigen, dass keiner vor „Hitler“ gefeit ist, wenn er sich dieser Abläufe nicht bewußt ist.
      Warum werden keine Bilder gezeigt von den Gräultaten, die der Kommunismus erzeugt hat – ist es nicht gut, dass AM solche Bilder vermieden hat, indem sie die Grenzen öffnete? Wieso werden die Gräultaten Chinas nicht gezeigt? Wieso nicht die Gräultaten, die sich die afrikanischen Stämme gegenseitig angetan haben? Diktaturen in Südafrika, Ausrottung der Indianer.
      All diesen Strukturen werden wir nicht entgegentreten können, wenn wir nicht darüber unterrichtet werden, wie diese Strukturen entstehen. Und dieses Verallgemeinern hat unser Bildungssystem versäumt.

    • Ich verstehe nicht, warum Kinder schon auf ewig suehnen sollen. Die Welt dreht sich weiter und wer weiss, schon, was noch von wo kommt.

  27. „… wenig Ähnlichkeit mit den Bildern, die uns einst Guido Knopp ins Gedächtnis gebrannt hat.“
    Nun, nur den Gutgläubigen und denen, die wenig Anspruch an Bildung stellten. Also jene Generation, die die letzte Generation zu verantworten haben.
    Gedenkkultur ist in Deutschland nur Profilierungs- und Herrschaftsinstrument. Und auch der angenommene singuläre Charakter des Holocausts ist ein Instrument. Diese Annahme ist die Angst, dass Grauen anzuerkennen und die daraus abgeleitete (naive) Hoffnung, dass so etwas nie wieder möglich sei.

  28. Was „Nie wieder“ geschehen sollte, ist 1994 in Ruanda geschehen.

    Dort wurden vor den Augen unserer Politiker, der UN und der Weltöffentlichkeit in nur 100 Tagen eine Million Tutsi von den Hutu-Bestien mit Macheten abgeschlachtet. Im Unterschied zu Deutschland im Holocaust hatte sich in Ruanda ein Großteil der Hutu-Bevölkerung an dem Massaker beteiligt.

    Dieser Völkermord wäre leicht zu vermeiden gewesen, wenn das Flehen des UN-Generals Dallaire von unseren Politikern und der UN erhört worden wäre. Auch der jüdische Weltkongress hat weggeschaut.

    Seit 1994 nehme ich deshalb das „Nie wieder“ unserer Politiker als das, was es ist:
    Selbstgerechter Gratismut.

  29. Wie schlecht es um die deutsche Psyche bestellt ist, zeigt sich unter Anderem am Fokus auf das Negativ-Event des letzten Jahrhunderts, nämlich die Reichskristallnacht / Novemberpogrom. Warum treten sowohl die Revolution vom 9. November 1918, als auch die Maueröffnung nur so in den Hintergrund?

    Es ist der mangelnde Stolz auf die eigene Geschichte und Kultur, die uns Deutsche so anfällig gemacht hat für einen Schuldkomplex, der eine irrsinnige Einwanderungspolitik mit erneutem Judenhass befeuert. Niemandem ist geholfen, neben den Fehlern die eigenen Stärken und Leistungen zu verleugnen.

  30. Das wird wohl der Lauf der Dinge sein.
    Wie Sie schreiben: Die Schweden z. B. und der Dreißigjährige Krieg.
    Die Erziehung muss auf Friedfertigkeit hinausgerichtet werden. Und da müssen auch Religionen und Ideologien auf den Prüfstand

    • So ist es. Eine Erinnerungskultur, die nur (Selbst-)Hass erzeugt, führt genau wieder zu Hass, wie wir heute wieder auf Deutschlands Straßen erleben müssen Die Deutschen irren sich, wenn sie glauben, dass eine Selbstverleugnung in Form der Grenzöffnung für jedermann die Erinnerung an den Holocaust tilgen kann. Das Gegenteil wird erreicht und der Antisemitismus ist zurück.Die Psychologie kann dieses Phänomen am einzelnen Menschen sehr gut erklären. Legt den Focus auf Selbstliebe, Nächstenliebe, Mut und Frieden und versucht nicht, an einer irgendwie gearteten erinnerungskultur rumzudoktern. Das geht nur wieder schief.

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