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Exil-Iranische US-Politikerin im Interview

„Bidens Nahost-Politik wäre fatal, gerade für die iranische Bevölkerung“

10.11.2020

| Lesedauer: 6 Minuten
Erica Kasraie floh mit ihren Eltern als kleines Kind vor dem Mullah-Regime in die USA. Sie gab eine Karriere beim FBI auf, um für eine andere Iran-Politik zu werben. Hier erläutert sie, was die US-Wahl für den Nahen Osten bedeutet und warum sie Trump unterstützt.

Während Deutschland vor Freude über die Ausrufung von Joe Biden zum neuen US-Präsidenten noch ganz betäubt ist, zeichnet sich in einem wichtigen Politikfeld bereits eine verheerende Agenda des neuen Präsidenten-Duos ab: Die Nahost-Politik. Kamala Harris kündigte an, die Finanzierung der Palästinenser-Gebiete wieder einzusetzen, bei der das Geld quasi direkt an die dort herrschenden Terrororganisationen fließt. Ein ehemaliger Berater ist sich sicher, dass die Wiedereinführung des Iran-Atomabkommens oder ein ähnlicher Sanktionsabbau ganz oben auf der Agenda steht.

Darüber und über ihre Sicht auf Amerikas Politik haben wir mit Erica Kasraie gesprochen. Erica Saghar Kasraie ist im Iran geboren und mit ihrer Familie nach Amerika geflüchtet, als sie noch klein war. Nach einer Karriere beim FBI engagiert sich sie sich für eine andere Iran-Politik in Amerika. Sie war u.a. Executive Director des Iran Freedom Institute und Nahost-Advisor des US-Repräsentantenhauses. Es wurde spekuliert, dass sie Teil einer erneuten Trump-Administration hätte werden können.

Letzteres dürfte vielen Democrats sicher ein Dorn im Auge sein. Berühmt wurde sie, als sie nach der Tötung des iranischen Generals Soleimani durch US-Militär ein Video im Internet hoch lud, in dem sie gegen die Behauptung anging, die Iraner würden um ihn trauern. Unerwartet ging das Video viral, sie wurde über Nacht zur Berühmtheit, wurde zu Fox News eingeladen. Im Iran wurden im Staatsfernsehen Propagandavideos über sie veröffenlicht, man behauptete, sie wäre ein amerikanischer Spion. Sie kann nicht mehr in den Iran zurückkehren, bis das Regime dort gestürzt wird.

Tichys Einblick: Angenommen, Biden wird tatsächlich der nächste Präsident der Vereinigten Staaten. Was ist von seiner Nahost-Politik zu erwarten? Was verändert sich? 

Erica Kasraie: Biden hat schon gesagt, dass er zum JCPOA (Joint Comprehensive Plan of Action), dem Iran-Deal zurückkehren will oder zu einem „besseren Deal“ – meiner Meinung nach ist allerdings kein Deal mit einem Terrorregime ein guter Deal. Die islamische Revolution ist wegen einer Ideologie zustande gekommen. Und die islamische Republik will diese Ideologie exportieren. Das werden sie mit allen möglichen Mitteln versuchen. Die iranische Wirtschaft lebt zum größten Teil von Verkauf von purem Erdöl. Mit dem Geld, das sie da einnehmen, unterstützen sie Hamas und Hisbollah und die Verbreitung ihrer islamistischen Ideologie über die ganze Welt. Und natürlich forcieren sie damit ihr Nuklear-Programm – sie behaupten, sie würden es nicht für Atombomben verwenden, sondern um Energie zu gewinnen. Der Iran hat aber ausreichend andere Energiequellen, das Ziel ist völlig klar.

Dass der Iran das unter dem Mantel des Atomabkommens weiter führen kann, ist ein verheerendes Signal in die Welt. Denn wenn der Iran eine Atombombe haben darf, warum Nordkorea, Pakistan, Saudi Arabien dann nicht auch? Ich glaube einfach, dass verrückte und gefährliche Menschen keine Massenzerstörungswaffen haben sollten.

Das Nuklaer-Programm ist gefährlich und eine Verschwendung von Geld – und die iranische Bevölkerung will es auch nicht. Anstatt das Geld in die Menschen und die Wirtschaft zu stecken, finanziert das Regime mit dem gewonnenen Geld Hisbollah, Hamas und die Islamischen Revolutionsgarden, sie kaufen Freunde und Stimmen in der UNO. Bidens Nahost-Politik wäre fatal, gerade für die iranische Bevölkerung.

Meine Generation im Iran möchte frei von dieser islamischen Republik sein und es ist meine Aufgabe, als Iranerin, die im Westen lebt, eine Stimme für die zu sein, die frei sein wollen. Und ich denke das hat Donald Trump verstanden. Er macht keine Zugeständnisse und er ist gegen den Tyrannen im Nahen Osten aufgestanden. Für mich ist das ein schwerwiegender Grund, ihn zu unterstützen. Und deshalb hat er auch große Sympathien junger Generationen im Iran.

Sie sprachen es schon an: Wir haben hier ja kaum ein Bild von der iranischen Bevölkerung. Wie steht man dort zu den USA und zum Westen wirklich? 

Die Bevölkerung im Iran ist ganz anders als das iranische Regime. Die Iraner hassen den Westen nicht, sie wollen keinen Krieg mit Israel, sie wollen nicht die Feinde des Westens sein, sie wollen mit ihren Nachbarn in Frieden leben. Sie wollen Demokratie.

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Die jüngsten Friedensabkommen im Nahen Osten waren von historischer Dimension. Aber leider haben die US-Medien so getan, als ob es nie passiert wäre. Dabei war es so ein großer Deal, vor allem für die Menschen im Mittleren Osten ein wichtiges Zeichen. Und für uns besteht die Hoffnung, dass der Iran vielleicht auch eines Tages ein normales Verhältnis zu Israel haben kann, die Bevölkerung will das. Das geht aber nicht mit der islamistischen Republik. Als iranische Amerikanerin hoffe ich auf den Tag, an dem ich die israelische Flagge, die amerikanische Flagge und die ursprüngliche iranische Flagge nebeneinander sehen kann. Das ist meine Hoffnung, dass eines Tages ein freier, demokratischer Iran – repräsentiert von den Menschen für die Menschen – mit Israel befreundet sein kann, mit dem Westen befreundet sein kann und wieder ein Teil der freien Welt wird.

Meine Agenda ist, meine Stimme zu nutzen, um der Botschaft der iranischen Menschen Gehör in westlichen Demokratien zu verschaffen. Die Botschaft, dass sie frei von islamischen Republik sein wollen, dass sie in einem freiheitlichen und demokratischen Iran leben wollen, wo Religion von Politik getrennt ist, wo westliche Werte und Prinzipien gelten und frei ausgelebt werden. Das ist ihre Botschaft, das ist das innere Verlangen jedes Menschen, frei zu sein.

Die deutsche Politik ist ja heute schon dem ganz ähnlich, was Biden jetzt vorhat. Wie würden Sie die Iran-Politik hierzulande bewerten? 

Es ist wirklich sehr ironisch, Deutschland hat vor gar nicht so langer Zeit gegen eine Ideologie gekämpft, die sich heute scheinbar wieder in die deutsche Gesellschaft einschleicht. Hat man das schon vergessen? Deutschland sollte das besser wissen als jedes andere Land in Europa. Deutschland war mit Amerika befreundet, wir hatten eine gute diplomatische Beziehung. Aber ich hoffe, dass die deutsche Regierung aufhört, diese Appeasement-Politik mit einem unrechtmäßigen Regime zu führen, das seine eigene Bevölkerung unterjocht. Denn in einem freiheitlichen und demokratischen Iran, werden sich die zukünftigen Regierungsführer daran erinnern, wer zum Regime gehalten hat und wer zu uns, den Menschen, gehalten hat. Bei den Studentenprotesten 2009 im Iran war einer ihrer Slogans „Obama, Obama, hältst du zu denen, oder zu uns?“ Und ich würde auch den deutschen Politikern sagen: Haltet ihr zu denen oder zu uns? Das islamistische Regime wird fallen, früher oder später, so wie die UDSSR gefallen ist – jedes totalitärisches Regime fällt irgendwann. Was dann kommt, sind die Regierungsführer von morgen, die sich daran erinnern werden.

Sie haben gesagt, dass Sie Donald Trump unterstützen. Hierzulande hören wir immer, er sei ein Sexist, ein Rassist. Wie passt das zusammen?

TE UNTER NGO-BESCHUSS
Der Kampf um die Pressefreiheit geht in die nächste Runde
Meine Familie ist aus religiösen Gründen geflüchtet, vor der Islamisierung des Landes, das von einer Monarchie beherrscht wurde. Wir hatten Religionsfreiheit vor dem Jahr 1979, es gab die Freiheit, sich zu kleiden, wie man wollte im Iran, und meine Familie war mit dieser „Revolution“, wie man sie nennt, nicht einverstanden. Wir sind in den Westen geflohen, weil wir westliche Werte haben wollten, weil wir den American Dream leben wollten. Und das war genau das, was wir getan haben – meine Mutter hat uns den amerikanischen Traum erarbeitet. Trump repräsentiert und steht für diesen amerikanischen Traum, definitiv. Die Regierung sollte klein bleiben, die Regierung sollte sich nicht in das persönliche Leben einmischen, so wie es im Iran der Fall ist. Meine Familie ist aus einem Land geflohen, in dem die Regierung vorgeschrieben hat, an welchen Gott man glauben soll, wie man sich anziehen soll. Als Frau hat man keine Freiheit, sich zu kleiden, wie man will, man ist das Eigentum des Mannes, des Vaters, des Bruders. Diese Ideologie ist nicht mit einer westlichen Lebensweise, nicht mit westlichen Werten zu vereinen. Das ist das, wofür Trump steht – die Werte zu schützen, die Amerika so großartig machen.

Ich unterstütze Trump, weil er in den letzten vier Jahren gezeigt hat, dass  er den Menschen im Iran beisteht. Und ich unterstütze Trump, weil er entschieden hat, den Terroristen Soleimani zu eliminieren. Und weil er den Iran-Deal aufgekündigt und das iranische Regime damit entscheidend geschwächt hat. Das Regime darin zu unterstützen, ihr nukleares Programm fortzuführen, wäre sehr gefährlich für die Region. Es würde auch bedeuten, dass man die Hamas und die Hisbollah unterstützt.

Immer wieder frage ich junge Linke, ob sie mir ein Beispiel geben können, was Trump Rassistisches getan haben soll. Sie können es einfach nicht, es gibt kein einziges Beispiel.

Nun gibt es in Amerika ja eine ganze Reihe von Protesten und Krawallen, wegen angeblichem Rassismus etc.. Ist da gar nichts Berechtigtes dahinter? 

GEHT SO VERSöHNUNG?
Erste Democrats denken laut über Registrierung aller Trump-Unterstützer, -Mitarbeiter und -Wähler nach
 Zunächst mal: Das sind keine Proteste. Die Reporter stehen vor brennenden Häusern und sagen in die Kamera, dass es hauptsächlich friedliche Demonstrationen seien. Nein, das ist nicht friedlich! Das Recht zu demonstrieren ist ein wichtiges Recht und ein großartiges Prinzip in einer Demokratie. Aber wenn man anfängt, gewalttätig zu werden, geht das nicht. Und was mich verblüfft, ist, dass niemand in der demokratischen Partei diese Gewalt kritisiert hat, nicht mal in den Debatten. Niemand! Nicht einer! Und wenn man sie nach der Antifa fragt, sagen die nur, dass die Antifa keine Organisation ist, die gibts quasi nicht. Ich verstehe es selbst nicht. Aber ich denke, dass viele junge Menschen glauben, dass das die einzige Möglichkeit ist, für Veränderung zu sorgen. Besonders nach dem Tod von George Floyd waren die Menschen wütend.

Aber noch eine Sache, die man bedenken muss, die zu diesen Ausschreitungen geführt hat, war der Lockdown. Die meisten Menschen haben einfach nach einer Ausrede gesucht, um aus dem Haus zu kommen. Und wenn man genau hinschaut, sieht man, dass die Menschen auf den Straßen sehr jung waren. Die Mehrzahl hat nur nach einem Grund gesucht. Hätte man die interviewt, hätten sie nichts Genaues über Polizeigewalt sagen können. Und ja wir hatten vereinzelte Fälle von Polizeigewalt, aber zu behaupten, dass es in Amerika systematischen Rassismus gibt? Das macht nicht wütend, denn wenn wir tatsächlich so rassistisch sind, wie zur Hölle haben wir dann zweimal einen Schwarzen zum Präsidenten gewählt? Es gibt teilweise noch sehr rückwärtsgewandte Menschen in Amerika, die rassistisch sind und es gibt teilweise auch bösartige Polizisten. Aber systematischen Rassismus kann ich in den USA nicht erkennen. Amerika ist ein großartiges Land. Für mich ist es eine Ehre dazuzugehören.

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30 Kommentare

  1. Man sollte nicht vergessen, dass diese 80Mio-Volk (wie viel haben all die Anrainer?) ein uraltes Kulturvolk ist. Dass die dortige durchschnittliche Bildung sich grundlegend von der vorhandenen „Bildung“ in den Nachbarländern unterscheidet. Diese „Dinge“ machen einen gewaltigen Unterschied zu den Nachbarn! –

  2. Solche Migranten wünscht man sich für Deutschland. Leute denen Demokratie, Rechtsstaat und Nation etwas bedeuten.

  3. Im Nahen Osten wird es spannend werden. Trump hat eine antiiranische Koalition aus mehreren arabischen Staaten und Israel initiiert, durch die es nebenbei ja auch zum Friedensabkommen zwischen Israel und den VAE kam, das Friedensabkommen mit Bahrein wurde aktuell von der Knesset abgesegnet. Das alles geschah unter Umgehung der Palästinenser. Reaktiviert Biden wieder die Vereinbarung mit dem Iran, so stößt er nicht nur die Golfstaaten sondern auch die Saudis und den Oman vor den Kopf ( und andere arabische Staaten, die die Initiative im Hintergrund unterstützen). Und auch die Wiederaufnahme der Unterstützung der Palästinenser würde diesen Prozess konterkarieren.
    Noch eine kleine Korrektur von Frau Kasraie: Pakistan hat schon Atomwaffen.

  4. Ohne Deislamisierung keine Liberalisierung. So einfach ist das.

  5. Der Frau könnte ich stundenlang zuhören. Gerade beim Thema Nah-Ost Politik/Iran. Nur an eines muß ich sie erinnern. Ich kann mich an die Bilder aus dem Iran erinnern nach dem Sturz des Schahs und dem Einzugs des Obermullahs. Wenn das nicht mind. der halbe Iran war der da fröhlich feierte dann weiß ich auch nicht.

  6. Einfach mal Antifa.com im Browser eingeben, dann wissen Sie wo Biden den Most holt.

  7. Schade, dass Sie nicht Herrn Spahn für ein Interview mit Frau Kasraie über Iran/Naher Osten gewinnen konnten

  8. Diejenigen, die sich jetzt in D über die Wahl von Biden freuen, sind zu fürchten!
    Sie vertreten genau die Ideologie, welche die „Demokraten“ in den USA vorhaben totalitär, „noch totalitärer als man sich vorstellen kann“, zu Realpolitik erheben wollen. Das Interview mit Erica Kasraie ist sehr, sehr ernst zu nehmen und maximal glaubwürdig. Biden imponiert als Greis, der nie ein Präsident sui generis sein kann und sein wird. Da sei die Schar der wahren Lenker vor.
    Religion als „das Opium des Volkes“, eine Aussage von Karl Marx, – heute sind Religionen und Ideologien Synonyme geworden. Und beide nähren sich vom Drängen zur Autokratie kleiner Eliten-Gruppen mit einem unaufhaltsamen, destruktiven Willen.
    Ist es jetzt nicht an der Zeit, zur bedingungslosen Kapitulation der Menschen, die guten Willens waren? Hat denn irgend jemand noch Hoffnung gegen diese globale Macht des Bösen etwas ausrichten zu können? Resignation ist angesagt!

    • Biden ist nichts weiter als der Unterschreiber für sämtliche Vorhaben der Falken Lobby der USA. Ohne jeden Zweifel wird er die Kriege die Trump nicht eingehen wollte erneut vom Zaun brechen. Syrien zum Aufwärmen, vielleicht nochmal Libyen, Iran wenn es opportun erscheint. Übrigens alles nicht zuletzt auf Drängen von Israel.

      • Ja, natürlich, auf drängen von Israel, da die Dem. solche Freunde der Israelis sind, ich glaube sie verwechseln da was. Aber klar, die Juden sind schuld, wissen wir schon lange, es wird und jeden tag in D. eingetrichtet. Die Deutschen werden den Juden nie den Holocaust verzeihen.

  9. Spätestens wenn die neue US-Administration Biden/Harris die Terrorregime der Mullahs und Ayatollahs wieder stabilisiert hat, das Werk von Obama/Clinton in Form von Bombardierungen und Drohnenterror in Nordafrika und dem Mittleren Osten wieder aufleben lässt und dafür gesorgt hat, dass die Amerikanischen Jungs wieder in Leichensäcken heim kommen, wird sich ein schier endloser Flüchtlingsstrom, ja ein wahrer Exodus aus Afrika und dem Orient auf den Weg machen. Und ich kann mir schon gut vorstellen, wo die alle hin wollen. Kaum hat Trump die Brände mühsam ausgetreten, geht es wieder von vorn los und die Deutschen jubeln auch noch über den eigenen bevorstehenden Untergang. Mit dem Dealmaker Trump hätte man mit etwas Kooperations- und Verhandlungsbereitschaft gut leben können. Man wollte aber Haltung zeigen und es partout eskalieren lassen. Mit Biden/Harris wird nun alles ungleich schwieriger. Aber die Politik und vor allem die Medien werden es schon für den gutgläubigen und autoritätsaffinen Deutschen entsprechend schönen.

  10. „Das macht nicht wütend, denn wenn wir tatsächlich so rassistisch sind,..“
    Korrektur: Das macht MICH….

  11. Zu wissen ist, dass im Iran und anderswo eine Auseinandersetzung laeuft, von der sich weite Teile des Westens bereits verabschiedet haben. Waehrend es den Iranern noch um individuelle Freiheit geht, wurde diese in vielen Ländern des Westens nahezu einvernehmlich beerdigt. Wie Frau Harris damit umgeht, bleibt abzuwarten. Allzu optimistisch sollte man bei ihr nicht sein. Die Frau aus dem Iran hofft somit auf Verbuendete, die es de facto gar nicht mehr gibt. Die westlichen Machthaber, selbst zum Absolutismus neigend, changieren zwischen Theokratiegroupies, Sympathie der Linken mit dem Verwandten Islam, Angst und Faszination und wirtschaftlichen Interessen, die allein mit ihrem Machterhalt zu tun haben. Ich wuesste nicht, wo es im Westen noch ueberzeugte DemokratInnen mit einer freiheitlichen und rechtsstaatlichen Einstellung gaebe, nachdem Frau Harris die Macht faktisch übernommen hat. Zumindest fuer 4 Jahre. Ob sie dann in die Wüste geschickt wird, bleibt abzuwarten. In Westeuropa ist die Messe gelesen. Hier ist das von den Iranern angestrebte Modell bereits in der Transformation zurueck. Man trifft sich auf einem archaischen Niveau, weit vor den Errungenschaften, von denen Menschen anderswo träumen. Das Problem ist, dass es in dieser schoenen neuen Welt fuer Menschen wie Frau Kasraie nicht mehr allzuviele Plätze geben wird, es sei denn, die US-Buerger korrigieren ihre Entscheidung in 4 Jahren. Die westlichen Machthaber haben andere Plaene. Das „kratein“ ist es, was sie anzieht und das ohne Widerstand der letzten Menschen.

    • Mal hinfahren in den Iran! Fragt man einen Iraner, so wird der existenzielle Probleme in den Vordergrund stellen. Ein Sozialstaat wie wir ihn kennen gibt es dort nicht.
      Daran richten sich dann auch die politischen Prioritäten der Bürger aus. Zunächst geht es um die Sicherung des Lebensunterhalts und dann erst um Luxusprobleme wie Glauben und Freiheit oder Liberalismus, den jeder für sich sowieso anders versteht.

  12. „Die Iraner hassen den Westen nicht, sie wollen keinen Krieg mit Israel, sie wollen nicht die Feinde des Westens sein, sie wollen mit ihren Nachbarn in Frieden leben. Sie wollen Demokratie.“

    Nun, bei allem Respekt: Wenn „die Iraner“ das so wollten, dann wäre es schon so, denn kein Regime kann gegen den Willen Aller bestehen. Man muß sich schon ehrlich machen und sagen: Der Islam ist das Problem. Solange „die Iraner“ Muslime sind, wird der Gottesstaat ein solcher bleiben.

    • Ich würde die Pasdaran nicht unterschätzen. Die sind genauso effizient wie es die Stasi oder die Gestapo es war. Die Todesurteile sprechen Bände zu dem Freiheitswillen jener , die aufgestanden sind.
      Die Iraner sind halt vom Regen in die Taufe gekommen. Anders ausgedrückt; erst vom Shah mit seinen Savakis und dann die Mullahs mit ihren Pasdaranis.

      • Der „böse“ Shah war nur eine Hassfigur der 68er. Als Monarch, der ein modernes und freies Land geschaffen hatte, war er den 68ern ein Dorn im Auge. Denn frei und modern durfte allein der Kommunismus sein, wie man ja z.B. an Stalin, der DDR und der RAF ohne weiteres erkennen konnte.

        Mit dem Shah ging es dem Iran gut. Gestürzt wurde er von einer Koalition aus Islamisten und Kommunisten. Das Resultat sollte jedem zu denken geben, der mit linkem Gedankengut liebäugelt.

      • Der Shah hat nur einmal Größe gezeigt, nämlich als er dem Militär eben NICHT befohlen hat auf das Volk zu schießen! ( Während der Revolution)
        Aber die Folterorgien sind belegt und mit wie vielen Milliarden geklauten Dollar hat er sich vom Acker gemacht? Er war letztlich nur ein Dieb in Uniform.
        Übrigens! Die Mullahs klauen auch! Sie haben bereits einige Milliarden nach Kanada geschafft. Nur für den Fall das es im Iran irgendwann dumm für sie läuft.

      • Der Schah war westlich orientiert, Verschleierte gab es vielleicht keine und auch die Macht der Mullahs war nicht groß. Aber der Schah war eben mit seiner im absoluten Luxus lebenden Familie, die schon den Eindruck im Volk vermittelt hat, dass er kein großes Interesse daran hat, die Verhältnisse der ärmeren Bevölkerung zu verbessern, nicht beliebt. Hier fand sich dann auch der Nährboden für die Mullahs, den Westen zu verteufeln und den Iran wieder zu einem Gottesstaat zu machen.

    • Grundsätzlich richtig, aber man sieht ja, was in Deutschland passiert, wenn man sich „nur“ gegen unrechtmäßige Hygiene-Verordnungen mit seinem grundgesetz-garantierten Demonstrationsrecht wehrt. Glaube im Iran geht die Exekutive radikaler vor. Somit kann ich schon glauben, dass die iranische Bevölkerung gegen ihr Regime nichts ausrichten kann.

  13. Zitat: „Das sind keine Proteste. Die Reporter stehen vor brennenden Häusern und sagen in die Kamera, dass es hauptsächlich friedliche Demonstrationen seien. Nein, das ist nicht friedlich!“
    Nun – in Deutschland ist es bei den sog. Corona-Demonstrationen genau umgekehrt.
    Da stehen Reporter vor friedlichen Demonstranten und berichten von Randalen, gewalttätigen Auseinandersetzungen und – siehe Berlin – vom „Reichstagssturm“ … .

    • Und bei den BLM-„Demos“ ist es wiederum umgekehrt: Da wird gebrandschatzt, geplündert und gemordet, dass die Schwarte kracht und die deutschen Journalisten: „Die US-Polizei hat einen Schwarzen gehauen!“

    • In der Tat. Da passt die mediale Propaganda und das, was wirklich passiert, einfach nicht zusammen.

  14. „Kamala Harris kündigte an, die Finanzierung der Palästinenser-Gebiete wieder einzusetzen, bei der das Geld quasi direkt an die dort herrschenden Terrororganisationen fließt“

    Der müde Joe scheint ja jetzt schon nicht mehr viel zu sagen zu haben.

  15. Frau Kasraie hat Recht. In allen Punkten.

    Man muss sich vor Augen halten, dass linke politische Kräfte hier und auf der anderen Seite des Atlantiks vom Konflikt leben. Ohne Konflikte haben die mit ihrer politischen Ideologie den Wählern kein Angebot zu machen.
    Wer permanent soziale Gerechtigkeit, Gleichheit, oder was auch sonst irgendwie in dieses Schema passen könnte, einfordert, der hat sich selbst ins Aus geschossen, wenn diese Ziele erreicht sind.
    Also müssen sämtliche Konflikte dieser Erde am laufen gehalten werden, damit diese Leute weiterhin ihre Heilslehre verbreiten und so Wählerstimmen abgreifen können. In dieses Schema passt z.B. auch der Klimawandelwahn oder die Panikmache rund um Covid-19.

    Wer im Wohlstand lebt, der wählt keine Partei, die im das verspricht, was er längst hat. Wer in Frieden und Sicherheit lebt, der wählt keine Partei, die ihm Frieden und Sicherheit verspricht. Also sehen diese Leute zu, dass die Menschen verarmen und der Krieg an die Tür klopft, damit sie wieder eine wählbare Option sind.
    Genau das, haben linke politische Kräfte besonders in den USA in den letzten Monaten vorexerziert: Corona Lockdown und linksradikaler Pöbel auf den Straßen, der unter dem Deckmantel einer angeblichen Unterdrückung von Schwarzen in den USA alles in Schutt und Asche gelegt hat. Und das, nachdem, wie Frau Kasraie richtig vorbringt, ein Schwarzer bereits zweimal zum US Präsidenten gewählt worden war.

    Für die Nahostpolitik gilt dies genauso:
    Wenn im Nahen Osten bzw. Mittleren Osten wie die Amerikaner sagen, plötzlich der Frieden einkehren sollte, dann hätten etliche Heilsbringer aus dem linken politischen Spektrum kein Angebot mehr zu machen und wären arbeitslos.
    Sozialistische Politik ähnelt dem Modell der „geplanten Obsoleszenz“, das man aus der Wirtschaft kennt: Man setzt künstlich Anreize, dass der Konsument weiterhin die eigenen Produkte kauft, damit man als Firma nicht pleite geht.
    Eine gute Waschmaschine, die jahrelang problemlos funktioniert, wird niemals durch eine neue ersetzt werden. Genau so, wie ein Welt ohne Konflikte keine Konfliktlöser mehr braucht. Da lassen die bekannten Glaser Scheiben einwerfen, um neue Scheiben zu verkaufen.

    Die eigentlichen Kriegstreiber auf diesem Planeten kommen nicht von rechts, sie kommen von links. Aber sie sind äußerst geschickt darin, die von ihnen selbst ausgelösten und/oder am Leben gehaltenen Konflikte dem politischen Gegner unterzuschieben.

    Wenn Biden und sein Team die enormen Fortschritte, die Trump im Nahost Friedensprozess erreicht hat, aus Eigeninteresse wieder zu Grunde zu richten, wird das Blut der Opfer an ihren Fingern kleben.
    Man sollte ab jetzt genauestens darauf achten, was sich dort entwickelt und wer davon profitiert. Trump hat in diesem Zusammenhang alles richtig gemacht. Man kann es nicht besser machen. Man kann es nur schlechter machen. Leiden wird darunter die dort lebende Bevölkerung.
    Und zwar neben dem iranischen Volk auch die Palästinenser, die dann weiterhin von ihren korrupten Führern gegen Israel instrumentalisiert und unterdrückt werden.

  16. Zitat: “ – jedes totalitärisches Regime fällt irgendwann.“ Na wenn „Mutti“ das hört! Erich ist weg, Margot ist weg…

  17. Zitat: “Es ist wirklich sehr ironisch, Deutschland hat vor gar nicht so langer Zeit gegen eine Ideologie gekämpft, die sich heute scheinbar wieder in die deutsche Gesellschaft einschleicht. Hat man das schon vergessen?”
    Man erntet gerade das, was man jahrzehntelang gesät hat: Linksideologen haben alle staatlichen Institutionen gekapert, die Medien unterwandert, und indem sie sich die Macht über die Information gesichert haben, bestimmen sie über das Wahlverhalten der Bürger und darüber, was richtig und recht ist.
    Auch die besten Argumente zählen inzwischen nichts mehr. Symptomatisch für Linke, sie haben (per Definition) immer die absolute Wahrheit und Moral gepachtet. Die Diskussion, der Austausch von Argumenten und der Wettbewerb der Ideen – das Immunsystem einer Demokratie – sind und waren in einer linken Gesellschaft schon immer obsolet. Es ist die gleiche verdammte Arroganz und Erhabenheit über den Rest der Welt, die bereits die vergangenen und vermeintlich überwundenen Sozialisten an den Tag gelegt haben.
    Sie träumen von Autorität. Es gibt in der Geschichte der Menschheit kein einziges linkes Gesellschaftsexperiment, das nicht mit „Autorität“ und schlussendlich mit Gewalt umgesetzt wurde bzw. umgesetzt werden musste, weil es einfach den Typus Mensch nicht gibt, der freiwillig und langfristig in so einer Umgebung funktioniert. Der Autoritarismus (die Autokratie) ist schlichtweg das Synonym für Linke!
    Wohlstandsverwahrlost, wie sie sind, scheuen sie Arbeit und Leistung wie der Teufel das Weihwasser. Arbeitsmoral und Kompetenz sind bereits höchst suspekt. Jeder ehemals Linker, der lösungsorientiert und pragmatisch denkt, wird meist früher oder später als Rechter gebrandmarkt und mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt.
    Schaut man sich die Subjekte im Bundestag an, wird einem angst und bange.
    Hinzu kommt noch der immense Schaden, der in den letzten Jahren der Wirtschaft zugefügt wurde und der weiterhin unter den Vehikeln Corona und CO2 zugefügt wird. Bisweilen könnte man meinen, Corona ist für diese Bande geradezu ein Geschenk des Himmels, um ihre schon immer gehegten feuchten Träume möglichst schnell zu verwirklichen.
    Und noch viel schlimmer als zerstörte Gebäude oder Fabriken ist der Schaden an der deutschen Seele, die Entwurzelung und die nicht mehr vorhandene Identität bei der jungen Generation. Der Schaden, der durch die Erfindung des Erbsündenkults eingeleitet und durch die Ersetzungsmigration vollendet wurde, ist nicht mehr gutzumachen.
    Ich befürchte, die Würfel sind bereits gefallen. Es scheint das Schicksal der Deutschen zu sein, dass sie immer erst dann aufwachen, wenn es bereits zu spät ist.

    • „Symptomatisch für Linke, sie haben (per Definition) immer die absolute Wahrheit und Moral gepachtet.“

      Vor allem sind sie jederzeit bereit, für diese absolute Wahrheit und Moral Gewalt anzuwenden, Bürger- und Menschenrechte abzuschaffen, Mauern zu bauen, Bürger auszuspionieren, einzusperren, zu foltern und zu erschießen.

      Übertrieben? Ich denke nur an die DDR. Und die war ja im Vergleich zu manchem sozialistischen Bruderland noch harmlos. Von Stalin, RAF, NSDAP & Co wollemer hier gar net mal anfangen.

  18. Man kann es drehen wie man will, es kommen schwere Zeiten auf uns alle zu.
    Was mich wieder versöhnlich stimmt: „Jedes totalitärische Regime fällt irgendwann“.

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