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Das Land wird auseinander gerissen

Erfrieren oder beschenkt werden

05.12.2019

| Lesedauer: 6 Minuten
In Rostock erfriert ein Flaschensammler – derweil beschenken Politiker ihre Leute mit Gratis-Tanken – und wir sollen NOCH mehr Milliarden in den Schlund des Brüsseler Molochs werfen. Das Land »driftet« nicht auseinander, das Land wird auseinander gerissen.

Manche von Ihnen, liebe Leser, waren früher Kinder, und einige von Ihnen haben heute selbst Kinder, und wer irgendwas über irgendwas weiß, der weiß von der sichersten Art, zuverlässig und schnell einen handfesten Streit zwischen zwei Kindern zu provozieren. (Ich habe die folgende Metapher heute morgen übrigens theoretisch getestet. Ich stellte der Gattin die Frage, was die effektivste Art sei, unsere Kinder zum Streiten anzustiften – was man als Essayisten-Gattin nach dem Aufwachen eben gefragt wird – und sie antwortete recht genau mit den hier beschriebenen Angaben.)

Ja, es gibt eine Methode, Kinder überzeugend und schnell zum Streit anzuregen, und diese hat zwei Stufen, einmal für Anfänger, einmal für Experten.

Kinderstreit für Anfänger: Geben Sie einem Kind etwas, das beide Kinder gerne hätten, etwa eine Süßigkeit oder ein Geschenk zwischendurch, und geben sie dem anderen Kind nichts – et voilà! – Instant-Streit! (In den Texten »Wer hungert nach Gerechtigkeit?« und »Warum Linke derzeit Sand zwischen den Zähnen haben« erwähnte ich, dass und warum unser Sohn in solchen Situationen einst »ungefähr!« rief.)

Wenn Sie den Kinderstreit für Anfänger sicher beherrschen, können Sie zum Experten aufsteigen (bitte besprechen Sie vorab eventuelle Langzeit-Schäden mit Ihrem Kinderpsychologen, den Sie gewiss monatlich bezahlen, wenn Sie regelmäßig Experimente dieser Art durchführen) – Fortgeschrittene initiieren einen Streit so: Geben Sie beiden Kindern jeweils eine Süßigkeit und stellen Sie sicher, dass sich beide Kinder darüber freuen. Dann, wenn die Freude wirklich groß ist, erlauben Sie dem einen Kind, das Sie lieber mögen, sich nach Belieben an den Süßigkeiten des Kindes, das Sie weniger mögen, zu bedienen. – »Streit« ist noch gar kein Ausdruck für das, was folgen wird.

Man könnte an dieser Stelle fragen, warum um aller lieben Kuckucke Willen man absichtlich einen Streit zwischen Kindern provozieren sollte, doch das wäre natürlich eine andere Frage für einen anderen Essay …

Den Puls der Zeiten

An dieser Stelle fragt sich Ihr treuer Essayist: »War meine Einleitung nicht zu humorig für das, was folgt?«

Nun, wie ein Bäcker oder jeder andere frühaufstehende Beruf, wache ich morgens auf, mache mir einen Kaffee und mache mich an die Arbeit. Meine Arbeit besteht darin, den Zeiten den Puls zu messen.

Man mag mich einen »Zyniker« nennen, und im gestrigen Newsletter schrieb ich, warum mich das eher wenig stört, doch in letzter Zeit (und kurz davor auch) spüre ich bei manchen unschönen Nachrichten ein bitter-sarkastisches Zucken in den Mundwinkeln (und so ein Zucken in den Mundwinkeln, wenn es das richtige ist, lässt sich trefflich zu Essays machen, so wie Liebesleid zu schön-traurigen Liedern wird, Weltschmerz zu Romanen und Lügen zu Abendnachrichten).

Heute morgen schlief meine Familie noch in ihren warmen Betten, die Kinder jeweils mit dem Buch, das sie gestern abend noch lasen, neben sich auf dem Nachttisch (und Leo mit dem großen Kuschellöwen neben sich, den liebt er), und alle atmeten sie noch tief und fest, als Papa durch die Wohnung schlich, um sich sein Heißgetränk zuzubereiten und an den Arbeitstisch zu schleichen – in Rostock ist, so erfuhr ich heute, ein Mann in der Nacht von Montag auf Dienstag erfroren. Bauarbeiter fanden ihn im Gewerbegebiet, wohl als sie ihre Schicht beginnen wollten. »Neben ihm stand ein mit Pfandflaschen gefüllter Trolley.« (bild.de, 4.12.2019)

Es ist natürlich nicht die einzige Meldung heute. Dann wär da noch: Zwei Bundesländer weiter, in Sachsen, plant man derweil, dass Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes – also die ohnehin Privilegierten, die von anderer Leute Steuern leben – demnächst kostenlos Strom-Tanken dürfen (bild.de, 2.12.2019). Wo es nach Selbstbedienung riecht, da steht oft genug »SPD« drauf (siehe jüngst etwa »Ameisen und Zähneklappern«), und auch hier ist es ein »Genosse«, der den Armen nimmt und den seinen gibt (hier konkret: den Mitarbeitern im öffentlichen Dienst).

All die anderen Maßnahmen laufen ja weiter. Gratis-Tanken für die, welche ohnehin von den Steuern der Bürger leben, ist vor allem ein Symbol für die Entfremdung zwischen Staat und Bürger. Deutschland driftet nicht auseinander, Deutschland wird auseinandergerissen. Den einen wird genommen, den anderen wird gegeben, und wen die Propaganda lobt, der sei auch von uns gelobt.

Die einen erhalten ihre Pension von Staat und Staatsfunk, die anderen erhalten, wenn überhaupt, eine Mindestrente, und müssen Flaschen sammeln, um zu überleben (wenn es nicht zu kalt ist). Die, denen das Herz »derer da oben« gehört, erhalten vom Staat neue Häuser gebaut – die anderen erfrieren. Die einen fahren mit der U-Bahn, und hoffen, lebendig anzukommen – die anderen dürfen ihre schicken neuen Mode-Autos auch noch gratis tanken. Und wer sich gar keine Sorgen machen muss, sind wahrscheinlich die Leute, welche von der von-der-Leyen-EU ein paar Brosamen der 50 Milliarden Euro abbekommen, die Deutschland an den Brüsseler Moloch überweisen soll (welt.de, 4.12.2019) – Freude, schöner Götterfunken, Berater müsste man sein!

Löwen, medaillenbehangen

Die Familie ist inzwischen aufgestanden. Elli hat die Freude unseres Herzens mit Frühstücken versorgt, zum Anziehen gezwungen und dann zur Schule begleitet.

Vor einigen Tagen hat der Sohn in der Schule beim Sport eine kleine goldfarbene Plastik-Medaille »gewonnen«, einen dieser typischen »Teilnahmepreise«, bei der steht auf einer Seite »WINNER« und auf der anderen Seite »Made in China«. Das fand er sehr amüsant, da zwei seiner Mitschüler tatsächlich »made by Chinese« sind (und ihre Eltern »made in China«). Ich selbst finde es lustig, weil es eine so buchstäbliche Bebilderung der Redensart »andere Seite der Medaille« ist. Diese Plastik-Medaille hat er, zusammen mit anderen Judo-Auszeichnungen und Ellis Marathon-Medaille, seinem großen Stofflöwen umgehangen, und diesen vor unseren Weihnachtsbaum gesetzt. Der Baum ist aus Plastik. Ein Fake-Löwe mit einer Fake-Medaille sitzt vor einem Fake-Baum – die Echtheit hat schon bessere Tage gesehen – immerhin ist die familiäre Freude an all diesem niedlichen Quatsch echt, und es soll Leute geben, die sagen, das sei es, worauf es wirklich ankäme.

Glück ist ein anderes Wort für das Bewusstsein, dass die Dinge, einen selbst und seine Lieben betreffend, »in Ordnung« sind, dass man »die Kreise geordnet« hat (für Details und Formeln siehe »Relevante Strukturen« – Sie wissen Bescheid). Ungerechtigkeit ist eine Form der Unordnung. Ungerechtigkeit ist eine Form von Unglück.

Dass Deutschland auseinander driftet, das wäre ein zu schwacher Ausdruck. Deutschland wird auseinander gerissen. Solange in Deutschland die, die das Land auseinanderreißen, mit Journalistenpreisen behangen und mit Posten versorgt werden, und solange die, welche die Ungerechtigkeit beenden und die Ordnung wieder herstellen wollen, geschmäht und geächtet werden, so lange wird das Reißen weitergehen – bis nichts mehr da ist, das auseinanderzureißen sich noch lohnt.

Was für ein Mensch?

Wer Streit zwischen Kindern initiieren will, der gibt dem einen, was er dem anderen vorenthält, und wer den Streit so richtig heiß kochend bevorzugt, der nimmt dem einen Kind, was ihm längst gehörte, und gibt es dem anderen – doch was für ein Mensch würde so etwas tun?!

Wer als Politiker das Gefühl brennender Ungerechtigkeit unter den Einwohnern eines Landes herstellen wollte, der würde die einen Pfandflaschen sammeln und dann doch erfrieren lassen, während er die anderen mit Häusern oder Gratis-Tanken versorgt – doch was für ein Politiker würde so etwas tun?! Unvorstellbar, was in so einem Menschen vorginge.

Deutschland will Moral-Weltmeister sein, während seine schwächsten Bürger aus Armut um die Häuser ziehen, Flaschen sammeln – und bei Kälte erfrieren.

Bei aller Abgebrühtheit

Wenn wir später die Kinder von der Schule abholen, werden wieder einige der ökologisch und sozial bewussten Eltern mit stolzen SUVs vor der Schule stehen, selbstredend mit laufendem Motor, und wenn ich von der Anschauung auf die Regeln schließen darf, dann gelten für diese fahrbaren Stadtpanzer offensichtlich andere Verkehrs- und Parkgesetze. Wenn Eltern und ihre Kinder derart heucheln und einen Widerspruch zwischen Reden und Handeln ausleben, dann finde ich es geradezu süß, verorte es zwischen ironisch bis zutiefst menschlich. Wenn aber Politiker den Schwachen und Fleißigen nehmen, um dann sich selbst (plus denen, die sie wirklich mögen) zu geben, das ist brennend ungerecht, das macht mich wütend, das lässt mich mit meinem Zynismus ringen.

Kinder sind weit davon entfernt, »geborene Heilige« zu sein, die dann von der bösen Gesellschaft verdorben werden – Kinder sind Engel und sie sind Teufel, manchmal abwechselnd, manchmal zugleich, und was sich von beiden Aspekten langfristig durchsetzt, das ist teils Erziehung, teils Zufall, und, ja, teils Lebensumstände – und doch bleibt es bei all dem wahr, dass Kinder ein angeborenes Bewusstsein für Gerechtigkeit haben, erst nur in ihren eigenen Angelegenheiten, und bald in Blick auf ihre Umwelt.

Ich halte nichts von der »neuen Kindlichkeit« in der Politik, wie wir sie bei Ultra-Populisten wie den Grünen finden, wo politische Debatte mit Luftballons, Slogans und Wachsmalkreide ersetzt werden soll. Und doch hielte ich es für tragisch, wenn wir unseren angeborenen Sinn für Gerechtigkeit ganz verlieren würden.

Der Mensch sehnt sich nach Gerechtigkeit, wie er sich nach Luft, Wasser und frischer Nahrung sehnt – durch industrielle Produkte kann der Hunger auf frische Nahrung übertönt werden, durch Propaganda kann die Sehnsucht nach Gerechtigkeit zum Schweigen gebracht werden.

Wir alle waren einst Kinder, wir alle haben einst die Sehnsucht nach Gerechtigkeit gespürt. Ja, es ist notwendig und es gehört zum Erwachsenwerden dazu, vorsichtig zu werden und immer auch zumindest eine Prise Zynismus parat zu haben. »A Hund is er scho« sagen die Bayern, und es ist ein Kompliment – ein bekanntes Gebet erhofft »die Geduld, das hinzunehmen, was ich nicht ändern kann« – alles richtig, und doch keinesfalls vollständig.

Bei aller Abgebrühtheit, die das Erwachsenwerden mit sich bringt, will (und also: darf) ich nicht vergessen, dass ich auch die Sehnsucht nach Gerechtigkeit in mir trage, schon immer in mir getragen habe. Wir sind zur Ordnung geboren, zur Ordnung, zur Gerechtigkeit und: zum Glück – »zum Glück« in beiden Bedeutungen, klar.

Wir sind nicht Heilige, und wir werden es nicht sein, wir wollen nicht einmal so tun, als ob wir es wären – wir sind ja keine Gutmenschen – doch um zu erkennen, dass es ungerecht ist, immer nur den einen zu nehmen und den anderen zu geben, dafür braucht es keine Heiligen.

Es genügt, ein Mensch zu sein – und sein Menschsein nicht zu vergessen!


Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com

Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.

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35 Kommentare

  1. Ja, diese » soll ich etwa die ‚Braunen‘ wählen«-Leute sind ein hoffnungsloser Fall. Sobald sie aber glauben, die »Braunen« kommen in Vorhand, werden sie in Scharen dorthin überlaufen. Lassen Sie sie einfach in Ruhe, die kommen irgendwann von alleine angerannt.

  2. Die designierte SPD-Vorsitzende, scheinbar eine ausserordendlich dumme Frau aus Baden-Würtemberg, also die ihr Leben bisher nur in Freiheit und Wohlstand gelebt hat, verstieg sich erst kürzlich uns, darunter auch uns 17 Millionen Ostdeutschen ,die über 40 Jahre Gelegenheit hatten, die schmezhaftesten Erfahrungen mit dem von ihr bejubelten Systhem zu machen, darüber zu belehren, dass der, der den Sozialismus kritisiert, ihn nur nicht verstanden hat.
    Ebenso hat eine aus Westdeutschland in die brandenburgische Provinz zugewanderte , ebenso dumme Frau, die jetzt irgendwas mit SPD macht, die Maske fallen lassen, indem sie ernsthaft meinte, man sollte sich doch nicht nach dem Wähler richten, also in dem Sinne, was will der denn schon, wichtig ist ihr nur ihr eigenes Wohlergehen.
    Ja Herr Wegner, es stimmt, dieses Land, nachdem man die Jahre nach der wiedergewonnenen Einheit unter Kohl als auch Schröder als wirkliche Erfogsgeschichte beschrieben kann um die uns viele, besonders auch in Osteuropa,beneidet haben, dieses Land zefällt seit eine bolschewistische FDJ-Sekretärin im Kanzleramt hockt und um die uns auch keiner mehr beneidet. In Osteuropa schon gar nicht. Und es sind nicht wir hier in Ostdeutschland, die dafür verantwortlich sind, dass die da noch immer hockt.
    Und genau weil es meine Landsleute von jenseits der Elbe sind, die ihr verbleiben da auch weiterhin ermöglichen, macht sich bei mir ein Gefühl breit, wofür ich mich eigenlich schäme. Ich nehme meinen Lañdsleuten in Westdeutschland ihr Wahlverhalten einfach übel.
    Und noch etwas kommt hinzu. Es sind inzwischen die Osteuropäer, denen ich ob ihren Mutes und ihrer Anstrengungen nach dem Zerfall der kommunistischen Regime , meine Achtung gilt und denen ich mich weitaus mehr verbunden fühle als mit vielen meiner Landsleute.

  3. Nun ja – man unkt doch schon, dass sich Investoren zurückhalten und das nicht etwa, weil Eigentumsrechte plötzlich zur Debatte stehen, der Klimawahnsinn Produktion erheblich verteuert oder die Energiewende Unsicherheit in der Energieversorgung mit sich bringt- nein- aufgrund der immer stärker werdenden AfD. Ich kann mir gut vorstellen, dass der von Ihnen beschriebene Wählertyp damit loszieht ?

  4. Das war so ein wunderbarer Artikel! Ich habe viel Freude beim Lesen gehabt (auch wenn das Thema so gar nicht zur Freude einlädt). Danke fürs Hinschauen und Berichten. Erst heute morgen habe ich in der Bahn mir russische Geschichte Anfang des 20. Jahrhunderts gegeben. Und in Bezug auf die heutigen sozialen und politischen Entwicklungen gibt es meiner Meinung nach viele Parallelen. Manches ist heute nur viel subtiler, und damit zum Teil viel beunruhigender.

  5. es ist noch viel schlimmer, Herr Dushan,
    Wenn sie nicht vorgeben „etwas zu haben“ im Sinne von Status, dann gehören sie nicht (mehr) dazu, werden nicht wahr- und/oder ernstgenommen.
    Ein Frau Roth oder ein Herr Schäuble würde dass mit „in einem so reichen Land wie diesem“ erwidern, nein nicht würde, sie tun es, und glauben ganz fest an dieses „reiche Land“.
    Und sind in diesem Sinne völlig verblendete Vollidioten, in ihrer Blase, in ihrem schönen Schein, sei’s materiell oder sei’s moralisch, und der gemeine Politiker haben/pflegen gar beides, insbesondere bei links/grün – die gerne Nehmen um zu geben, ausschließlich zur Profilierung der eigenen Person.

    Wie moralisch verkommen dieser Zustand eigentlich ist merkt kein Mensch bzw. realisieren die wenigsten, und schon garnicht irgendein etabliertes Medium, ausnahmen wie Sie Herr Wegner bestätigen diese Regel.

    Gott(sofern es einen gibt) schütze Sie Herr Wegner und Ihre Familie.

  6. Naja, vielleicht müssen die Zähnchen klappern und die Bäuchlein knurren bis die Freitags Hüpfer merken, dass ihre Smartphones nicht durch heiße Luft angetrieben werden.

  7. Dieser Typus würde nicht begreifen was vor sich geht selbst wenn ihn die Konsequenzen seiner Einstellungen unmittelbar treffen. Bestimmte Gruppe sind politisch schlicht und ergreifend nutzlos.

  8. Was erwarten Sie denn anderes?

    Sie wissen doch:

    „Nomenklatura schlägt sich, Nomenklatura verträgt sich“, …

    ..und somit haben auch automatisch(!!) wirklich unzählige(!!) Politiker und Medienwissenschaftler, Politikwissenschaftler, Soziologen und Psychologen, und selbstverständlich auch unendlich(!!) viele angebliche und selbsternannte „Rechtsextremismus- und Rechtspopulismusexperten“ ein wirklich äußerst eintägliches Auskommen heutzutage!

  9. Deutschland ist ein Land voller Masochisten. Die einen sehen Elend und Unrecht täglich vor der Tür und die anderen erleben es am eigenen Leib. Und am nächsten Wahltag gehen sie in die Wahlkabine und entscheiden sich für noch mehr Elend und Unrecht. Daran kann man sehen, wie Propaganda wirkt. Ohne Propaganda würde es sehr viel Elend auf der Welt nicht geben bzw. gegeben haben.

  10. Dass das ach soooo reiche Deutschland seine Obdachlosen und oder armen Rentner nicht in der Lage ist, angemessen zu versorgen, ist und bleibt eine Schande!!

  11. Der Mißstand hat viele Väter und eine Mutter. Das ist die mit der Richtlinienkompetenz.

  12. Allen Menschen Wohl getan ist eine Kunst die niemand kann. Die bestehende Ungerechtigkeit ist meißt die Triebfeder etwas zu tun diese auszugleichen. Dieses widerum verschafft dem Menschen innere Befriedigung und um die dreht sich beim Menschen alles. So sieht das Mark Twain, er beschreibt das Gutmenschentum sehr gut. Der Mensch will im Innersten sich selber mögen und dann will er von anderen gemocht werden was ihn wieder innerlich befriedigt. Das Erstere steht im Vordergrund und so tut er das was der Nachbar tut, nicht weil er es unbedingt als richtig sieht, nein er tut das, weil der Nachbar ihn dann als gut betrachtet was widerum ihm das innere Ich befriedigt. So habe ich M. Twain verstanden, er schrieb das irgendwann um 1900 und ich war überrascht wie er das Phänomen Gutmensch, welches bei uns ausufert, beschrieben hat.
    Gerechtigkeit im umfassenden Sinn kann es nicht geben. Gegen die größten Ungerechtigkeiten anzugehen sollte das Bedürfnis sein. Deshalb spenden viele jedes Jahr Milliarden von denen viele den Menschen in der direkten Umgebung, der auch ungerecht behandelt wird, nicht erreichen.
    Es ist wieder die Zeit der Besinnlichkeit, sich Zeit zu nehmen um sich selber zu fragen: Was mache ich eigentlich? Bin ich wirklich Glücklich so wie ich es einmal wollte? Tue ich Dinge für andere damit es denen etwas besser geht oder füttere ich damit nur mein innerstes Ich? Bin ich wirklich Selbstlos? Aber vor lauter Grübelei das Schöne dieser Welt nicht vergessen und wohlan, wer Kinder hat hat sowieso das Schönste!

  13. Die Einen sind halt wertvoller als Gold – und die anderen nur ein paar Plastikflaschen (un)wert.

    • „Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich freue mich drauf!“ KGE Zitat, gleich Gesinnung.

  14. Zuerst einmal möchte ich mein Bedauern um den verstorbenen Flaschensammler ausdrücken.

    Aber was ich nicht verstehe, wie kann jemand in der heißesten KLIMANOTSTANDSERWÄRMUNGSKATASTROPHE die die Welt je gesehen hat, erfrieren.
    Ihr seit sicher, dass der Mann erfrieren ist?
    Und warum kommt da bei der Stromabgabe für Mitarbeiter nicht der Fiskus von wegen und Geldwerter Vorteil? So wie es in einer Frankfurter Bank es der Fall war?
    Die haben die Strom-Säulen wieder entstromt, weil es mit dem verrechnen des Geldwerten Vorteils zu kompliziert wurde.

  15. Nichts gegen Kindheit und Kindlichkeit. Aber alles gegen die Infantilisierung der Politik und des öffentlichen Lebens.

    „Qui n’a pas l’esprit de son âge, de son âge a tout le malheur“ (Voltaire)

  16. Übel dran ist, wer sich daran erinnert, dass es besser sein kann und besser war. Jahrzehntelang.
    Gibt es ihn eigentlich schon, den Straftatbestand „Verherrlichung der Bonner Bundesrepublik“?

  17. Der Moral-Weltmeister in den Deutschen wäre sofort hellwach und hellauf empört, hätte es sich bei dem Erfrorenen um einen Schutzsuchenden, Geflohenen, Flüchtling oder Geflüchteten gehandelt. Die Gesinnungsjournaille würde massiv auf die verantwortlichen in Politik und Behörden einprügeln, weil „so ein Skandal in einem reichen und wohlhabenden Land niemals passieren darf“. Schließlich sind diese Menschen nunter Lebensgefahr (und Einsatz von viel Geld) hierher geflohen, um in Sicherheit ein besseres Leben zu führen! Die Einheimischen, die bezahlen den Irrsinn nur. Die müssen mit Minirenten zufrieden sein, den Mund halten und sich fügen. Sonst Nazi.

  18. „Die einen erhalten ihre Pension von Staat und Staatsfunk, die anderen erhalten, wenn überhaupt, eine Mindestrente, und müssen Flaschen sammeln, um zu überleben (wenn es nicht zu kalt ist). Die, denen das Herz »derer da oben« gehört, erhalten vom Staat neue Häuser gebaut – die anderen erfrieren.“
    Es ist natürlich schwer, Gerechtigkeit für jedermann herzustellen, doch was hier momentan passiert, ist kaum mehr ertragen.
    Es scheint, als solle der Sozialneid auf Teufel komm raus geschürt werden, um ihn dann an den Pranger zu stellen. Um ihn dem Rassismus, der
    Xenophobie, Homophobie oder sonstigen unmoralischen, unästhetischen oder geschichtlich schrecklich besetzten Attributen zuzuordnen. Nur so gelingt es diesen Leuten den Unmut derjenigen, die für die Füllung der Umverteilungstöpfe durch massive Besteuerung ihrer Hände Arbeit sorgen, zu unterdrücken. Wer möchte schon in einer dieser Schubladen landen? So schluckt der kleine Michel dieses fiese Gefühl der Ungerechtigkeit wie einen dicken Kloß herunter… er will doch ein guter, ein unbescholtener Bürger bleiben.

  19. Ich habe gerade das sehr interessante Buch „Die Wiedergutmacher – Das Nachkriegstrauma und die Flüchtlingsdebatte“ von Raymond Unger gelesen. Und diese Textstelle scheint mir sehr gut zum Beitrag von Dushan Wegner zu passen:

    „Gerade im Zusammenhang mit Ostdeutschen ist vielfach von den „abgehängten, besorgten Bürgern“ die Rede, die den Zuwanderern nicht das Schwarze unter den Nägeln gönnen. In meinem Freundeskreis bin ich seit Jahren fast nur von etablierten Akademikern umgeben, von Menschen, die nicht nur eine sichere Rente, sondern auch Rücklagen in Form von Eigentumswohnungen oder Eigenheimen haben. Mit meiner Vergangenheit als mittelloser Künstler gehöre ich, rein ökonomisch gesehen, nicht zu dieser Gesellschaftsschicht. Meine persönlichen Erfahrungen mit Armut und Mangel sind auf jeden Fall noch präsent genug, um mich in die Lage derer zu versetzen, die an der Schwelle zum Sozial- und Alimentierungssystem stehen. Es wird der Debatte nicht gerecht, sofern man nicht anerkennt, dass die persönliche Nähe zu ökonomisch prekären Lebenssituationen entscheidend für das Empfinden ist, welche Brisanz die Zuwanderungsproblematik hat. Wenn ich mit etablierten Freunden über das Thema diskutiere, erkenne ich schnell, dass sie die emotionale Ladung bezüglich etwaiger Verteilungskämpfe an der Basis schlichtweg nicht nachvollziehen können. Wer eine Eigentumswohnung und Aktienfonds besitzt, kann einen Streit um ein paar Hartz-IV-Euros kaum richtig einschätzen. Als Berliner Künstler war ich viele Jahre im Künstler-Berufsverband aktiv und habe mich zur prekären Lage vieler Künstler in Vorträgen und in meinem Künstlerbuch geäußert. Obwohl aus Scham niemand darüber spricht – über 70 Prozent der professionellen, selbstständigen Künster sind als Aufstocker vom Hartz-IV-System betroffen. Diese Künstler müssen jeden Euro an Einnahmen belegen und sprichwörtlich jede Tube Farbe vor dem Amt abrechnen – und wehe, sie machen hierbei einen Fehler! Selbst kleinste Beträge müssen zurücküberwiesen werden. Nicht nur Künstler, grundsätzlich alle Aufstocker und prekär Verdienenden müssen im Hartz-IV-System alle erdenklichen Erniedrigungen und Bevormundungen erdulden. Diese durchaus gewollte Praxis hat das Ziel, Aufstocker aus dem System zu vertreiben, was früher oder später oft auch gelingt. Menschen, die das Sozialsystem in seiner repressiven, rigorosen Haltung persönlich kennengelernt haben, sind vielfach sprachlos über das zweierlei Maß, mit dem heute mit Minderheiten und Zuwanderern umgegangen wird. Ohne Prüfung der Identität reicht das Zauberwort „Asyl“, um ganze Großfamilien zu alimentieren; muslimische Männer können sogar ihre Zweit- und Drittfrau nach Deutschland nachkommen lassen. Das durchschnittliche Jahreseinkommen in Syrien liegt bei 2.750 Dollar – in Deutschland erhält ein Zuwanderer samt Familie ein Einkommen, das ungefähr zehnmal so hoch ist – ohne zu arbeiten und ohne weitere Auflagen. Trotzdem wird die mächtige Sogwirkung, die von dieser Alimentierungspraxis ausgeht, vehement bestritten. Tatsächlich kommt es einem kleinen Lottogewinn gleich, sobald ungelernte arabische Männer deutschen Boden betreten. Jüngst machte ein Spiegel-TV-Porträt [„Ein Mann, zwei Ehefrauen, sechs Kinder“, 18.2.2018] einer syrischen Familie Schlagzeilen, das die Familie von Ahmad zeigte. Die erste Frau des Analphabeten Ahmad war 14 Jahre, als er sie heiratete; seine zweite Frau war erst 13. Die dritte Frau von Ahmad ist noch in Syrien, soll aber auch noch nach Deutschland nachkommen. Die Frohnatur Ahmad erklärt lachend, er würde gern noch eine vierte Frau haben, diese könne sogar eine Deutsche sein – vorausgesetzt, sie wäre Muslima.
    „Der Richter sagte mir: Wir helfen Ihnen, Ihre Frau hierherzukommen. Denn wir wissen, Sie sind Muslim und dürfen eine, zwei, drei oder vier Frauen haben. Da gibt es vonseiten des Gerichts keinen Widerstand, dass Sie Ihre Zweitfrau nachholen.“
    Auf die Frage, wie viele Kinder Ahmad insgesamt haben möchte, antwortet dieser freudestrahlend: „Ich? 10, 20 – kein Problem. […] Sie geben uns Sozialleistungen, sie geben uns dieses Haus.“ Auf die Frage, wie viel Geld er monatlich erhalte, antwortet Ahmad: „Weiß ich nicht. Das Geld wird überwiesen, und ich gehe zur Bank und hebe es ab.“ Nach den derzeitigen Sozialsätzen kann man sich leicht ausrechnen, was die neunköpfige Familie bekommt, mit der Anmietung für das Haus sind es ca. 4.000 Euro. Der Sprecher der TV-Dokumentation erklärt lapidar: „Ahmad könnte somit einen Deutschkurs besuchen oder arbeiten. Er will aber lieber bei den Kindern bleiben.“ Ahmad ist jedenfalls sehr, sehr zufrieden und nutzt die Chance, sich bei allen Deutschen herzlich zu bedanken: „Ich bedanke mich sehr, sehr, sehr bei Mama Merkel … Auch den Deutschen danke ich, auch wenn es unter ihnen Rassisten gibt …“
    Womit wir wieder beim Thema wären – den bösen Ossis. Diese und viele weitere prekär lebende Deutsche haben einstmals um jeden Eurocent bezüglich einer Hartz-IV- oder einer Rentenerhöhung gekämpft, dabei hieß es jahrelang, die Mittel seien begrenzt und erschöpft. Dann kam der Sommer 2015.“

    Manchmal bin ich völlig ratlos, wieso linkskranke Menschen partout nicht in der Lage sind, zu erkennen, worauf das alles hinauslaufen wird.

    • Daumen hoch, schon alleine für die Fleißarbeit.

    • Diese, nein nicht Geschichte, dieser Tatstand ereignet sich im Südwesten Schleswig Holsteins, inzwischen richterlich abgesegnet, es liegt keine Pflichtverletzung der handelden Behörden vor, alles rechtens. Ich habe immer wieder, auch hier, gefragt warum der Mann nicht morgens um 5 den Betriebshof fegt und eine seiner Bräute nicht morgens im Altenheim Kartoffeln schält. Im Bekanntenkreis vorgetragen und darauf hingewiesen, daß für diesen Familienunterhalt 7 durchschnittliche Arbeitnehmer arbeiten müssen, kommt die Aussage, ja, das sei nicht zu verstehen, aber das seien Einzelfälle, wenn sie nicht totalgeleugnet werden; daß aber solch ein „Einzelfall“ einen Verursacher, Schuldigen, hat und ein ganzes System, das so etwas zuläßt, jeden Anspruch auf bürgerliche Loyalität verloren hat, wird mit „Ach, Papa“ oder Aufkündigung der Freundschaft beantwortet. Dieser Fall und es gibt noch einen extremeren in NRW zeigen exemplarisch, daß diese Gesellschaft den Verstand verloren hat.

    • Natürlich leben wir mittlerweile in einer Zweiklassengesellschaft. Mit dem bekannten menschenverachtenden Begriff „Dieschonlängerhierlebenden“ ist genau dies gemeint und klar benannt. Das sind dazu nur noch die „Dauerhaftalleszahlenden“, nicht mehr und nicht weniger.

  20. Es gibt darüber genug Studien.

    Zerstöre die innere Struktur einer funktionieren homogenen Gesellschaft (Ausspielen einzelner Gruppen, invasiver Zuzug von kulturfernen Personen), also das was man früher Volk genannt hat und du bekommst eine Gesellschaft, in der sich jeder der nächste ist und nur mehr sein nahes Umfeld Beachtung findet.

  21. …da haben sie mal wieder einen rausgehauen….you made my day

  22. Kann man in Deutschland richtig und falsch nur in Form einer Neidfrage begreifen? Wäre die Verteilung von Posten an Netzwerke richtiger, wenn der Flaschensammler noch leben würde? Würde das die die Selbstbedienung des öffentlichen Dienstes in Sachen Stromtanken rechtfertigen (was übrigens natürlich nicht kostenlos, sondern für die Begünstigten allenfalls preisfrei ist, denn die Rechnung wird bezahlt – und zwar von uns)?

  23. Ich musste beim Lesen des Artikels an Friedrich Dürrenmatt denken, der sagt, es sei in unserer grotesken Zeit nicht mehr möglich eine Komödie zu schreiben, da die Welt mittlerweile völlig absurd sei.
    Er hatte völlig recht.
    Die Welt ist grotesk geworden. Das, was man früher als absurdes Theater bezeichnet hat, ist heute die Realität.

  24. Das Traurige, bei all dieser und noch schlimmerer im Lande mittlerweile vorhandener Ungerechtigkeit als die im Artikel beschriebenen Fälle, ist doch, die Stille, die Feigheit und Untätigkeit der Bürger in Deutschland. Heute früh zu lesen, Generalstreik in Frankreich, also Bürger die sich wehren, die auf die Strasse gehen oder eben nicht zur Arbeit usw. Also Aktion, statt Tatenlosigkeit und Obrigkeitshörigkeit. Das ist der Unterschied. Nicht nur zwischen Deutschland und Frankreich, sondern zwischen „Weiter so“ und möglicher Veränderung.

  25. Tja, das liegt wohl an der Uminterpretation des christlichen Glaubens. Statt „Liebe Deinen Nächsten“, was der erfrorene Flaschensammler wäre, gilt inzwischen „Liebe Deinen Fernsten“, also z.B. den vom Klimawandel betroffenen anonymen Landwirt aus Bangladesh. Das nennt man Wertewandel.

  26. Sehr nachdenklich… sehr traurig… das schlimmste sind 87 Prozent der Wähler in diesem Land. Es ist fast zu fühlen, wie es an einem zerrt.

    • Sehr geehrte Frau Ehrke. Es zerrt nur an unser eins Mitgefühl und Beileid die anderen 87% werden es erst verstehen wenn sie selbst betroffen sind. Aber das wird nicht mehr so lange dauern.

  27. Germania, quo vadis oder Europa, oder-oder-oder

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