Wie zu erwarten war, schwelt nach der missglückten Erbschaftsteuerreform die Debatte weiter. Zum einen besteht große Einigkeit darüber, dass das Erbschaft- und Schenkungssteuerrecht nach wie vor äußerst kompliziert ist. Nun ist Kompliziertheit an sich nicht verwerflich. Im gegebenen Fall geht das Komplizierte allerdings mit Auslegungen und Bewertungen einher – etwa bei der Ermittlung des Unternehmenswerts oder der Abgrenzung des Verwaltungsvermögens oder der Bewertung des Privatvermögens. Da ist dann leicht sowohl der steuerkreativen Gestaltung als auch dem Auseinanderdriften von steuerlicher Fiktion und Realität Tür und Tor geöffnet. Von Steuergerechtigkeit kann dann schnell nicht mehr die Rede sein.
Zum anderen hat das links-grüne Agenda-Setting die soziale Gerechtigkeit zum Top-Thema des Bundestagswahlkampfs 2017 erkoren. Dabei bleibt – wie meistens – unklar, was gerecht und was sozial sein soll. Umso klarer erscheint den sozialen Gerechtigkeitskämpfern aber, dass es jedenfalls das Gemeinwesen mehr Geld kosten wird, und daher unbedingt mehr Umverteilung erforderlich ist. Derart, dass man an die Substanz gehen muss. Ja, in höchster Not mahlt der Bauer auch das Korn, das zur Aussaat im nächsten Jahr gedacht war, und schlachtet die zähe Milchkuh.
So wird die Erbschaftsteuer wohl auch 2017 wieder in alle Wahlprogramme einziehen. Nach Stand der Dinge sogar mit erstaunlich großer Einigkeit zumindest über die Ausgestaltung: Eine Flat-Tax soll es sein. Ein Steuersatz, keine Ausnahmen – nur Freibeträge nach dem Verwandtschaftsgrad. Ein wachsender Kreis von Politikern will mit Vereinfachung punkten. Am Rande dazu: Dass die Abschaffung der Erbschaftsteuer sowohl die verfassungsrechtlich stabilste, als auch einfachste Lösung ist, auf diese schlichte Idee kommt tatsächlich niemand.
Thomas Gambke und Dieter Janecek – der eine Mittelstandsbeauftragter, der andere wirtschaftspolitischer Sprecher der grünen Bundestagsfraktion – meinen, dass 15 Prozent einheitlicher Steuersatz auf alles außer Freibeträgen der Königsweg wäre. Gambke hält das sogar für „in Expertenkreisen unumstritten“.
Die FDP in Nordrhein-Westfalen um den Parteichef Christian Lindner hält bereits eine Flat-Tax von zehn Prozent für einnahmestabil und meint, dass man nur den Steuersatz einfach machen muss, um bürokratiearm Rechtssicherheit zu erlangen. Eine Flat-Tax wäre „einfach, niedrig und gerecht“.
Die Mittelstandsunion MIT von CDU und CSU legt sich mit 12,5 Prozent dazwischen und schreibt auch Flat-Tax drüber, baut aber im Kleingedruckten wenigstens noch ein paar Verschonungsregelungen für typische Familienunternehmen und Kleinunternehmer ein. Bei der MIT ist dieser Sündenfall in die Substanzbesteuerung besonders bedauerlich, weil die bayerische Mittelstandsunion eigentlich eine kluge Alternative in petto hatte: Bei Betriebsvermögen sollte die Erbschaftsteuer nur auf tatsächlich damit erwirtschafteten Gewinn erhoben werden, drei Prozent über zehn Jahre. Um der unionsinternen Harmonie willen loben nun aber auch die Bayern die Flat-Tax auf die Substanz anstatt auf den Gewinn als mittelstandsfreundlich.Bei den Linken würden die meisten sowieso am liebsten alle Unternehmen in Belegschafts- oder besser Volkshand übertragen. Und 100 Prozent Steuer kann man ja auch irgendwie als Flat-Tex verstehen. Allein die SPD lässt systematisch noch nichts raus, aber wenigstens hat Martin Schulz die Vermögensteuer und die Erbschaftsteuer schon einmal zu Kampfbegriffen der Bundestagswahl erklärt. Nachdem aber Schulz ohnehin ein Freund der Vereinfachung beim politischen Zu-Ende-Denken ist, wollen wir ihn mal vorauseilend auch dem Flat-Tax-Lager zuordnen.
Also eine ganz große Koalition für eine einheitliche Besteuerung von gleichermaßen Vermögen und investiertem Betriebsvermögen im Erbschafts- oder Schenkungsfall. Nur beim Steuersatz muss noch ein wenig gefeilscht werden.
Jedem aber, der sich nur ein wenig mit der Thematik beschäftigt, ist sonnenklar, wer die Zeche zahlt, wenn eine Flat-Tax eingeführt wird. Nachdem das jedoch offenbar alle im Simplifizierungseifer übersehen haben, hat es das Institut der Wirtschaft in Köln jetzt noch einmal en detail vorgerechnet: Im Gegensatz zum Status quo ist ein „Flat-Tax-Modell schlecht für kleine Unternehmen“.
„Gleiche Erbschaftsteuer für alle hat Tücken“ titelt Daniel Eckert dazu in der WELT mit Recht. Über Modellrechnungen kommt das IW Köln zu dem Schluss: „Erben großer Unternehmen würden von einer Flat-Tax profitieren“. Bei der angestrebten Aufkommensneutralität geschieht das unweigerlich zu Lasten der kleinen und mittleren Betriebsvermögen. „Es wird deutlich, dass die Belastung für kleine und mittlere Unternehmen bei einem einheitlichen Steuersatz von 8 Prozent bereits deutlich größer ist als nach der aktuellen Gesetzeslage.“ Das ist eigentlich logisch, quasi systemimmanent, aber ist das denn wirklich so gewollt?
Und macht es denn wirklich Sinn, den Bürgern mit der Flat-Tax vorzugaukeln, dass es vollkommen egal ist, wie ein Vermögen angelegt ist? Ein Picasso an der Wand gleich Edelmetallen im Schließfach gleich Aktien auf dem Depot gleich den Unternehmensanteilen eines haftenden Gesellschaftergeschäftsführers? Überall mit dem gleichen Hobel drüber ohne Rücksicht auf Verluste, ist das verantwortungsvolle Politik?
Firmeninhaber sind Firmeninhaber und Familienunternehmer sind Familienunternehmer, weil sie aus eigenem Vermögen etwas unternehmen wollen. Daher investieren sie in ihre Unternehmung und haften dafür. Der überragende Teil unserer Arbeits- und Ausbildungsplätze und unseres Steueraufkommens hängt buchstäblich vom Vermögen der Unternehmer ab. Von vielen kleinen und mittleren, aber nicht minder von einigen großen. Vom investierten Betriebsvermögen und vom haftenden, krisensichernden Privatvermögen. Allesamt gebildet aus ordentlich versteuerten Gewinnen. Mit der Absicht es über Generationen zu hinterlassen, um die unerlässlichen Kapitalstöcke aufbauen zu können.
Jede Steuer, die nicht an der Wertschöpfung ansetzt, sondern am Vermögen, schmälert unweigerlich die Substanz oder wenigstens die künftigen Potenziale dieser Kapitalstöcke. Jede Steuer auf Betriebsvermögen – egal ob als Erbe, Schenkung oder im Bestand – mindert unmittelbar die Wirtschaftskraft. Das wird bei mäßigen Steuersätzen freilich das eigenverantwortliche Unternehmertum nicht unterbinden und die einbehaltenen Steuern können über die Staatsausgaben später möglicherweise an anderer Stelle wieder Unternehmen befördern – gegebenenfalls aber ausländische – jedoch muss man sich fragen, wo das Geld besser aufgehoben ist: In den Händen von Unternehmerfamilien, die damit seit Jahrzehnten wachsenden Wohlstand schaffen, oder in der sowieso bereits überbordenden Umverteilungsmaschinerie des Staates?
Und noch weit darüber hinaus ist die populistisch naheliegende Verknüpfung von Einfachheit und Gerechtigkeit eine Schimäre: Allein schon weil der allergrößte Teil der Vermögen in Immobilien und Betriebsvermögen angelegt ist, kann auch eine Flat-Tax nie einfach und unbürokratisch werden. Für eine faire Behandlung dieser Vermögen sind unweigerlich komplexe Bewertungen nötig.
Im Gegensatz zu Geld kann man bei investiertem Vermögen außerdem nicht per se von einer halbwegs kontinuierlichen Wertstabilität ausgehen. Den Zufall des Todesfalls als Stichtag der Wertermittlung ist daher ein mehr als gewagtes Konstrukt. Aktien oder Unternehmen und sogar Immobilien können in kürzester Zeit erheblichen Wertschwankungen unterliegen oder zu Zeiten faktisch wertlos sein, weil sie weder Umsatz erwirtschaften noch liquidierbar sind.
Das wird meistens leichthin weggewischt, nach dem Motto, wer das Glück hat zu erben, braucht sich gegebenenfalls über ein wenig Pech bei der Bewertung nicht zu beschweren. Meine Vorstellung von Gerechtigkeit ist es aber nicht, dass der Staat über Glück und Unglück zu richten hat.
Eine Flat-Tax auf Erbschaften und Schenkungen belastet also die Investitionsfähigkeit unseres Mittelstandes und damit einen Haupttreiber des allgemeinen Wohlstands in Deutschland. Sie ist außerdem nur dem Namen nach einfacher und birgt tatsächlich die Bewertungsprobleme aller Vermögenssteueransätze. Dabei fußt sie zudem noch mit erheblich wertbestimmenden Parametern auf purem Zufall. Alles in allem: Das Konzept der Flat-Tax auf Erbschaften und Schenkungen ist eine Mogelpackung, mit dem sich die politischen Entscheider aus dem Dilemma zwischen einem zu Ende gedachten und dann sehr komplizierten Steuergesetz oder der Abschaffung der Steuer als einzige probate Lösungen schleichen wollen.
Noch sind die Wahlprogramme allerdings nicht geschrieben. Bin gespannt, ob noch jemand zur Vernunft kommt.
Vom Autor ist im September 2015 eine umfassende Auseinandersetzung zur Erbschaftsteuerdebatte „Warum Erben gerecht ist: Schluss mit der Neiddebatte“ im FinanzBuch-Verlag erschienen.
Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast…
Der Euro hat nichts verteuert, Deutschland ist ein reiches Land
https://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fmedia1.faz.net%2Fppmedia%2Faktuell%2Fwirtschaft%2F3731209755%2F1.2147657%2Fdefault%2Fvermoegensverteilung-im.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.faz.net%2Faktuell%2Ffinanzen%2Fmeine-finanzen%2Fwenig-hausbesitzer-in-deutschland-macht-mieten-arm-12148060.html&docid=REtAyTJO4oXVSM&tbnid=QoqiIoi_-cmQ3M%3A&vet=10ahUKEwjEyq2TuurTAhWBEVAKHX_YA-MQMwgoKAMwAw..i&w=610&h=409&client=firefox-b&bih=770&biw=1536&q=verm%C3%B6gensverteilung%20Europa&ved=0ahUKEwjEyq2TuurTAhWBEVAKHX_YA-MQMwgoKAMwAw&iact=mrc&uact=8
Herr Held, ich könnte die Märchen vom Bundesamt auch aufklären, aber ich denke, sie selbst wissen um die Zusammenhänge.
Wer schon die Inflationsrate falsch berechnet, dem muss ich schon die Kompetenz absprechen.
Ach ja, ich kaufe nicht jedes Jahr einen Flachbildschirm und andere Artikel ähnlicher Art…
Lieber Jeck aus Köln,
vielen Dank für den kleinen EInblick in Ihre gedankliche Welt. Wir werden uns dort in diesem Leben nicht begegnen.
Und seien Sie unbesorgt, Kant ist mir ein lieber Begleiter.
Es kommt immer auf die Umsetzung an. Wie viele Millionen besitzen sie? Da ich das nicht weiß ist eine Erklärung eben nur allgemein möglich. Ohne einen gesellschaftlichen Ausgleich wird dieses System, wie andere auch, kippen. wenn sie das wollen, bitte. Dann ziehen sie besser wie in den USA teilweise in umzäunte bewachte Viertel..anders wird es nicht gehen. Warum Reiche immer reicher werden, ohne etwas zu leisten, das könnte doch einen Grund haben?
Ich würde vorschlagen, rechnen sie mal die Verluste der Arbeitnehmer seit 2000 aus…
http://www.n-tv.de/politik/Kleine-Geldbeutel-arg-geschroepft-article3842766.html
und dann zeigen sie mir bitte unter Berücksichtigung der Inflation und Kosten einen Steigerung…
Tut mir wirklich leid, aber ohne Mathematik geht es nun einmal nicht.
Zahlen lügen nur, wenn Politik sie zur Täuschung nutzt.
„Dass die Abschaffung der Erbschaftsteuer sowohl die verfassungsrechtlich
stabilste, als auch einfachste Lösung ist, auf diese schlichte Idee
kommt tatsächlich niemand“
„Bei den Linken würden die meisten sowieso am liebsten alle Unternehmen in Belegschafts- oder besser Volkshand übertragen“
Ihre Gesinnung und Auftrag wird leider mehr als deutlich. Schade, ich weiß nicht wen Sie mit ihren stumpfen Aussagen zu manipulieren versuchen, aber ich hoffe es wird Ihnen nicht gelingen.
„Jede Steuer auf Betriebsvermögen – egal ob als Erbe, Schenkung oder im Bestand – mindert unmittelbar die Wirtschaftskraft.“
Jede Steuer senkt die private Wirtschafskraft, das ist dem Wegnehmen von Geld nunmal immanent… Ich bin echt etwas schockiert von Ihrem Artikel.
Erbschaftsteuer, Friedhofsgebühren beides Leichenfledderei!
Mir ist nach dem Tod meines Vaters alles aus dem Gesicht gefallen, als ich die Rechnung für den Erbschein erhielt.
Wie heißt es doch so schön: Nichts ist umsonst, auch nicht der Tod.
Ich habe ein Problem.
Ich arbeite jetzt 27Jahre.
Ich habe einen Bruder, sonst keine Verwandte.
Der Freibetrag unter Brüder ist 20.000 Euro.
Ich habe zu meinen Bruder gesagt, er kann sich Gold, Kupfer, Bargeld, Gemälde oder anderes. Hauptsache nicht nachweisbar auffen Konto.
Sterbe ich allein, fackle ich auf dem Totenbett alles ab….bin doch nicht bescheuert für andere Leute, die noch nie gearbeitet haben, mein Eigentum verfrühstücken zu lassen!!
Der niedrige Freibetrag von 20.000 € für Geschwister überrascht mich doch ein wenig. Stimmt aber tatsächlich. Ich hätte gedacht, dass er (viel) höher ist. Naja, als Bruder sind Sie halt in Steuerklasse 2 udn da ist das so. Aber bitte vergessen Sie nicht, dass Sie jenseits der 20.000 € Freibetrag nicht alles abgeben müssen, sondern vermutlich „nur“ 15 oder 20 Prozent. 80 oder 85 Prozent der Erbschaft bleiben Ihnen also erhalten. Immerhin. Alles abzufackeln wäre also nicht unbedingt im Interesse Ihres Bruders (oder seiner Kinder) 🙂
(PS. Wenn man unverheiratet mit einer Person zusammenlebt und sie beerbt, beträgt der Freibetrag ebenfalls nur 20.000 €, selbst wenn man nachweisbar 50 Jahre wie ein Ehepaar miteinander gelebt hat und füreinander eingestanden ist in guten wie in schlechten Zeiten. Und der Steuersatz jenseits des Freibetrages beträgt dann sogar 30 Prozent! Außerdem geht die Hälfte des Erbes ohnehin an die Blutsverwandtschaft des Verstorbenen (Pflichtteil!). Das beste „Steuersparmodell“ ist halt immer noch die staatliche Ehe.)
seufz.
Nach dem Freibetrag von 20.000 Euro kommen 30% Steueranteil. Erbschatssteuerrechner gibt es auch im Netz.
Für GanzeZahlenRechner bei 1 Mio, aufgrund der Bemessungsgrundlage von Verkehrswerten ab 2004, müßte ich dann 294.000 Euro Steuern bezahlen.
Also müßte ich einen Teil von Haus und Grund verkaufen, nur um es behalten zu können, was von eigener Hände Arbeit(Bruder) erschaffen worden ist darf trotzdem langfristig auch dafür noch Grundsteuer bezahlen, die wiederum, wegen gestiegenden Sozialkosten der Kommunen förmlich um 11% explodiert sind.
Und wenn ich ganz alleine später bin, fackle ich´s trotzdem ab.
Mal ein Link, Erbschaftsteuer:
http://www.steuerklassen.com/erbschaftssteuer/
Wenn Sie ohne Angehörige sind, können Sie Ihr Vermögen doch einer wohltätigen Organisation oder sonstwem vermachen. Es gibt jede Menge Alternativen zum Staat als Erben. Gestern habe ich zum Beispiel einen TV-Bericht über ein Projekt in Afrika gesehen. Die wollen mit einer „grünen Mauer“ aus Bäumen und Pflanzen quer durch Afrika ein weiteres Vordringen der Wüste verhindern und Lebensraum für Menschen zurückgewinnen. Klimaflüchtlinge können einem zwar egal sein, wenn man selbst tot ist, aber für die Lebenden wäre das doch eine gute Sache.
Ja könnte ich. aber nur könnte.
Gucken Sie mal nach Kenia, haben da ein riesengroßes Flüchtlingslager und betteln die Welt nach Hilfe an. Aber gleichzeitg verbrennen die 100 Mio. in Elfenbein. Anstatt Geld in die Kasse zu spülen und den Schwarzmarkt an Elfenbein zu sättigen, lieber mit noch mehr Geld der Käufer anzuheizen. Was für eine Logik. Hungern, aber trotzdem Geld verbrennen. Die Elephanten sind tot. Denen kann niemand mehr helfen. Was die können, kann ich auch.
Der Autor verweigert sich weiterhin als Funktionär des Wirtschaftsverbandes DIE FAMILIENUNTERNEHMER der Realität, dass 12 Jahre Frau Merkel eben keine konservative, marktwirtschaftsorientierte Politik erbracht haben, sondern ein vorsätzlich auf Umverteilung gerichtetes zielstrebig ausgerichtetes strategisches Vorgehen ihrer Regierungen schuf, um Vermögen denjenigen dauerhaft zu entziehen, die einer wertkonservativen Weltanschauung unterliegen. Wenn Herr Maas das einmal begriffen haben sollte, dann wird er auch begreifen, wozu Gender-Mainstream, Masseneinwanderung in die Sozialsysteme und Radikalabbau der bestehenden Sozialsysteme hinführen sollen. Diese Gesellschaft, die 2020 entgegensteuert, wird nicht mehr die sein, in der Herr Maas aufgewachsen ist.
Die Risiken des Mittelstandes übernimmt der Staat nicht. Er sahnt nur ab mit der Erbschaftssteuer. Im Tod wird der Unternehmer noch mal damit doppelt- und dreifachbesteuert. Die Unternehmensleistung gehört VOLL dem Unternehmen und den Kindern.
Alle anderen Befürworter dieser zusätzlichen Steuer begehen Diebstahl mit staatlicher Unterstützung für profane Eigeninteressen.
Diese ganze Erbschaftssteuer ist doch nur eine reine Neidsteuer…
Vermögen, das bereits vielfach, ggf über Jahrzehnte versteuert wurde, muss im Erbfall nochmals versteuert werden.
Das ist doch völlig unlogisch und meiner Meinung nach gesetzeswidrig, trotz Zuflussprinzips…
Der Staat einmal mehr als Raubritter.
„Dabei fußt sie zudem noch mit erheblich wertbestimmenden Parametern auf purem Zufall.“ – Autor
Das müssen keine zufällige Parameter sein. Im Zuge von Ind.4.0 können unternehmerische Entstehungs-, Wiederverwendungs- und Wiederverwertungsprozesse abgebildet werden. Das kann auch auf immaterielle Leistungen übertragen werden.
Die betriebl. Abbildung, bspw. der letzten drei Jahre, liefert den Besteuerungssatz. Es gilt das Motto: je besser die Abbildung, desto niedriger der Steuersatz. Ein Unternehmen mit niedrigerem Steuersatz ist erhaltenswerter als Unternehmen mit höheren Steuersatz.
Da Unternehmer mit niedrigeren Steuersatz eine bessere volkswirtschaftliche. , Allmende-Leistung erbringen, wirkt der varialbe Steuersatz als staatliches Selektionskriterium. – Auch juristische Personen sind sterblich!
Anm.: Von einer Flat-Tax halte ich wenig. Es wäre eine einfache Lösung für ein komplexes Thema.
Die ganze Steuer-Gesetzgebung folgt nur einem Muster: je mehr einer hat, desto leichter wird es ihm gemacht, das zu vermehren (sprich, so wenig wie möglich an Steuern zu bezahlen).
Die Normalbürger dürfen nicht aus dem Zinsschulden-Rad herauskommen, darum gehts, SO kriegt man die Leute klein, still und anpassungswillig.
Wie Steuervermeidung geht, wo viel Geld das Spiel bestimmt, wissen wir seit dem Fall der vier frühpensionierten Frankfurter(!!) Steuerfahnder, die vorher höchst erfolgreich waren. Zu erfolgreich für bestimmte Kreise. In Frankfurt sitzt die Schattenmacht Deutschlands.
Diskussionen um Erbschaftssteuer lenken auch von grundlegenderen Problemen ab, das ist manchen Leuten ganz recht…
Zitat: Die ganze Steuer-Gesetzgebung folgt nur einem Muster: je mehr einer hat, desto leichter wird es ihm gemacht, das zu vermehren (sprich, so wenig wie möglich an Steuern zu bezahlen).
Sehr richtig, noch einfacher gilt für das Steuerrecht die eherne Regel:
Wer hat, dem wird gegeben.
Und wer nichts hat, dem wird genommen.
Darauf läuft, mit Hilfe versierter Experten der Steuervermeidung und Steuerminimierung, im Ergebnis alles hinaus. Einzelheiten verfangen da wenig. Und so wird schließlich zum Wohle aller alles gut. Amen.
Was viele nicht berücksichtigen, diese Steuer soll einen sozialen Ausgleich ermöglichen. Ansonsten würde der Familie Quandt nach ein paar Generationen ganz Deutschland gehören.
Was passiert, wenn sich das Vermögen auf ganz wenige konzentriert, das erleben wir zur Zeit in Deutschland.
Das richtig zu gestalten und umzusetzen wäre Aufgabe er Politiker.
Aber die sind wie immer unfähig und sind abhängig…na, von wem wohl?
Wir erleben in Deutschland zur Zeit, dass rd. vier Millionen Unternehmer Arbeitsplätze, Realeinkommen der Arbeitnehmer und Steuereinnahmen wie nie zuvor geschaffen haben. Und wundersamerweise geht in Staaten ohne Erbschaftsteuer auch nicht alles in der Hand von Dagobert Duck über.
Bis zur Rente war ich Kleinunternehmer…mit bis 5 Angestellten. Die Realität ist anders. Die Großen werden immer größer und diktieren die Preise.. Damit entziehen sie den kleinen nach und nach die Grundlagen. Heute ist es nicht mehr möglich ein Unternehmen groß zu machen. Das Kapital übernimmt un steuert. Unstreitig ist es, das Reiche immer reicher werden und Arme immer ärmer. Genau das soll eine Erbschaftssteuer dämpfen…
Das ist keine Theorie sondern Ergebnis einer mathematischen Berechnung.
Man mag das sehen wie der Autor, oder man sieht es vielleicht wie ich.
Wer etwas erbt, oder geschenkt bekommt, hat hinterher mehr als vorher, sonst würde er die Erbschaft/Schenkung schlicht nicht annehmen. Wenn also ein Teil des mehr an die Gemeinschaft aller Bürger geht ist das nicht ungerecht. Für jedes Unternehmen, dass dadurch evtl. tatsächlich pleite geht, wird ein neues gegründet und somit hat eine andere Familie später die Chance etwas zu vererben/verschenken.
Man sollte bitte nicht vergessen, dass die meisten unternehmen des Mittelstands eh von der dritten Generation in die Pleite getrieben wird. Bestes Beispiel ist derzeit Wöhrl in Bayern. Der illegale Enkel soll es nun retten, weil in der eigenen Familie nur noch betriebliches Unvermögen vorherrscht.
Ihr destruktiver Neid ist Ausdruck Ihrer Ahnungslosigkeit in Puncto mittelständischer Unternehmen.
Warum nur müssen manche Menschen gleich persönlich werden, wenn ihnen die Meinung der anderen nicht gefällt.
Kein einziges Sachargument, nur persönlicher Angriff. Ich finde solch ein Verhalten sehr armselig.
Sorry, als kleiner mittelständischer Unternehmer in der 3. Generation treibe ich nicht in die Pleite – das ist doch Blödsinn. Die Pleite könnte allerdings auch daher kommen, dass man eben schon drei Mal Erbschaftssteuer bezahlt hat – 25% pro Fall, heißt 75%. Ich kenne solche Fälle. Und mit „Gestaltung“ – wie hier erwähnt – ist bei heutiger absolut transparenter EDV nicht viel drin.
Die Erbschaftssteuer gehört abgeschafft – oder wie vorgeschlagen auf die Gewinnerwartung abgestellt, sonst ist das bei globaler Konkurrenzsituation der Gau. Oder je nach Gewinnlage die Unternehmenssteuer moderat gestaltet, alles Möglichkeiten „gerechter“ einzugreifen, als mit dem Rasenmäher alles „flat“ zu machen.
Wenn jemand, nach dem Erbe, durch die Erbschaftssteuer weniger als vorher hat, dann soll er das Erbe nicht antreten.
Der Rest ist das unternemerische Risiko, das geht nun mal auch der Erbe ein. Wenn er das nicht möchte, dann kann er verkaufen, oder schlicxht das Erbe nicht annehmen.
Erben bedeutet eben nicht, dass man im Schlaraffenland landet und einem ab dann die gebratenen Tauben in den Mund fliegen.
Die meisten mittelständischen Unternehmer waren beim Aufbau ihrer Firmen nicht reich. Sie haben oftz auf manches verzichtet und sehr viele Stunden Arbeit herein gesteckt. Mit welchem Recht glaubt ein Erbe, dass er das nicht braucht?
Und der Sprch: „Die erste Generation verdient das Geld, die zweite verwaltet das Vermögen, die dritte studiert Kunstgeschichte und die vierte verkommt vollends.“
stammt nicht von mir sondern von: Otto Eduard Leopold Fürst von Bismarck
unter anderem.
Anderes Beispiel (nicht selten Realität im deutschen Mittelstand) Sie haben mit viel Einsatz und finanziellen Risiko über Jahre ein Unternehmen aufgebaut, beschäftigen 20 Arbeitnehmer, machen 6 Millionen € Umsatz und haben nach Steuern einen jährlichen Gewinn von 70 bis 150 T€, was sicherlich kein großes Geschäft ist. Diesen Gewinn nutzen Sie für Investitionen und legen sich auch eine kleine Kriegskasse für immer wiederkehrende harte Jahre an. Steigende Gehälter und Nebenkosten, Steuern etc. macht Ihr Geschäft nicht besser. Eines Tages erlöst ein Herzschlag ihr irdisches Sein. Jetzt zu Ihrer Meinung, jetzt kommt der Erbe und bekommt etwas was er vorher nicht hatte, eine Firma auf eigenen Grundstück mit Gebäuden und Maschinen. Wert der Firma auf dem Papier
950 T€, aber niemand würde die Firma dafür kaufen. So und nun muss Erbschaftssteuer bezahlt werden und wovon ? Grundstück oder Maschinen verkaufen, damit soziale Gerechtigkeit geübt wird ?? Die Firma ist Pleite und die 20 Arbeitnehmer können sich etwas Neues suchen. Ergebnis ist wieder eine Melkkuh geschlachtet.
Ich halte es mit der AfD – keine Steuer auf Erbschaft.
10% von 950T€ sind 95T€. Bei einem jährlichen Gewinn von 70 bis 150T€ ist das spätestens in 2 Jahren bezahlt ohne an die Kriegskasse zu müssen. Allerdings müsste der/die Erbe*In dann tatsächlich 2 Jahre mit dem gleichen Salär wie einer der Arbeiter auskommen. Das allerdings auch nur, wenn die Firma nicht eh eine GmbH ist. Dann bekommt Junior das volle Gehalt und es werden 2 Jahre so gut wie keine Investitionen getätigt. Davon geht eine Firma nicht pleite.
Bei einer guten Firma dürfte es nicht mal ein Problem sein das Geld als Kredit von der Bank zu bekommen.
Dann würde der Erbe tatsächlich ein gewisses unternehmerische Risiko eingehen.
Der Erbe könnte den Betrieb natürlich auch für z.B. nur 500 T€ verkaufen. zahlt 95T€ Erbschaftssteuer und ist dann 405 T€ reicher.
Nein, ich sehe da wirklich kein Problem.
Okay, Sie haben keine Ahnung und sind ein Theoretiker, der noch nie eine Firma als Selbstständiger geführt hat.
Tut mir leid aber Ihr Kommentar ist unsachlich und falsch.
Ich habe nur von Berufswegen, schon etliche Pleitefirmen mitabgewickelt.
Da war allerdings nicht eine Einzige dabei, die durch Erbschafssteuer pleite gegangen wäre. Dafür etliche, die durch absolut unfähige Nachfolger pleite gegangen sind.
Was ist das für eine Aussage ? Pleitefirmen abwickeln was für eine Leistung ! Will die Diskussion mit Ihnen nicht fortsetzen, denn Sie erkennen nicht die Leistung von Selbständigen an und sind nur von Neid erfüllt.
Die Leistung von so manchem Selbständigen anerkenne ich sehr wohl. Allerdings ist Erbe zu sein, erst einmal noch keine Leistung 🙂
Bei der Abwicklung von Pleitefirmen geht es halt nicht in erster Linie darum das Kapital des/der Eigners zu erhalten, sondern darum, den Arbeitnehmern weiter zu helfen und den Gläubigern zumindest noch einen Bruchteil ihrer Forderungen geben zu können.
*Nun agiere ich mal wie Sie*
Aber das interessiert Sie wahrscheinlich nur peripher. Hauptsache Sie leisten Sich so richtig etwas.
„Dass die Abschaffung der Erbschaftsteuer sowohl die verfassungsrechtlich
stabilste, als auch einfachste Lösung ist, auf diese schlichte Idee
kommt tatsächlich niemand.“
Lesen Sie mal bei Gelegenheit in diversen SocialMedia-Foren, wenn es um dieses Thema geht. Da fallen in der Regel Worte wie „die Superreichen, die können ruhig mal was abgeben…..in den Kassen fehlen Milliarden Beiträge, die Erbschaftssteuer muss also nur höher angesetzt werden…“
Die AFD ist aktuell die einzige parlamentarisch vertretene Partei, die diese Neidsteuern abschaffen möchte. Die üblichen Reaktionen gegenüber der AFD sollten bekannt sein.
Die Altparteien werden also einen Teufel tun, und sich vor der Bundestagswahl den Unmut ihrere Wählerklientel zuziehen.
Durch den plötzlichen Tod meines Vaters bin ich vor einigen Jahren in den Genuß der Erbschaftssteuer (mir war zuvor bereits alles aus dem Gesicht gefallen bei der Summe des Erbscheins. Aber lassen wird das) gekommen. Da Immobilien im Spiel waren, war der Freibetrag schnell ausgereizt: Das Finanzamt legt den Wert nach mehr oder weniger nachvollziehbaren Kriterien fest und der Erbnehmer hat dann 4 Wochen Zeit, die Summe X aufzutreiben und zu überweisen. Natülich kann Einspruch eingelegt werden, solange dieser aber nicht genehmigt wird, tickt die Uhr.
Ich bin absolut dafür, daß Erbschafts- und Vermögensteuer abgeschafft werden. Nicht, weil ich zu den vermeintlich Superreichen gehöre, die sich abends als Betthupferl eine Rolex ans Bett legen, sondern weil ich der Ansicht bin, dass es jeglichen Anreiz der Sparsamkeit und Planung in die Zukunft für die Familie quasi zunichte macht. Es ist das natürlichste der Welt, für die Familie zu sorgen, das hat den Staat nichts anzugehen.
Vor allem bin ich der Meinung, daß es wie üblich sehr schmerzhaft für den Mittelstand ist, der, wie so üblich, sowieso schon immer die Zeche zu zahlen hat.
Flattex hin oder her, aus meiner Erfahrung kann ich nur raten, das Thema Tod und Erbschaft so früh wie möglich anzuschneiden und entsprechende Maßnahmen zu treffen, um dem Erbnehmer das Schicksal zu ersparen, das Familienhaus verkaufen zu müssen, da das Finanzamt herausgebrochene Ziegel aus der Hauswand nicht in Zahlung nimmt.
Und was sagt die AfD zum Thema? Bitte nachrecherchieren…
Die AFD möchte die Erbschafts- sowie Vermögensteuer ganz abschaffen.
Wie entsteht Eigentum? (Anthony De Jasay beschreibt es vorzüglich!)
Legitim ist alles staatliche Handeln, daß das Recht der Freiheit sichert. Verfassung und Gesetze sind kein Selbstzweck oder dienen gar dem Staat, sondern bestehen allein zu dem Zweck, die Rechte der Bürger zu schützen, darunter das Eigentumsrecht eines Erben.
Erbschaftssteuern stellen eine zweite Besteuerung dar. Der Liberalismus tritt für Recht und Freiheit ein, Erbschaftssteuern sind mit liberalen Grundsätzen nicht vereinbar. Im Sinne Kants handelt es sich hierbei um positives Recht, das von Dritten festgesetzt wird, die sich zugleich die Befugnis der Gesetzgebung und Rechtsprechung anmaßen. Positives Recht ist Gesetzesknechtschaft oder Kant zufolge Willkür und birgt die Gefahr der Despotie. Erbschaftssteuern
sind abzuschaffen!
Eigentum […] kann […] durch individuellen Einsatz, vollkommen losgelöst
von der Gesellschaft entstehen, wie etwa im Falle des selbstversorgenden
Kleinbauern oder des Hirten im freien Gelände. Der größte Teil des materiellen
und immateriellen Eigentums aber wird natürlich im Zuge gesellschaftlicher
Kooperation produziert. Diese Tatsache macht es in keiner Weise zu einem
gesellschaftlichen Eigentum, außer in einem rein semantischen Sinn. Jeder vom Eigentümer besessene Gegenstand entstand in seiner momentanen Form durch den Einsatz zahlloser Güter und Leistungen, bereitgestellt von ehemaligen oder gegenwärtigen Mitgliedern der Gesellschaft. Diese aber wurden bereits zum Zeitpunkt ihrer jeweiligen Leistungen entlohnt. Ihnen auch jetzt noch einen Anteil am Produkt zukommen zu lassen [also in Form von Erbschaftssteuern], würde einer zweiten Bezahlung gleichkommen. […] Der gegenwärtige Besitzer hält sein Eigentum nicht weil ihm die Gesellschaft dies großzügig erlaubt, sondern weil er alle, die ihn bei der Produktion unterstützt haben schon entlohnte, oder weil er es von irgendjemandem der dies schon erledigt hat, erwarb oder erbte.[1]
Eigentum ist [darüber hinaus nicht] von Individuen bedingt besessen,
weil es die „Gesellschaft” für sie schützt. Wäre der […] Einwand richtig, so könnte man ja sagen, […] daß Dein Hund Dein Haus besitzt.[2]
[1] Quelle:
A. De Jasay, Liberale Vernunft, soziale Verwirrung, S. 182, 183
[2] Quelle:
A. De Jasay, Liberale Vernunft, soziale Verwirrung, S. 183
Volle Zustimmung.
Interessant, dass Sie unter all den vielen Worten von Ms. de Jasay einfachste Tatsachen nicht entdecken.
Wem gehörte denn das Grundstück, auf dem (als beispielhafte Annahme) Ihr Haus steht vor, sagen wir mal 300 Jahren? Möglicherweise niemandem? Ja, so ist es mit jedem Grundstück. Ganz Amerika ist ein wunderbares Beispiel, da hier ein gesamter Kontinent von „Kolonisten“ angeeignet, also genau genommen geraubt wurde.
Wem? der Allgemeinheit.
Jedweder Grundbesitz heute entstand im Ursprung durch Raub.
Und, was meinen Sie, wieviele der „zuvor schon entlohnten“ vielleicht doch schlichte Sklaven waren? Oder Tagelöhner, die unter übelsten Bedingungen die Werte ihres Arbeitgebers mehrten?
Nur zur Klarstellung. Ich bin kein Freund von Steuern, dafür habe ich schon viel zu viel davon gezahlt. Aber eine derart flache Betrachtung, wie die hier dargestellte, reizt dazu, Gedankenanstöße zu geben.