Ich bin 400 km wegen der Arbeit nach Berlin „umgezogen“. Aktuell nur eine Unterkunft, weil sowohl in Brandenburg als auch Berlin der Wohnraum knapp ist. Ich habe diese Stelle zu wesentlichen Teilen auch aus Push-Gründen gewählt. Ich hatte eine mittelmäßige Stelle in Westdeutschland, aber wollte da sowieso weg. Ein halbes Dutzend Bewerbungen bei anderen deutschen Firmen dauerte monatelang oder lief auf Befristung oder ein lächerliches Gehalt hinaus. Daher auf nach Tesla!
Im Moment bin ich nach dem Wochenende im RE nach Berlin und sehe seit 3 Verbindungen die gleichen Leute. Die Leute betreiben Regionalzug-Hopping mit 9 €-Ticket. Hannover-dann Wolfsburg-dann Stendal-dann Rathenow-dann Berlin.
Ein Junge hat seinen McDonald’s-Einkauf über meine offene Tasche verteilt und ist direkt danach mit seiner Mutter ausgestiegen. Jemand mit Bierflasche hat dann die Pommes aus meiner Tasche gegessen. Eine weitere Mutter mit Kopftuch hat ihre (ich meine das so!) Drecksbengel nicht im Griff, die im vollen Zug herumtanzen. Die Mutter stößt mir selbst mehrfach in den Bauch, was sie nicht im geringsten interessiert.
„Aber die gut bezahlten Leute können doch ICE fahren?“ Ha, Pustekuchen. „Außergewöhnlich hohe Auslastung – Mitfahrt kann nicht garantiert werden“
Es mag sicherlich richtig sein, dass Pfingsten einen Höhepunkt darstellte. Besser ist es sonst aber auch nicht.
Aktuell zahle ich für eine Wohnung in Westdeutschland UND eine dauerhafte Unterkunft in Berlin. Ich und viele andere BRAUCHEN JETZT eine Wohnung. Das wird allerdings verunmöglicht. Sehen Sie sich Brandenburg an. Man könnte stundenlang Bäume für Bauplätze fällen und es würde nicht mal jemand merken. Weltweit wird mehr WAHRE Natur vernichtet als man in Deutschland durch die Umwidmung von hektarchenweise sowieso schon menschlich beeinflusstem Kulturland in Schutzland retten können.
Ich sage das ganz offen: Es waren NICHT die „Superreichen“, die das Land so gestaltet haben. Es waren die Wähler, die über Jahrzehnte durch ihre Parteienwahl so etwas ermöglicht haben und sich jetzt wundern, warum ihre eigenen Kinder nicht mehr sorglos abends auf dem Spielplatz spielen können und für das Studium und später Beruf vor Ort keine Wohnung finden. Elon Musk schafft Arbeitsplätze, viele Autos und Aufträge für viele deutsche und europäische Mittelständler. Was haben seit Jahrzehnten im Bundestag sitzende Politiker geschaffen? Vergrößert haben Sie die Staatsschulden und ihren BMI. Eines mehr als das andere. Was haben die Wähler geschaffen, die sich immer nur beschweren und negative Parteien wählen?
Ich habe das Geld für eine Wohnung direkt in Brandenburg oder Berlin. Bei einer Wohnungsbesichtigung ist man dann Nr 49 von 50. Ich will auf dem Land wohnen! Berlin ist ekelhaft und gefährlich. Stattdessen pendle ich im übervollen Zug. Leute entsorgen ihre Essensreste in meiner Tasche und rempeln mich an. Ich stehe unter Stress und habe beginnende Schnappatmung. Dieses Land ist ekelhaft. Es ist jeden Tag eine Belastung. Wer will sich das antun?
Mir missfallen auch schon lange die selbstgefälligen Deutschen. Mal einen Platz freimachen? Mal seinen riesigen Koffer IN DIE ECKE und nicht mitten in den Gang stellen, weil man selbst ja schon im Zug ist? Mal ein bisschen den Überblick behalten und mitdenken? Verkehrsausbau statt NIMBY? Nein, der Deutsche ist treudumm und lebt in seiner eigenen Welt. Vieles blockieren, vieles auch einfach nur ignorieren, vieles obrigkeitshörig mitmachen, Ja sagen, weil andere ja auch Ja sagen. Die wenigen Willigen haben darunter zu leiden.
Die großartige Zukunft mit Elektronik, weltweiter Vernetzung, Autos ohne Abgase, Leben auf anderen Planeten und viel mehr Dingen, die man sich heute noch gar nicht vorstellen kann, z.B. Bürokratie ohne Fax ( :-O ), hat gerade erst begonnen. Stattfinden wird sie nicht in Berlin. Nicht im besten Deutschland, das wir jemals hatten.
Name des Autors ist der Redaktion bekannt
Es ist natürlich auch eine Lehre, dass man die Tasche geschlossen lässt, erst recht im Lumpensammler.
Musk hat zu Anfang fast all sein Geld in Tesla investiert. Das nennt man Skin in the Game und es ist das, was all den Besserwissern hier (besonders Politikern und Jornos) stehts fehlt. Die Entscheidungen führen zu Konsequenzen für den Entscheider, nicht für andere, die es ausbaden müssen.
Und der einzige Grund, warum es Tesla noch gibt, sind die zig Milliarden von Investoren. Die paar Kröten vom Steuerzahler machen den Kohl nicht fett, und Musk hat um die blöden CO2-Emissionszertifikate nie gebeten. Er nutzt, was da ist, sonst wär er ja blöde. Profitabel ist Tesla inzwischen unabhängig davon. Um Steuerzuschüsse für den Elektro-Kauf hat er auch nie geworben, denn Musk mag Markt.
Nicht vergessen: Tesla wurde ganz ohne Emissionszertifikate und Kaufzuschüsse für Stromer groß, weil Musk clever war. Wenn sich megareiche Hollywood Schnösel wegen Ökogaga in winzige Reisschüsseln zwängen, um zum nächsten Supermarkt zu fahren, dann zahlen sie auch hunderttausend Dollar für einen hübschen Elektrosportflitzer, Reichweite hin oder her.
Was SpaceX betrifft, die sind etwa so auf Steuermilliarden angewiesen wie Lockheed Martin, General Dynamics, Huntington Ingalls oder auch Kraus-Maffei Wegmann. Weniger als so manche davon sogar, denn SpaceX ist auch im zivilen Raumfahrtgeschäft die unangefochtene Nummer 1. Und im diesem Geschäft hat der Goldrausch noch nicht einmal begonnen.
Machen Sie mir bitte das Fax nicht schlecht, es arbeitet nämlich dort weiter wie ein alter Diesel, ohne Direkteinspritzung, wo die äusserst fragile Welt des WWW mehrmals am Tag kläglich versagt!
Und dann die „Sache“ mit dem Kopftuch. Sehen Sie, ich habe meinen Laden in einer Gegend, in der ich ziemlich vielen „Prinzen“ der Mütter mit Kopftuch begegne. Das muss man irgendwann einfach akzeptiert haben.
Neulich schrieb ich übrigens über den Stand der Dinge, was die Ukraine betrifft. Stand 05.05.22: 600.000 „Flüchtlinge“. Stand 25.07.22: 915.000…!
Und da sprechen Sie von einem 9-Euro-Ticket?
Ihren Frust kann ich zwar nachvollziehen, aber das Taktieren der gewählten Politiker nicht, wobei an zu merken ist, dass ich keinem einzigen Parteiprogramm mehr glaube, da es IMMER auf Koalitionen hinaus läuft…!
Stellen Sie sich daher vor, Ihre Bewerbungen für Brandenburg wären erfolgreich und Sie bekämen dort eine Wohnung.
Wem würden Sie das zu verdanken haben?
Und jetzt das dollste. In Brandenburg wählen die Leute auch ziemlich „queer“!
Glauben Sie also, dass ein guter Job Ihre eigentlich richtig beobachteten Eindrücke dort verschwinden lassen?
Der Autor des Artikels glaubt tatsächlich, die Wähler hätten Einfluss darauf, was in Deutschland passiert. Wie naiv ist denn das?
Die letzten 6 Wochen 9-EURO Ticket waren der stärkste Motivator für einen meiner Söhne (der in Stuttgart lebt) sich jetzt vom OPNV abzuwenden und schneller ein eigenes Auto zu kaufen. Der ÖPNV im Großraum Stuttgart war schon vor dem 9-Euro Ticket grenzwertig erträglich, ist jetzt aber endgültig kollabiert. Absolute Unberechenbarkeit ob ein Zug kommt und ob man überhaupt mitfahren kann, noch verdreckter als sonst, noch unfreundlicheres (weil total überlastetes) Begleitpersonal. Wie soll man da pünktlich bei einem Termin erscheinen?
OPNV in BW lebt von der Substanz, die aber schnell aufgebraucht sein wird, weil die Kapazitäten vorn und hinten nicht reichen.
Tja. Aus dem ganzen Heer hier Angestrandeter ließen sich gar keine finden, die für Sauberkeit sorgten? Stark!
Ich kann mich noch erinnern, dass bereits vor 10 Jahren in Spanien, Portugal aber auch Italien Brigaden solcher mit Besen und Schaufel in Städten unterwegs waren, und die Straßen kehrten. Ist bei uns anscheinend keinem zuzumuten. https://twitter.com/search?q=%23kretschmann&src=typed_query
Vielleicht ist mein zuvor bereits veröffentlichter Erfahrungsbericht hier noch besser aufgehoben: Ankunft vorgestern am Flughafen Düsseldorf. Nach langer Wartezeit am Gepäckband Gang zum S-Bahnhof. Dort Durchsage, die nächste S-Bahn fiele wegen Krankheit des Personals aus.
Entgegenkommende Reisende berichten, zuvor habe eine Durchsage gelautet, ALLE S-Bahnen an den nächsten beiden Tagen würden ausfallen. Nach einigen Minuten und zwei weiteren Durchsagen, die sich nur auf einzelne S-Bahnen bezogen, erfolgt erneut dann eben diese Ansage, dass überhaupt keine S-Bahn führe. Keine Anzeige, kein Hinweis, keine Absperrung des Zugangs, um den unnötigen Weg zu ersparen.
Vor Ort noch Erwerb des 9-Euro-Tickets an einem Automaten. Es lässt sich nur ein einzelnes Ticket kaufen und bezahlen. Bezahlung mittels 20-Euro-Schein – Rückgeld ein 5-Euro-Schein und eine Unmenge 50- und 20-Cent-Münzen. Versuch der Bezahlung eines weiteren 9-Euro-Tickets mit eben diesen Münzen wird vom Automaten verweigert. Auf diese Weise schwer reich geworden.
Gang zum zweiten Bahnhof am anderen Ende des Flughafens durch die Abflugebene. Lange Schlangen, sehr viele Menschen türkischer Herkunft. Wie in Istanbul, nur nicht so ordentlich.
Eine knappe Stunde später als geplant dann eine andere S-Bahn genommen. Darin zwei als Sicherheitspersonal erkenntliche Mitarbeiter. Ich kann mich nicht entsinnen, dass es dieser früher bedurft hätte.
Am Bahnsteig ein junger hellhäutiger Mann, übergewichtig, mit pink gefärbten Haaren und allerlei Tätowierungen. Willkommen zu Hause, im besten Deutschland aller Zeiten.
Wie viele Kinder hat der Autor? Wenn er keine hat, darf er sich über Kopftuchfrauen nicht wundern. Gäbe es nicht so viele Kinderlose und Einkindfamilien bei den Deutschen, hätten wir hier nicht mehr Ausländer als in Polen. Selbst im Spiegel steht heute, dass es in Deutschland nur noch halb so viele junge Menschen unter 30 gibt wie Anfang der 1980er Jahre. Ein vergreisendes, ängstliches, haltungslinkes Land ist aber so. wie Deutschland heute ist.
Schön ist das nicht, der Autor sagt es. Aber schiebt es nicht auf die Politiker. Wir alle haben das Land versaut.
Da werden aber tausende Lehrer befristet eingestellt, kann man so Kinder ernähren? Da werden Schüler mit körperlichen Einschränkungen zusammen mit nicht der Deutschen Sprache mächtigen Kinder zusammen unterrichtet und unsere Politiker schicken ihre Kinder in Privatschulen oder ins Ausland?
Defekte Toiletten, Fenster lassen sich nicht öffnen, kein Geld dafür da?
Kinderreiche Familien mit fragwürdiger Herkunft werden mit Geldern gefördert, was kommt davon bei den Kinder an, Mama und Papa finanzieren sich ihren SUV, so sieht es aus.
Ich bin kinderlos und habe dieses Land mitnichten „versaut“.
Ohne einen Großteil (ausdrücklich nicht alle!) dieser „Kopftuchfrauen“, ihrer Machomänner und ihrer zahlreichen Kinder wäre sehr vieles weniger problematisch in unserem Land. Und warum in Gottes Namen müssen sich hier über 80 Millionen Menschen drängeln? Darüber sollte man mal nachdenken. Natürlich gäbe es für etwa 2 Generationen Probleme mit dem Überhang alternder Menschen. Für deren (erarbeitete!) Rente könnte man sich endlich einmal sinnvoll verschulden; es gäbe soviel mehr Platz und soviel weniger Stress in so vielen Bereichen. Ich denke, der Nutzen für alle wäre sehr viel höher zu bewerten, als die zeitlich begrenzten Schwierigkeiten.
Aber das wäre natürlich voll „räächts“ und rassistisch und bio-deutsch-dumpf und ewig gestrig und…
@Bernd W.: wobei und ja gar nicht gesagt wird, wie viele von den älteren Menschen rüstig sind und gar keine Hilfe brauchen und wie viele es gibt, die tatsächlich für welche Zeit auf andere angewiesen sind.
Und wie viele das dann auch noch aus eigener Tasche bezahlen.
Das, was uns hier vorgeführt wird, stimmt hinsichtlich aller Zahlen, Daten und Fakten von hinten bis vorne nicht.
und @Berlindiesel – diese Statistik im Spiegel kann auch nicht stimmen. Seit 2015 sind junge Männer wie Minderjährige massenhaft ins Land eingereist – und sollen jetzt in diesen Tabellen gar nicht aufzufinden sein? Auch durch den Familiennachzug sollte es hier von Jugendlichen nur so wimmeln. Wo sind die denn alle hin bzw. in welcher Zusatzstatistik werden solche erfasst?
Sie dürfen davon ausgehen, dass ich meine politische Meinung in meinem Laden nicht ansatzweise äussern dürfte.
Was das „WIR“ in Ihrem Kommentar angeht, so bitte ich darum, mich davon aus zu nehmen!
Ich habe nämlich entgegen aller „WIRS“ dieses „Wir“ niemals gewählt!
Zitat: „Gäbe es nicht so viele Kinderlose und Einkindfamilien bei den Deutschen, hätten wir hier nicht mehr Ausländer als in Polen. “
> Na, das halte ich aber mal für einen Scherz was Sie hier erzählen. Denn selber wenn wir heute die sog. Baby-Boomer Jahre hätten, hätten wir trotzdem offene Grenzen und Millionen „Bereicherer“(inkl deren „Fachkräftenachwuchs“) im Land.
Oder wollen Sie ernsthaft behaupten das wenn wir heute ein kinderreiches Land wären, dass die uckermärkische Mutti dann 2015 die Pforten dicht gemacht hätte?
Genussvolles entspanntes Reisen mit der DB war gestern – heute sind die Fahrgäste keine zahlenden Kunden der DB, sondern nur noch ein lästiges Transportgut, das zusammengepfercht froh und glücklich sein muss, überhaupt noch reisen zu dürfen.
Den RE in der Rush Hour nutzen zu müssen war und ist schon längst eine Zumutung, nicht nur um Berlin herum. Das 9-Euro-Ticket hat dem Wahnsinn noch den Rest gegeben. Deswegen gilt auch hier: Es besteht keine Garantie, dass der gewünschte Zug
noch über genügend Aufnahmekapazitäten verfügt und man nicht auf den nächsten oder übernächsten……. RE warten muss. Daher kann man nur jedem empfehlen, auf EC oder besser, ICE, umzusteigen, wenigstens solange, bis auch dort unzumutbare Zustände herrschen. Unpünktlich sind die zwar auch, und oft ist es auch brechend voll, oder fallen noch öfter ganz aus, aber wenigstens entfällt stundenlanges Stehen. Das ist natürlich wesentlich teurer, aber das ist es mir aus reinem Selbstschutz wert. Mit der BahnCard und einer rechtzeitigen Buchung (6 Wochen vorher gibts die günstigsten Preise) mit Sparpreis (Platzreservierung inbegriffen) und Rückgaberecht bis 24 Stunden vor Abfahrt( der Ticketpreis wird rückerstattet, abzüglich 15,00 Euro Bearbeitungsgebühr) ist es zwar nicht gerade billig, aber gerade noch bezahlbar. So kann man schon für Wochen vorsorgen und evtl. nicht benötigte Tickets ohne Totalverlust wieder zurückgeben.
Ich finde ja eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 15 Euro für selfservice auch beim Stornieren eine blanke Unverschämtheit. Dass da noch niemand geklagt hat?
Und ich erzähle Ihnen jetzt nicht, wie oft ich insbesondere am Wochenende in übervollen ICEs quasi zwischen Tür und Angel auch für weite Strecken auf dem Koffer sitzen musste. Trotz Platzreservierung. Und in so manchen Abteilen das Schild vorfand, dass Toiletten nicht benutzbar wären.
Mein Gott, wie sehr Sie mir aus der Seele sprechen.
Weitaus schlimmer finde ich noch an Berlin, dass man heute die gleichen Zustände wie in den zwanziger Jahren vorfindet. Wohin das geführt hat wissen wir. So war auch Berlin nach dem Krieg kein Vorbild.
Meines Erachtens hätte Berlin nie Bundeshauptstadt werden dürfen, denn diese Stadt und ihr Umland fallen immer wieder in die gleichen für unser Land unguten Muster, welche auf die Politik abfärben. Selbst unfähig aber geschickt darin anderen das Geld abzuknöpfen, gehört zu den herausragenden Eigenschaften.
Ich glaube nicht, dass Merkel die Agenda in Bonn anders abgearbeitet hätte als in Berlin. Andererseits hätte sich in Bonn das Umfeld im und um das Parlament und die MdBs tatsächlich „bürgerlicher“ gezeigt und nicht so rasch „hypen“ lassen.
Der Leser scheint aber nicht sehr clever zu sein. Zufällig kenne ich das Tesla Areal und auch die Wohnungssituation im Umfeld. Es gibt Wohnungen und Tesla bietet sogar einen Shuttleservice zu den S-Bahnhöfen der Ringbahn an. Ich weiß ja nicht wie alt der Leserbrief ist, denn mir ist eher zu Ohren gekommen, dass man sich in Grünheide wieder von Mitarbeitern trennen will. Und wenn ihm die Deutschen mißfallen und er das Land als ekelhaft empfindet, dann ist er in Brandenburg ohnehin fehl am Platz, da wo die Situation aktuell noch erträglich ist. Mit dem Zuzug von Glücksrittern und Stadtneurothikern, hat sich diese allerdings sehr zum Negativen entwickelt.
Gibt es sonst irgendwo auf der Welt ein Land, wo Volkszugehörige ihre eigenen Landsleute („die selbstgefälligen Deutschen„) derart beschimpfen?
? Wort für Wort meine Gedanken! ? Dieses Land und seine wohlstandsverwahrloste Bevölkerung hat fertig, eine Umkehr auf dem Weg in den Untergang längst nicht mehr möglich! ? Geliefert wie gewählte! ?
Tja, wer Verdienstmaximierung betreibt und dazu unbedingt in die attraktiven „Metropolen“ dieses Landes pendeln muß, der ist doch selbst schuld. Man kann auch bescheidener leben mit nem schmaleren Gehalt. Für die Autopendler ohne Subventionen mit hohen Kosten auf staugeplagten Autobahnen hat auch keiner Mitleid, im Gegenteil, die sind ja die ganz bösen, die noch mehr geschröpft werden müssen.
Sehr geehrter Autor,
Ihre „Probleme“ haben doch damit angefangen, dass Sie bei Elon‘s Traumfabrik angeheuert haben und was Sie beschreiben, dürfte für Sie vergleichsweise einfach zu lösen sein: kaufen Sie sich ein Auto (muss ja nicht gleich eines Ihres neuen Arbeitgebers sein; Sie wollen ja schließlich ankommen.)
In vielen Bereichen funktioniert das ach so reiche Deutschland tatsächlich nur noch auf Zweite-Welt-Land Niveau. Wer einmal z.B. wegen einer akuten Erkrankung das Gesundheitssystem in der Schweiz testen muss, weiß, wovon ich rede. Auch eine Fahrt mit der eidgenössischen Eisenbahn hinterlässt gänzlich andere Eindrücke. In Luxemburg ist der ÖPNV seit zwei Jahren entgeltfrei für alle zu nutzen. Und dennoch gibt es eine rasch wachsende Bevölkerungsgruppe, für die sich die Lebensumstände radikal gebessert haben – Zuwanderer aus der Dritten Welt. Politik verbessert deren Standards, indem sie sie für andere absenkt.
Das ist aber der Plan.
Nicht andere Länder erreichen unseren Standard – wir degradieren unsern. Bis hin zur Dekarbonisierung.
Mir hilft, wenn ich mich in Städte begebe, der Blick auf Giebel, Baumgipfel und auf Wolken. Alles andere ist teilweise nicht mehr zu ertragen.
Es begann wohl damit, als es für teuer Geld zerrissene Kleidung zu kaufen gab.
Wie China, Japan und andere das sehen? Mitmachen werden sie sicher nicht.
„Es begann wohl damit, als es für teuer Geld zerrissene Kleidung zu kaufen gab.“
Das war (und ist) eine Form der Dekadenz. Und es begann in den 80ern, auch wenn die Wurzeln natürlich tiefer reichen. Hollywood führt es vor, die Kunst als Spiegel der Gesellschaft.
In den 80ern waren plötzlich Endzeit-Filme und Dystopien total angesagt, Blade Runner, Mad Max und Snake Plisskin, dann kamen immer mehr Filme über Ghettos, Knast, Gangs, Punks, Drogen etc., während sich das dystopische Setting von der Zukunft auf die Gegenwart verlagerte. Das kulminierte Anfang der 90er in berühmten Ghetto und Gang-Filmen wie Blood In – Blood Out oder Menace 2 Society.
Es war der Flirt einer heilen, problemlosen, saturierten Gesellschaft mit dem Schmutz und dem Elend. Zerrissene Hosen waren noch das harmloseste Phänomen. Reiche Kids machten plötzlich auf Gangster. Wollten die reichen Väter sich noch vom White Trash abgrenzen, so wollten die reichen Söhne plötzlich sogar Black Trash sein. Rap und Hiphop traten ins Rampenlicht, die Musik der Randgruppen wurde Mainstream. Hart, aggressiv, inhaltlich gewaltätig. Gosse wurde Salonthema, Ghetto wurde Kult.
Für die Schwarzen mag der Gangsta Rap damals noch authentisch gewesen sein, für die Gesellschaft insgesamt nicht. Eben der Flirt mit dem eigenen Schmutz, eine Form des Elendstourismus. Der Nihilismus einer Gesellschaft, die keine echten Probleme, aber auch keine echten Träume mehr hat(te). Erkennbar an einer weiteren Musikform, die Anfang der 90er ihre kurze Zeit des Glanzes feierte, nämlich dem Grunge. Erinnert sich wer an Kurt Cobain und Nirwana? Ich liebe ja Nirwana. Aber auf bestimmte Art ist es dasselbe wie Ghetto-Rap. Denn so oder so, maximal abgefuckt und kaputt war jetzt cool.
Bis in die 70er träumten die Menschen noch von der Zukunft. Von Ende der 40er bzw. Beginn der 50er (in den USA, bei uns kriegsbedingt etwas später) bis in die 70er herrschte bezüglich der Zukunft ein grundsätzlicher Optimismus. Damals glaubte man noch, dass alles besser werden könnte, alles besser werden würde.
Hüben wie drüben übrigens, auch in der UdSSR träumten die Schriftsteller von Städten auf dem Mond. Die Kunst dieser Zeit beschäftigte sich mit Aufbruch und mit Heldengeschichten, mit Abenteuer. Mit Flash Gordon und Captain Kirk. Mit Ben Hur und Spartacus. Mit Westernhelden. Mit Kriegsfilmen. Doch nach Vietnam zeichnete sich die Wende ab, als aus Kriegsfilmen Anti-Kriegsfilme wurden..
Hintergrund der Wende war in Wahrheit aber die Ecomomy, wie meistens. Sonst wären die berühmten und düster-pessimistischen Anti-Kriegs-Filme eine Ausnahme geblieben. Es hatte sich nämlich noch etwas anderes verändert. Auch die Ölkrise war nur das i-Tüpfelchen. Die Dynamik des Aufstiegs hatte sich erschöpft, es begann eine Zeit der Stagnation. Das begannen die Menschen – mit Verzögerung – zu spüren.
Rund 25 Jahre lang hatten die Menschen im Westen einen enormen, technologisch getriebenen Aufschwung in ihrem Leben gespürt. Fernseher hielten Einzug, dann Farbfernseher, Haushaltsgeräte, immer mehr Unterhaltungskanäle, jeder bekam ein Auto, es gab Flugreisen für jeden, das Warenangebot explodierte. Es schien, als wären wir auf dem Weg in den Himmel.
Und dann passierte ab den 70ern – gar nichts. Die 80er – nichts. Null. Es ging uns sehr gut, aber es kam nichts revolutionär Neues mehr. Der Videorecorder für jeden oder das riesige Auto-Mobiltelefon für einige oder die Umstellung von Wählscheiben auf Ziffernblöcke, all dasänderte oder verbesserte das tägliche Leben auch nicht mehr spürbar. (Die Umstellung vom Walkman auf den Diskman war später dann sogar ein praktischer Rückschritt.)
Computer waren noch bessere Schreibmaschinen, auf denen man höchstens Pacman spielen konnte. Die Mondlandung hatte die Welt noch gebannt verfolgt, das Space Shuttle lockte keinen hinterm Ofen vor. Unter der Oberfläche war viel in Bewegung, im täglichen Leben scheinbar nichts – und wenn, dann wurde es tendenziell nur schwieriger.
Enttäuschung machte sich breit, und der Focus der Massen verlagerte sich auf die Probleme der modernen Gesellschaft, auf Umweltverschmutzung, Überbevölkerung, Arbeitslosigkeit, Ghettoisierung, Kriminalität, Gewalt.
Ab den 80ern war daher nicht mehr das gute Leben, an das man sich gewöhnt hatte, das große Thema in Kunst und Kultur, sondern all die Probleme, die es mit sich brachte. Das gute Leben wurde bloß teurer, statt heiler Familie gab es jetzt Schlüsselkinder. So viel zur Emanzipation der Frauen. Das kann man als Fortschritt feiern, soviel man will, die Menschen spürten den Druck der Stagnation. Aus der Hoffnung auf etwas Besseres in der Zukunft wurde die Angst, das zu verlieren, man bereits hatte.
Als Reaktion lösten Apokalypse-Szenarien und die gesellschaftlichen Utopien der linken 68er Spinner die hoffnungsfrohen technologischen Utopien (Mondstädte) als Leitbilder der Zukunft ab.
Ab den späten Neunzigern bis in die Nuller Jahre (nämlich bis etwa 2007/08) gab es wieder eine kurze Welle des Optimismus; die Technologie versprach jetzt wieder ungeahnte Verheißungen. (Löcherjeans gerieten aus der Mode und der Rap-Hiphop-Hype beruhigte sich wieder.) Computer konnten immer mehr, das Internet verbreitete sich rasant, Fortschritt war spürbar. Die Dotcom Blase zerschlug diesen Optimusmus fast vollständig, danach beendete ihn die Finanzkrise.
Der Pessimismus der 80er setzte sich nach der Erschütterung der Finanzkrise wieder vollständig durch, zumal viele der neuen Tech-Fürsten selbst darin aufgewachsen sind. Die Zuckerbergs lieben die Technologie, und was das betrifft, sind sie optimistisch, visionär, mutig und abenteuerlustig. Aber der kulturelle Pessimismus und Nihilismus ihrer Jugenzeit steckt ihnen in den Knochen. Deshalb klammern sie sich an die linken Utopien, deshalb kämpfen sie blind und mit religiösem Eifer gegen gesellschaftliche (und ökologische) Problme, die es gar nicht oder nur in geringem Ausmaß gibt (Rassismus, Transphobie, Klima), werden totalitär, und verwirklichen dadurch alle gesellschaftlichen Dystopien, die sie verhindern wollen.