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Seibold ist ein Symptom

Eine Presse ohne Regierungskritik ist wertlos

05.03.2022

| Lesedauer: 7 Minuten
Die Medien in Deutschland sind spätestens in der Ära Merkel in den Ruf unkritischer Regierungsnähe geraten. Mittlerweile bestreiten Journalisten sogar, dass Regierungskritik eine Kernkompetenz ihres Geschäftes sei. Sie wollen mit „Werten“ und „Haltung“ die Demokratie schützen. In Wirklichkeit schaffen sie diese damit ab.

Kritik am System – so lautete der Vorwurf. Er kommt vom ZDF und wendet sich gegen die Journalistin Katrin Seibold. Meinungsfreiheit, wirft Seibold zurück, habe es beim ZDF nicht gegeben. Und mehr: Man habe dort bewusst „Fake News“ produziert. Ob falsche Giftgasanschläge oder Corona, nicht kritischer Journalismus, sondern der Regierung und dem Narrativ gewogene „Einordnung“ war die Leitlinie.

Es ist ein Konflikt, der in Deutschland kaum aufgearbeitet worden ist; und es ist ein Mosaikstein eines größeren Bildes. Die Presse, nicht nur in Deutschland, sondern in weiten Teilen des Westens, kennt ihre ureigene Aufgabe nicht mehr. Mit dem Siegeszug des Liberalismus hat sie augenscheinlich alle Ziele erreicht. Sie befindet sich – wie das Abendland – in einer Identitätskrise.

Ähnlich, wie die europäischen Völker ihre Identität verleugnen, oder das Christentum als Religion Europas hilflos seine Rolle sucht, so hat auch die Presse als europäische Erscheinung seit der frühen Neuzeit ein Problem mit sich selbst. Sie geht in ihrer Problembewältigung in eine ganz ähnliche Richtung wie die anderen Elemente Alteuropas, die heute nur noch Geister ihrer selbst sind: Sie wehrt sich dagegen, was sie eigentlich war, was sie eigentlich ist.

SIE HABEN ES WIEDER GETAN
ZDF entlässt Journalistin wegen kritischer Nachfragen zu Corona
Stilbildend ist dabei die Abwehrhaltung, die sich angesichts versäumter Kritik bei den großen Themen eingebürgert hat: Die alleinige Aufgabe der Presse sei es nicht, die Regierung zu kritisieren. Das Argument wiederholt sich in letzter Zeit. Womöglich, weil ein nicht geringer Teil des Mediengeschäfts in Deutschland mittlerweile über staatliche oder halbstaatliche Organisationen läuft. Dabei bedient dieser Vorwurf nichts weiter als einen Strohmann. Niemand fordert, die Presse solle nur Regierungskritik machen. Andersherum argumentiert ist eine Presse ohne Regierungskritik wertlos.

Für Journalisten gilt dasselbe wie für Philosophen: Wenn sie nicht gefährlich sind, sind sie keine

Es fällt leicht, den staatlichen Medienapparat in Russland oder gar Fox News in den USA aus richtigen wie falschen Gründen zu kritisieren. Was man dagegen nie hört, ist eine Kritik an den eigenen Anstalten. Der Bayerische Rundfunk hat noch im letzten Jahr ein Format ausgestrahlt, das diesen Widerspruch betont. Dort heißt es:

„Journalisten werden weltweit in ihrer Berichterstattung behindert, verfolgt und getötet. Der Grund: Unabhängige Medien stellen die Mächtigen infrage. Sie kontrollieren deren Handeln und hinterfragen deren Interessen. Nur eine informierte Öffentlichkeit kann demokratische Entscheidungen treffen, etwa in Wahlen.“

Der Religionsphilosoph Peter Kreeft legt in seinem Stück Socrates meets Jesus dem athenischen Philosophen die Frage an eine moderne Studentin in den Mund, wo denn die ganzen Philosophen seien; als diese antwortet, sie hielten sich in der Fachabteilung für Philosophie auf, ist Sokrates überrascht: Philosophie ist keine Abteilung, sondern gefährlich, und Philosophen, die nicht gefährlich seien, seien gar keine Philosophen.

Ähnlich verhält es sich mit Journalisten. Journalisten, die einer Regierung nicht gefährlich sind, sind vermutlich keine. Es überrascht, dass diese simple Aussage, die der Bayerische Rundfunk oben gelten lässt, er nicht auf deutsche Verhältnisse anwendet. Nicht erst seit Corona ist das offensichtlich. Doch Medien erkennen ihr Kerngeschäft nicht mehr, wenn sie selbst dem ideologischen Apparat angehören, den sie eigentlich im Sinne von „checks & balances“ im Zaum halten sollten.

ZEIT ZUM LESEN
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Das Corona-Kartenhaus war monatelang wacklig. Es brauchte einen Welt-Reporter wie Tim Röhn, um es anzutippen. Insbesondere der öffentlich-rechtliche Rundfunk fällt nicht dadurch auf, bei den großen Themen der Vergangenheit den Verantwortlichen den Zahn gezogen zu haben. Investigative Recherchen erfolgen bei Sachverhalten, die in die Orchideenfächersammlung der Redakteure gehören: etwa bei Gender Pay Gap, Rechtsextremismus oder Klima. Nie hören wir etwas über die Verdrahtung von Öko-Lobbys mit den Mächtigen, von der sicherheitspolitischen Sackgasse der letzten Jahrzehnte, von den Milliardengräbern bundesrepublikanischer Wolkenschlösser. Krönung des Hohns sind die vielfachen „Faktenchecker“, die nicht etwa Politiker und Journalisten prüfen, sondern die Bevölkerung darüber belehren, was sie zu glauben haben.

Vorfälle wie die Relotius-Affäre sind daher entlarvend wie erheiternd. Doch Relotius schrieb nur Reportagen, die desaströse Kuschelei der Macht war seine Sache nicht. Mittlerweile geht es in den Medien nicht mehr um Wahrheit oder Lüge, Fakt oder Falschmeldung. Es geht bereits seit Jahren um „Framing“, und dazu gehört mittlerweile auch das Selbstverständnis der Presse, die sich gar nicht mehr als „Vierte Macht“ sehen will, heißt, als Korrektiv der freiheitlich-demokratischen Ordnung. Unverhohlen macht die Deutung die Runde, dass nicht die Berichterstattung als solche, nicht die Kritik an der Macht, sondern Haltung und Erziehung im Mittelpunkt stehen.

Das Paradigma: Regierungskritik hat ausgedient, weil jetzt die „Richtigen“ herrschen

Der Grund dafür ist einfach: Diejenigen, die einst die Presse benutzten, um den eigenen Einfluss auszuweiten, wollen dieses Instrument nun nicht mehr gelten lassen, da die Richtigen am Ruder sind. Verschwörungstheorie? Teile des Establishments machen daraus keinen Hehl. So sagt etwa der MDR-Journalist René Martens:

„Als linke Positionen in größeren Debatten noch eine etwas größere Rolle spielten, war es in solchen Kreisen opportun und en vogue, insbesondere ARD und ZDF als ‚regierungsnahe Medien‘ o.ä. zu bezeichnen. Spätestens seit 2015 hat diese Formulierung toxischen Charakter bekommen, weil Konservative und weiter rechts stehende Leute sie seitdem exzessiv nutzen, um ihr Missfallen darüber zum Ausdruck zu bringen, dass die Mehrheit der Journalistinnen und Journalisten einen minimalen Anflug von Menschlichkeit in der Flüchtlingspolitik der damaligen Bundesregierung positiv bewertete. (…) Seit 2020 kommen zu diesen Kritikern der (vermeintlichen) Nähe noch die sich ähnlich äußernden Mitglieder des Teams Todessekte dazu (landläufige Bezeichnung: Gegner der Corona-Maßnahmen).“

Quod licet Iovi, non licet bovi. Der Fall von Panorama-Moderatorin Anja Reschke und ihrem Bekenntnis zum Haltungsjournalismus muss an dieser Stelle nicht ausgeführt werden. Viel wichtiger ist die Reaktion darauf, die auch die Medien des ÖRR seitdem beherrschen: Die Frage lautet nicht, welche Zukunft eine solche Art des Journalismus für die Gesellschaft hat und hätte, und ob eine solche Art von öffentlicher Hand zu bezahlen wäre; sie lautete und lautet bis heute vielmehr, ob Journalisten diese Werte hochhalten dürfen, um die Demokratie zu verteidigen. Diese Frage formuliert bereits die Antwort. Sie ist aber grundlegend falsch. Denn es sind nicht „Werte“, sondern die Kritik an den Verhältnissen und insbesondere die Opposition zur Macht, die diese Demokratie am Leben erhalten.

Das ist – im Gegensatz zu jener über Werte – keine moralische Diskussion, sondern eine politikwissenschaftliche. Ein weiteres Argument, das die Presse von der Aufgabe als „Vierte Gewalt“ entbinden will, ist folgendes: Mit der Durchsetzung des Liberalismus, der Verfassung und der Abschaffung von Adel und Monarchie hat die Demokratie de facto gewonnen. Die Presse muss nicht mehr als Korrektiv eingreifen, weil die Politik von demokratisch gewählten Abgeordneten und einer demokratisch gewählten Regierung gemacht wird. Die Presse hat damit ihren Sinn als „Vierte Gewalt“ verloren. Eine solche Sicht ist im besten Fall naiv, im schlimmsten Fall manipulativ. Der französische Staatsmann Alexis de Tocqueville hat genau das Gegenteil konstatiert: Nicht die Monarchie, sondern die Demokratie braucht für ihr Überleben eine regierungskritische Presse.

Nur die Presse kann der politischen Minderheit eine Stimme geben

Das klingt zuerst paradox; doch bei genauerer Analyse ist die Demokratie weitaus gefährdeter, ohne freie, kritische Presse in die Tyrannei abzudriften, als etwa eine aristokratische Regierung mit ihren vielfältigen Partikularinteressen. Jeder Adlige ist ein Hindernis, das es zu überwinden gilt. In der Demokratie regiert jedoch die Mehrheit. Das bedeutet nicht immer, dass es sich um das Volk in der Masse handeln muss. Es reicht das Mehrheitsprinzip als Regierungsprinzip, heißt: Die Mehrheit ist immer die Regierung, die Minderheit immer Opposition. Das Problem: Die Mehrheit muss nicht immer richtig liegen und sie vertritt häufig nicht die Interessen einer Minderheit. Tocqueville hat dieses Dilemma in seiner Demokratie in Amerika so zusammengefasst:

„Erfährt in den Vereinigten Staaten eine Person oder eine Partei eine Ungerechtigkeit, an wen soll sie sich wenden? An die öffentliche Meinung? Gerade sie bildet die Mehrheit. An die gesetzgebende Gewalt? Sie repräsentiert die Mehrheit und gehorcht ihr blind. An die ausführende Gewalt? Sie wird von der Mehrheit ernannt und ist deren gehorsames Werkzeug. An das Militär? Das Militär ist lediglich die bewaffnete Mehrheit. An die Geschworenen? Das Geschworenenkollegium ist die Mehrheit mit dem Recht, Urteile zu fällen (…). Wie ungerecht und unvernünftig die Maßnahme auch ist, die uns trifft, wir müssen uns ihr also fügen.“

Wer das letzte Jahrzehnt seit Beginn der Finanzkrise erlebt hat, fühlt sich sofort an den Zustand jener Tyrannei der Mehrheit erinnert, den Tocqueville oben beschreibt. Auch hinsichtlich öffentlicher Äußerungen und der Geradlinigkeit öffentlicher Kommunikation hat Tocqueville Folgendes beobachtet: „Solange die Mehrheit ungewiss ist, redet man; hat sie aber unwiderruflich gesprochen, verstummt jeder, und Freund wie Feind scheinen sich einmütig vor ihren Wagen zu spannen.“ Der Mensch wird stumm im Angesicht von Mitmenschen, die der Überzeugung sind, dass sie die Mehrheitsmeinung teilen und die Mehrheit vertreten.

VEREINZELTE SIND LEICHT BEHERRSCHBAR
Tyrannei der Mehrheit
Tocqueville prophezeit diese Tyrannei der Mehrheit nicht nur, er benennt auch die Mittel, um dieser vorzubeugen. Für Tocqueville ist die Demokratie kein Ende, und sie ist auch nicht inhärent freiheitlich. Ganz im Gegenteil sieht Tocqueville die Kräfte von Gleichheit und Freiheit im Kampf, wobei Gleichheit Zentralismus und Gleichschaltung mit sich bringt. Die Freiheit ist demnach stets bedroht und damit auch das Ideal einer freiheitlichen Demokratie – eine Theorie, die der Ansicht der heutigen Elite komplett widerspricht, die davon ausgeht, dass, wenn erst einmal die Demokratie errungen sei, auch der Rest sich geben würde. Es ist ein Irrtum zu glauben, der Populismus sei der einzige Wegbereiter einer Tyrannei der Mehrheit; sie ist dem demokratischen System inhärent.

„Die Presse ist recht eigentlich das demokratische Werkzeug der Freiheit“

Von den verschiedenen Rezepten, die Tocqueville beschreibt, um diesen Umsturz der Demokratie in die Tyrannei zu unterbinden, ist die freie Presse nur eines. Aber sie ist deswegen so wichtig, weil sie einem Individuum oder einer Minderheit die Kraft gibt, sich wirksam zu artikulieren, zu verbreiten und die herrschende Ansicht zu korrigieren. Die Pflicht der Presse sieht Tocqueville daher in ihrer Kraft als Korrektiv der Politik der Mehrheit, wobei der französische Philosoph damit sowohl gegen die Regierungsmehrheit und ihre Stellvertreter zielt als auch die Mehrheit im Volk allein, die diese Vertreter wählt. Tocqueville führt seinen Gedankengang so aus:

„Die Gleichheit isoliert und schwächt die Menschen; die Presse aber stellt jedem von ihnen eine sehr wirksame Waffe zur Seite, deren sich auch der Schwächste und Isolierteste bedienen kann. Die Gleichheit nimmt jedem Einzelnen die Unterstützung seiner Nächsten; die Presse aber gestattet es ihm, alle seine Mitbürger und Mitmenschen zu Hilfe zu rufen. (…) Ich glaube, die Menschen, die in der Aristokratie leben, können die Pressefreiheit allenfalls entbehren; die aber in demokratischen Ländern leben, auf keinen Fall. Um die persönliche Unabhängigkeit dieser Menschen zu gewährleisten, verlasse ich mich weder auf die großen politischen Versammlungen noch auf die Vorrechte noch auf die Verkündigung der Volkssouveränität. (…) Die Presse ist recht eigentlich das demokratische Werkzeug der Freiheit.“

Als „Werkzeug der Freiheit“ käme es einem Staatstheoretiker wie Tocqueville nicht in den Sinn, dass die Presse etwas anderes sein könnte als in erster Linie ein Instrument, um den Verwerfungen der Demokratie entgegenzutreten; statt ihre „Werte“ zu verteidigen, legt sie den Finger in die Wunde. Weitergedacht ist die Degeneration der Presse – ob als Boulevard, Haltungsmedium oder Regierungssprechrohr – unbedingt mit der Degeneration der Demokratie verknüpft. Damit hat Tocqueville bereits die heutige Entwicklung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vorhergesagt.

In dem Moment, in dem die Presse ihre eigentliche Aufgabe vergisst, geht nicht nur sie zugrunde. Wer deshalb glaubt, im besten Deutschland aller Zeiten zu leben, weil er die Demokratie vollendet glaubt, verrät in Wirklichkeit jene Demokratie, die er zu verteidigen vorgibt.

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55 Kommentare

  1. Sehr schön. Genauso, verhält es sich. Es gibt eine politmediale „Elite“, die in einer Symbiose, Wirt/Parasit ein gutes Leben lebt. Wer was ist, darüber sollen später die Philosophen entscheiden.

    Tatsache ist, die vermeindliche Mehrheitsgesellschaft wird nicht gehört. Traurigerweise, muss man sich eingestehen, wer eine andere Meinung als eben besagte politmediale „Elite“ hat, der muss geerdet sein. Es werden nämlich schnellstens Kübelweise Eimer mit Sch…. über denjenigen ausgeschüttet. Es gibt mittlerweile sogar inoffizielle Schreiben, wo Mitarbeiter angehalten werden, sofort gewisse Aspekte zu melden. Ob AFD Wähler, Corona-Maßnahmenkritiker, ob Kritiker der maßlosen illegalen Migrationspolitik oder einfach nur, weil man der Vergewaltigung der Deutschen Sprache entgegensteht. Diejenigen, müssen mit Konsequenzen rechnen, dürfen nicht mehr ins Stadion, sollen keine Wohnung „halten“ dürfen, sollen entlasse werden.

    Ironischerweise, ist es gerade die Bild-Zeitung, die noch ein Rest Anstand besitzt. Nicht viel, doch hin und wieder blitzt es durch. Jedenfalls, ich bin echt gespannt, wie lange sich die Deutschen hinter der Fichte führen lassen.

  2. Eine Presse ohne Regierungskritik ist wertlos.

    Wenn es nur so wäre. Umgekehrt schaut es schon anders aus:
    Eine Regierung ohne kritische Presse ist gefährlich.

  3. Mit dem Siegeszug des Liberalismus hat sie augenscheinlich alle Ziele erreicht.

    Wenn der Liberalismus gesiegt hätte, gäbe es individuelle Freiheit, die gibt es aber nicht, z.B. Pressefreiheit! Die körperliche Unversehrtheit ist auch eine Freiheit. Menschen in ihre Wohnung einzusperren (Quarantäne) ist auch eine Freiheitsberaubung. Der Protektionismus gegen Russland ist sicherlich nicht liberal. Grundrechte wären absolut und könnten nicht durch ein Gesetz eingeschränkt werden. Diejenigen, die sich „liberal“ nennen, sind Interventionisten und damit Etatisten.
    Wenn der Liberalismus gesiegt hätte, wäre der Staat kein metaphysisches Gebilde, sondern einfach der Produzent von Sicherheit und Frieden (im Inneren wie im Äußereen). Er ist der „Nachtwächterstaat“, wie Lassalle ihn verächtlich nannte.

  4. Man kann es nicht oft genug anklagen: die abhängigen Mainstreammedien haben ihren Sinn verwirkt. Danke für diese fundierte Aufarbeitung des Scheiterns der zeitgenössischen Leitmedien an der Aufgabe.
    Dementsprechend bevorzuge ich auch neue, alternative, kritische Medien. Die Welt war, ist und wird nie schwarz-weiß sein, so wie sie die „Haltungs“-Medien darstellen.
    Ganz prägnant haben uns die Leitmedien und ihre Follower zu Beginn des Russland-Ukraine-Kriegs wieder vorgeführt, wie wenig anders als die Nazi-Propagandamaschine sie der jeweiligen Regierung zuarbeiten. Diese Einseitigkeit ist unerträglich!

  5. „Die Russen sind ja so ungebildet, die sprechen noch nicht einmal Deutsch!“
    Gruß, Alfred Tetzlaff
    Alles von Loriot sofort verbieten, denn der hat Jehova, äh nein, der hat Kosakenzipfel geschrieben, hat Kosakenzipfel sagen lassen.

  6. Wie viele Journalisten auch den dem verbliebenen kritischen Bereich, Beklagen zur Zeit das Verbot von RT und anderen Medien. Wenige, sehr wenige, zu Corona Zeiten hab ich ca 10 Blogs, onlinezeitungen etc gelesen und unterstützt, jetzt sind es keine Hand mehr. Erinnert euch doch bitte alle, ihr Journalisten an das Zitat von Herrn Niemöller.

  7. Welche Presse? Der Staat und seine Propagandaabteilungen sind doch eine Einheit. Wie früher in der DDR. Und genauso habe ich die abgestellt.

  8. Wenn wirklich bis zu 10 Millionen Ukrainer flüchten und wir 30-40% davon aufnehmen, bin ich mal auf die Berichterstattung gespannt. Viele werden vermutlich länger bleiben und dann nach den Plänen der Ampel schneller eingebürgert. Ich finde es gar nicht so schlecht, als Gegengewicht zur massiven muslimischen Einwanderung. Aber man kennt ja bereits die Vorurteile der Mainstream-Presse gegenüber Russland-Deutschen und deren vermeintliche AfD-Nähe. In jedem Fall werden diese Menschen mehr Interesse an billiger (fossiler) Energie haben, als an der Weltrettung der Klimaritter.

  9. Von wegen, FREIE Meinungsäußerung in Deutschland und der EU. Das ist hohles Politgefasel

    Man muß solch russischen Propagandasender wie RT und Sputnik nicht mögen. DENNOCH halte ich es für falsch und sehe es -gerade auch mit Blick auf unser sowieso schon sehr bedenkliches Zensurgesetzt „NetzDG“- als hoch kritisch wenn sich wieder mal in EU-Brüssel die dortige politische Herrscherelite hinstellt und nun meint mal eben so den EU-Bürgern vorschreiben zu können was sie zukünftig sehen dürfen und damit die Ausstrahlung bestimmter Medien wie eben RT und Sputnik EU-weit verbieten zu müssen.

    HIER überlege und frage ich dann; erst kommt unser deutsches „NetzDG“ und dann die von EU-Brüssel ausgesprochenen Sendeverbote für die von denen als schlecht befundenen Medien. WAS bzw WELCHE Sende- und Medien-Verbote und Internet-Sperrungen kommen als nächstes??

    Ich kann hier nur sagen: wehret den Anfängen!!!

    • Das Verbot von RT und Sputnik ist ein weiterer Beweis der westlichen Zensur.
      Radikaler wird die Medienzensur in Nordkorea auch nicht sein.
      Sie fürchten sich davor, dass Menschen unabhängig denken könnten und nicht das westliche Narrativ teilen könnten.
      Die „Demokratiesimulanten“ des sogenannten freien Westens verfolgen eine politisch-globalistische Linie des Weltsozialismus, die individuellen Schutz und freie Entfaltung vermissen läßt.

  10. „Die Mehrheit ist immer die Regierung, die Minderheit immer Opposition. Das Problem: Die Mehrheit muss nicht immer richtig liegen und sie vertritt häufig nicht die Interessen einer Minderheit.“

    Eine interessante Behauptung. Insbesondere, wenn man anfängt, sie in anderen Situationen zu untersuchen, sich also ein Gesamtbild zur Meinungsfreiheit zu machen.

    Zunächst die Einordnung: Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht. Es geht um Abwehrrechte des Einzelnen gegen einen übergriffigen Staat.

    Im Artikel geht es um die Medien, die Presse, die Journalisten. Für alle drei Bereiche gelten unterschiedliche Regeln, das findet keine Erwähnung. Man lese regelmässig Hadmut Danisch. Dann wird es einem bewusst. Wer sich mit „Haltung“ beschäftigt, sollte sich m. E. vor allem auch damit beschäftigen, wo die Wurzel für „Haltung“ liegt, wenn doch Meinungsfreiheit das eigentliche Ziel aller gesetzlichen Regelungen in diesem Bereich sein sollte. An welcher Stelle liegt das Versagen, wenn das Resultat eingeschränkte Meinungsfreiheit ist.

    Meinungsfreiheit durch Demos: Vor Jahren hat das BVerfGE Gewalt und Nötigung legalisiert. Zum Schutz des Bürgers mit seiner Meinungsfreiheit. Resultat: Minderheiten nutzen dieses Recht ohne jeglichen Skrupel aus. Muss das BVerfGE seine Richtung ändern, weil es über das Ziel hinausgeschossen ist? Oder hat die Regierung versagt, weil sie keine verfassungskonforme Regelung gefunden hat, Gewalt und Nötigung zu unterbinden? Oder die Kläger, weil sie keinen Ansatzpunkt gefunden haben, ein anderes Urteil herbeizuführen?

    „Haltung“ ist das Ergebnis von falsch gestellten Weichen. Und m. E. fängt das bereits im Bildungssystem an. Schwer, dem zu begegnen. Falsche Prioritäten?

  11. Die Redaktionen mögen groß sein, aber meiner Beobachtung nach wird nicht mehr viel wirklich selbst recherchiert, sondern zunehmend lediglich voneinander abgeschrieben.

  12. Ähnlich verhält es sich übrigens auch mit den Künstlern (Theater, Kabarett…): Wer dort mit den Mächtigen kein Problem hat, der nimmt im Grunde nur einem richtigen Künstler den Platz weg.

  13. Ich muss immer den Kopf schütteln wenn Menschen im ÖRR über die „Staatsmedien“ in anderen Ländern die Nase rümpfen und sich darüber erheben wollen. Die Wahrheit ist, dass wir in diesem Land, speziell was den ÖRR angeht, ganz nah an den „Staatsmedien“ dran sind. Und dann echauffieren sie sich, wenn man das sagt, und ziehen ihre Schubladen auf zum Beweis, dass da kein Tagesbefehl drinliegt.

    Tatsache ist: Es braucht keinen Tagesbefehl. Weder in den Staatsmedien anderer Länder noch im ÖRR. Die Leute die dort tätig sind, haben einen Auswahlprozess durchlaufen, sie wissen was von ihnen erwartet wird, welche Tendenz belohnt wird und wovon man besser die Finger lässt, um sich diese nicht zu verbrennen. Und im Idealfall können sich diese Menschen sogar selber vormachen, sie seien völlig frei in dem, was sie journalistisch bearbeiten.

  14. „Wes Brot ich ess…“

    Der ÖRR besteht mit seinem Verwaltungswasserkopf im wesentlichen aus Versorgungsposten.

    Dazu kommen Rundfunkräte, welche direkt von der Politik bestimmt werden.

    Das Verfassungsgerichtsurteil zur Entflechtung von Politik und ÖRR wird seit vielen Jahren ignoriert.

    Intendanten „verdienen“ VIEL! mehr Geld as der Bundeskanzler (warum wohl?).

    Die Politik hatte viel Zeit, um den ÖRR mehr und mehr unter Kontrolle zu bringen!

    Die Privaten folgen ebenfalls ihren Geldgebern – z. B. seit die BILD an KKR (US-Finanzheuschrecke) verkauft wurde, macht sie hochaggressive US-Propaganda.

    Wer für die Rund-um-die-Uhr-Kriegspropaganda von RTL bezahlt, wäre ebenfalls eine Frage, die es Wert wäre, recherchiert zu werden.

    Veröffentlichte Meinung kann man kaufen, und im Verhältnis zu den geostrategischen und finanziellen Interessen dahinter sind Medien billig zu haben. Im hybriden Krieg gehören Medien zu den preiswertesten und wirksamsten Waffen!

    Deutschland steht aktuell unter Dauerfeuer, denn es soll den Preis bezahlen für den US-Krieg gegen Russland, der geichzeitig ein Krieg gegen Deutschland ist.

  15. Herr Gallina, sie gehören mit Herrn Alexander Wendt mittlerweile zu meinen Lieblingsautoren.

  16. Manche Schlagzeilen zu „Trump-Zeiten“ im Unterschied zu „Biden-Zeiten“ sprechen Bände, plötzlich ist auch die USA wieder eine Art Medienliebling und ich dachte mir, da war ein Trump so ganz ohne Kriegslust richtig langweilig.

  17. Ich möchte dem Autor hier lebhaft widersprechen, weil er meiner Meinung nach die offensichtlichen Defizite der deutschen Demokratie viel zu sehr auf die Presse und ihre Deformierung schiebt. Das halte ich für falsch. Die Presse war noch NIE ein Korrektiv der Regierung, sie hat sie, zumindest in einem kommutartistisch geprägten Volk wie den Deutschen auch noch NIE kontrolliert. Reden wir uns dabei die Jahre der alten Bundesrepublik nicht schöner, als sie waren. Die Presse besteht aus normalen Menschen, und diese verfallen, wie alle anderen, auch dem Phänomen des Hofschranzentums, der Suche zur Nähe der Macht (hat man die geheime Zweithandynummer des Bundeskanzlers / Ministers, gehört man zu den wenigen Auserwählten?) die Gier nach Anerkennung und Einkommen, und dem Erlangen vor Vorteilen. „Gleichschaltungen“ von Pressen erfolgen praktisch nie mit Gewalt, sie ergeben sich von selbst, wenn die Presseherde das neue Leittier identifiziert hat.
    „Früher“ (ich sage mal vor etwa 1990) fand auch nicht mehr Kontrolle statt. Bestenfalls mehr Debatte. Das lag aber ausschließlich daran, daß im Pressewesen noch eine Kohorte von Medienschaffenden wirkte, die ihre Sozialisation in der reichsdeutschen Zeit durchlaufen hatte, soll heißen, sie waren nicht links im heutigen Sinne, sondern nationalliberal oder wertkonservativ. Sie sind aus rein demographischen Gründen vor der Jahrtausendwende abgetreten, alles, was danach in die Medien strebte, waren die Bürgerkinder des linksliberalen Juste Milieus der Mittelschicht. Sie aber sind vollkommen d’accord mit den Eliten, die regieren, denn es sind die gleichen Milieus und Kohorten.
     
    Demokratie bedeutet für mich zunächst einmal weder „Freiheit“ noch Liberalismus, sondern: Die Möglichkeit des Wechsels. Und zwar eines regelbasierten, also unblutigen Wechsels, bei dem die (ggf. neue) Mehrheit nicht die Möglichkeit hat, die unterlegene Minderheit zu massakrieren, Und diese Minderheit die verbriefte Aussicht hat, wieder zur Mehrheit zu werden.
     
    Genau das ist, was in Deutschland nicht mehr stattfindet. Ein Wechsel ist unmöglich. Und das, wohlgemerkt, eben nicht erst seit 2015, oder 1998, sondern seit 1949. Die deutsche Verfassung, das Grundgesetz von 1949, ist ganz bewußt so geschaffen, das Wechsel unmöglich sind. Warum? Nun, weil Adolf Hitler eben nicht per Putsch oder Staatsstreich an die Macht gelangte, sondern völlig verfassungskonform durch eine demokratische Wahl. Daher trieb die Verfassungsväter (oder waren es die Alliierten? Einerlei) die panische Angst, schon bei der nächsten Wahl, sagen wir 1953, könnten die Nazis, unter anderen Namen, wieder an die Macht gewählt werden und alles ginge von vorne los. Das war kein Hirngespinst. Noch waren die Deutschen von Marshallplan und Wirtschaftswunder nicht durch Konsum für den westlichen Liberalismus gekauft worden, eine Mehrheit fand weiterhin, daß „Adolf“ am Ende nur schlecht beraten gewesen war und man es ja noch einmal versuchen könne. Das Eis war dünn in diesen Jahren, und die BRD konnte anders als die DDR nicht einfach auf die Machtstrukturen der NS zurückgreifen, indem sie sie rot anstrich und die Gestapo in Stasi umbenannte, oder die HJ in FdJ.
     
    Die Sondereffekte der Wiederaufbaukonjunktur bescherten weise agierenden Wirtschaftsliberalen wie Ludwig Ehrhardt eine Sonderphase, in der ein sich rasch vermehrender Wohlstand die Konflikte zukleistern konnte. Diese Phase endete unwiederbringlich 1968. Das Land war wiederaufgebaut, die nachgewachsenen Wohlstandskinder forderten vehement ihr Recht auf Faulheit und Dekadenz ein. Nicht nur hierzulande, in den USA begann es schon früher, mit der Wahl von John F. Kennedy.
     
    Man wird entgegnen, daß es doch in der BRD Wechsel gegeben habe, so von Adenauer zu Brandt oder von Schmidt zu Kohl. Aber waren es „Wechsel“? Wechselten die Bonner Eliten wirklich 1967, oder 1981? Nein, diese Wechsel waren in ihren Zirkeln organisiert, wohltemperiert, und unten drunter lief alles wie gehabt. Denn Wechsel bedeutet in einem Staatswesen IMMER einen Elitentausch. Friedlich in einer Demokratie, gewaltsam in Despotien. Auch der aktuelle Krieg in der Ukraine ist am Ende nichts als ein Elitentausch. Mit Gewalt wollen und werden die Russen die linksliberalen Eliten der Ukraine stürzen und durch russophile, panslawisch orientierte ersetzen. Die jetzigen in Kiew werden getötet oder vertrieben. Sie haben es selbst ja auch 2014 nicht viel anders gemacht. Es ist der wirklich fundamentale Unterschied zwischen dem „Westen“ und dem „Osten“, der zivilisatorische Vorsprung des Westens, daß seine Wechsel unblutig und regelbasiert ablaufen. Sogar im Extrem: Hitler kam durch eine Wahl an die Macht, Stalin schoß und mordete sich mit den Bolschewiki in den Kreml. Ich bestreite nicht, daß die Nazis auch brutal und keine Kinder von Traurigkeit waren, doch jene Straßenkämpfe, die zwischen Rotfront und SA stattfanden, entsprachen nicht annährend den Exzessen des russischen Umsturzes 1918/1919. Ich bestreite nicht, daß mit den Nazis mehr als nur ein Hauch des Ostens nach Deutschland wehte. Und niemand mißverstehe diese Aussagen als „Relativierung“ der Shoa.
    So ist es also auch unsere deutschen Janusköpfigkeit, wir sind weder rein Westen noch rein Osten. Doch wir sind westlich genug, daß bei uns Eliten beim Wechsel (in der Regel) nicht massakriert werden, das unterscheidet uns von Osteuropa, vom Balkan.
     
    Im modernen Deutschland aber gibt es diese Möglichkeit des Elitenwechsels gar nicht mehr. Eben weil wir dafür nicht westlich genug sind. Bei Corona wurden wir wieder zur Volksgemeinschaft, die sich hinter einem Führer scharte, mochte er auch ganz anders sein als Hitler.
     
    Da liegt der Unterschied: Donald Trump konnte in den USA, zumindest für vier Sommer, die Dauerherrschaft der Linksliberalen beenden. Die Briten konnten den Brexit erzwingen, ein Dexit dagegen wäre undenkbar. Wechsel sind in diesem System erwünscht und möglich. Auch hier gibt es Tendenzen, daß das anders wird. Die Dems schrauben eifrig am US-Wahlsystem, um Wechsel institutionell unmöglich werden zu lassen. Auch Frankreich benötigt einen grundlegenden Wechsel schon lange. Wird es also Eric Zemmour schaffen, die linksliberalen Eliten Frankreichs, für die Macron steht, zu stürzen? Was Frankreich westlich macht: Dieser Umsturz, wäre er denn vom Volk gewünscht, erfolgte nicht durch Krieg oder Umsturz. Er wäre möglich. Er würde nicht im „demokratischen Block“ elender Koalitionen versanden. Macron müßte danach weder außer Landes fliehen noch würde Paris brennen. Aber sein Effekt wäre in der Essenz kaum geringer als das, was gerade in der Ukraine passiert. Und genau darum übrigens, nehmen die Eliten des Westens auch so vehementen Anteil an diesem Krieg: Hier wird ein Elitenwechsel auf eine Art exekutiert, den sie um jeden Preis verhindern wollen. Denn wenn Putin damit durchkommt, zerstört er nicht nur den westlichen Linksliberalismus in dieser Region, sondern beseitig für mindestens eine Generation alle linkswestlichen Eliten in der Ukraine. Genau darum hecheln ihm viele deutsche Rechte so hinterher. Es ist das, was sie nicht der Art nach, aber der Wirkung nach auch hier herbeisehnen. Er kann das, was sie nicht können.
     
    Die Presse ist immer nur Teil der herrschenden Elite. Und weil in Deutschland, nach 40, aber eher 70 Jahren ohne jeden Wechsel, die herrschenden Juste Milieus sich wirklich bis in den letzten Winkel des Gemeinwesens ausbreiten und jede noch so kleine Nische besetzen konnten, erscheint den deutschen jeder Wechsel als Untergang ihrer selbst.
     
    Ich sage ganz klar: Käme es in Deutschland zu so einem Wechsel (also nach rechts), würde das Land weder demokratischer noch liberaler. Die Presse sänge das Lied der neuen Herren. Am Anfang würden diese Eliten vieles richtig machen, die Abfallberge der Vorgänger wegräumen, notwendige Korrekturen anbringen. Aber dann, nach einer Weile, wohlgenährt von den neuen Pfründen, würden sie genauso satt, bräsig, dekadent und inkompetent enden wie die Eliten heute. Dann wäre es wieder Zeit für einen Wechsel nach links – und das Spiel begänne von neuem. Wäre das möglich in diesem Land, hätte es so viele Fehlentwicklungen nie gegeben.
     
    Daher ist unser Problem nicht die Presse, sondern die Verfassung. Und damit sich da auch nie was ändert, haben wir in Deutschland sogar den „Verfassungsschutz“. Ein selbstreferentielles System, das sich perfekt hält, und, auch das sei eingestanden, es mit Wohlstand auf Pump auch sehr weit gebracht hat.

    • Interessant. Vor allem, weil es sich so „gut“ anhört. Allerdings vermisse ich, wie Sie zur Beurteilung kommen, das GG sei das Problem, verhindere Wechsel. Dafür müssten Sie konkret GG-Artikel beurteilen.

  18. Wenn Erziehung (übrigens eine sehr weibliches Sozialmodell) und Haltung (allerdings wird nur die von einer Gruppe exklusiv verbreitet) keinen Journalismus darstellt – ich stimme zu: Warum sprechen Sie dann von Haltungsjournalismus? Sprachlich boykottieren Sie damit ihre eigene Erkenntnis. Richtig – und konsequent – wäre dann doch von einer Haltungspropaganda zu sprechen, weil diese Art von Öffentlichkeitsarbeit dazu dient, den Konsumenten, den Empfänger zu formen und für die Weltsicht (Haltung) des Sendenden zu werben.

  19. Interessant wäre es, den Ansichten von Alexis de Toqueville die von Walter Lippmann vom Beginn des 20. Jahrhunderts gegenüber zu stellen.
    Dass sich wohl eher Lippmann durchgesetzt hat, zeigte wiederum Noam Chomsky schon 1988 in seinem Buch „Manufactoring Consent“ (auch als preisgekrönter Dokumentarfilm, frei bei Youtube verfügbar).

  20. Die linke Pressefreiheit ist garantiert und die konservative wird beschnitten und kaum hat sich Dr. Curio von der AFD zu Steinmeiers Schreiben geäußert, wo er die Mörderin Ensslin verherrlicht hat, wurde es herausgenommen, damit die Masse ja nicht dahinter kommt, was sie da für einen linken Typen im Berliner Schloß sitzen haben, der sogar noch Kumpanei mit der RAF betreibt, denn Ensslin war ein Mitglied dieser Mörderbande.

    Das diese Typ sich überhaupt nach diesem Eklat noch in die Öffentlichkeit traut ist nur dem Umstand zu verdanken, daß er von den Medien gedeckt wird, aber seine bösartigen Grundgedanken sind schon nach außen gedrungen und das läßt sich nicht mehr verhindern, mal sehen wer der nächste ist, der sich an dieses unbeschreibliche Thema wagt und das von einem Volksrepräsentanten, wo man dann wirklich nur noch das ko…. kriegt und auch noch die Bestätigung erhalt, daß man all die Jahre doch nicht so verkehrt gedacht hat.

    Da sollte man weiter am Ball bleiben, denn so billig darf er nicht davon kommen und wer diese Gedanken in sich trägt ist doch eine Gefahr für die innere Sicherheit und müßte sofort abgesetzt werden, sofern er nicht umgehend freiwillig verschwindet.

  21. „Unverhohlen macht die Deutung die Runde, dass nicht die Berichterstattung als solche, nicht die Kritik an der Macht, sondern Haltung und Erziehung im Mittelpunkt stehen.“

    Haltung und Erziehung. Als Einstellung gegenüber mündigen Bürgern. Welch eine Hybris, welch eine Chuzpe! Um es mit Trappatoni zu sagen: „Was erlaube Journalisten?!“

    Da sitzen diese Leute, z.T. sehr jung, vollgesogen mit linksgrüner Ideologie, aber bar jeden tieferen Wissens über die Fachgebiete, über die sie mit Buchstaben oder in Videos plappern, in den Redaktionen und wollen UNS Bürger ERZIEHEN? Wie man kleine Kinder erzieht?

    Man weiß angesichts dieser rotzdummen Überheblichkeit nicht, ob man lachen oder weinen soll. Eigentlich ist es ja lächerlich.
    Aber leider gibt es offenbar sehr viele Menschen in Deutschland, die diesen Pseudo-Journalisten den Mist abkaufen (im doppelten Wortsinn), den diese absondern. Und das ist wohl doch eher zum Weinen.

    Wie können wir es nur anstellen, endlich wieder Journalisten zu bekommen, die diesen Namen verdienen, anstelle der nervenden und langweilenden Systemlinge, die man nur noch abschaltet, sobald man ihre Gesichter sieht?

    Gerade habe ich mir aus gegebenem Anlass Peter Scholl-Latours Buch „Russland im Zangengriff“ von 2006 hervorgesucht, um es nochmal zu lesen. Wie anders würde es doch in Deutschland aussehen, hätten wir statt der aktuellen Journaille Leute wie diesen verdienten Medienprofi, der sich immer bemühte, beide Seiten zu verstehen, sich aber nie mit einer gemein machte.

    Wie dringend bräuchten wir jemanden wie PSL oder Hanns Joachim Friedrichs, von dem der Ausspruch stammt: „Das hab‘ ich in meinen fünf Jahren bei der BBC in London gelernt: Distanz halten, sich nicht gemein machen mit einer Sache, auch nicht mit einer guten, nicht in öffentliche Betroffenheit versinken, im Umgang mit Katastrophen cool bleiben, ohne kalt zu sein. Nur so schaffst du es, dass die Zuschauer dir vertrauen, dich zu einem Familienmitglied machen, dich jeden Abend einschalten und dir zuhören.“

    Damals war ich noch mit der Zahlung der Fernsehgebühren einverstanden, denn man bekam noch neutrale Information geboten, und Meinung wurde als solche gekennzeichnet.

    Dem heutigen Personal der Mainstreammedien kann ich nicht mehr vertrauen. Diese Leute finde ich peinlich und lächerlich, gleichzeitig aber gefährlich.

    • Als Einstellung gegenüber mündigen Bürgern.“

      Sind Sie sicher, dass dt. Gesinnungsjournos beispielsweise AfD-Wähler als mündige Bürger betrachten? Ich glaube das nicht. Im günstigen Fall werden AfD-Wähler vom ganz hohen Ross, auf dem diese Schreiber sitzen, herunter als verblendete, dumme und dringend erziehungsbedürftige Leute betrachtet, die „Rattenfängern“ (allein dieser häufig gebrauchte Begriff sagt alles) hinterherlaufen. Im ungünstigen Fall werden diese Wähler kurzerhand als Rechte oder gar Nazis klassifiziert. Mit dieser Wählergruppe redet man nicht mehr, man redet nur noch über sie. Gleiches gilt bzgl. Klima- und Corona-„Leugnern“, Impfgegnern, Energiewende-Kritikern, usw. Böhmermann hat es im ZDF offen gefordert: Lasst solche Leute nicht mehr zu Wort kommen!
      Das Hauptproblem unserer angeschlagenen Demokratie ist tatsächlich die Kumpanei zw. linksgrünen Politikern und ihren Büchsenspannern, die in den „Leit“-Medien alle Schlüsselpositionen besetzt halten.

  22. Ukraine-Krieg und ganz neue Töne bei ntv

    Gerade habe ich bei ntv während zwei Interviews mit Verwunderung Worte gehört wie schon seit mindestens 7 Jahre nichr mehr.

    1.) Interview mit den öfter bei ntv zu sehenden Prof. Jäger zum Ukraine-Krieg:

    Auf die Frage an den Prof. Jäger, dass es einen Vorschlag gäbe, dass Merkel als europäische Friedensfrau mit Putin sprechen sollte und ob Merkel vielleicht mehr Erfolg als Scholz oder Macron haben könnte, antwortwte Prof. Jäger unter anderem:
    „Nein, das wäre eine fatale Fehlentscheidung und würde nur umso mehr die EUpärische Hilflosigkeit zeigen. UND außerdem ist die heutige Situation mit der Ukraine auch Merkel und ihrer diesbezüglichen Politik der letzten 16 Jahre zu verdanken und wie sich Merkel -und auch Macron- 2008 Verhalten haben als die Ukraine die NATO-Mitgliedschaft wollte.“ ENDE

    > Ups, was ist nur los bei ntv? Öffentliche Kritik an deren uckermärkische Gotteskönigin und ihrer 16-jährigen inner- und außerdeutschen Zerstörungspolitik??? Hier muß bei ntv doch etwad völlig falsch gelaufen sein – oder war das nur ein Satire-Klipp? (Sark/Iro off)

    ~~~~~~~

    2.) Eine ntv-Reporterin zu den in die EU gekommenen Flüchtlingen

    Während den ntv Nachrichten, wurde dann auch noch eine Reporterin zu den ukrainischen Flüchtlingen und das diesen nun auch EU-weit ein sorfortiger Aufenthaltsstatus für 3 Jahre und sofortige Sozialhilfe/-geld zugesagt wurde, befragt. Hierauf antwortete diese Reporterin unter anderem:

    „In in der Europäischen Gemeinschaft herrscht nun bei den ukrainischen Flüchtlingen eine große Einigkeit. Dies war 2015 noch ganz anders als die Flüchtlinge da aus den zumeist muslimischen Ländern kamen und auch kulturell ganz andere waren. Deshalb bleibt es abzuwarten, ob die jetzige große Einigkeit bei den Flüchtlingen in der EU dann auch zukünftig so bestehen bleiben wird“. ENDE

    > Oh ha, man verwendet bei ntv doch tatsächlich solch Nazi- und Böse-Worte wie „aus !muslimischen! Ländern kommend“ und „sind !kulturell! andere“.

    Öhm, auch hier mal gefragt/-dacht: Was ist nur los bei ntv??? Solch Nachrichten sind doch wohl mal so was von voll Nazi. (Sark/Iro off)

    • NTV hat immer mal ein paar gute Sendungen im Programm. Aber es ist eben eher ein „Spartensender“, den die wenigsten Deutschen konsumieren. Von daher droht keine Gefahr. Ich würde gern mal sehen, daß Prof. Jäger zur Hauptsendezeit bei ARD/ ZDF eingeladen wird, oder auch mal ein Prof. Bolz. Das wäre für mich dann ein Indiz für gute Berichterstattung…

  23. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, diesen Artikel schon mal im letzten Jahr gelesen zu haben. Sei es wie es sei, das was man gemeinhin als Meinungsfreiheit versteht gibt es schon lange nicht mehr. Das ist eine traurige Wahrheit. Früher dachte ich immer, die Medien werden von der Regierung gesteuert, dann dachte ich, die Regierung wird von den Medien gesteuert, heute denke ich, daß sie sich gegenseitig befeuern und hochschaukeln. Dabei spielen die NGO`s, die von der Regierung und nicht nur von Soros und Komplizen bezahlt werden, widerum eine Rolle die Regierung stark beeinflußt. Alles schauckelt sich hoch und jeder setzt noch einen drauf, so dass die Entwicklung außer Kontrolle geraten ist. Schön zu sehen jetzt und heute bei der „Berichterstattung“ über den Krieg und seine Folgen. Sich aufregen, wenn in Russland die Presse zensiert wird und mit Sanktionen bedroht werden aber hier machen sie genau das selbe. RT und andere sind verboten, keine Möglichkeit sich auf beiden Seiten zu informieren. Vielleicht denken die Politiker, dass das Volk zu blöde ist Propaganda und Information auseinander halten zu können.Vielleicht deshalb, weil sie die Früchte ihrer Propaganda gerne allein ernten wollen? Zwei Jahre Corona haben das Volk weichgekocht und verblödet, jetzt kann man dem alles erzählen, es wird geglaubt.

  24. Journalismus ist etwas zu veröffentlichen, von dem andere nicht wollen, dass es veröffentlicht wird. Alles andere ist Propaganda. George Orwell

    • Gendergaga würde bspw. auch in diese Kategorie fallen. Also ist Gendergaga keine Propaganda?

      Man sollte zusätzlich unterscheiden zwischen einerseits dem „einfachem“ Bericht der Realität OHNE jegliche Wertung und anderserseits gezielter Artikel zur Meinungsmache/Propaganda und/oder ebenso billigem Klickbait.

  25. Hier herrscht doch in der BRD schon länger keine Meinungsfreiheit mehr.

    Die rotfaschistische BRD-Obrigkeit mit ihrem Machtkartell hat deshalb ihre Glaubwürdigkeit bei der Gewährung der Freiheitsrechte verloren.

    Als Ungeimpfter werde ich massiv aus der BRD-Gesellschaft ausgeschlossen und ausgegrenzt.

    Gegen das Empire of Lies ist bei der massiven Zensur halt schwer anzukommen.

    Das Gute ist aber, dass immer Menschen aufwachen und merken, welch böses Spiel mit ihnen betrieben wird.

  26. Wir haben in Deutschland einen linksgrünen Brei an Meinungen und Haltungen. Egal welches Thema man aufruft (EU und Euro, Energie und Klima, Auto, Landwirtschaft, Migration, Familie, Bildung, Bundeswehr, Corona und jetzt Russland), alle Parteien der NED (Neuen Einheitspartei Deutschlands) von der Union bis hin zu den Linken sind sich grundsätzlich einig. Dieser Einheitsbrei erstreckt sich aber auch in die Amtskirchen, Bildungseinrichtungen, Institutionen, in den Staatsapparat usw. Natürlich sind davon auch die Medien erfasst. Man braucht keine Zensur mehr, denn die Medien ticken genauso wie die Regierenden, deshalb kann man von denen keinerlei Kritik erwarten. In der Bonner Republik war das noch völlig anders. Das Feindbild des SPIEGEL z.B. war die Union von Strauss bis Kohl. Da flogen noch die Fetzen. Heute trifft auf die Medien gemessen an dem Wort Platons „Das Weglassen der anderen Hälfte der Wahrheit ist die größte der Lügen.“ das Wort „Lügenpresse“ durchaus zu!

  27. One by the way:
    An der Madsack-Gruppe ist die SPD zu 23 % beteiligt. Sie gibt in 8 nord- und ostdeutschen Bundesländern lokale Zeitungen raus. Welcher Journalist, der dann für eine dieser Zeitungen schreibt, soll sich denn wagen Kritik am links-grünen politischen Spektrum zu äußern. Um gendergerecht zu sein, gilt natürlich und vielleicht auch insbesondere den Journalistinnen.
    Und auch die CityPost gehört oder gehört zu der Madsack-Gruppe. Und in vielen Behörden muss man die externe Post grundsätzlich damit versenden und stärkt somit den ganzen links-grünen Sumpf!

  28. Für die angepassten Schlafschafe im Lande nicht. Betreutes Lesen, betreutes Denken, betreutes Fühlen, was will der Vollkaskomichel mehr?

  29. fehlende Kritik seitens der Medien seit Merkel, richtig.
    Weil sie eine Frau ist.

    Auf welt.de ist direkt auf der Startseite aktuell folgende Artikelüberschrift zu lesen:„Es hat mich zunehmend genervt, die Gerüche meines Ex-Mannes wahrzunehmen“(Artikel aus dem Kontext Familie/Beziehung)Dieser Artikel beschreibt das aktuelle Niveau, die Dekadenz der Gesellschaft in Deutschland, bzw. im Westen.Deratige „Probleme“ entscheiden über den Fortbestand von Familien(Aus Sicht der Frauen)
    Über Gerüche lässt sich bekanntlich streiten, aber wenn derartig rein psychologisch bedingte, krankhafte Auswüchse oder besser Empfindlichkeiten und Dekandenzen über die Zukunft von Familie, von Kindern und Jugendlichen, und damit von Gesellschaft entscheiden, dann können wir einpacken.Diese Aussage/Artikelüberschrift wurde selbstverständlich von einer Frau gesetzt.
    Als Mann könnte man nun ebenfalls sagen „Es hat mich zunehmend genervt, die Gerüche meiner Frau wahrzunehmen“. Das jedoch wäre nie einem mann eingefallen. Ich kenne keinen Mann der das tun würde, insbesondere wenn gemeinsame Kinder existieren.


    Mit dem heutigen Tage muss ich leider sagen, insbesondere in anbetracht der politischen Lage zur Ukraine:Putin darf gerne kommen und dieser Dauer-Dekadenz das Maul stopfen.
    Unter diesen Umständen weiterhin und forciert solche Lächerlichkeiten und Empfindlichkeiten von Frauen eine Plattform zu bieten, das hat schon einen besonderen Geschmack, während Männer in der Ukraine für ihr Land kämpfen und sogar sterben.Und soll ich’s dann so formulieren?: „Die Frauen sich verpissen.“?
    Soviel zum Thema „Gleichheit“, welches die letzten Jahre immer nur von linken, und feministischen geisteskranken Idiot*innen bemüht wurde.
    Und siese Artikel/Überschriften, dieses Niveau wird heute also immernoch von den „Journalisten“, „Redaktionen“, Chefredakteuren/Medienhäusern geduldet und sogar forciert.
    Trotz der weltweiten Lage.Der Westen kann einpacken.Weil z.B. lächerliche Empfindlichkeiten von Frauen, wie Gerüche des männlichen Partners, über das gesellschaftliche Miteinander entscheiden.

    Bei diesen weiblichen Empfindlichkeiten bzw. dekadenten Lächerlichkeiten wird offenbar meine männliche Empfindlichkeit getriggert.Meine Empfehlung: solche Frauen direkt vor die Tür setzen. Aber es gibt immer noch diese lächerlichen, westlichen Simps da draußen die diesen Frauen Haus und Hof machen und auf ihre Lügen und falschen Spielchen hereinfallen.

  30. denn wenn die Herrschenden sagen, ein Unsinn wäre alternativlos, braucht es niemanden der dies auch noch bestätigt.

    Wenn alle Kanäle tröten dieser und jener Punkt sei so und nicht anders dann sehen die meisten Menschen das als Bestätigung der Richtigkeit. Deswegen müssen ja auch die Alternativstimmen weggebissen werden, damit der zu steuernde Mensch nur nicht auf die Idee kommt er hätte verschiedene Möglichkeiten.

  31. Der Niedergang der deutschen Leitmedien begann schon lange vor 2015, aber die Flüchtlingskrise hat diesen noch mal enorm beschleunigt. Dann noch dazu Corona und jetzt noch die einseitige Berichterstattung bezüglich des Ukrainekrieges,wo man sich nicht mal zu schade ist mit eindeutig gefälschten Bild und Videomaterial die Leute für dumm zu verkaufen.
    Über kurz oder lang werden sich die Printmedien ohne staatliche oder privater Hilfe a la Bill Gates nicht mehr lange über Wasser halten können (staatliche Förderung gibt es ja schon seit geraumer Zeit durch überteuerte Werbeanzeigen der Regierung)
    Wer mal das Bewertungsportal Trustpilot.com besucht und dort die Leserkommentare über die deutsche Presse liest, die fast ausnahmslos vernichtend sind,(“ Haltungsjournalismus, Hofberichterstattung, linksgrünes Framing “ usw ) dem wird spätestens dann bewusst, in welch erbärmlichen Zustand die deutsche Presse ist ( Ausnahmen wie TE und andere natürlich ausgenommen)
    Es gibt ja den bekannten Spruch : “ Die Leser sind ja nicht weg, sondern sind nur woanders“
    Dasselbe gilt übrigens auch für gute Journalisten.

  32. Eine zwar gute aber trotzdem nutzlose und überflüssige Betrachtung.
    Nachdem über 80% der MSP in parteipolitischer Hand sind, die ÖR sowieso zu 100%, gilt einfach nur der alte Spruch:
    „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.“

  33. Die Frage ist doch, woher die oft im Tenor einheitlichen (und der Quelle gegenüber eher freundlichen) Berichte im Kreis der großen Medien kommen. Ursächlich ist sicher, (a) dass die Journalisten der Neuzeit, w/m/d, eher links-grün ticken. Und (b) dass viele Berichte und Bilder, wenn man näher hinschaut, von wenigen Nachrichtenagenturen übernommen werden. Diese Agenturen verkörpern eine große Macht. Womöglich spielt aber auch (c) die unzureichende Ausbildung der Medienmacher, ihre fehlende Allgemeinbildung eine Rolle. Letztere begünstigen es, von anderen Orten, ggf. den original Quellen, Texte mehr oder weniger eins zu eins zu übernehmen. Da ist man auf der sicheren Seite, hat wenig Arbeit … und produziert Mehrheitsmeinungen, wenn viele von wenigen abschreiben.

  34. Presse und Rundfunk (ÖR) haben sich (selbst) erledigt.
    Politisch Interessierte lassen beide Bereiche längst „links“ liegen, da inhaltlich wertlos (Lügen, Lücken, Propaganda).

    Das erhoffte Meinungs- und Berichtsmonopol existiert nicht.

    Die Alternativen Medien haben längst übernommen. Deren Leser und, man beachte, Freiwilligzahler, stellen Presse und Rundfunk längst kalt in die Ecke, denn das dort zu findende journalistische Totalversagen findet nur noch per abgepresster Schutzzahlungen statt. Es ist kein freiwilliges Geld mehr wert.
    Halt nur noch ein mit Steuergeldern gestrecktes Siechtum.

  35. DARF MAN EINE THESE WAGEN?

    Ich bin der Meinung, dass die Verweiblichung westlicher Gesellschaften ein ganz wesentlicher Faktor in diesem Zusammenhang ist. So wie in der Schule, wo es deutschlandweit doppelt so viele Lehrerinnen wie Lehrer gibt (und die Schüler deshalb nur noch verweichlichte Behüter-Gangart gewohnt sind) so schlägt der Feminismus auch im Journalismus voll durch.

    Man sieht es eigentlich recht deutlich an folgendem: der zurecht legendäre Hanns-Joachim Friedrichs hat einmal sinngemäß gesagt „Der Journalist darf sich mit keiner Sache gemein machen, auch nicht mit einer (vermeintlich) guten.“ Wie recht er hat. Kommentare, also die eigene Meinung, mussten früher explizit als solche gekennzeichnet sein. Ansonsten war der Journalismus früher im wesentlichen sachlicher, ausgewogener und kritischer als heute.

    Nun hat vor einiger Zeit eine „Journalistin“ (ich habe vergessen, wie die Dame heißt) praktisch das Ende der Ära Friedrichs und damit des seriösen Journalismus einläuten wollen, indem sie dessen Spruch auf den Kopf stellte: „Zeit, sich mit der guten Sache gemein zu machen.“ GRUNDFALSCH! Die Dame hätte Missionarin oder Urwaldärztin werden sollen, aber nicht „Journalistin“.

    Damit ist dann natürlich dem Gefühligkeits- und Sentimentalitätsjournalismus (und nichts anderes ist ja letztlich der „Haltungsjournalismus“) Tür und Tor geöffnet. „Frau“ will es obendrein immer gern harmonisch, will in der Bequemlichkeits- und Wohlfühlzone sein. Sich mit andersartigen Meinungen auseinanderzusetzen ist natürlich unbequem.

    „Was, da denkt jemand anders als ich, anders als die Herde? Das ist aber nicht nett!“ Verschlimmert wird die Verweiblichung durch Heerscharen von „männlichen“ Journalisten, die gern „galant“ sein und den Gentleman spielen wollen, die passen sich an, weil es soll ja keine sagen, sie seien nicht „nett“.

    Es ist höchste Zeit, die postfeministische Ära einzuläuten, im Journalismus wieder Standards zu setzen und der sog. 4. Gewalt ihre ursprüngliche Rolle wieder zu geben. Journalismus MUSS vor allem sachlich, ausgewogen und – falls nötig (und heutzutage ist es leider sehr oft sehr nötig) – kritisch sein.

    So wie ein Anwalt oder Arzt Berufsverbot erhält, wenn er unseriös agiert, so sollten auch Journalisten auf ein klar definiertes Ethos verpflichtet werden. Der Journalist darf sich nicht mit Gefühligkeiten, mit der Herde, nicht vorbehaltlos mit dem (linksgrünen) Establishment gemein machen.

    • Dem würde ich zustimmen.
      Vor Kurzem hörte ich auf ÖR1 eine sehr interessante (und „ungeframte“) Sendung, bei der auch Logopäden, Sprecherzieher und Sprachwissenschaftler zu Worte kamen. Es ging um die Entwicklung der Stimme, wie sich Stimmen auch Modeerscheinungen unterwerfen (z.b. „vocal fry“) usw..
      Mehrere dieser Fachleute sagten unabhängig voneinander, daß es in den letzten 20 Jahren zu einer Verweiblichung der Stimmen kam, also quasi aufwachsende männliche Jugendliche unbewusst ihre Stimmen verweiblichen, durch höhere Stimmlagen beispielsweise.
      Ich fand das sehr interessant, denn die Verweiblichung haben wir auch in vielen anderen Bereichen…

    • Sie spielen ja nicht mal Gentleman, der immerhin als Mann gilt. Sie nehmen einfach weibliche Eigenschaften an. Eigentlich sind sie einfach

    • Es ist zumindest eine interessante überlegenswerte These, dass eine Verweiblichung der Medienlandschaft (auch staatlicher Stellen und NGOs)  stattfindet, mit bestimmten Konsequenzen. Mehr weibliches Personal als früher kann man sicher vielerorts finden. Ohne hier über typisch männliche und weibliche Eigenschaften philosophieren zu wollen (komplexes Thema, ich weiß), wäre die Frage, ob damit eine 1. Emotionalisierung und 2. Moralisierung realpolitischer Verhältnisse (Dominanz von kompakten Weltbildern und abstrakten Prinzipien: „Wir schaffen das“) einhergeht.
      DIE WELT hat neulich ein Loblied auf Annalena Baerbock gesungen und ihr u.a. ein „Kinder-Motiv“ zugeordnet. „Der Rekurs auf die Kleinsten, die Erzählung von Kindern in guten und schlechten Verhältnissen, von jenen, die wegen Corona oder aus anderen Gründen schlechte Bildungschancen hätten, begleitete jeden Auftritt. Auch von ‚meinen Kindern‘ redete die zweifache Mutter. Damit setzte sie sich von den Mitbewerbern Olaf Scholz (SPD) und Armin Laschet (CDU) ab. Die sprachen selten über Kinder.“ Fotos von Kinderaugen sind bekanntlich immer sehr bewegend, Kinder als politische Opfer rühren in besonderem Maß zu Tränen, obwohl deren Eltern und Großeltern vermutlich nicht viel weniger leiden und auch meist unschuldig an brutalen Zuständen sind. Wer Politik emotionalisiert, nimmt die Menschen leichter mit, lenkt aber auch tendenziell von harten Fakten ab.

  36. Nun, zum Beruf des Journalisten (und wie die Welt so läuft) hatte John Swinton ja bereits 1883 alles gesagt. Alternativ auch, leicht abgeändert, die Freiheit der Presse ist die Freiheit der Reichsten ihre Meinung zu verkünden.
    Ich finde es aber freundlich dass man uns Nutzvieh langsam an neue Verhältnisse gewöhnt um uns nicht zu verschrecken.
    Bill Gates kümmert sich um meinen Körper, erklärt mir mein persönliches Gentherapie-Programm. Herr Schwab, mein bevollmächtigter Besitzverwalter, erklärt Putin den Krieg. Menschenfreund Soros schreibt Xi auf die Abschussliste weil man ihn dort einen Wirtschaftsterroristen und den Sohn des Teufels nennt, das ist aber auch furchtbar gemein.

  37. Warum sollte die Presse auch etwas kritisieren, mit dem sie völlig einverstanden ist?

    • Die Antwort ist der Inhalt des Artikels: Weil sie sich sonst überflüssig macht und die Demokratie zerstört.
      Das ist es auch, was Hanns Joachim Friedrichs meinte, als er sagte: „Einen guten Journalisten erkennt man daran, […] dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache“

  38. Die Feudalherrschaft braucht den kritischen Journalismus nicht. Der genügt im Zweifelsfall der Knüppel, um an der Macht zu bleiben. Im Deutschland des Jahres 2022 dient der Haltungsjournalismus als Knüppel gegen die Meinungsfreiheit, um ein selbstgefälliges Altparteienkartell mit feudalherrschaftlichen Anwandlungen an der Macht zu halten.

  39. In der freiheitlich demokratischen Grundordnung sind alle Menschen gleich gegenüber dem Gesetz. Die Gesetze werden erlassen durch die organisierte Mehrheit. Gesetze sind also der Ausdruck der herrschenden Gedanken.
    Die Demokratie ist demnach die Diktatur einer organisierten Mehrheit über die (nicht konformen) Minderheiten.
    Folglich muss auch der Journalismus parteilich sein. Der Journalist muss Haltung zeigen, sonst ist er kein Diener der herrschenden Demokratie.
    In der DDR war das auch nicht anders.

  40. Ein mitentscheidender Grund für die Regierungs-Hörigkeit der sogenannten Leitmedien sind entweder die Zwangsgebühren für den ÖRR – wer schlachtet schon seine eigene Milchkuh? – oder die schon vollzogene oder herbeigesehnte zusätzliche Alimentierung durch Steuergelder für viele Tageszeitungen. So entsteht eine Medienlandschaft, die nur noch an ihr eigenes Überleben und nicht mehr an ihre Aufgabe als unabhängiger Beobachter und Kontrolleur aller gesellschaftlichen Belange denkt. Und da immer noch nur ein viel zu geringer Anteil der Bevölkerung unabhängige und kritische Medien wie z.B. „Tichy“, „Paetow“, oder „achgut.com“, kennt und liest, wird der Normalbürger schlichtweg dumm und regierungskonform gehalten. Fragt sich nur, wie lange noch?

    • Daher verteile ich fleissig meine Visitenkarten „Freie Presse“ mit vielen dieser Infoquellen.

  41. Es fällt mir inzwischen schwer solche Texte zu lesen, weil ich an keine Umkehr zum Besseren mehr glaube. Sie beklagen einen Zustand, den auch ich beklage. Wenn ich mich im eigenen Bekanntenkreis außerhab meiner Informationsblase umhöre sehe ich nicht wo das Personal für eine Änderung herkommen sollte.

  42. „Haltung“ ist vor allem Charaktersimulation für Menschen, die keinen haben.

    • Ja, ja, die Haltung simuliert Standhaftigkeit, die nur so lange vorhanden ist, wie sie keine Unannehmlichkeiten bereitet. Bei der Coronaimpfung zum Beispiel ist die Standhaftigkeit in weiten Teilen der Bevölkerung wie ein marodes Kartenhaus in sich zusammengefallen. Man ist weder dafür noch dagegen, sondern man will es einfach so bequem wie möglich haben.

  43. Aus meinem Herzen. Hoffentlich bleibt dieser Artikel auf der Plattform länger stehen.

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