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UNSERE ELITE VERSTEHT „MARKTWIRTSCHAFT“ NICHT

Eine Beerdigungsrede auf die Marktwirtschaft

06.04.2020

| Lesedauer: 2 Minuten
Es ist zu Ende mit der Marktwirtschaft in unserem Land. Ihre Grundlagen werden nicht mehr verstanden: nicht vom Wirtschaftsminister und nicht vom FDP-Vorsitzenden. Von Pfarrer Achijah Zorn.

Christiane Woopen gehört zu unserer Elite. Sie ist die Vorsitzende des europäischen Ethikrates. Darum wird sie als Expertin in den Tagesthemen vom 4. April 2020 über acht Minuten lang dazu interviewt, wie man in der Coronakrise gesellschaftlich wieder zur Normalität zurückfinden kann.

Dabei sagt Frau Woopen über die Marktwirtschaft folgende Sätze: „Und etwas, was mir auch besonders am Herzen liegt, dass die Marktwirtschaft jetzt zeigen kann – in besonderer Weise und in einer noch viel tieferen Dimension – dass sie eine soziale Marktwirtschaft ist. Dass sie jetzt dafür steht, dass das Gemeinwohl über dem Gewinn steht.“

Hier werden die Begriffe „sozial“ und „Marktwirtschaft“ mit den scheinbar entgegensetzten Begriffen Gemeinwohl und Gewinn auseinandergerissen und in ein hierarchisches Verhältnis der Über- und Unterordnung zueinander gesetzt. Gemeinwohl geht vor Gewinn. Das Soziale geht vor Marktwirtschaft.

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Nach Ludwig Erhard ist genau dieses Auseinanderreißen von Gemeinwohl und Marktwirtschaft eine Torheit. Denn weil die freie Marktwirtschaft auf bestmögliche Weise „Wohlstand für alle“ ermöglicht, darum trägt sie in sich selber eine starke soziale Kompenente.

Frau Woopens einseitige Entgegenstellung von „sozial“ und „Marktwirtschaft“ ist darum eine Zeichen dafür, dass ihr das Verständnis der dialektischen und fruchtbaren Zusammengehörigkeit von „sozialer Marktwirtschaft“ verloren gegangen ist.

Vielleicht kann man einer Ethikerin dieses Missverstehen der „Marktwirtschaft“ als unsoziales Gewinnstreben noch verzeihen.

Aber wie sieht es bei unserem Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier aus?
Er beschwert sich lauthals darüber, dass die Banken in der Coronakrise die staatlichen Kreditlinien nicht schnell genug an die Wirtschaft weitergeben.

Die Finanzinstitute, die dabei ein eigenes Restrisiko von 10-20% tragen, wagen es doch tatsächlich zu überprüfen, ob sie dieses Risiko übernehmen können.
Marktwirtschaftlich das 1×1 der Kreditindustrie: Kann ich einem von Insolvenz bedrohtem Kunden Geld verleihen, wenn ich selber teilweise mit diesem Geld im Risiko stehe und wenn mir selber in dieser dramatischen gesellschaftlichen Krisensituation das Wasser bis zum Halse steht.

Peter Altmaier scheint dieses kleine 1×1 der Marktwirtschaft nicht mehr zu verstehen. Vielleicht stellt er sich die Banken als große Wohltätigkeitstiftungen vor, die unendlich viele Zustiftungen von der EZB erhalten und diese dann generös und karitativ an bedürftige Betriebe und Menschen weiterverschenkt.

ALLES KOMMT VOM STAAT?
Phantasien aus dem grünen Wolkenkuckusheim oder Selbstaufgabe einer Partei
Ob Peter Altmaiers Modell ein zukunftsträchtiges und funktionierendes Bankenmodell ist, bin ich mir nicht sicher. Aber ich bin mir sicher, dass Peter Altmaiers Ansatz kein marktwirtschaftliches Modell ist. Unsere Elite versteht Marktwirtschaft nicht mehr.

Und selbst Christian Lindner scheint kein Gefühl mehr für Marktwirtschaft zu haben. So kann er in in der ARD hinausposaunen, dass Deutschland in Sachen Klima und Migrationen einen parteiübergreifenden „Konsens aller staatstragenden Parteien“ bräuchte.

Statt den marktwirtschaftlichen Grundprinzipien von freier Vielfalt und fruchtbarer Konkurrenz im progressivem Wettstreit der politischen Meinungen, vertritt der FDP-Chef also den Konsens, die Gleichschaltung, die Eintönigkeit, den populistischen Einheitsbrei.

Und wenn dann noch diese FDP mit solchen fundamental antiliberalen Entgleisungen von anderen als „neo-liberal“ gebrandmarkt wird, dann ist die babylonische Sprachverwirrrung bereits im Endstadium angekommen.

Das ganze erinnert mich an ein Altenheim. Da spielen viele Menschen gerne „Mensch-ärger-dich-nicht“. Bis der Grad der Demenz zu stark wird. Wenn die Punktezahl auf den Würfeln zur Nullinformation wird, wenn der Unterschied zwischen den Figuren und der Blumenvase auf dem Tisch verschwimmt, wenn die Spielregeln in keinster Weise mehr erfasst werden können, dann ist es zu Ende mit dem alt-bewährten Spiel.

Genauso ist es zuende mit der Marktwirtschaft in unserem Land. Seine Grundlagen werden nicht mehr verstanden. Selbst nicht mehr von unserem Wirtschaftsminister. Der Grad der marktwirtschaftlichen Demenz ist schon zu weit fortgeschritten.
Und so läuten in der Coronakrise die Totenglocken für die Marktwirtschaft.
Darum diese Totenrede. Womit ich als Pfarrer ganz in meinem Metier bin.


Pfarrer Achijah Zorn

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70 Kommentare

  1. Lieber Herr Zorn, die „soziale Marktwirtschaft“ geht nicht am Sozialismus kaputt, der ist nur der ** auf der Leiche.
    Der Staat kann heute keine ordnungspolitischen Rahmenbedingungen für eine „soziale Marktwirtschaft“ schaffen, weil ihm Kräfte gegenüberstehen, denen er nicht gewachsen ist, die sich seinem Einfluß entziehen können und weil sein Personal und seine Einrichtungen korrumpiert sind. Über die einzelnen Parteienvertreter brauchen wir nicht reden, puppets on a string.

  2. ***Genauso ist es zuende mit der Marktwirtschaft in unserem Land. Seine Grundlagen werden nicht mehr verstanden.***
    Mit Verlaub, Herr Pfarrer Zorn, meinen Sie die Grundlagen des Landes, die niemand mehr versteht, oder die der Marktwirtschaft? Ist Letztere gemeint, so müßte es wohl „ihre“ Grundlagen heißen, oder?
    Aber Anerkennung dafür, daß Sie sich als Kleriker mit pofanen Themen wie der (wenn auch sozialen) Marktwirtschaft befassen. Man sieht, wo sich unsere wirklichen Eliten aufhalten. Seien Sie sehr freundlich gegrüßt.

    • „Deutsche Sprache – schwere Sprache“ – Sie haben natürlich vollkommen Recht! „Ihre“ muss es heißen…. So tief hatte ich nicht gedacht – macht aber vielleicht auch Sinn: Wer die Grundlagen der Marktwirtschaft nicht versteht, der versteht eigentlich auch nicht die Grundlagen unseres Landes, unserer (alten) Bundesrepublik.

  3. Die Marktwirtschaft wird weiterhin verstanden, aber nicht gewollt, das ist der Unterschied.

  4. Sicher hat Pfarrer Zorn nicht genug Platz gehabt, um seinen Zorn noch mehr zu erklären.
    Seine Diagnose ist deshalb richtig ,aber nicht wirklich vollständig. Das Unverständnis der sozialen Markwirtschaft wurzelt nämlich im falschen Menschenbild, womit wir wieder bei Adam Smith und seinem Bäcker wären. Die Gesellschaft besteht eben von oben bis unten aus Menschen mit ihren Macken, oder wie wir Christen wissen: wir sind auch Sünder, die u.a. der finanziellen Kontrolle bedürfen.

  5. „…dass das Gemeinwohl über dem Gewinn steht…“ Solche Schwurbelisten verstehen nicht, dass das Gehalt des Krankenpflegers für diesen auch einen Gewinn darstellt. Nur ‚fürs Gemeinwohl‘ arbeiten in den Kliniken wohl keiner.

    • Das finde ich das faszinierende an der Marktwirtschaft, dass sie Gemeinwohl und Gewinn miteinander verbinden kann. Toller Hinweis von Ihnen für die augenblickliche Situation. Und der Gewinn von 1500 € steuerefreier Sonderprämie wird das Pflegepersonal nicht hindern, sich weiter für das Gemeinwohl einzusetzen.

  6. Herr Zorn,
    so ist es. Die Marktwirtschaft ist am Ende, weil die Eliten meinen, ihre Interpretation der Marktwirtschaft wird es richten. Mal sehen, was kommt, wenn die Covid-19-Krise überstanden ist. Ich befürchte nichts, was wir uns wünschen.

    • Ist es wirklich so, dass die Eliten meinen, dass ihre Interpretation der Marktwirtschaft es richten wird. Was ist denn die Interpretation der Marktwirtschaft dieser vermeintlichen Eliten? Der Berichterstattung linker Medien entnehme ich derzeit eher, dass Herr Zorn leider Recht hat. Diese sog. Eliten wissen gar nicht, was Marktwirtschaft ist. Aber das ist auch nicht verwunderlich. Diese sog. Eliten waren ja fast ausschließlich noch nie Akteure dieser Marktwirtschaft. Sie leben nur davon. Und jetzt sehen sie, dass die Kühe, die sie melken, immer weniger Milch geben. Da schein Panik aufzukommen. Das ist so, als wenn Sie ihrem 10-jährigen Kind das Taschengeld kürzen, weil Sie arbeitslos geworden sind. Das wird auch zu Verständnisschwierigkeiten beim Kind führen.
      In den linken Medien sehen die ganzen Systemveränderer gerade ihre Chance, unser System in Richtung eines autokratischen sozialistischen Systems zu transformieren. Begründet wird das mit dem Versagen der Marktwirtschaft. Das ist grotesk. Immerhin hat der Staat vielen (den meisten?) Akteuren der Marktwirtschaft kürzlich verboten, zu wirtschaften. Die Begründung der Systemveränderer basiert also auf der Argumentation, dass etwas schlecht ist, wenn es nicht mehr funktioniert, weil es verboten wurde. Das ist schon ziemlich irre.

  7. Das Soziale wird aus dem Gewinn finanziert. Deshalb ist dieser (behauptete) Gegensatz so idiotisch. Und das meint auch der Begriff soziale Marktwirtschaft: Die Gewinne werden über den reinen Lohn hinaus Menschen zugänglich gemacht, die an dem Ertrag beteiligt waren und sogar solchen, die daran gar keinen Anteil hatten. Aber das Soziale bleibt immer ein Produkt des Gewinns und ist durch letzteren (auf Dauer) auch in der Höhe begrenzt.

    • Danke für diese gute Ergänzung. An dieser Stelle hätte ich meinen Kommentar genau in Ihrem Sinn noch klarer und schärfer formulieren sollen.

  8. Wir haben unsere Denker immer wieder niedergeschrien, jetzt sind sie halt weg. Na ja, vielleicht sammeln sich noch ein paar bei Tichy 😉
    Wir haben immer noch ein Establishment, aber Elite duerfen wir das nicht mehr nennen!
    Vielen Dank fuer die zornige Rede, Herr Pfarrer!

  9. *

    gibt es ein Leben nach dem Virus… Herr Pfarrer?

    ► gäbe es den Corona nicht – man müsste ihn erfinden!

    Auf Zuruf verschwindet der sogenannte „Souverän“ hinter seinen eigenen Türen, lässt Andere machen und schaut zu, wie seine eigenen Betriebe ruiniert werden um sie nachher wieder retten zu können – Machtdemonstration in Reinkultur.

    Als hätte es eines Beweises bedurft, dass die Leutz in einem Funktionärsstaat leben und sich im AlarmismusModus verhalten, wie die Schafe auf der Weide – ein Lehrbeispiel, das Nachahmer finden wird, es würde schon eine gut erzählte Story reichen.

    …nach dem Virus ist vor dem Virus…

    Gute Besserung Hochwürden
    Ihr gut beschäftigter Haus- und StaatsApotheker

    ***

    nb. von den rd. 80 mio Einwohnern gibt es 27 Millionen Nettosteuerzahler, von denen wiederum 12 Millionen beim Staat beschäftigt sind, landen wir bei rund 15 Millionen Menschen, die in Deutschland das Gemeinwesen tragen.

    Die 12 Millionen Staatsbediensteten leisten natürlich auch einen Beitrag, doch sind ihre Gehälter nur denkbar, wenn die 15 Millionen Menschen, die nicht beim Staat beschäftigt sind, entsprechend viel erwirtschaften. Von den 15 Millionen sind wiederum rund 8 Millionen jünger als 44 Jahre. Die bessere Hälfte, also rund vier Millionen Top-Leister, müssen künftig unser Gemeinwesen tragen. Je jünger diese sind, desto mobiler sind sie und damit bereiter, im Ausland das Glück zu suchen.

    …ins Grab der Markwirtschaft also -, können Sie das Land gleich mit dazu legen –

    meine Verehrung Hochwürden!

    Laschet uns beten…

    ***

  10. Die FDP ist keine Partei der Marktwirtschaft mehr. Sie ist eine Partei die jedem Großunsinn der letzten Jahre auch noch zugestimmt hat, wenn auch, für´s Protokoll, mit Bedenken. Als langjähriger FDP-Sympathisant ist diese Partei für mich einfach nur unerträglich geworden. Unerträglicher als andere. Enttäuschte Liebe schmerzt eben besonders.

    • Mit Lindner hat diese Partei ihren bisherigen Tiefpunkt erreicht.
      Wie habe ich mich geschämt, als er sich im Bundestag für die Wahl Kemmerichs in Thüringen gar nicht genug entschuldigen konnte und sich vor den Regierungsparteien demütig im Staub gewälzt hat. Geradezu widerlich war das.

    • Lindner will am Fresstrog dabei sein, er hat leider noch nicht verstanden, dass er in der Mitte mehr Möglichkeiten hätte, als beim Linksdrall mit den anderen (außer AFD)

  11. Wenn man das verstehen will, muss man sich nur mal überlegen, warum der Peter Wirtschaftsminister geworden ist. Nicht etwa, weil er etwas von Wirtschaft versteht, nein, weil er ein glänzender Gesundbeter der Merkel-Politik ist. Für den Machterhalt der Frau, die dafür bekannt ist, dass sie gerne mal das Ergebnis von Wahlen rückgängig macht ist das viel wertvoller so jemanden zu haben, als jemanden, der sich mit Marktwirtschaft auskennt.

  12. „Jeder Handwerksmeister versteht mehr von Ökonomie als der komplette SPD-Vorstand.“ Dieser Spruch ist zwar schon etwas älter, aber passender denn je.
    Von den grünen, linken und linksextremen Spinnern habe ich noch nie etwas Vernünftiges erwartet.
    Aber das eigentliche Problem sind die FDP und die Unionsparteien.
    Aus Unterwürfigkeit gegenüber den linksgrün dominierten Massenmedien oder warum auch immer, wurden sie von der „marktwirtschaftlichen Demenz“ befallen und die Krankheit schreitet unaufhaltsam voran.
    Jetzt haben wir ** nur noch linke, staatsgläubige und antimarktwirtschaftliche Parteien in Deutschland, die mit „Freiheit statt Sozialismus“ nichts mehr anfangen können.
    Ich habe schon so oft über die Gründe dieser Entwicklung nachgedacht. Außer der fortschreitenden allgemeinen Verblödung durch selektive Vermehrung (die Dummen bekommen statistisch früher und mehr Kinder als die Intelligenten/Arbeitenden) und Dekadenz durch langanhaltenden Wohlstand, habe ich keine Erklärung.
    Erich hatte Recht: „Den Sozialismus in seinem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf.“
    Die Ochsen und Esel lieben ihn, weil er verspricht, alle gleich zu machen.

  13. Die Linken haben längst die Macht übernommen, das wird jeden Tag deutlicher. Altmeyer, der ohnehin Ahnungslose, und der oberopportunistische jeglichen Kompass eingebüßte Lindner sind Claqueure, die schnell noch auf den links-grünen Zug aufspringen wollen um ihre Pfründe zu sichern. Sie wollen dabei sein und unter der roten Fahne stehen. Widerliche Typen, aber eben nur zwei Beispiele von ganz Vielen in den neue Einheitsparteien.

  14. Eines sehe ich anders: Die Zusammengehörigkeit von „sozial und Marktwirtschaft“ und von „Gewinn und Gemeinwohl“ ist keine „dialektische“, sondern eine kausale.

    Die Hegel’sche/Marx’sche „Dialektik“ fabuliert von Widersprüchen und Gegensätzen, wie sie gerade lustig ist, und kann deshalb alles, was immer sie will, aus dem Hut zaubern. Diese „Dialektiker“ sind wie Taschenspieler, die verschiedene Karten (z.B. „Marktwirtschaft“, „Ausbeutung“, „Entfremdung“, „Partei“, „Masse“, „Spekulantentum“, „Kapital“, „Klima“, „Verantwortung“, Gemeinwohl“, „Solidarität“ etc.) aus dem Ärmel zaubern, wie es ihnen gerade und für was es ihnen gerade beliebt. Heraus kommt dabei immer das, was man sowieso „beweisen“ wollte. Besonders beliebt ist diese Pseudo-„Methode“ bei Ideologen aller Couleur, um die Dummen, Denkfaulen und Charakterschwachen um den (Rest-) Verstand zu reden und dann bei der Stange zu halten. (Die sadistisch Veranlagten haben einen Riesenspaß dabei, so ihre Mitmenschen zu tyrannisieren und das ganze dann auf „dialektisch“ gewonnene „Erkenntnisse“ zu schieben.)

    Ansonsten stimme ich dem Artikel zu und bewerte das Ausmaß der „marktwirtschaftlichen Demenz“ ebenso.

  15. Trotz allem eine „sozial-ökonomische Marktwirtschaft“ findet sowieso nur noch bedingt statt.
    Ab dem Zeitpunkt, an dem die Banken Zugriff auf das real erwirtschaftet Geld der Produktiven Marktwirtschaft hatten (Ende des Trennbankengesetzes) und nach und nach die „Globalplayer“ den Markt beherrschten, geht es immer weiter den Bach runter.

    Alles wird nur noch der Gewinnoptimierung einiger weniger unterworfen, entweder man geht mit und lebt somit als Nichtgroßunternehmen am Existenzminimum oder man schließt.

    Alles, was im Moment geschieht, weltweit, ist eine Folge dessen, egal ob die Senkung des Lebensstandards (in den einen Ländern mehr, in den anderen Ländern weniger ersichtlich), das auf Limit arbeitende Gesundheitssystem (zumind. in den Ländern, in denen es eines gibt), Verfall von Infrastruktur, immer größere Armut der Mehrheit, während auf der anderen Seite Reiche noch reicher werden und noch vieles andere
    Auch der Verfall von moralischen Werten, wir immer deutlicher.

    Ich kann auf der einen Seite Politikern wie Altmaier oder Lindner gar nicht so böse sein, wie soll ich bitte über eine soziale Marktwirtschaft nachdenken, wenn es die seit ewig langer Zeit schon nicht mehr gibt? (Natürlich bin ich sauer – allerdings nicht in diesem Bereich sondern allgemein)

    • Wenn man Verschwörungstheoretiker wäre, könnte man die These verfolgen, daß es eine Gruppe „Manager“ gibt, die die ganze Welt nach betriebswirtschaftlichen Prinzipien durchorganisieren will. Dazu gehört, selbstbewußte Völker zurechtzustutzen, die sozusagen Kostenausreißer sind, weil sie einen aus Sicht des „Managements“ zu hohen Lebensstandard und ein zu großes Maß an Wohlfahrt beanspruchen. Deshalb werden sie mit solchen Menschen geflutet, die andere, niedrigere Maßstäbe anlegen. Die Produktivität der Gesellschaften sinkt durch die niedrige Qualifikation der Neuen nicht so schnell, wie die Abflüsse aus den teuren Sozialsystemen in die Taschen der Zuwanderer sich in Konsumausgaben verwandeln. Die Kostenreduzierung im Gesamtsystem funktioniert. Dazu muß man den Völkern nur noch den Stolz nehmen, auf ihre Leistungen, die ja nur die Erde ruinieren.

      Gut, daß Verschwörungstheoretiker nur Spinner sind.

  16. Und wenn die Sozialisten dieses Land nach nationalem Sozialismus und internationalem Sozialismus in kurzer Zeit zum 3. Mal an die Wand gefahren haben, können wir Marktwirtschaftler wieder den Schutt zusammenkehren und das Land wieder aufbauen.
    Nur wird das dieses Mal so ohne weiteres nicht klappen.
    Durch die kinderfeindliche und abtreibungsfreundliche Politik werden die leistungsfähigen und leistungswilligen Arbeitskräfte, die man dazu braucht, fehlen.

  17. Wer, bitte schön, ist Frau Woopens und was, bitte schön, ist der „Ethikrat“.

    Morgen lesen wir dann, was der Sohn von Boris Becker zum Euratom Vertrag zu sagen hat.

  18. Gerade auf WO gelesen: „So schreibt Edeka Nord an einen Vermieter: „Wir bitten um Verständnis, dass unsere Mietzahlungen ab sofort nur noch unter dem Vorbehalt der Rückzahlung geleistet werden.“ Die Firma, eine von sieben Regionalgesellschaften des größten deutschen Lebensmittelhändlers, argumentiert – sprachlich etwas sperrig – damit, dass die Filialen eventuell „wegen behördlicher Verfügungen bzw. anderer die uneingeschränkte Nutzung der Mietsache beeinträchtigender Umstände im Zusammenhang mit dem Coronavirus“ nicht mehr nutzbar sein könnten wie gewohnt.
    Ich kaufe seit der Werbung mit Frau Halali nicht mehr bei EDEKA.

  19. Kleiner Tipp: Lesen Sie das Buch „Der Weg zur Knechtschaft“ von Friedrich August Hayek, das er 1944 in England geschrieben hat. Liest man es heute, dann hat man das Gefühl ein druckfrisches Buch zu genau diesem Thema in der Hand zu halten. Und vor allem wird man sich wieder bewusst, was Marktwirtschaft und was der tiefgehende Unterschied zur sozialistischen Planwirtschaft ist.
    Es spricht Bände, dass selbst ein FDP Vorsitzender das in der Tiefe nicht mehr versteht.

  20. Sollte mal wieder keinen überraschen was Leute wie Altmaier da wieder für Parolen raushauen. Hey, Banken gebt gefälligst Kredite auch ohne Sicherheiten, alles andere ist asozial!

    Als ich das im Fernsehen sah dachte ich nicht richtig zu hören, aber wenn man bedenkt, daß die Herren und Damen Weltretter Staatsknete in rauen Mengen für den größten Mist raushauen (Migration, Energiewende, Bankenrettung usw.), dann sollte man sich eben nicht wundern, wenn die das jetzt auch von anderen verlangen bis zur Selbstaufopferung…

  21. Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr. Spätestens seit den Merkeljahren sehen wir eine Dichotomie von internationalem Kapitalismus und nationalem Sozialsaat. Wobei „sozial“ meint, dass die, die nicht können oder wollen, durchgeschleppt werden, manchmal durchaus mehr schlecht als recht. Bezahlt wird der Spaß gößtenteils nicht von Amazon oder Daimler, sondern von der ominösen „Mittelschicht“, die noch nicht gemerkt hat, dass sich Leistung eben nicht mehr lohnt. Dass Lindner, diese Pfeife, das Klientel seiner Partei preisgibt, bestätigt nur: Die FDP kann weg. Wie geht es weiter? Ich weiß es nicht. Ein reinigendes Gewitter kataklymatischen Ausmaßes oder ein muffiger Sozialismus mit faltigem Antlitz.

  22. Nicht nur die „Soziale Marktwirtschaft“ wird nicht verstanden. „Freiheit“, „Demokratie“ und „Islam“ ebenso!
    Warum sich auch tiefere Gedanken machen, einen Diskurs zulassen, der dann womöglich noch von Dritter Seite (…oder einem Pfarrer gar) beeinflusst werden könnte – schließlich gehört man zu den „Guten“ (Gutmenschen) und hat so die Deutungshoheit per se inne. Da ist dann alles schon „eingepreist“, denn eine (vordergründig) bessere Politik als die, die man vertritt, ist schlicht nicht denk- und/oder vorstellbar. Womit dann auch gleich der Definitionsraum und somit Wiedererkennungswert dieses „Optimums“, für jedermann (der selbstständig Löffel und Gabel zum Mund führen kann) gegeben ist. Gegenseitige Wertschätzung untereinander für die vermeintlich „menschliche Größe“ im Mitstreiter, sowie totale Verachtung für den nichterleuchteten Schlechtmensch, inklusive. (…)
    Moral ist wieder ( in unserer aufgeklärten Welt, mit der Neu-Erfindung, dem Wiedereintritt, des „Bösen“, durch die Zerwürfnisse der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ) „der“ Joker. Selbst bei Mensch-ärger-dich-nicht.
    Wir erliegen gerade einer „Renaissance“ (formal richtiger – inhaltlich falscher Begriff) des Mittelalters. Einem Angriff auf die Aufklärung, einer entwicklungspolitischen Rolle rückwärts. Alles was wir lange für Schutz und Bollwerk hielten, erweist sich gerade als sein Gegenteil.

  23. Die soziale Marktwirtschaft ist schon lange am Ende, da wesentliche Kernbereiche heute über Subventionen gesteuert werden. Der Budgetmechanismus der EU sorgt dafür, dass Produkte, Produktion und Subventionen verteilt werden. So werden z.B. in Spanien Massen von Tomaten auf Basis von Ausbeutung der Arbeiter und Umwelt (Grundwasser) produziert und man beklagt später die Vernichtung der Tomaten beim „La Tomatina“. Die Liste der sozialistischen Fehlentwicklungen ist lang, das Verständnis der Politik und Bürger gering. Das Gesundheitswesen ist in Deutschland das Opfer der letzten Jahre. Die zahlreichen Gremien von KV, über Krankenkassen, … erzeugen nur Overhead, der für das Gesundheitswesen benötigt wird. Der Anschlag auf die PKV wird folgen, um noch mehr Geld in das System zu pumpen, ohne dass ein Effekt erzielt wird. Faktisch liegen wir in den letzten Zügen. Wir stellen auf hochsubventionierte Wind- und Sonnenenergie um, subventionieren die E-Mobilität, reduzieren die lokale Nahrungsmittelproduktion durch Umsetzung der Düngemittelverordnung bei gleichzeitigem Ausgleich der Einnahmeverluste durch Subventionen. Durch Mietendeckel und Mietpreisbremse hebeln wir den Wohnungsmarkt aus ohne die Ursachen und annähernd zu analysieren. Sozial verwahrlost sind teile der Gesellschaft geworden, die nur in ihrer Blase leben und nicht mehr über den Tellerrand auf die Gemeinschaft blicken. Ach ja, noch ein Dönchen für den Pfarrer: How dare you? Bezahlt vom Steuerzahler sind die Katholen immer noch nicht mit dem Missbrauchsskandal im grünen Bereich und nicht mit der Gleichberechtigung von Mann und Frau und ihr Verein hat immer noch nicht gecheckt, dass wir in Deutschland nicht die Welt retten können. Ihr Herr Bedford-Strohm, alimentiert mit B9 und 13. Monatsgehalt, bringt es fertig, eine Arche im Mittelmeer zu Wasser zu lassen. Bezahlen tut der gemeine Steuerzahler das. Für die aktuellen Kosten der Migration von 30-40 Mrd. (Untergrenze) hätte man in den Fluchtländern wesentlich mehr erreichen können, aber es ist wohl einfacher, die Flüchtlinge in D zu bezahlen. Wie erklären sie sich eigentlich, warum so viele Grünsozialisten und Merkelisten protestantische Wurzeln haben?

    • Alles richtig, aber die Schlußfolgerung gefällt mir nicht, daß “ man mit dem Geld mehr hätte erreichen“ können. Ich bin der Meinung, man sollte es den Steuerzahlern zurückgeben und auf die Staatsausgaben in dieser Höhe verzichten. Warum sollten wir „helfen“? Wobei denn?

    • Warum so viele Grünsozialisten protestantische Wurzeln haben? Gute Frage. Antwortversuche: Weil man es als Kirche zumindest kurzfristig leichter hat, wenn man seine Theologie mit der Mainstream-Kultur verbindet… Weil mit dem Linksbarthianismus die lutherische Zwei-Reiche-Lehre verdrängt wurde…. Weil man als Kirche doch gut und gerecht und sozial sein möchte, wobei man aber m.E. übersieht, dass nicht immer das das Sozialste ist, was auf dem ersten Blick als das Sozialste erscheint.

  24. Korrekt, die Marktwirtschaft liegt im Krankenbett, weil es modern ist, gegen „Reiche“, „Kapitalismus“ usw. zu kämpfen. Diejenigen, die selbst nichts gegen eine Maximierung ihres gesicherten Einkommens und Privatvermögens haben (Bundestagsabgeordnete bekommen ab Juli meines Wissens noch mehr Geld …), finden Gewinn, den Unternehmen erwirtschaften, die Arbeitsplätze schaffen und erhalten, irgendwie doch unanständig. Natürlich gibt es Auswüchse des Kapitalismus, die dem Image der Marktwirtschaft schaden, andererseits hat es meines Wissens in der Geschichte noch kein sozialistisches oder kommunistisches (Wirtschafts-, geschweige denn Gesellschafts-)System gegeben, das Gemeinwohl und Glück für alle in Reinkultur verkörperte.

    Trotzdem findet Erik Flügge (Jahrgang 1986), „Politikberater, Autor, Beteiligungsexperte und SPD-Mitglied“, im offiziellen SPD-Organ „Vorwärts“ vom Mai 2019 („Warum uns etwas mehr Sozialismus guttun würde“) https://www.vorwaerts.de/artikel/uns-etwas-mehr-sozialismus-guttun-wuerde , dass ein bisschen demokratischer Sozialismus nett wäre. „Denn der Sozialismus will nichts anderes sein, als die Befreiung eines jeden Menschen. Die Befreiung von Leid, von Elend, von Ausbeutung, Unmündigkeit und erdrückender Verantwortung. Er ist die Ermächtigung zum selbstbestimmten Leben. Der Sozialismus ist die Freiheit. … Das bedeutet es demokratischer Sozialist zu sein: Sich nicht mit der sozialen Marktwirtschaft zu begnügen, sondern eine sozialer werdende Marktwirtschaft real zu erreichen. Nichts anderes hat Kevin Kühnert getan, als er über Ideen für ein fernes Morgen sprach.“

    Inwieweit Marktwirtschaft und Sozialismus/Enteignung/Vergesellschaftung/Mietpreisbremsen sich vertragen, wäre zu ergründen.

    Flügge ist nach eigenen Angaben Unternehmer, genauer genommen wohl Politikberater i.w.S. Laut Wikipedia leitet er die von ihm gegründete SQUIRREL & NUTS Gesellschaft für strategische Beratung mbH in Köln (arbeitet u.a. für SPD und Grüne). Seit 2016 ist er ebenfalls Geschäftsführer der barracuda GmbH (Marketingagentur, die sich auf Politik und gemeinnützige Organisationen spezialisiert hat). Ob die Firmen Gewinne mit ihrer Beratung und ihren Kampagnen für Politik und Organisationen = Unternehmertätigkeit machen, ist eine interessante Frage.

    • Vielen Dank für den kabarettistischen Text von Herrn Flügge. „Der Sozialismus ist Freiheit.“ Selten so gelacht! Ware gerade 3 Wochen auf Kuba. Fragen Sie mal die Kubaner in einer offiziellen Runde, was sie von Fidel Castro halten. Da kommen so tolle „freie“ Antworten heraus! Fast so frei, als wenn man die gleichen Menschen unter 4 Augen fragt.

  25. Jeder Mensch hat Talente: Herrn Altmaiers sehe ich nicht so sehr in den eigentlichen Fachbereichen seiner bisherigen Ministerposten, sondern eher in einlullender Eloquenz sowie extrem flexibles Verhalten zu Gewissen und Wahrheit. Der klassische Hausierer aus der guten alten Zeit: man schmeißt ihn vorne zur Türe raus, steht er schon wieder hinten auf der Matte.

  26. Der Sozialismus ist als schleichender Prozess wahrzunehmen, der auch mit der Zeit bei jenen sozialistische Denkstrukturen auslöst, die glauben, davor gefeit zu sein. Dazu trägt besonders viel der links-grüne Mainstream bei. Das hier erstellte „Meinungsklima“ (Schweigespirale, Noelle-Neumann) verhindert eine freie Meinungsbildung, weil man gesellschaftlich nicht „isoliert“ werden will.

    Nach der Wende war auf Marx-Engels-Denkmal vor dem inzwischen abgerissenen Palast der Republik zu lesen: „Beim nächsten Mal machen wir es besser“!

    Als ich das damals las, dachte ich, dazu wird es nicht kommen. Mittlerweile bin ich davon nicht mehr überzeugt.

  27. »Und selbst Christian Lindner scheint kein Gefühl mehr für Marktwirtschaft zu haben. So kann er in in der ARD hinausposaunen, dass Deutschland in Sachen Klima und Migrationen einen parteiübergreifenden „Konsens aller staatstragenden Parteien“ bräuchte.«
    Der Lindner kann halt Witze erzählen! Der zudem in diesem Satz etwas versteckte Witz ist, dass er offensichtlich die FDP für „staatstragend“ hält! Was für’ne Luftpumpe!

  28. Dass das Grundverständnis für die Soziale Marktwirtschaft im Sinne der Ordoliberalen um Eucken, Röpke et al. verloren gegangen ist, ist schlimm genug (Die Chinesen haben übrigens vor 25 Jahren in einer Arbeitsgrupee deren Botschaften zu Eiguntumsrechten wie Honig aufgesaugt und mit großem Erfolg in unternehmerische Freiheiten umgesetzt.). Unserer Elite mangelt es an Grundlagenwissen in nahezu allen Bereichen. Ich denke etwa an die Energie- und Stromwirtschaft (Technik-Knowhow: Null), an die Geldwirtschaft (Euro-Politik zum Gruseln, Gelddrucken als Lösung aller Menschheitsprobleme), an die Familienpolitik (lausige Unterstützung von Alleinerziehenden) und, und, und. Politikerkarrieren in Deutschland sind etwas für Leute ohne ersten Bildungsweg, ohne zweiten Bildungsweg, ohne Berufserfahrung und ohne Glück im Lotto. Eine biblische Prophezeiung wurde wahr: „…. und die Letzten werden die Ersten sein ….“.

    • Die Unterstützung von Alleinerziehenden ist ein riesiger Fehler, das zerstört die Familien der ärmeren Leute vollkommen!

  29. Es wäre natürlich dumm von „der Marktwirtschaft“, wenn sie das Soziale gar nicht sieht. Schließlich benötigt sie ein funktionierendes System, um Geld verdienen zu können. Deshalb ist die Mahnung, man müsse schauen, dass jetzt Gemeinwohl vorgeht gar nicht so dumm. Heißt noch nicht, dass man Geld verbrennen soll. Dummen Sozialismus haben wir inzwischen wieder genug, aber dummen Kapitalismus leider auch.

  30. Das grösste Problem bei uns ist, dass unsere Politiker immer noch nicht wissen woher die Steuergelder kommen! Vermutlich wird hier auch der Spruch: „Nun ist es nun mal da“ getätigt?

  31. Interessant: der Autor dieses Textes ist ein Pfarrer. Er versteht demnach viel besser als bspw. der Vorsitzende einer früher mal marktwirtschaftlichen FDP, was hier auf dem Spiel steht – die endgültige Abdriftung in den Sozialismus.
    Es kann einem Angst und Bange werden – nicht wegen der Lindnerpartei oder wegen eines Minister-Darstellers Altmaier. Nein, weil die weit überwiegende Mehrheit der Deutschen vergessen hat, welche Grundlage der seit 1945 aufgebaute Wohlstand hatte: die soziale Marktwirtschaft.
    Meine Prognose: wir werden uns in Kürze in einer Art sozialistischer Ökodiktatur wiederfinden und wer nicht spurt, wird abgeholt…

  32. Bei aller Sympathie für die Anmerkungen des Autors, Ludwig Erhard, die Ordo-Liberalen, haben nicht in der Dimension der Arbeitsteilung in einer EU, und noch weniger in denen der Globalisierung denken können, wie sie sich in den letzten 30-plus Jahren entwickelt hat. Damals sprach man noch von “ Nationalökonomie „, auch die “ Österreichische Schule der Nationalökonomie “ geht davon aus, dass der Staat das so oder so organisiert. Global hat sich eine ganz andere Konkurrenzlage für Kosteneffizienz ergeben ( Arbeits- und Sozialkosten, Umweltkosten ) die mit den Grundkonzepten von “ sozialer Marktwirtschaft “ nicht mehr erfasst werden können. Internationalisierung und Globalisierung sind deshalb nicht pauschal falsch, sie erfordern aber ein anderes Instrumentarium der Analyse und Entscheidung, das niemand entwickelt und gefunden hat. Die Konfusion in den politischen und wirtschaftlichen Eliten hat gute Gründe. In der Wissenschaft ist es kaum anders.

  33. Ach, Herr Zorn, würden es vom „Zorn Gottes“ dieses Ihren Schlages doch viel mehr geben! Sozial und Marktwirtschaft nicht als Gegensätze zu begreifen ist eigentlich so einfach, wenn man bzw. frau nicht irgendwelche ideologiegetränkten Hirnblockaden hätte. Sozial zu sein muss man sich halt auch leisten können – und dafür arbeiten (ungleich agitieren). Der Verlust dieses elementaren Zusammenhangs ist ein Kennzeichen der galoppierenden Dekadenz (nicht nur) dieses Staates in Richtung Sozialismus, der (fast) alle nur gleich arm macht.

    Höre ich mir so Ihre Kolleg(inn)en auf den hohen katholischen wie evangelischen Kanzeln an, wird mir ganz anders. Da geht nix unter der Rettung der (muslimischen) Welt, koste, was es wolle. Geld ist ja da, es muss nur umverteilt werden. Genauso scheint diese Pseudo-Ethik-Tante Woopen gepolt zu sein und das komplette Paket der Altparteien inklusive der heuchlerischen und völlig weichgespülten Lindner-FDP. Wie war das noch mit den Pharisäern?

    In diesem Sinne danke ich Ihnen für diese segensreichen Worte und hoffe ich mit Ihnen auf ein Comeback des ehrlichen „ora et labora“. Alleine fehlt mir der Glaube – nicht nur der an eine der Staatskirchen, bei denen dies nur als „bete und leide“ (laborieren) im Sinne eines Opfer-Kultes praktiziert wird …

  34. Ganz ehrlich: wer von dieser kompentenzfreien Berliner Politikerzone noch irgendetwas erhofft, dem ist echt nicht mehr zu helfen. Überwiegend Leute, die nie wirklich in ihrem Leben einem wertschöpfenden Beruf nachgegangen sind, in weiten Teilen nicht mal eine abgeschlossene Berufsausbildung haben und höchstens 20+ Semester irgendwas rumstudiert, die nicht mal im Ansatz wissen, wie arbeiten gegen Geld oder Umsatz gegen Geld funktioniert, dafür aber bestens Nach-oben-schleimen und Sinekuren-Pöstchen-ergattern? Die die leistenden Bürger dieses Landes mit kaum noch zu steigernder Verachtung betrachten und höchstens Häme und Besserwisserei übrighaben für die, die ihre Schmar…posten bezahlen sollen, ihnen anderenfalls die Polizei mit Erzwinungshaft zwecks Steuer- und sonstiger Abgabenzahlung auf den Hals hetzen? Die übelstes Denunziantentum fördern, die Gesellschaft spalten und das Schlechteste in den Menschen hervorkitzeln? Die den persönlichen Handschlag abschaffen wollen („MP“ Weil, heute unfreiwillig in der Wetterapp gelesen)? Die Bonner Republik, an die Sie, verehrter Herr Zorn, wahrscheinlich sehnsüchtig zurückdenken, ist mausetot, 1990 retardvergiftet. Statt dessen werden jetzt der Mittelstand und die Selbständigen abgeschafft, die ja sowieso immer zu unbotmässiger Renitenz und falscher Meinung tendieren. 18 Mio. wertschöpfende Vollzeitarbeitsplätze (rechnerisch), von dem ganze Rest = fast 80% gut und gerne leben möchte. Noch Fragen?

  35. Das eine Frau Woopen in Ihrer Eigenschaft als Vorsitzende des „europäischen Ethikrates“ mit Marktwirtschaft nichts anfangen kann, ist selbst erklärend. „Europäische“ Institutionen sind ein Synonym für sinnbefreites Ausgeben deutscher Steuergelder. Also mehr Kenntnisse, als die Fähigkeit Geld auszugeben, sind da schlicht nicht gefordert worden. Über Lindner und FDP erübrigt sich jedes Wort. Niemand weiß, was die wollen. Außer „mitmachen“.
    Und das Altmaier das fettgewordene Sprachrohr ohne eigene Fähigkeiten (jenseits der Nahrungsaufnahme) der Bundeskanzlerin ist, weiß jeder – deshalb ist er ja Minister! Genau so klar wie die Tatsache, dass Merkel mit freier Marktwirtschaft oder generell Freiheit nichts am Hut hat und Altmaier entsprechend programmiert. In Ihrer Planlosigkeit und eingeholt von den reichlichen dummen Fehlern der Vergangenheit, flüchtet Sie sich bei Beanspruchung entsprechend ihrer Prägung in den Sozialismus. Wohl darauf hoffend, dass das Kartenhaus erst dann einstürzt, wenn Sie aus der Schusslinie ist.
    Es war Zeit für die Totenrede. Und es wäre Zeit, sich zu wehren. Gemeinschaftlich.

  36. SOZIALISTISCHE ZERSETZUNG

    Es ist schon ein Treppenwitz der Geschichte, dass über 30 Jahre nach dem Abgang der maroden DDR diese durch die kalte Küche hintenrum wieder reinkommt. In Thüringen wird auf undemokratische Weise ein Kommunist an die Macht gehievt. Die Mainstreammedien und natürlich auch das Politestablishment sind gleichgeschaltet links. Jene, die vor Jahren noch vom Verfassungsschutz beobachtet wurden lassen andere überwachen und wollen damit echte Demokratie verhindern.

    Hier ist eine unheilvolle Symbiose von DDR-Restbeständen und westlich-linkem Gammlertum entstanden. Stasi und Alt 68-er, das ist das Horrorpaar, dem wir diesen Alptraum zu verdanken haben. Es fing mit dem Bildungssystem an: dieses wurde erfolgreich von den Alt 68-ern zersetzt (wohl unter tätiger Mithilfe der Stasi, die im Hintergrund ihre Strippen zog. Inklusion, Gesamtschule und andere gegen das Individuum gerichtete Kollektivismen („soziale Kompetenz“) haben der Marktwirtschaft die Basis geraubt. Unser rohstoffarmes Land ist auf das Know-How seiner Bürger angewiesen. Es wäre zentrale Aufgabe des Schulsystems, dieses Know-How heranzubilden. Wir waren da einst internationale Spitze und beispielgebend für andere. In den letzten Jahren wurden wir nach unten durchgereicht, wie die stetig sich verschlechternden Ergebnisse bei den PISA-Studien belegen.

    „Es muss ein Ruck durch das Land gehen“, dies sagte einst Roman Herzog, Bundespräsident zu einer Zeit, da die CDU noch konservativ war und der Verfassungsschutz die Linksradikalen beobachtete statt sich vor deren Karren spannen zu lassen.

    Wir müssen in jedem Fall raus aus der Linksverrutschung und der damit verbundenen Lethargie. Raus aus dem linken Bespitzelungs- und Denunziationsstaat und der Bildungskatastrophe. Es muss eine NEUE dynamische bürgerlich-konservative Kraft geben, um diesen linken Saustall auszumisten. Das links-korrumpierte Politestablishment kann das nicht mehr packen.

    • Woher soll diese bürgerliche Kraft denn bitte kommen? Das ist doch ein Widerspruch in sich.
      Die sogenannten Bürgerlichen sind ja der Ansicht, dass wir lieber eine DDR oder ein islamischer Staat werden sollen, als dass sie sich dazu herablassen, mit den „Falschen“ zusammenzuarbeiten. Besser unendliche Schulden und für Windmühlen gerodete Wälder, höchste Strompreise und Blackoutgefahr, und wenn es sein muss Umerziehungslager für Klimaleugner. Da sind die Prioritäten klar.
      „Bürgerlich“ und „liberal“ sind Synonyme für feige. Klar, sie wollen friedlich und frei ohne den linken Terror leben, die liberalen Bürgerlichen. Aber unter keinen Umständen würden sie dafür etwas tun. Das Wahlkreuz woanders zu setzen ist einfach zu viel verlangt. Gar noch den Mund aufmachen, das ist reine Fantasie. So viel Mut ist ihnen nicht gegeben.

  37. Ein Pfarrer muss dem Wirtschaftsminister die Marktwirtschaft erklären! Bravo Herr Pfarrer! Nur in besagtem Falle war die Allzweckwaffe Altmeier von vorneherein fehlbesetzt und stand im Kreuzfeuer der Kritik. Wenn man in Krisenzeiten auf solche „Kapazitäten“ bauen muss, dann wirkt wie ein Schlag ins Kontor. Lindner wird mehr und mehr zur Enttäuschung all jener, die in froher Hoffnung die FDP zurück gewählt haben und nun den Unterschied zwischen Rhetorik und Substantialiät lernen müssen. Oder einfach ausgedrückt, solche Schwätzer braucht kein Mensch.

  38. Ich habe mit Begeisterung Ludwig Erhards Buch Wohlstand für alle gelesen. Darin beschreibt er auch die Schwierigkeiten bei der Einführung der sozialen Marktwirtschaft. Die SPD war sowieso dagegen und große Teile der Union, Adenauer auch! Die Menschen in Deutschland standen schon immer auf Kriegsfuß mit dem Markt und der Freiheit. Alles andere waren und sind hohle Worte. Ich glaube auch den Grund zu kennen: Freiheit und Markt bedeuten auch Verantwortung vor allem für sich selber zu übernehmen. Das können bei uns die wenigsten. Da wird lieber nach dem Staat gerufen!

  39. Die „Elite“ glaubt Geld sei ein soziales Konstrukt, das man mal kurz neu „definieren“ könnte. Die Einsicht, dass Geld erst durch verlässlichen Gegenwert zu Geld wird …. Fehlanzeige. Wirklich eine „mehrheitsfähige“ Wohlstandsdemenz. Das Aufwachen wird mehr als bitter, aber dann ist das Kind schon in den Brunnen gefallen.

    • In links** Hirnen ist alles ein soziales Konstrukt, ob nun Geld oder Geschlecht oder Elektrizität oder Klima, die Welt ist ein großes Ringereihen sozialer Konstrukte.

      • Ja, aber nur in linken Hirnen….

  40. Was erwarten wir uns denn von einer Generationen und Partei übergreifenden Negativauslese?
    Diese Schranzen mussten sich nur im Hickhack der eigenen Partei hochdienen, ohne jemals tatsächliche Verantwortung zu übernehmen.

    Diese Leute verwechseln Verantwortung für ihr Volk mit „Haltung zeigen“ und inhaltsleeren Floskeln, die sie tagtäglich absondern.

    Sie tragen kein persönliches Risiko für ihre Handlungen. Die Auswirkungen spüren andere und deshalb ist es ihnen auch egal, wenn etwas schief geht, denn es hat keine Konsequenzen. Im schlimmsten Fall werden sie als EU-Abgeordnete nach Brüssel abgeschoben.

    • Jedes Land hat die Politiker, die es verdient. Die Leute tun sich schwer mit (Eigen)Verantwortung, folglich wählt man sich auch Politiker, die Verantwortung nicht mit der Kneifzange anfassen.
      Die Wenigen, die vor der Politik echte Jobs hatten, will keiner wählen, denn das sind die „Falschen“.

      • Vor jedem “ Wählen“ kommt das Nominieren durch eine Partei. Da ist der Flaschenhals. Die Mehrheit der Wähler würde sich sehr schnell damit anfreunden wenn Quereinsteiger mit gestandenen Berufsbiographien nominiert, gewählt und dann in Exekutivfunktion gesetzt würden.

      • Wirklich? Die Beliebtheitsrankings sagen was anderes. Es gibt sehr, sehr viele Wähler, die solche Frontalversager wie Habeck, Baerbock oder Kühnert mögen. Wenn mit den Pfeifen beim Wähler kein Blumentopf zu gewinnen wäre, würden sie auch nicht aufgestellt.
        Ich gebe Ihnen ja recht, dass das System grottig ist, aber dennoch folgen die Parteien dem Wähler letztlich genau so sehr, wie andersrum. Quereinsteiger mit gestandenen Berufsbiographien sind Nazis. Die AfD hat viele in ihren Reihen, und jetzt komme mir niemand mit Höcke, die Lucke-AfD waren auch schon Nazis. Fakten und Kausalitäten, Sachlichkeit und Pragmatismus, das ist Nazi. Der Wähler will es menscheln sehen, will Kümmerer, Mamas und Ammen, die ihm vom Märchenland erzählen und dass er zu den Guten gehört.

  41. Das angenehm Überraschende daran ist für mich, daß das von einem Pfarrer kommt!
    Könnte also eine Pfarrerstochter durchaus auch wissen.
    Ach halt, deren Vater ist ja vor der Markt- in die Planwirtschaft geflüchtet.

  42. Abschaffung der sozialen Marktwirtschaft? Läuft! Abschaffung der Demokratie? Läuft! Es war doch Merkel die Gottgleiche welche sinngemäß sagte, will jetzt nicht googlen, wir hätten keinen Ewigkeitsanspruch auf soziale Marktwirtschaft und Demokratie! Nun geschieht eben was sie voraussagte als sie davon sprach unsere Gesellschaft wird sich radikal ändern.

    • Sie haben etwas vergessen: Abschaffung Deutschlands? Läuft … auf Hochtouren…

  43. Ich hege Zweifel, ob es „nur“ ein Nichtverstehen ist, das natuerlich sehr weit verbreitet ist und bis nach ganz oben reicht, oder eine durchaus kalkulierte systemkonforme Abschaffung, die uebrigens schon seit sehr langer Zeit laeuft. Bekanntlich hatte selbst Erhard schon seine nicht geringe Muehe mit Adenauer und Co, die deutlich mehr Sozialisten, als Marktwirtschaftler waren, verbraemt mit dem tarnenden Zusatz „rheinische“ , was im Kern bereits in die heute natuerlich deutlich ausgeprägtere Richtung weist. Bei einer Kanzlerin oder besser Allmächtigen, die in der DDR, in einem kommunistischen Haus, sozialisiert wurde, nicht so verwunderlich, erst Recht nicht bei einer Gesellschaft, die mit den Kerngedanken der Marktwirtschaft unverändert mehr als fremdelt, nicht natuerlich mit den durchaus willkommenen Ergebnissen. Aber „Ursache und Wirkung“, spricht Kausalität, überfordert hierzulande ohnehin etwa 95 %, nicht nur in diesem Fall.

  44. Als ob Herr Altmaier sich schon jemals mit profunden Kenntnissen der Marktwirtschaft hervorgetan hätte!

  45. Es werden nicht die Grundlagen der Marktwirtschaft in unserem Land nicht mehr verstanden, es geht um die Abschaffung der Marktwirtschaft im Austausch gegen den Sozialismus – die merkelsche Transformation. Nein, es wird nicht die Marktwirtschaft verboten, die Transformation erfolgt schleichend durch Verschuldung, Deindustrialisierung, Zerstörung von Schlüsselindustrien, Atomausstieg, Globalisierung, marode Infrastruktur etc.
    Daß unserer Eliten dies alles zulassen, zeigt, daß es keine Eliten sind. Vernünftige Menschen würden ein blühendes Gemeinwesen nicht in dieser Weise an die Wand fahren.

  46. Eine Anmerkung zum Foto: Die einzelnen DM-Münzen konnte man fast blind unterscheiden, die Euros sehen fast alle gleich aus, besonders schlecht sind 50 Cent und 1-Euro. Genauso schlecht 10 Cent und 20 Cent. Was haben die sich bloß dabei gedacht?

  47. Ja, der Bildungsnotstand der 68er hat sich von den Hörsälen über die Hinterbänke der Parlamente in 50 Jahren in die Ältestenräte und die 1. Reihe von Politik, Medien und Wissenschaft durcharbeitet. Und das sieht man jetzt. Das kommt davon, wenn man Art. 146 GG ignoriert und eine Debatte mit den Brexiteers in den Mainstreammedien scheut, bei allem und jedem nach dem Staat ruft und kein echtes bürgerliches Engagement kennt. Es geht nur über eine friedliche „Bürgerliche Revolution“ im Sinne von Dr. Markus Krall, der dazu ein ausgezeichnetes aktuelles Buch verfasst hat. Leider ist die noch meilenweit entfernt und vor allem die Gymnasien und Hochschulen leisten da erschreckend wenig Beiträge. Kein Wunder, wenn es fast nur noch staatsgläubige Lehrer und Dozenten gibt.

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