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Grüne, Parklets und Pollerbü

Ein Stadtbild – wie der Unterarm von Heidi Reichinnek

24.05.2025

| Lesedauer: 12 Minuten
Warum werden unsere Metropolen immer hässlicher? Es liegt nicht an Geldmangel, im Gegenteil. Grün im eigentlichen Sinn spielt auch keine Rolle. Eine Funktionselite schafft mit rasendem Eifer immer neue soziale und ästhetische Brennpunkte: nicht zufällig, sondern aus einem ganz bestimmten Geist.

Berlins Landesregierung beendet den Bau sogenannter Kiezblocks. Jedenfalls vorläufig. Auch für die Errichtung neuer Parklets stehen die Aussichten schlecht. Wer dort lebt oder dort ab und an auch Quartiere etwas abseits vom Zentrum besucht, weiß womöglich gar nicht, um welche Beiträge zur zeitgenössischen Stadtarchitektur es hier geht. Zu den Parklets, aber auch zu einigen Kiezblocks gehören erstens Sperrholzkästen, die ganz am Anfang, wenn die meisten grünen Bezirkspolitiker zur Einweihung vorbeischauen, Erde und vereinzelte Pflanzen enthalten. Ein paar Wochen später ersetzt der Lauf des Metropolenlebens beides durch einen Querschnitt aller Materialien, die sich auf dem Fußweg einer durchschnittlichen zentrumsfernen Berliner Straße finden.

Diese Füllmasse bleibt dann dauerhaft. Die Kästen kommen in Kombination mit hölzernen Paletten vor, auf denen die Berliner nach dem Willen der Konstrukteure ein mediterranes Leben nachstellen sollen. Kiezblocks wiederum bestehen aus dicht gesetzten Pollern (und Kästen); sie erinnern in ihrer Platzierung an nach 1945 versehentlich nicht abgebaute und irgendwann wieder frisch überpinselte Panzersperren.

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Die Erwartung an ein mediterranes sommerliches Parkletleben erfüllten sich nicht so recht, und das nicht nur, weil es sich vom märkischen Sand zum Mittelmeer etwas zieht. Die Parkletsitze verhalten sich zu den weißen Stühlen eines italienischen Straßencafés ungefähr so wie der Platz am Kottbusser Tor zur Piazza Navona. Auch die kulturelle Differenz zwischen den jeweiligen Benutzern hier und da lässt sich nur schwer überbrücken. Jedenfalls nicht mit Sperrholz. Der Zweck der Holzpaletten und -kästen besteht in erster Linie darin, Parkplätze verschwinden zu lassen, während die Pollerverhaue den Autoverkehr innerhalb von Wohnvierteln weitgehend verhindern sollen, also auch den Liefer- und Serviceverkehr. Die Besatzung von Krankenwagen muss mit einem speziellen Schlüssel Poller umlegen, um durchzukommen, was die Anfahrt zu einem gewissen Nervenkitzel für Notfallpatienten macht.

Die Errichtung dieser Sperren zählt zu den Kernprojekten der Hauptstadtgrünen. Für die Parklet-Sitzgelegenheiten werben die zuständigen Stadtplaner mit dem Nebenargument, dort könnten Bewohner ohne Konsumzwang an der Straße sitzen („Parklets sind Orte der Begegnung, für alle, im öffentlichen Raum und ohne Konsumzwang – hier muss man keinen Kaffee bestellen, um etwas Zeit an der frischen Luft verbringen zu können“).

Das heißt, Parkletkunden konsumieren durchaus, wenn auch in der Regel Mit- und von mobilem Chemievertriebspersonal Vorbeigebrachtes. Dass ein Zusammenhang zwischen gewinnorientierten und deshalb einigermaßen sauberen Straßencafés auf der einen und kommunalen Bretterverschlägen ohne Kellner und Toiletten und dem damit verbundenen Ambiente anderseits herrscht, halten progressive Hauptstadtpolitiker für reine Verschwörungstheorie.

Kiezblocks kosten in der Regel einen sechsstelligen Betrag. Parklets bisweilen noch mehr, auch wenn man es ihnen nicht ansieht. Dass die einzige von den Grünen befürwortete und sogar geförderte Bautätigkeit in Berlin nun womöglich endet, trifft also erstens einen mittelgroßen und politisch gut vernetzten Wirtschaftszweig, der auf die Errichtung von noch mindestens einem Dutzend Durchfahrtsperren allein in Mitte rechnete. Außerdem natürlich die Mandatsträger selbst. Die Meldung schaffte es sogar in die Tagesschau.

Grüne Verkehrspolitiker Berlins wie Oda Hassepaß und ihre Unterstützer beklagen, die Weigerung des Senats, weitere Steuergeldmillionen in panzersperrenähnliche Konstruktionen und Holzpaletten zu stecken, würde sich gegen die Bürger richten, die sich genau diese Art von Stadtgestaltung wünschten. Es gibt zwar Anhänger von Pollerbü über den Kreis der Profiteure und ihres Vertriebspersonals hinaus. Nur eben nicht besonders viele. Gegen manche Schutzwälle zogen die Bewohner der betroffenen Viertel sogar vor Gericht, vor allem Ladeninhaber und generell Leute, die nicht von zu Hause aus arbeiten können, andererseits den Berliner Verkehrsbetrieben mit Vorurteilen begegnen.

Verkehrswende, Volkswille innerhalb einiger grüner Straßenzüge und Kampf gegen geregelten Konsum bilden allerdings wie schon erwähnt nur Nebenverteidigungslinien. Als obersten und alles überwölbenden Grund dafür, dass der Block-und-Palettenausbau nicht stocken darf, nennen Oda Hassepaß und ihre Unterstützer etwas anderes: Schönheit. Sie empfinden diese architektonischen Beiträge eindeutig als Aufwertung und Verbesserung der Stadt, weshalb sich für sie die Frage der Kosten gar nicht erst stellt.

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Sollten andere das anders sehen, dann also aus Angst vor einer schönen Stadt. Dieses Phänomen beherrscht Berlin nun wirklich schon seit Jahrzehnten, ja möglicherweise sogar schon seit jemand die ersten Baupfähle in den Spreesumpf setzte. In jeder Gesellschaft existieren, um es einmal so neutral wie möglich zu sagen, unterschiedliche Schönheitsvorstellungen. Das stellt an sich noch kein Problem dar. Nur bestimmen eben Personen wie Frau Hassepaß die Anmutung großer Städte – und das nicht nur in Berlin – sehr viel stärker als Bürger, die Holzsitzpaletten am Straßenrand für staatlich antransportiertes Gerümpel halten, ganz im Sinne des famosen Berliner Autors Thomas Kapielski: „Müll hochbringen“.

Die Wendung „Die Geschmäcker sind halt verschieden“ gibt keine befriedigende Auskunft darüber, warum manche davon zu einem inoffiziellen Staatsdesign aufsteigen, zwar nicht in oberbayrischen Dörfern, aber in Metropolen, wo ein ganz bestimmter Gestaltungswille auf kübelweise öffentliches Geld trifft. Der Berliner Baustopp in dieser kleinen Sparte – falls es überhaupt dabei bleiben sollte, denn mit genügend Empörung, organisiertem Aufstampfen und Tagesschauhilfe geht es ja doch meist weiter – bedeutet noch lange nicht, dass sich auf dem Gebiet der großen Stadttransformation nun gar nichts mehr täte.

Jede Epoche bringt ihren Stil hervor. Draußen vor der Stadt, wo Friedrich II. sich bevorzugt aufhielt, hinterließ er der Nachwelt Sanssouci, ein vorbildlich durchgrüntes, elegant bebautes Gelände mit Bildwerken, in denen progressive Fuchtelfrauen heute vermutlich wahlweise maskuline, feminine oder rassistische Stereotype verwirklicht sehen.

Damals und später benörgelten Kritiker die Übernahme des französischen Stils als epigonal. Das stimmt, nur bewirkte genau diese Adaption im Sand- und Kartoffelackerland eine gewaltige ästhetische Erhebung und Verbesserung, der auch viele kleinere Bauherren nacheiferten. Das lässt sich heute noch an einigen Barockpalais in Potsdam und Berlin ablesen, aber auch an später entstandenen Bürgerhäusern, die Wetter, Krieg und östliche Verrottungspolitik erstaunlich robust überstanden. Als Zeugnis späterer Zeiten findet der aufmerksame Spaziergänger außerdem Jugendstil, Art déco und Kranzlereck-Moderne. Und eben auch Sperrholzverhaue und andere Herrschafts- und Repräsentationsbauten, die Auskunft über ihre Entstehungszeit geben.

Angenommen, es käme irgendwann einmal alles Schicht um Schicht in die Horizontale, dann würden Archäologen in tausend Jahren unter den stählernen Kiezblockresten Weltkriegspanzerfäuste, als nächstes Gründerzeitputten und darunter wieder Marmorfriese aus Friedrichs Zeiten ausgraben und mutmaßen, dass auf die Panzerfaustära eine Epoche von Verarmung und schlagartigem Niedergang folgte. Die Schlussfolgerung liegt nah, aber sie könnte falscher nicht sein. Schon jetzt behaupten viele Denkfaule, die Verhässlichung der Großstädte sei ein Armutsphänomen. Sie sollten sich gelegentlich anschauen, wo die Einkommenssteuersätze unter dem Preußenkönig lagen, wo unter den beiden Wilhelms, und was der Staat in Zeiten des Friedrich Merz von seinen Bürgern nimmt. Unter den Bedingungen des Miquel’schen Steuersystems mit einem Spitzensteuersatz von vier Prozent entstanden um die vorletzte Jahrhundertwende in Berlin palastähnliche U-Bahnstationen, offen für jeden, der sich ein Billett kaufte.

Gemessen an der Nutzfläche kostete die 2022 am Kottbusser Tor eingeweihte m/w/d-Toilette mit Regenbogenstreifen proportional mehr als die 1902 eröffnete U-Bahnstation Wittenbergplatz, nämlich – nach fünf Jahren Planungszeit – 56.000 Euro plus jährliche Pflege- und Reinigungskosten von weiteren 65.000 Euro. Nach drei Jahren steht die Toilette berlintypisch hinter einem Schutzzaun, da der grün regierte Stadtbezirk das Rattenproblem des Örtchens nicht in den Griff bekommt.

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Der Maschendrahtzaun hält natürlich nicht die Nagetiere auf, aber immerhin potentielle menschliche Benutzer, die sich durch den Zustand vor der Einzäunung noch nicht ausreichend abschrecken lassen. Zurzeit ist die Zukunft des Dreitürenhauses so offen wie die der Kiezblocks. Die CDU in der Bezirksversammlung Kreuzberg-Friedrichshain verlangt den Abriss der Toilettenruine. Damit dürfte ihr Fortbestand gesichert sein. Möglicherweise erneuert der Stadtbezirk irgendwann den Schutzzaun.

Überhaupt: Wenn es so etwas wie eine Signatur in dieser nicht zufälligen, sondern sehr gewollten Stadtentwicklung gibt, dann der ewige Bau- und Absperrmaschendraht, das zeitgenössische Stadtmöbel schlechthin, auf dem sich immerhin niemand mehr niederlassen kann.

Auch in diesem sogenannten Fahrradtresen mit Beistellmöbeln in Kreuzberg-Friedrichshain steckt durchaus Geld, wenn auch nicht ganz so viel wie in der anderen Bedürfnisanstalt.

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Nach kurzer Zeit bedeckt ein einheitliches Smegma aus eingetrockneten Flüssigkeiten, Aufklebern und gesprayten Bekenntnissen alle Gestaltungselemente dieser Art. Das gilt auch für die begrünten Mulden aka Pfützen mit nebenstehendem Sperrholzdekor, die demnächst an der Schlesischen Straße entstehen (das Datum bitte ignorieren, es herrscht leichter Terminverzug).

Von finsteren Epochen wie dem friderizianischen Preußen, dem Kaiserreich und der alten Bundesrepublik unterscheidet sich die Gegenwart dadurch, dass ihre Funktionselite nicht nur soziale, sondern auch rastlos immer neue ästhetische Brennpunkte schafft. Dafür nimmt sie, wie es in der Sperrmüllrhetorik dieses Personals heißt, richtig Geld in die Hand. Die vorübergehende Vermüllung der Friedrichstraße mit einem Geraffel an Holzkonstruktionen, Bauzäunen, Schildern und Markierungen auf dem Asphalt unter der grünen Bausenatorin Bettina Jarasch kostete das Land Berlin, also vorwiegend süddeutsche Steuerzahler inklusive Abbau nach Anwohnerprotesten 2.818.291,70 Euro, wovon 156.200 Euro auf die Holzsitze und -tische entfielen. Der zentrale Punkt lag auch hier nicht darin, einer ehemals wichtigen Berliner Geschäftsstraße die Anmutung einer Dauerbaustelle zu geben. Sondern darin, dass Jarasch und andere erklärten, genau so müsse eine Flaniermeile beziehungsweise, wie die Senatorin sich ausdrückte, eine Piazza aussehen.

Für die sogenannte Sanierung des Gendarmenmarkts gab die Stadt insgesamt 21 Millionen Euro aus, also für die Verwandlung der 14.000 Quadratmeter des ehemals schönsten Berliner Platzes in eine pflanzenlose Steinfläche mit Rastermuster, die auch der Vorfläche eines AOK-Verwaltungsgebäudes in NRW alle Ehre machen würde.

Auf der dazugehörigen Webseite – mit Genderstern und allem Drum und Dran erklärte die schon erwähnte Bettine Jarasch die Maßnahme so: „Wir werden unsere Innenstädte für den Klimawandel rüsten – auch unsere historischen Zentren. Mit den nun startenden Umbauten kommt ein Stück Schwammstadt nach Mitte zum geschichtsträchtigen Kulturort am Gendarmenmarkt. Das ist eine gute Blaupause für weitere klimaresiliente Umgestaltungsmaßnahmen in der Stadt. Wir werden Plätze künftig generell so gestalten, dass das Regenwassermanagement vor Ort funktioniert.“
 In der dunklen Epoche sah der Platz übrigens so aus:

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Regenwasserversickerungsmanagement betrieb man damals durch die Anlage größerer Beete, Rasenflächen und der Pflanzung von Bäumen mit aufgelockertem Erdreich ringsum. Es gab dank der Bäume schattige Stellen; im Vordergrund des Bildes erkennt man außerdem eine Toilette, die mutmaßlich nicht beziehungsweise nicht ausschließlich von Nagetieren frequentiert wurde. Dafür fehlten unverzeihlicherweise die Regenbogenstreifen. Der ganze Platz zeigte sich damals eben einfach nicht fit für die Zukunft, wie es auf der oben zitierten Webseite heute für die 21-Millionen-Euro-Brache heißt.

Wer verstehen will, warum Städte heute so viel anders als damals aussehen, muss sich nicht nur von der völlig abwegigen Vorstellung freimachen, es fehle heute im Gegensatz zu früher an Geld. Sondern ebenfalls von der Idee, die Umbauten in der Gegenwart hätten auch nur das Geringste mit Ökologie beziehungsweise echter Durchgrünung zu schaffen. Forderungen nach mehr öffentlichem Grün kommen natürlich in jedem Politikerleitartikel respektive jeder Journalistenrede vor. Sehr viele Grünanlagen in Berlin und nicht nur dort bieten ein etwas anderes Bild, was die Wertschätzung realexistierender Parks betrifft, nämlich das hier:

Wer verstehen will, warum in Großstädten heute ganze Stadtviertel aussehen wie die Unterarme von Heidi Reichinnek, und das eben nicht durch Verfall, sondern durch Bautätigkeit, der darf nicht bei der erstbesten Theorie stehenbleiben, sondern muss auch nach den Gründen unter dem Offensichtlichen suchen. Es liegt also eher an einem schädlichen Geldüberfluss in den öffentlichen Kassen – aber das allein erklärt noch gar nichts. Das Schöne entsteht nie ohne eine Idee des Schönen. Für die Hässlichkeit gilt das genauso. Selbst mit allen Mitteln der Welt brächten Stadtverunstalter wie Jarasch et al. keinen schönen oder auch nur ansehnlichen Platz zustande, weil sie die Kriterien dafür nicht erkennen, selbst wenn sie ihnen jemand mit Engelszungen nahebrächte.

Eine schöne Piazza, wie man sie in Italien dutzendfach findet, ein schöner Marktplatz einer süddeutschen Stadt – nichts davon entstand je aus einem Plan, sondern aus einem kulturellen Bewusstsein, das sich nicht nur in einer Generation herausbildete. In dem Wort „Erbauung“ liegt auch der Sinn, dass eine schöne Umgebung auf die Menschen darin zurückwirkt, was leider auch unter negativem Vorzeichen funktioniert. Es gab wahrscheinlich zu allen Zeiten Leute, die über kein besonderes kulturelles Bewusstsein verfügten oder dergleichen für unwichtig hielten und halten. Aber sie sammelten sich so gut wie nie in überdurchschnittlicher Stärke an allen Schaltstellen eines Landes. Dass sich dort heute Ästhetikblinde dicht an dicht drängen, gehört wirklich zur neuen Entwicklung.

Eine Abneigung gegen gewachsene und erprobte Formen kommt wiederum nicht überraschend für ein Milieu, in dem man alle früheren Epochen für mehr oder weniger finster, patriarchalisch, kolonialistisch und verbrecherisch und jeden positiven Geschichtsbezug für verdächtig hält. Es gehört alles zusammen: Formlosigkeit schon im eigenen Auftritt, Hybris, Ressentiment gegenüber der Vergangenheit gerade wegen der Ahnung, dass dieses Gestern meist in unerreichbarer Weise besser aussah, außerdem viel Geld und Entscheidungsgewalt, dazu die Möglichkeit, Kritikern gar nicht erst argumentativ begegnen zu müssen. Aus diesen Grundelementen entstehen verschiedene, aber untereinander ziemlich ähnliche Mischungen, in denen mal diese, mal jene Eigenschaft überwiegt.

Wenn die frühere Bundestagspräsidentin und neue Arbeitsministerin Bärbel Bas in blaukariertem Sackjackett mit rotem Rollkragenpullover repräsentiert, dann fällt das in die Kategorie der völligen Formenblindheit, kombiniert mit einer Wurstigkeit gegenüber dem Staat, mit dem diese Leute in Wirklichkeit nichts mehr anfangen können, auch wenn sie sich unentwegt auf ihn berufen.

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Bei den Kiezblocks und Paletten handelt es sich um die Nachfolger der Zwingburgen, die Feudalherren in wirklich noch etwas düsteren Zeiten hoch über tributpflichtigen Bürgerstädten errichteten, also um einen gebauten Herrschaftsanspruch, bezahlt wie damals aus dem abgepressten Zehnten. Allerdings hingen und standen in diesen Burgen meist auch passable und oft sogar exzellente Kunstwerke. Wenn Gestalter den Gendarmenmarkt mit grauem Stein teuer veröden, die Kopie einer antiken Statue wegen zu viel Nacktheit aus einem Bundesamt entfernen, Denkmale des 19. Jahrhunderts schleifen und das Berliner Stadtschloss am liebsten wieder abreißen würden, dann bricht sich der Hass gegen das Gelungene Bahn, so, als wollten sie unbedingt den Satz von Karl Kraus bestätigen: „Die Hässlichkeit der Jetztzeit hat rückwirkende Kraft.“

All das gehört wie gesagt zusammen. Eine Stadt ist immer auch ein begehbares Gesellschaftsmodell. Man muss nicht nur historische Fassaden, verlorene Stadtansichten und alte Steuertabellen studieren, sondern auch Fotografien der damals tonangebenden Schicht, man muss die Parlamentsreden nachlesen und die Literatur der Zeit: Es passte alles einigermaßen und im weitesten Sinn zusammen. Die Gründerzeitbauten stammen nicht nur aus dem Kaiserreich. Sie standen auch dafür. So, wie die Parklets, die Bundestagsreden, die äußere Erscheinung der allermeisten Funktionsträger, die Steuersätze und die ganz zeitgenössischen Kulturbauten sich zu einem weitgehend in sich harmonischen Bild fügen. Das Toilettenhaus am Kotti gehört ohne jeden Zweifel zu den Repräsentationsbauten Berlins und auch des Gesamtlandes, gerade in seiner umzäunten Ausführung.

Natürlich findet jeder mit nur geringen historischen Kenntnissen Zeitkritik in gewaltigen Mengen an Putten und Ornamenten, gerade bei Karl Kraus und Adolf Loos, dazu Spott über Zeitungsphrasen, Kritik an der Literatur und überhaupt am Stil beider Kaiserreiche, Hohn in Kübeln über hohe Häupter, die damals allerdings nur höchst selten zum Staatsanwalt rannten. Ja, ja, gab es alles. Alles bekannt, auch dem Autor dieses Textes. Samt und sonders archiviert. Aber kein Karl Kraus und kein Loos und kein Wedekind und kein Torberg konnte diese ästhetische Totalentkernung der Gegenwart absehen oder wenigstens schemenhaft vorahnen. Und wenn, sie hätten den Ornamenten ihrer Zeit von Herzen ein langes Leben gewünscht.

Der tiefste Grund der Staatshässlichkeit findet sich noch eine Stufe unter all den aufgezählten anderen Gründen, ohne etwas davon zurückzunehmen. In der Tiefe deshalb, weil diese Veränderung wegen ihrer Ausmaße dem Blick der meisten Zeitgenossen entgeht. Damit einigermaßen harmonische Lebenswelten entstehen, braucht es eine von möglichst Vielen geteilte Vorstellung, was man als harmonisch, schön oder zumindest erträglich ansieht. Diese Vorstellung wiederum ergibt sich nicht von selbst, sie entsteht nur aus dem Grundgefühl der Bürger, dass es sich um ihre Stadt und ihr Land handelt. Das Gelungene braucht immer einen Ort, an den Menschen sich freiwillig binden wollen. Das ungefähr schrieb der Historiker Jörg Baberowski 2025 in einem Essay 2015 in der FAZ:

„Die Integration von mehreren Millionen Menschen in nur kurzer Zeit unterbricht den Überlieferungszusammenhang, in dem wir stehen und der einer Gesellschaft Halt gibt und Konsistenz verleiht. Wenn uns mit vielen Menschen nichts mehr verbindet, wenn wir einander nichts mehr zu sagen haben, weil wir gar nicht verstehen, aus welcher Welt der andere kommt und worin dessen Sicht auf die Welt wurzelt, dann gibt es auch kein Fundament mehr, das uns zum Einverständnis über das Selbstverständliche ermächtigt. Gemeinsam Erlebtes, Gelesenes und Gesehenes – das war der soziale Kitt, der unsere Gesellschaft einmal zusammengehalten hat.“

Worauf damals ein Sturm der Entrüstung im akademischen Milieu über Baberowski hereinbrach. In der Erwiderung des Historikers Andreas Frings, hier stellvertretend für viele andere zitiert, hieß es:

„Woher weiß Baberowski eigentlich, dass eine Gesellschaft diesen Zusammenhang braucht? […] Was verbindet heute eigentlich die Kassiererin von Schlecker mit dem Risiko-Controller der Deutschen Bank? Diese Frage soll keine Klischees bedienen, sondern nur deutlich machen, dass der ‚Überlieferungszusammenhang‘, sonst auch als ‚Leitkultur‘, als ‚Sinnzusammenhang‘ und ähnliches angesprochen, gar nicht nötig ist, um eine Gesellschaft zusammenzuhalten.“

Was das Ganze dann zusammenhält, dazu äußerte sich Frings nicht. Jedenfalls: Ein Land nach diesem Muster kann nicht nur keine gemeinsame Ästhetik hervorbringen. Es braucht auch keine mehr. Dann steht alles bereit für die Aufteilung in Zonen: hier Sperrholz und Pfähle im Asphalt, dort Stadtquartiere ohne Durchfahrtsblockaden, weil die Bewohner Automobile außerordentlich schätzen und auch sonst vom deutschen Staat nicht belästigt werden möchten, dazwischen Wohngegenden, aus denen sich jeder entfernt, sobald er kann, so, wie er öffentliche Verkehrsmittel und am besten die ganze Metropole meidet, die selbst ihre ehemals schönen zentralen Plätze verhunzt.

Dieser Tage ging die Klagemeldung über den schlechten Zustand des Wir-Gefühls durch mehrere Medien.

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Das steht in einem gewissen Widerspruch zu der Behauptung, so etwas sei gar nicht nötig, und wer davon rede, der entlarve sich als dunkelzeitiger Reaktionär. Aber mittlerweile rücken gewisse Entwicklungen selbst Leuten in gentrifizierten Vierteln näher, die vor zehn Jahren noch fröhlich krähten: ‚Wir-Gefühl, Überlieferungszusammenhang, brauchen wir nicht, ab aus dem weißlackierten Gründerzeitfenster damit.‘

Vielleicht vergehen bei den Berufsbegriffsstutzigen noch einmal zehn Jahre, bis sie verstehen, dass das, was sie dann nun plötzlich doch für ein bisschen nötig halten, sich aber nicht mehr zusammensetzen lässt, wenn es einmal in Trümmern liegt. Dann hilft es auch nichts, einen Maschendrahtzaun um die Reste zu stellen. Weg ist weg.
 Sie sollten also welche Instanz auch immer inständig darum bitten, dass es ihnen 2035 in ihrer Wohngegend noch gefällt.


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109 Kommentare

  1. Nicht der Krieg hat Deutschland zerstört, sondern wir Architekten.
    Dieser Satz verfolgt mich jetzt schon 40 Jahre und er ist immer noch ein Gleichnis für das, was in Deutschland passiert.
    Immer hässliche Funktionsbauten. Seelenlose Bauten im Bauhausstil. Plattenbauten statt Architektur.
    Supermärkte billig und hässlich. Und die 4 Etagen Wohnungen, die darüber Platz hätten, werden nicht gebaut und die Flächen verschwendet.
    Egal ob sozialistisch oder kapitalistisch, egal ob Urania Westberlin oder Marzahn Hellersdorf. Die seelenlosen Bauten sind Legion.
    Und die dörflichen Ortskerne sind auch in den 1960er und 70er Jahren reichlich zerstört worden.

  2. Verstehe, was Sie meinen und mag den Bauhausstil z.B. bei Uhren selbst gerne. Aber mal im Ernst: Wenn Friedrich der Große Sanssouci im Bauhausstil erbaut hätte, würden dort heute dieselben Schlangen stehen? Oder Ludwig II. hätte Schloß Neuschwanstein mit „sehr ausgewogenen Proportionen und durchaus feingliedrigen Elementen“ gestaltet? Der Petersdom oder Versailles im Bauhausstil?

  3. „Das „Wir-Gefühl“ geht verloren. Wie lässt sich das ändern?“
    Ganz einfach. Verstehen lernen, dass euer „Wir“ etwas ganz anderes ist als unser „Wir“. Die Menschen wollen keinen grünen linksextremistischen Schwachsinn, sondern endlich wieder konservative Werte und Sicherheit auf den Straßen!
    Das ist nur mit „rechter“ Politik möglich.

  4. Nicht nur unsere Städte und Gemeinden werden immer hässlicher.
    Auch unsere letzten Naturräume.
    Beispiel: Die geplante Vernichtung des Ebersberger Forstes 25km südöstlich von München. Hier wird eine herrliche Voralpen-Wald gigantischen Windkraftmaschinen bis 274m Höhe geopfert, was München wohl sehr schwer auf die Füße fallen wird, wenn die Stadt dann statt Alpenblick und Naturlandschaft nur noch industrielle Windungeheuer ihr Umfeld nennen kann.
    Einziger Vorteil: Die Grundstückpreise werden wohl abstürzen und wieder bezahlbar werden. Was Häuslebesitzern übel aufstoßern wird, aber einfachen Bevölkerungsschichten wohl bald Preise wie im Ruhrgebiet ermöglicht.

  5. Leute wie eine Jarasch aus der schwäbischen Provinz können Ihre Kleinkariertheit ihr Leben lang nicht mehr ablegen und je mehr sie es denn versuchen, um so mehr scheitern sie daran. Da kommt dann so eine Tante aus der Kehrwoche und aus dem Land von Waschlappen-Wilfried nach Berlin und will es dann da genau so haben wie bei sich, also so wie zu Hause in Schwaben. Damit ist sie nicht allein in der großen Stadt, wo sich die provinzielle schwäbische Enge immer mehr Platz schafft in den Vierteln mit den teuren Altbauwohnungen. Nur eben den Brauch der Kehrwoche hat man dort schnell hinter sich gelassen,alle anderen Bräuche aus dem Schwabenland eher nicht.
    Dann war sie bestimmt einmal auf Klassenfahrt in Italien und weil die Piazza in dieser oder jener Stadt dort sie so beeindruckt hat, weiß sie auch ganz genau, was eben diese ausmacht und will so etwas auch für sich, also für die Stadt, in der sie , Dank noch viel Kleinkarierterer , jetzt ein Amt hat, und sie entscheidet sich für die Friedrichstraße, damit es auch unbedingt jeder sehen kann, was sie kann, nämlich eine Piazza machen mitten in Berlin.
    Würde ein oder eine Grüne , wenn es sie denn in vergleichbarer Position in Rom gäbe, aus der Via del Corso einen Marktplatz machen wollen, die Sanitäter mit der berühmten weißen Jacke, bei der man die Ärmel auf dem Rücken zusammen binden kann, stünden bereit.
    Und auch im Lebensgefühl der Südländer kennt sie sich seit eben jener Klassenfahrt aus. Nur eben eine aus Schwaben bleibt eine aus Schwaben und so soll es dann auch schwäbisch zugehen auf ihre hauptstädtischen Piazza. Es soll gespart werden, am besten auf ebenso abenteuerlichen wie selbstverständlich völlig klimaneutralen Holzkonstruktionen, die wohlklingend Parkelett oder sonst wie, heißen.
    Völlig frei von Zwang etwas zu konsumieren , als kein Geld für eine kleine Alltagsfreude ausgeben zu müssen. Genau wie es der Sparer aus dem Schwabenland so will .
    Und auch da wird, die absolute Beschränktheit der Schwäbin sichtbar.
    Der Italiener und Franzose, der Pole ebenso wie der Ungar oder Spanier, sie alle und noch viel mehr, steuern mit Vorliebe die Plätze unter freiem Himmel an, wo sie zu konsumieren gezwungen sind. Nur sehen diese das konsumieren dort nicht als unnütze Geldausgabe, sondern vielmehr als gut angelegte Investition in ihre Lebensfreude, an. Sich zu zeigen und gesehen zu werden,dabei auch im Alltag penibel auf sein Äußeres zu achten, sich mit Freunden , Bekannten und der Familie bei einem Glas Wein, einem Eis oder einer Tasse Caffee zu treffen, ist für andere als jene aus der deutschen Hauptstadt, jede Ausgabe wert.
    Aber woher würde das eine Jarasch auch wissen wollen. Wer jemals einen öffentlichen Auftritt von ihr miterlebt hat, er stand einer schlecht gekleideten Frau gegenüber, die gern auch das Geld für den Figarooder die Kosmetikerin gern und konsequent spart.
    Dafür aber gern große Worte schwang, die auf sie selbst den größten Eindruck gemacht haben.

    • Selbst wenn ich mit Ihrer Zahl für den Risikocontroller und mit der „schön gerechneten Zahl, damit es genug Idioten gibt“, für die Drogerieverkäuferin rechne, ergibt sich in der SK 1 etwa folgendes Bild.
      DFV ~1.700€ Netto pro Monat zu ca. 3.370 für den Risikomanager.
      (https://www.sparkasse.de/rechner/brutto-netto-rechner.html)

      • Wem wollen Sie erzählen, dass jemand 80h und mehr pro Woche für etwas mehr als ein VW-Produktionsarbeiter mit einer 35h-Woche arbeitet?

      • Ab einer bestimmten Größenordnung wird Arbeit immer nach Leistung und nicht nach Qualifikation , esoterisch-moralischen Kriterien , Selbsteinschätzung oder Stunden bezahlt , it`s economy , stupid .

  6. Wer ununterbrochen Kalkutta in das eigene Land holt, der wird unweigerlich selber zu Kalkutta.

  7. Es ist der Vorgriff auf die Restlagerbestände des angestrebten Sozialismus, da muss man nehmen, was noch da ist. In China überwog am Ende die Farbe blau. Ein Zeichen?

  8. Ihr Blick reicht bis zum Unterarm, erstaunlich. Ich bleibe immer an dem tiefrot umrandeten Lautsprecher mit angezeigtem Gebisstatus hängen. Dann wendet sich mein Blick regelmäßig ab! Die Töne die dann noch zu hören sind, sind die Falschmeldungen von Vorgestern.

    • Sehr gut gesehen und in Worte gefasst!
      Für diese Leute gilt: so wie sie’s um sich haben (wollen), so sieht es auch in ihrem Denken aus!

  9. Hoechst ueberfaelliger Artikel. Ihr Seitenhieb auf die Migranten hat zwar einen gewissen Wahrheitsgehalt, ist hier aber eher unangebracht.
    Relevanter ist, dass gerade die Durchschnitts- Biodeutschen ueberhaupt keinen Stil und Schoenheitssinn mehr haben.
    Die meisten Maenner laufen heutzutage mit Undercut, 3/4 Outdoorhosen, ungebuegeltem Halbarm-Holzfaellerhemd und Trekkingsandalen mit Socken durch die Gegend- egal wie alt und bei jedem Wetter.
    Die Buerohengste Fernsehansager und Politiker tragen schlecht sitzende Billiganzuege und -Hemden (max. Eterna…) ohne oder maximal mit einer langweiligen, zu kleinen und schlecht gebundenen Standardkrawatte mit- natuerlich: weissen Sneakers! oder bequemem Billigzeug von Deichmann statt edlen Budapestern, wie frueher/es sich gehoert.
    Zur weiblichen Jugend mit ihren entweder oft eine, oft dank Lockdown&co entstandene, Magersucht kaschierenden Baggie Klamotten, oder, wenn sie etwas aelter und voluminoeser geworden sind, Leggings in allen Lebenslagen, die sie eigentlich nicht mehr tragen sollten, eruebrigt sich jeder Kommentar.
    Ob der Fisch hier vom Kopfe stinkt, wie sie andeuten, oder dieser Verfall eher eine Grassroot Ursache hat, kann man diskutieren- vollendet ist er auf jeden Fall. Ersteres erhaelt aber Rueckendeckung durch die aus Verzweiflung hierueber entstandene Gegenphilosophie meiner Frau: „Ich will keine Kunst. Ich will schoen!“

    • Vor einigen Jahren hätte sich (fast) niemand in langen Unterhosen, dazu Turnschuhe, auf die Straße gewagt.
      Heute heißen diese Sachen Leggings und Sneaker und schon ist es „Mode“.

    • Sehr treffend beobachtet und beschrieben. Wobei mir bei der weiblichen Bevölkerung eher die Oversize-Typen auffallen, weniger die Magersüchtigen. 🙂

  10. Wir als Ehepaar haben gestern nach langer Zeit wieder in unserer Nachbarstadt Delmenhorst eingekauft.
    Erschreckend – In dem Supermarkt waren überwiegend Ausländer als Kunden anzutreffen. Überall, in jeder Abteilung hörten wir fast nur fremde Sprachen und sahen fremde Gesichter. Der Bevölkerungsaustausch läuft auch in Delmenhorst perfekt.
    Aber kein Wunder, Delmenhorst wird seit Jahren von der SPD regiert.
    Ich denke, die Einwohner der Stadt wollen diese Zustände.
    Wünsche frohes Gelingen.

    • Kommt auf den Supermarkt an. Bei Edeka werden sie diese Kundschaft eher nicht finden.

      • Das stimmt – über die Geschäfte, insbesondere deren Stil und Preisgestaltung, findet eine gewisse Unterscheidung statt. Sie lässt die Segregation unserer Gesellschaft aber gut erkennen. Nehmen Sie noch die ausländischen Märkte (türkisch, russisch) dazu und die Aufsplitterung der Gesellschaft nach Stämmen/Volksgruppen ist offensichtlich. Im Konfliktfall prognostiziere ich: die EDEKA-Kunden halten ebenso zusammen wie die Kunden der anderen Märkte. Da wird dann keine Buntheit mehr herrschen, sondern man wird nur denjenigen trauen, die dieselbe Sprache sprechen und nicht allzu fremd erscheinen!

  11. Don Alphonso von der WELT hätte die Reichshauptslum nicht besser beschreiben können.

  12. Ja, der Analye kann ich nur zustimmen. Und etwas eigenes beitragen.
    Ich selbst kleide mich der Mode aus den 30/40igern entsprechend, weil mir die Mode und deren Ästhetik gefällt. Dazu nur zwei jüngste Vorfälle. Auf dem Dresdener Frühlingsfest wurde ich im Vorbeigehen mit, im typisch fürs 3.Reich bekannten Rednerstil, ‚Alles für Deutschland‘ kommentiert, bei einer späteren Gelegenheit neben dem Kompliment gefragt, ob ich mich wie Eva Braun kleiden würde. Das ist zwar anekdotische Evidenz, aber dennoch nicht abwegig zu folgern, dass eine gewisse Kleidungsästehtik anders als die heutige Mode, die mehr oder weniger nur noch zusammengenähten Vierecken besteht – ein Entwicklungsstand des Mittelalters im Übrigen – von bestimmten Klientel auch gleichgesetzt wird mit nationalsozialistischer Gesinnung oder Affinität. Ich habe das zwar, aufgrund mancher Blicke von erkennbar gekleideten Personen schon vermutet, es letztlich so drastisch bestätigt zu bekommen, hat mich dennoch einigermaßen entsetzt. Aber klar, Schönheit und Ästhetik sind Manchem als reaktionär oder dekadent ein Graus. Sie lieben vermutlich den maoistischen Einheitslook, angepasst an die Moderne nur durch verpflichtend blaue Haare 😉

    • Auf dem Dresdener Frühlingsfest wurde ich im Vorbeigehen mit, im typisch fürs 3.Reich bekannten Rednerstil, ‚Alles für Deutschland‘ kommentiert, bei einer späteren Gelegenheit neben dem Kompliment gefragt, ob ich mich wie Eva Braun kleiden würde“ – Geschichten aus dem Paulanergarten bitte nicht nach Sachsen verlegen…

  13. Ich war gerade für ein paar Tage in Wien. Seit jeher rot regiert, auch mit grüner Beteiligung.
    Die machen es deutlich besser!

    • Die Ösis haben zum Glück noch genug Stenze.

  14. „Kottbusser Tor zur Piazza Navona“ – wer als Deutscher das verkehrsberuhigte Centro storico oberitalienischer Großstädte betritt, kann tatsächlich neidisch werden. Woran liegt es? Haben italienische Architekten und Städteplaner die Vitruvianischen Prinzipien anders als die deutschen nach dem 2. Weltkrieg nicht für völlig obsolet erklärt? Insbesondere „Venustas“ ist der Bauhausschule ein gruseliger Anachronismus, obwohl die empirischen Studien der Arbeitsgruppe Friedrich Thießen beweisen, dass >80% der Bevölkerung unabhängig von Bildungsgrad und Einkommen den „klassischen Stil“ präferieren und sogar bereit sind dafür mehr zu zahlen. Ensemble schlägt die Kakoskopie pseudoorigineller Unikate konstant um Längen. Also, über Geschmack braucht man nicht streiten, weil man ihn erforschen kann.
    Wie man Aufenthaltsqualität in Großstädten auch im hohen Norden in ehemals autogerechten Innenstädten wachsen lassen kann, hat Jan Gehl in Kopenhagen vorgemacht, die Niederländer in Groningen, Utrecht und vielen mittleren Städten. Die Menschen fühlen sich dort messbar wohler als ihre deutschen Leidensgenossen.
    Quelle:
    https://www.bundesbaublatt.de/artikel/wie-schoen-muessen-haeuser-und-strassenzuege-sein-3966878.html

  15. Herrn Wendt gebührt Dank, mittels seiner geschätzten langen Artikel den Zustand ehemals deutscher Städte zu thematisieren.
    Angesichts des Zuschriftenformats seien nur zwei Aspekte genannt:
    Die Vermüllung und Verslumung deutscher Städte unterscheidet sich neben der kleidungsmäßigen Verwahrlosung ihrer Bewohner wenig schmeichelhaft von russischen.
    Vor zehn Jahren publizierte die FAZ einen Text Peter Westrups über die geschleifte Stadt Küstrin (hier), der mittlerweile hinter der Bezahlschranke steht. Doch die überaus sehenswerten Photos sind sichtbar. SO sah Deutschland im Kaiserreich aus! – Herrn Wendts Photos zeigen ‚chland 117 Jahre nach Abschaffung der Monarchie. Der Fortschritt ist eine Schimäre.

    • Ich war kürzlich in Budapest, einer zeitgenössischen europäischen Hauptstadt. Sie können auch nach Warschau, Moskau oder Bratislava fahren – nirgends sieht es so schlimm aus wie in Berlin (oder anderen dt. Großstädten), sondern man kann, ganz im Gegenteil, gepflegte, schöne, lebenswerte Städte erleben!
      (Ganz nebenbei: Seltsam, daß in all den Ländern, die nach unseren MSM von bösen Autokraten beherrscht werden, die Bürger so zufrieden wirken und das Leben so schön zu sein scheint)

  16. „Warum werden unsere Metropolen immer hässlicher?“
    Es ist eine Form von „social engeneering“ und der großartige Roger Scruton hat in einer BBC Dokumentation erklärt, was da vor sich gegangen ist seit dem Ende des 2. Weltkriegs.
    Interessanterweise wurde die Doku auf YouTube gelöscht – ich kann jedem nur ans Herz legen, diese knappe Stunde anzuschauen – es lohnt sich:
    https://odysee.com/@IdeaWarehouse:a/WhyBeautyMatters:e

    • Sehr geehrter Herr Frisch, danke für Ihren Beitrag wie auch den Hinweis auf Mr. Scrutons Dokumention, die parallel zum Entstehen dieser Replik heruntergeladen wird.
      Hochachtungsvoll

  17. Das Gute wäre, wenn Figuren, wie die Oda Hassepaß, in dieser heruntergekommenen Gegend wohnen müssten. Es ist aber zu befürchten, dass diese »Umgestalter« im echten Grün vom Müggelsee oder Dahlem wohnen.

  18. Der Kampf gegen das Autochthone, das Hergebrachte, das Traditionelle wird von den Machthabern an allen Fronten geführt. Tradition, Familie, Glauben- alles wird zerstört. Nun rauben sie uns auch noch das Heimatgefühl. Obszön häßliche Bauten, kahle Plätze, Windräder und Sonnenspiegel in ehemals pittoresken Landschaften. In der Öffentlichkeit verschwindet mittlerweile sogar unsere Sprache. Man sehe auf die Werbebotschaften, jeder Hans und Franz glaubt mittlerweile, mittels Pidgin-Englisch um Deutschlands “ Costumers“ werben zu müssen. Und man schaue auf die Kleidung “ der Menschen“ und wende sich mit Grausen ab.
    Du sollst nirgends zur Ruhe kommen, kein Anblick soll Dich erfreuen, nicht einmal Stille soll die Seele pflegen dürfen. Überall plärrt, schnarrt, quakt und piepst es, zumeist in Musik billigster Produktionen aus dem Ausland. Es ist nicht mehr zum Aushalten.
    Für meinen Teil betrete ich größere Städte seit Jahren nicht mehr. Entspannung finde ich am nahen, unbewachten und damit auch stillen Ostseestrand, in der Weite der Alpen und des Schwarzwaldes. In der Stille der Wiesen, der Wälder, der Felder gleich vor der Haustür.
    Mit großem Schmerz blättere ich immer wieder im phantastischen “ Deutschland 1900″ aus dem Taschen-Verlag, gerührt, erschüttert und tief traurig über das, was wir verloren haben.
    Immer wieder klingt mir Roland Baaders Bonmot „Sozialismus ist Tod“ schmerzhaft in den Ohren. Tod der Schönheit, Tod der Harmonie, der Geborgenheit, der Anmut als erstes. Tod des Menschen als letztes. Sozialismus ist Tod. l

  19. Wer Kalkutta nach Deutschland holt, der verwandelt Deutschland in Kalkutta.
    Verantwortungslose Zerstörer wollen Deutschland in Kalkutta verwandeln und wenn sich niemand dagegen wehrt, werden die Verursacher das auch schaffen.

    • Sieht doch ganz so aus, als käme man gut voran!

  20. Aus meiner Sicht sind die Großstädte schlicht verloren, und den Wahlergebnissen nach wollen die Menschen dort es auch genau so haben. Ich bin froh, dass ich auf einer Insel der Glückseligen in einer Kleinstadt nahe dem Westerwald lebe:

    Hier baut niemand Parkplätze ab, niemand klebt sich auf die Straße, niemand verkauft offen Drogen. Und wer ein Messer dabei hat, der ist vermutlich Angler. Das gibt es in größeren Städten nur noch in Osteuropa.

  21. Sehr guter Artikel! Sind wir aber ehrlich, den gemeinen Deutschen interessiert das alles nicht wirklich! Begehrt er dagegen auf? Nein natürlich nicht, er läuft eifernd dem Zeitgeist hinterher, was soll sich da ändern? Wobei, die zunehmenden Einschüchterungen der Menschen durch die Herrschenden hier sicher eine maßgebliche Rolle spielen!

    • Es interessiert nur die Wahrung des eigenen, persönlichen Besitzstandes, da ist weder Zeit zum Nachdenken noch für Revolutionen, welches ja auch Risiken kennt. Sie kriegen keine wirksamen Massen mehr auf die Straßen. Das schafft nur der Kalif mit seiner Truppe.

  22. Das Wort, das Denken, die mentale Gesundheit eines Menschen eben so wie einer Gesellschaft findet irgendwann seinen Ausdruck in der Umgebung in die die Mensch lebt bzw. die eine Gesellschaft sich schafft. Wenn man sich in deutschen Städten so umschaut, sieht man, es geht dem Wort nicht gut, geschweige dem Denken und ganz übel muss es um die mentale Gesundheit bestellt sein.

  23. Eine beeindruckende Analyse des in Deutschland nicht nur in Berlin zunehmenden Verwahrlosungszustands.
    Spricht man mit Wohlstandsbürgern über die Verschandelung in unseren Städten und Kommunen, so ist jeder empört, will die Lösung aber lieber staatlichen Stellen überlassen und kümmert sich lieber über seinen privat wohl designten Lifstyle.
    Ein erster Schritte wäre, hohe Beträge für zielgerichtete Hinweise zur erfolgreichen Ergreifung solcher Täter auszusetzen. Das müsste bei uns doch klappen, nachdem in Deutschland Hendrik Wüst und Konsorten Denunziation wieder hoffähig gemacht haben.

    • “ … zielgerichtete Hinweise zur erfolgreichen Ergreifung solcher Täter … „
      Quark!!! Wir wissen doch, wo die Täter arbeiten und wohnen!

    • Sehr geehrter Herr „Suedbuerger“, danke für Ihren Beitrag. Ihr Problemlösungsvorschlag, „hohe Beträge für zielgerichtete Hinweise zur erfolgreichen Ergreifung solcher Täter“ mag die Zustimmung vieler deutscher Leser als Ausdruck ihrer Staatsgläubigkeit finden, doch dürfte es weniger ein i.w.S. polizeiliches, sondern gesellschaftliches Problem zu sein.
      Man mag es Naturgesetz oder anthropologische Konstante nennt, heterogene Gesellschaften reduzieren soziale Kohäsion.
      Die Rasenflächen des Darmstädter Herrengarten waren einst gesäumt von Schildern mit der Aufschrift „Bürger, schützt eure Grünflächen“.
      Diese würden sich heutzutage der Lächerlichkeit preisgeben. Davon abgesehen wären sie … – richtig: rassistisch!
      Hochachtungsvoll

  24. grünlinke haben doch schon immer für Ghettos und Verwahrlosung geschwärmt. Der Abschaum der Gesellschaft ist genau ihre Klientel.
    Nun haben sie ihren Willen.
    Der hellsichtige Rest der Deutschen lebt eher nach dem Motto: Rette sich wer kann.

  25. Linke wollen die bestehenden Verhältnisse umstürzen, um dann auf den Trümmern die neue, „bessere“ (in ihrem Sinne) Gesellschaft aufzubauen. Schönheit steht dem entgegen, Zufriedene stürzen die herrschenden Verhältnisse nicht um, die für Minderleister hart sind. Ein Beispiel: Bauhaus wird immer so hochgejubelt, aber letztlich ist es quadratisch, praktisch, häßlich. Heimatgefühl, jedenfalls bei mir, kommt da nicht auf. Und das ist gewollt.

  26. So ist das im Sozialismus, da wird das Geld eben im Kampf gegen rechts für die neuen Deutschen, ins Ausland, oder für zahlreiche NGO`s und natürlich für den Krieg gegen Putin gebraucht. Gleichzeitig hat sich bei den Menschen eine Gleichgültigkeit eingestellt, die die ganze Misere noch unterstreicht. So wie das Stadtbild aussieht, sehen auch die Menschen aus. Wenn ich in Berlin unterwegs bin, sehe ich kaum noch gut gekleidet und frisierte Menschen, die Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild legen.Ganz anders in Polen hier sieht man gepflegte Ortschaften und Grünanlagen und selbst die älteste Frau hat ein vernünftiges Kleid an und die Haare nett frisiert. Ergo, scheint alles miteinander zusammenzuhängen.

    • Ich würde es nicht Gleichgültigkeit nennen, es ist eher Resignation. Ich sehe nach wie vor normal gekleidete Leute, aber die Stimmung ist depressiv/aggressiv. Was sollen die Bürger auch machen? Es gab Proteste, es gab Demos, es gab sogar Besetzungen von Plätzen, die mit jahrhunderte alten Eichen begrünt waren (die man dann nachts entfernte), es waren grüne romantische Plätze, aus denen man – wie oben beschrieben – „italienische“ Pflasterwüsten machte, die heute glühend heiß sind und nach einem halben Jahr verdreckt waren. Dann stellte man große Kübel mit Olivenbäumen hin, als ob das auch nur irgendwas retten könnte. Das uralte Flair war dahin. Ich sage es immer wieder: Es ist diese Politikergeneration, egal, ob sie in Stadträten oder im Bundestag sitzen, die aus Schönheit Müll und Dreck machen. Die islamische Invasion tut ihr Übriges.

  27. Alle Projekte der Grünen bestanden schon immer darin die normalen Bürger zu schikanieren und ihren Alltag zu sabotieren so viel wie es geht.
    Man denke auch an die grünen „Klimademos“ die fast ausschließlich Werktätige sabotiert haben, der Senat hat dort eine auffällige Milde und gar Narrenfreiheit walten lassen während kurz zuvor noch alte Damen die gegen die Corona Maßnahmen waren, von Polizisten an den Haaren über das Pflaster geschliffen wurden als seien sie RAF Mitglieder. Ich vergesse das nicht!

  28. Echte Berliner: Die Hohenzollern, Bismarck, Wilhelm, Hitler, Ulbricht, Honecker, Jarrasch, Hassepass. Undsoweiter. Spandauer wie Wegner fahren auch nach 100 Jahren noch „nach Berlin“. Man, haut doch endlich wieder ab nach Bonn und lasst uns in Ruhe!

  29. „Kalkutta an der Spree“ trifft es auf den Punkt. Nirgendwo ist die Wohlstandsverwahrlosung besser zu sehen, als an der Spree. Und wenn man schon eine links-verkorkste Kindheit hat, steigt man halt in den Polit-, den Kultur- oder den Sozialbetrieb ein. Dort kann man sich dann brüsten, dass man als Jugendlicher das Eigentum anderer zerstört hat und erntet dafür noch Applaus.

  30. Ich bin ja in ein besseres Viertel gezogen. Ich musste raus, weil der Vermieter Eigenbedarf anmeldete. Ich zahle jetzt bedeutend, aber auf dem Hausflur begegne ich nur normale Leute. Bei der Wohnungsbesichtigung achtete ich darauf, das nicht zu viele arabische Namen auf den Briefkästen standen. Aber angesichts der Mietpreise in meinem neuen Viertel war das auch nicht anders zu erwarten.
    Dazu bekenne ich mich, dass das ein Kalkül war: Weg von den Orientalen. Fahre ich aber ein paar hundert Meter mit dem Fahrrad, dann ist das wie Istanbul oder Bagdad. Es ist nicht schön.
    Mein altes Viertel kippt. Supermärkte und kleine Geschäfte schließen. Kleine Kioske werden dann schnell von Muslimen übernommen und die Frage nach der Geldwäsche stellt sich sofort. Wie können die überleben, wenn die vorherigen deutschen Betreiber aufgeben mussten?
    Dönerbuden werden auch immer mehr. Nein, es ist nicht schön. Es ist keine Bereicherung. Drogensüchtigen laufen auch immer häufiger durch die Straßen, betteln herum. Müll wird illegal abgestellt. Bei meiner alten Wohnung gab es einen Hotspot, wo dann Sofas und alte Röhrenfernseher hingestellt wurden. Die Sofas waren bei Pennern und Besoffenen beliebt. Trotz dieser Zustände wählen immer noch sehr viele Grüne, SED und SPD.

    • Trotz dieser Zustände wählen immer noch sehr viele Grüne, SED und SPD.
      Nicht trotz, wegen!! Unrat zu Unrat!

  31. Toll wie sich die Innenstädte in Polen entwickeln. Oder in den Stödten der baltischen Staaten. Oder selbst zu Kriegszeiten in der Ukraine, wenn sie nich frontnah liegen. Von Spanien gar nicht zu reden.

    Nur Deutschland scheint Freude an Ghettos zu haben. Oder an toter Sparkassen-Architektur, weil man annseinen eigenen Vorschriften erdtickt.

  32. Linke/Sozialisten machen halt linke/sozialistische Sachen. Da die im Allgemeinen nicht die hellsten Kerzen auf der Torte sind, sieht es am Ende auch so aus wie in Berlin, Stuttgart, Köln und/oder Hamburg (tbc). Dazu dann noch die Problemponys und/oder krude Kleiderordnung und schon hat man den Salat. So lange solche Leute was zu sagen haben, wird sich nichts ändern. Aber noch immer sind 70% zufrieden. Oder sieht jemand Widerstand auf der Straße?

  33. Ein Beitrag, der auch von Don Alphonso hätte geschrieben werden können. Allein die Titelzeile.

  34. Grüße aus dem funktionsfähigen, europäischen Süden, wo die Kultur noch leitfähig ist und das Leben wert hat! Demnächst bin ich leider wieder zurück im Land des Grauens.

    Dabei wäre es so einfach im großen D: Einfach nur immer das Gute, Authentische und Schöne bewahren, das Hässlich und Unschöne bei Gelegenheit beseitigen. Und niemals irgendwelchen miserablen Trends nachjagen.

  35. „Pollerbü“ ist eine wunderbar passende Wortschöpfung 😆.
    Die Architektur und Gestaltung des öffentlichen Raums spiegelt das (Selbst-)Bewusstsein und die Identität eines Volkes in seiner historischen Kontinuität wider.
    Die Epoche einer Kultur bildet immer eine Ganzheit, eine Gesamtheit kultureller Erscheinungen, einen roten Faden, der sich durch alle kulturellen Bereiche zieht wie Literatur, Kunst, Mode, Architektur etc. und die Einzelphänomene miteinander verbindet. All dies ist eine Art „umgesetzter Zeitgeist“.
    Die vollständige Entkernung von Stilgefühl, Kunst und Ästhetik steht daher in einem durchaus konsequenten Zusammenhang mit der Herrschaft der Schlechtesten, der Kakokratie, die wir seit ca. 30 Jahren beobachten können.
    Dieser IDENTITÄTSDIEBSTAHL an einem ganzen Volk ist voll beabsichtigt; über die Gaga-Gendersprache, Political Correctness in allen Bereichen, Geschichtsauslöschung und eben auch über die Architektur und Gestaltung des öffentlichen Raums soll eine positive und sinnvolle Identifizierung unmöglich gemacht und den Menschen das Heimatgefühl final ausgetrieben werden.
    Sie sollen sich einfach nicht mehr beheimatet und zuhause fühlen.
    Es ist ja auch bereits nicht mehr ihr Zuhause, sondern ein beliebig austauschbares Siedlungsgebiet für den ungebildeten Bodensatz aus aller Welt geworden, für den Bretterbuden und Sperrmüll-„Ästetik“ allemal ausreichen.

  36. Oh man, im Gegensatz zum grünlinken Berlin erscheint mir nun mein grünlinkes Hamburg doch noch wie die „Goldene Stadt“ oder der „Goldene Tempel“.

    Öhm, räusper-hüstel: vielleicht sollten die Bundesländer doch noch mal überdenken, ob sie unserer Hauptstadt Berlin nicht doch noch ein paar Milliönchen mehr für eine städtische Verschönerung zukommen lassen sollten?
    _ _ _ _ _ _

    Zitat 1: „Es gibt zwar Anhänger von Pollerbü über den Kreis der Profiteure und ihres Vertriebspersonals hinaus. Nur eben nicht besonders viele.“

    > Hahaha….. ach so, „nur eben nicht besonders viele“? Wozu ich hier dann nur sagen kann: Ja und?! Denn es ist doch egal wenn es sich auch hier nur um eine Minderheit handelt die dann all den anderen – also der schweigende Mehrheit, ihren Willen aufzwingen kann/tut.
    Warum sollte es also hier anders sein und ablaufen als wie bei all den anderen Fällen wo die grünlinken Minderheiten auch da -und sehr oft mit Hilfe der Relotius- und „Qualitätsmedien“- ihren Willen durchgesetzt bekommen? Es ist also alles im Lot.
    _ _ _ _ _ _

    Zitat 2: „Nach drei Jahren steht die Toilette berlintypisch hinter einem Schutzzaun, da der grün regierte Stadtbezirk das Rattenproblem des Örtchens nicht in den Griff bekommt.“

    > Mhh, bezüglich des Rattenproblems, sind hier dann die vier- oder zweibeinigen Ratten gemeint die man dort fern halten will?

  37. Ich denke, dass die Zerfallprozesse kaum noch zu stoppen sind und das auch nicht mit den Mitteln, die mit FDGO kompatibel sind, weil wir weder in der freiheitlichen noch in der demokratischen Gesellschaftsordnung leben.

  38. Herr Wendt, ich habe zu erst „Ein Stadtbild wie unterm Arm von Heidi Reichinnek„ gelesen.

  39. Die Bilder zeigen mir nur eines: Berlin verkommt zu Beirut ganz ohne Krieg. Dank einer Bevölkerung, die diesen ganzen Wahnsinn scheinbar auch noch ganz toll findet und die Ausgestalter immer wieder wählt. Also nicht jammern, sondern genießt das was ihr gewählt habt.

    • Nein, die Bevölkerung findet das nicht toll aber sie hat keine Stimme. Eine laute Minderheit, wie die die im Bundestag jeden Niederbrüllt, der nicht in ihr Weltbild passt,bestimmt alles. Dies kommt dabei heraus wenn Linksradikale an den Schaltstellen sitzen.

      • Dürfen Berliner nicht wählen und demonstrieren?

  40. Der Kult des Hässlichen ist längst tief im deutschen Restbürgertum verwurzelt. Sonst hätte Madame M. mit dem Mao-Look und der Haartracht, welche Fragen nach dem Beruf ihres Friseurs aufwarf, nicht viermal nacheinander Millionen entzücken können.

  41. Bei einem früheren Dresden-Besuch (weit vor Corona) fiel uns auf einem zentralen Platz (Postplatz, der vor dem Krieg natürlich auch schöner aussah) ein Porzellantrichter (Klo;-)) auf, mit Blumen (evt. Priemeln) bepflanzt, davor ein Schild mit der Aufschrift (ich erinnere mich nur noch sinngemäß): Platz gebaut, Stadt versaut.
    Tja, die Nachwende-Stadtoberen haben sich eben auch ein Denkmal setzen wollen, hier mit einem neu gestalteten Platz bestehend aus einer viel zu großen und uniformen Stein- und Betonwüste.
    Der Plattenbau aus Vorwendezeit war optisch ganz sicher nicht der Brüller, sieht man von Ausnahmebauten wie etwa im Berliner Nikolaiviertel ab, er war aber meist großzügiger angelegt und grün eingebettet, außerdem hielt er mehrere sinnvolle Sozialbauten bereit. Dahinter fällt die Stadt-„Entwicklung“, verantwortet von der aktuellen Polit-„Elite“, doch deutlich zurück.

  42. Dennoch ein kleiner Einwand: Doch, Platzanlagen wie z.B. der Campo in Siena oder die Piazza Navona, entstanden sehr wohl durch Pläne, Bauvorschriften und sogar Wettbewerbe. Nur gab es damals eben ein gemeinsames ästhetisches Grundverständnis, unter Auftraggebern, Planern und Bürgern.

    • Eben und man hat keine Holzpaletten hingeklatscht um den maximalen Gewinn zu erzielen.

  43. Die Umformatierung von Kunst, zur Hässlichkeit ist schon länger her. Es geht um geistige Zerstörung und man kommt voran!

  44. Linksgrüne und bestimmte Mitgranten passen zusammen. Außer Müll und Siff kommt da kaum was. Gereift an der eigenen Fäulnis…

    • Di vergessen dabei nur gelegentlich das die gewissen Migranten keine Diversität, Toleranz und Nächstenliebe kennen.

  45. Wenn ich der Teufel wäre würde ich es genauso machen. Alles Schöne von Müll, Schmierereien und Hässlichkeit überlagern. Von Klimawandel schwadronieren und gleichzeitig Bäume, die Plätze und Straßen verschatten, entfernen. Gleichzeitig natürlich erhöhte Innenstadttemperaturen beklagen. Ich würde den Leuten zeigen, das ich ihre hart erarbeiteten abgeführten Steuern und Abgaben für abstruse Hässlichkeit verschwende. Hâsslichkeit gebiert Hass und Abneigung und erzeugt Resignation.

  46. Das ist in anderen Städten genauso. In Osnabrück, wo Reichinnek (warum auch immer) kandidiert, ist jeder Laternenpfahl übersät mit linksgrünen Aufklebern (wie sieht überhaupt die Ökobilanz der Aufkleber aus?), Straßen werden verengt zugunsten endlos breiter gähnend leerer Fahrradspuren, die sich zudem ein paar Meter weiter plötzlich wieder verjüngen, die Grünanlagen verwildern als Stilleben aus Müll, Dreck, Exkrementen und Fetzen der all das bejubelnden Neuen Osnabrücker Zeitung, Baustellen werden eingerichtet und alsbald ad infinitum vergessen, Läden werden nur noch als Barbershop und Dönerbude betrieben oder stehen jahrelang leer. Am Neumarkt will kein Investor den seit zwanzig Jahren verlassenen Wöhrl-Bunker übernehmen, gegenüber entsteht ein Betonmonster, das sich wie ein Drache über den vom Stadtrat verhaßten Autoverkehr beugt.
    Der Bahnhof, einst für seine Architektur gerühmt, nebst Bahnhofsvorplatz, erst jüngst zu Recht für seine Neugestaltung gelobt, ist wieder mal und bis auf weiteres Baustelle. Statt Touristen und Geschäftsleuten halten sich Personen ohne Reiseabsicht in seiner Nähe auf, die nichtangemeldete Gewerbe betreiben. Am Skaterpark in der Liebigstraße, buntestmöglich besprüht mit allerlei Botschaften, vermittelt die allgegenwärtige Haschwolke noch am meisten Heimatgefühl.
    Auf dem sich daran anschließenden marskanalbreiten Radschnellweg nach Belm, ein Prestigeobjekt der Grünen, ist nichts los. Wagt aber ein Passant, statt dem geschotterten Stolpergehweg daneben den topfebenen Radweg zu begehen, schießt ein E-Biker heran und stößt bösartige Verwünschungen aus.
    Der Niedergang ist allerorten greifbar und unaufhaltsam. Die preußischen Könige empfanden sich als Diener des Staates; ihr Haus und ihr Thron waren von Dauer, nicht aber ihre Person. In dem Selbstverständnis lebten und regierten sie. Die heutige Politikergeneration, nicht nur, aber insonderheit die Grünen, empfindet sich als Fluchtpunkt aller Entwicklung, als Bündel aller Weisheit, ausersehen, die Welt nach ihrer Überzeugung zu gestalten, zumal nach ihr ohnehin nichts mehr kommen kann. Damit, so bitter es ist, werden sie recht behalten.

  47. Der Autor muss es ja wissen. Oder vielleicht auch nicht. Bilder wie die von ihm gewählten kann ich in jeder Kleinstadt, in jedem Dorf aufnehmen. Bilder sind Ausschnitte, zeigen nicht, was neben oder hinter dem Fotografen zu sehen ist. Ja, es gibt bei uns in Hamburg Ecken, in denen ich mich nicht wohl fühle. Aber es gibt auch den Stadtteil, in dem ich lebe – extrem grün, also ganz anders als vom Autor behauptet, ruhig, sauber. Wäre dieses die einzige Straße Hamburgs, aud die das zuträfe, dann zöge ich weg. Aber sie ist es nicht – ebensowenig, wie alle Straßen Hamburgs ruhig und grün sind. Mich würde interessieren, wie der Autor lebt. Ich mache einen Vorschlag: Er besucht mich und ich ihn. Er darf mir hier Fotos machen wie die in seinem Artikel – und ich werde ähnliche Fotos von seinem Wohnort machen. Um ihm zu zeigen, dass ein selektiver Blick nicht immer den vollen Durchblick bringt.

  48. Es sind sogar ganze wunderbare Innenstädte nach Plan entstanden. So die von Paris, der Stadt des Lichts und der Liebe. Geschaffen nach dem Willen Napoleons des III. und dank Baron Haussmanns grandioser Umsetzung. Ähnlich Wien mit seiner Ringstraße und den imperialen Bauten. Aber wie Sie zurecht bemerken, entscheidend war der Wunsch, etwas Schönes zu schaffen.
    Konsterniert lässt einen die Feststellung zurück, dass es vor 170 Jahren möglich war, in kürzester Zeit ganze Viertel per Hand (Arbeitsbeschaffungsmaßnahme) abzureißen und neu zu errichten, während es im besten Deutschland aller Zeiten selbst mit Computer- und Maschinenhilfe nicht einmal möglich ist, einen Flughafen mit dem Anspruch und Charme einer Discounter-Filiale in erträglicher Zeit zu bauen.
    https://www.phoenix.de/sendungen/dokumentationen/megastructures-a-4367677.html

  49. Ein Baum ohne Wurzeln kann nicht leben . Ein Mensch ebenso wenig , jedoch kann er im Gegensatz zum Baum trotz dieses Mangels wenigstens noch existieren . Wo aber die Wurzel fehlt , da fehlt auch die kulturschaffende Geschichte und damit eben auch das Bindeglied zwischen reinem Instinkt und Denkfaehigkeit . Sie wollen Geschichte schreiben und koennen es nicht , so , wie auch ein urzeitlicher Primat , der unversehens als Mensch ins Jetzt hinein katapultiert wuerde , kein Buch schreiben koennte , da er die Entwicklung von Sprache , Zeichen und Schrift schlicht verpasst , sprich uebersprungen hat . Und selbst wenn er schreiben koennte , waeren ihm jene , fuer die er schreibt , vollkommen fremd . Der Primat ginge ja noch als Opfer eines fruehzeitlichen Scotties ( beam me up , Scottie ) durch , ein Mensch jedoch entschliesst sich hoechstselbst , seine Wurzeln und seine Entstehungsgeschichte zu negieren . So sollten sie nicht mit Mitgefuehl und Verstaendnis fuer ihr Versagen , ihre Unfaehigkeit , etwas erschaffen , errichten zu koennen , rechnen und muessen mit dem Grauen , mit dem andere auf sie blicken , zurecht kommen .

  50. A propos Schönheit. Deutsche Großstädte (Berlin, Köln, etc.) vor dem 2 Weltkrieg auf YT. Eine ganz andere Galaxie. Alles weg.

    • Stimmt! Ohne Einschränkung!

      Ich bin Kölner der älteren Generation und habe diese Entwicklung aufmerksam beobachtet und mitbekommen. Mehr noch erlebt und erlitten.

      Ein für mich einschneidendes Erlebnis aus der Kindheit war der Abriss der alten Oper am Rudolfplatz, die nur ein Brandschaden durch Brandbomben war. Kein Strukturschaden. Sie wäre durchaus wieder herstellbar gewesen, und der Kölner Ring hätte sich anders entwickelt.

      So war die ehemalige Glanzzeit vorbei, vielmehr konnte sich nicht wieder neu entwickeln. … So geschehen auch quer durch die Stadt. Aber das ist nicht nur eine Entwicklung durch den WK2!

      Der Kölner hat ein merkwürdiges Verhältnis zu seiner Stadt, die er besoffen von sich selbst so scheinbar liebt.

      Die systematische Zerstörung begann etwa um 1880 durch einen Bürgermeister mit dem Spitznamen „Roter Becker“.

      Sicher waren einige städtebauliche Maßnahmen im Rahmen neuer Erfordernisse nötig, aber mit mehr Sinn und Verstand sowie Fingerspitzengefühl statt „Visionen“, hätte der Stadt mehr als gut getan.

      So ist sie nun wie sie geworden ist, und Alle finden es wohl schön, funktional und gut.

      Na dann …!

      • Vor allem der Kontrast der alten Plätze, egal ob Ebert- oder Barbarossaplatz ist extrem: Als wollten sie vorsätzlich an diesen ehemals prächtigen Plätzen etwas besonders häßlich „hinklotzen“.

  51. Ok, für seine Namen kann man meistens nichts. So natürlich auch nicht Oda Hassepaß.
    Natürlich kann man seine Namen ändern lassen, aber wer sieht sich dazu schon genötigt?
    Oda ist übrigens ein althochdeutscher Vorname und bedeutet so viel wie „Erbbesitzerin“. Tja, es ist quasi tatsächlich ein sprechender Name, den man für sich allein interpretieren darf. Aber der Nachname hat da schon ein ganz anderes Kaliber. Nein, nicht wegen des Hasses. Nö, ich habe mir vor dem p einfach ein s gedacht und dann stimmte für mich alles wieder 😉

  52. „progressive Fuchtelfrauen“, danke Herr Wendt, mal wieder einer ihrer sprachlichen Volltreffer. Bisher dachte ich, dass ich der einzige sei, dem es auffällt und unglaublich auf die Nerven geht, dass die jungen Leute, aber vor allem linke Frauen bei ihren Auftritten mit ihren Armen und Händen herumfuchteln wie von einer Tarantel gestochen. Dabei gilt offensichtlich, je haarsträubender der Inhalt und die gedankliche Tiefe der Rede, umso ausladender und intensiver die Fuchtelei.Danke nochmals, denn jetzt weiss ich, ich bin doch nicht allein.

    • Schon mal aufgefallen? … Seitdem so gut wie überall bei allen Sendern, Frauen Moderatorinnen/Sprecherinnen geworden sind, ist der Sound klanglich kurz vor Hysterie und sehr aggressiv geworden. Permanentes Vorwurfsgeschwafel.

      Ein Hin- und schon gar kein Zuhören ist mehr möglich. Zumindest mir. Über Verdummung und Verblödung des Nachrichtensprech ist auch Nichts mehr zu sagen.

      Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen ausgedrückt, was ich meine.

      Ergänzung: Das sind Momenterlebnisse. Denn in der Regel sehe und höre ich seit ca. acht Jahren keinen ÖRR mehr. Und so fällt es mehr denn je auf.

      Alles ist mies, drittklassig geworden incl. der Fehlinformationen.

  53. Deutschland wird asozial. Es gibt aber Hoffnung, wenn alle Deutschen verschwunden sein werden, gibt es für das LinksGrüne Klientel kein Stütze mehr. Und wenn die erst vom Islam „betreut“ werden, erhalten sie von dieser vermeintlichen „Religion“ dann auch genau die „Zuwendung“ die ich diesen Aseks von ganzem Herzen wünsche!

    • Bis dahin sind die längst nach Nicaragua geflüchtet, wo sie in Gated Communities ihre linksgrünen Träume vom sozialistischen Paradies verwirklichen können. Vor 80 Jahren war Lateinamerika auch schon ein beliebtes Ziel für gewisse Herrschaften, denen es in Deutschland plötzlich zu eng geworden war, nachdem sie das Land nach ihren Vorstellungen umgeformt hatten.

  54. Sehr geehrter Herr Wendt, Sie sprechen mir aus der Seele. Jeder, der weiß, wieviel Mühe es macht, etwas gut und schön zu machen, würde jeden Unhold und Schmierfink in die Schranken weisen. Es wäre ein leichtes, die Tagger und Sprayer in den Griff zu bekommen, wenn da früh um 6 das SEK vor der Tür stehen würde. Es ist keine Jugendkultur, keine Szenekultur, keine Kunst. Es sind, wie beschrieben, reine Machtmarkierungen, meistens Kürzel, Texte. Es ist die Diktatur der Leistungsverweigerer, der Dummen und Deformierten. Im Gegensatz zu den Kommunisten hat eine bürgerliche und soziale Gesellschaft einen Platz für den jeden von diesen Mangelwesen. Wir wissen, ihre ästhetische Gewalt ist nur ein stummer Schrei nach Liebe. Jeder kann früh morgens einen Besen, einen Rechen, Eimer und Schaufel bekommen und seinen Beitrag leisten. Das Grundübel dieser Tage ist die Honorierung des Unvermögens. Eine Reichinek im Bundestag ? Was soll das ? Nicht ein gewichtiges Wort und ein verbindendes Statement wird Ergebnis dieser Verwahrlosung sein. Die bürgerliche fleissige ehrliche Mehrheit in diesem Land wird über kurz oder lang klarstellen; von nichts kommt nichts. Leistung muss sich wieder lohnen.

  55. Ich denke nicht, dass wir hier die Nachfolger der Zwingburgen sehen. Ich erkenne darin eher grüne Gartenzwerge. Der Spießer setzt Maßstäbe für andere, obwohl er dazu weder qualifiziert noch berufen ist. Darin liegt seine Aufdringlichkeit, die stets mit einer nur schwer beschreiblichen allumfänglichen Beschränktheit gepaart ist. Die Grünen sind die Partei der Gescheiterten aus gutem Hause. Keine Aufgabe könnte für diese Leute klein genug sein, um daraus nicht ein großes Fiasko zu machen. Sie bleiben stets hinter den Anforderungen zurück und kompensieren diesen ewigen Makel mit einer Überheblichkeit, die sie aus ihrer reaktionären und weltabgewandten Ideologie heraus begründen: Der Gläubige ist dem Ungläubigen – wie auch aus anderen Kontexten wissen – immer überlegen, weil er dem Ideal (oder seinem Gott) näher steht als sein Gegenüber. Grün ist auch daher fast zwangsläufig eine Hassideologie, die vor allem auf Abwertung und Ablehnung von Besserleistern gründet, aber – wie Sie völlig zutreffend darlegen – keine Vorstellung von richtig, gut und schön hat, jedenfalls keinen konsistenten Entwurf und damit auch keinen echten Bezug zu einer Zukunft. Grüne wechseln ihre Positionen ständig, wenn das Hassobjekt sich bewegt, tun es die Grünen auch und beziehen mühelos die gegenteilige Position zu dem, was gestern noch unumstößlich wahr und notwendig war. Die Verdammung der Vergangenheit, die für Grüne nie gut genug war und eigentlich nur dazu dient, sich selbst zu erhöhen, indem man andere runterputzt, lässt keine Anknüpfung an die Tradition zu. Insoweit kann ein Faden nicht aufgenommen werden. Da die Grünen aber auch kein Potential für etwas schöpferisch Neues besitzen, was insbesondere gegenüber dem Können der Vorgenerationen bestehen könnte, kommt uninspirierter, aber dafür teurer Tinnef heraus. Wie Sie richtig schildern passt dabei alles zusammen: Egal auf welchem Feld Grüne auftreten: Es kommt immer nur Ausschuss und Zerstörung zustande. Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich links derzeit alles. Nur die Peinlichkeit erreicht Spitzenniveau. Schönheit will demgegenüber überzeugen; wie sollen Grüne das anstellen? Schönheit setzt Maßstäbe und erhebt nicht nur den Anspruch darauf; wie könnten Grüne hier nicht scheitern, wenn sie schon Geringeres nicht zustande gebracht haben? In Berlin kommt die Besonderheit dazu, dass dort viele hinziehen, die einer Metropole mental schlicht nicht gewachsen sind. Sie meinen, wenn man in Berlin wohnt, wäre man automatisch auch ein Weltbürger. Viele geborene Berliner flüchten vor diesen Leuten, die aus jeder (potentiellen) Weltstadt ein Häusermeer machen und die Großstadt mit ihrer Vielfalt an Möglichkeiten und Lebensentwürfen Wohnungstür an Wohnungstür gar nicht ertragen. Selbst der bei der Wahl ihres Wohnsitzes scheitern Grüne also kläglich: Sie gehören eigentlich in eine Laubenkolonie mit Satzung. Der Maschendrahtzaun besteht – ganz revolutionär – nun aus Pollern auf einer weiß eingerandeten Insel aus Bodenfarbe. Und kein Auto darf in die Kolonie mitgebracht werden. Regenbogenfahne gehisst und AfD-Verbotsschild aufgestellt und fertig ist der grüne Rückzugsraum, der keine Überforderung mehr zulässt.

    • „…der keine Überforderung mehr zulässt…“
      Naja, ich kenne Menschen, die ich für durchaus belastbar halte, nicht nur Körperlich.
      Der Unterschied zu den Grünen liegt aber klar ersichtlich auf der Hand. Bei denen gibt es m.M.n. absolut nichts, was überfordert werden könnte.
      Sie sind quasi die Überforderung in Person 😉

    • Volltreffer.

      Ich dachte, es stößt nur mir auf, wie überlegen sich der Neuberliner in seinem Slum geriert.

      Großmannsucht ist naturgemäß etwas für kleine Leute.

  56. Nicht immer nur auf Berlin, obwohl die es verdienen ….
    Was Parklets angeht, so sah sich dereinst Stuttgart in 2016 als Pionierstadt bei der Implementierung des aus damals noch Heilig-Obama-USA (hier namentlich aus San Fransico) importierten städteplanerischen Realexperiments im Holzpaletten-DIY-Baustil.
    Es sind halt nicht alle einschlägig veranlagte Schwaben nach Berlin gezogen.

  57. Herrlicher Artikel, inhaltlich und formell von einer Ästhetik, wie man sie im gebauten Raum nicht mehr vorfindet. Da fällt mir Robert Gernhardt ein, der in etwa dichtete (Gedächtnisrekonstruktion):
    Ein Lob auf etwas Hässliches,
    es hat sowas Verlässliches;
    das Schöne erfüllt mit Trauer,
    meist ist es nicht von Dauer,
    aber etwas Hässliches,
    hat immer was Verlässliches!

  58. Was waren die Grünen denn anderes als ein Zusammenschluss in jeder Hinsicht zu kurz gekommener? Erst später sind ein paar leidlich ansehnliche Opportunisten und Islam U-boote dazu gekommen, als es schon lukrative Pfründe zum abgreifen gab.

    • Wer geistig zu kurz kommt, hat meist auch ästhetisch nichts mitbekommen. Ausgehend davon, daß viele von denen unter einem grenzenlosen Selbsthass und latenter Unzufriedenheit leiden, können sie es anderen Leuten niemals gönnen, glücklich, unbeschwert und leicht sich an den schönen Dingen, ob seelisch oder gegenständlich, zu erfreuen.

  59. Geistig und leider auch ästhetisch wird dieses Land seit vielen Jahren in einen antiautoritären Kinderladen verwandelt. Man verabschiedet sich von Formen und Konventionen, und das ist das Ergebnis. Wie viele gut gekleidete Personen sind den Lesern heute in der Stadt begegnet?

    • Vielleicht max. 10 im Monat. Und wenn man sich selbst mal gut gekleidet in die Stadt begibt, hat man Angst, dass es Typen gibt, die denken, da gibt es etwas zu holen und es wird einem die Handtasche entrissen. Ist einer guten Bekannten passiert.

      • Das kenne ich noch zu gut aus Hamburg. Wer sicher durch die Stadt kommen möchte, sollte die älteste Kleidung tragen und grundsätzlich auf Handtaschen verzichten. Privat nutze ich in meinem Exil niemals den ÖPNV. Entsprechend macht es mir auch wieder Spaß, mich nicht mehr verkleiden zu müssen.

      • Mache ich genauso: nur Fahrrad oder PKW, nie ÖPNV, die Innenstadt nur, wenn unumgänglich; Landpartien jederzeit.

    • Wir waren heute in der Schweiz. Sehr schöne Autos und überwiegend gut gekleidete Menschen. Auf der Deutschen Seite regiert der Verfall. Die zerfallene Infrastruktur. Überalterte Autos. Frauen mit Kopftuch mit entsprechendem Familienmitgliedern. Schlecht frisierte Bürger in preiswerter, unmodischer Kleidung dominieren das verschmutzte Straßenbild.

    • Ich erspare mir …
      … nicht nur die Beschreibung der edlen Gewandungen a la Pluderhosen, Jogginghosen, Tennissocken in Plastiksandaletten, Kopftüchern, usw. Es gäbe dazu noch mehr zu erwähnen.
      Das ist nicht das Kernproblem.
      Das ureigentliche Problem ist, dass nicht nur als Leser (meiner — ich sage mal regional dauerbelasteten — mehrjährigen Beobachtung nach) kaum noch einer Deutsch spricht.
      Anhänge/Folgen inklusive.
      Eben das Merkel-Deutschland, in dem wir doch so „gut und gerne leben“.
      Und u. U. eben ein falsches Wort am falschen Ort, und man liegt schlimmstenfalls von irgendwelchen per Handy minutenschnell herbeizitierten *hust* Interessensgruppen halb totgeschlagen auf dem Discounter-Parkplatz. Kein Scherz. Und das ist noch lange nicht das Ende des grünrotgetinteten Musicals.
      Großstadtrealität.

    • Danke, dass Sie es ansprechen: Aus genau diesem Grund gehe ich nicht ohne frisches Hemd und Jacket aus dem Haus
      – „Es passiert nichts Gutes, außer man tut es.“ – Erich Kästner

  60. Nachtrag: Für mich sind die Tattoos oftmals schon die Diagnose ihres Trägers. So einfach kann es sein, jemanden einzuschätzen.

    • Allerdings: Wenn jetzt der Sommer (Brut-Glut-Hitze laut den „Experten“) ausbricht und selbst die häßlichsten Trümmer die Kleider von sich werfen, kann man die Volksbemalung in aller Pracht und Herrlichkeit studieren. Gerne Samstags auf dem Supermarktplatz oder in den Fußgängerzonen dieser Republik.
      Ich wage die steile These, daß man bei einem durchschnittlich schönen und unbemalten Menschen mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen kann, daß es auch im Kopf geordnet zugeht.

    • Der Zahn der Zeit wird auch am Arm von Heidi nicht haltmachen. Im Alter sieht die Bemalung auf welker Haut noch gruseliger aus. Ähnlich verhält es sich in den bekannten Stadtvierteln.

      • Am Unterarm altert die Haut langsam. Allerdings fallen die Pigmente mit der Zeit raus. Schwarz wird grünlich grau. Darum müssen Tattoos immer wieder nachgestochen werden.

      • Da fällt mir der Witz mit dem Seemann ein, der von jeder Fahrt ein anderes Tattoo seiner Liebsten mitbrachte. Das machte die Freundin zu Hause sauer. Sie ließ sich zwei Männergesichter auf die Brüste tätowieren und zeigte sie aus Rache später ihrem Freund. Der lachte nur laut und sie fragte ihn wütend, warum er lachte. Und er antwortete:
        „Ich stelle mir gerade vor, wie lang die Gesichter wohl in ein paar Jahren sind…“

    • Die Tätowierung soll wohl das ersetzen, was man früher „Persönlichkeit“ nannte.

  61. „Der tiefste Grund der Staatshässlichkeit “ liegt darin, dass wir langsam in die Ochlokratie, die Pöbelherrschaft abgleiten.
    Wer meint, dem stünde doch eine Schicht sehr Reicher entgegen, irrt. Im Gegenteil, die Superreichen und der Pöbel gehören als polare Gegenteile zusammen, ausgequetscht und gedemütigt wird die Mittelschicht, an denen sich beide bereichern.

    Dementsprechend verwahrlosen öffentliche Räume und Einrichtungen, allgemeine Bildungsstandard und Benehmen. Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr, schnelle Gewaltanwendung, mangelnder Respekt gegenüber Repräsentanten des Staates bei gleichzeitig maßloser, ja unverschämter, Anspruchshaltung gegen denselben, all das markiert den „Fortschritt“ auf dem Weg in die Ochlokratie.

  62. Das Aussehen eines Stadtviertel lässt immer Rückschlüsse auf die dort lebende Gesellschaft und vor allem auf die Politiker zu. Je verkommener es aussieht, desto asozialer die Schmierfinken, die Wildmüllentsorger und desto ideologischer und korrupter sind die Verantwortlichen, den Dreck zuzulassen.

  63. Warum sollte die Stadt, in der die Grünlinken ihr Unwesen treiben, anders aussehen, als die Bewohner selbst? Man braucht nur in den Bundestag zu schauen und die ästhetischen Blüten linksgrüner Kleiderordnung aufmerksam zu betrachten und man weiß vollumfänglich Bescheid. Ich für meinen Teil könnte allein schon deshalb kein Mitglied einer linksgrünen Partei sein, weil ich deren Mitglieder bei Zusammenkünften als visuelle Anmaßung betrachten würde. Ich will hier keine Namen nennen, weil ich dann eventuell einen Bademantel bräuchte, aber anteilmäßig kann man sicher 3/4 bis 4/5 in diese Kategorie einordnen – und damit inkludiere ich die männliche Spezies ausdrücklich mit ein. Der „Vollidiot“ war ja nachgerade ein Paradebeispiel. Ein Teil der CDU-Belegschaft hat sich der neuen politischen Ausrichtung „scharf links“ optisch umgehend angepaßt, wobei „scharf“ nur eine Richtungsangabe ist.

  64. Um es vorsichtig zu formulieren: Menschen mit einem so gestalteten Charakter, dass sie die Grünen oder Roten wählen oder gar aktiv mitmischen, sind gar nicht in der Lage Schönes zu erschaffen. Dafür können sie nichts, aber aus diesem Grund hatten die in der Geschichte der Menschheit auch nie groß was zu melden. Außer eben wenn eine Kultur gerade zerfällt.

    Was verbindet heute eigentlich die Kassiererin von Schlecker mit dem Risiko-Controller der Deutschen Bank?“

    Wenn das beide Deutsche sind verbindet die sehr viel. Ich kann jetzt nur von hier reden, was weiß ich wie das im Westen ist: beide waren im Kindergarten, beiden wurden wahrscheinlich deutsche Märchen vorgelesen, beide werden ähnliche Jugenderfahrungen gemacht haben, beide sind mit den gleichen Festen aufgewachsen. Und so weiter. Und woher Baberowski das weiß? Er ist Historiker. Ach, der andere auch…wenig überraschend nach meinen Erfahrungen im Geschichtsstudium. 95% rot bis dunkelrote Weltfremde. Der winzige Rest hält aus Selbstschutz den Mund.

  65. SOZIALISTISCHE GLEICHMACHEREI

    bis alle aussehen wie Reichinnek. Schönheit darf es im Sozialismus nicht geben. Wie sah es denn in der „DDR“ aus? Mit einem Wort zusammen gefasst: ULTRAVERSIFFT! Und je mehr unser Land dem Sozialismus preis gegeben wird (Schuld der CDU), desto hässlicher und versiffter wird es eben.

  66. Vielen Dank für diesen Artikel! „Kulturelles Bewusstsein“ – wann und wie ist das abhandengekommen? Zu sauber, steht gesprayt auf einer weißen, frisch renovierten Hauswand in meiner Nachbarschaft. Die Haustür meines Gründerzeitgebäudes, in Teilen Handarbeit, hat den Krieg überstanden und die DDR, nur damit gehirnamputierte Barbaren mit Signalfarbe darauf ihre bestussten Botschaften schmieren. Und jetzt kommt der „Super-Block“, eine billige Kopie der Sperrmüllarchitektur, die in Berlin schon 20 Mal gescheitert ist. Protest dagegen? Sinnlos. Alle, bis zum Oberbürgermeister, stecken unter einer Decke. Linke und Grüne sind so kulturentkernt wie die (Stadt)landschaften, die sie hinterlassen und hinterlassen wollen. Stil und Schönheit: Fremdwörter für diese Sorte übelster Banausen, die sich, wie der Text beschreibt, überall breitgemacht haben. Sie lieben es, im Schmutz zu leben, in graffittiversauten Straßen, auf Sperrmüllmöbeln, auf einem See von Glasscherben, Pizzaresten und Hundekacke. Sozialromantiker eben. Es ist der pure Nihilismus, und er hat nicht mal Stil.

  67. Gratulation zu der Überschrift. Und, ja, Deutschland verslumt, gerade in den Zentren der größeren Städte.

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