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Späte Republikflucht

Ein „linker Rempler“?

15.03.2018

| Lesedauer: 5 Minuten
Durs Grünbein, Uwe Tellkamps Mitdiskutant, meldet sich spät zu Wort und flüchtet hinter Versatzstücke. In einem Essay für die Süddeutsche Zeitung über den Abend demonstriert er seine Hilflosigkeit.

Ist es nicht ein großartiges Ereignis, dass fast 1.000 Bürger eine Veranstaltung miterleben wollen, bei der nichts anderes geschieht, als dass ein Schriftsteller und ein Lyriker miteinander streiten. Widerspricht es nicht geradezu dem weitverbreiteten Klischee der Politikverdrossenheit, denn die beiden Autoren diskutieren über nichts anderes als über Politik, darüber, was in unserem Land geschieht, in gut republikanischer Weise über die öffentlichen Angelegenheiten und vertreten gegensätzliche Positionen. Muss man nicht der Sächsischen Zeitung dazu gratulieren, dass sie diese Veranstaltung initiiert hat? Den Bürgern der zu Unrecht vielgescholtenen Stadt Dresden für ihr politisches Interesse danken? Sucht man nach einem kräftigen, lebendigen Bild für den zur Phrase entleerten Begriff der gelebten Demokratie, dann bot es sich im Dresdener Kulturpalast am Abend des 8. März, als Uwe Tellkamp und Durs Grünbein über Meinungsfreiheit, „Flüchtlingskrise“ und über die Entwicklungen in unserem Land debattierten.

AUTOREN-AUSZUG?
Erste Konsequenzen für Suhrkamp nach Tellkamp-Distanzierung
Merkels Kanzlerinnenkunst bestand vor allem darin, jeglichen politischen Meinungsstreit zu anästhesieren, nur hat sie dabei nicht bedacht, dass irgendwann der Patient aus der Betäubung erwacht und sein Blick auf die Realität fällt. Die Spaltung der Gesellschaft findet ihre Beschleunigung und Radikalisierung darin, dass die politische Klasse – und es war nicht nur Merkel allein – eine fundamentale Veränderung Deutschlands eingeleitet hat, ohne die Bürger zu fragen, ob sie das überhaupt in ihrer Mehrheit wollen. Spannungen bleiben nicht aus, wenn die Regierung diese große Veränderung der Gesellschaft vorantreibt, von der Opposition dabei sekundiert, wofür sie aufgrund der Dimension der Transformation überhaupt kein Mandat besitzt, gleichzeitig jedoch jeden Diskussionsversuch stigmatisiert, wie man am Beispiel von Botho Strauß und Thilo Sarrazin sehen konnte.

Über die Haltung des Suhrkamp-Verlages ist genügend geschrieben und gesagt wurden. Er hatte mit seinem Tweet bestimmten Medien erst den Boden bereitet, von denen sie ihren Angriff auf den Autor Tellkamp starten konnten. Sie setzen dabei wieder einmal aus Mangel an Argumenten auf die Mittel der Herabsetzung, der Diffamierung. Der SPIEGEL schrieb bspw.: „Es ist nicht das erste Mal, dass Tellkamp durch rechte Positionen auffällt.“ Wie ein böses Kind auffällt, ein Rowdy, einer, der sich nicht zu benehmen weiß. Mit „rechten Positionen“ kann man allerdings allein dort auffallen, wo es nur „linke Positionen“ gibt.

In dieser Situation, wo die Berichterstattung sich gegen Uwe Tellkamp richtete, und zwar nicht inhaltlich, sondern im Ton der Empörung und sich sogar der Verlag gegen seinen Autor aussprach, hätte sich sofort, noch in der gleichen Minute, Tellkamps Kontrahent Durs Grünbein zu Wort melden müssen. Nichts von all dem geschah zunächst.

Nachdem sich Grünbein endlich äußerte, versteht man sein Zaudern. Seine Reaktion zeigt, wie inkonsistent, wie konformistisch seine Haltung ist. Statt seinen Verlag dafür zu kritisieren, dass er sich von Tellkamp distanziert hat, ärgert sich der Lyriker darüber, dass die Distanzierung Tellkamps These von der Meinungsdiktatur bestätigt und der Verlag nun als „linksliberaler Spießerverein“ dasteht. Der Blick in den Spiegel ist nicht immer erfreulich.

EIN AUGENZEUGENBERICHT
Tellkamp – Im Namen der Wahrheit
Dabei hätte Grünbein so gern in der Figur des Kosmopoliten, des homme de lettres, des großen Dichters, des Globetrotters, des Modernen geglänzt und sah sich auf einmal in die Kleinlichkeit des deutschen Hinterhofes versetzt. Deshalb unternahm er in einem Essay für die Süddeutsche Zeitung den schließlich missratenen Versuch, wenigstens ein wenig des erhofften Glanzes herbeizuzaubern, und dokumentierte doch nur, dass er nicht begriffen hatte, worum sich der Streit eigentlich dreht. Vielleicht kann er das auch nicht, wo er „abwechselnd in Rom und Berlin lebt“, wo ihm Europa genauso wichtig ist wie Deutschland, und Dresden „wie jede andere kleine oder große Metropole auf diesem Erdball“. Doch wem alles gleich gültig ist, der läuft Gefahr, dass ihm auch alles gleichgültig wird.

Was weiß Grünbein von den Nöten der Bürger in diesem Land, von dem Leid der Mädchen, vom Schmerz der Eltern, deren Töchter erstochen, vergewaltigt oder missbraucht werden, von der Diskriminierung deutscher Kinder in deutschen Schulen, in denen sie in der hoffnungslosen Minderheit sind, von den Kämpfen an der Tafel? Hat sich der Flaneur einmal in No-go-Area-Zonen begeben? In letzter Zeit auf den Hamburger Jungfernstieg? Es sieht nicht danach aus.

Stattdessen stilisiert er sich in einem Akt peinlicher Selbstheroisierung als „Gladiator“, der in einen „Kampf“ hinaus geht und dabei die „Lüste des Publikums, das seit zweitausend Jahren Abendland immer dasselbe will: Unterhaltung, Blutvergießen, Geschrei“ zu kennen meint. Ist Durs Grünbein aus Dresden-Hellerau wirklich am 8. März 2018 mit dem Schwert in der Hand in eine Arena getreten und hat einen Kampf vor einer blutgierigen Menge auf Leben und Tod geführt? Hat ihm niemand zuvor gesagt, dass wir im 21. Jahrhundert leben und er in eine Podiumsdiskussion geht, die von mündigen Bürger besucht wird, die an Standpunkten und Argumenten interessiert sind, nicht aber am Metzeln und am Blutvergießen? Der Wirklichkeitsverlust ist atemberaubend.

Durs Grünbein, der Welterfahrene, der Weltreisende kann den Gegner nur als „Heimatdichter“ sehen, als einen, der in geistiger Provinzialität haust, in seinem hofffnungslosen Hinterwäldlertum Ressentiment auf Ressentiment häuft und der für ihn, den Weltläufigen, eigentlich nur ein „Sparringspartner“ sein kann. Ein Gladiatorenkampf mit „Sparringspartner“?

AUTORENVERFOLGUNG
Suhrkamp distanziert sich von Uwe Tellkamp
Für Grünbein findet sich der Grund der Ressentiments der Hiergebliebenen in der Demütigung, die von der deutschen Einheit ausgegangen ist. Die Kritik an der Veränderung der deutschen Gesellschaft, an dem Experiment mit 80 Millionen Beteiligten „eine monoethnische und monokulturelle Demokratie in eine multiethnische“ zu verwandeln (Yasha Mounk), entspringt, so will uns der Lyriker lehren, „enttäuschte Erwartungen, verlorene Illusionen“. Grünbein zeigt sich entnervt von den „kleinen, unbeglichenen Rechnungen“, die den Streit nähren, von dem Gezänk der Ostdeutschen und der Westdeutschen. Grünbeins Ärger entlädt sich in dem skandalösen Satz, der doch so erstaunlich klein ist in seiner überbordenden Arroganz: „Dieselben Leute, die in die Sozialsysteme des Westens eingewandert sind, beklagen sich heute über den Zuzug aus anderen Erdteilen.“ Dieselben Leute, nämlich die, auf die der Großlyriker so verächtlich herabblickt, ermöglichen ihm das Leben, das er führt, dieselben Leute zahlen in die Sozial- und Kultursysteme ein, in die Literaturpreise. Woher soll der Weltreisende wissen, dass Ostdeutschland eine Arbeitslosenquote von nur 7.8 % hat und den Schluss der Statistik übrigens das „ostdeutsche“ Bundesland Bremen bildet?

Grünbein bedient die im medialen Establishment beliebte Mär vom Ostdeutschen als Migranten, der fremd in seinem Land ist. Wenn er die Larmoyanz des Ostdeutschen anprangert, spürt man die Abneigung, die er empfindet. Der Eindruck drängt sich auf, dass der Weltreisende so gern den ostdeutschen Staub von seinen Schuhen streifen möchte.

Doch die Entfremdung des Landes von seinen Bürgern ist eine gesamtdeutsche Entwicklung, die übrigens auch gesamtdeutsch wahrgenommen wird, und die ihren Ursprung in der permanenten Übertragung von nationalen Souveränitätsrechten auf die Brüsseler Ebene, in der Ausplünderung von Sparern, aber auch von Versicherten durch die Nullzinspolitik der EZB und schließlich durch eine Masseneinwanderung in unsere Sozialsysteme hat.

Es sind eben nicht dumpfe Ressentiments, Vorurteile, Neid- und Benachteiligungsgefühle, die Bürger bewegen, es sind auch nicht die Abgehängten und Denkschwachen, die zu den Matadoren eines rot-grünen Establishments mit schwarzer Kanzlerin auf Distanz gehen, sondern es sind Gutverdiener, Menschen, die im Berufsleben stehen, die Rechnen, Denken und Wahrnehmen können und sich deshalb um ihre, vor allem aber um die Zukunft ihrer Kinder sorgen. Übrigens, in Ost und West.

PRESSEERKLäRUNG
Klaus-Rüdiger Mai storniert Publikation bei Suhrkamp
Doch die Realität erreicht nicht mehr den Blick des Lyrikers, der sich in seinem Essay stets selbst widerspricht. Nachdem er behauptet hat: „Diese dummen Rempeleien von links und rechts mache ich nicht mit“, „rempelt“ er ausgiebig von links gegen rechts. Er behauptet, „das Hetzvokabular kommt eindeutig von rechts.“ Der Kabarettist Uwe Steimle wurde von einem Grünen als „völkisch-antisemitischer Jammer-Ossi“ bezeichnet, aber für Grünbein stammt das Hetzvokabular von rechts. Hat sich Grünbein einmal die Mühe gemacht, sich die einschlägigen Antifa-Seiten anzuschauen? Den Demonstrationsslogan „Deutschland – du mieses Stück Scheiße“ gilt dem Lyriker sicher als dichterisch überhöhter Ausdruck für Vaterland. Und den Satz: „Der baldige Abgang der Deutschen ist Völkersterben von seiner schönsten Seite“ wird er wohl als zivilisatorischen Höhepunkt preisen. Nein, das Hetzvokabular kommt eindeutig von linksextremer und rechtsextremer Seite gleichermaßen. Es hat nichts mit links oder rechts zu tun, sondern mit dem Extremismus von nicht mehr diskursfähigen Vorstellungen, Ansichten und Meinungen.

Über die Buchhändlerin Susanne Dagen, die die Charta 2017 initiiert hatte, spricht er abfällig als über diejenige, die „den ganzen Bohei losgetreten hat“ – was für ein vollendet dichterischer Ausdruck. Menschlich sind die Zeilen über die Buchhändlerin niederschmetternd, verraten sie doch viel über den Lyriker, sprachlich nicht minder.
Durs Grünbein arbeitet mit Versatzstücken, mit denen er so verzweifelt wie erfolglos versucht, gegen den Andrang der Wirklichkeit anzukämpfen. Der Lyriker schreibt am Schluss seines Textes: „Man hat mich gefragt, wo an diesem denkwürdigen Abend in Dresden die Dichtung geblieben war.“ Ich hingegen fragte mich nach der Lektüre des Textes, wo die Stringenz des Denkens, die Logik der Argumentation und die Sprache des Lyrikers in dem gereizten, verschwiemelten Text geblieben war.

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121 Kommentare

  1. Von Schneid und Scharfsinn scheinen Sie befreit zu sein. Grübeinchen hätte ich rhetorisch in Einzelteile zerlegt, da echter „Weltbürger“ und fünfsprachig und aus Dresden.

  2. „Dieselben Leute, die in die Sozialsysteme des Westens eingewandert sind, beklagen sich heute über den Zuzug aus anderen Erdteilen.“ Was für ein selbstgefälliges, arogantes und unwissendes Arschloch, dieser „Dichter“.
    Soweit ich mich erinnern kann, hatte das „Sozialsystem des Westens“ nur für ganz wenige Arbeitsscheue Strahlkraft. Deswegen ist so gut wie niemand nach Westen gewandert.
    Es geht und ging um die Freiheit des Einzelnen!

  3. Völlig unbemerkt vom Mainstream auch der Buchmesse, „erwarb“ ich auf ebenderselben die 2. Lyrikreihe von „Bekannt trifft Unbekannt“ deren Herausgeberin, Frauke Tomzcak, GÄNZLICH UNVERDÄCHTIG!! jeglicher rechter Anwandlungen IST.
    Im ersten Gespräch trifft Achim Raven auf Kurt Drawert.
    Ersteinmal bin ich schwer beeindruckt von beiden, dann aber auch erschüttert durch die „dichterische Leidensphase“ von Kurt Drawert in der DDR, der ständigen Angst davor, zu individuell zu geraten, fast ein „Todesurteil“ für einen Dichter und doch der für mich stark herauszuhörenden Liebe zu seinem Herkommen.
    Ein immer noch zerrissener Mensch?
    Wie schön, dass sich Herr Grünbein über „so etwas“ erheben kann, um in der Weltläufigkeit zu schwelgen, die gerade die DDR ihren Bürgern jahrzehntelang vorenthalten hat.
    Wenn Grünbein als Lyriker nicht in der Lage ist, die Geschichte der DDR zu reflektieren und nachzuzeichnen, dann ist er vielleicht keiner?
    Die Ostdeutschen wären in die Sozialsysteme Westdeutschlands einmarschiert?
    SCHANDE über ihn, der so von seinen wohl ehemaligen Mitbürgern denkt.
    Die Ostdeutschen gaben dafür ihr Land her, das zuvor GEMEINEIGENTUM war.
    Es darf jetzt auch das unsere werden.
    Ich weiss nicht, wovon mir mehr schlecht wird, jetzt zum Beispiel wieder vom Wundern der Kanzlerin über hohe VW-Gehälter (teletext), dem sich auf web.de sogleich ein Artikel „anschliesst“, was man Schönes mit all dem Geld machen könnte oder von der Nonchalance eines Grünbein angesichts der evtl. erneut durch eine ehemalige „Zugehörige“ der SED-„Herrschaft“ heraufbeschworenen Leiden der Ostdeutschen und diesmal auch der Westdeutschen.
    Ich bin GOTT SEI DANK nicht in der DDR aufgewachsen, bin ich nur deshalb empfindlich gegenüber oktroyierter Migrationspolitik, kaschiert als Flüchtlingshilfe, die zudem von der Kanzerin als alternativlos religiöser Imperativ angedeutet wird?
    Ich frage nur mal nach, war das das Steckenpferd ihres Vaters als alternativloser Verknüpfung von Kirche und Sozialismus?
    Man unterschätze nicht die m.E. „Rechthaberei“ der Kanzlerin.
    Vielleicht schafft sie es auch noch, die friedliche Revolution der DDR als Verbrechen an den selbstverständlich alternativlosen Zumutungen der DDR darzustellen?
    Und die CDU wird glückselig zu den Klängen der DDR-Hymne die Jugendweihe zu ihrem höchsten Ziel küren?
    Der Friedensnobelpreis für aussergewöhnliche Taten für die Menscheit könnte dann posthum Herrn Kasner zuerkannt werden.
    Ich glaube nicht, dass sich die Kanzlerin in irgendeiner Weise geändert hat, sie ist nicht der Typ für Weiterentwicklung, aber während ich anfangs der Revolution in der DDR skeptisch gegenüberstand, begreife ich mehr und mehr, dass die Menschen dort überwiegend um ihr Leben kämpften, nicht weil die Russen so böse gewesen wären, sondern weil sie niedergedrückt wurden von selbsternannten Erlösern der Menschheit, z.B. Honecker.
    Ich bete darum, dass dieser Kelch an uns vorübergeht, aber wie sollte er das mit Merkel?
    Ich sehe mich mit meinem Ansinnen weder links, noch rechts, noch konservativ, aber wie auch immer geknechtete Menschen beleidigen meinen ethischen Menschenverstand, denn ich glaube an die Menschen, in ihrer Vielfältigkeit immer auch Menschen zu bleiben.
    Flucht, Migration mit evtl. anschliessend erhöhter Wahrscheinlichkeit, sozialer Verwahrlosung sind m.E. keine herausragenden Fähigkeiten des Menschen.
    Und dass Lyriker eher weniger denken, ist mir auch neu.

    • Gleichwohl sind die Kosten für die WIEDER-Vereinigung enorm gewesen, die anfangs noch durch die hohen GEWINNE der Firmen, die auch nur teilweise sozialisiert wurden, gemildert wurden, jedenfalls nicht 1:1 in den Osten reinvestiert wurden.
      Der unglaubliche Abstand der DDR zur BRD, der mich geradezu erschüttert hat und mich wirklich anfangs auch überlegen liess, ob dort eventuell gar eine gänzlich andere „Spezies“ beheimatet wäre, mußte im Rahmen der europäischen Verpflichtungen abgehandelt werden, sowie im Verhältnis zur Produktivität und das in Zeiten einer hoch automatisierten Industrie.
      Wieviele Mitarbeiter bauen jetzt den Porsche in Leipzig zusammen und wieviele waren früher für den Trabi zuständig?
      Das ist letztlich jeden Tag ein Drama gewesen, weil man die Enttäuschung und die verhaltene Wut der Ostdeutschen merken konnte, dass es so ganz anders verlief als erhofft.
      Aber das durch die Schröderschen Reformen enorm angestiegene Steueraufkommen, dem jedenfalls keine so hohen Sozialabgaben für Arbeitslose mehr gegenüberstanden, haben den Staat mittlerweile so reich gemacht, dass man locker in die Deutschen hätte investieren können und in Europa und in die Welt.
      Eine andere Frage bleibt, ob die Welt nach Deutschland kommen muss, gerade angesichts evtl. „steinzeitähnlicher“ religiöser Verhältnisse im Islam, denen man evtl. genau so etwas wie den Syrienkrieg anlasten kann.
      Für mich stand als erstes auf der Agenda die Vollendung der EINHEIT Deutschland, dann der Einheit Europas und dann die der Welt, erstere in Deutschland, zweitere in Deutschland, aber vornehmlich in Europa und dritte auch in Deutschland und Europa, vornehmlich aber in der Welt.
      Frau Merkel hat meines Erachtens kein großes Gefühl für Verhältnismäßigkeiten.
      Ganz ehrlich, ich bin heilfroh, dass sie in der Politik „irrlichtert“ und nicht in Atomkraftwerken.
      Es war ihr schliesslich ganz neu, dass Atomkraftwerke auch in einem Zusammenhang mit Erdbeben gesehen werden müssen, siehe Fukushima.
      Ich kann also immer genauer werden.
      Mein Problem ist weniger Frau Merkel als durchaus netter Mensch, sondern eher ihr evtl. unglaublich bescheidenes Niveau.
      Auf diese Art Niveau wäre ich geneigt, die unglaublichen Zustände in der DDR zurückzuführen, aber da ich nun schon lange im Osten lebe und grandiose Fähigkeiten erkennen kann, frage ich mich doch – denn eine halbwegs funktionierende Wirtschaft wäre doch selbst über den Ostblock möglich gewesen, ob nicht doch „Geld“ aus der DDR geschafft wurde und zwar nicht nach Russland.
      Wer hätte so etwas wohl machen können?

      • Chapeau Frau Mozartin!
        Am Anfang staunte ich ich über Ihre treffsicheren und einfühlsamen Stellungnahmen. Erst recht von Jemandem, der (die) „GOTT SEI DANK nicht in der DDR aufgewachsen (ist)“.
        Gegen Ende Ihrer emphatischen Ausführungen dann die Lösung: „da ich nun schon lange im Osten lebe und …“

        Nur bei einer Feststellung muss ich Ihnen entschieden widersprechen. Spätestens nach Frau Höhlers Buch „Die Patin“, weit vor Fukushima und Grenzen-Debilität geschrieben, hätte der Satz mit dem „unglaublich bescheidenen Niveau“ nicht durch die Einleitung, „Frau Merkel als durchaus netter Mensch“ völlig entwertet werden sollen.

      • Was für ein verschwurbelter Quatsch, Frau Mozartin. Warum mußten Sie sich auch ausgerechnet zu einem Gebiet äußern,!von dem Sie so gar nichts verstehen?

    • Es liegt mir gänzlich fern, Herrn Drawert etwa in die Diskussion um die Debatte zwischen Herrn Tellkamp und Herrn Grünbein hineinzuziehen, deshalb das „so etwas“ in Anführungszeichen, schliesslich kann ich überhaupt nicht wissen, ob Herr Drawert überhaupt darunter fiele.
      Es ist mir an ihm – also aufgemerkt INTERPRETATION – nur aufgefallen die Verwurzelung in der Sprache als dem Weg zwischen Vater- und Muttersprache.
      Wenn er weitergeht, kommt er m.E. automatisch auf die Sprache als Weg zwischen Mann und Frau, was naturgemäss Heterogenität miteinschliesst.
      Will sagen, von Herrn Drawert käme ich NICHT auf Pegida.
      Aufgefallen war mir nur, wie sehr sich Herr Drawert noch aus der Geschichte der DDR sieht und wie sehr ich ihn vom Blickwinkel her auch dort verorten würde.
      Vielleicht ist es richtiger zu sagen, dass mich schlicht und ergreifend der Ton der Auseinandersetzung zwischen Tellkamp und Grünbein irritiert, geht es doch irgendwie um gemeinsame Geschichte und bleibt bei dieser, sofern es sich z.B. bei m.E. Pegida schon um eine spezifische Artikulation des Ostens handelt, fußend in den Montagsdemonstrationen und eben der allseits bekannten Unterdrückung anderer Ansichten während der DDR-Zeit, darin also überhaupt nicht zu vergleichen mit Formen im Westen.
      Wenn nicht einmal ehemalige DDR`ler irgendeinen Weg zu diesen Menschen finden, weiss ich auch nicht weiter.
      Zumal sich alles meines Erachtens DRAMATISCH mit den Worten Angela Merkels in ihrer WEIHNACHTSANSPRACHE verschlimmerte „und folgt denen da nicht“.
      Ich bin zu diesem Anlass vom Glauben abgefallen, dass wir uns in Deutschland auf einem guten Weg befinden, weshalb für mich diese Haltung Merkels im Vordergrund steht und nicht etwa PEGIDA.
      Die Kanzlerin soll auf diese Leute zugehen. Sie hat sie meines Erachtens mit einem BANN belegt.
      So geht das nicht, seit die Päpste nicht mehr das Sagen haben in Deutschland und also erst recht nicht in Ostdeutschland, der Wiege des Protestantismus.
      Und ich glaube/hoffe schon, dass es eher um diese Werte des Glaubens und Zusammenlebens geht in Dresden als um die Abwehr des Fremden.
      Hier laufen auch Vietnamesen rum, ohne dass ich Befremden feststellen könnte.
      Wer meint, dass man angesichts der jetzigen Formen des Islam von intelligenten Menschen schlicht Völkerverständigung einfordern kann, der schaut vielleicht nicht so genau in den Nahen Osten?
      Kurz, ich denke, dass Stigmatisierung fehl am Platze ist gegenüber Andersdenkenden über den jetzigen Islam.
      Richtig ist auf jeden Fall, jeder BLINDEN Abwehr des nur Anderen entgegenzutreten.
      Vor allem aber für die ehemalige DDR gehe ich sogar noch sehr lange von einem Selbstfindungsprozess aus.
      Die Menschen der DDR haben nicht mit der Wiedervereinigung ihre persönliche Kapitulation unterschrieben.
      Man sollte also Situationen verstehen lernen bevor man ver-urteilt.
      Ich weiss nicht, ob man das vom Suhrkamp Verlag sagen kann.

  4. Mich tröstet, dass dieses feuilletonistische Gerangel, auch die sehr beredten und richtigen Zeilen hier, im wirklichen Leben kein Schwein interessiert. Dort interessiert sich niemand für einen Herrn namens Durs Grünbein, dem Vernehmen nach ein Schriftsteller mit einem höchst wunderlichen Namen.

  5. Grünbein hat einfach vergessen, das er, der er heute so gerne den Mann von Welt spielt, noch heute in seiner ehemaligen LINKEN DDR sitzen müsste und auf eine Orange zu Weihnachten hoffen dürfte, wenn die gleichen Leute, die heute wieder auf die Straßen gegen (z.B. V. Lengsfeld) und auf die er so selbstherrlich und moralisierende herabsieh, nicht damals schon seinen linken Mauerknast zum Einsturz gebracht hätten. Grünbaum wäre heute noch ein kleiner unbedeutender „Ossi“ wenn ihm die anderen Ostdeutschen Demonstranten nicht die Freuheit erstritten hätten. Fraglich ist ob er das vielleicht garnicht wollte….

    • Richtig, aber: Leute wie Grünein sind immer oben.

  6. „Man hat mich gefragt, wo an diesem denkwürdigen Abend in Dresden die Dichtung geblieben war.“

    Grünbein vermisst seine Dichtung. Oh, deutsche Sprache, wie ich deine Doppeldeutigkeit liebe.

  7. Es fiel eine Maske vom Gesicht dessen, der sich eigentlich für die Niederungen des Alltags der Menschen hier nicht zuständig fühlt. … Man hätte vorher wissen können, dass dieser Mann eine Fehlbesetzung sein würde: Selektive Wahrnehmung tritt in der Regel nicht sporadisch auf. Soll er seine Gedichte schreiben- und mögen er nur mit dem auskommen, was seine Leser dafür zu zahlen bereit sind!

  8. 95 Prozent? Gestatten Sie mir bitte den Verweis auf ein Interview mit dem schweizer Psychologen Allan Guggenbühl, bazonline vom 14.03.2017: „Sie [die Jugendlichen] kommen nach Europa, weil sie eine Perspektive im Leben suchen; wirtschaftlicher Misere entfliehen. Einige stammen sogar aus guten Schichten, wie ein junger Afghane in unserer Gruppe. Er liess uns deutlich spüren, dass er aus einer Oberschicht-Familie stammt. Als er 14 Jahre alt war, schickte ihn seine Mutter nach Europa… Doch die Reise besteht nicht aus tage- oder wochenlangen Fussmärschen. Oft handelt es sich um organisierte Trecks, für die die Familien viel Geld aufwenden… Etliche dieser Jugendlichen legen sogar Reiseetappen mit dem Flugzeug zurück. So auch der junge Afghane. Seine Familie bezahlte für einen Flug in den Irak. In Europa suchen sie den Kontakt zu wirklichen oder angeblichen Familienmitgliedern. Dabei stehen sie ständig über das Handy im Kontakt mit ihrer Familie im Heimatland.“

    • Wer hat da etwa kein herz fuer die armen fluechtlinge-bei solchen „schicksalen“.Ist kein einzelfall.Flucht ueber weite strecken kostet nun mal viel geld.Es wird immer zum vergleich die flucht der Ostpreussen,Pommern ,Schlesier oder Ungarn herangezogen.Das waren 1. nur einige hundert kilometer und 2.Menschen aus dem eigenen kulturkreis.Ein vergleich muss also immer hinken.Es gab zwar auch ablehnende haltungen der ansæssigen bevølkerung,aber im grunde gab es keine kulturellen verwerfungen.Solche die uns jetzt erwarten bzw schon eingetreten sind.

  9. Tellkamp glänzt – Grünbein stänkert – mehr ist dazu nicht zu sagen.

  10. Um bei Ihren Vergleich mit dem Gladiator zu bleiben. Ich habe mir die Podiumsdiskussion 2 x angesehen. Grünbein wirkte wie ein zappelnder Pausenclown.
    Er konnte nicht ein echtes Argument bringen und hat sich in typisch linker Manier in die böse Nazis Floskeln verannt. Das war ganz klar ein Punktsieg für Tellkamp.
    Und das Publikum sah es auch so, bis auf die üblichen Jubelperser mit Gratiskarten von den Linken und den Gewerkschaften.

    • Ja, die dauernde Zappelei ist mir auch sehr negativ aufgefallen. Das kannte ich früher nur von den Punkern an den Bahnhöfen. Wie ein quengelndes Kleinkind.

    • Mein Gott, muss man jetzt einen Bürgerkrieg in der ehemaligen DDR anzetteln?
      Auch der „Schöngeist“ Durs Grünbein darf sich dazu Gedanken machen.
      Als ich damals in die DDR kam, ab 1991, hatte ich Sorgen, dass der Zorn der Bevölkerung sich gegen die ehemaligen Regierungs- und auch Gewerkschafts“kader“ richten könnte.
      DAS IST NICHT GESCHEHEN.
      Danke dafür.
      Gleichzeitig war mir klar, dass nun jedoch nicht weiter Jubelmärsche zum Lob der Partei und der Gewerkschaft stattfinden würden.
      Ich bin nicht ganz blöd.
      Wenn aber auch die Gewerkschaften oder die Linken ihren Platz haben in der Gesellschaft bin ich zufrieden.
      Jetzt zum Kampf zu rufen gegen die, die man schon zu DDR-Zeiten drangsaliert hat, besonders das Bildungsbürgertum, halte ich für eine äussert „minderbemittelte“ Idee, mithin Leuten wie einem Honecker möglicherweise zuzurechnen.

  11. Fritz J. Raddatz nannte Durs Grünbein eine „dichtende Luftnummer“, die mit „Schuttmassen von Angelesenem“ ihre „halbgebildete[n] Verblüffungseffekte“ erziele. Mehr ist über diesen halblinken Spießer mit augeprägtestem Minderwertigkeitskomplex klassischer bürgerlicher Bildung gegenüber nicht zu sagen. G. gehört zur großen Zahl der heutzutage weitgereisten Hinterwäldler, stets unterwegs auf der Suche nach Preziosen, die sie abschreiben können, ohne sie zu verstehen. That‘s it, monsieur.

    • So sieht es aus. Ich könnte mich locker als Weltbürger bezeichnen. Habe seit 1991 23 Jahre im Ausland gelebt, kenne 60 Länder, 4 Kontinente und spreche 4 Fremdsprachen fliessend. 3 Bücher geschrieben habe ich auch (1 gar auf Portugiesisch). Und: ich habe das alles selbst finanziert, habe kenengelernt was Hunger ist. Bin dem Gevatter einige Male von der Schippe gesprungen. Wenn sich aber die Niete Grünbein als „Weltbürger“ bezeichnet,
      bin ich freiwillig der Messdiener in Oberammergau.

  12. Grünbein realisiert weder Rechtsbruch noch undemokratisches Handeln, so lange es seiner persönlichen Ideologie entspricht ist alles wunderbar. Einer dieser Helden, die selbst Terroropfer als Einzelfälle abtun, schließlich hat es ihn selbst ja nicht direkt erwischt. Für diese Person gibt es auch keine zusätzlichen Kriminellen, Vergewaltiger und schon gar kein „Experiment“.
    Er trägt seine einseitige Wahrnehmung, oder Einäugigkeit wie ein stolzer Gockel zur Schau. Die Realität ist für ihn das, was er persönlich sehen mag und es sieht eindeutig nicht alles. Doch dieser Wahrnehmungsverlust nimmt er gerne in kauf, so lange er nur ein Feindbild für jene hat, welche die unliebsame Wahrheit benennen und er damit sich in guter Gesellschaft fühlt.
    Was ist den rechts an Tellkamps Aussagen, es waren doch lediglich Fakten die auch ein Grünbein nicht abstreiten konnte, sondern nur relativierte. Doch Tote kann man so wenig relativieren wie Rechtsbruch. Betrüger und Kriminelle, die hier ungeprüft illegal einreisen. Personen die zu Herkunft und Alter falsche Angaben machen, können so wenig Flüchtlinge sein wie Asylbewerber. Wer diese Wahrheit als rechte Position hinstellt, der macht sich zum Unterstützer von Rechtsbruch und Betrug. Diese Position ist das eigentliche Übel unserer Zeit.

  13. … hatte ich nur auf die Frage von Mai „Was weiß Grünbein von den Nöten der Bürger…usw.“ mit der Frage reagiert, was Tellkamp von den Nöten der Eingeschlossenen in Syrien, vom Schmerz der Frauen und Mütter um ihre Männer und Söhne, die ermordet, enthauptet oder zwangsrekrutiert wurden, von der Einsamkeit und Ausbeutung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in den Lagern in Libyen weiß und wann er zuletzt als Flaneur durch die Flüchtlingslager in Jordanien, im Libanon, in der Türkei und Griechenland oder über die Friedhöfe auf Lampedusa gewandelt ist. Schließlich hatte Tellkamp behauptet, dass 95% der Flüchtlinge nur in unsere Sozialsysteme einsickern wollen …

    • Selbst wenn dem so wäre, haben wir Deutschen ja wohl keine Verpflichtung diese Menschen bei uns in altruistischer Manier aufzunehmen und alles zu bezahlen. Wir sind nämlich kein internationales Gebiet, auf dem jeder siedeln kann!

      • Wir unterliegen Verpflichtungen nach dem Asylgesetz und der GFK. Nicht mehr, nicht weniger. In meinem Post ging es darum, von der jeweils nur einseitigen Betrachtung der Dinge wegzukommen – deshalb einfach mal die Gegenüberstellung. Lesen Sie nur mal die eindimensionalen Kommentare hier. Vielleicht bemerken Sie, dass -außer gegenseitigem Schulterklopfen und „ja so isses – nein, viel schlimmer!“ nichts Erhellendes rumkommt. So etwas nennt sich Mainstream.

      • @C. Klein

        Das, was Sie wiedergeben, ist doch die Mainstreammeinung!

        Den Menschen hierzulande wir ja immer vorgemacht, unsere Verpflichtung resultiere aus dem GG. Asyl aufgrund des GG erhalten aber nicht einmal ein Prozent der Migranten Asyl. Die GFK besagt nicht, dass alle, die es hierher schaffen, zu „integrieren“ sind, sie besagt ja nicht einmal, dass alle aufzunehmen sind.

        Diese angeblich humanitäre Haltung Deutschlands hat doch nur ein einziges Ziel: die Zerstörung Syriens, aber auch die Zerstörung der Nationalstaaten in Europa.

      • Bitte recherchieren Sie selber nochmal: verschiedene Begründungen für (temporäre s) Bleiberecht neben dem Asyl, um 40% Anerkennungsquote für einen Schutzstatus (einschließlich Asyl).
        Wissen Sie, wann der Syrien-Konflikt zu Ende ist? Wussten Sie, wie lange der Balkan- Konflikt dauern würde? Wenn klar ist, dass nach 3 Wochen oder 6 Monaten die Lage im Heimatland stabil ist, braucht man Flüchtlinge nicht zu integrieren. Wenn aber jemand 1, 2 oder mehr Jahre in der Warteschleife hängt und nichts tun DARF, dann verkümmert alles. Dann gehen später keine fitten Typen zurück, sondern antriebslose Wracks. Kann man so machen, ist dann halt bescheuert.

      • Keiner der hier ankommenden sogenannten „Flüchtlinge“ hat bei Anwendung des geltendes Rechts Anspruch auf einen Schutzstatus. Die sind nach geltendem Recht alle illegal hier.

      • Vorschlag zur Güte: Setzen Sie ihre Bereicherungsphantasien doch einfach mit Ihrem eigenen Geld um und übernehmen Sie die Haftung für ihre neuen Freunde aus Syrien. Wie, das ist so nicht gesetzlich vorgesehen? Tja, da haben sie den Fehler im System!

      • Bitte bedenken Sie, dass wir diese „Gegenüberstellung“ den ganzen Tag auf allen Kanälen hören und sehen. Könnte es sein, dass DAS der Mainstream ist?
        Sie möchten etwas „Erhellendes“ hier lesen? Wenn ich Ihnen jetzt schreibe, dass ich von verantwortungsvollen Politikern erwarte, bevor sie ein Land ruinieren, die Asylgesetze den Gegebenheiten anzupassen, sind Sie bestimmt sehr „erhellt“.

      • Sie halten „die Politiker“ wohl für einen Versandhandel, der prompt liefert, was man bestellt? Eine kleine Verfassungsänderung so nebenbei, das EU- Recht von dt. Bundestagsabgeordneten gleich mit geändert und völkerrechtliche Fragen interessieren uns mal nicht? Wann haben Sie sich zum letzten Mal ernster mit einem Thema befasst?

      • Cevin,mit verlaub ,Sie haben einen ziemlich arroganten ton am leib.Ob Sie wollen oder nicht ,die deutschen werden verschaukelt,belogen und manipuliert das es kracht.Ihnen jetzt auch noch vorzuwerfen ,dass sich zumindest erster zarter widerstand regt , ist ,gelinde gesagt ,unverschæhmt!

      • Ich habe überhaupt nichts gegen Kritik an der aktuellen Regierungspolitik. Im besten Fall bringt uns das alle voran. Dazu sollte die Kritik aber sachlich sein. Wenn ich, wie bei @Vivi Virtual lese, dass „erwartet“ wird, dass „Asylgesetze den Gegebenheiten angepasst werden“, dann frage ich mich, wie viel Unwissen tatsächlich im Land unterwegs ist. Vivi Virtual begibt sich auf das Niveau dieser ganzen undurchsichtigen Lobbygruppen, die von der Politik auch ständig irgend etwas „erwarten“. Auf diesem Niveau wird immer die Gruppe mit dem stärksten Einfluss (Geld, Macht, Vergünstigungen) gewinnen. Soll es das sein?

      • Die derzeitige große Zuwanderungswelle nahm an Fahrt auf, als das Bundesverfassungsgericht 2012 entschied, dass Asylbewerber nicht nur Sachleistungen bekommen sollen, sondern auch Geld. Seitdem steigen die Flüchtlingszahlen masiv an. Bereits 2014 waren ed um die 200000 Migranten, 2015 kam dann der Dammbruch, als man die Dinge endgültig nicht mehr unter den Teppich kehren konnte (und die Flucht nach vorn wahte mit einer Astroturf-Willkommensorgie). Das ist nun zwrieinhalb Jahre her: Sollte das nicht genug Zeit sein, um endlich mal ein paar Lösungsansätze anzudenken um die entstandenen Probleme zu beheben? Ist das eine unerträgliche „Anspruchshaltung“ , wenn man von Politikern erwartet die Landesgrenzen zu schützen und sich an verfassungsmäßige Verfahrenswege zu halten? Wenn man etwas ändern wollte, wäre mittlerweile genug Zeit dazu gewesen.

      • Welche Verfassungsänderung? Wir fordern die Einhaltung und Anwendung des Rechts.

      • Welche Verfassungsänderung? Wir fordern einfach die Einhaltung und Anwendung des Rechts! Keiner der hier ankommenden hätte Anspruch auf Asyl oder einem anderen Schutzstatus.

      • P. S.:
        Wir unterliegen übrigens gar nichts, nur Naturgesetzen.

      • Sie meinen von Rechtsanwaltskanzleien geschriebene ‚Gesetze‘, die von selbigen dann wieder in anhängigen’Verfahren‘ entsprechend der ‚ratio legislatoris‘ interpretiert werden?

        Man kennt sich, man versorgt sich.

        Die Tafel mit den göttlichen Geboten, mit der die Gruppe-Merkel vom Berg herabgestiegen ist, habe ich noch nicht gesehen – Sie ?

        Übrigens, nur zur UN und anhängigen Organisationen: Die dort drin sitzen und lecker verdienen, sind zu über 50% von korrupten, totalitären, kriminell und diktatorisch regierten Ländern entsandt.
        Selbst sind diese natürlich überhaupt nicht korrupt oder kriminell – nein, sie arbeiten in göttlichem Auftrag.

      • Sorry, aber von Juristerei scheinen Sie keine Ahnung zu haben. Keiner der hier ankommenden „Flüchtlinge“ hat bei strikter Anwendung des Rechts (und das ist das prägende Merkmal eines Rechtsstaates) Anspruch auf „Asyl“, den Schutzstatus „Flüchtling“ oder „subsidären Status“.

      • Keine Bange, daran wird gearbeitet!

    • So ganz falsch ist die Zahl nicht. In Dänemark werden nur 3% der „Asylansucher“ als Flüchtlinge identifiziert – der Rest kehrt an die Fleischtöpfe nach Deutschland zurück!

      • Sehr richtig!Was kønnen wir in DK fuer den schwachsinn den die deutschen anrichten ??? Und wir haben nicht mal ein schlechtes gewissen beim abschieben!Fuerchterlich,was sind wir doch fuer barbaren…

    • Die Zahl 95% ist sicher zu hochgeriffen, das ist aber auch der einzige Vorwurf, den man ihm machen kann.

      Ansonsten sollten Sie sich einmal mit der Verantwortung des „Westens“ am Elend in Syrien beschäftigen. Es ist doch ekelerregend, wenn man einerseits Sanktionen verhängt, „Rebellen“ unterstützt und sich andererseits als die große humanitäre Macht aufspielt. Dieser Krieg dort könnte längst beendet sein, wenn es nicht Kräfte gäbe, die immer noch nicht davon lassen wollem, ihre Ziele umzusetzen.

      • Ich bin an ihrer Seite, obwohl ich hier eher die USA oder allgemeiner Verwertungsinteressen am Werke sehe, zudem die der Erdogan-Türkei, Saudi-Arabiens und Israels.
        Bestimmte Gruppen versuchen Syrien und den Iran, beim Irak könnte es funktioniert haben, unter ihre Kontrolle zu bringen.
        Frau Merkel spielt dazu Blockflöte und schickt Waffen?
        Ich warte auf den Tag, an dem die Grünen, an ihrer Spitze Joschka Fischer und die Kanzlerin in Syrien einmarschieren.
        Ich empfand gerade Joschka Fischer nie als friedlich und seit er Frau Albright so nahe zu stehen scheint, halte ich die Grünen nicht mehr für eine Bastion des Antimilitarismus.
        Petra Kelly und Gerd Bastian wären es gewesen. Mußten sie evtl. dafür sterben?

    • Es gibt keine FLÜCHTLINGE, die UNSERE Landesgrenzen ÜBERSCHREITEN. Wovor sollten diese z.B. aus Österreich fliehen? – Alles andere ist eine große Lüge, die uns per Gehirnwäsche als Wahrheit verkauft wird.- Es geht ganz allein um jene, die um politisches ASYL bitten und das sind weit weniger als 5% des Migrantenstromes der uns hier betrifft.-
      Alle anderen wollen ganz allein ihre wirtschaftliche Lage verbessern-und das ist schon allein HIV- egal woher sie kommen und wie auch immer. Das ist die eigentliche Aussage –
      Wenn jeder Mensch der ganzen WELT das Recht hat, einen wie auch immer gearteten Anspruch auf vermeintliches ASYL in DEUTSCHLAND prüfen zu lassen und zu erstreiten – dann stimmt was nicht in der Denkweise und dem Handeln nach den Rechtsgrundsätzen zum Schutz der Souveränität und Integrität eines jeden Landes. Warum gibt es denn einen FLÜCHTLINGS-DEAL? Das wäre demnach dann Rechtsbruch – im Sinne „die Würde des Menschen ist unantastbar“- wie gern postuliert wird.- Die Würde meiner Kinder und Enkelkinder ist auch unantastbar, in einem sicheren Land leben zu können, aufbauend auf dem Erbe der Eltern, Großeltern und Urgroßeltern.- Warum sollen sie das verschleudern an alle Welt. Vor wenigen Minuten: AFD Antrag im Bundestag:
      Umfassende Grenzkontrollen sofort einführen –
      Zurückweisung bei unberechtigtem Grenzübertritt
      ABGELEHNT in namentlicher Abstimmung.- Also WEITERSO wie bisher. Merkt euch deren Namen.

      • Am besten haben mir die Argumente dagegen gefallen. Speziell das der Grünen, die plötzlich die Kosten einer Grenzsicherung entdeckten. Wer hätte jemals die Grünen über die Kosten der Migration reden hören???
        Zur nächsten BT-Debatte werde ich mir vorsichtshalber ein Beruhigungsmittel bereitstellen.

      • „Merkt euch deren Namen“: vergessen Sie’s! Zugegeben ist es keine leichte Kost, wenn man die juristische Bewertung von Asylrecht, GFK, subsidäre Schutzrechte und humanitäre Gründe zusammennimmt. Das überfordert zuweilen selbst Juristen. Die Frage nach dem Ort der Antragstellung ist ja berechtigt- offenbar sieht das aktuelle Recht -Antragstellung und Prüfung auf dem Territorium der BRD- einen massenhaften Andrang nicht vor und bringt deshalb die Strukturen in Bedrängnis. Alternative Lösungen wären exterritoriale Lager bzw. Schutzzonen. Machen Sie mal…
        Hat die AfD in ihrem Antrag auch eine Idee mitgeliefert, wie sie die sofortigen Grenzkontrollen umsetzen will? Also nicht nur die bequemen Kontrollen an festen Übergangsstellen, sondern auch die „grüne Grenze“ mit unzähligen Schleichwegen. Wie wir gelernt haben, sind Schlepper ziemlich findige Typen und es würde mich gar nicht wundern, wenn der eine oder andere Grenzgebietsbewohner plötzlich eine Marktlücke entdeckt. Zum Beispiel telefonisch ein paar Infos durchgeben.

      • Und diese Scheinargumente höre ich immer wieder, und kann es gar nicht glauben. Geht nicht weil … Warum funktioniert denn der TÜRKEI-DEAL? – Weil die, die ohne Einreiseerlaubnis die EU Grenze überwinden und aufgegriffen werden, an den Ausgangsort zurückgeführt werden. Geht doch! Und das immer wieder und wieder. Warum werden denn Passkontrollen an Flughäfen durchgeführt ? Kann man dann auch glatt abschaffen. Und warum WURDEN und WERDEN jene nicht nach Österreich an der Grenze abgewiesen? Rechte, Gesetze? Jeden Tag soll ICH neue Herausforderungen STEMMEN. Warum ICH? Dann nehmen wir doch einfach GRENZSICHERUNG als erste Herausforderung an!
        Warum versagt die Regierung ? Weil sie in einem ideologischen Korsett gefangen ist. Aussitzen und Fehler-Vertuschen, aus Angst vor dem Wähler. – Seit wann hat DIE MISERE von einheitlichen Asylstandards gefaselt ? Seit mindestens 2014. Und?- Jetzt hat er sich vom Acker gemacht. Er hatte es 2015 sogar noch in der Hand Zeichen zu setzen. Er wurde zurückgepfiffen, statt einmal zu seinen „COJONES“ zu stehen. – Es geht als erstes um das Politische WOLLEN und dann um das WIE.- Und wer keine Argumente hat, sagt RASSIST und NAZI. Curio hatte recht, in allem was er sagt.
        Und im übrigen, Gesetze kann man auch ändern. Die stehen bei uns weder in der Bibel, noch im Koran oder in Stein gemeißelt, auch nicht das GG, das wurde schon 50 mal „blitzschnell“ im Sinne der Bunten Republik Deutschland geändert -auf die „Deutsche Sprache“ (Achtung: Metapher!) kann man aber verzichten.- Und reden Sie bloß nicht vom mündigen Wähler, der ist täglich der Gehirnwäsche ausgeliefert- und auch nicht von: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – denn das wird politisch missbraucht. – Von der Bundestagsdebatte gestern zu DEM brennendensten Problem in Deutschland habe ich in den HN der ÖRR-Regierungskanäle und in den Medien bis heute nichts bemerkt. Stattdessen werden ANDERE „Säue“ Trump, Putin … u. Seehofer .. zur Ablenkung über die Bildschirme gejagt.- Und kommen Sie mir bloß nicht mit PHOENIX. Die Menschen müssen am Tage hart arbeiten und morgens früh aufstehen und haben keine Zeit noch nachts im Internet zu surfen, um sich halbwegs zu informieren.- Ich sehe täglich die Sprinter auf der Autobahn zur Arbeit jagen.- Das ganze Geschwurbel von: „WIR können nicht- WIR dürfen nicht- ES geht nicht“ – und: WIR müssen- WIR-sollen-WIR werden …
        ICH KANN DAS NICHT mehr hören.
        Sorry, meine Tinte ist alle, ich schreibe ein anderes mal weiter.

    • Meinen sie die jungen Männer mit den neusten Handys, die ihre Familien dort schutzlos zurückliessen und den Kampf von fremden Söldner entscheiden lassen. Würden SIE ihre Kinder und ihre Frau zurücklassen?
      Sie wissen noch nicht einmal das der Grossteil der „Flüchtlinge“ gar nicht aus Kriegsgebieten kommen, sondern aus dem Balkan und Nordafrika.
      Und diese- oh ich habe meinen Pass verloren, mein Handy aber nicht- Typen sind meistens gar keine Syrer sondern kommen aus der ganzen Welt. Von Kuba bis der Türkei.

      • Haben Sie Kinder, Tom? Ich halte es für eine -Entschuldigung- arrogante Gedankenspielerei, vom warmen Sofa aus absolut existenzielle Entscheidungen zu kommentieren. Ich kann nicht sagen, zu welchem Entschluss meine Familie käme, wenn alle massiv bedroht würden, das Geld zur Flucht aber nur/wenigstens für eine Person reicht. Ich wünsche Ihnen und uns, dass wir uns diese Frage nie stellen müssen!

    • Wo Sie explizite den Libanon erwähnen – der Geruch von „schafft zwei, drei, viele Libanons“ liegt in der Luft.

    • Naja – nach Mia und all den anderen kann man sich schon ganz gut einfühlen.
      Auch, wenn man selbst den abendlichen Ausgang lässt, weil die Furcht, was denn da in Deutschland des Jahres 2018 alles geschehen kann, größer ist.
      Sprechen Sie doch auch davon, dass Frauen und Kinder von ihren zu Hauff eingereisten „Männern“ irgendwo zurückgelassen wurden!
      Auch von der Einsamkeit alter oder junger Menschen hier – von den Armen und von den Tafeln?
      Und auf Friedhöfen hier ist manche alte Frau inzwischen vor Übergriffen und Diebstählen auch nicht mehr sicher.

      Wir helfen diesen Ländern nicht, wenn wir einige hier aufnehmen. Denn wer anders als diese „Männer“ soll sich in diesen Ländern dafür einsetzen, dass die Zustände dort besser werden?
      Im Moment sieht es eher so aus, dass die Zustände hier sich Tag für Tag verschlimmern.
      Ich will das nicht.
      So siehts aus und deshalb werden auch nicht mehr als 5% anerkannt:
      http://www.bamf.de/DE/Fluechtlingsschutz/AblaufAsylv/Schutzformen/Asylberechtigung/asylberechtigung-node.html

    • Ich habe mir mal die Mühe gemacht… in den Jahren 2015/16 waren es 108 verschiedene Nationalitäten, die einwanderten. Wieviele wären es gewesen, wenn alle Pässe gehabt hätten? Jedenfalls ganz schön viele verschiedene Kriegsnationen.
      Selbst wenn im worst case alle 108 Länder Kriege führten, könnte es NIEMALS die Aufgabe des deutschen Staates sein, diese Menschen hier auf Steuerzahlerkosten (zwangsverpflichtend!) aufzunehmen und zu finanzieren. Unabhängig davon, was Frau Merkel, irgendwelche Grünen, Sozis und Die Linke und andere Verwirrte sagen.
      Warum beschränken Menschen wie Sie immer nur stur alles auf Syrien und ignorieren die Realität?

      • Weil der Anteil der hier registrierten Flüchtlinge zum übergroßen Teil aus Syrien, Irak, Afghanistan stammte. Klar, wenn man alle Zwergstaaten des Balkans und Asiens mit aufzählt, kommt man auf eine große Zahl. Auch wenn von dort nur 0,pupsig Prozent der Flüchtlinge kommen. Für Asylbewerber ist es z.B. wichtig, dass das Aufnahmeland nicht an das Herkunftsland ausliefert, wie man am Beispiel des dt.-türkischen Schriftstellers Akhanli in Spanien gesehen hat. Manchmal ist das Nachbarland eben nicht der nächste sichere Fluchtort.
        Zur Aufnahmeverpflichtung im Fall syrischer Flüchtlinge: die Hauptakteure Syrien, USA und Russland (in 2. Reihe Iran und Saudi-Arabien) machen sich hier einen schlanken Fuss. Absolut nicht hinnehmbar, keine Frage! Boykottieren wir jetzt alle? Oder sollen wir wieder mit nem Einmarsch drohen?

    • Uwe Tellkamp hat völlig recht: Alle wollen von unseren gut gefüllten Sozialstaatstöpfen profitieren. Vor Verfolgung, Gewalt und Tod sind alle Flüchtlinge bereits in der Türkei, dem Libanon oder selbst in vielen Landesteilen Syriens selbst sicher. Nur komfortabel, schön und wohnlich ist es dort nicht, auch werden dort weniger Teddybären zur Begrüßung geworfen. Unsere westlich-dekadente, demokratische Kultur wird demgegenüber sogar von Vielen abgelehnt.
      Wenn sie also die lange Weiterreise zu uns antreten, retten sie nicht mehr das nackte Leben und lieben auch nicht unsere Demokratie, sondern sie verbessern die Qualität ihres Asyls. Das ist verständlich, aber dann ist das dramatische Verfolgungspathos, das von Ihnen beschworen wird, unberechtigt.

      • Blättern Sie mal zurück in die Jahre vor 2015. Sie werden kleine Pressemitteilungen finden, dass das UNHCR auf existenzielle Unterfinanzierung der Flüchtlingslager in den Anrainerstaaten Syriens hinweist, weil viele reiche Länder, u.a. auch Deutschland, ihre Zusagen nicht erfüllt haben. Unabhängig davon, dass es sicher auch dort korrupte Strukturen gab, dürfte dieser Fakt zu der grossen Fluchtbewegung nach Europa beigetragen haben: ein Ende des Syrienkonflikts war nicht absehbar, der IS breitete sich aus und die Menschen in den Lagern mussten erfahren, dass man sie dort im Stich lässt. Die nächsten sicheren Fluchtorte wären Malta, Griechenland, Lampedusa. Wir kennen die Folgen. Die, die Sie beschreiben, sind die Trittbrettfahrer. Die hatten wir auch massenhaft in der DDR. Die wenigsten vor 1989 Ausgereisten hätten nach internationalem Maßstab irgendwo eine Anerkennung als Asylbewerber oder Flüchtling bekommen. Die wenigsten waren politisch verfolgt (nach internationalen Massstäben; es spielte immer das besondere dt.-dt. Verhältnis mit hinein), noch an Leib und Leben bedroht, sondern überwiegend/sozial wirtschaftlich unzufrieden.

      • 1.) Die Masse der Asylbewerber kommt doch garnicht aus Syrien.
        2.) Warum haben nicht reiche Ölländer wie Saudia-Arabien, Dubai /& Co nicht Geld für ihre Glaubensbrüder gegeben?

  14. Sehr verehrter Herr Grünbein,

    vielen Dank für Ihren erhellenden Beitrag in der SZ!
    Besser kann man den Riss, der durch unser Land geht, einfach nicht verdeutlichen. Besonders Ihre Bemerkungen zur „Einwanderung der Ostdeutschen in die Sozialsysteme des Westens“ und der „Marsch auf das Begrüßungsgeld“ haben mir gefallen – fehlte nur noch die Vorliebe der Affen für Bananen …

    Tut mir echt leid, dass sich der Suhrkamp-Verlag sofort von Ihnen distanzierte und alle Ihre Werke aus den Regalen entfernte (Ironie off). Hinter der Meinungsfreiheit verbirgt sich eben mitunter jede Form von „Gemeinheit“, wie Sie so richtig anmerkten, und „das Hetzvokabular kommt eindeutig von rechts“.

    Doch keine Angst – Linke lieben Opfergruppen, man wird Sie schon auffangen.

    Herzliche Grüße
    von einer treuen Leserin

  15. Diese Scheindiskussionen erinnern mich an „ideologisch“ aufgeladene Sitzungen bei der DFG, wenn es während meiner Postdoc-Zeit um Drittmittelprojekte ging. Ohne nüchterne Analyse, wer vermutlich die Gutachter sein würden und deren ideologischer Verortung hatte man nicht den Hauch einer Gewinnchance. Selbstverständlich musste man die Tonalität in der Diktion finden, auf die diese Leute stehen. Und – oh Wunder – später im Berufsleben in einem global agierenden Konzern – genau dasselbe in einer anderen Farbe. Beim Verteilen des Budgets das genau gleiche Procedere. Benutze Begriffe aus der jeweiligen White-List, vermeide solche aus der Black-List. Wenn zum Beispiel „Klimawandel“ auf der White-List ist: Breittreten – sonst meiden.
    UND – am Beispiel Grünbein wird das ganz deutlich – Scheindiskussionen sind wie Ferrari-Fahren: man muss von unten auf andere herabsehen – sonst verliert man.

    • das war zu ostzeiten der Parteitag, heute steht da Klimawandel usw……die Hanna Arendt sagte auf die Frage, was das schlimmste wärend der ns Zeit war, plötzlich war um mich ein leerer Raum und die anderen hatten eine einheitsmeinung….sinngemäss

  16. In Abwandlung eines Spruches könnte man da sagen: Realität ist das was stattfindet, während linke Spinner und all deren Apologeten sich ihre Welt bunt malen!
    Einen solchen Menschen der Gattung Kunst zuzurechnen entwertet diese ein weiteres Mal!

  17. Alleine der Satz, mit „rechten“ Positionen kann man allerdings allein dort auffallen, wo es nur „linke“ Positionen gibt, sagt alles und trifft den Nagel auf den Kopf! Leider lassen unser linken Götter keine anderen neben sich zu! Es wird noch nicht mal im Ansatz versucht, sich mit von der politicall correctness abweichenden Meinungen, FAIR auseinanderzusetzen! Man hält sich im linken Lager tatsächlich per se für die besseren Menschen!

  18. Wer hat eigentlich mal bestimmt, dass rechts der Mitte böse ist? Selbst nach dem zweiten Weltkrieg ist dieses „rechts der Mitte“ hauptsächlich konservativ und gut gewesen. Es wäre mal an der Zeit, diese verächtliche Schubladendenken zu reformieren. Insbesondere, wenn man sich klar macht, wer für diese Hetzjagd verantwortlich ist.

    • Wer soll denn reformieren? Die Politik? Die Medien? Die Erzieher in den Kitas und den Schulen? Die Profs an den Unis? Die haben doch gerade erst reformiert und die sind noch lange nicht am Ende. 30 Jahre hat’s gedauert, in denen sie Stück für Stück jegliches „konservatives Gedankengut“ für „bäh“ erklärten und 87% der Bevölkerung das Hirn so gewaschen haben, daß die kaum noch in der Lage sind, selbst zu denken. Selbst diejenigen, die für sich in Anspruch nahmen, die Freiheit, freies Denken und Selbstverantwortung hochzuhalten, sind diesem Brainwash anheimgefallen. Das sind ganz schlechte Karten um an dem Zeitgeist kurzfristig etwas ändern zu können.

      • Ich stimme Ihnen zu und glaube, daß diese inzwischen jahrzehntelange „Erziehung“ durch eine grüne Unionskanzlerin nochmals Auftrieb erhielt.
        Ironie der Geschichte.
        Vielleicht ist der „Widerspruchsgeist“ der meisten Ostdeutschen gerade deshalb so vital, weil uns die von Ihnen benannte Indoktrination aufgrund der Mauer erspart geblieben ist.

      • Da ist sogar recht viel dran. Man kann das an der Art der Aufarbeitung der Geschichte des letzten größeren deutschen Staates in seinen drei nachfolgenden politischen Gebilden sehen.

        – In der alten Bundesrepublik (Wessi-Land) waren die Deutschen die Bösen, weil sie die Nazis waren.

        Grundtenor: Die deutsche Nation ist grundsätzlich etwas schlechtes.

        – In der DDR (Ossi-Land) waren die Deutschen die Opfer der bösen Faschisten. Deutsche sind nicht böse, Nazis schon, aber nicht alle Deutsche waren Nazis. Daher sind die meisten Deutschen gut, ein paar Deutsche sind oder waren Nazis und demnach böse.

        Grundtenor: Die deutsche Nation ist nicht grundsätzlich etwas schlechtes. (Internationalismus aber auch nicht.)

        – Und letztlich im Ösi-Land gab es eine Kombination. Man war nämlich Opfer der Deutschen, die Nazis waren. Man selbst war aber nicht deutsch (und auch niemals gewesen) und von daher nicht Nazi, also war man gut.

        Grundtenor: Die österreichische Nation ist grundsätzlich etwas gutes. Mit einer deutschen Nation gleich welcher Interpretation oder Begriffsdeutung hat und hatte man niemals etwas zu tun.

        Diese Darstellung ist leicht überspitzt, historisch nicht bis ins Detail akkurat und nicht bierernst zu nehmen. 🙂

  19. Herr Mai, ihre Ausführungen sprechen mir aus der Seele und bringt die angesprochenen Probleme auf den Punkt. Danke!

  20. Ich mag Rechte nicht so besonders. Ich kann sie jedoch so ganz grundsätzlich irgendwo soweit verstehen, das ein Dialog möglich wird. Die Ursachen einer stark rechten, aber noch nicht radikalen Gesinnung liegen in einer tief biologisch verankerten Schutzkomponente: alles was fremd ist, könnte gefährlich sein. Um dem rechten Gedankengut in seinen ansätzen zu begegnen genügt für gewöhnlich der Gegenbeweis. Erst bei den extremen und radikalen wirds schwierig, aber auch dort kann man die Menschen oft noch erreichen, denn viele von ihnen fürchten, was sie eben nicht kennen. Dann verlieren die, die tatsächlich unbelehrbar sind, irgendwann den Nährboden und die rechte tendenz bleibt kontrollierbar. Jedes Kleinkind durchlebt die phase des ‚fremdelns‘. Kinder selbst können grausam gegen Außenseiter sein. Das ich kommt natürlicherweise beim gesunden Organismus zuerst. Verständlich, bis zu einem gewissen grad natürlich und sogar notwendig, denn nur wer für sich selbst sorgt, kann auch mit seinem Überschuss letztendlich zuverlässig andere unterstützen. Man muss allerdings aufpassen, lenken, lehren und diskutieren, damit diese Tendenzen nicht aus dem Ruder laufen. Was ich nicht verstehe, sind die extremen Linken. Was treibt die an? Selbsterhalt ist es schon mal nicht. Angst? Angst wovor? Höchstens vor dem Unrecht haben. Im Namen der Toleranz wird dieselbe mit Füßen getreten. Die demokratischen Mittel der Redefreiheit, des Demonstrationsrechts, der Freiheit werden nicht nur von ihnen, sondern sollen gefälligst von allen missbraucht werden, um einen Teil unserer Gesellschaft mundtot zu machen. Und zwar gerade den Teil, der nur durch offenen Diskurs davon abgehalten werden kann, sich in seine Ängste hineinzusteigern und zur Bedrohung zu werden. Dabei wird mit stuhrer Blindheit so massiv vorgegangen, das aus ursprünglich unbegründeten Ängsten reale Ängste werden. Menschen die die selben Schwächen haben wie wir werden durch eine völlig Maßlose und unsinnige ‚Willkommenskultur‘ zu Heiligen überhöht. Das sie nicht anders menschlich sein können als wir darf nicht angesprochen, darf nicht mal als existent angenommen werden. Ein Mensch der keine Konsequenz zu fürchten hat, wird etabliertes Verhalten nicht ändern. Ein Mensch bringt seinen Kulturkreis mit und lebt ihn egal wo er sich befindet. Wenn Integration nicht gefordert wird, kommt sie nicht von allein. Wer das bestreitet, schafft rechte Radikale, die ihre Angst nur zu oft bestätigt sehen. Die Argumente von den Linken frei Haus geliefert.

    • “ Um dem rechten Gedankengut in seinen Ansätzen zu begegnen genügt für gewöhnlich der Gegenbeweis.“
      Was verstehen Sie nun eigentlich unter „normalen“ rechtem (nicht extremen, nicht radikalen) Gedankengut?
      Die Angst vor Fremden?
      Viel zu kurz gesprungen; zusammengesetzte theoretische Betrachtung mit Hilfe ideologischer Bausteine.
      Ich bin konservativ, seit kurzem bin ich eine „Rechte“; ich habe keine Angst vor Fremden, ich befürchte nur die Veränderung unserer Gesellschaft und Werte durch eine unkontrollierte Einwanderung inkompatibler Religionsanhänger.
      Und nun bringen Sie bitte Ihren Gegenbeweis:
      Wird unser Land durch den Islam (und nur von dem muß ja, im Gegensatz zu allen anderen bei uns lebenden „Fremden“, scheinbar eine Integration EINGEFORDERT werden) bunter und weltoffener?
      Ich höre zu.

    • Ich zitiere Sie: „Ich mag Rechte nicht so besonders.“
      Ich zitiere Herrn Mai: „Es sind eben nicht dumpfe Ressentiments, Vorurteile, Neid- und Benachteiligungsgefühle, die Bürger bewegen, es sind auch nicht die Abgehängten und Denkschwachen, die zu den Matadoren eines rot-grünen Establishments mit schwarzer Kanzlerin auf Distanz gehen, sondern es sind Gutverdiener, Menschen, die im Berufsleben stehen, die Rechnen, Denken und Wahrnehmen können und sich deshalb um ihre, vor allem aber um die Zukunft ihrer Kinder sorgen. Übrigens, in Ost und West.“
      Wenn Sie Rechnen, Denken und Wahrnehmen können, sollten Sie Rechte nicht nur mögen sondern sich selbst – wie ich – als Recht bezeichnen.
      Seien Sie ehrlich zu sich selbst. Einer langen umwegbehafteten vernebelnden Erklärung bedarf es überhaupt nicht – sagen Sie geradeheraus, daß Sie eine Linke sind.
      Und ja, wir sind sehr besorgt um die Zukunft unserer Familie!

    • Das Problem besteht doch darin, dass BEGRÜNDETE Sorgen als irrationale Ängste diffamiert werden. Das alles hat nichts mit Rassismus oder mit Angst vor dem Fremden zu tun.

      Es gibt eben in diesem Land noch Menschen, die jenseits aller Ideologie eins und eins zusammenzählen können, die Entwicklungen beobachten und antizipieren können und die nicht irgendeinem Wunschdenken anhängen. Diese Menschen diffamiert man hierzulande seitens der Politik, der Medien und deren Erfüllungsgehilfen.

    • Das klingt alles ein wenig nach Küchenpsychologie.
      Was ist radikal, was extrem? Liegt zumeist im Auge des Betrachters.
      Mir fällt in letzter Zeit auf, dass wir mit Menschen, die in irgend einer Weise vom „gewohnten“ Verhalten abweichen, nicht mehr sehr gut umgehen können, sie instinktiv ablehen. Beispiele Trump, Putin, AfD.
      Zurück zu den Konservativen (Rechten). Das Argument Angst vor Fremden wird gerne bemüht, kann aber für die Mehrheit nur falsch sein. Bei den Konservativen handelt es sich häufig um gut verdienende, gebildete, weit gereiste Menschen, die häufig auch über jahrzehntelange Erfahrung mit fremden Kulturen verfügen. Genau diese Erfahrungen scheinen offensichtlich vielen Deutschen zu fehlen (Politiker, behütete junge Leute, All-inclusive-Reisende), anders läßt sich die Naivität kaum erklären.
      Mal darüber nachgedacht, dass wir eben wegen dieser Kenntnis heute warnend unsere Stimme erheben?

      • Ich mochte Rechte auch nie. Heute bin ich selbst ein „Rechter“ und das ist auch gut so.

      • Manche lernen doch….wenn auch noch zu wenige.

  21. Nix mit „linksliberaler Spiesserverein“, nichts liberales darin, nur maoistisches Mundverbieten. Kein Buch mehr von dem Verlag kaufen, stattdessen Tellkamp einfach so Geld geben. Handeln.

  22. Wer „sich selber“ weiterhin verkaufen will, darf kein falsches Wort sagen. Nicht jeder hat Tellkamps Mut. Menschen oder Künstler von „universalem Gewicht“ würden Tellkamps Verteidigung voranstellen. Das Mittelmaß gibt dem Mittelmaß recht. In Deutschland scheint das Mittelmaß ein Zuhause zu haben.

    • Wie schrieb doch Karl Kraus so treffend: „In Zeiten, in denen die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst (linke) Zwerge lange Schatten.“ In diesem Land gibt es unter den sogenannten Prominenten Unmengen linke Zwerge, wie Maas, eben Grünbein, Prechtlein,Augsteinchen etc.

  23. In dem SZ-Artikel hat Grünbein auch den Gedanken geäußert, in dem Wort Meinungsfreiheit stecke das Wort „gemein“.
    – Na klar, und in dem Wort Müllabfuhr steckt der Müller und die Müllerin und in dem Wort Gesangsverein steckt die SS. Ganz logisch!?
    (Grünbein ist von Haus aus Dichter, also ein Mann des Worts ok, mein lieber Scholli?! (::;$§$,::))

  24. >>an dem Experiment mit 80 Millionen Beteiligten<< Eher so um die 65 Millionen, wenn man allein von den Auchthonen ausgeht.

  25. Ist halt Gut- bzw Bessermenschen und Kosmopoliten gegen Bösmenschen und die dummen Provinzler. Am liebsten würde man denen auch noch das Wahlrecht entziehen.

  26. Der „edle Dichter“ wird herausgefordert und hinter der gefallenen Maske entdecken wir den eitlen Menschen, der mit allen Mitteln kämpft, damit seine kleinen Laster (Feigkeit, Arroganz) seinen Nimbus nicht zerstören.

  27. Herr Grünbein kenne ich nicht, und das ist gut so.
    Allerdings frage ich mich, wer braucht einen Lyriker…das normale Volk eher nicht, das hat andere Sorgen, und nicht zu wenige.

  28. Was Durs über Uwe sagt, sagt mehr über Durs als über Uwe!

    • Genau. Wie sagte Tucholsky: „Was ist der Unterschied zwischen einem intelligenten und einem dummen Menschen? Der Intelligente kann sich dumm stellen. Umgekehrt ist es schon komplizierter.“ Grünbeinchen hat das sehr gut demonstriert, zu seinem Nachteil.

  29. Die Jagd ist eröffnet – auf Tellkamp, wie einst auf Biermann. Bald wird man ihn ausweisen. -Die staatstreuen „sozialistischen“ Künstler, Arbeiter, Aktivisten – Kollektive werden ihren Klassenstandpunkt deutlich und mit allen Mitteln gegen ihn zum Ausdruck bringen, in ihren Reihen umhergehen, um Unterschriften einzusammeln im Sinne der Partei-und Staatsführung – und auch genau registrieren, wer sich dem verweigert.- Tellkamp wird seine Lesungen kaum noch ungestört fortführen können, ohne dass „Bluthunde“ auf jede seiner Äußerungen, auch in Nebensätzen, achten und diese sezieren.- Biermann hatte später das Sascha/ Stasi „Arschloch“ indentifiziert. Tellkamp hat jene jetzt schon enttarnt. – Das dumme für ihn, die neue „STASI“ bleibt weiter an der Macht.-
    Die Inquisition z.B. Spiegel ALMUT CIESCHINGER http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/uwe-tellkamp-im-faktencheck-wie-ein-schriftsteller-die-wirklichkeit-ausblendet-a-1198274.html hat schon die Argumente für die Staatsanwaltschaft zusammengestellt. Déjà-vu 1976 / 2018.
    Und der ÖRR-GEZ DLF hat mit HELMUT BÖTTIGER den nächsten AKTIVISTEN der Arbeiterklasse in Stellung gebracht:
    http://www.deutschlandfunk.de/tellkamp-gegen-suhrkamp-prekaere-trotz-und-bunkermentalitaet.691.de.html?dram:article_id=412874
    Weint um euer Land !

    • Was für ein Quark! Biermann wurde von Staats wegen zwangsausgebürgert, Tellkamp ist viel zu unbedeutend, als dass er ähnliches jemals befürchten müsste. Einzig der rauer gewordene Ton in der Gesellschaft wird ihm zusetzen. Also alle mal ’nen Gang zurückschalten. Oder soll -wie von Götz Kubitschek gewünscht- der Riss durch die Gesellschaft noch tiefer werden? Das erste Opfer könnte dann Tellkamp sein, der diesem Druck nicht gewachsen ist.

      • “ Oder soll -wie von Götz Kubitschek gewünscht- der Riss durch die Gesellschaft noch tiefer werden?“
        Wünscht er das tatsächlich?
        Oder ist er nicht vielmehr ein Mahner, der den Finger in die Wunde legt?
        Zumindest hat er den Riß in der Gesellschaft nicht verursacht; und allein über die wahren Verursacher in Politik, Bildung und Medien sollte man sich ernsthaft Gedanken machen.
        Das tumbe Volk ist trotz Erziehung nicht zu 100% willig?
        Nun, dann wenden wir das Prinzip „Teile und Herrsche“ an, mögen sie sich zerfleischen- umso ungestörter können wir regieren.
        Gauck hat es unverhohlen auf den Punkt gebraucht:
        Hell- und Dunkeldeutschland.

      • CEVIN, Sie sehen selbst, dass eine Reihe der Leser-die über den Tellerrand hinausschauen- hier die METAPHER, oder nennen Sie es einfach das PUZZLE- Bild verstanden haben, das man nach wenigen Puzzlestücken, falls der „Blick“ nicht eingetrübt ist, sofort erkennt. TELLKAMP wird und kann nicht ausgewiesen werden- weiß doch jeder.
        Im Gegensatz zu damals – ich habe Biermann dort im Westfernsehen gesehen- gibt es heute nur wenige Mutige, die hier Position beziehen wollen. Andere, aus Angst vor den „Schlägern“ der ANTIFA, die gern als Religionspolizei, wohlwollend und geduldet agieren. Zudem Selbstdisziplinierung aus opportunistischen und ökonomischen Gründen.-
        Nein, das ist nicht nur eine Randdebatte, sie ist existentiell. Aber wahrscheinlich kommt die Erkenntnis und Ihre eigene viel später. Und die Verantwortlichen und Mitläufer haben sich dann längst vom Acker gemacht. Sie dürfen Elend anrichten, ohne jemals zur Verantwortung gezogen zu werden. – Ich kenne die Wendehälse- in jeder Zeitung haben SIE sich damals später entschuldigt.- Und sogar der Schriftstellerverband.
        Gibt es den denn noch?- Wahrscheinlich haben die sich schon selbst abgeschafft.- Früher waren es gerade Schriftsteller und Künstler, die als kritische Sensoren in der Gesellschaft fungierten, und deshalb besonders im Fokus des Politisch- Ideologischen- Medialen- Machtkomplexes standen und jetzt stehen.
        P.S. Falls Sie die Metapher und die Gänsefüßchen in meinem Text nicht richtig verstanden haben – dann tut es mir aufrichtig leid.

    • Schade, da hätte ich gern mal rein geschaut. Aber der „Lügel“ blockt einen, wenn man einen Adblocker aktiviert hat.
      Und da ich nicht zu deren Einkommen beitragen möchte, sehe ich mir die Seite auch nicht an.

    • Den Spiegel wird man sich sowieso besser schenken.

      Das Allerschönste ist: man braucht die Groß-Meinungsmacher gar nicht mehr, man kann sich den ganzen Disput ja kostenlos im Netz ansehen: – Empfehle ich sehr!
      Ach Gott, der Helmut Böttiger – früher hat er in der Stuttgarter Zeitung verworrene Artikel über Hegel geschrieben und in der FR den Postzügen nachgetrauert, die von Stuttgart nach Frankfurt fuhren, nachts, als die einer Streichung zum Opfer fielen. Da hat er keiner Seele was zuleide getan. Ein netter junger Journalist!
      Tempi passati offenbar, wenn ich die DLF-Überschrift richtig deute.
      (Mir sinkt sosehr das Herz, dass ich mich jetzt nicht mal dazu aufraffen kann, das anzuhören. Prekäre Trotz- und Bunkermentalität?! Tellkamp gegen Suhrkamp – war das nicht andersrum? – Sei’s drum?!

      Am dollsten fand ich Grünbein, wo er die Kauder-Legende verbreiten half, durch die Zuzüger werde keinem etwas weggenommen, weil schließlich, so Grünbein, die Gelder für die Zuzüger und die für die Rente in ganz verschiedenen Töpfen zu stehen kämen.
      Man wird sagen dürfen: Durs Grünbein ist in Haushaltsdingen wirklich vollkommen unbeleckt. – Ein kompletter Träumer. Und genau der hat jetzt die größte Resonanz nach dem Dresdner Streitgespräch und erfährt überall Zustimmung und bekommt die ganzen Seiten für seine Meinung in der ZEIT und in der SZ und soweiter.

      Das alles ist sehr interessant, muss ich sagen! Ich staune und staune.

  30. Vom armen Poeten zu DDR-Zeiten, zum Lyriker für Gläubige in seiner Fan-Gemeinde. Das scheint diesem Herrn Grünbein zu Kopfe gestiegen zu sein. Viel zu viele Worte um diesen unbedeutenden Herrn der Zeitgeschichte dieser Tage! Mögen seine Anhänger der Linksszene seinem Wortsalat, was so Lyriker unter Lyrik verstehen, mit Andacht lauschen und ihr höheres Selbt im inhaltsleeren Schwachsinn seines selbst gebastelten „Hexameters“ erkennen. – Meinetwegen!

  31. Von Links wird oft gefordert, die Rechten argumentativ zu entlarven. Bei dem linken Lyriker Durs Grünbein ist das jetzt gelungen: als Selbstentlarvung: Sein Kniefall vor dem links-grünen Mainstream entlarvt einen eitlen Pfau.
    Und gerade noch rechtzeitig hat der verstorbene Fritz J. Raddatz auch zu einer fachlichen Entlarvung dieses Lyrikers beigetragen: „ Durs Grünbein – die dichtende Lufnummer“. Schon vor zwei Jahren zeigte sich Ernst Osterkamp in seiner FAZ-Rezension „Das Jahr in der Milchschaumbucht“ fassungslos über die „marktgerechte Hurtigkeit, die man von diesem Dichter mittlerweile leider gewohnt ist“https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article108711083/Durs-Gruenbein-die-dichtende-Luftnummer.html
    Schon Karl Kraus wusste: Steht die Sonne tief, werfen auch Zwerge lange Schatten.

  32. Der Dichter Durs Grünbein wollte in der Diskussion seine Weltläufigkeit zeigen, indem er auf seine wechselnden Lebensorte hinwies. Aber Salon-Tourismus verhindert eher ein kulturelles Verstehen, als es durch solche Art des Rosinenpickens befördert würde. Der Dichter demonstrierte diese Erkenntnis wider Willen. Seine vermeintliche Weltläufigkeit mündete eher im Leeren und in einem Anflug von Verachtung gegenüber den lokal Gebundenen, als dass sie irgendeine Art besonderer Einsicht und Erkenntnis offenbart hätte. Mit fiel besonders seine Argumentationsweise auf, Themen jeweils zu isolieren und sie nacheinander abzuhandeln, ohne jeweils eine Gesamtsicht oder Zusammenfassung zu versuchen und ihrem inneren Zusammenhang nachzuspüren. Ein Streiter für die Meinungsfreiheit ist der Dichter und System-Denker Durs Grünbein jedenfalls nicht. Warum sollte er auch, dessen Aufmerksamkeit die weitgehende Meinungsgleichschaltung und alle Zensurbestrebungen völlig entgangen zu sein scheinen? Schließlich unterliegen seine Produktionen und Eingebungen ja auch keiner Kontrolle.

    • Ach, die urbane Weltläufigkeit, der sich smart gebende Kosmopolitismus des Herrn Grünbein … Ich weiß, daß es gemein ist ad hominem auszuteilen, aber wenn dieser homo seinen eigenen erhabenen Ansprüchen nicht genügt, dann fordert er solche Schläge unter die Gürtellinie heraus: echte Kosmopoliten tragen zum Anzug NIEMALS Socken, so daß ihre haarigen Waden immer wieder aufblitzen.

      Wer diese, mag sein oberflächlich – äußerlichen, Gebote der Höflichkeit mißachtet, hat wenig Anlaß sich als jener kultivierte Herr von Rang zu geben, der zu sein er so pomadig vorgibt.

      Die Schäbigkeit sitzt bei Herrn Grünbein sowohl innen als auch außen.

      • Trefflich, Frau Abromeit! Die Regel „Never wear brown after six“ kennt dieser intellektuelle Hochstapler ebenfalls nicht.

      • „Intellektuell“ ist ja schon mehr als übertrieben. Aber ich lese das mal ironisch.

      • So sieht es aus, werte Sibylle. Kann ich als echter Weltbürger bestätigen.

  33. Ich möchte mich nochmals bei Herrn Tellkamp für seinen Mut bedanken und hoffe daß die Strategie des Verschweigens hier nicht länger greift. 2016 hat Jörg Bernig in seiner Kamenzer Rede Merkel scharf angegriffen, leider war damals das Interesse nicht bundesweit und anhaltend. Hier mit Uwe Tellkamp wird das hoffentlich nicht so leicht gelingen.

  34. Seien Sie nicht so streng, mit Tellkamp. Die Richtung stimmte und es ist nicht jedem in die Wiege gelegt vor so vielen Menschen (1.000?) zu streiten, mit unfair spielenden Gegnern, die die Werte verraten, die sie vorgeben zu verteidigen.

    • Dann schicken wir Sie einfach als nächsten in die Arena, denn wir werden noch viele brauchen, die ihren Mund öffentlich aufmachen!
      Tellkamp hat es so gut gemacht, wie er konnte in diesem Deutschland im Jahre 2018. Es war so spürbar, dass er wusste, um was es nicht nur für ihn ging. Und dass es überaus anstrengend für ihn war, war gut zu erkennen.
      Und er hat es dennoch gemacht. Toll.

    • Ja ganz harte Welt. Wie wäre es, wenn sie mal versuchen würden, die Mittel für ihre Forschung privat einzutreiben? Dann könnten sie sich den Stress mit der dfg sparen. Und ihre Forschung hat sicherlich so viel Relevanz, daß das für Sie ein leichtes sein sollte, oder?

  35. Grünbein ist ein Anywhere in folio, der sich naserümpfend in einer schon unanständigen Weise über die Somewheres mokiert.

    Ähnliche Gefühle müssen Angehörige des französischen Königshofs in den 1780er Jahren gehabt haben, wenn sie sich auf dem Weg von Schloss zu Schloss durch Slumquartiere bewegen mussten – und dabei mit schlecht riechendem, verkrüppeltem und in Lumpen gekleidetem Pöbel in Berührung kamen.

    Wir wissen ja, wie das ausging …

  36. „Es sind eben nicht dumpfe Ressentiments, Vorurteile, Neid- und Benachteiligungsgefühle, die Bürger bewegen, es sind auch nicht die Abgehängten und Denkschwachen, die zu den Matadoren eines rot-grünen Establishments mit schwarzer Kanzlerin auf Distanz gehen, sondern es sind Gutverdiener, Menschen, die im Berufsleben stehen, die Rechnen, Denken und Wahrnehmen können und sich deshalb um ihre, vor allem aber um die Zukunft ihrer Kinder sorgen. Übrigens, in Ost und West.“

    Für diesen Satz ein herzliches Dankeschön… aus Köln!

    • Na fein! Dann ist mit euch Wessis ja noch nicht alles verloren!

  37. Großartiger Artikel.
    Aber wie immer fragt mich mein Mann, dem ich das Interessanteste aus den Online-Medien vorlese, „wo erschienen?“. Ja wo schon, auf TE und damit nur einem relativ kleinen Leserkreis bekannt. Deshalb, liebe TE-Leser, bitte teilen, weiterleiten, verbreiten, Abos verschenken. Meine Angst, als Rechte zu gelten, wird von Tag zu Tag kleiner, denn wie Klaus-Rüdiger Mai schreibt, „ Mit „rechten Positionen“ kann man allerdings allein dort auffallen, wo es nur „linke Positionen“ gibt“.

    • Fürchten Sie sich nicht. Die sogenannte „Rechte“ ist immer (!) als Exzellenz, als das Beste vom Besten definiert. Logisch und unangreifbar.

      Unsere Gegner sind chancenlos. Daher die Gewalt gegen uns, in Ermangelung überzeugender und wahrer Argumente.

      Sie müssen nur klug fragen.

      „Nicht die Dinge selbst, sondern die Meinungen über die Dinge beunruhigen die Menschen. […]“ (Epiktet)

      • „Die sogenannte „Rechte“ ist immer (!) als Exzellenz, als das Beste vom Besten definiert. Logisch und unangreifbar.“ Kenne ich so ähnlich noch von früher: „Die Partei hat immer recht“ oder „Der Sozialismus siegt, weil er wahr ist“. Daran geglaubt haben nur die, mit denen sowieso keiner spielen wollte. Hatte sich 1990 dann erledigt.

      • Genau – nur, dass das, was sie kennen, links war.
        Und es eben jetzt auch wieder ist.

        Ich frage mich, weshalb die sich mit konservativen Meinungen so schwer tun. So ganz „souverän“ ist das ja nicht.

      • So ist es. Wenn die Argumente hätten, oder auch nur wüssten was sie falsch machen, müssten wir uns fürchten.
        Aber in ihrer „maaslosen“ Arroganz glauben sie, die Wahrheit gepachtet zu haben. Und weil sie Jahrzehntelang keinen Widerspruch bekamen, haben sie das argumentieren verlernt und glauben immer noch, ihre teils schamlosen Lügen,. würden von niemanden bemerkt.

    • Meine Angst als Rechter zu gelten war noch nie vorhanden. Ich sage das ganz offen und wem das nicht passt, der kann verschwinden und sich sonst wohin trollen.
      Diejenigen, welche jetzt am lautesten schreien, werden später, wenn wieder die Realität Einzug gehalten hat, auch jene sein, die sowieso schon immer dieser Meinung gewesen sind.
      Ich habe mir die Leute gut gemerkt, die so reagiert haben. Die sind für mich erledigt, für alle Zeiten.
      Rechts ist eine völlig normale und legitime politische Richtung. Ich lasse mir nicht von denen einreden, dem wäre nicht so.

      • Kann man es wie folgt verorten:
        Links schlägt das Herz, wir befinden über etwas, indem wir empfinden, das Herz schlägt für eine Sache oder für einen Menschen.
        Rechts wäre der Verstand angesiedelt, es soll richtig sein, Ansprüchen an Wahrheit genügen, Recht sich daraus ableiten.
        Konservativ ist die Entscheidung und zwar nicht über den Ausnahmezustand, Herr Mai, sondern die für etwas, bestenfalls Regeln, ein Ethos usw.
        Man wird feststellen, dass im Prinzip Alle diese drei Merkmale für sich beanspruchen können.
        Wir sind also alle gleich und unterscheiden uns nur durch die Schlüsse, die wir aus unseren Annahmen ziehen.
        Ich möchte keinem Rechten unterstellen müssen, dass er „kein Herz“ hätte…oder nicht denken wolle… oder kein Ethos hätte…

    • Hallo Frau Graf,
      Sie sprechen mir aus dem Herzen. Ja, machen wir TE, Achse u.a. bekannter! Wann und wo es nur geht. So können wir viel verändern. Es gibt genug intelligente Menschen, die langsam aber sicher Zweifel bekommen, was die Zukunft unseres Landes und unserer Kinder u. Enkeln angeht. Sie brauchen nur noch eine kompetente Analyse um den Seitenwechsel zu vollziehen. (Von den MSM u. dem Regierungsfernsehen ist nix zu erwarten, im Gegenteil, wie wir hier alle gut wissen).

  38. Dresden ist DIE deutsche Metropole der Meinungsfreiheit!
    Sehnsüchtig blicke ich als „Wessi“ gen Osten, wenn ich an den emensen Sicherheitsaufwand bei einigen friedlichen „Merkel muss weg“-Demonstranten z.B. in Hamburg denke.

    • Geht mir als Kölner genauso! Was für Blamagen wir uns hier allein seit Silvester anschauen mussten:
      *Erdogan Demo mit 40-50.000 Anhängern
      *Kurden Demo mit 20-30.000 Anhängern
      *Demo gegen den AfD Parteitag… und last but not least:
      *Demo Moslems gegen IS – Beteiligung weniger als 100 Moslems:
      Ohne verdi und Co wäre diese Grüppchen gar nicht als Demo zu erkennen gewesen…
      https://www.welt.de/politik/deutschland/article165650604/Endlich-hoert-uns-jemand-Islam-ist-fuer-mich-Frieden.html

    • Ich bin Dresdner und lebe in Norwegen, liebe Svenja. Einen Tropfen Wermut muss ich Ihnen dennoch einschenken. Die sächsischen Ministerien sind vollkommen SED- und Stasiverseucht. Eine ehemalige Folterknechtin des DDR-Frauenzuchthauses Hoheneck (bitte googlen) schaltet und waltet dort und wird geschützt.

  39. Menschen verwechseln oft Angst mit Feigheit. Berechtigte Angst ist kein Ausdruck von Feigheit. Sich da nicht „gerade“ zu machen wo es Charakter brauch, nicht einmal viel Mut, es nicht zu tun weil es so schön bequem ist – DAS ist Feigheit. Feigheit die kleine Schwester der Niedertracht. Was Herr Grünbein ist wird er selber wissen…

  40. Sehr geehrter Herr Mai,

    ich übermittle Ihnen auf diesem Wege meine Hochachtung. Ihr Beitrag hier in der Angelegenheit und ihre Presseerklärung, in der Sie die beabsichtigte Zusammenarbeit mit dem Suhrkamp-Verlag stornieren, ist ein Manifest für die Meinungsfreiheit.

    Ich würde mich freuen, Sie als Autor hier bei TE weiterhin lesen zu dürfen und wünsche Ihnen, dass Sie einen geeigneten Verlag finden, um zu publizieren. Ich denke, Sie müssen gar nicht allzu weit gehen.

    Alles Gute Ihnen! Bleiben Sie unserer Sache treu.

  41. „Was weiß Grünbein von den Nöten der Bürger in diesem Land …“
    Also bitte, wie soll ausgerechnet er davon wissen, wo doch offensichtlich ein erheblicher Teil salonlinker Medien samt abhängiger Politiker den 3 mainstreammedialen Tugenden frönt: Nichts hören, nichts sehen, nichts …

    • Ich will hoffen ,dass all die “ Grünbeins “ uns weiter mit ihren wahren Gesinnungen
      bekannt machen , denn nur dann kann man sie richtig einschätzen .

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