In den 70er Jahren zeigte mein Erdkundelehrer unserer Klasse ein weltbekanntes Foto: Die Erde als wunderschöne Murmel aufgenommen während der Apollo-8-Mission 1968.
Dieses Bild „Earthrise“ nutzte der Lehrer kurzerhand für eine „erdkundliche“ politische Propaganda: „Könnt ihr auf der Erde irgendwelche Staatsgrenzen erkennen?“ – „Nein!“ „Deshalb geht unsere Erde auf eine allumfassende Weltregierung zu, wo dann endlich die globalen Probleme wie Krieg, Armut und Umweltzerstörung gemeinsam gelöst werden können. Die UN ist der erste kleine Schritt in diese notwendige Richtung.“
Damals war ich als Kind angetan von der Weltsicht meines Lehrer, die ja sogar noch „faktenbasiert“ mit einem Foto unterlegt war.
Heute frage ich mich allerdings, warum ausgerechnet ein weltweites Staatsmonopol für kreative und zukunftsweisende Politik stehen soll. Und damit bin ich schon mitten drin im Thema.
Erstens: Ich liebe Nationalstaaten, weil ich ein Liberaler bin.
Freiheit, Wettbewerb und Vielfalt – das liegt mir als Liberalem am Herzen. Darum gut, dass es in Europa viele unterschiedliche Staaten und Nationen gibt. Was für ein fruchtbarer Wettbewerb an Regierungen und situationsangepassen Lösungswegen.
Zudem steigert die Vielzahl an Staaten im Extremfall die Optionen, innerhalb von Europa auswandern zu können, falls einem die Politik im eigenen Land über lange Zeit fundamental nicht passen sollte.
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Zweitens: Ich liebe Nationalstaaten, weil ich ein Konservativer bin.
Der Konservative will „bewahren“. Ein Konservativer ist also erst dann bereit, eine Neuerung zu implementieren, wenn begründet absehbar ist, dass die Neuerung mehr Nutzen als Schaden bringt.
Wenn in den Nationalstaaten die Sozialsysteme, der Grenzschutz, die Bürgernähe, die Demokratie besser funktionieren als in dem Übernationalstaat EU, warum sollte ich dann meinen Nationalstaat aufgeben? Ich tausche ja auch nicht freiwillig einen Mercedes gegen einen Dacia ein.
Immer mehr Bürger in ganz Europa erkennen, dass wir zum Beispiel mit dem übernationalen Euro gegenüber den alten wirtschaftsangepassten Währungen einen höchst klapprigen Dacia erhalten haben, der vielleicht nach Corona schon wieder ernsthafte Probleme haben wird, durch den TÜV zu kommen.
Der EU-Dammbruch
Aber bitte „keine Experimente“, wie es die „alte Rechte“ fortschrittlich auf den Punkt gebracht hatte: „Keine Experimente“ mit unausgegorenen International-Utopien, die sich schon bei dem zweiten Schritt ihrer Realisierung als politische Torheiten entlarven.
Drittens: Ich liebe Nationalstaaten, weil ich für klare Verantwortungsstrukturen bin.
Wenn ich in Deutschland die Politik nicht mag, dann weiß ich sehr genau, wen ich bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr wähle. Wenn ich mit der EU-Politik unzufrieden bin, dann kann ich nur schwammig vermuten, wo die Verantwortlichkeit liegt: Bei einigen der 27 Staatspräsidenten, bei der Kommission, bei der EZB-Notenpresse, im EU-Parlament oder im EU-Rat oder doch bei irgendwelchen Hinterzimmerkungeleien?
Bei einem konvergent-divergenten Konglomerat von 500 Millionen Menschen können die demokratischen Sonntagsreden schneller als gedacht im autoritären Staats-Bürokratismus (ver)enden. Nicht nur in der Coronakrise hat sich das Prinzip der klaren ländernahen Verantwortungsstrukturen zum wiederholten Male bewährt.
Aus diesen drei Gründen sollte die EU unbedingt ein Zusammenschluss kleinerer souveräner Staaten bleiben oder wieder werden. Das war ihr Erfolgsrezept. Und damit könnte die EU auch in Zukunft wieder zum Erfolgsmodell werden.
Mehr Macht für den Bund und Europa: Der fatale Drang nach den großen Lösungen
Das Friedensprojekt Europa droht zu zerbrechen, wenn die Staaten sich nicht gegenseitig in ihrer Souveränität und Andersartigkeit respektieren.
Wir brauchen mehr Europa.
Ja. Aber weniger ist mehr!
Weniger Staaten sollen übergriffig in die Souveränität der anderen Staaten hineinreden und über sie bestimmen wollen.
Weniger Zentralismus, damit die vielen großartigen Nationen Europas in Subsidiarität ihre eigenen Kräfte entfalten können.
Weniger moralinsauere Phrasen von einer angeblichen „Wertegemeinschaft“, mit denen Politiker vorschnell Sachfragen moralisieren, statt nüchtern nach Minimallösungen zu suchen, die allen souveränen Partnern gerecht werden.
Die jetzige dysfunktionale Schuldenhaftungs-EU ist ein guter Beleg dafür: Der weltoffene Nationalstaat ist immer noch der bei weitem beste Ordnungsrahmen für eine größere historisch gewachsene Gemeinschaft.
Anekdotische, meine Anmerkungen:
Der Bremsweg des großen Tankers -des Superstaats – ist sehr, sehr lang: Sprich, falsche Entscheidungen führen dann zu maximalen Risiken, im Extremfall zur totalen Katastrophe.
Ein Hoch auf die kleine Einheit und den freien partnerschaftlichen Wettbewerb um die beste(n) Lösung(en).
Ein Hoch auf die Freiheitlich Demokratische Grundordnung, die den Staat auf die Setzung des Rahmens beschränkt.
Ohne Grenzen wäre nie auch nur eine Zelle entstanden. Semi-permeabel, halbdurchlässig, heißt das Zauberwort.
Grenzen bringen sowohl Einschränkung als auch Freiheit. Sie erst ermöglichen eine Zuordnung und das Tragen von Verantwortung.
Das Bekräftigung, eine Rückkehr zum Subsidiaritätsprinzip ist die Antwort auf totalitäre Bestrebungen.
Die Familie ist nicht, wie derzeit immer öfter zu lesen, ein sozialistisches Modell, sondern Subsidiarität in Reinkultur. Zuordnung und Tragen von Verantwortung über den Zyklus von Generationen hinweg.
Letzte Bemerkung: Wie befürchtet und jetzt auch explizit in einem Beitrag bei Tichys Einblick zu lesen, wird der/das Coronavirus als Blaupause für die Protektion totalitärer Denkmodell verstanden und – leider Gottes ist das zu erwarten – auch genutzt.
Herr Zorn hängt einem nie bezweckten Konzept der EU an. Die aus den Verträgen entstandenen Institutionen sind nicht auf einen späteren rechtsstaatlichen Bundesstaat, sondern auf einen sozialistischen Zentralstaat ausgelegt. Die EU-Institutionen und die rot-grünen Fanatiker fördern die Auflösung der Nationalstaaten durch die anhaltende Massenimmigration. Aus der Klammer der gemeinsamen Sprache wird ein Sprachengemisch der Immigranten und Autochthonen, das eine kulturelle Identität auslöschen wird.
Das allerdings unter Inkaufnahme späterer sozialer und religiöser Konflikte.
Der zweite Fehler im rot-günen Konzept ist der Euro. Mitterand bezeichnete die DM als eine wirtschaftspolitische Atombombe. Mit dem Euro hat er sie posthum bekommen.
Die spannende Frage ist also: was wird aus der EU nach dem unweigerlichen Niedergang Deutschlands?
„Deshalb geht unsere Erde auf eine allumfassende Weltregierung zu, wo dann endlich die globalen Probleme wie Krieg, Armut und Umweltzerstörung gemeinsam gelöst werden können. Die UN ist der erste kleine Schritt in diese notwendige Richtung.“ — genau mit dieser Meinung bin ich auch aufgewachsen – und denke immer noch, dass eine Welt, in der das funktioniert, gut wäre — aber die EU hat mir gezeigt, dass es (jedenfalls noch) nicht funktionieren kann.
Eine „höhere Ebene“ führt automatisch dazu, dass es noch eine Schicht Politiker gibt, die noch weiter weg von der Bevölkerung sind.
Und weil die EU und ähnliche Bündnisse von Politikern und nicht von der Bevölkerung, sondern von den Politkern konstruiert werden, kann dabei nur etwas rauskommen, das den Politikern noch mehr und der Bevölkerung noch weniger Macht gibt.
Ausserdem fällt die Möglichkeit weg, vor einem Diktator zu fliehen — wenn Hitler 2.0 oder Honecker 2.0 nach Deutschland kommen, kann man in ein Nachbarland entkommen. Wenn Hitler 2.0 oder Honecker 2.0 die Weltregierung übernehmen, haben ihre Gegner keine Möglichkeit mehr, sich in Sicherheit zu bringen.
Eine positive Weltregierung kann, wenn überhaupt, höchstens nach dem Schweizer Modell funktionieren: Direkte Demokratie und die meisten Entscheidungen liegen weiter bei den Gemeinden, die nächsten bei dem Kanton, nur die wenigsten beim Bund und dann noch weniger bei der Weltregierung.
Die Schweiz zeigt, dass das, was für Zürich und Genf richtig ist, für ein Bergdorf noch lange nicht richtig ist und umgekehrt — noch extremer wird es, wenn Gesetze gleichzeitig New York, Shanghai und ein afrikanisches Dorf treffen. Auf dieser Ebene darf es nur wenige Entscheidungen geben.
Ich finde Ihren Artikel zur Diskussion Nationalstaat versus EU sehr interessant und auch anregend: Sie sollten aber schon beschreiben, was ein Nationalstaat ist. Die Idee des Nationalstaates wurde überall in Europa wirklich erst im 19. Jh. die wichtigste staatstheoretische Strömung auch wenn die Idee viel älter ist.
Ich verkürze jetzt extrem, aber alle Menschen gleicher Sprache (und Kultur) wollten in einem gemeinsamen Staat leben. In vielen Teilen Europas stellte dies eine gewaltige Herausforderung an die herrschenden Verhältnisse dar: in Italien und Deutschland entstanden erfolgreiche Vereinigungsprozesse. Östlich dieser beiden Länder gab es quasi nur Österreich(-Ungarn) und Russland: die hatten als Vielvölkerstaaten ein gegenteiliges Problem. Viele kleine Völker verlangten jetzt ihre Unabhängigkeit. Dann gab es ja auch noch „überschneidende“ Gesichtspunkte: zum Beispiel schickte Deutsch-Österreich ganz selbstverständlich auch ihre Abgeordnete zur deutschen Nationalversammlung (Stichwort: Großdeutschland, hatte noch nichts mit Hitler zu tun!) in die Paulskirche in Frankfurt.
Zusammenfassend muss man leider auch feststellen, dass diese Nationalstaatsbewegung auch Grund für viele Kriege und Zwistigkeiten war UND ist. Zweifellos gibt es auch ganz praktische Vorteile eines klassischen Nationalstaates: man spricht dieselbe Sprache. Das hört sich banal an, ist aber nicht unwichtig zur gemeinsamen Mentalitäts- und Staatsbildung. Ein gemeinsamer Staat ist – wie man heutzutage wieder schmerzhaft erfahren muss – eine Schicksalsgemeinschaft. Man kann nicht jede x-beliebige Völkerschaft zusammen in einen Staat stecken! Ich habe ein ambivalentes Verhältnis zur Nationalstaatsidee in Europa: Vor- und Nachteile habe ich schon kurz beschrieben. Obwohl heutzutage die meisten Staaten Europas klassische Nationalstaaten sind ( besser wohl waren: durch die erhebliche Einwanderung), gibt es auch noch anachronistische „Erscheinungen“: Schweiz, Belgien, die ganzen Kleinstaaten aber auch natürlich Österreich. Eines der Hauptprobleme bei dieser Staatstheorie sind die in fast allen Kontinentaleuropäischen Ländern vorhandenen nationalen Minderheiten im eigenen Land oder die eigenen Minderheiten im Nachbarland. Ohne allgemeine europäische Autonomiebestimmungen sehe ich leider schwarz für unsere Zukunft. Auch da gilt: jede Ideologie findet ihren Grenzen in der Realität.
Sie haben vollkommen Recht, aber ich wollte den Artikel nicht überfrachten. Die spannende Frage, was ein Nationalstaat kennzeichnet – inwiefern er eine gleiche Sprache braucht, kompatible Religionen und Weltanschauungen und eine einigermaßen ähnliche Wirtschaftskraft – bräuchte wohl doch dann mindestens einen eigenen Artikel.
Danke für Ihre Reaktion auf meinen kleinen Beitrag: gemeinsame Sprache (Kultur) war zumindest zu Beginn dieser Bewegung schon das tragende Element. Eben gerade im Gegensatz zur religiösen Identität. Diese war zwar immer noch stark, aber nicht mehr entscheidend. Das nationale Moment überwog in so vielen unterschiedlichsten Gesellschaften Europas (von Albanien bis Deutschland). Aber natürlich hatte auch diese Nationalstaatsidee eine Entwicklung: von der gemeinsamen Kultur kamen so manche zu einer einzigen Rasse (was dies beim Menschen auch immer sein sollte) im eigenen Land. Das war dann der theoretische Unterbau für die Katastrophe des Dritten Reiches. Jede Ideologie kann schnell die Beziehung zur vorhandenen jahrhundertealten Realität verlieren und im Wahnsinn enden!
Wie es manchmal in der Geschichte passiert: Die EU wird an ihren „Erfolgen“ zugrundegehen.
Man kann auch sagen: sie übernimmt sich. Inkompetenz und Ineffizienz lassen sich eine Weile kaschieren und überpielen. So werden z.B. im Gefolge von „Corona“ unvorstellbare Summen – nicht erwirtschaftet, sondern schuldenfinanziert – verteilt.
Jeder weiß, daß diese Schulden nie zurückgezahlt werden. Wie wird man sie los? Zunächst geht es ganz munter weiter. Nullzinsen sind leicht zu bedienen, und die Tilgung wird so weit gestreckt, daß bis dahin sowieso keiner mehr daran glaubt. Aber irgendwann ist die Kreditwürdigkeit dahin, dann kriegen die möglichen Gläubiger kalte Füße.
Um neue Schulden machen zu können (und anders ist z.B. der Sozialstaat nicht zu halten, der zum volkswirtschaftlichen Ruin führt wie sonst nur Kriege), müssen die alten verschwinden. Das geht langsam mittels Inflation und mit einem Streich per Währungsreform.
Gute Zäune machen gute Nachbarn.
Einfache Wahrheiten aus der Realtät des Zusammenmlebens sind oft am treffendsten.
Dies können Viele meist oft eher Praxisfemde nicht gebrauchen. Da würde dann ja z.B. die ganzen, etliche „Forschung“ bezüglichj zusammenleben wegfallen.
Was wäre z.B. wenn die Steuer vorgaben so geändert worden wären, daß eine Steuererklärung Tatsächlich auf einen Bierdeckel paßt?
Wie Viele die sich z.B. nur damit beschäftigen neue Vorschriften zu „entwickeln“ und dann für jede neue weitere, weil sich in der Praxis reausstellt, daß die Neue Vorschrift ohne weitere Vorschrift wieder nicht der Realität ganz gerecht wird. Wie viele z.B. Steuerberater oder Leute die Steuerspar“modelle“ austüfteln könnten damit kein richtig gutes Geld mehr machen?
Wie viele Verwaltungskräfte würden da überflüssig? Die müßten ja eventuell dann in Priatfirmen, die eventuell etwas herstellen produktiv arbeiten. Die Firmen würden ja doch wohl meist nicht wenig aufwand einsparen und würden dadurch wirtschaftlicher, könnten die Verkaufspreise herabsetzen und wären in Folge wettbewerbsfähiger? Müßten in Folge vielleicht auch nicht mehr so viel in Werbung invesstieren? Wieder frei werdende „hochqualifizierte“?
Ich gehe inzwischen sogar soweit, daß jeder der derzeitigen Nationalstaaten (weltweit) durch Aufteilung „friedlicher“ im Inneren würde !
Dann könnten die Sunniten ohne Beeinträchtigungen durch die Schiiten, die Sozialisten ohne die Kapitalisten, usw. usf.
Ein zum Thema des Beitrages Herrn Zorns passendes Fundstück aus dem Netz:
„Der Populismus ist der Schrei der Völker, die nicht sterben wollen.“
Großer Satz! Er stammt von Philippe de Villiers.
„Villiers will in seinem Buch aufzeigen, ‚dass das heutige Europa, ohne Körper, ohne Kopf, ohne Wurzeln, ohne Grenzen, keine falsche Umsetzung darstellt. Die geöffneten Archive liefern den Beweis: Das dekonstruktive Gen, das die Europäische Union unterhöhlt, befand sich in der DNA der ´Gründerväter
. Das Programm war von Anfang an festgelegt. Sie wussten, was sie taten und was sie wollten: eine gehirnlose Governance, um sich auf einen globalen Massenmarkt zuzubewegen. Wir sind weit entfernt von einem unabhängigen Europa.'
einzusetzen, antwortete er: ‚Nein, ich gebe keine Anweisungen, ich schlage Alarm. Ich schlage und schlage Alarm. Bevor der Muezzin kommt. Der Populismus ist der Schrei der Völker, die nicht sterben wollen.'“Auf die Fangfrage (Anm.: des Interviewers), ob sein Buch ein Mittel sei, um sich für ´populistische Parteien
+++++++++++++++
Philippe de Villiers (* 25. März 1949 in Boulogne (Vendée) als Vicomte Philippe le Jolis de Villiers de Saintignon) ist ein französischer Politiker, ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments und Publizist.
Ja, ein großer und prägnanter Satz. Und auf dem Fuße die Gegenfrage: Was wollen denn dann diejenigen Völker, in denen der sogenannte Populismus nur eine kleine Minderheit erreicht?
Vielleicht ganz einfach, ihren (den sie zufriedenstellenden) Status quo ihres Landes leben?! Zu simpel?
Zum Glück sind wir nicht mit Berlin allein. Via Brüssel/EU-Europa wird so mancher Quatsch der Weiberwirtschaft in Berlin gebremst. Der Club-Med bremst vielleicht die Arbeitswut der Deutschen, auch nicht schlecht. Außerdem hat Corona geholfen bei der Erkenntnis: Es geht auch mit viel weniger Gewese um die Maloche. Die meisten Jobs sind langweilig und schlecht bezahlt. Bestes Beispiel: Die Südanrainer bremsen die Invasion, obwohl die Deutschen den Magneten auf Höchstleistung aufgedreht haben und das immer noch tun. Wenn die Deutschen dann endlich kein Geld mehr haben, um es den Immis zu schenken, damit die das dann via Western Union in die Welt schicken – gegen hohe Gebühren, dann, ja dann. In Berlin bauen sie lieber MUFs für viele Millionen, als dass sie die Schulen sanieren täten. Die Toiletten stinken weiter – suum quique, die Sau quiekt im Saustall. Usw. Aber: Populus vult, das Volk will es so. Das deutsche, das italienische, das spanische, das griechische und paar andere nicht. Die Visegrads schon gar nicht. Auch das ist EU-Europa.
Ich fahre Fiat Panda,
der Artikel überzeugt mich. Decidiert europäisch ohne Mainstream-Geschwafel.
Danke
Ich denke auch nicht, dass etwa durch den Brexit das freundschaftliche Verhältnis zu Großbritannien in irgendeiner Wese gefährdet ist. Es gibt viele Weisen der freundschaftlichen Verbindung innerhalb und außerhalb der EU.
Der Zentralismus ist von Übel, ob als Kalifat oder La République oder eine UE. Nur der Föderalismus dient der Schadensbegrenzung durchgedrehter „Eliten“.
Die Schweiz taugt da durchaus als Vorbild, das wusste schon J. J. Rousseau in „Considérations sur le Gouvernement de Pologne“ 1772 zu empfehlen.
Zur EU siehe Philippe de Villiers „Le moment est venu de dire ce que j’ai vu“ von 2015.
Wie schön wäre eine EU der Nationalstaaten oder gar Regionen, nicht eine der Kommissare, Kalifen oder anderer Besserwisser …
Selbst wenn es keine positiven Gründe für den Nationalstaat gäbe, so würde man doch genug negative Gründe gegen die EU finden. Es würde damit anfangen, daß in der EU die Herrschaft des Rechts nicht gegeben ist, obwohl es an Richtern und Verwaltung nicht mangelt. Man könnte weiter argumentieren, etwa daß in der EU keine Demokratie herrscht, etwa wenn das Parlament eine noch größere Schwatzbude als der Bundestag ist und ein Luxembourger ein vielfaches an Stimmgewicht hat, etwa gegenüber einem Deutschen. Wenn man es nicht so grundsätzlich mag, könnte man einwänden, daß viele unserer heutigen Probleme aus undurchdachten und rein politisch-gelösten EU-Verträgen stammen. Etwa die sog. Flüchtlingsproblematik, die Euro-Krise(n), die mittlerweile ans absurde grenzende Umverteilung und man könnte ewig so weitermachen…
Wie kann man für Multikulti sein wenn man alle Länder und die dazugehörigen Menschen gleich machen will? Weil Menschen anders Leben, andere Kulturen und andere Politik haben werden sie erst Multikulti. Warum will man dann das abschaffen?
Zum Ausschneiden! Danke.
Auch ein Holzweg ist ein Weg, jedoch niemals ein zweckdienlicher. Oder übertragen auf diesen Beitrag: Ich kann nicht für die Nation als Institution sein, aber gleichzeitig für Weltoffenheit, Multilateralismus und weltweiten Handel. Das schließt einander grundsätzlich aus, da sind die Linksliberalen ehrlicher.
So kann man die Argumentationslinien des Autors auch dekonstruieren, ohne am Ende bei der Multikulti-One-World-Ideologie der heute herrschenden Eliten anzukommen. Ich möchte hier nicht beckmessern oder nur schlechtgelaunt um der reinen Kritik willen ein Posting absetzen. Dennoch erlaube ich mir einigen Widerspruch:
1) Der Sinn einer nationalstaatlichen Ordnung ist nicht der eines marktähnlichen Wettstreitens um die optimale Lösung auftretender Probleme. Vielfalt und Wettbewerb sind keine Ziele von Nationen oder der Nationenwerdung – eher genau das Gegenteil. Eine optimale Lösung kann sehr wohl auch zentralistisch oder multilateral gefunden werden, hier kommt es weniger auf die Organisation an, sondern inwieweit ein Ideenwettbewerb überhaupt stattfindet oder zugelassen wird. Diesen eben nicht zu erlauben, sondern durch ein von oben kommendes Moraldiktat mit Diskursausschlüssen zu ersetzen ist immanentes Ziel und Wesensmerkmal des Linksliberalismus, und zwar egal, ob er innerhalb einer nationalstaatlichen oder postnationalen Ordnung herrscht. Die Gegnerschaft des Linksliberalismus zur Nation entsteht aus anderen Gründen.
2) Einen Sozialstaat, eine gerechte Ordnung, einen funktionierenden Rechtsstaat bekämen wir auch in einer Bundesrepublik Europa. Vielsprachlichkeit und unterschiedliche Kulturen ließen sich auffangen und lösen. Sogar ein europäischer Verfassungspatriotismus wäre denkbar, er wäre sogar der einzig mögliche, so wie sich das Nationalbewußtsein der USA auch primär aus der Verfassung („Land of the free“) entwickelte – denn das übliche Nationenbauen konnte in den USA mangels ethnischer Homogenität nie stattfinden. Die früheren (sogar Bürgerkrieg) und gerade aktuellen Unruhen (Mord an George Floyd) zeigen aber auch die Grenzen dieses Verfassungspatriotismuskonzeptes auf. Richtig stellt der Autor dar, daß weltweite Abkommen das Zusammenleben der Völker erleichtern, nur hat das überhaupt nichts mit der Nation zu tun. Sondern eher damit, daß kleine (oder schwache) Nationen eher auf multilaterale Lösungen setzen, während starke dieser gar nicht bedürfen. Ein pazifistisches, de facto unbewaffnetes Land wie Deutschland ist, trotz seiner Größe, zwingend auf den Schutz durch Dritte angewiesen – also die NATO – während die USA, China (oder Rußland) einer solchen Organisation nicht bedürfen – notfalls hauen sie jeden Feind mit ihren Atomwaffen weg, haben auch große konventionelle Heere. Ein nicht zu nachhaltigem Wirtschaften fähiges und williges Land wie Italien benötigt zwingend das solidarische Freihalten durch andere Nationen – Deutschland, aber z. B. auch die Niederlande hätten das nicht nötig, ob mit oder ohne EU. Das hat nichts mit Italiens (ohnehin brüchiger) Konstitution als Nation zu tun, sondern seiner Kultur.
3) Nationen entstehen, weil sich Gleichartige als gleichartig erkennen und beschließen, in einem solidarischen und abgegrenzten Verband zu leben. Es ist, auf der organisatorisch höchstmöglichen Ebene, das gleiche Prinzip, mit dem sich Familien als Familie erkennen und konstituieren, kumulierend in den berühmten Satz: „Blut ist dicker als Wasser“. Viele Familien sind zerstritten, zerstreut – aber wenn die Eltern sterben stehen alle weinend am Grab. Mag man sich hinterher auch um das Erbe fetzen. Man ist und bleibt aber eine Familie, und ohne diese Geborgenheit gingen wir zugrunde, nicht nur als Kinder. Das ist das, was der Nation nämlich wirklich zugrundeliegt, und warum Einwanderungsstaaten oder multistaatlich-transnationale Gebilde weder funktionieren noch wirklich Nationen sind. Alles Gefasel von „völkischer“ Ideologie kann das nicht außerkraftsetzen. Nicht umsonst greift der Linksliberalismus insbesondere die Institution Familie an und versucht sie abzuschaffen oder zu ersetzen
Daher: Wir brauchen nicht „Europa“ (der Kontinent existiert ohnehin) und keine Organisation, die EU oder auch nur EWG heißt. Die vielen Kleinnationen des Kontinents mögen es als vorteilhaft ansehen, zusammenzuarbeiten. Sollen sie. Einen Bundesstaat begründet das nie und wenn sie weltoffen sind, sind sie in zwei Generationen „wegeingewandert“ – siehe Belgien und manche Regionen wie London, Ruhrgebiet oder Banlieu Paris schon heute, der Rest von Westeuropa schon morgen.
Der postnationale Linksliberalismus hat seine Vorteile, das ist nicht zu bestreiten. Eine hyperindividualistische, konsumistische, also „liberale“ Lebensweise ist national nicht zu haben. Das, Herr Zorn, ist die Wasserscheide.
Wer sagt, dass eine „liberale“ Lebensweise hyperindividualistisch und konsumistisch sein muss? Ich wähle es ganz frei für mich, sozial und konsumkritisch zu leben.
Sie übersehen den alles entscheidenden Punkt in dieser Angelegenheit!
Mangels zukünftig vorhandener Angehörige der alteuropäischen Völkerschaften wird es diese alteuropäischen Nationalstaaten in ihrer althergebrachten Form bereits in naher Zukunft schlichtweg einfach überhaupt nicht mehr geben!
Und da ja nicht nur wir Deutschen, sondern sämtliche alteuropäischen Völkerschaften auf einem SEHR schnell und SEHR absteigenden Ast sind, die benachbarten Völkerschaften in Vorderasien und Nordafrika jedoch ausdrücklich nicht, heisst das Ganze also zukünftig sogar absolut zwangsläufig…
.. „Vereinigte Staaten von Eurabien“ !
Denn wer sollte denn den weiterhin ablaufenden Massenzug aus dem vorderasiatischen und nordafrikanischen Raum Richtung Mitteleuropa denn jemals wieder stoppen können?
Sie selbst?
Ich denke eher nicht!
Also sind die „Vereinigte Staaten von Eurabien“ aufgrund der demographischen Gegebenheiten also absolut zwangsläufig!
Gegen die „Vereinigten Staaten von Eurabien“ werden sich zumindest die Visegard Staaten wehren. Auch im Norden, insbesondere Dänemark, regt sich immer mehr Widerspruch gegen Einwanderung aus Afrika und Nahost. Ich glaube nicht an ein kommendes Eurabien.
„Wir brauchen mehr Europa.
Ja. Aber weniger ist mehr!“
Deshalb plädiere ich für die Konföderierten Staaten Europas, einen vertraglichen Zusammenschluss selbständiger Einheiten, die nach außen hin gemeinsam auftreten, ihre Souveränität aber beibehalten – zu einem höheren Grad als bei einer Föderation, wie es in BRD der Fall ist (war).
Die damalige EG hatte dafür alle Voraussetzungen. Selbst nach dem Vertrag von Maastricht wäre eine Souveränität der Staaten noch gegeben. Spätestens seit dem Vertrag von Lissabon ist dieses aber nicht mehr forciert worden.
Sie haben in allen Punkten recht! Wer dies an einer Hochschule bzw. Universität so sagt, stellt sich damit ins Abseits und wird angefeindet und vielfach gemieden. Das ist das Bittere daran, und deshalb sind es fast nur Pensionäre – und Freiberufler -, die sich in diesem Sinne kritisch äußern.
Aber von diesem Weg in einen europ. Staat hörte ich bereits in den 80er-Jahren. Es wurde intensiv darüber diskutiert, immerhin(!), aber man konnte auch damals mit manchen Professoren nicht wirklich reden, und die jüngeren Lehrer (männlich) waren längst auf diesen Weg festgelegt, sofern sie nicht völlig unpolitisch waren. Heute sind ca. 80-85 % aller Lehrer Frauen und äußerst mainstreamangepasst und zumeist unpolitisch bis zum letzten Haar. Für sie kommt die Kritik, wenn sie überhaupt davon erfahren, so vor, wie das sprichwörtliche neue Scheunentor.
Von daher würde ich mich sehr freuen, wenn mich jemand eines besseren belehren würde, dann hätte ich es wohl einfacher im Leben. 🙂 Es ist doch so wunderschön, mit dem Strom schwimmen zu können.
Jeder Satz ist ein Grund für den Nationalstaat.
Sehr einverstanden. Für mich wäre ein weiteres Argument, dass Solidarität und emotionale/psychologische Identifizierung umso schwieriger werden, desto größer ein Gesamtgebilde ist. Es hat seinen Sinn, dass die Gesellschaft bei Kleingruppen (Partnerschaften, Familien) beginnt. Viele Bundesbürger kennen schon nicht alle Teile Deutschlands, wer sich als EU-Bürger in einer Europäischen Republik definiert/dies möchte, sollte eigentlich Basiswissen über Finnland, Portugal, Tschechien, usw. usf. haben.
Die grob 500 Millionen Menschen umfassende EU inklusive potenziell noch dazu kommender Staaten (EU-Anwärter) ist ein überaus komplexes, widersprüchliches Gebilde, allein schon was die sozialökonomischen Verhältnisse (Wirtschaftskraft, Arbeitslosenquote, Wohnverhältnisse) angeht. Auch die politischen Gegebenheiten. Starke Regionen zahlen für schwache, dieses Prinzip würde sicherlich bei einem einheitlichen Gebilde noch eher gelten. Dabei soll es bereits Menschen geben, die den Länderfinanzausgleich zugunsten unserer Hauptstadt nicht richtig amüsant finden … Und die EU hat meines Wissens 24 Amtssprachen sowie noch XX Regional- und Minderheitensprachen. Mit zunehmender Migration dürften sich noch mehr Sprachen in nennenswertem Ausmaß verbreiten. Und wollen wir wirklich, dass ein von vielen Bürgern räumlich arg weit entferntes, gut bezahltes Parlament über 27 oder 30+ Großregionen (jetzt Staaten) entscheidet (und die größeren Regionen hier besser vertreten sind)?
Und es bleibt als schon erwähntes schnödes Hauptargument: Wenn man grundlegende strukturelle Veränderungen vornimmt bei was auch immer, die quasi in praxi nicht umkehrbar sind, sollte unstrittig sein, dass die Veränderung Vorteile gegenüber dem Ist-Zustand hat und besser ist. In der modernen Zeit gibt es aber scheinbar einen Gegen-Trend, tapfer „Experimente“ durchzuführen mit offenem Ausgang. Schaun mer mal, dann sehn mer scho.
Von daher finde ich auch kleinere Staaten ganz sympathisch, die sich oft genug sogar auch wirtschaftlich trotz niedriger Skaleneffekte sehr wacker schlagen. Kein Wunder, dass das Land mit gute direkter Demokratie nur 10 Mio Einwohner hat.
Volle Zustimmung! Solidarität und emotionale Identifizierung bilden eine Grundvoraussetzung für das Funktionieren aller gesellschaftlichen Gruppen. Je kleiner diese sind, umso besser. Auf das Verbindende, also den Konsens durch gemeinsame Geschichte, Tradition, Erziehung, Sprache usw. ist jede Verfassung und auch das gesamte Rechtssystem angewiesen. Und nur in einem Nationalstaat kann sich dieses gewachsene Fundament an Werten, Sitten und Denkweisen entfalten.
Wunderbar alles dargestellt.
„Die jetzige dysfunktionale Schuldenhaftungs-EU ist ein guter Beleg dafür: Der weltoffene Nationalstaat ist immer noch der bei weitem beste Ordnungsrahmen für eine größere historisch gewachsene Gemeinschaft.“
Ja, ja, ja, tausendmal ja, so ist es.
Ich bin immer noch auf der Suche nach einem positiven Beitrag, den die EU bzw. die UN zur Bewältigung der Corona-Krise geleistet hat.
Bitte um Hinweise.
Dank Frau vdL wissen wir wie man sich richtig die Hände wäscht?
Von Achijah Zorn auf den Punkt gebracht. Ja zum europäischen Staatenbund souveräner Nationalstaaten, nein zum europäischen zentralistischen Bundesstaat mit einer durch keinen demokratischen Wählerauftrag etablierten Brüssler Kommission, die sich Regierungsbefugnisse anmaßt.
Europa kann und wird nicht von einer Zentrale regiert werden, genau so wenig wie ein soches Gebilde in einem folgenden Schritt seine Auflösung in einem „Weltstaat“ findet.
Utopien sind dazu da Utopien zu bleiben, wer sie versucht sie real werden zu lassen wird genau so scheitern wie in der Vergangenheit bekannte Figuren, die einen rigorosen politischen Zentralismus versucht haben durchzusetzen.
„….sollte die EU unbedingt ein Zusammenschluss kleinerer souveräner Staaten bleiben oder wieder werden. Das war ihr Erfolgsrezept. Und damit könnte die EU auch in Zukunft wieder zum Erfolgsmodell werden.“
Falsch ! Die EU war noch nie ein Erfolgsmodell. Die EWG ohne gemeinschaftlicher Währung war ein Erfolgsmodell. Das hat gut funktioniert. Die EU, der Euro und die Brüsseler Bürokratie haben alles kaputt gemacht.
EU heißt nichts anderes als Deutschland zahlt.
Ja, eine sehr vernünftige und klare Aussage. Ich brauche keinen EU-Staat und will ihn auch nicht.
„Wir brauchen mehr Europa.
Ja. Aber weniger ist mehr!“
~~
Wie wäre es mit einem „Europa der Vaterländer“ (Charles de Gaulle), bei dem die nationale Souveränität weitgehend unangetastet bleibt?
„Vielfalt“ liegt der EU ja auch sehr am Herzen. Europäer sind damit aber nicht gemeint. Ich hoffe, die Vertreter dieses Molochs werden eines Tages dafür zur Rechenschaft gezogen. Selbst wenn meine Hoffnung sich in Grenzen hält –
Frau Merkel, auch Herr Macron (unter bestimmten Bedingungen), die Polit Technokraten in Brüssel und das Gross kapital mitsamt den Multis, hat so ziemlich die gegensätzliche Vorstellung von Nationalstaaten und von ihnen gesteuerten Imperien. Etwa die genannten Gruende pro, ergänzt um einige andere nur national zu leistende Prinzipien, sind die Elemente, die abgeschafft werden sollen, weil hinderlich fuer den angestrebten Totalitarismus in einem EUimperium nach chinesischem Vorbild. Der Prozess dahin ist nicht zufaellig hierzulande schon am weitesten fortgeschritten. Andere zaudern und zögern noch, aber gut Ding will Weile, Not und Rettung oder auch Korruption haben. Das wird schon, denn diejenigen, die exakt aus den und anderen genannten Gruenden das Nationalstaat modell mit Zähnen und Klauen verteidigen muessten, verteidigen nichts, allenfalls ihre kleinen Luestchen. Wenn Merkel (aus einer „Demokratie“ kommend) u. a. von Demokratie faseln, meinen sie exakt ein Modell a la DDR, die Herrschaft einer Partei und deren Vorsitzenden und nicht des Demos. Dass sie „erkannt“ haben, dass es auf Dauer, im Unterschied zur DDR, einer kapitalistischen Note bedarf, um die Untertanen ruhig zu stellen, weisst in das Reich der Mitte. Die Aussicht, Herrscher oder Herrscherin ohne störende Einflüsse ueber 500 Mio zu werden, gestützt von Multis und Kapital, duerfte fuer einige Personen mit ausgeprägter Hybris und einen ebenso ausgeprägtem Narzissmus (Erdogan u. a. sind hier nicht die einzigen) ziemlich verlockend sein, wie man hierzulande und wohl auch in Frankreich beobachten kann. Da helfen Argumente und Erwägungen wie hier und anderswo bereits mehrfach vorgetragen, wenig. Wenn es so waere, haette die Geschichte nicht selten einen anderen Verlauf genommen. Merkel wuerde,wenn sie ausnahmsweise ehrlich waere, was sie sich aber noch nicht leisten kann, die vom Autor genannten Gruende als einen Teil der zu eliminierenden bezeichnen. Je eher verstanden wird, was aktuell immer noch nicht der Fall ist, dass von den Eliten voellig andere Ziele zur Schaffung eines voellig anderen Systems verfolgt werden, desto eher koennte sich Widerstand formieren. Nicht hierzulande, aber hoffentlich anderswo, was aber bei Korruptionsbetraegen in Bio – Hoehe schwierig ist. Wir wissen aber, dass der Erpressungs – und Bestechungsbetrag steigen wird.
Herr Zorn, zum Glück – wie Ihr Beitrag belegt – hat selbst dieser Idiot von Lehrer Ihnen nicht geschadet.
Wenn die auf dem Bild nicht erkennbaren Grenzen als Beweis angeführt werden, dass es keine Grenzen gibt, dann gibt es auch keine Menschen, denn die kann man auf dem Bild auch nicht erkennen…
Ich freue mich, dass der Zufall des Daseins mich hier in Deutschland in die Welt geworfen hat. Deutschland ist (bis etwa 2015) ein wirklich schönes Land gewesen, in dem sich’s gut leben ließ. Um so bitterer ist es, dass ich in diesen Zeiten gleichzeitig von der Politik, den Medien, der Wissenschaft und der Justiz in übelster Weise verraten werde. Das ist so bitter.
Ihre Argumentation ist für sich genommen logisch und stringent – sie passt nur leider nicht zur gegenwärtigen Situation.
„Darum gut, dass es in Europa viele unterschiedliche Staaten und Nationen gibt. Was für ein fruchtbarer Wettbewerb an Regierungen und situationsangepassen Lösungswegen.“
Und diese situationsangepassten Lösungswege sehen folgendermaßen aus: nahezu alle Staaten und Nationen Europas haben wegen der diesjährigen Wintergrippe ein totalitäres Herrschaftssystem errichtet, welches sie in der ein oder anderen Weise dauerhaft fortsetzen möchten. Selbst vermeintlich liberale Länder wie Österreich, Slowenien und Dänemark halten an einer Reihe von außerordentlichen Machtbefugnissen fest. Das nenne ich doch mal einen fruchtbaren Wettbewerb zwischen den Regierungen, denn so einig ist man sich in der Geschichte Europas noch nie zuvor gewesen.
„Zudem steigert die Vielzahl an Staaten im Extremfall die Optionen, innerhalb von Europa auswandern zu können, falls einem die Politik im eigenen Land über lange Zeit fundamental nicht passen sollte.“
Richtig ist, dass jetzt jedes Land seinen eigenen Freiheitskampf führen und gegen den Willen der eigenen Regierung versuchen muss, den demokratischen Rechtsstaat auf seinem Grund und Boden wiederherzustellen. Ob und in welchen Ländern dieses gelingen wird, ist jedoch noch völlig offen.
Das klingt alles vernünftig und jeder halbwegs klar denkende Mensch dürfte das ähnlich sehen. Aber in dieser unserer Zeit ist diese Einstellung fast schon politischer Revanchismus. Und daran wird sich erst was ändern, wenn dieses Experiment vollends in die Hose gegangen ist.
Ich befürchte, Sie haben Recht. Trotzdem tut es gut, offen und ehrlich und klar zu seiner eigenen Meinung zu stehen – selbst wenn andere mich dafür (von oben herab) als Revanchist verunglimpfen. Aber nur mit offener und freier Meinung kann ich Menschen finden, die mit mir auf gleicher Augenhöhe sich unterhalten – egal ob zustimmend oder streitend.
Starke Nationalstaaten? Aber selbstverständlich. Warum sollen die überwiegend diktatorisch regierten UN-Mitgliedsstaaten über Menschen in Demokratien bestimmen dürfen?
Schlimm genug, dass jetzt schon die Minderheit der demokratischen Staaten in der UN fortlaufend überstimmt werden, ob es um die andauernde Verurteilung Israels geht bei Blindheit der Menschenrechtsverletzungen in allen umliegenden (islamischen) Staaten, oder ob es um die WHO-„Strategien“ geht (- mit einem dezidiert marxistischen WHO-Generaksekretär, was ausgezeichnet zum sozialistischen UN-Chef passt).
Dazu passt hervorargend die Etablierung der IPCC als Begründung für globale Umverteilung (- von demokratischen Industrieländern in diktatorischen „Shit-Hole Staates“). Nix gegen globale Koordination und vor allem Hilfe an die Unfähigen, sich auf die Klimaveränderungen einzustellen, aber eine globale Verarmung auch unseres Staates auf niedrigem Niveau (- was ja ein anderes Wort für Sozialismus ist), davor behüten uns unser Erhaltungs-Instinkt. Und mit „wir“ sowie „unser“ ist der Nationalstaat gemeint. (Wenn die in Berlin und NRW anderer Ansicht sind, mögen sie sich abspalten.)
Mehr Subsidiarität in EU-Europa, das isses. Große Länder wie USA, Russland, China, Indien, AUS/NZ, vielleicht noch Brasilien – Kanada schon nicht mehr (?), die können als Nationalstaat gut existieren – wir nicht. Das hängt von der Größe des Territoriums, seiner geographischen Lage und seiner Bev.-zahl ab. Schon gar, wenn man nicht weit vom Schuss hockt wie AUS/NZ, sondern von zahlreichen Nachbarn umringt ist wie kein anderes Land der Welt. Japan bildet da eine gewisse Ausnahme, wegen der Insellage. Mehr Kooperation der Nord-Länder wäre sehr anzustreben, also USA, EU-Europa, Japan, mit Russland, so es will. Die pazifischen Ableger auch, wenn sie denn wollen, den Rest täte ich ein wenig auf Distanz halten. Die machen ihr eigenes Ding. Sollen sie doch.
Ich bin zudem der Meinung, dass nur Nationalstaaten Multikulti auf der Erde erhalten können.
Eine zentrale Steuerung dieses Planeten würde daraus einen Einheitsbrei machen.
Als es weniger EU und mehr Nationalstaat gab, mit eigenen Währungen, haben sich Ungleichgewichte stets neu ausgepegelt. Kein Land hatte Anlaß, mit dem Finger auf andere zu zeigen, es herrschte Respekt untereinander und Akzeptanz für nationale Eigenheiten. Kein Staat konnte behaupten, eigenes Versagen oder überbordende Schulden seien die Schuld des Anderen. Niemand mußte befürchten, daß Steuergelder, die ihm im Geldbeutel fehlen, zum Nutzen Fremder veruntreut würden. Man konnte sich über Normen einigen, Bündnisse schließen, gemeinsame Ziele verfolgen, jeder nach seinen Möglichkeiten. Arbeitslosigkeit konnte nicht exportiert werden. Eigentlich war alles in Ordnung, es war durchschaubarer und damit auch demokratischer.
Die Unterschiede konnten zum großen Teil über den Wechselkurs geregelt werden, mal rauf, mal runter. Wenn der Lire fiel, war der Urlaub für Deutsche billiger und die Italiener machten mehr Geschäft, manche kauften sich sogar einen Fiat;-)
Eigentlich ein natürliches Wirtschaftssystem, wenns mal für ein Land ganz eng wurde, konnte man immer noch helfen, und zwar wesentlich billiger und effektiver als heute.
Das zentralistische, demokratisch nicht legitimierte Bürokratiemonster EU ist in der Tat eine beängstigende Entwicklung. Allerdings, was machen wir mit den Regionen die sich innerhalb der bestehenden Nationalstaaten nicht wohl fühlen? Südtirol, Katalonien usw. Akzeptieren die Nationalstaaten in Zukunft, dass nicht nur unzufriedene Bürger auswandern, sondern gewissermaßen auch Regionen, die von bestehenden Nationalstaaten bevormundet werden und zudem im Falle von Südtirol nie die Möglichkeit hatten demokratische darüber abzustimmen ob sie überhaupt Teil des „falschen“ Nationalstaates sein wollen? Wie gehen wir mit Regionen um, die nationalstaatlich nicht eindeutig zuzuordnen sind? Etwa Siebenbürgen. Einen unabhängigen, nach Schweizer Vorbild deutsch-rumänisch-ungarisch dreisprachigen Staat? Welche Institution wird Italien, Rumänien, Spanien, Frankreich usw. zwingen Regionen freiwillig ziehen zu lassen? Nationalstaaten verfügen im Gegensatz zur EU über eine zumindest in vielen Bereichen austarierte demokratische Legitimität. In Teilbereichen, etwas gegenüber nach Unabhängigkeit strebenden Regionen gerieren sich Nationalstaaten allerdings ebenso undemokratisch, zentralistisch und imperialistisch wie die von Bodenhaftung losgelöste Brüsseler Politkaste.
aber, aber:
Traditionen, Wertschätzung des Eigenen
wird nur den Bewohnern des tibetischen Hochlands zugestanden. sh. z.B. gestern Abend auf Phönix.
bei uns ist es Voll****!
Dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen. Alles gesagt.
Zu einer hohen Leistungsbereitschaft in einem Volk kommt es auf die Dauer nur, wenn es weiß. dass der Ausfluß dem eigenen Volke dient. Warum soll sich jemand abrackern um Wirtschaftsflüchlinge und Verbrecher aus Afrika und Vorderasien zu alimentieren oder das Kindergeld kinderreicher Migranten zu erarbeiten. Ich fürchte, daran wird sich nicht einmal nach überstandener Corona-Krise etwas ändern. Alles läuft auf Bürgerkrieg hinaus.