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Mit fingierten Vorwürfen gegen Pressefreiheit

Die Zerstörung der freien Presse – Russland als warnendes Beispiel

24.07.2025

| Lesedauer: 4 Minuten
Kritische Medien stören mächtige Politiker. Wie in Russland gegen sie vorgegangen wurde, beschreibt Dmitry Glukhovsky in seinem "Tagebuch des Untergangs". Die Instrumente, die in Russland verwendet wurden, gibt es auch im Westen.

Ab 2011 begann in Russland der Kampf gegen die regierungskritischen Medien. Im Westen beunruhigte das faktische Ende der Pressefreiheit in Russland damals niemanden. Putin war da noch der große Freund westlicher, sich heute als „Die Mitte“ bezeichnender Politiker. Wandel durch Handel war die Devise. Wie das aussah, haben Markus Wehner und Reinhard Bingener in „Die Moskau-Connection“ beschrieben.

Die Instrumente, die Russland nutzte, um gegen die freie Presse vorzugehen, wären auch in westlichen Ländern, die sich als demokratische Musterländer begreifen, durchaus verfügbar. Da wäre zum einen Diffamierung: Hier kam in Russland insbesondere der Vorwurf der Kinderpornografie zum Zug – ein Vorwurf, der gewöhnlich zu umgehender Vorverurteilung führt. Selbst wenn die Unschuld zweifelsfrei nachgewiesen werden sollte, bleibt die Reputation des Beschuldigten irreversibel beschädigt.

Unliebsamen Akteuren die Verstrickung in derartige Verbrechen anzulasten, stellt also ein zuverlässiges Mittel dar, um jene aus dem Diskurs zu nehmen und mundtot zu machen, unabhängig von den tatsächlichen Ergebnissen vonn Ermittlungen und Strafverfahren.

Ein anderes Mittel, über das mittlerweile viele Länder verfügen, auch in der EU, sind Gesetze gegen Volksverhetzung oder Hassrede.

In Russland wurde diesbezüglich sehr effektiv Paragraf 282 des russischen Strafgesetzbuches eingesetzt, um kritische Medien auszuschalten: Er richtet sich gegen das Schüren von Hass gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen. Wer dabei an den deutschen Volksverhetzungs-Paragrafen denkt, der zurzeit immer weiter und weiter ausgelegt wird, liegt vermutlich nicht vollkommen falsch.

Hier zur Erinnerung ein kleiner Einschub über das, was Putin vor und nach 2011 unternommen hatte: 2008 führte Russland den Kaukasus-Krieg, 2014 wurde die Krim annektiert. All das änderte aber nichts an den Beziehungen der damals regierenden Politiker in Deutschland, der EU und den USA mit Putin.

Ganz im Gegenteil. Der damals noch einflussreiche WEF gehörte ganz maßgeblich zu den – heute wird der Begriff ausschließlich abwertend benutzt – „Putin-Verstehern“. 2017, während des St. Petersburg International Economic Forum (SPIEF) unterzeichneten die Roscongress Foundation und das WEF sogar noch eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit. Seit 2018 beherbergt die Roscongress Foundation das Russische Haus, die offizielle russische Residenz während des Weltwirtschaftsforums in Davos.

Schwab wies damals darauf hin, dass zwischen dem Weltwirtschaftsforum und Russland seit vielen Jahren eine enge Zusammenarbeit bestehe: „Für mich war es immer wichtig, dass russische Vertreter an unseren Veranstaltungen in Davos teilnehmen. Das war für mich immer von besonderer Bedeutung […]. Unser Ziel ist es, wie Sie bereits erwähnt haben, die Zusammenarbeit zwischen Unternehmern und staatlichen Stellen zu stärken. Wir sind davon überzeugt, dass die großen Herausforderungen, vor denen wir heute stehen, seien es Klima- und Umweltprobleme oder Probleme des Wirtschaftswachstums, nur durch Zusammenarbeit, insbesondere auf globaler Ebene, gelöst werden können.“

“Brusselssignal” schreibt über die Putin-Verbindung des WEF: „1996 war aus vielen Gründen ein bemerkenswertes Jahr. Der Friedensvertrag für Tschetschenien wurde unterzeichnet […] und das UN-Tribunal klagte bosnische Muslime und Kroaten wegen Kriegsverbrechen an. […] Das Jahr markierte auch einen bedeutenden Moment in der russischen Geschichte, als der Davoser Pakt geschlossen wurde, ein dubioses Abkommen, das Wladimir Putins Aufstieg zur Macht begünstigte.

Rund 25 Jahre später ist Putin immer noch an der Macht. Aber, wie er selbst zugibt, wäre das alles ohne Jelzins Segen nicht möglich gewesen. Und ohne den Segen des WEF hätte Jelzin nie eine zweite Amtszeit bekommen. Indem er sich in das russische Wahlsystem einmischte, ebnete der ‚Mann von Davos‘ den Weg für Putin.

Dmitry Glukhovsky beschreibt in „Wir. Tagebuch des Untergangs“, wie in Russland ab dem Jahr 2011 kritische Medien systematisch ausgeschaltet wurden.

Aber lesen wir, was Dmitry Glukhovsky in „Wir. Tagebuch des Untergangs“, zum Vorgehen gegen kritische Medien schreibt und wie in Russland ab dem Jahr 2011 kritische Medien systematisch ausgeschaltet wurden.

  • „Die Veränderung unseres Landes kam nicht über Nacht und nicht von selbst. Sie war ein schleichender Prozess, gesteuert von staatlichen und staatstreuen Medien, begleitet von vermehrter Propaganda und zunehmender Repression, bis irgendwann jedem in Russland klar war, wie man zu denken hatte und wie besser nicht.“
  • „2012 wurde die Medienaufsicht Roskomnadsor zur zentralen Zensurbehörde Russlands. Formale Grundlage hierfür waren neue Gesetze, die die freie Meinungsäußerungen immer weiter einschränkten. Besonders erfolgreich waren einige Änderungen im föderalen Gesetz ‚über den Schutz der Kinder vor Information, die ihrer Gesundheit und Entwicklung schaden‘. Hinter denen die ‚Liga des sicheren Internets‘, eine Organisation des christlich-ortodoxen Geschäftsmanns Konstantin Malofejew, stand. De facto wurde so die Zensur legalisiert. Von nun an konnte Roskomnadsor Websites auf Sachwarze listen setzen und im Anschluss automatisch blockieren lassen.“

Die Liga des sicheren Internets hat im Westen Parallelen in den staatlich geförderten NGOs der sogenannten Zivilgesellschaft.

Aber lesen wir weiter, bei Glukhovsky.

  • „Eines der erfolgreichsten Onlineprojekte war damals Vkontakte, kurz vk, ein nicht gerade regierungstreues soziales Netzwerk. Nach den Protestkundgebungen 2011 verlangte der Föderale Sicherheitsdienst der Russischen Föderation, FSB, also der Geheimdienst, von dessen Gründer und CEO Pawel Durow, die Konten von oppositionellen Gruppen zu blockieren, was dieser verweigerte. Daraufhin forderte Juli 2012 die quasi zivilgesellschaftliche Organisation „Ochotniki sa golowami“ (wörtlich: Kopfjäger), die wiederum ein Teil der national-orthodoxes Bewegung „Nadrodny sobor“ von Innenminister Kolokolzew, Durow wegen Verbreitung von Kinderpornografie anzuzeigen. Vk meldete drauf hin prompt, seine automatischen Filter hätten innerhalb von fünf Tagen „1.500 Videos mit Kinderpornographischen Inhalt gelöscht und 960 Accounts blockiert“.

Woher die Videos kamen, und wer sie wann hochgeladen hatte, wurde nicht mitgeteilt.

Aber weiter mit Glukhovsky:

  • „2013 forderte der Generalstaatsanwalt vk solle Alexej Nawalnys Anikorruptionsgruppe sowie weitere Gruppen von Befürwortern des Maidan zu schließen und die persönlichen Daten der Mitglieder herauszugeben. Durow lehnte das ebenfalls ab.“
  • „Im April 2013 kam Durow wegen eines Verkehrsunfalls vor Gericht, bei dem angeblich ein Polizist verletzt worden war. Vermutlich diente der Prozess aber nur dazu, ihn zum verkauf des Netzwerks zu nötigen. Tatsächlich gab Durow dem Druck nach und verliess Russland. Im Herbst 2014 kaufte die vom kremltreuen Oligarchen Alischer Usmanov kontrollierte mail.ru-Gruppe die Mehrheit von vk. Neuer CEO wurde Boris Dobrodejew, dessen Vater die staatliche Medienholding WGTRK leitet. Seither kooperiert vk mit dem russischen Innenministerium. 2018 untersuchte das Portal Projekt vk und kam zu dem Schluß, dass vk das Portal mit den meisten laufenden Strafverfahren in Russland ist. In den meisten fällen lautet der Vorwurf auf Extremismus nach § 282 teil 1 des russischen Strafgesetzbuches. Also angebliches Schüren von Hass gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen.“

Das Vorgehen des russischen Staates gegen vk war exemplarisch. Die Werkzeuge liegen im Westen bereit. In den USA sind sie durch Trump momentan aus dem Verkehr gezogen worden.

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27 Kommentare

  1. Was in Russland ist oder war oder nicht, spielt für mich keine Rolle. Putin wird von vielen „Intellektuellen“ gehasst, weil er eben auch viele Anhänger im Volk hat und deshalb nicht einfach gestürzt werden kann.

  2. In Russland wird bei niemandem am frühen Morgen von der Polizei die Tür eingetreten, weil er nichts von Putin hält. Eine mehr oder weniger gleichgeschaltete „Qualitätspresse“ oder besser gesagt, Anti-AfD-Hetzpresse wie in Deutschland gibt es in Russland auch nicht. Die Methode, dass ein Regierungsvertreter am Morgen in der Redaktion erscheint und erklärt, worüber auf gar keinen Fall berichtet wird, ist inzwischen ein Markenzeichen vom Wertewesten.

  3. Natürlich stoßen sich auch in Russland einige Leute am System gesund, seitdem man dort den Kapitalismus entdeckt und für gut befunden hat. Aber gefühlt ist es dort so, daß man wenigstens versucht, das „Volk“ mental zusammen zu halten. Das ist in Deutschland ganz anders. Hier regiert schon ewig das Kapital. Aber man versucht nun, das Volk zu zerstreuen, um nicht nur die monetären Schweinereien zu vertuschen! Und das mit großem Erfolg. Jeder gegen jeden ist die Maxime. Es herrscht bereits eine quasi staatlich/medial geförderte Anarchie, ohne daß sie beim „Regieren“ stört.
    Entdecke den Unterschied einer kurzen Hundeleine zu der, bei der man Leine auf Knopfdruck geben kann. Der Hund „glaubt“, daß er sich frei bewegen kann. Aber er ist immer noch angeleint.

    • Der Kapitalismus hat sich – wie überall – auch in Russland nicht durchgesetzt, weil er eine winzige Minderheit superreich macht, sondern weil er der größten Mehrheit ein gutes, zumindest aber passables Auskommen ermöglicht.

      • Ich vergleiche nur die Systeme miteinander. Gegen den Kapitalismus habe ich nichts. Unterscheidet er sich doch vom Sozialismus dahingehend, daß im Kapitalismus jeder Einzelne Verantwortung übernimmt, während das im Sozialismus „der Masse“ überlassen wird und sich dann jedes Individuum darüber wundert, daß nichts voran geht 😉
        Ähnlichkeiten mit dem heutigen Deutschland möchte ich aber nicht leugnen, wobei der Kapitalismus hier eher in ein zerstörerisches Laissez-Faire-Verhalten über gegangen ist, in dem nun jeder zusehen muß, wo er bleibt.
        Naja, man kann eben nicht alles haben (wollen).

  4. Und in Deutschland? Da weden die meisten Medien geschmiert oder ganz „vom Staat“ finanziert, darüber entscheoden die Jeweiligen Regierenden. Dem Parlamen, das eigentlich zu entscheiden hätte wird doch nur noch das wenigste vorgelegt. Und wie viele Medien gehören z.B. direkt der SPD?

  5. Putin hat den Chef von Telegram nicht festgesetzt und ihn gezwungen eine Backdoor in seinen Messenger einzubauen.
    Das war Macron.
    Was sagt uns das?
    Der Artikel klingt nach einem NATO-Propaganda Feigenblatt: Der böse Putin mal wieder. Dabei wird natürlich vergessen, dass in jeder zweiten EEA die in Deutschland ausgestellt wird, der Kinderporno-Paragraph gezogen wird, auch wenn der Fall überhaupt nichts damit zu tun hat. Aber damit ist es so schön einfach Bank- und Maildaten einzusehen.
    Hat der Autor Angst, dass seine Rheinmetallaktien nicht mehr weiter steigen?

  6. Solange die Medien wertefrei berichten und nicht Parteinahme ergreifen werden sie in der Regel auch nicht eingehegt, denn das geschieht erst, wenn man sich einseitig in Stellung bringt und von der Berichterstattung überwechselt zur Meinungsmache und damit fängt das Problem sowohl für die Regierenden, alsauch für die Medien an und es gibt durchaus noch Presseorgane, die sich eine gewisse Neutralität auferlegen, was aber nicht ganz einfach ist, wenn es mit der Erwartenshaltung des Konsumenten nicht unbedingt übereinstimmt.

    Schon der Satz, vielen Dank für ihre Einordnung bei einem bekannten Presseorgan ist verräterisch, denn sie sollen nicht einordnen sondern wahrheitsgemäß berichten und einordnen muß der Leser oder Zuhörer schon selbst, weil es nicht Aufgabe der Medien ist, die Phantasie des Einzelnen einzuhegen.

    Das ist im übrigen eine Beleidigung für alle die noch selbst denken können und der Gipfel ist noch die Ansage der ÖRR, die Nachrichten in „einfacher Sprache“ zu servieren und für wie blöd halten sie eigentlich ihre Kunden, die für diesen Schwachsinn auch noch zahlen müssen, obwohl viele schon längst ihre Kanäle meiden wie die Pest, denn Alternativen gibt es genügend und nur noch jene jenseits der siebzig Lenze darauf zurückgreifen müssen, weil der Verstand nicht mehr ausreicht um diesem Wahnsinn zu entkommen.

    Aufgrund der unendlichen Möglichkeiten nach allen Seiten hinaus sich Wissen ein Leben lang anzueignen kann man sich nur wundern, wie beschränkt der Horizont vieler noch ist und das kann man an vielen Vorgängen messen und macht nicht gerade Hoffnung, wenn der Wissenspegel immer weiter nach unten geht und das trotz überbordender Jahre schulischer Ausbildung, wo der Mehrwert gleich null ist und diese Unausgewogenheit im Vergleich zur weltweiten Konkurrenz ist mit ein Grund, warum wir immer weiter zurück fallen, denn es fehlt nicht nur Wissen, sondern auch der nicht erzogene unbedingte Wille zum Erfolg.

    Das alles wirft uns aus der Bahn, denn die wenigen, die es erfaßt haben reichen nicht aus und wenn sie dann auch noch selbst geistig entgleitet sind, ist das Chaos perfekt und da kommt nichts mehr, wenn man es auch ständig gesund beten will und die Meßlatte ist die deutsche Wirtschaft als Motor allen Seins und auch da ist es schlecht bestellt und wird uns nicht begünstigen und so werden wir zum Armenhaus der Welt, wie es Kissinger schon in den siebziger Jahren voraus gesagt hat.

    • Medien „einhegen“, weil sie Meinungsmache betreiben, ist also okay?
      Medien sollen „neutral“ berichten?

      Sorry, aber Meinungsfreiheit bedeutet, dass Medien sehr wohl Meinung

    • Medien „einhegen“, wenn sie Meinungsmache betreiben, ist also okay?
      Und Medien sollen „neutral“ berichten? Das ist ja putzig. Zumal als Kommentar in Tychis Einblick. Hier geht es nämlich so neutral zu, wie in der Taz.

      Sprich: Überhaupt nicht. Und das ist auch okay so. Man nennt das Meinungsfreiheit. Und die gilt erstaunlicherweise auch für Medien.

      Aber toll, dass alle hier den guten alten Putin in Schutz nehmen. Das braucht der alte Kriegstreiber auch ganz dringend. Ach, sorry, ist ja kein Krieg, sondern eine militärische „Spezialoperation“. Nur, jeder Arzt wär als absoluter Versager entlassen worden, der auf die Idee käme,
      ne Operation auf über drei Jahre auszudehnen.

      Übrigens: Ganz im Gegensatz zu Russland werden hier Journalisten nicht reihenweise ermordet, die die Regierung kritisieren, man kann ungestraft einen Krieg Krieg nennen oder auch nicht und Opositionelle werden nicht reihenweise eingesperrt, vergiftet, oder auch „nur“ aus fadenscheinigen Gründen von Wahlen ausgeschlossen.

      Und ja, es gibt in Teilen der Politik Bestrebungen, die AFD zu verbieten, was ich, so unsympatisch mir die Partei ist, für einen riesigen Fehler und undemokratisch halte, selbst wenn sie in Teilen rechtsextremes Gedankengut propagiert. Aber das muss eine Demokratie aushalten. Und es wirkt doch so, als ob die notwendigen Mehrheiten für ein Verbotsverfahren glücklicherweise nicht zusammenkommen.

  7. Ach du liebes Bisschen. Wenn ich etwas über die russiche Presse erfahern möchte, dann lese ich den Antispiegel.de . Der junge Mann übersetzt Artikel aus russischen Zeitungen und dabei geht es nie um Klima.

  8. BILD(en) Sie sich ihre Meinung! Auch DIE WELT hilft ihnen dabei.
    „Merz’ Milliarden-Bluff: Ein Geheim-Dokument belegt, dass die „Made for Germany“-Initiative ein PR-Stunt ist.“
    Quelle: NIUS
    Was ist denn kein Bluff? Die Berliner Realität, die ist traurige Gewissheit.

  9. Während man seit Putin, in Russland auf wohlerprobte stalinistische NKWD „Kraft-Metoden“, „kriepki“ sezte,
    bevorzugte man in Deutschland wohlerprobte stalinistische NKWD „Methoden der geistigen Zersetzung“ durch „Korruption Bestechung und Käuflichkeit“ – eh entschuldigung „Förderung der freien Presse“ 😉
    Methoden die auch SED „Mädchen“ Merkel sehr wohl erlernt hatte, an deren Anwndung sie niemand hinderte in Dutschland.
    So machte schon Sigmar Gabriel SPD einen „Freundschaftsbesuch“ in der FOCUS Redaktion. Seither ist FOCUS „sehr freundlich gestimmt“
    Wohingegen „rechtsradikale Presse“ wie TE 😉 , Cicero, u.a. zu bekämpfen waren als „Staatspflicht“ 😉
    Wobei das ausspionieren … eh „beobachten“ von Presse und Parteien durch den Geheimdienst blos demokratische 😉 Pflicht ist, wie einst schon im demokratischen 😉 Stalinismus.
    Denn „Presseverbot“ und „Parteiverbot“ ist blos demokratische 😉 Pflicht.
    Ich habe dabei in „deja vue“, denn ich habe den Stalinismus noch in meinem eigenen Leben erlebt und weiß somit wovon ich spreche.

  10. Na sowas. Ich hoffe nicht, dass diese Feststellung , nach der alle Machthaber in totalitaeren Systemen bzw zur Schaffung dieser Systeme vorgehen , die einen etwas sanfter als die anderen, überrascht. Man könnte hier sogar noch alle anderen relevanten ( oeffentliche )Bereiche dazunehmen , wobei manche nicht nur in Russland am Ende sogar noch freier sein könnten als in Schland. Die Kontrolle und der Einsatz der Medien ist nun wirklich Standard. Offenbar ist die Transformation in Schland und anderen Teilen des Wertewestens noch nicht ueberall verstanden worden. Allerdings macht es das hiesige Regime, ein gutes Regime, nur fuer uns , zu unserem Besten , zu unserer Erlösung. Putin natuerlich nicht.

  11. Was ist mit der Ukraine?
    Freidenkende Journalisten flohen ausser Landes, wurden eingeknastet oder sind tot.
    Russland oder „Unseredemokratie“ können sich da noch eine Scheibe von abschneiden.
    Opposition? Essentialia negotii für jede Demokratie? Geflohen, im Knast oder tot. Gibt nicht mehr viele Oppositionspolitiker.
    Kirche? Priester wurden vertrieben, sind geflohen, wurden eingeknastet oder sind tot. Vermögenswerte eingezogen. Weil: Die Kirche war „russlandnah“.

    Ich denke da an Tucker Carlson. Der sagte Ronzheimer ins Gesicht (sinngemäss zitiert): Putin ist nicht euer Feind. Merkel hat die kriminellen Migranten und Vergewaltiger ins Land gelassen. Merkel hat die billige Energie aus Russland verboten, nicht Putin. Ronzheimer macht -mMn – wie so ein gestörter kleiner Schuljunge sitzend den Einwand „Aber Putin ist ein Kriegsverbrecher“. Carlsson: Merkel ist kriminiell. Putin ist an eurer Misere nicht schuld, sondern Merkel, Scholz und Merz.
    Carlsson kritisiert, dass man hier in Europa, speziell in Deutschland solche Fakten nicht mehr aussprechen darf, denn sonst schlägt die Staatsgewalt für die Regierung zu…

    Tja… ich denke, bevor wir auf Russland mit den Fingern zeigen, sollten wir erst einmal den eigenen Stall ausmisten…

  12. Sehr gut, das Selensky ein lupenreiner Demokrat ist.
    Der Knecht der Oligarchen , versteidiger westlicher Werte.

  13. Zitat: „Das Vorgehen des russischen Staates gegen vk war exemplarisch. Die Werkzeuge liegen im Westen bereit. In den USA sind sie durch Trump momentan aus dem Verkehr gezogen worden.“

    > Abgehen davon, dass man mit Blick auf die USA nur hoffen kann, dass auch nach Trump die Reps am regieren bleiben werden und dass sich das höchste US-Gericht für die Rede- und Denkfreiheit einsetzen wird, so hätte wir in EUropa und Deutschland im Gegensatz zu Putin-Rußland ja (noch) die Möglichkeit der Wahlen um uns gegen die Zensur und Rede- und Denkverbote zur Wehr zu setzen.

    Wenn ich allerdings auf Berlin und das AltparteienKARTELL sowie auf EU-Brüssel und die Leyen’ischen Pseudodemokraten und die Wahlergebnisse blicke, dann habe ich jedoch meine argen Zweifel, dass die den „Schlaf der Seligen“ schlafenden Wähler hier helfen und etwas verändern werden.

  14. Die Zustandsbeschreibung ist 15 Jahre alt. Wie ist es heute? Man hört von anderen anderes: R. Köppel, T. Carlson, T. Röper …
    Kehren wir vor der eigenen Türe, oder hat man schon davon gehört, daß im Russischen Fernsehen ein Interview auf die hier bekannte Weise gestört wurde?

  15. Viellleicht wäre noch zu erwähnen, dass Dmitry Glukhovsky in Russland bis zum Exil im Jahr 2022 deftig und unbehelligt gegen Putin austeilen konnte. Erst als er sich öffentlich gegen den Ukrainekrieg äußerte, hatte er den Bogen wohl etwas überspannt.
    Man sollte in einem Land, in dem Leute betreits wegen der Betitelung eines Politikers als Schwachkopf vor den Kadi gezerrt werden, also etwas vorsichtiger damit sein, mit geneigten Unterstützern den Splitter im Auge des anderen zu suchen.
    PS:
    Gluchowski ist auch ein gern gesehener Gast im ÖRR und anderen „Qualitätsmedien“ (von taz bis SZ) wenn es wiedermal darum geht, gegen Russland Stimmung zu machen und/oder gegen Putin zu trommeln.

    • Ähnliches kam mir beim Lesen des Artikels auch in den Sinn. Nachdem der inzwischen verstorbene Typ mit der vergifteten Unterhose, Nawalny (ich mußte tatsächlich erst nach „verstorbener russischer Regimekritiker“ googeln, um mir den Namen ins Gedächtnis zu rufen), nicht mehr als Leuchtturm im Kampf gegen den Despoten verfügbar ist, müssen andere Helden geschaffen werden. Nur dumm, daß man die Zitate aus seinem Buch nur leicht modifizieren müßte, um treffend das zu beschreiben, was im Wertewesten diesbezüglich so getrieben wird. Ich sage nur „Bademantel“, was sich dank Habeck zum geflügelten Wort entwickelt hat.
      Die permanente Dämonisierung Putins geht mir in Relation zur geschönten Darstellung des westlichen Politk-Unwesens und seiner Auswüchse langsam echt auf den Wecker. Ähnlich ist es mit Trump, und auch der ÖRR entblödet sich nicht, auf seinen Dokukanälen permanent Hetze zu treiben mit übelsten Propagandafilmchen. Wenn man dann noch in Erinnerung hat, wie verlogen die Biden- Darstellung bis nach seinem Abgang war, kann einem nur schlecht werden.

  16. Es macht den Eindruck, hier wird vor etwas gewarnt, was längst passiert ist.
    Was wäre denn in Deutschland besser als in Russland?
    Bezüglich der gleichgeschalteten Propaganda für die Machthaber gegen die Opposition sehe ich Deutschland mit Russland gleichauf – spätestens seit dem ARD-Sommerinterview mit Weidel.
    Was in Deutschland eindeutig schlechter ist:
    Deutsche Medien wie Springer oder Bertelsmann sind fest in amerikanischen Händen und sind Teil der US-Hegemonie über Deutschland.
    Russische Medien machen daher im Gegensatz zu den deutschen keine US-Propaganda (Wokeness, Klima, Gender et c.) zum Schaden des eigenen Landes.

    Insofern neige ich zu der Ansicht, daß Deutschland mittlerweile eher ein warnendes Beispiel für Russland ist als umgekehrt.

  17. „Die Zerstörung der Freien Presse…“. Die Korrumpierung der freien Presse (vor allem wenn sie bereits einen Ruf als Institution der Pressefreiheit hatte) funktioniert fast noch besser (zumindest in Deutschland). Denn ohne die tatkräftige Unterstützung (wie auch immer das gelingen konnte) von Springer, Focus, Spiegel, FAZ, Zeit etc. wäre der ÖR allein seit 2015 komplett abgeschmiert. Jetzt muss man nur noch die neuen, tatsächlich der Meinungsfreiheit verpflichteten Medien als „rechtsradikal“ bezeichnen und fertig ist die Laube. 

  18. Westlich gesteuerte Medien sind nicht erwünscht! Die pressefreiheit in der Praxis ist viel höher als in Deutschland.
    Wer verbietet den RT?
    In Russland gibt es keine Einheismeinung in den Medien!

  19. Hier zur Erinnerung ein kleiner Einschub über das, was Putin vor und nach 2011 unternommen hatte: 2008 führte Russland den Kaukasus-Krieg, 2014 wurde die Krim annektiert. All das änderte aber nichts an den Beziehungen der damals regierenden Politiker in Deutschland, der EU und den USA mit Putin.“

    Allein diese Formulierungen lassen mich an der Integrität des restlichen Textes massiv zweifeln.

  20. Ihr, die Tichy-Autoren, schreibt nun seit etlichen Jahren gegen das was sich hier entwickelt an. Die Leser sind sauer/wütend wenn sie das lesen und oft wird von den Lesern noch das eine oder andere zusätzliche Beispiel gebracht. Wir die Leser können so unseren Frust loswerden – wir können uns die Demos sparen – und wir sparen sie uns auch.
    Aufgehalten wurde bisher fast nichts – Das mit den Richtern müssen wir mal abwarten – vielleicht hat es ja dieses eine Mal tatsächlich etwas genutzt.
    Aber insgesamt sorgt dieser angenehme Frustabbau dafür, dass die Regierenden in aller Ruhe weiter machen können.
    Ich habe mich inzwischen damit abgefunden – es kommt wie es kommt – ich kann nicht mehr wütend sein. Für Demos fühle ich mich zu alt – ich persönlich möchte eigentlich nur noch meine Rente noch ein paar Jahre genießen – und dann in aller Ruhe abtreten.
    Aufstand – Demos etc. ist in meinen Augen etwas für die Jugend – diese Jugend aber ist viel zu schwach – die möchten mit 20 schon so leben wie wir mit 70++
    Also wird es so kommen – entweder Sozialismus oder Kalifat …

  21. All das erinnert mich eins zu eins an das, was wir heute in Deutschland erleben und was sich lange für eine Spätfolge des Sozialismus hielt. Vielleicht ist das zu eng gedacht. Wahrscheinlich ist es die Begleiterscheinung jenes Systems, das sich selbst für unfehlbar erklärt, eines jeden Systems, das sich selbst für unfehlbar erklärt. Die Allgegenwart der Lüge. Diese Art des Sprechens ist nicht nur Propaganda, sie ist ein Schutzschild, Waffe und Identitätsersatz zugleich. Sie durchdringt alles: die Nachrichten, die Schule, die Gespräche auf der Straße. Irgendwann wurde die Lüge nicht mehr das Gegenteil der Wahrheit, sondern ihre Alternative. Man weiß, dass etwas nicht stimmt in Russland und das ist ein großer Gegensatz zu Deutschland, aber man sagt es nur im Freundeskreis. Auch das ist ein Kontrast zu uns, wo sich viele ja schon fürchten, im Freundeskreis offen zu reden.
    Boris Reitschuster (hier)

    • Was soll der Unterschied sein? Wenn die Leute sich nicht mehr trauen, zu reden, ja, dann sind sie unter Druck. Sie spüren: Es droht Gefahr, Gefahr vom Staat, vom System und seinen Bütteln. Hier werden auch dubiose Anklagen wegen Nichtigkeiten inszeniert, andere werden in ihrer Existenz vernichtet, es gibt unzählige Ränkespiele, Manipulationen, Verdrehungen und Verdächtigungen zur Einschüchterung und zum Verstummen. Die Mittel sind unendlich, die brauchen hier keine Vorlagen aus Moskau, die kommen schon von selbst drauf, wie sie es machen müssen. Man muss kein Original als Vorlage kopieren, wenn man selbst ein Original erzeugt. Hinter Scheinfassaden und äußerster Hinterfotzigkeit, wie der Bayer sagt. Da sind wir. Der Traum vom Sozialismus endet immer im Kommunismus, das Recht ist weg, die Pression ist da. Der Führer, äh die Führer, erheben sich zu Volkstribunen, um das Volk zu unterdrücken und auszusaugen. So war es früher. Heute ist nur noch eine elende, primitive und verlogene Truppe am Werk, die das eigene Volk verachtet und den eigenen Arsch im Trockenen halten will. Die Mittel sind pervers, die Gegner unberechenbar, der Feind importiert als Hilfstruppe. Jede Prosperität für die Zukunft von Anfang an nicht vorgesehen.
      Weiß der Himmel, was in solchen wirren Köpfen vorgeht? Außer Machtanspruch und Vorteilsnahme bleibt nichts. Wahrlich traurige Gestalten! Erbärmliche Versager! Wie klein sind solche Karikaturen gegen Männer und Frauen, unvollständig da beispiellos viele Akteure wie Adenauer, Ehrhardt, Kurt Schumacher, der Alte Fritz, Bismarck, Mandela, Gandhi, Martin Luther, Albert Einstein, Isaac Newton, Einstein, Marie Curie, Galileo Galilei, Charles Darwin, Lincoln, Florence Nightingale etc. etc. ja sogar gegen jedermann und jede Frau, die sich, ihre Familie und ihre Kinder jeden Tag wieder durchbringt und eine Zukunft sichert, gegen alle Widerstände. Die Knüppel beseitigt, die ihm die Großkopferten verpeilten täglich in die Füße werfen.
      Wir werden von jämmerlichen, charakterlosen Gestalten kujoniert und ausgebeutet. Tendenz steigend! Noch schlimmer, ohne jedes Ziel der Prosperität! Destruktiv in allem, krankmachend! Ein ganzes Volk, sinnentleert und defätistisch, perspektivlos! Konfrontiert mit kulturfremden Menschen, deren organisierte Platzierung den letzten Rest von Sicherheit auch noch zerstört und langfristig die ganze Gesellschaft und das mit voller Absicht der Machthaber.

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