„Vollende die Wende“, so prangt es auf der Startseite der AfD Brandenburg im Internet. Für die Landtagswahl am 1. September ruft die Partei, die Umfragen zufolge derzeit im Osten stärkste politische Kraft ist, zur „Friedlichen Revolution mit dem Stimmzettel“ auf. Auch Spitzenpolitiker der AfD wie Alexander Gauland vergleichen ihre politische Konkurrenz schon mal mit den DDR-Blockparteien, die Bundesregierung mit dem SED-Politbüro und die AfD mit dem Neuen Forum. Wie kommt es, dass die DDR, 30 Jahre nach dem Mauerfall, plötzlich wieder zum Thema wird?
Folgt man der Nachrichtenredaktion der ARD, sind die Vergleiche der AfD „eine Frechheit“ und „ein Schlag ins Gesicht der Mutigen von 1989“ – so der aus Leipzig stammende Korrespondent Gábor Halász in den Tagesthemen. Auch dem „Faktenfinder“ der Tagesschau zufolge handelt es sich um „gezielte geschichtspolitische Verzerrungen“. Überdies stammten die Spitzenkandidaten in Brandenburg und Thüringen aus dem Westen – und könnten deshalb, so die Botschaft, in Sachen DDR gar nicht mitreden. Spiegelonline zeigt sich ähnlich empört über „die Umdeutung der Geschichte“ und beruf sich dabei auf einstige DDR-Bürgerrechtler, die „fassungslos“ darüber seien.
„Geschichtspolitische Verzerrungen“ – Internetauftritt der AfD zu den Landtagswahlen in Brandenburg
Wie so oft beim Umgang mit der AfD scheint vielen Journalisten der Frontalangriff die einzig angemessene Reaktion zu sein. Dabei übersehen sie nicht nur, dass sie der nationalkonservativen Partei damit mehr nutzen als schaden. Sie ignorieren auch, dass die AfD Stimmungen zum Ausdruck bringt, die offenbar tatsächlich existieren. Wenn im Osten mehr als 20 Prozent der Wahlberechtigten erklären, die AfD wählen zu wollen, muss es dafür Ursachen geben. Aber welche?
Die Antwort auf diese Frage ist häufig kaum verhüllte Verachtung gegenüber „den“ Ostdeutschen oder „den“ Sachsen, die undankbar und grundlos den Pfad der politischen Tugend verlassen hätten. Schon die wehenden Deutschland-Fahnen auf den ostdeutschen Montagsdemonstrationen im Dezember 1989 waren vielen westdeutschen Beobachtern suspekt. Von dort zieht sich für manchen eine durchgehende Linie von den Ausschreitungen in Hoyerswerda 1991 über die PEGIDA-Demonstrationen in Dresden bis hin zu den rechtsradikalen Aufmärschen in Chemnitz im vergangenen Jahr – und jetzt zu den Erfolgen der AfD.
Die weniger Überheblichen reagieren wie bei einem schwer erziehbaren Jugendlichen mit einer Mischung aus Mitleid und Lob. Dem Tagesthemen-Kommentator zufolge hätten die anderen Parteien „den Osten zu oft allein gelassen“. Auch die Bundeskanzlerin erklärte den Unmut der Ostdeutschen damit, dass die Wiedervereinigung für diese „zu harten Umbrüchen“ geführt hätte. Tagesspiegel-Kolumnistin Liane Bednarz forderte deshalb, der AfD-Rhetorik durch eine positive Betrachtung des im Osten Geleisteten Paroli zu bieten. Die Bundesregierung plant ebenfalls, bei den anstehenden Jubiläumsfeiern „das gemeinsame und gegenseitige Verständnis für die Leistungen zu fördern, die zur Wiedervereinigung geführt haben“.
Verachtung gegenüber den Ostdeutschen – PEGIDA-Demonstration 2016 in Dresden
Ob diese Strategie zum Erfolg führt, ist zweifelhaft. Denn der Vergleich der aktuellen Lage mit der in der DDR hat tiefere Ursachen. Es ist die „volkseigene Erfahrung“, wie der Historiker Lutz Niethammer vor Jahren ein Oral history-Buch zur DDR nannte, die viele Ostdeutsche empfindlicher und rebellischer auf bestimmte politische Entwicklungen reagieren lässt. Und das gilt erstaunlicherweise nicht nur für diejenigen, die die DDR bewusst miterlebt haben, sondern auch für einen Teil ihrer Kinder.
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Da ist zum einen die Abgehobenheit der politischen Klasse, die viele Ostdeutsche an früher erinnert. Angela Merkel ist bald genauso lange im Amt wie Erich Honecker, über 11 Millionen Bundesbürger haben nur diese eine Kanzlerin erlebt. In der Praxis, so empfinden es viele, entscheidet nur eine kleine Gruppe von Politikern über die Geschicke der Bundesrepublik – oft genug, ohne sich um die Vorstellungen großer Bevölkerungsteile zu kümmern. Wer die Welt nur aus der Perspektive des postmaterialistischen Milieus in den Großstädten betrachtet, muss sich nicht wundern, wenn sich viele Ostdeutsche auf dem Lande darin nicht wiederfinden.
11 Millionen kennen nur eine Kanzlerin – Angela Merkel (Mi.) im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen 2009
Schon zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung hat der Richter am Bundesverfassungsgericht Peter M. Huber vor einer zunehmenden Selbstreferentialität des politischen Systems in Deutschland gewarnt. Das Wahlrecht, die Ausgestaltung der Politikfinanzierung, das Fehlen direkter Demokratie auf Bundesebene und die Organisationsstrukturen der politischen Parteien verstärkten die Sprachlosigkeit zwischen Bürgern und Politik. „Auch die inhaltliche Annäherung der großen Parteien nimmt dem Wähler die Möglichkeit zur Einflussnahme. Wo es keine Alternativen gibt, gibt es auch keine Wahl.“ Das kennen viele Ostdeutsche aus der Vergangenheit.
Verstärkt wird die Entfremdung zwischen Volk und Regierung durch das Agieren der Medien, vor allem der öffentlich-rechtlichen. In seinem Buch „Zur Sache Deutschland“ ist der Journalist Jochen Bittner unlängst mit seinen Kollegen ins Gericht gegangen. Am Beispiel des Redaktionsleiters der WDR-Sendung Monitor, Georg Restle, beschreibt er „das zunehmende Bedürfnis vieler Journalisten, der Öffentlichkeit zu beweisen, wo sie politisch stehen“. Dem hält er entgegen, dass die im Grundgesetz verankerte Freiheit der Berichterstattung die Presse auch dazu verpflichte, „die in der Gesellschaft und ihren Gruppen unaufhörlich sich neu bildenden Meinungen und Forderungen kritisch zusammenzufassen“. Im Klartext: Neue Parteien müssen in gleicher Weise Gehör finden wie alte.
Zeigen, wo man steht – Monitor-Redaktionsleiter Georg Restle bei der ColognePride 2018
Der Haltungsjournalismus stößt im Osten Deutschlands auf besonders empfindliche Ohren. Zu gut ist den Älteren noch die „Rotlichtbestrahlung“ der DDR-Medien in Erinnerung. Überschriften wie „Flüchtlinge könnten Wirtschaftswunder bringen“ erinnern manchen an die Schlagzeilen über Produktionserfolge im SED-Zentralorgan Neues Deutschland. Das ständige Bemühen, den Ostdeutschen zu sagen, was sie zu denken oder zu wählen haben, führt wie einst in der DDR zur Flucht vor der Berieselung, nur dass heute die sozialen Medien die Rolle des Westfernsehens übernommen haben. Selbst wenn sämtliche Journalisten Bittners Appell folgen würden, die „Fahnen runter“ zu nehmen, dürfte es lange dauern, das verloren gegangene Vertrauen in ihr Bemühen um Objektivität wieder aufzubauen.
Politik und Medien tragen auch die Hauptverantwortung dafür, dass in Deutschland immer mehr Menschen Angst haben, offen ihre Meinung zu sagen. Laut einer Allensbach-Umfrage hatten 45 Prozent der Befragten im November 2015 den Eindruck, man müsse vorsichtig sein, sich zur Flüchtlingsfrage zu äußern. Im Mai 2019 hatten bereits zwei Drittel der Befragten das Gefühl, man müsse im öffentlichen Raum „sehr aufpassen“, was man sagt. Neben der Flüchtlingsfrage und dem Islam wurden jetzt auch die Themen Nationalsozialismus, Juden, Rechtsextremismus, Patriotismus, Homosexualität und die AfD als angstbesetzt benannt. Die Aggressivität und Intoleranz im politischen Diskurs erinnert manchen an DDR-Verhältnisse, nur dass der Druck jetzt nicht nur von oben kommt, sondern auch von der Seite durch Journalisten und von ihnen gehypte Minderheiten.
Aufpassen, was man sagt – Wahlplakat der AfD in Brandenburg
Die Umfrage brachte auch zum Vorschein, dass die Bevölkerung inzwischen deutlich zwischen Meinungsäußerungen im öffentlichen Raum und im privaten Kreis trennt – ein Phänomen, das viele Ostdeutsche ebenfalls nur allzu gut aus der DDR kennen. Auch dort sahen sich die meisten genötigt, an der Schule, in der Universität oder im Betrieb anders zu reden als zu Hause. Vor besonderen Schwierigkeiten standen dabei diejenigen, die Kinder hatten. Wenn der Lehrer in der Schule scheinbar harmlos fragte, ob die Uhr im Fernsehen Punkte oder Striche hatte, konnte er damit feststellen, ob die Familie Westfernsehen schaute. Im schlimmsten Fall landete die Antwort beim Staatssicherheitsdienst.
Von der Angst, am Mittagstisch offen mit seinen Kindern zu reden, weil „sich die Kleinen in der Schule verplappern könnten,“ sprach auch der thüringische Spitzenkandidat Björn Höcke beim Wahlkampfauftakt der AfD in Cottbus. Manch einer mag dabei an die Broschüre „Ene, mene, muh – und raus bist du“ gedacht haben, die vergangenes Jahr von der Amadeu Antonio Stiftung herausgegeben wurde. Darin wird unter anderem beschrieben, woran Kita-Mitarbeiter „Kinder aus völkischen Elternhäusern“ erkennen könnten. Die Broschüre war mit Mitteln des Bundesfamilienministeriums erstellt und von der Ministerin Franziska Giffey mit einem Grußwort versehen worden. Die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Nadine Schön, sprach von einer „staatlichen Handlungsanweisung zur Elternspionage“ und forderte, das Heft wieder einzustampfen. Statt dessen verklagte die Stiftung den CDU-Stadtrat des Berliner Bezirks Neukölln Falko Liecke, weil er öffentlich davon abgeraten hatte, die Broschüre in Kitas zu verwenden.
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Angst vor den Konsequenzen hielt die überwiegende Mehrheit der DDR-Bewohner auch jahrzehntelang davon ab, sich gegen die SED-Diktatur aufzulehnen. Die wenigen Unerschrockenen – nach Stasi-Analysen Anfang 1989 etwa 2500 Menschen – wurden zumeist überwacht, schikaniert, verhaftet oder aus dem Lande gegrault. Die Staatsmedien verunglimpften sie als „Konterrevolutionäre“, „Agenten“ oder „feindlich-negative Elemente“ – wenn sie überhaupt darin Erwähnung fanden.
Der rabiate Umgang mit der AfD erinnert viele Ostdeutsche deshalb an alte Zeiten. Wenn der Bundestag der größten Oppositionspartei beharrlich einen Posten als Vizepräsident verweigert, bestärkt er selbst den Eindruck, er sei bereits „gleichgeschaltet“ wie die DDR-Volkskammer. Auch die Entscheidung des Verfassungsschutzes, die AfD stärker zu überwachen, aktiviert im Osten sofort die Erinnerung an die Stasi. Die Behinderung ihrer Veranstaltungen durch Gegendemonstranten, die Nicht-Zulassung von Kandidaten in Sachsen, die Forderung prominenter Politiker, die AfD zu verbieten oder einzelnen Personen ihre Grundrechte zu entziehen – all dies gerät im Osten automatisch in den Kontext der DDR-Vergangenheit. Dass Anhängern der AfD – wie auf Plakaten in Berlin – sogar die Benutzung der U-Bahn untersagt werden soll, übertrifft dabei selbst die Realität im SED-Staat.
Kein Zutritt für AfD-Anhänger – Plakat in einer Berliner Bushaltestelle, laut BVG eine Fälschung
Wie das Beispiel der PDS in den 1990-er Jahren gezeigt hat, wird die AfD durch solche Maßnahmen allerdings nicht schwächer, sondern stärker. Viele Ostdeutsche fühlen sich dadurch erst Recht motiviert, nunmehr den Widerstand zu leisten, zu dem ihnen in der DDR der Mut fehlte. Schon dieser Tatsache ist zu entnehmen, dass die heutige Bundesrepublik keine DDR 2.0 ist – wie in den sozialen Medien gerne behauptet wird. Aber es gibt Entwicklungen, die den fundamentalen Unterschied zwischen Damals und Heute verkleinern und die deshalb jeden Demokraten aufhorchen lassen sollten. Den wahrscheinlichen Wahlsieg der AfD bei den Landtagswahlen im Osten kann man deshalb auch als Weckruf begreifen: Dass Politik und Medien aus ihren Fehlern lernen und sich, wie nach dem Sturz der SED-Herrschaft, der Sorgen der Menschen wieder annehmen.
Der Text erschien, leicht gekürzt, zuerst in: Neue Züricher Zeitung vom 16. August 2019 und auf www.hubertus-knabe.de
(1) Bundesarchiv, Bild 183-1990-0129-029 / Kluge, Wolfgang / CC-BY-SA 3.0
Gelernt von der DDR haben bestimmte idelle und politische Follower, wie man von einem selbst gebildete Gruppen im Interesse der guten Sache penetrant beobachtet und in die Schmuddelecke stellt/ausgrenzt. „Die Welt“ hat gerade ein langes Interview mit dem Autorenteam des Buches „Völkische Landnahme“ Andrea Röpke und Andreas Speit geführt, die ganz viele Details zum Leben von angeblich rechten Öko-Bauern (Zahl unbekannt) zusammengetragen haben, bis hin zur praktizierten Brauchtumspflege, Volkstänzen, der Wahl-Präferenz für die AFD und den berühmten Zöpfe und Röcke tragenden zahlreichen Töchtern, von denen man irgendwo schon mal gehört hatte. Dahinter dürften monatelange Beobachtung und die intensive Befragung von Nachbarn/Bewohnern der Orte stecken. Wie sonst kann man so viele Informationen zusammentragen und wissen, dass Begräbnisse „hochpolitisch aufgeladen werden“. Das nennt sich wohl intensive Feindbeobachtung.
Die ganze Situation in Deutschland konnte sich nur so entwickeln durch das Zusammenspiel der Medien und der „Einheitsideologie“ der etablierten Parteien als diese gesehen und bemerkt haben, nachdem sich die AfD 2013 gegründet hatte und fast auf Anhieb es in den Bundestag geschafft hätten, dass sich da eine Partei entwickelt die den etablierten das Nest streitig macht. Da ging langsam die Angst um dass die Parteienvetternwirtschaft gestört werden könne. Es geht nicht darum mit der Nazikeule auf die AfD einzudreschen und diese und deren Anhänger mundtot zu machen sondern darum, die AfD als potenzielle Konkurrenz im Pfründeverteilungsgeschäft zu bekämpfen. Das politische Geschäft ist eine riesige Industrie wo jeder neue Konkurrent, wenn es sein muss auch mit kriminellen Mitteln bekämpft werden muss. Die Bürger gehen dabei den etablierten Politikern doch am A….. vorbei. Das beste Beispiel sieht man doch in der Wandlung des Horst Seehofer. Die AfD ist keine politische Gefahr von rechts wie einem vorgegaukelt wird sondern der Politindustrie und der damit verbundenen Meinungsindustrie. Der Erfolg der AfD löste eine Erdbeben aus bei den öffentlich / rechtlichen, die ihre Existenz bedroht fühlen und daraufhin die Bevölkerung belügen und dadurch die AfD bekämpfen. Da große Teile der Bevölkerung „aufwachten“ und sehen was hier im Lande gespielt wird kommt es natürlich zu Spaltungen. Die Medien und die etablierten Parteien sollten sich aber ein Beispiel an das damalige Rumänien nehmen was passieren kann, wenn dem Volk der Deckel wegfliegt……….
„Den wahrscheinlichen Wahlsieg der AfD bei den Landtagswahlen im Osten kann man deshalb auch als Weckruf begreifen: Dass Politik und Medien aus ihren Fehlern lernen und sich, wie nach dem Sturz der SED-Herrschaft, der Sorgen der Menschen wieder annehmen.“
Das ist ein frommer Wunsch Herr Knabe. Dieser wird allerdings auch nicht eintreten, wenn die AfD 30 Prozent bekommt. Das Argument wird dann, wie gehabt, lauten, dass 70 Prozent die AfD nicht gewählt haben. Politik, Wirtschaft und Medien sind zu stark verwoben, sodass man alles tun wird, um seine Pfünde nicht zu verlieren. Da bedient man sich eben der Desinformation und der Diffamierung.
Die Grünen und Linken haben es sich im Bundestag gemütlich gemacht, jetzt kann man auch von seinem Salär Designerklamotten kaufen und hat ein beglückendes Auskommen, auch im Alter. Nicht zu vergessen die Profiteure der gegenwärtigen Politik, die sich natürlich gegen Änderungen postulieren. Man kann sie täglich in den ÖR Medien wahrnehmen.
Ja, es gibt sehr starke Tendenzen, die an die DDR und den Umgang mit ihren Bürger erinnern. 1989 fühlten sich viele allerdings nicht so machtlos. Und diese Machtlosigkeit gipfelt nun in Notwehr, die einzige Partei (AfD) zu wählen, die Änderungen herbeiführen möchte. Denn eines ist klar: Solange Merkel und ihre „Experten“ dieses Land regieren, wird sich Deutschland weiter spalten und zum Schlechten entwickeln sowie in eine tiefe Rezession rutschen.
Die Parallelen zur Aneignung der „friedlichen Revolution“ durch solche Freiheitskämpfer wie Gauck, der seine Kirche erst verließ, als der Zug der Freiheit schon mit Volldampf Richtung Büchen unterwegs war. Oder die „Kämpferin“ Göring-Eckhardt, die noch heute mit ihrem DDR Reisepass wedelt (wer erhielt solch einen Pass … ) oder gar die Sprecherin A. Merkel (wie wurde sie das eigentlich …) des Demokratischen Aufbruchs von Gründer und Vorsitzenden Wolfgang Schnur, der in der Hauptverwendung bei der Stasi tätig war. Von all den Verstrickungen der BRD mit den Brigaden um Schalk-Golodkowski ganz zu schweigen. All die Heuchler in der amtierenden Berufs-Politik und den gesteuerten GEZ-ÖRR Medien, denen die Dipl. Journalistin mit Abschluss an der Karl Marx Uni (Rotes Kloster) zu Leipzig zeigt, wie die Nachfolge von Sudel Ede ausschaut, zeigen dem Osten überdeutlich, dass der Erich mit seinem einzig berühmt gewordenen Spruch von Ochs & Esel so falsch nicht vorhersagte.
Herr Knabe, ein m. E. insgesamt gesehen guter und interessanter Beitrag.
Ihre Aussage
Zitat: „Von dort […den ostdeutschen Montagsdemonstrationen im Dezember 1989] zieht sich für manchen eine durchgehende Linie von den Ausschreitungen in Hoyerswerda 1991 über die PEGIDA-Demonstrationen in Dresden bis hin zu den rechtsradikalen Aufmärschen in Chemnitz im vergangenen Jahr – und jetzt zu den Erfolgen der AfD.“
… vermischt äußerst unterschiedliche Sachverhalt und unterstellt u.a. den „PEGIDA-Demonstrationen sie seien suspekt“ und „bei den Chemnitz-Demonstrationen habe es sich um rechtsradikale Aufmärsche“ gehandelt. Wieso übernehmen Sie diese Formulierungen und woher beziehen Sie hierbei Ihre Erkenntnisse? Die Meinung der „Haltungsmedien“ sollten doch wohl nicht Maßstab für einen ausgewogenen Artikel sein!
Zitat: „Den wahrscheinlichen Wahlsieg der AfD bei den Landtagswahlen im Osten kann man deshalb auch als Weckruf begreifen: Dass Politik und Medien aus ihren Fehlern lernen und sich, wie nach dem Sturz der SED-Herrschaft, der Sorgen der Menschen wieder annehmen.“
> Mhh, dass glauben Sie nun aber nicht wilklich; „dass Politik und Medien aus ihren Fehlern lernen und….“??
Denn was wurde zB von der Politik nach dem BREXIT getönt u. gelobt, „wie müssen mwhr auf das Volk hören, das Volj bwsser mutnehmen, müssen besser erklären, müssen dieses und müssen jenes“. UND WAS war auch alles nach der BTW17 zu hören!? Und was ist passiert; NIX!!
UND mit Blick auf die Qualitäts- u. Reg.-Medien und den Staatsfunk sei nur stichwortweise an die letzten Wochen erinnern; Relotius, RTL-Lügen, Frankfurt, Stuttgart UND der aktuelle Blick in den MSM-Kommentar-Spalten wo immer noch fleißig zensiert, gelöscht u. gesperrt wird.
NEIN, auch von dieser medialen Seite(inkl der Blöd-Shows von Illner & Co) ist NIX, aber auch GAR NIX, zu erwarten. Es werden von denen die hier schon länger lebenden auch weiterhin für blöd & dämlich gehalten.
Klar, nur waren die Aktivisten halt in der Stasi zusammengefasst. Haben Sie noch nie darüber gelesen, wie die im Oktober 89 hingelangt haben?
Heute agieren die Schläger subtiler, noch. Die Stasi konnte offen agieren, jeder DDR Bürger wusste das und man konnte versuchen sich in seiner Nische (auch politisch) abzuschotten, Zudem gab es Kirchen, die Oppositionelle unterstützten, ganz im Gegensatz zu heute, wo die Kirche in der Meinungsrepublik zur Staats- und Einheitsmeinungs-Kirche gemacht wurde.
Ausgezeichnet. Aber der Kommentar von Herrn Dr. Knabe ist auf NZZ/Westfernsehen-BBC-Radio Liberty.Analogon(?) leider OHNE Komentarfunktiom, wie hier bei TE oder Broder, veröffentlicht worden. Haben die Angst ihr Server glüht durch, oder befürchten sie ein Zittern von Mutti & Salivapgahen aus dem großen Kanton, also auch schon beginnder Mehltau, Selbstrücknahme?
Sie implizieren, dass die Bundesrepublik keine DDR 2.0 ist, weil im Osten einige Menschen zum Widerstand aufrufen. Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Wenn etwas aussieht wie DDR, sich anfühlt wie DDR und auch handelt wie DDR – dann ist ein Widerstand kein Gegenargument zur DDR 2.0 sondern Notwehr.
kein Wunder,wenn eine FDJ-Funktionärin regiert,eine Stasi-Spitzeline die Meinung kontrolliert und die SED im Bundestag sitzt,neben „Grünen“,die vom kommunistischen Bund Westdeutschlands herkommen….kein Wunder
Herr Knabe,denken Sie sich einfach Merkel’s „Polit-Medien-Stil“ runde zehn Jahre konsequent weiter durchgeführt vor….neutrale Medien? Fehlanzeige. erkennbar unterschiedliche Parteien? Fehlanzeige, unabhaengige Justiz? Fehlanzeige. Verteufelung jeder echten Opposition? Jetzt schon,unter Mithilfe von Gruppen wie der Antifa, mehr als nur verbal gegeben….
auch eine zweite DDR kann auf Samtpfoten daher kommen!
Der Weckruf der wahrscheinlichen Wahlergebnisse wird verhallen. Er wird verhallen müssen, denn die linientreuen Medien und die Politiker der Altparteien haben sich in eine Sackgasse manövriert, aus der sie nur mit einer WENDE um 180 Grad herauskönnten. Das wäre, als ob in Deutschland so etwas wie ein Gorbatschow plötzlich an der Spitze stehen würde. Oder ein Sebastian Kurz. Weit und breit kein Kandidat in Sicht. Dazu der schlappe Westen, wo der Wähler noch prima Multikulti ruft, wenn man ihm eine Moschee in den Garten baut.
Der „Weckruf“ verhalt vor allem deshalb, weil er nicht im Westen ertönt.
Solange die meisten Westler am liebsten grün wählen, wird sich nichts ändern, weil sich nichts ändern muss.
Als Wessi rufe ich euch zu:
Sachsen, Brandenburger, Thüringer, rammt eine Wegemarke in den Boden. Die Wessis haben vergessen, was eine Diktatur ist. Sie sind schwach. Sie sind wohlstandsverdorben. Setzt ein Zeichen. Ohne euch schaffen wir es nicht.
Zitat: „Die Wessis haben vergessen, was eine Diktatur ist. Sie sind schwach. Sie sind wohlstandsverdorben.“
> RICHTIG, hier im Westenteil der Republik sind sie -vor allem- wohlstandsverdorben!
Die jüngere Generation ist schon im Überfluß u. Wohlstand aufgewachsen und haben sich scheinbar weder im Elternhaus noch in der Schule je darüber Gedanken machen müssen WARUM unser Labd so geworden ist wie es (teils noch) ist und WER sich dafür die Hände blutig und den Buckel krumm gebuckelt haben.
UND bei den Erwachsenen und Alten scheint es viele zu geben, die von der Buntheit (noch) nicht selber betroffen sind und daher vermutlich denken das bei denen die Welt immer so schön heil, ruhig u. friedlich bleibt. Auch fehlt denen scheinbar die Gabe oder der Wille um auch mal über den Tellerrand hinaus zu blicken und dann zB mal in die Städte und in die Zukunft zu gucken und dabei auch zu bedenken, dass wenn dann deren Kinder u. Enkelkinder Erwachsene geworden sind, dass die es dann sind die dann in einem von muslim. u. afrikan. Buntheit gefluteten Land leben und die ganzen bunten Mißstände u. kulturellen negativen Veränderungen schultern, ertragen und abarbeiten „dürfen“.
DOCH WEHE wenn sich dann zB in deren Straße, Wohnhaus u. Schule die Buntheit azsbreitet und die Mehrheit bekommt, DANN befinnt das große Aufwachen, Jammern u. Wegziehen!
Das mit den Aufklebern war übrigens das „Zentrum für politische Schönheit“, über die man wohl das eine oder andere hinzufügen könnte (u.a. die private ‚Zersetzung‘ Höckes).
Interessanterweise, oder besser bezeichnenderweise, hat der Staatsanwalt, der gegen das „Zentrum für politische Schönheit“ ein Verfahren wegen der Nachbildung des Holocaust-Denkmals vor dem Wohnhaus Höckes in Thüringen eingeleitet hatte (die Angelegenheit hatte durchaus den Charakter von Belästigung und Nötigung), nun selbst ein Verfahren wegen seiner Ermittlungen am Hals und ist strafversetzt worden. Soviel zum Thema unabhängige Justiz in Deutschland…
Ja, die Ostdeutschen (von denen viele noch in der DDR gelebt haben) verfügen über Erfahrungen (und bewerten die Gegenwart vor diesem Hintergrund), die den tonangebenden deutschen politisch-medialen Kreisen nicht passen, weil sie dadurch entlarvt werden. Leider fehlt den meisten Westdeutschen diese „Lesebrille“.
stimmt so nicht ganz…bin etwas aelter,westdeutsch gross geworden und weiss ganz genau,das es keinerlei neutrale Print-oder Visuelle Medien mehr gibt…das war aber bis in die neunziger noch etwas anders in der ehemaligen BRD…
Daher ja auch „den meisten Westdeutschen“ (wie groß der Anteil wirklich ist, weiß ich natürlich auch nicht; ich gehe nur davon aus, daß er in Ostdeutschland höher ausfällt).
„Die Staatsmedien verunglimpften sie als „Konterrevolutionäre“, „Agenten“ oder „feindlich-negative Elemente“ – wenn sie überhaupt darin Erwähnung fanden.“ Erinnert mich an die heutigen Mainstreammedien und ihren Etiketten „Nazi“, „Rassist“ und „Klimaschädling“.
Die Befindlichkeiten vieler Ostdeutscher wurden in dem Beitrag
aus meiner Sicht gut beschrieben. Wenn Exstasis Medien
kontrollieren Grokos nicht mehr abgewählt werden können und
dadurch fast diktatorisch regieren, werden schlechte Erinnerungen
wach die Westdeutsche so nicht erlebt haben, muss es zwangsläufig
zum Widerstand kommen. Er artikuliert sich heute im Wahlverhalten.
Von großen Protestdemos ist das Land auf Grund der z.Z. noch guten
wirtschaftlichen Situation noch weit entfernt. Aber die Situation ver-
ändert sich langsam und was dann passiert könnte auch jetzt manchen
Politiker überraschen. Die Mauer stand ja schließlich lt. Honecker
am 19. 1. 1989 noch in 50 und auch in 100 Jahren. Der von ihm genannte
Zeitraum reduzierte sich dann auf ca 10 Monate. Die Torheit der Regierenden
ist eben nicht zu unterschätzen.
„Die gesamte Geschichte, unabhängig von Zeit und Ort, durchzieht das Phänomen, daß Regierungen und Regierende eine Politik betreiben, die den eigenen Interessen zuwiderläuft.“ Einer der Kernsätze aus B. Tuch-
manns Buch „Die Torheit der Regierenden“.
„Dass Politik und Medien aus ihren Fehlern lernen und sich, wie nach dem Sturz der SED-Herrschaft, der Sorgen der Menschen wieder annehmen.“
So?:
„Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss“, sagte eine SPD-Politikerin mitten im Landtagswahlkampf in Brandenburg.
Mir hat in der DDR nicht der Mut gefehlt, und jetzt fehlt er mir erst recht nicht. Ich bin nur entsetzt, wie viele Menschen dieser Gehirnwäsche und diesem primitiven Druck der Medien immer noch auf den Leim gehen. Aber, wie vor zwei Tagen eine SPD-Politikerin sagte, es gibt ja keine „Sorgen und Nöte der Bevölkerung“, die man verstehen müsste.
Der Frust der Ostdeutschen ist im Prinzip im Artikel gut begründet, allerdings fehlt noch ein wesentliches Moment: meine Generation, die um die 40 war zu Wendezeiten, ist zum größten Teil im beruflichen Orkus gelandet. Vorher in gut dotierten technischen Berufen, teilweise sehr erfolgreich, anschließend prekäre Dienstleisterjobs und heute Armutsrente. Wenn wir nur ein Zehntel der Unterstützung bekommen hätten, den heute ein durchschnittlicher Flüchtling bekommt, denken hier viele.
Ich wusste damals nicht einmal, dass ich mit 40 noch einmal hätte studieren dürfen, um zu meinen Fähigkeiten und der Berufspraxis (Dozent im technischen Bereich als Diplomingenieur, aber zu lange aus dem Beruf heraus) auch die notwendigen Dokumente, z.B. das zweite Lehrerexamen, zu erhalten. Das wurde nirgendwo kommuniziert und Internet gab es noch nicht. Man hat diese, unsere Generation sich selbst überlassen beziehungsweise hat sie fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Dabei ging es weniger um Geld, als um tatsächliche Integration in den Arbeitsmarkt, um reale Chancen. Die hat es nur für die Jüngeren bis maximal Mitte 30 gegeben, denen überwiegend der Neuanfang gelang.
Und das ist unvergessen und das wird man am 1. September hoffentlich merken. Früher wurde dann trotz Bauchschmerzen gegenüber den alten Kadern die Linke/PDS als Ostvertreter gewählt. Seit dem Verrat der Linken durch die Befürwortung der unverantwortlichen und noch mehr Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt schaffenden und die kulturelle Identität und innere Sicherheit bedrohenden Flüchtlingspolitik entfällt das.
Ich sehe mit grimmiger Freude dem harten Erwachen der politischen Kaste entgegen. Denn das Ausmaß des Hasses im Osten wird immer noch unterschätzt. Hier würden viele einen Hut mit Stange wählen, wenn nur AfD drauf steht.
>>Dass Politik und Medien aus ihren Fehlern lernen und sich, wie nach dem Sturz der SED-Herrschaft, der Sorgen der Menschen wieder annehmen.<<
Ach Gottke, solche hehren Wuensche kann man heute noch haben, angesichts der Zustaende und des zustaendigen "Personals" in diesem Land?
Schön, dass uns wieder ein Wessi den Osten erklärt.
Mhh, vllt erklärt ja aber auch ein Wessi den Wessi wie der Ossi tickt!?
Mir als Wessi hat der Artikel jedenfalls gefallen und ich habe es inhaltlich auch nicht so verstanden als wolle der Autor den Ossi etwas erklären.
Wenn Deutschland nicht in der NATO und der EU wäre, würden wir hier zu 100% wieder Verhältnisse wir in der DDR haben. So sind wir eben erst bei 75%.
Sehr luzide Analyse, Danke.
„… bis hin zu den rechtsradikalen Aufmärschen in Chemnitz im vergangenen Jahr …“
Vielleicht liegt bei mir eine Bildungslücke vor, aber bislang weiß ich nur, dass der H-Gruß, der durch die Medien schwappte, von einem RAF- und Antifa-Anhänger mit leicht wirrem Kopf stammte und die „Hetzjagden“ eine (EINE! Kein Plural) private Ausenandersetzung war, nachdem Migranten gepöbelt hatten. Fehlen mir da Kenntnisse oder ist hier versehentlicherGebrauch der GEZ-Sprachregelung passiert?
By the way: “ Zuerst erschienen in der NZZ“ – und da sage noch einer, das sei kein neues Westfernsehen 🙂 …wobei mir einfällt, ich wollte mich doch um ein NZZ-Abo kümmern… das ergänzt doch mein TE-Abo ganz prächtig 😀
Ich frage mich, warum selbst Herr Knabe im Zusammenhang mit Demonstranten rechts der Mitte von „aufmarschieren“ spricht. Ich habe zB in Chemnitz niemanden „marschieren“ gesehen.
Das habe ich mich auch gefragt bzw. das hat mich an dem sonst guten Beitrag sehr gestört.
Je stärker die AfD wird, umso mehr Kraft wird dieser Staat in deren Bekämpfung investieren. Man wird alles tun, um dieser Partei, den Mitgliedern und den Wählern zu schaden. Und mit alles, meine ich alles. Immer nach dem Motto „der Zweck heiligt die Mittel“. Und die ersten Verbotsforderungen sind dann nur noch eine Frage der Zeit.
Es gibt aber noch eine andere universelle Wahrheit: „Je mehr man etwas bekämpft, umso mehr wächst es.“
Ich bin sicher, das wird auch in Sachen AfD funktionieren!!!