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Sackgasse Union

Die Rückkehr der Imperien und die Zukunft Europas 

09.08.2020

| Lesedauer: 7 Minuten
China, Russland und Erdogans neue Türkei sehen sich als Imperien. Nun will die EU denen offenbar ein eigenes Imperium entgegensetzen, dessen Scheitern absehbar ist. Vernünftiger wäre ein Bund von Nationalstaaten. Aber dieser Weg ist durch den Euro verstellt.

Vor kurzem entschloss sich der türkische Staatspräsident Erdogan die Hagia Sophia, einst der bedeutendste Sakralbau der Ostkirche, dann ab 1453 eine Moschee und schließlich seit 1935 ein Museum wieder als Moschee nutzen zu lassen. In Europa wurde das zunächst einmal nur als Gefahr für ein Kulturdenkmal gesehen, denn die christlichen Mosaiken des Gebäudes müssen jetzt natürlich abgedeckt werden und sind für Besucher daher nicht mehr sichtbar, ihre Zerstörung oder zumindest Beschädigung durch die türkischen Behörden oder fanatische Feinde des Christentums unter den Gläubigen ist zumindest vorstellbar.

Aber hinter der Entscheidung, mit großem Getöse in der früheren Kirche, einst eine der wichtigsten der gesamten Christenheit, muslimische Gottesdienste abzuhalten, stehen politische Ambitionen, die weit über eine Selbstinszenierung des Präsidenten als frommer Gläubiger hinausgehen, dahinter steht ein politisches Programm, das des Neo-Osmanismus. Unter Kemal Atatürk definierte sich die Türkei nach europäischem Vorbild als homogener Nationalstaat, ein Nationalstaat freilich, der sich wie viele andere durch seine Intoleranz gegenüber Minderheiten auszeichnete, unabhängig davon, ob es nun christliche Griechen und Armenier oder muslimische Kurden waren, aber doch ein Nationalstaat mit klar definierten Grenzen. Das ist nicht die Vision, die Erdogan inspiriert; er sieht sich ganz offensichtlich in der Nachfolge der osmanischen Sultane, die ein wahres Weltreich mit vage definierten Grenzzonen regierten, ein Reich, das vom Jemen bis nach Ungarn und von Algier bis zur Krim reichte, wenn man die Vasallenstaaten einrechnet.

Erdogan will offenbar aus dem Nationalstaat Türkei den Kern eines neuen Imperiums machen. Er übersieht dabei natürlich, dass das einstige Großreich des Hauses Osman lange Zeit von administrativen und militärischen Eliten regiert wurde, die gar so türkisch nicht, sondern eher albanischer, bosnischer oder sonstiger Herkunft waren, was übrigens auch für die Sultane der Zeit nach 1500 galt, da ihre Mütter in der Regel nicht-türkischen, sondern z. B. ukrainischen, tscherkessischen, italienischen oder polnischen Ursprungs waren. Aber das kümmert ihn nicht, die Geschichte des Osmanischen Reiches wird willkürlich im nationalen Sinn uminterpretiert. 

Damit ist ein klarer imperialer Anspruch verbunden, der vor allem die Nachbarländer der Türkei bedroht, denn die nach 1918 festgelegten Grenzen werden nun ganz offen in Frage gestellt. Nicht nur Nordsyrien soll dauerhaft zur türkischen Einflusszone werden, auch etliche griechische Inseln und das sie umgebende Seegebiet beansprucht Erdogan und mittelfristig auch Teile des nördlichen Irak, wie offiziöse Landkarten erkennen lassen. 

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Wie sehr Erdogan das imperiale Erbe des Osmanischen Reiches für sich instrumentalisiert, sieht man daran, dass er den Sturm der „Flüchtlinge” auf die Grenzen Griechenlands, den er vor einigen Monaten organisierte, und zu dem ihn die Flüchtlingspolitik der deutschen Kanzlerin vermutlich auch provoziert hat, für das heimische Publikum als bewussten Angriff auf Europa in der Nachfolge der osmanischen Eroberungszüge des 15. und 16. Jahrhunderts inszenierte. Das ging soweit, dass einige der Drohnen, die den Angriff auf die griechische Grenze am Fluss Evros koordinierten, die Kennnummer 1453 trugen, eine Zahl, die für das Jahr der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen steht. 

Aber die Einzelheiten müssen uns hier nicht interessieren. Entscheidend ist, das Erdogan das Modell Nationalstaat ersetzen will durch ein anderes Modell politischer Ordnung, durch das Modell Imperium, und zwar eines Imperiums, das eine ganz spezifische religiöse und kulturelle Mission hat, das auftritt als Vorkämpfer einer religiösen Kultur, des Islam, mit universalem Geltungsanspruch. Dass dieser Anspruch mutmaßlich auch von vielen Muslimen, soweit sie Araber sind, für die sich mit dem Osmanische Reich eher ungute Erinnerungen verbinden, abgelehnt wird, steht auf einem anderen Blatt, ebenso wie die Tatsache, dass viele säkular gesinnte Türken sich in dieser Vision nicht wiedererkennen. Aber auch, wenn Erdogan seine imperialen Ansprüche, die freilich durch die Rückratlosigkeit der meisten europäischen Politiker ermutigt werden, nur sehr partiell wird durchsetzen können, so hat seine Politik doch symptomatischen Charakter. Wir scheinen generell in einer Epoche zu leben, die durch die Renaissance imperialer Ordnungsentwürfe geprägt ist. 

China als Modell des Imperiums mit kultureller Mission

Ein englischer Journalist und Politikwissenschaftler, Aris Roussinos, hat dieses Thema vor kurzem auf dem Blog Unherd thematisiert, unter dem Titel„The irresistible rise of the civilisation-state“, und dabei auch Argumente von Christopher Coker, eines Experten für internationale Beziehungen, der in London lehrt, und seines 2019 erschienenen Buches, „The Rise of the Civilizational State aufgenommen. Mit „civilisation/civilizationel State“ meinen Coker und Roussinos eigentlich Imperien, die den Anspruch erheben, für eine Kultur mit universalem Geltungsanspruch zu sprechen.

Das klassische Beispiel dafür in der heutigen Welt ist China. China war immer sehr viel mehr als eine Nation, es war Heimat einer umfassenden Kultur mit sehr spezifischen Werten und eigenen normativen Lebensentwürfen mit Wurzeln in einer Geschichte, die bis vor die Zeitenwende zurückreicht. In dieser Tradition sehen sich auch die heutigen Herrscher Chinas. Sie leiten aus ihr ein Selbstbewusstsein ab, das es ihnen erlaubt, die westliche Vorstellungen von Demokratie und Menschenrechten radikal zurückzuweisen. Die chinesische Führung verfolgt kaum das Ziel, die ganze Welt chinesisch werden zu lassen, dazu sind auch aus chinesischer Sicht die anderen Völker dieser Welt zu barbarisch, und daher nur schwer zivilisierbar, aber überlegen fühlt man sich dem Rest der Welt schon, und daraus resultiert ein klarer Anspruch auf eine hegemoniale, eben imperiale Stellung in einer globalen Ordnung.

Auf andere Weise verfolgt auch Russland unter Putin eine imperiale Politik, die weit über die Verteidigung nationalstaatlicher Interessen hinausgeht. Putin inszeniert Russland als eine Macht, die einen Gegenentwurf zum „dekadenten“ Westen bietet; antiliberal und mit einem deutlichem Bezug auf die christliche Tradition der orthodoxen Kirche, der sich aber auf bizarre Weise mit dem Anti-Individualismus und Kollektivismus der kommunistischen Ära verbinden soll. Mehr als das anti-westliche chinesische Ordnungsmodell ist Putins imperiale Vision extrem widersprüchlich und leidet auch darunter, dass Russland wirtschaftlich eher schwach, mehr Zwerg als Riese ist, aber ernst zu nehmen ist Putins imperiale Politik wohl dennoch, schon deshalb, weil Russland weiterhin Atommacht ist.

Soll auch die EU ein Imperium werden, und was impliziert das?

Wenn wir wirklich eine Renaissance imperialer Ordnungsentwürfe erleben, hinter denen die Vorstellung von Großraumordnungen steht, die weit über die Grenzen eines klassischen Nationalstaates hinausgehen, dann stellt sich natürlich die Frage, wie sich Europa zu solchen Ordnungsentwürfen verhält, eine Frage, die auch Roussinos anspricht. Zunehmend gibt es in Europa Stimmen, die fordern, dass auch die EU zu einem  Imperium, zu einem eigenen „civilisational state“ werden müsse, um sich in der Konkurrenz mit China und anderen imperialen Mächten, zu denen auch die USA gehören, zu behaupten. Namentlich französische Politiker werden nicht müde, dieses Argument zu wiederholen. Zu ihnen gehören der französische Finanzminister Bruno Le Maire ebenso wie der Staatspräsident Macron (siehe seine Rede an die französischen Diplomaten vom 27. August 2019).

Während Le Maire sich dazu bekannt hat, dass Europa, um in der globalen Konkurrenz zu bestehen, selber ein „friedliches“ Imperium werden müsse, will Macron dem universalen Geltungsanspruch Chinas und anderer Mächte eine eigene europäische kulturelle Ordnungsvision entgegensetzen, eine Vision, die ihre Wurzeln in der Renaissance, im Humanismus – im Sinne eines Bekenntnisses zum überragenden Wert des autonomen Individuums – und in der Aufklärung findet.

Macrons Vision von der EU als Imperium mit kultureller Mission ist allerdings in vieler Hinsicht problematisch. Zum einen sollen in diesem neuen Imperium die Steuerzahler jenseits des Rheins offenbar dieselbe Rolle übernehmen, die deutsche Soldaten in Napoleons Grande Armée im Russlandfeldzug von 1812 spielten. Sie sind eine Art fiskalisches Kanonenfutter, deren Aufopferung im Dienst einer höheren Idee die Umsetzung der großartigen Pläne für die Zukunft erst ermöglichen soll. Zwar gibt es gegen diese Ideen Macrons in Deutschland kaum mehr irgendeinen nennenswerten Widerstand, aber so wie 1812 Zehntausende deutscher Soldaten nicht ausreichten, um den Sieg Napoleons über Russland zu sichern, so mag auch Macron heute die Wirtschaftskraft Deutschlands deutlich überschätzen. 

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Wenn der Strom nicht wiederkommt: Die sanfte Apokalypse
Dazu kommen aber andere Faktoren. Wer das Spezifische der europäische Kultur vor allem im Erbe der Aufklärung und in einer fast grenzenlosen individuellen Freiheit sieht, bekennt sich zu einem liberalen Universalismus, der Europa eben gerade dazu geführt hat, sich von seinen konkreten, historisch gewachsenen Traditionen, die lange Zeit christlich geprägt waren, loszusagen, wie das z. B. der frühere portugiesische Außenminister Bruno Macaes in einem wichtigen Beitrag, auf den Roussinos verweist, betont hat.

In einer radikal entzauberten, durchrationalisierten Welt, für die es grundsätzlich keine historisch begründeten Normen oder Autoritäten gibt, ist für konkrete, unverwechselbare, weil kulturspezifische Werte, die durch die gemeinsame Geschichte Europas legitimiert werden, kaum noch ein Platz. Als gemeinsamer Nenner bleibt nur das Bekenntnis zu Diversität und prinzipieller „Offenheit“ – auch gegenüber fremden Kulturen – sowie zu demokratischen Verfahren als Instrument der Beilegung von Konflikten. Gerade diese Verfahren werden freilich durch den Versuch, ein Imperium an die Stelle konventioneller Nationalstaaten zu setzen, deutlich in ihrer Legitimationskraft geschwächt, denn imperiale Ordnungen können erfahrungsgemäß nicht wirklich demokratisch sein. Hier stehen sich am Ende immer imperiale Eliten und die bevormundeten Untertanen in den Provinzen gegenüber. Wahlen erhalten dabei allzu schnell den Charakter eines bloßen Rituals, was für die Wahlen zum Europaparlament sicher gilt.

Dass die neuen „Kultur-Imperien“, die einerseits an den Rändern Europas im Entstehen begriffen sind und sich andererseits in Gestalt Chinas und vielleicht auch Indiens in Asien schon etabliert haben, für Europa eine Herausforderung darstellen, ist kaum zu bezweifeln, obwohl Putin und Erdogan eigentlich schwache charismatische Führer sind, die davon leben, ihr Blatt ständig zu überreizen.

Aber ist die richtige Antwort darauf wirklich, diesen Ordnungsvisionen ein eigenes europäisches Imperium entgegenzusetzen, wie die politischen Eliten Frankreichs, die Macron unterstützen, und ihre Verbündeten und Klienten in Deutschland dies offenbar glauben? Wäre nicht die vernünftige Antwort auf solche konkurrierende Imperien ein funktionsfähiger Bund von Nationalstaaten gewesen? Allerdings hat man diesen Weg durch die Schaffung des Euro als gemeinsamer Währung verlassen, und durch das Ausscheiden Großbritanniens aus der EU ist er jetzt endgültig versperrt.

Für die nächsten beiden Jahrzehnte wird sich die imperiale Vision Frankreichs als Hegemonialmacht der EU durchsetzen. Frankreich besitzt den Vorteil, dass es seine Geschichte als Nationalstaat immer schon, oder zumindest seit 1789, als Grundlage einer zivilisatorischen Mission gesehen hat. Die Aufgabe Frankreichs ist es, davon waren die Eliten des Landes immer schon überzeugt, dem eher rückständigen Rest der Welt, oder zumindest dem Rest Europas die Menschenrechte und eine republikanische Kultur nahezubringen, die dann freilich sehr spezifisch französisch gefärbt ist. 

FRANK FUREDI
Auf dem Weg in die grenzenlose Gesellschaft
Indes, so wie Napoleons Imperium 1812 sein Ende im brennenden Moskau fand, so hat die imperiale EU der Zukunft eine gute Chance, in einem riesigen Brand von nicht mehr handelbaren Euro-Staatsanleihen ihren Untergang zu finden. Unabhängig von dieser finanziellen Problematik zeichnet sich schon jetzt ab, dass der Versuch, Europa in Analogie zu China, Russland und der Türkei als „civilisational state“ zu konstruieren, zu einem erbitterten Kampf darum führen wird, was eigentlich die europäische Identität ausmacht.

Ist es wirklich das Bekenntnis zu voraussetzungslosen Menschenrechten in einer kosmopolitischen Welt statt zu den Rechten und Pflichten des Bürgers einer konkreten politischen Gemeinschaft, oder ist es eher die Verteidigung bestimmter europäischer Überlieferungen wie des antiken Erbes oder des christlichen Wertekosmos, wie man vor allem in Ostmitteleuropa, aber auch in relevanten Teilen der Öffentlichkeit in Ländern wie Italien, Spanien oder vielleicht sogar den Niederlanden glaubt?

Ein solcher Kulturkampf um die eigene Identität kann leicht zu einer Auseinandersetzung werden, in der sich nicht mehr Gegner, sondern unversöhnliche Feinde gegenüberstehen, namentlich dann, wenn im Namen einer radikalen Kritik an der europäischen Tradition und einer Besessenheit von der eigenen historischen Schuld alle Spuren der Vergangenheit, die den Wertvorstellungen der Gegenwart nicht mehr zu entsprechen scheinen, in einem großen Bildersturm aus dem öffentlichen Raum, aber auch aus der Sprache beseitigt werden sollen, wie das mittlerweile durchaus verlangt wird. 

Solche Kämpfe hätte man sich vielleicht ersparen können, wenn man am gezähmten Nationalstaat der Nachkriegsjahrzehnte festgehalten hätte, der harte ideologische Auseinandersetzungen zwischen Links und Rechts auch deshalb zu ertragen vermochte, weil sie innerhalb des Rahmens einer gemeinsamen, aber vielschichtigen nationalen Kultur ausgetragen wurden, die gelernt hatte, mit ihren Spannungen und Widersprüchen zu leben. Aber diesen Weg hat man verlassen, und jetzt müssen wir uns auf dem Kontinent wohl auf das Experiment einlassen, ein europäisches Imperium als „civilizational state“ zu schaffen, auch wenn das Scheitern dieses Experiments eigentlich schon jetzt absehbar ist.

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24 Kommentare

  1. In Bezug auf Erdogan mache ich mir da nicht allzu viele Sorgen. Zum einen ist der Mann schon älter und leidet, soweit mir bekannt an Krebs. Zum anderen fallen immer mehr Anhänger ab, je weiter die Wirtschafts abschmiert. Das war in der Türkei schon öfter so. Erdogan hat sich zwar gegen einen Putsch gewappnet….aber mit der Zeit wird die Opposition zu mächtig werden. Alle Intellektuelle wegsperren, heißt….ein Volk der dummen und ungebildeten wächst heran….na gut Koranschulen….aber was bringt das dem Wirtschaftsstandort. Dazu noch ein unabsehbares Geplänkel an der Grenze zu Syrien….anfangs um Abzulenken und das Volk auf Krieg einzuschwören….mittlerweile steckt der Vormarsch fest….die Russen haben einen Schlussstrich gezogen…Erdogan kann weder vor noch zurück. Insofern…ein osmanisches Reich wird eher in Deutschland entstehen denn in der Türkei….wir allerdings sind auf einem „guten Weg“.

  2. Kleine Korrektur: “ die Rückratlosigkeit der meisten europäischen Politiker“. Ratlos sind sie wahrscheinlich schon, aber es fehlt ihnen vor allem an Rückgrat.

  3. Es scheint als ob Russland von China abrückt. Russland muss in Europa (nicht EU) eingebunden werden, wie seit jeher.

  4. Martin Armstrong über China/Taiwan:
    With COVID raging in the West, there will be no economic basis to defend Taiwan from
    Europe or the USA. China knows the West cannot afford a war after destroying its economy. If I were China, I would wait for these further lockdowns to wipe out the various economics and that will reduce the threat of any retaliation. This will be like Rome expanding after the Greeks fought among themselves dividing their empire.

  5. Deutschland allein könnte das Singapur des Nodens sein, was aber von diesen Politikern systematisch verhindert wird. Dabei ist imperiale Größe nicht entscheidend. Man denke nur an das Deutsche Kaiserreich. Die waren mit Russland, Frankreich, England, und Österreich-Ungarn auf Augenhöhe, und konnten nur durch Mithilfe der USA im Weltkrieg besiegt werden. Bei damals 60 Millionen Einwohnern gab es keine demographischen Probleme, und man war wirtschaftlich so stark, dass man eine führende Industrienation war. Wir sind also nicht nur ein Volk von Dichtern und Denkern, sondern auch von Erfindern und Arbeitern. Damit meine ich jetzt nicht nur U-Boote, Raketentechnik, und düsengetrieben Tarnkappenbomber, die man schon in den 30-igern und 40-igern des letzten Jahrhunderts entwickelte. Oder den Transrapid, der heute eine chinesische Neuentwicklung ist, während wir auf mittelalterliche Windtechnik zurückfallen, und darauf noch stolz sind. Und auch wenn Erdogan oder Putin nicht die tollste Politiker sind, so vertreten sie die Interessen ihrer Länder, und reisen nicht mit dem Scheckbuch durch die Gegend. Das mag jetzt arrogant klingen, aber Deutsche sind keine Polen oder Portugiesen. Allein das besetzte Westdeutschland ist bereits wenige Jahre nach dem Krieg zur führenden Wirtschaftsnation aufgestiegen, und hat seine 3500 Tonnen Goldreserven, durch Außenhandelüberschüssen, in kurzer Zeit erwirtschaftet. Und wenn ich mich für Europa so weit verbiegen muss, dass auch Bulgarien und Irland mit seinen Geschenken zufrieden ist, dann ist das für die eigene Entwicklung nur hinderlich. Man muss keine Großmacht sein um sich zu behaupten, denn man ist besser beraten seine Hausaufgaben zu machen, um möglichst wenig Probleme zu haben. Probleme hingegen, hat man in der EU eher deutlich mehr als weniger. Würden wir mit Gold statt beliebig gedruckter Euro zahlen müssen, gäbe es kein Gold mehr. Infrastrukturell sind wir auf einen schlechteren Stand als Spanien oder Portugal, werden in 20 Jahren von Polen abgehängt, weil sie über billige Energie verfügen, während wir Klimaprotokolle unterschreiben, mit denen wir uns selbst den Saft abdrehen. Selbst wage ich die Prognose, dass man Europa weder im Guten, noch im Bösen einigen kann. Denn was in 2000 Jahren nicht gelungen ist, wird auch nicht mit ungedeckten Euros gelingen. Irgendwann ist für jede Währung Zahltag, was in der DDR vor nicht all zu langer Zeit passierte, so wie es schwachen Ländern überall passiert. Man muss sich in Europa nicht die Märkte kaufen, und seine Importe selbst bezahlen. Es würde uns auch noch gut gehen, wenn wir etwas weniger Arbeiten, und nur sinnvolle Tätigkeiten ausüben. Imperien sind immer zerfallen. Ein solider Nationalstaat hingen, ist viel effektiver und vitaler, als irgendein spätrömisches Europa.

  6. Die Römer hatten Ihr Imperium
    Die Engländer hatten ihr Imperium
    Die Zaren hatten ihr Imperium
    So was funktioniert langfristig auch nicht

    Erdogan kann aber sicher mit Support aus der Provinz Almania rechnen

    • Nun. Man könnte sich hier durchaus beginnen zu fragen, was die zumeist erwachsenen Kinder und Enkel der Abgebildeten, die hier einreisen, tatsächlich im Sinne haben: https://www.bild.de/politik/ausland/politik-inland/afghanistan-ratsversammlung-empfiehlt-freilassung-von-400-radikalen-taliban-72294224.bild.html
      Wobei die auf dem Foto wahrscheinlich noch die „upper-class“ des Landes am Hindukusch darstellen.

      Die Sozialisation solcher ist abgeschlossen und Ehrenkodexe wie Paschtunwali oder religiöse Ideologien als einzig richtige Möglichkeit der Lebensgestaltung felsenfest im Hirn eingebrannt.
      Wohin die Fahrt für uns also auf Dauer geht, sollte jedem, der einigermaßen denken kann, seit einigen Jahren durchaus klar geworden sein. Peter Grimm beschreibt auf der Achse, wie in Rheinsberg bereits neue Konstellationen politischen Umgangs „erprobt“ werden.

  7. „Macron will China eine eigene, europäisch-kulturelle Ordnung entgegensetzen…“
    Diese europäisch-kulturelle Ordnung ist doch längst ein Babylon. Das typ. Frankreich oder das typ. Deutschland gibt es doch nur noch max. in deren Provinzen. China ist ethnisch und kulturell rein, die europ. Länder sind ein heterogenes Gemisch aller möglichen Kulturen und Ethnien, in denen sich zudem noch eine starke Afrikanisierung und Islamisierung abspielt. Babylon ist immer gescheitert und wird es auch dieses Mal. All die großen Errungenschaften unserer Vorfahren sind längst verraten, verramscht und unter die Räder geraten.

  8. Macron will also dem Geltungsanspruch Chinas und anderer Mächte eine „eigene europäische kulturelle Ordnungsvision“ entgegensetzen? Eine Vision, die ihre Wurzeln in der Renaissance, im Humanismus – im Sinne eines Bekenntnisses zum überragenden Wert des autonomen Individuums hat?

    Bemerkenswert! Da dieser Macron ja völlig unfähig ist, eine solche „Ordnungsvision“ in den Vorstädten seiner eigenen Residenz – den Banlieus, den Siedlungsräumen der Rechtgläubigen – umzusetzen.

  9. *

    Vor kommenden Imperien habe ich keine Furcht, so lange Lebewesen von der Größe im Nanobereich, deren Wirkungsweise man kaum kennt, ganze Weltreiche in Schräglage bringen.

    So weit ich die Wahlmöglichkeit habe, werde ich mich lieber in die Hölle des Chaos begeben, als den Teufeln der gezwungenen Ordnung zu folgen. Ich ziehe es auch vor, Menschen zu lieben, statt ganze Imperien. Wobei ich mich niemals vor fremden Kulturen fürchte, Fortschritt gibt es nämlich nur im – Unterschied -.

    ***

  10. Lieber Herr Asch,

    egal, wie man das Kind nennt, wenn sie mitspielen wollen im Konzert der „Imoeruen“, müssen sie in allen wichtigen Gebieten Spitze sein, welche Struktur sie sich auch immer dafür geben.

    Structure follows Strategy!

    Die Grundlage jeder erfolgreichen Gesellschaft ist eine starke positive Verankerung und Selbstgewissheit, was richtig und was falsch ist. Sie können es auch Werte, Wertesystem, Kultur und Zivilisation nennen, Hauptsache, die Bürger stehen dazu und leben es.

    Jedem sei die Bewertung der aktuellen Situation selbst überlassen, aber mal ganz ehrlich, welche Werte, Kultur oder Zivilisation vertreten die politisch-medialen Eliten?

    Wofür steht Merkel? I have no clue!

    • Merkel steht für den von den Medien wie Spiegel vorgeführten Mainstream – immer schielend auf die Umfragen der Wählerstimmung.

  11. Die Macht der Imperien beruhte aber immer in technologischem Fortschritt gegenüber anderen. Das sieht man nun ganz und gar nicht, also auch keine Imperien.
    Was man sieht, ist das Entstehen von Despotien unterschiedlicher Ausprägung. Solche stehen aber für Untergang und gesellschaftlichem Zerfall.

  12. +++[…] und jetzt müssen wir uns auf dem Kontinent wohl auf das Experiment einlassen, ein europäisches Imperium als „civilizational state“ zu schaffen, auch wenn das Scheitern dieses Experiments eigentlich schon jetzt absehbar ist.+++

    Na ja, der Vorschlag greift mir relativ zu kurz. Ich würde ihn als symptomatisches Gestümper klassifizieren. Zunächst sollte erst einmal Transparenz in das System „the rule of the rules“ gebracht werden, damit jedermann versteht, in welchen Irrgarten die EU/WTO/IWF etc. geraten ist und dass die Vorstellung von Demokratie als Potemkinsche Fassade nun wirklich kein Argument darstellen kann.

    Die Nöte, die die „neuen Imperien“ den EU-Europäern bereiten verstehe ich wohl, aber zum Selbstverständnis der Weltordnung nach 1945 gehört die Aufteilung in nationale Staatsmächte und eine Wirtschaftsordnung, die als Globalismus versteht. Um die Zusammenhänge nochmals in Erinnerung zu bringen, füge ich zwei erhellend Links bei, die ich bereits in

    https://www.tichyseinblick.de/meinungen/europa-und-der-westen-brauchen-eine-neue-politik/

    eingebracht hatte, zu denen die EU gefälligst Stellung zu nehmen hätte, bevor wieder neue historische Haken geschlagen werden, im Sinne europäischer Schnellschüsse aus der Hüfte. Die Schnellschüsse Trumps verlangen auch nach Erklärungen, die aber die EU nicht zu geben bereit zu sein scheint.

    https://www.spiked-online.com/2019/03/15/globalism-a-world-in-chains/
    https://www.spiked-online.com/2019/03/22/the-truth-about-neoliberalism/

    Es sei dazu angemerkt, dass sich die EU im Rahmen eines Rechtssytems etablierte, das durchaus gegenwärtig nach einem Realitätscheck verlangt (Protektionismus ist auch nicht alternativlos). Die EU hätte sofort zu erklären ob sie weiter darum bemüht ist, Globalismus in ein politisches System zu gießen.

    Die vorgetragenen Anregungen (s.o.) sind ohne weitere Diskurse/Debatten (!) mit den nationalen Parlamenten absurd bis kriminell (?) und sind schwerlich mit den Grundsätzen europäischer demokratischer Werte zu vereinbaren. Wenn „der“ Franzmann glaubt, so Politik machen zu müssen, dann sollte man ihm zu verstehen geben, was es heißt, in Granit zu beißen oder sind wir bereits so weit erpressbar, dass Target2-Salden sonst endgültig abzuschreiben wären?

    Man kann nicht mal so eben, weil das ökomische Konzept EU nicht aufgehen will, eine neue imperiale Seite aufschlagen, als gäbe es keine demokratische Mitsprache mehr. Er sollte zuerst mal eine Friedenspfeife mit dem kleinen Sultan in Istambul rauchen, vielleicht bewirkt das ja auch einen besseren Durchblick.

  13. Imperium oder Nicht-Imperium, das ist nicht wirklich die Frage. Jedenfalls für das arme Europa. Die verlogenen unfähigen Funktionseliten, die uns „regieren“ werden nur eins produzieren. Schutt und Asche, bzw. bestenfalls Armut und Unterdrückung.

    Die sind ja nicht einmal in der Lage die fundamentalsten, überlebenswichtigen Spielregeln einzuhalten. Die von den Regierungen geduldete und von Merkel gewollte 3. Welt Zuwanderung, getarnt als „Asyl“ ist ein einsatzbereites Damoklesschwert.
    Gewirtschaftet wird als wenn das Geld aus dem Computer kommen würde. Realitätsferne Träumereien werden zum golden Kalb für die man Billionen rausballert.

    Was wir brauchen ist eine Rückkehr zum Rechtsstaat, mit vernunftbegabten Politikern und nicht Leuten, die denken, dass der Bürger ihr persönlicher Geldbeschaffer für abgedrehte Experimente sei.

    Unfähig, verantwortungslos und dreist. Das „Imperium“ der Deppen.

  14. Was China auf der Siegerstraße hält ist ihre absolute kulturelle Sicherheit. Jeder Chinese, egal wo er politisch steht oder wo er auf dieser Welt gerade lebt, vermutet nicht nur das er Teil einer Überlegenen Kultur ist, sondern er weiß es. (Für Indien kann ich das nicht beurteilen).
    Der Westen dagegen hat seine kulturellen Fundamente bereits abgeräumt und befindet sich mental nicht mehr in einem sterbe- sondern bereits in einem Verwesungsprozess. Die letzten „Restkulturträger“ sind bereits heute weitgehend aus den gesellschaftlichen Führungspositionen entfernt und in 30 Jahren auch biologisch abgetreten.
    Dieser kulturelle Niedergang läuft, wie Frank Furedi exzellent analysiert hat, seit dem ersten Weltkrieg und strebt nun seinem Ende entgegen. Der Corona Wahnwitz hat hierbei noch einmal den Booster eingeschaltet und beschleunigt diesen Prozess nun ungemein. Das Politbüro der KPC befindet sich wahrscheinlich seit Wochen in einer Dauerparty. (Ich glaube übrigens nicht das sie die Nummer inszeniert haben, aber sie werden sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen.)
    Neben dieser mentalen Verwahrlosung werden nun die Reste der wirtschaftlichen Basis zertrümmert, die für den Erhalt einer Zivilisation unabdingbar sind. Und es wird wirklich nichts ausgelassen um diesen Prozess zu beschleunigen. Der „Todestrieb in der Geschichte“ at work.

    Das die britische Oberschicht, die den Untergang des Empire nie verkraftet hat, sowie Frankreichs Elite sich noch immer an den alten Glanz klammern hat schon etwas morbides. Die Band spielt auf der Titanic, obwohl das Vordeck schon unter Wasser liegt.

    Es wird kein „europäisches Imperium“ geben. Nicht mal seine Karikatur. Sondern höchstens eine Art Steinbruch für die aufstrebenden Imperien.

    Ob sich die USA diesem Niedergangsprozess entziehen können ist aus meiner Sicht schwer zu beurteilen. Vor 20 Jahren war ich sicher, dass sie sich, eventuell nach einer schweren Krise, wieder berappeln. Inzwischen würde ich darauf nicht mehr wetten.

    Einer guter Freund hat mal gesagt: „Der beste Ort und beste Zeitpunkt zu Leben ist immer eine hoch entwickelte Zivilisation die Ihren Höhepunkt überschritten hat.“
    Also nutzen wir die wärmenden Strahlen des Sonnenuntergangs und versaufen die letzten Budeln aus dem Keller, bevor sich die ewige Nacht über diese Zivilisation senkt. Nichts währt ewig in der Welt. Aber das ist kein Grund um Trübsal blasen.

    • Ruhig geht es mit dem Niedergang nie. Sonst gebe ich ihnen Recht, leider.
      USianer haben schon einiges an Umbauen der Gesellschaft ausprobiert. Prohibition war ein wohl bekanntester Versuch. Mal sehen vlt schaffen sie die Kurve hier auch. Es ist aber das erste Mal dass die sogenannte „Liberale“ aktiv eigenes Land in kommunistisches Paradies umbauen wollen, Tausch von Staatssymbolen und Verfassung inklusive.

  15. Was das europäische Imperium betrifft, duerfte sich die Interessen der internationalen Sozialistin mit Allmacht streben Merkel mit denen vom kleinen Napoleon decken, von der Frage der konkreten Herrschaft vielleicht abgesehen. Das chinesische System finden beide prickelnd. Zwischen China und den anderen Kandidaten gibt es diverse, nicht gerade unerhebliche Unterschiede. Einer betrifft die in China nicht zufaellig hochgehaltene und massiv verteidigte Homogenitaet. Neben anderen Faktoren duerfte diese mittel – bis langfristig ein entscheidender Faktor bei der Stabilität und Überlegenheit der Imperien, bei etwa gleichen Systemen, werden, wobei Homogenitaet deutlich mehr beinhaltet als dieselbe Ethnie. Zudem gehen die europäischen Globalisten davon aus, dass mehrere Blinde und Einaeugige zusammengenommen einen Sehenden ergeben. Man nehme mehrere failed states und die herbeiphantasierte Emergenz erzeugt ein maechtiges Imperium, wobei die sehr unterschiedlichen Kulturen und Mentalitaeten des zur Korruption neigenden Suedens und eine spezielle Sicht auf den Staat alleine schon „kontraproduktiv“ sind. Die Migration wird diesem fragile Gebilde bzw. seinem Finanzierer den Todesstoß beibringen, eine Migration, die fuer Chinesen und andere Ostasiaten nicht einmal gedacht, geschweige denn zugelassen wuerde. The winner is China. Bei dem einzigen denkbaren Gegenspieler, den USA, wird der praesidiale Ausgang des inneramerikanischen Richtungsstreits darüber entscheiden, ob China allein übrig bleibt, mit den entsprechenden Folgen. Russland, nur, aber hier ganz sicher relevant aufgrund seiner Rohstoffe, gehört nicht in diese Kategorie und die Türkei ist geopolitisch irrelevant. Sie erpresst erfolgreich die EU und Deutschland, die evolutionären Absteiger, die nur noch mit ihrer Untertanenzahl als Markt glänzen koennen, in das Nirwana, aber das koennte auch Burundi noch hinbekommen. China ist, das übersehen Merkelmakron, nicht wegen seines Sozialismus (mit kapitalistischen Elementen) und seiner rigiden Ueberwachung und Freiheitsbeschraenkung erfolgreich, sondern wegen einiger Pfunde, mit denen es im Unterschied zur EU tatsaechlich wuchern kann. Die USA koennen, aehnlich wie bereits Deutschland und die EU, ihren Nochvorteil bei einer „falschen“ Wahl leicht verspielen, was China sicher zu Recht freuen wuerde.

  16. Der Euro-Nationalismus unterscheidet sich nicht von anderen Nationalismen.

    1. Seltsam, dass sich sogar Katrin Göring-Eckardt dazu bekennt „stolze Europäerin“ zu sein. In Bezug auf Deutschland hätte sie sich lieber auf die Lippen gebissen, als so etwas zu äußern.
    2. Unvorstellbar, dass Ursula von der Leyen jemals gesagt hätte „hoch lebe Deutschland“. In Bezug auf die EU skandiert sie das in Englisch, Deutsch in Französisch.
    3. Heiko Maas, der sich wie Angela Merkel angewidert von der deutschen Fahne abwendet, lässt sich bei jeder Gelegenheit mit der EU-Fahne ablichten und trägt
    sogar Die EU-Fahne auf seinem Corona-Maulkob.

    Und die Feinde der Euro-Nationalisten stehen auch bereits fest und es wird unverhohlen gegen sie gehetzt:
    1. TRUMP / USA
    2. PUTIN / RUSSLAND
    3. XI / CHINA
    4. JOHNSON / UK

  17. Welcher vernünftige Mensch glaubt denn noch an Europa? Das war einmal als de Gaulle und Adenauer das Europa der Vaterländer propagierten und die eignen Nationalstaaten nicht in Frage stellten und erst deren dümmliche Enkel haben ihre Vorstellung zerstört und daran waren nicht nur die Schwarzen schuld, auch die Sozialisten trugen ihren Teil bei um Deutschland eizuhegen und in einem zentralistisch regierten Europa unschädlich zu machen, was allerdings gründlich bis dato daneben ging.

    Der einzige dem wirkliche Ehre gebührt ist Ronald Reagan, der die Sowjetunion zur Aufgabe durch teuere Hochrüstung gezwungen hat und die deutschen Satrappen waren die Nutznießer, was sich die Politiker dann selbst ans Rever hängten um zu glänzen.

    Somit wurde eine ehemalige Großmacht wie die Sowjetunion auf ein kleineres Maß gestutzt und dennoch sind sie bis heute eine der führenden Nationen, neben der Großmacht USA und China. Wer die Türkei in diesem Zusammenhang nennt, scheint sie völlig zu überschätzen, sie sind allenfalls eine Mittelmacht mit regionalem Charakter, denn treten sie über ihre Grenzen hinaus, dann haben sie es sofort mit den Großen zu tun, die sich ungern in die politische Suppe spucken lassen.

    Im Prinzip haben wir lediglich eine ausgewechselte Situation, geostrategisch betrachtet und die USA werden noch lange der Leader sein, daß sieht man ja auch an den Wirtschaftsdaten, wo die anderen noch weit hinterher hinken und dennoch haben sich die Blöcke verschoben, Vorderasien, Teile Europas und Sibiren wird von den Russen beherrscht, China kann sich auf seine Landmasse von ca. 9 Mill. Quadratkilometer stützen und die USA haben sowohl militärisch, als auch wirtschaftlich immer noch das Sagen und deshalb könnte es mit hoher Wahrscheinlichkeit aus heutige Sicht eher zu einem Konflikt mit China kommen wobei die sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen sollten, denn sie haben mehr Feinde vor der eigenen Haustüre als ihnen recht sein kann und in Verbindung mit den USA und weiteren Staaten im pazifischen Raum werden sie im Ernstfall ihr Waterloo erleben und dabei können die Europäer zuhause bleiben, die braucht man bei internationalen Angelegenheiten nicht mehr, weil sie sich selbst geschrumpft haben kein ernstzunehmender Partner mehr sind.

    Das alles haben wir der Bübchen -und Frauenpolitik zu verdanken und so alte Haudegen wie die genannten große Drei, werden doch nicht auf diese setzen, da ist man halt freundlich oder unhöflich, mehr aber auch nicht und im Ernstfall ist auch der Bosporus für die Kontrahenten kein Hindernis, den werden sie überwalzen und dann ist der osmanische Traum ausgeträumt, was ja nicht eintreten muß, wenn man sich vernünftig verhält.

  18. Während tatsächliche Imperien ihre Macht konsolidieren, findet in Europa, insbesondere Westeuropa, eine ganz andere Bewegung statt.

    Immer mehr Teile des Staats werden quasi unregierbar, sie veröden demographisch im Rahmen einer Verausländerung. Ich bin mir einigermaßen sicher, daß in vielleicht zehn oder zwanzig Jahren es wie im Mittelalter zugehen wird, wo es innerhalb der neuen Stadtmauern zivilisiert zugeht, und sobald man sich nach draußen wagt mit Raubrittern, allerlei Wegzoll und überdies Mord und Totschlag rechnen muss. Ich glaube hier geht der Weg eher zurück in Richtung Kleinststaaterei, die allesamt Spielball irgendwelcher tatsächlichen Imperien sein werden. Das ist „Die Zukunft Europas“ und nicht irgendwelche Fieberträume eines irgendwie gearteten Imperiums.

  19. Ich interpretiere die europäische Geschichte inkl. Renaissance, Reformation und Aufklärung ganz anders als der Autor. Europa hat sich in den vergangenen 2000 Jahren stets ausgesprochen erfolgreich gegen eine dauerhafte imperialistische Zentralmacht gewehrt. Versuche, eine derartige Macht von Innen oder von Außen zu etablieren, gab weiß Gott genug: Römer, Goten, Franken, Katholiken, Franzosen, Osmanen, Deutsche, Sowjetrussen etc. Wenn es einen einheitlichen europäischen Geist gibt, dann besteht er genau im gemeinsamen Bestreben aller Europäischen Völker, dies zu verhindern und die Souveränität und Selbstbestimmung der Europäischen Völker über die Heilsversprechen dieser selbsternannten großen Vereiniger zu stellen und sie gemeinsam zu besiegen. Hoffentlich bleibt das auch in der Zukunft so. Dann können wir in Europa neue Modelle des friedlichen Zusammenlebens der Völker entwickeln, während andere angeblich göttliche oder ewige Zentralreiche um uns herum wie Kartenhäuser in sich zusammenfallen. Es lebe in Europa das ewig veränderliche Fließgleichgewicht von Subsidiarität und Zentralisierung!

    • Das Gemeinsame und Besondere der europäischen Kultur seit der Renaissance war, dass es sich um eine wissenschaftsbeflissene Kultur handelt.
      Galileo, Keppler, Kopernikus, Newton, Darwin, Einstein und Co. haben die Welt und das Weltbild revolutioniert.

      Die europäische Naturwisenschaft wird durch die asiatische Naturwissenschaft abgelöst. Die Zukunft gestalten nicht mehr die alten weissen Männer, sondern die gelben alten Männer.

  20. Das Bekenntnis zu Diversität und prinzipieller „Offenheit“ ist eine singuläre Position des „Wertewestens“ und wird im „babylonischen Sparrwirrwarr“ enden.

    WEDER China, Russland, Türkei, Staaten in Afrika UND ABSCHLIESSLICH „die islamische Welt“ haben irgendwelches Bedürfnis dazu, sondern NEGIEREN es mehr oder minder offen.

    Wir müssen umkehren …

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