Anne Applebaum zählt zu den prominentesten liberalen Intellektuellen. Die amerikanische Journalistin schrieb mehrere Bücher über die Sowjetunion und Osteuropa, für ihre Geschichte des Gulags erhielt sie den Pulitzerpreis. Mit Polen ist Applebaum besonders gut vertraut. Radek Sikorski, ihr Mann, war unter anderem Verteidigungs- und Außenminister und vertritt die oppositionelle liberale Bürgerplattform (PO) im Europäischen Parlament.
Im Sommer erschien ihr jüngstes Buch: „Twilight of Democracy“ (Zwielicht der Demokratie). Es beginnt mit einer Silvesterparty zur Jahrtausendwende, zu der das Paar hundert Freunde in ihr Haus in der Woiwodschaft Pommern eingeladen hatte: Politiker und Journalisten, allesamt Antikommunisten, allesamt Befürworter der NATO-Mitgliedschaft und des Beitritts Polens zur EU. Dies habe man damals unter „rechts sein“ verstanden.
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Der Philosoph Ryszard Legutko gehört zu den polnischen Intellektuellen, vor denen Applebaum auf die andere Straßenseite wechselt. Legutko vertritt die polnische Regierungspartei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) im Europäischen Parlament. In seinem Buch „Der Dämon der Demokratie. Totalitäre Strömungen in liberalen Gesellschaften“ (Karolinger Verlag, Wien 2017) behauptet er, die enge Verwandtschaft zwischen Liberalismus und Kommunismus habe es den Kommunisten nach der Wende leicht gemacht, das neue Paradigma von Markt, Demokratie und Multinationalismus zu übernehmen. An die Stelle des Ziels der klassenlosen Gesellschaft seien Säkularisierung und Europäisierung getreten. Was auch immer dem im Wege stehe, werde als rückständig bekämpft und mit der „Auslöschung durch die Geschichte“ bedroht, ganz besonders die Familie, die Nation und die Religion. Der Liberalismus, glaubt Legutko, habe seine „Tyrannei“ in ganz Europa errichtet.
Hayeks Warnung vor „Sozialisten in allen Parteien“
Einig sind sich Legutko und Applebaum darin, dass die Kluft zwischen „Liberalismus“ und „Konservativismus“ heute unüberbrückbar sei. Im 19. Jahrhundert bekämpften Konservative und Liberale einander erbittert; im 20. Jahrhundert setzten sie sich gemeinsam gegen den Totalitarismus zur Wehr, zuerst gegen den roten, dann an der Seite der Linken gegen den braunen, nach dem Zweiten Weltkrieg schließlich wieder gegen den roten; seit dem Ende des Kommunismus stehen sie sich wieder als Gegner gegenüber, als wollten sie zu ihren Ursprüngen als politische Bewegungen in der Ära der Französischen Revolution zurückkehren.
In Merkels Land ist immer Endkampf
Der „Liberale“ soll wissen „wohin wir uns bewegen sollen“?
Oft wird in einschlägigen Debatten das Nachwort zu Hayeks „Verfassung der Freiheit“ zitiert, das in der amerikanischen Erstausgabe (Chicago, 1960) unter dem Titel „Why I Am Not a Conservative“ erschien. Hayek stellte ihm ein Zitat von Lord Acton voran: „Zu allen Zeiten sind wahre Freunde der Freiheit selten gewesen und ihre Triumphe waren Minderheiten zu verdanken, die sich durchgesetzt haben, weil sie sich mit Hilfstruppen verbündeten, die oft andere Ziele verfolgten als sie selbst.“ Anders als der Liberale, argumentierte Hayek, könne der Konservative „seiner ganzen Natur nach keine Alternative bieten ( ) zu der Richtung, in der wir uns bewegen“. Der Liberale hingegen wisse, „wohin wir uns bewegen sollen“. Bei diesem Satz läuten wohl nicht nur bei Legutko die Alarmglocken, denn ähnlich hatte Karl Marx den Kommunisten im „Manifest“ (1848) die „Einsicht in die Bedingungen, den Gang und die allgemeinen Resultate (der) geschichtlichen Bewegung“ zugeschrieben.
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Liberale können nicht auf konservative Werte verzichten
Es wäre Hayek sehr schwergefallen, sein Spätwerk vom Konservativismus abzugrenzen, bemerkte James Buchanan in einem kurzen Essay unter dem Titel „Warum auch ich kein Konservativer bin“ (2005). Hayek habe sich eine evolutionäre Sicht zu eigen gemacht und andere Liberale als „Konstruktivisten“ klassifiziert. Dies, meinte Buchanan, gefalle natürlich auch den Konservativen.
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Auch Konservative bekennen sich zur bürgerlichen Eigentumsordnung und ihrem Kern, der freien Verfügung über das Privateigentum. „Keine soziale Klasse hat die anderen unverschämter ausgebeutet als die, die sich heute selbst Staat nennt“, liest man etwa bei Nicolas Gomez Davila, der weiß Gott kein Liberaler war. Im Reich der Ideen ist die Wand zwischen dem klassischen Liberalismus und dem Konservativismus durchlässiger, als es Anne Applebaum und Ryszard Legutko suggerieren.
Auf Privateigentum beruhende Gesellschaften prosperieren
Die „liberalen Demokraten“ von heute treten für eine multilateral gesteuerte Weltordnung ein, die sich über Nationen, Traditionen und Religionen hinwegsetzt. Darin ähneln sie der postmarxistischen Linken. Konservative hingegen lehnen es ab, historisch gewachsene durch konstruierte Ordnungen zu ersetzen. Das verbindet sie mit dem klassischen Liberalismus, der als eigenständige politische Bewegung scheitern musste, weil er aus sich heraus keine kollektiven Ziele definieren kann. Was bleibt ist die Einsicht, dass eine auf Privateigentum beruhende Gesellschaft nicht nur wirtschaftlich prosperiert, sondern auch die Individualität und die Freiheit der Bürger am besten bewahrt.
Dieser Beitrag von Karl-Peter Schwarz erschien zuerst in Die Tagespost. Katholische Wochenzeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur. Wir danken dem Verlag für die freundliche Genehmigung zur Übernahme.
Auf Privateigentum beruhende Gesellschaften prosperieren
Aber leider nicht mehr lange, so wie das jetzt läuft.
Das absolute staatliche Geldmonopol zerstört die Freiheit.
Da ist kein Platz für Wohlstand.
Sondern Dein Geld gehört nicht (mehr) Dir.
Auf Privateigentum beruhende Gesellschaften prosperieren
Man muss zwischen Liberalismus und dem Liberalen unterscheiden, das ist nicht dasselbe, wenn auch nicht in allem ein Gegensatz, es gibt auch Überschneidungen. Freiheitliches Denken ist so alt wie die Menschheit, Liberalismus eine Erfindung des 18. Jahrhunderts ff aus England, setzt entgrenzten Indidualismus voraus. Als -ismus hat der Liberalismus tatsächlich Ähnlichkeit mit dem Kommun- ismus in einigen Grundlagen, aber er ist nicht direkt und sofort totalitär. Die meisten bürgerlichen Theoretiker des Politischen leugnen den Zusammenhang der diff. -ismen, was reichlich borniert ist. Dass einige im Osten der EU da gut wechseln konnten nach 1990, steht für mich fest, den beide geben sich universalistisch und entgrenzend, beide kulturfeindlich und materialistisch! Liberale setzen gerne einen festen Rechtsrahmen und verstehen den Sinn von Traditionen und Regeln, Liberalisten wollen das Recht ganz primtiv sofort dort kippen, wo sie einen persönlichen Nachteil in ihr Gierhaltung sehen.
Der Konservative und der Liberalist haben lediglich eine Gemeinsamkeit, diese ist die „Verantwortung“, aus welcher Quelle sich diese auch immer speisen mag. Ohne Eigenverantwortung, oder die Verantwortung anderen gegenüber, ist eine arbeitsteilige Gesellschaft nicht möglich. Wer gegen die Eigenverantwortung ins Feld zieht kann kein Liberalist sein. Er mag sich den Liberalismus, so lange wie er der Erreichung der eigenen Ziele zweckdienlich ist, auf die Flagge geschrieben haben, oder diesen als Vorwand ins Feld führen, lebt aber davon das Menschen den Liberalismus nicht verstanden haben und diesen, geht es um die Eigenverantwortung, nur gering schätzen.
„Die Trennung von Kirche und Staat dürfte derartigen Eifer in Schach halten.““ Und weil die Linke dies erkannt hat und es besonders für sie schwierig wäre, diese Trennung aufzuheben, erfindet die Linke Ersatzreligionen und dem Deckmantel der Wissenschaft.
Im Kern trifft der Artikel das Problem ziemlich zielsicher.
Liberalismus ist nichts, was aus sich selbst heraus entsteht, denn selbstverantwortlich handelnde Menschen sind nicht das Resultat liberaler Gedankenwelten und schon gar nicht kollektivistisch-sozialistischer Gedankenwelten, sondern konservativer Gedankenwelten.
Es braucht in der Erziehung die Vermittlung konservativer Werte, um aus kleinen Kindern letztlich selbstverantwortliche und zivilisierte Menschen zu machen, die auf der gesellschaftlichen Infrastruktur aufbauen können, die ihre Vorgängergeneration geschaffen und übergeben hat. Von dort aus können sie diese Infrastruktur dann weiterentwickeln. Individualität braucht zwingend eine gemeinschaftliche Basis, auf der sie sich entfalten kann.
Und diese Basis kann nur konservativ und nicht sozialistisch sein, denn der Sozialismus bekämpft die Individualität und schaltet alles und jeden gleich.
Beim Konservativismus ist das jedoch nicht der Fall.
Der Konserativismus akzeptiert zwar die menschliche Natur und Familie als Keimzelle der Gesellschaft und baut auf ihr auf, anstatt sie zu ignorieren oder gar zu negieren, er entlässt seine Kinder aber irgendwann in Freiheit.
Den Liberalen ist die Familie egal, die Sozialisten versuchen sie zu zerschlagen. Ohne funktionierende Familienstrukturen gibt es jedoch keinen Nachwuchs und niemanden, der diesen Nachwuchs zu selbstverantwortlichen und damit liberalen Menschen erziehen könnte.
Der Liberalismus ist etwas für erwachsene und gut erzogene Menschen!
Also müsste er eigentlich dafür sorgen, dass Kinder möglichst flächendeckend von klein auf gut erzogen und zu selbstständigen Menschen heranwachsen.
Das funktioniert aber nicht, wenn man alles und jeden privatisieren will.
Denn wenn man Eltern jederzeit die volle Freiheit zugesteht, ihre Kinder nach eigenem Gusto zu erziehen, dann wird man nicht eine liberale Gesellschaft erhalten, sondern eine voll von Verbrechern. Stichwort: Familienclan 😉
Schon mal daran gedacht, daß Sozialismus / Kommunismus etwas religiöses, ja wahnhaftes haben und daß der menschliche Wahn erhebliche Kräfte freisetzen kann, je mehr von ihm befallen sind? Die Triebkraft ist das Privileg der Erhebung über die Andersdenkenden.
Nachtrag : Die inflationäre Verwendung des Begriffes multikultural, in diesem Fall ad personam Merkelmacron, ist in der Regel falsch. Bei der sozialistischen Technokratin in der Nachfolge Mao, Stalin und Co. ist bereits sehr fraglich, ob eine rudimentäre Affinität zur Kultur allgemein vorliegt, zur Ästhetik sicher nicht. Ihre „Ratschläge“ zu diesem Thema sprechen Baende. Deutlicher :Kultur, auch in der Form der Multikultur sind Merkel bereits kraft ihrer dafuer fehlenden Sinne oder Sinnlichkeit genauso gleichgültig, wie Menschen, Recht und Klima. Fuer sie geht es ausschliesslich um die Frage der systemischen Nützlichkeit, was konkret bedeutet Nützlichkeit fuer die Dekonstruktion oder Beseitigung der Homogenität als Bedingung einer Neukonstruktion. Mit Multikulti kann sie eine heterogene Gesellschaft erreichen, die sich undemokratisch beherrschen laesst. Dass ein Teil des Multikulti islamisch und damit kollektivistisch unfreiheitlich geprägt ist, kommt ihr dabeidurchaus entgegen.
Im Sozialismus übernimmt eine Funktionärskaste das Managment der Unternehmen.
Es wird das Führungspersonal nach Gruppenzugehörigkeit und nicht nach Leistung bzw. Eignung ausgewählt. Es endet in Intrigen und Machtkämpfe wo skrupellose und vor allem hinterhältige Personen gewinnen, denen AUSSCHLIESSLICH ihre eigenen Vorteile wichtig sind.
Kommt mir bekannt vor – vor allem wenn ich Nachrichten schaue …
Diese „Liberalen“ können nicht auf „konservatives“ Eigentum und Arbeit verzichten. Schon bzw selbst Marx musste sich aushalten lassen.
Wie es nach Jahrzehnten Kommunismus aussieht – da gibt es Nordkorea und Kuba zu bestaunen. Wobei Kuba noch durch seine Exilanten unterstützt wird und Nordkorea mit hoher Wahrscheinlichkeit mit kriminellen Aktivitäten seine Bilanz aufbessert.
Frau Merkel ist weder konservativ noch liberal, sie zerstört das Bestehende durch staatliche Anweisungen und die Demokratie durch eine Art Kanzlerdiktatur.
Liberalismus und Konservatismus bedingen einander, wenn man „liberal“ als wirtschafts-liberal (also marktwirtschaftlich) auffasst. Dieser Liberalismus kann nur in konservativer Umgebung (Rechtssicherheit, Eigentumsgarantie, Rechtstreue, staatliche Selbstbeschränkung) überleben.
Der Links-Liberalismus ist inkompatibel mit dem Konservativen, da er (im Namen der Freiheit) Bindungen zerstören will. Er führt nicht zur Freiheit, sondern zu Diktaturähnlichem, da nur Diktaturen durch Bindungslosigkeit zerstörte („multikulturelle“ = jeder macht was er will) Gesellschaften zusammenhalten und befrieden können.
„aufgeklärte, multilateral und multikulturell orientierte Demokraten (unter ihnen Merkel und Macron)“
Das halte ich für ein Gerücht.
„Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: »Ich bin der Faschismus«. Nein, er wird sagen: »Ich bin der Antifaschismus«.“
Ignazio Silone
Deshalb müssen die nationalen Sozialisten mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft werden.
Nationale Sozialisten hatten wir 33 schon mal an der Macht – Nie mehr wieder!
Von der allerdings, mit partieller Ausnahme des Multilaterismus, unzutreffenden Beschreibung der Merkelmacrons abgesehen richtig. Leger formuliert : Freiheit als solche und allein „verkauft“ sich nur dann noch, wenn das Volk unmittelbar aus der totalen Unfreiheit kommt. Ansonsten braucht es deutlich mehr von dem, was man frueher als Werte bezeichnet hat. Diese Werte sind per se konservativ, andere gibt es im klassischen Sinne nicht, auch wenn sie von den Machthabern und Eliten als solche vermittelt werden. Es sind Sichtweisen, die man teilen kann, aber nicht muss und die fuer ein auf Freiwilligkeit beruhendes Sozialwesen bestenfalls irrelevant, in der Regel zerstörerisch sind. Merkelmacron und ihr Gefolge oder ihre Mitinteressenten benutzen, wie aktuell in Sachen Corona, vorsaetzlich taeuschend Begrifflichkeiten wie „Aufklärung“ und „Wissenschaft“ , von denen sie selbst weit entfernt sind. Leider ist es vor allem den Linken, partiell auch den Rechten, gelungen, die Aufklärung vorsaetzlich falsch verstehen zu diskreditieren und zu diffamieren, aus ihrer kollektivistischen Sicht verständlich. Aus der Aufforderung zum Selbstdenken, was natuerlich auch bedeutet, diversen RattenfängerInnen mit ihren Narrativen nicht glaeubig hinterherlaufen, wurde eine Art Ideologie gefertigt, die Kant, der das“ krumme Holz „kannte, sicher nicht im Sinne hatte. Unabhängig davon, ob man Alles von ihm teilt war Kant sicher kein Vertreter der bindungslosen Freiheit. Sowenig wie Merkelmacron Vertreter der politischen Freiheit des Menschen sind. Die ideologische oder machttaktische Naehe nicht nur dieser Typen zum chinesischen Modell ist mit den Händen zu greifen. Es sind technokratische Konstrukteure eines kollektivistischen Systems mit den dazu passend konditionierten Menschen als kasernierte Funktionstraeger mit einem gewissen, staatlich vorgegebenen Auslauf. Die Aufklärung bezieht sich auf die durchaus rationalen Methoden der Konditionierung qua Angst oder Erloesungsverheissung. Die total Beherrschten sollen sich wohlfuehlen, was deren Selbstdenken ausschließt. Es ist ueberfaellig, die Charaktere und deren Ziele zu erkennen und dabei nicht immer wieder auf deren narrative Täuschungen hineinzufallen.
Es gibt tatsächlich einen Bruch.
Zwischen den Konservativen, die Stein auf Stein bauen, das Schlechte verwerfen und das Gute bewahren und zwischen den progressiven Revolutionären des Nihilismus, die unter wechselnden Fahnen, der blauen, roten, der braunen, …, auch der „liberalen“ endlos ins „gelobte Land“ der Brave New World und des „neuen Menschen“ segeln …
Anders als Konservative, die bei einem Irrtum die Umkehr (Metanoia, Teshuva) praktizieren, kennen die Progressiven nur ein blindes Vorwärts, „die Reihen fest geschlossen“, es gibt für sie kein zurück – und kein Ziel, dass sie wirkich erreichen wollen und an dem sie dann gemessen würden, denn dann würde „die Bewegung“ erlöschen, die Lüge offenbar werden, nein, es muss immer weiter und weiter „nach vorne“, wohin auch immer, verschoben werden, wie bei allen totalitären Systemen.
Es ist die Wahl zwischen Zivilisation und Barbarei.
DAS Hauptmerkmal der „aufgeklärten, multilateral und multikulturell orientierte Demokraten“, wie auch Frau Applebaums dürfte eher sein, das sie die multikulturelle Suppe, die sie so vehement wie selbstgerecht verteidigen, nicht selbst auslöffeln müssen.
Sie sind ja eher weniger in den Banlieus, den von Islamisten mehr oder weniger offen übernommenen Bezirken oder auch nur in Mietshäusern und Gegenden mit hoher Anzahl unbeschäftigter Ausländer zu finden. Wenn man kein „Skin in the game“ hat, ist es halt immer einfach, sich mit vermeintlich hehren „Prinzipien“ dicke zu tun.
„Was bleibt ist die Einsicht, dass eine auf Privateigentum beruhende Gesellschaft nicht nur wirtschaftlich prosperiert, sondern auch die Individualität und die Freiheit der Bürger am besten bewahrt.“
100% Zustimmung. Ob man diese auch von den selbsternannten „demokratischen Parteien“ im Bundestag erhalten würde, ist zweifelhaft.
Immer wieder verblüffend, Hayek: „Sozialisten in allen Parteien“. Wie recht er hatte.
Das Problem des losen Liberalismus heißt: Utilitarismus. John Stuart Mill wäre hier insbesondere zu nennen. Marx und Engels haben schön hier abgeschrieben.
Der moderne Liberale ist libertär. Für strikten Liberalismus empfehle ich Anthony de Jasay! Z. B. „Gegen Politik“ oder „Der Gesellschaftsvertrag und die Trittbrettfahrer“.
„Demokratie“ ohne Volk …
Die Multilateralisten, die abgehobenen Eliten der Politik und der Bürokratie, die sich gern als die einzig wahren Demokraten inszenieren und zum „Kampf gegen Rechts“ aufrufen, verstehen entweder den Begriff „Demokratie“ nicht oder sie leugnen seine Bedeutung.
Er setzt sich zusammen aus den griechischen Wortteilen „demos“ (Staatsvolk) und „kratos“ (Macht, Herrschaft) und bezeichnet demnach die Herrschaft des Volkes. Davon wollen die Herrschaften in Berlin, Brüssel und New York und die Verbündeten in den globalen Konzern- und Finanzzentren wenig wissen.
Es gibt denn auch kein europäisches Volk, so wenig wie ein „Weltvolk“ existiert, das die Macht der Multilateralisten legitimiert und kontrolliert.
Die Demokratieleugner oder neomarxistischen „liberalen Demokraten“ scheinen mit Fleiß und Absicht den Begriff „demos“ mit dem Begriff „daimon“ zu verwechseln: entsprechend behandeln und diffamieren sie Volk, Demokratie und Freiheit, wo immer sie sich regen, als böse Geister oder teuflische Wesen.
Irgendwann wird der demos, das Volk, diesen mit enormem Aufwand betriebenen Exorzismus durchschauen und ihn als unmittelbar gegen seine ureigensten Rechte und Interessen gerichtet verstehen.
Die großen Bruchstellen scheinen bei ungeregelter Immigration von Kulturfremden und bei der dogmatischen Vertretung von LGBTI’Q zu liegen. In den USA kommt das Rassenproblem dazu. Der deutsche und europäische Begriff von Liberalismus ist nicht hilfreiche, weil er sich im 19.Jhdt. aus ganz anderen herrschaftsrelevanten Wurzeln entwickelt hat, die es so in den USA seit 1776 nicht gab. Zu Religion, Familie und Wirtschafts- und Sozialordnung gibt es mehrere kleine Bruchstellen. Diese sind aber schon wieder sehr unterschiedlich. In den USA wird ein Eintreten für eine Krankenversicherung und faire Krankenversorgung für alle schon als Kommunismus eingeordnet und deshalb den Liberalen als negativ zugeordnet. In Teilen auch ein öffentliches Bildungswesen. Dabei würden auch Mises und Hayek nicht sehr weit mitgehen und die sogenannten Libertären, aus denen auch die Tea-Party-Bewegung gewachsen ist, und auch den dogmatischen Evangelikalen nahe steht, wohl eher als reaktionär als liberal einordnen. Das Multilaterale ist auch nur so lange liberal, als es sich für Ziele und Wege einsetzt die für alle einen Mehrwert produzieren, ohne eine neue, post-demokratische, föderale Exekutiv-Diktatur anzustreben, die die repräsentative Demokratie zuerst aushöhlt und dann abschafft. Siehe EU. Die Mehrkosten sind gewaltig, der Mehrwert ist nur sporadisch und insgesamt negativ. Auch das Thema Privateigentum verdient im Lichte der letzten ca. 40 Jahre eine neue Analyse weil die “ passive Rendite “ der Vermögensbesitzer buchstäblich explodiert ist und sich immer weiter davon entfernt hat “ Wohlstand für alle “ zu produzieren. Die Herausforderung besteht darin Hayek auf die neue Zeit anzuwenden.
„Das verbindet sie mit dem klassischen Liberalismus, der als eigenständige politische Bewegung scheitern musste, weil er aus sich heraus keine kollektiven Ziele definieren kann.“
Das ist genau der Kern der Angelegenheit. Freiheit ist immer als individuelle Freiheit zu verstehen, nicht im marxistischen Sinne als „Einsicht in die Notwendigkeit“. Freiheit und Kollektivismus sind Antipoden, politische „Bewegungen“, Parteien etc. sind notwendigerweise Kollektive, das ist ihr Wesen. Ein Kollektiv, das sich für die Freiheit einsetzt, ist selbstwidersprüchlich. Aber es gibt Hoffnung: Das ist die Toleranz. Leben und leben lassen, das ist die Devise. Wer eine Querdenker-Demo besucht hat, weiß, wovon ich rede. Vieles von dem, was manche denken, die sich dort versammeln, halte ich für ausgemachten Blödsinn. Aber ich bin unbedingt dafür, daß sie das denken und auch sagen und praktizieren dürfen. Nur sollen sie nicht verlangen, daß ich ihre Ansichten übernehme. Die Goldene Regel: Was du nicht willst, daß man dir tu, das füg auch keinem Anderen zu!
Davon entfernt sich unsere Gesellschaft inzwischen bedrohlich weit.
(1.) Hier wird der Konservative nur aus der Perspektive der westlichen Welt beschrieben. Konservativ in Osteuropa bedeutet etwas völlig anderes. Tatsächlich bilden Sozialisten und Liberale die Gegenpole – der Konservative, der kein davon eigenständiges Weltbild definiert, bewegt sich dazwischen. (2.) Richtig ist, dass Liberale und rote (wie grüne) Sozialisten eine Gemeinsamkeit in der Idee eines globalen Systems gefunden haben. Der Liberale denkt hier aber eher an einen unbegrenzten Markt; der Sozialist an unbegrenzte Herrschaft. Insofern ist der Hinweis, dass Liberale – eine politische Strömung, die außerhalb Deutschlands weit mehr Gewicht besitzt – zuweilen auch mit Gegnern Allianzen eingehen, um die eigenen Ziele zu erreichen, sicher richtig. Und das erleben wir gerade auch. Es ist aber ein gefährliches Spiel. (3.) Merkel ist keine Liberale. Man könnte gar nicht weiter von Liberalität entfernt sein. Sie ist eine Sozialisten, die versucht, die Konservativen für das Gesellschaftsbild der DDR zu begeistern. Die Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung der Bürger versucht sie zu beenden. Das dafür erforderliche Fundament der bürgerlichen Gesellschaft, Bildung und Reichtum, wird mehr oder weniger bewusst zerstört: Sie sind ihr zumindest nicht wichtig. Es ist schon grotesk – und für Liberale beleidigend – sie in diese Schublade stecken zu wollen.
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„Auf der einen Seite aufgeklärte, multilateral und multikulturell orientierte Demokraten (unter ihnen Merkel und Macron), die die liberale Ordnung verteidigten“
Danach musste ich aufhören zu lesen, weil mir nicht klar war, ob das Satire ist.
Für Satire war es leider nicht lustig genug.
Ich verstehe das als Zitat.
„Auf der einen Seite aufgeklärte, multilateral und multikulturell orientierte Demokraten (unter ihnen Merkel und Macron)“
Bei der Sozialistin Merkel ist nichts (auf)geklärt.
Und eine Demokratin ist sie auch nicht, das hat sie durch viele Handlungsweisen und Stellungsnahmen bewiesen.