Einst, so erzählt eine Zen-Geschichte, kam ein Universitätsprofessor zum Zen-Meister Nan-in (Meiji-Zeit, 1868-1912), und bat darum, unterrichtet zu werden.
Der Meister stellte eine Tasse vor den Schüler und füllte sie mit Tee. Als die Tasse voll war, hörte der Meister keineswegs zu gießen auf!
»Die Tasse ist voll«, rief der Professor, »mehr geht nicht hinein!«
Der Meister sagte zum Professor: »Sie sind so wie diese Tasse, voll mit Meinungen. Sie müssen erst Ihre Tasse leeren, damit ich Ihnen Zen zeigen kann!«
(Die Geschichte ist nachzulesen etwa in Christoph Helferichs Geschichte der Philosophie.)
Unseren Glauben verlieren
Es ist schwer, zu trennen und dann getrennt zu halten, was von Natur aus zusammengehen will. Religion und Staat waren nie und nirgends wirklich vollständig getrennt. Die Geschichte von Religion und Staat ist die Geschichte eines einvernehmlichen gegenseitigen Missbrauchs, unterbrochen von kurzen Phasen ein- oder beidseitiger Feindschaft und Zwischenphasen vorübergehenden Waffenstillstands.
Dreihundert Jahre nach dem Beginn der Aufklärung ist Europa also ins einundzwanzigste Jahrhundert gestolpert. Ein Dorfsäufer im sprichwörtlichen irischen Roman tritt mit festerem Schritt auf, als Europa derzeit sich der Welt präsentiert.
Man hoffte einst, Minerva, die Göttin der Weisheit, würde den Menschen das Licht der Erkenntnis bringen und die Religionen der Welt würden erkennen, dass sie alle dasselbe wollen, im edlen Inneren gleich wie ununterscheidbare Ringe, einzig durch den Träger verschieden. (Sie vergaßen, dass jener Ring echt ist, dessen Träger sich als bei den Menschen beliebt erweist.)
Die Religion aus den Menschen zu bekommen gleicht dem Versuch, am Boden des Meeres ein Loch zu graben, und zu hoffen, dass es trocken bleibt.
Nimm den Menschen die alten Propheten weg, und sie nehmen sich neue; ich habe bislang nicht feststellen können, dass die neuen Propheten grundsätzlich den alten überlegen wären. Sende den Menschen die Eule der Minerva, sie werden das Tier mit Fackeln und Mistgabeln verjagen, aus gar nicht mal unberechtigter Angst, die Weisheit würde ihnen auf die heiligen Irrtümer kacken.
Hauptstadtjournalisten und ihr politischer Arm betreiben heute Politik als Religionsersatz – allerdings für Menschen, die sehr wenig von Religion wissen. Wer kein Filet Mignon kennt, dem kannst du die Bullette als Delikatesse verkaufen.
Politik dient sich heute als Religionsersatz an – aber neuerdings (wieder) auch als Aufklärungsgehilfe!
Dieser Tage erleben wir den Aufstieg zweier auffallend junger Figuren, die eine als religiöse Prophetin, die andere Figur als Aufklärer – und beide werden von ihren Lagern auch mit exakt diesen Bildern und sogar Worten verkauft.
Von Goldfisch und Pilzfrisuren
Die Kinder- und Jugendzeit jeder Generation in der Freizeitgesellschaft ist auch eine Abfolge von Moden; jede Zeit, jedes Land und jede Generation haben ihre eigenen launigen Trends.
An amerikanischen Unis trendete um 1930 der Wettbewerb, wie viele lebendige Goldfische ein Mensch hintereinander verschlucken kann (Wikipedia: Goldfish swallowing; der Rekord lag bei 101 Goldfischen, siehe americanhistory.si.edu).
Als 1966 die Beatles nach Deutschland kamen zur »Bravo-Beatles-Blitztournee« erlebten die jungen Rockfans in Deutschland »Extase bis zur Bewusstlosigkeit« (so wird es formuliert bei spiegel.de, 18.10.2007; ich vermute, dass einiges an dem Spiegel-Text stimmt).
Im März 2019 erlebte die Jugend in Deutschland und anderen satten Staaten den Höhepunkt einer Mode namens »Fridays for Future«. Jugendliche schwänzten den Unterricht, um die Stadt zu vermüllen, bei McDonalds zu essen und für Umweltschutz zu demonstrieren. Als Ikone hatten sich die Öko-Kindersoldaten eine autistische schwedische Jugendliche mit Panikattacken ausgesucht. Sie hieß Greta. Der schäumende Siedepunkt der Gretamanie war erreicht, als die um Bedeutung ringende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag von der Kanzel einer Kirche herab die kindliche Greta mit dem biblischen Propheten Amos verglich (siehe etwa rp-online.de, 18.3.2019). (Amos aufs Heute anzuwenden kann übrigens auch schiefgehen: »… ich will Feuer in die Mauern von Gaza schicken, das soll seine Paläste verzehren.«, Amos 1:7a)
Jede religiöse Bewegung wird geprüft, auch die Kirche der Heiligen Greta. Vor wenigen Tagen erlitt die neue jugendliche Prophetin der alten grünen Weltuntergangssekte einen Anfall von Realismus und sprach sich für Atomenergie als Zukunftstechnologie aus – die Empörung ihrer Gemeinde war groß! Wie reagiert ein geschmeidiger Prophet, wenn seine Jünger seine Botschaft nicht mögen? – Heute heißt es: »Greta Thunberg ändert Meinung zur Atomkraft« (welt.de, 21.3.2019) – Die Revolution ist tot, es lebe die Revolution!
Die Revolution schluckt ihre Kinder, wie Harvard-Studenten einst Goldfische schluckten. Öko-Sektierer werden sich neue Propheten suchen müssen. Es hat auch viel Befreiendes, seinen Glauben zu verlieren, und diese Selbst-Befreiung ist manchem grünen Sektenjünger zu wünschen.
Habemus »Ach!«
Bei den Regionalwahlen in den Niederlanden wurde gestern »Forum für Demokratie« die stärkste Kraft – wohlgemerkt mit 16 Prozent bei 53 Prozent Wahlbeteiligung (uni-muenster.de, Stand 22.3.2019).
Der große Wahlgewinner heißt Thierry Baudet. Er ist Doktor der Jurisprudenz, er sagt vernünftige Dinge, er ist 36 Jahre jung, er sieht gut aus, offen ist nur die Frage, ob er karrieredienliche Vereinbarungen mit schwarzen Pudeln getroffen hat. Deutsche Haltungsmedien reagieren auf ihn reflexartig mit dem »Rechtspopulismus«-Vorwurf – und auffallend ungünstigen Fotos (n-tv.de, faz.net).
Cicero auf Holläteinisch
Seine Einstiegsrede 2017 begann Baudet mit einem lateinischen Zitat. Es muss die Neulinken beeindruckt haben, spätestens jetzt, 2019, im Nachhinein. Die FAZ bläst das eine Zitat gleich zur ganzen Rede auf (»Dass da ein Bildungsbürger, der Brahms spielt und Cicero zitiert, in die Zweite Kammer eingezogen ist, daran ließ er auch bei seiner ersten Rede keinen Zweifel: Baudet hielt sie auf Latein.«, faz.net, 21.3.2019; Stand 18:36) – Andere Linke empörten sich schon damals, dass im Latein-Zitat etwas mit der Grammatik nicht stimmte (the-tls.co.uk, 31.3.2017). – Der geneigte Leser kann sich ja via YouTube selbst eine Meinung bilden.
Baudet war der einzige holländische Politiker, der nach dem Attentat von Utrecht am Montag (siehe auch »Das fiese Gefühl, betrogen worden zu sein«) seinen Wahlkampf nicht unterbrach. Er verstand die Wähler besser als die anderen Politiker (indem die anderen Politiker pausierten, signalisierten sie unbewusst, dass sie ihre eigene Politik als dann doch »schmutzig« und nicht wirklich wichtig betrachteten).
Wi(e)der die Eliten
Baudets Themen sind das, was einem einst den Ruf des Konservativen oder des Sozen einbrachte und heute den des »Rechtspopulisten«: Migration, Klimawahn, Abgehobenheit der Eliten.
In seiner Rede zum aktuellen Erfolg beruft sich Baudet wörtlich auf die Eule der Minerva. Am Wahlabend habe die Eule der Minerva ihre Flügel ausgebreitet. Doch, anders als Hegel, welcher ebenfalls die Eule der Minerva heranzieht, als Metapher für die Philosophie, welche die Welt im Nachhinein betrachtet und versteht, sieht Baudet noch eine Chance – zumindest seiner Rhetorik nach: Es sei »wortwörtlich eine Stunde vor Mitternacht«; noch hätten »wir« eine Chance, zu erkennen, was wir hätten bewahren sollen, noch sei es nicht vorbei.
Es ist sehr plakativ, es ist Pop-Bildung, keine Frage – doch ist es auch falsch?
Wir sind Ketzer!
Man wählt heute Parteien wie Forum für Demokratie (oder AfD) nicht unbedingt aus dem Grund, dass man die grinsenden Personen oder auch nur alles am Programm superduftetoll findet, man wählt die wortstarken (oder zumindest lauten) Ketzer, weil man sich sagt: Auch ich bin ein Ketzer! Auch ich weigere mich, die linken Dogmen zu glauben!
(Baudet selbst bezeichnet in seiner Ansprache am Wahlabend übrigens den »Klima-Aberglauben« als Ketzerei – und stellt den neuen Irrlehren den bewährten Glauben an die Niederlande, an den Westen und dessen Werte, an die westliche Zivilisiation und die Kunst gegenüber – aber gut, das haben manche »Ketzer« gemeinsam, ob Jan Hus oder Galileo Galilei: Die Lehre der Macht sei falsch, man müsse zur Wahrheit zurückkehren – oder auch mal nach vorn gehen. Allerdings: Baudet erkennt richtig, dass Ökomanie ein Religionsersatz für das erodierte westlich/holländische Selbstbewusstsein ist, der a) viel kostet, b) alte Werte vernichtet, und c) einen masochistisch selbststrafenden Charakter hat. Er spricht – wörtlich! – von einer »masochistischen Ketzerei« – der Ketzer wirft der Macht selbst Ketzerei vor – und beide halten sich selbst für Reformatoren (dem Inhalt nach, nicht unbedingt dem Wort nach) – was für schillernde Volten in europäischer Regionalpolitik!)
Aus Protest zu wählen bedeutet heute eben auch, seinen Protest gegen linksgrüne Religionspolizei und offensichtlich falsche Haltungsdogmen zu dokumentieren – mindestens vor sich selbst, im Sanctum Sanctorum der Demokratie, in der Wahlkabine, allein vor Gewissen und Wahlzettel.
Neue Bekenntnisfreiheit
Es braucht Mut, eine Partei zu wählen, die von den Priestern politischer Korrektheit für unrein erklärt wurde. Es braucht starke Nerven, sich öffentlich zu bekennen, dass man nicht an die reine Lehre von der einzig guten Haltung glaubt.
Wir sehen, dass das linke Dogma scheitert, so militant auch ihre an Gefühl und Gehorsam appellierenden Glaubenslehrer auftreten.
Die Beatles-Manie wirkte auf diejenigen, die nicht von ihr erfasst wurden, ähnlich befremdlich wie die Klimamanie heute wirkt; zum Glück haben die Beatles aber keine Forderungen zur Energiepolitik aufgestellt. (»Yesterday, all my CO2 was so far away…«, »We all live in a Solar-Submarine, Solar-Submarine…«)
Manche derer, die man heute als »Rechte« und »Populisten« ausgrenzen will, sagen schlicht: Ich weigere mich, eure Dogmen zu glauben!
Es ist leider sehr falsch, dass Aufklärung und Vernunft sich automatisch gegen Mystik und Aberglaube durchsetzen werden. In den Niederlanden – wie auch in Bayern – sind die Grünen der zweite große Gewinner.
Ich will mich nicht gegen Greta oder für Thierry positionieren; ich betrachte sie beide zuerst als Phänomen, als Oberflächenindikator von Strömungen in der Gesellschaft.
Wer heute aus Protest wählt, der sagt nicht unbedingt, dass er vom neuen Wasser der Protestparteien trinken möchte – sondern dass er ganz gewiss die linken Lügen der anderen ablehnen will.
Es ist riskant, in Zeiten von oben motivierter Dogmatik zu bekennen, dass man nicht an die Erlösungskraft linker Dogmen glaubt.
Niemand weiß, was für neues Wasser die neuen Parteien einschenken werden, doch genug Bürgern ist es das Risiko wert, lieber vielleicht etwas Besseres zu bekommen als sicherlich das alte, abgestandene Wasser, das einfach nicht mehr schmecken will.
Wer den Becher linker Lügen leert, der ist mutig und er fühlt sich frei – doch er muss den Becher auch selbst wieder füllen.
Die Haltungspriester nennen es »Rechts«, »Populismus« oder noch andere Dinge, wenn man den Glauben an ihre Lehre verliert, ich nenne es ein Bekenntnis zur persönlichen Glaubensfreiheit.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com.
Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.
… Wissen wie noch nie! Widerspruch! Das Wissen existiert als Bruchstücke im Internet, als komplex dargelegtes Wissen in Fach-, auch Sachbüchern, aber es ist nicht verknüpft, und den Schülern wird das Basiswissen nicht mehr beigebracht. Beispiel Abitur, bestenfalls halb so schwierig wie vor 15 Jahren, auch in Baden-W.: Die Schüler können in vielen Schulen kein Deutsch-Abitur mit Interpretationen schreiben, weil sie die Strukturen nicht mehr gelernt haben – Klage von Schülern und Eltern, reihenweise!
Es ist eine Mär, ein Narrativ, dass es eine Wissensgesellschaft wäre. Die lügen sich in die eigene Tasche, weil sie einen neuen Kommunismus wollen, und das ist in allen Aspekten, auf allen Ebenen ersichtlich, es wird sogar expressis verbis in vielerlei Hinsicht verlautbart!
Die deutsche Nation gab es mal, Spitzenposition bei Industrie, Forschung, war mal. „Nation“ ist verpönt, Industrie wird zerstört, Forschung zusammengestrichen in jeder Hinsicht. Es winken die Eselskarren der grünen Zweibrückener Oberbürgermeisterin!!
Nehmt das ernst, was die sagen – das hätte man bei Hitler auch tun sollen!!!
@ Denis Diderot 2018, das weiß ich, und auch ich schaue gerne Bundestags reden von den AFD Leuten, spiegeln sie doch den Sachverstand von Fachleuten wieder, mit spitzer Zunge, so wie wir aus dem Parlament vor den 90er Jahren gekannt und geliebt haben, wer erinnert sich nicht an Spannende Strauss, Schmidt Wehner usw Reden, nichts anderes sind die AFD Reden Heutzutage, die ganzen Altparteien reden alle dieselbe Langweilige Volks verdummende Sprache. Nur keiner dieser guten AFD Leute wird an die Front geschickt, das meine ich mit mieses Marketing der AFD, genauso fehlt eine mitreißende Sympatische Galionsfigur alâ Kurz oder Habeck ( beliebtester und wichtigster Politer in D HaHa ). Und natürlich müssen die sich von richtigen Naz*** trennen. Mit einem richtigen Marketing Plus Galionsfigur müsste sich das Alt Parteienkartell dann richtig Warm anziehen, aber so wie es jetzt ist……
So ist es!
@Diderot: s. auch meine Anmerkungen zu Ihrer Frage weiter unten
Oder ein One-Way-Ticket nach Venezuela! Die leiden ja so unter Landesflucht, das wäre auch ein gutes Werk.
Ich sprach neulich „auf dem Bau“ mit Handwerksmeistern. Ich bekannte mich dazu, daß die einzig realistische Wahlmöglichkeit bei der nächsten Wahl die AfD sei. Die Antwort war: Ja, aber was ist, wenn alle so denken wie wir? (einer von zweien hatte noch im letzten Sommer große Vorbehalte!)
Darauf habe ich geäußert, wenn die AfD in die Nähe von 50% kommt, kann man immer noch was anderes wählen, es sei denn, ihre personelle Basis ist bis dahin durch kompetente Überläufer,und vor allem gute neue Leute, so akzeptabel, daß man das nicht für erforderlich hält.
So geht Demokratie!
… etwas zum Zen. Die Menschen-Welt besteht nur aus Meinung. Nur die Natur, urteilt nicht und hat keine Meinung. Irgendwann, ist jeder Greta-Spuck vorbei und landet dort wo es hingehört: in den Rachen der Vergessenheit. Gott sei Dank, die Natur sorgt für alles.
Tja,
in England, sprach kürzlich ein Professor, der seinen Lehrstuhl aufgrund von „Protesten“ gar nicht antreten konnte, weil auf einem Foto neben ihm ein junger Mann mit einem dämlichen Spruch auf den Shirt stand, vom „dei – Mob“.
Das hat nichts mit Deus zu tun, sondern ist die Abkürzung von „diversity, equality, inclusionarity“. Das fasst es eigentlich sehr schön zusammen.
Eine „Gruppe“ von Leuten, die Schlagworten hinterherlaufen und damit Rufmord betreiben an allem, was ihnen nicht in ihren Kram passt, hat die Lufthoheit über die demokratischen Staaten erobert. Und verhalten sich zum Teil so, wie derjenige, der die Oma über die streasse zerrt, obwohl sie gar nicht auf die andere Seite will. Das nenne ich mal „Populismus“, wenn auch in der übelsten Art nach dem bekannten Motto „Willst Du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich Dir den Schädel ein“ … respektive desavouiere Dich und zerstöre Deinen guten Ruf.
Ein Ende ist nicht abzusehen … es geht noch munter weiter, wie die Umfragen belegen … .
Nicht ganz zum Thema passend, trotzdem:
Mir platzt die Hutschnur wenn ich eben im HB (Titelstory, Thomas Henke) lese, dass „Die europäische Souveränität macht Fortschritte“. –
Ich frage mich „brennt denen die Hose“?
Sind die Menschen wirklich dumm genug diesen Mist zu „kaufen“???
Ich sage: Die Verbiegung der Wirklichkeit“ hat „Prawda-Dimensionen“ angenommen.
Wird mit Narrativen die einem sovietischen Apparatschik den Lenin-Orden einbringen würde konsequent fortgesetzt. –
Da Politik heute zur Religion mutiert ist, wird es mal wieder Zeit für eine Reformation und
zwar für eine grundlegende, damit diese radikalen Frömmler wieder dahin zurückkehren
wo sie hingehören: In die Kirchen oder besser gleich in die Klappse!
Sehr geehrter Herr Wegner,
das Problem ist, dass der der Multikulturalismus (frz. «mondialisme»), den vor allem Linke und Grüne, inzwischen aber auch große Teile der CDU zu ihrer Agenda gemacht haben, in Westeuropa quasi die Religion geworden ist. Die Anhänger dieser Ideologie unterschätzen die Bedeutung kultureller Unterschiede – häufig aus Unkenntnis der Kulturen selbst. Einige verneinen sogar die Existenz nationaler Kulturen. Typisch z.B. der Satz der ehem. Integrationsministerin Özoguz: »Eine deutsche Kultur ist, abgesehen von der Sprache, schlicht nicht identifizierbar.« Soweit es nationale Identitäten (noch) gibt, sind sie, wie die nationalen Grenzen, in Zukunft zu »überwinden«. Schon der Begriff der »Nation« ist dieser Weltsicht suspekt (vom biblischen Begriff der »Völker« ganz zu schweigen). Letztendlich impliziert diese Ideologie ein universelles »Recht« auf Migration eines Jeden in jedes Land seiner Wahl. Der UN-Migrationspakt war insofern nur eine konsequente Durchsetzung dieser Ideologie.
Dass der Multikulturalismus – entgegen seinem ideologischen Selbstverständnis – mitnichten universelle Geltung beanspruchen kann (da er im Gegenteil auf quasi religiösen »dogmatischen« Voraussetzungen beruht, die in sich widersprüchlich sind), hat der französische Philosoph Laurent Fidès in seinem Buch «Face au discours intimidant – essai sur le formatage des esprits à l’ère du mondialisme» [ https://www.amazon.de/Face-discours-intimidant-formatage-mondialisme/dp/2810006350 ] fundiert nachgewiesen. Ein Interview, in dem Fidès über sein Buch spricht, ist hier zu hören (in Französisch): http://m.rfi.fr/emission/20150621-fides-philosophie-formatage-esprits-mondialisme/
Dem Multikulturalismus steht das Recht eines jeden Volks auf eine eigene kulturelle Identität entgegen (wobei »Identität« nicht statisch sondern dynamisch zu verstehen sei: als selbstbestimmter »Weg« einer Nation aufgrund des eigenen, in seiner Einzigartigkeit auch schützenswerten, kulturellen Erbes (eines Erbes, das dem Staat nicht »gehört«, aber ihn für die Nachwelt verpflichtet).
Es ist einer der inneren Widersprüche des Multikulturalismus, dass er das Selbstbestimmungsrecht anderer Völker nicht in Abrede stellt (wenn er zum Beispiel – zurecht! – Siedlungsverbote zum Schutz indigener Völker des Amazonasgebietes fordert…).
Ich glaube, der Vorstellung vom Paradies liegt der „paradiesische Zustand“ aus der frühen Kindheit zugrunde.
Da ist Einiges dran!!!
Mit genau diesem – heute ganz offenbar implizierten – „kindischen“ Paradies-Versprechen „fängt“ man heute die Menschen. – Mit der Fiktion eines „real-existierenden“ Gerechtigkeits-, Friedens-, Umwelt-Paradieses. – Menschen die in der Traum-Welt von „Comics“ zwar groß, aber niemals erwachsen geworden sind. NICHT aber in der „Welt von Märchen“ die I M M E R (!!!) – höchst pädagogisch wertvoll – ganz realitätsnah auch das Harte und Grausame der Welt zeigen bevor sie – kindgerecht – „glücklich“ enden. –
Was mich wiedermal auf meine Lieblings-Theorie bringt: Die Menschen werden heute nicht mehr „erwachsen“. Siehe Robert Bly (1998, USA) „Die kindliche Gesellschaft“. –
Die Politik, „Staat“ pampert die Menschen, H Ä L T sie im Stadium der Unmündigkeit fest, macht sie damit abhängig UM sie maipulieren zu können. Es fehlt ihnen damit DAS was einmal von „weisen alten Männer“ beim Übergang von der Kindkeit zum Erwachsensein vermittelt wurde. Die Bereitschaft und Fähigkeit – im Unterschied zum Kind – AUCH „Unbill“ ertragen zu müssen und zu können UM in den Status dass Erwachsenseins zu kommen: Es fehlt ihnen die „Konfirmation“ die „Firmung“. Heute jeglichen Sinns entleert. Früher einmal ein wichtiges F E S T das groß gefeiert wurde! Damit Teil der Welt der Erwachsenen zu werden und sich durch Übernahme von Verantwortung in dieser Gemeinschaft zu bewähren. –
Mit Peter Pan und Pippi Langstrumpf auf dem weißen Einhorn in den immerwährenden Sonnenuntergang reiten, dabei wohlig im Öko-Mainstream schwimmend – das sind die halbintellektuellen Idioten, die unser Bildungssystem mit seinen Pseudo-Wissenschaften heute ausspuckt. Wenn die Sozialtöpfe leer sind, gibt es für diese Leute keine ordentliche Beschäftigung mehr. Fahrradrikscha oder Öko-Landbau-Kommunen bieten sich da an. ? Oder Antifa-Stadtguerilla und wohnen bei Mutti.
Da kommt jeder Ingenieur-Fachhochschulabsolvent oder jeder, der ein ordentliches Handwerk gelernt hat, demnächst besser durchs Leben.
Es ist einfach eine Art Love Parade von heute: Maximaler Fun, jedenfalls von dem Fun, den man für Freude hält.
Sie schreiben interessante Gedanken auf. Ich bin altersmäßig fast 20 Jahre weiter und habe noch eine Zeit erlebt, als die Gebote, die Dogmen Gottes, Grundlage des politischen und geselllschaftlichen Handelns waren. Das Ergebnis war ein Land , das 20 Jahre nach dem Krieg so um 1965 florierte und einen Stand erreicht hatte, von dem man heute nur träumen kann. Dann wurde auf Linksverkehr umgestellt und ich sage aus eigenem Erleben, daß die Linken es nicht geschafft haben, in 50 Jahren das zu zerstören, was bis damals von Null aufgebaut wurde. Fazit: die Dogmen der Linken sind keine, weil sie nicht wahr sind. Es sind Satzungen von Menschen, die keinen Bestand haben. Man MUSS sie ablehnen. Dann habe ich mal versucht, die physikalischen Gesetze, die „Dogmen“ der Natur auf die menschliche Seele anzuwenden und was kommt dabei heraus: DIE ZEHN GEBOTE. Also, Männer und Frauen der Gegenwart: wendet Euer Herz Euren Vätern, Großvätern und auch Urgroßvätern zu und kehrt um zum ewigen Vater. Nur Gott ist Gott und seine Befehle (Dogmen) sind immer richtig!!!
Sie haben die physikalischen Gesetze auf die menschliche Seele angewandt? Wie haben Sie das gemacht?
Inwiefern hatte das Land in den 60ern nach 20 Jahren einen Stand erreicht, von dem wir noch heute träumen?
Wie war es um die Wasser-und Luftqualität damals bestellt? Um die medizinische Versorgung? Wie lebten Rentner damals? Unter welchen Umständen wurde der Haushalt geführt? Lagen die Bäder damals in den Häusern nicht noch im Keller? Wieviele tödliche Autounfälle gab es damals, wieviel Urlaub hatte ein Arbeitnehmer? Wurde damals familiäre Gewalt nicht systematisch betrieben und gesellschaftlich akzeptiert? Wie sah die Infrastruktur aus? Grassierten damals nicht noch Polio, Mumps, Diphterie und solche Dinge? Warum ist das heute nicht mehr so? Vor allem, was war so gut damals?
Ich denke, das Problem ist nicht „Links“ oder „Rechts“ sondern Ideologie. Dazu gehört auch die Religion, also Glaube jeglicher Art.
Was jeder für Lebensqualität hält, darüber kann man sicher streiten. Ich stimme Ihnen zu, daß das Probleme nicht rechts oder links ist, sondern die falsche Verheißung ideologischer Paradiese aller Art im diesseits, ob Gesellschafts-oder Wirtschaftssysteme. Das greift alles zu kurz. In einem Punkt irren Sie, wenn Sie den Glauben mit Ideologie oder Politik auf eine Stufe stellen!
Wenn ich Sie richtig verstehe, besteht für Sie der Unterschied zwischen Glaube und Ideologie in der Lokation der Paradiese. Ob man diese im Jenseits oder im Diesseits verwirklicht haben will. Wenn aber die Gebote Gottes, wie Sie oben schreiben, Grundlage des politischen und gesellschaftlichen Handelns sein sollten, dann soll das diesseitige Handeln und die diesseitige Politik wohl Einfluss auf die jenseitige Existenz ausüben, richtig? Also auf etwas, das nicht gesehen werden kann sondern geglaubt werden muss. Weshalb kann dann Glaube nicht auf eine Stufe mit Ideologie gestellt werden?
Na, na, na …
immer mit der Ruhe. Das war in den Sechzigern. Es ist also unfair, die damaligen Verhältnisse mit den Heutigen zu vergleichen.
Fair wäre es hingegen, die ständigen Anstrengungen hin zu einem Wohlfahrtstaat und freiheitlicher Lebensweise zu würdigen.
Polio – seit Anfang der sechziger Schluckimpfungen.
Pocken – durch Impfung ausgerottet
TBC – besiegt
Da war also einiges in der Pipeline. Wohnungen: Wer kennt noch Paul Lücke und sein Hausbauprogramm, gesteuert vom Adenauerschen Verständnis, dass nur derjenige politisch wirklich mündig sein kann, der für eigenes Vermögen Verantwortung übernehmen muss.
Erhards Maxime, dass der Bürger ein Recht auf umfassende Information hat um sich ungehindert seine Meinung bilden zu können … .
Auch den Rentnern ging es übrigens besser, da deren Einkünfte seit ’57 auf dem noch funktionierenden „Generationenvertrag“ basierten.
Eine vernünftige soziale Normenkontrolle, die gesellschaftlich akzeptiert war.
Und vieles andere mehr, was heute alles andere als selbstverständlich erscheint.
Nun ist die Luft sauberer, Gott sei Dank. Aber das wäre sie auch, wenn wir den Rest nicht hätten schleifen lassen … .
@Hadrian. Eben! Meine Rede. Aber weshalb ist es unfair, Verhältnisse der 60er mit den heutigen zu vergleichen, wenn zuvor behauptet wurde, das Land hätte 20 Jahre nach dem Krieg so floriert, dass es damals einen Stand erreicht hätte, von dem man heute noch träumen könne? Dieser Punkt war die Ausgangsbasis. Meine Absicht ist es nicht, die Nachkriegsleistungen schlecht zu reden sondern, die Errungenschaften bis heute nicht schlechtreden zu lassen.
Mit der Religion ist das so eine Sache- so aufgeklärt wie wir uns heute auch wähnen, bleibt ein großer Teil der Menschen dennoch anfällig für das Versprechen, doch noch ein Paradies auf Erden errichten zu können. Wer möchte nicht in diesem wunderbaren, grünen Garten Eden, wo Milch und Honig für alle fließen, Gerechtigkeit und Frieden herrschen leben? Heute braucht man vielleicht keine donnernden Stimmen aus brennenden Dornbüschen, um die Menschen auf die Knie zu zwingen. Ein „die Erde hat Fieber und du bist schuld“ oder „ wer nicht hüpft, der ist ein Nazi ( respektive für Kohle) reicht aus, um die vorzugsweise jungen Menschen high zu machen und einen äußerst lukrativen Ablasshandel in Gang zu setzen. Ehrliche Forschung wird von der Gier nach Macht und Geltungssucht verdrängt… Und in wir dieses Paradies ausgerechnet mit Millionen von Zuwanderern erreichen, die unsere Art zu leben häufig zutiefst verachten, ist wohl auch eine Art blauäugige Religion
Habe ein sehr, sehr langes Leben hinter mir und dabei immer wieder festgestellt: Wer die reale Welt erkennen und zum Besseren verändern will, darf sich nicht einseitig festlegen. Die Deutung von Rechts und Links ist daher genau so unvollkommen und daher unsinnig, wie die von Gut und Böse. Immer nur menschengemacht und dem jeweiligen Zeitgeist untergeordnet. Irgendwie seltsam das gerade in Deutschland eine junge Generation ihren Vorfahren vorwirft, den Nationalsozialismus nicht verhindert zu haben, aber bereits selber wieder sich von Anderen diktieren lässt, was angeblich Gut oder Böse sein soll. Auch damals verführten Ideologen ohne Moral eine Jugend damit infam. Auch damals wurde die einseitige Weltsicht einer machtbesessenen ideologischen Gruppierung, als die einzig Gute mit allen ihn zur Verfügung stehenden Mitteln propagiert. Wenn die Propagandawerkzeuge einseitig verteilt, werden andere Meinungen von vornherein benachteiligt und wird Macht einseitig verlagert. Diese Art der Propaganda wurde auch in der DDR so wieder genutzt. Wo das hinführte, sollte wir heute alle wissen. Noch ist Kritik und damit auch notwendige Veränderung möglich. Denn es gibt nie nur eine einzige richtige Wahrheit und damit Weltsicht. Auch wer andere Meinungen vertritt, wird gute Gründe dafür haben. Nur wer sich unvoreingenommen mit allen Meinungen auseinandersetzt, wird wirkliche brauchbare Fortschritte für die Menschheit erreichen können. Deshalb sollte die heutige junge Generation mehr zum eigenen Nachdenken und das ohne einseitige Fremdeineinwirkung angeregt werden. Die Möglichkeiten sich eigene Meinungen zu erarbeiten, sind heute besser denn je. Die Jugend muss sie nur bewusst nutzen, um Demagogen nicht vereint nachzulaufen. Denn wenn wir da wieder versagen, ist der Weg in eine uniforme Gesellschaft schon wieder in Sichtweite.
Leider ist der Mensch anscheinend so gestrickt, dass Intelligenz und Weitsicht nicht davor bewahren einer Religion (welcher Art auch immer) anheim zu fallen, die jegliches persönliche Wissen teilweise ins Gegenteil verkehrt.
Wie anders sollte erklärbar sein, dass alle wissenschaftlichem Studien und Analysen auf allerhöchstem Niveau nicht davor schützen, Indoktrination und einer Massenmeinungsmanipulation zum Opfer zu fallen?
Man weiß unheimlich viel über den Urknall und die Erdentstehungsgeschichte und glaubt z.B. trotzdem an Gott, der die Welt in sieben Tagen erschaffen hat, für mich ein eindeutiger Widerspruch.
Diese Widersprüche sind für mich nur so erklärbar, dass Gehirnwäsche und das Dazugehören wollen größer wirken als das Vertrauen in das eigene Wissen und die eigenen Erfahrungen.
Oder es ist nur ein Lippenbekenntnis aus opportunistischen Gründen, mit denen man die einfach gestrickten Mehrheiten beinflussen kann.
Nun ist die Mehrheit der Menschheit leider nicht gerade mit den höchsten Denkfähigkeiten ausgestattet sondern eher durchschnittlich damit beschenkt. Und so laufen die Massen wieder den Rattenfängern hinterher und das wird sich wohl nie ändern.
Niemandes Leben entspricht im Diesseits der paradiesischen Verheißung. Das liegt daran, daß auch der reichste Mensch, der vermeintlich nichts entbehrt, niemals dauerhaft vollständig glücklich sein kann, weil zur Bemessung des Glücks das Unglück erforderlich ist. Der Dualismus von Licht und Schatten. Beides ist nur durch sein Gegenteil denkbar. Das ändert nichts daran, daß es die entsprechende Sehnsucht gibt, und daher gibt es Religionen, die allesamt die Aufhebung dieses Widerspruchs verheißen.
So betrachtet, ist die Klimareligion ein dürftiger Abklatsch. Bietet sie doch nicht die immerwährende Glückseligkeit, sondern nur das nackte Überleben.
Was ist mit 27 Jungfrauen, was mit gebratenen Tauben?
Herr Wegner, ich lehne Dogmen ab – ob von rechts oder links, christlich oder nicht. Ich denke, also bin ich – unabhängig, kritisch, liberal in vielen Dingen, konservativ in einigen, setze mich in keine Gedankenbox und lasse mich auch nicht hineinquetschen. Ich bin weder rechts noch links- wobei ich diese Einordnung eh für überholt halte.
Zu meinem Leidwesen bin ich aber zu der Erkenntnis gekommen – ich finde niemand den ich für mich wählen könnte. Ich weiß nicht ob ich mich auf einen „ inneren Kompromiss „ mit mir selbst einigen kann um eine Partei halbherzig zu wählen
……..bewahre dir deine selbstachtung und lasse das wählen sein! oder wandere aus, wie ich!
Lieber @elleb:
Was Sie (und viele!) vergessen: alles Denken – auch Ihres! – geht von Grundvoraussetzungen aus, die Sie »Axiome« (wie in der Mathematik), »Dogmen« (wie in der Theologie), »Hypothesen«, »Prinzipien« oder sonstwie nennen können – deren Gesamtheit aber Ihrer persönlichen Weltanschauung zugrundeliegen.
“Only a man who knows nothing of reason talks of reasoning without strong undisputed first principles.“ (»Nur ein Mensch, der nichts von Vernunft versteht, spricht von denken ohne starke unbestrittene Voraussetzungen«), schreibt deshalb G.K. Chesterton zurecht.
Und er gibt auch zu bedenken: »Wer ein Dogma abschaffen will, ist bereits im Begriff, es durch ein anderes zu ersetzen.« (Im allgemeinen wird es (s)ein eigenes sein 😉 )
Menschliches Denken funktioniert nun einmal nicht ohne letztendlich unbeweisbare Voraussetzungen. Und wie jeder Mathematiker weiß, liegt die ganze Theorie im Grunde bereits in den Axiomen.
»Dogmen« sind unvermeidbar. Von ihnen hängt alles ab. Deshalb müssen es die richtigen sein (leider aber wissen wir erst im Nachhinein, ob sie es waren…)!
Wir können deshalb nur hoffen, dass wir im Lauf der Zeit immer bessere »Dogmen« entwickeln bzw. »(er)finden«. Denn [noch einmal der scharfsinnige Chesterton]: »Der Mensch ist ein Dogmen schaffendes Wesen« !!!
Widerspruch, Herr Wegner. Wer sich weigert, linke Dogmen zu akzeptieren, wählt F.D.P. und hofft, dass andere die Drecksarbeit für ihn machen. So war ich leider lange auch und kenne genug, die immer noch so denken.
Wer sich weigert, linke Dogmen zu akzeptieren und einen Politikwechsel will – zurück zum Rechtsstaat, Durchsetzung geltenden Rechts, Einhaltung der europäischen Verträge, Reform der parlamentarischen Demokratie durch Reform des Art. 21 GG, Erhaltung des demokratischen Nationalstaates, Trockenlegung des Subventionssumpfes der NGO-Frösche und Kröten-Absaugvereine, noch leichtere Vermögenseinziehung bei Clans, Re-Reform der EU, Durchsetzung von Ausweisung und Abschiebung, Reform des Staatsangehörigkeitsrechts (weg mit dem Doppelpass für Nicht-EU-Ausländer, insbesondere Türken), Umstellung auf Sachleistungen für Asylbewerber – der wählt Baudet, Strache oder AfD.
Irgendwann kommt die Einsicht, dass man nicht nur öffentlich bekennen muss, was man nicht will, sondern dazu stehen muss, was man will. Ich will einen demokratischen Nationalstaat Deutschland in einem gemeinsamen Markt Europa mit einer verteidigungsbereiten Bundeswehr einer funktionierenden Polizei und Justiz, einer leistungsfähigen Verwaltung und einer Einwanderung, die sich nach Nützlichkeitskriterien richtet. Wenn mich einer „Nützlichkeitsrassist“ nennt, lache ich ihn aus. In diesem Staat heißt „Die Mannschaft“ wieder „Deutschland“ oder „Deutsche Fußball-Nationalmannschaft“ mit besonderer Betonung auf „National“.
Man muss Kommunisten nicht nur auslachen oder ablehen, man muss ihnen entgegentreten, im Alltag, im Beruf, auf der Straße und – wenn man Zeit hat – in der Politik.
Die FDP hat sich nunmehr höchst selbst durch Lavieren der Marke Lindner & Kubicki unwählbar gemacht. Anstatt sich der größten Opposition im BT zuzuwenden, hat die farblose Truppe anteilig den Wadenbeißer der GroKo gegen diese Opposition gespielt, hat der Posten Willen in SH brav am Tisch der Öko Demagogen Platz genommen. Selbst eine Union hätte sich der bleiernen Merkel entledigen können, hätte …
Die Linke hätte geschlossen nach Venezuela auswandern können, denn dort sind die Voraussetzungen für den gepriesenen Sozialismus kaum besser.
Passiert ist nichts. Anstatt wurden Land und Leute der weiteren Massenzuwanderung mit all den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Verwerfungen anheim gegeben. Die Folgen davon werden sich brutal und rücksichtslos Bahn brechen und dann wird wieder Niemand davon etwas gewusst haben, geschweige denn verantwortlich sein.
100% Zustimmung!
Viel zu lange haben wir geglaubt, daß sich die zerstörerischen Tendenzen, die heute die Politik bestimmen durch ihre Absurdität selbst demaskieren und wieder verschwinden, aber dies passiert leider nicht, wenn das Land weiterhin im Griff von linksgrünen Medienmachern bleibt! Insofern: Sich bekennen und dazu stehen, auch wenn es weh tut!
Die Hoffnung, das große Übel durch das kleinere Übel vielleicht zumindest entlarven zu können, sollte die Wahl erleichtern.
In Wirklichkeit gibt es überhaupt keinen Rechtsruck, sondern es gab vorher schon einen extremen Linksruck.
Von extrem links gesehen ist natürlich alles sehr rechts und das ist auch genau das Problem der Journos, nebst ihrer linken Freunde.
Die eigentlich extrem konservativ reagieren, nun wo sie einmal an der Macht waren.
Und diese Macht verteidigen sie mit Klauen und Zähnen, da sie wohl geglaubt hatten, dies wäre von nun an ein ewiger Zustand.
Die Gegenbewegung war logisch absehbar, denn es war nur eine Frage der Zeit, bis man es maßlos übertreiben würde.
Menschen interessieren sich für ihr eigenes Umfeld, die Familie, den Geldbeutel und den Kühlschrank.
Nicht für das Klima in tausend Jahren, oder die 0.02% Randgruppe bzw. deren Befindlichkeiten. Diese Klientel,-und Identitätspolitik hat den Linken extrem geschadet.
Statt davon abzurücken blendet man allerdings lieber die Realität großräumig aus und tritt die Flucht nach vorn an. Denn wenn etwas nicht funktioniert, hilft vielleicht mehr davon. Zur Not mit Diffamierungen, Verboten und/oder Lügen.
Hadmuth Danisch nennt Ihr Phänomen schlicht „Linksflucht“. Ich glaube, er hat recht.
Baudet zeigt deutlich wo das Problem der AFD ist, die haben keine solche Leitfigur, die einen auch mit reißen kann, und darum geht die AFD auch gerade unter ** Das wäre ja kein Problem, wenn wir einen guten Ersatz für die Altparteien hätten, oder die sich radikal ändern würden, nein wir haben nur die AFD, und die hat kein gutes Marketing, und auch keine guten Figuren, das Ergebnis davon ist, das die Leute in Scharen zu den Grünen laufen, das macht mir richtig Angst.
#metoo!
Konservative SPD-Wähler hat die AfD schon. Das Juste-Milieu wechselt von der SPD und der Union zu den Grünen. Es liegt nicht am Marketing. Es liegt daran, dass unsere Gesellschaft vor unbequemen Wahrheiten und notwendiger Härte zurückschreckt. Erst wenn sie selbst bedroht werden, ziehen sie Konsequenzen. Die Grünen setzen auf Glauben statt auf Wissen und Fakten. Damit kriegt man die Mehrheit der Frauen.
Dann muss man den Frauen klarmachen, dass sie genau durch linksschwarzrotgrüne Poltik bedroht sind!
Es liegt auch daran, dass diese Partei sich nicht entwickelt. Komplett erstarrt, unfähig, sich der „Romantiker“ zu entledigen und als Galionsfigur so gut wie ausschliesslich einen alten Herrn im Sonntagsjägerkostüm in die Schlachten der „Sprechschauen“ zu entsenden, das reicht eben nicht.
Von 67 Abgeordneten der Grünen haben, wenn die kolportierten zahlen stimmen, 59 keine abgeschlossene Berufsausbildung. Bei den „Alternativlern“ sollte das wesentlich anders sein. Aber wo sind sie denn, die berufserfahrenen Akademiker mit den pragmatisch-vernünftigen Ansichten … . Zumindest treten sie nicht in Erscheinung.
So wird das nichts … .
Vielleicht denken Sie zu sehr in den Kategorien der „Öffis“. Youtube ist allemal geeigneter, wenn man beurteilen will, was die Redner der AfD im Bundestag vortragen, und wer sie sind. Leider sind manche zu intelligent, um so zu sprechen, daß es die schlichteren Gemüter erreicht. Aber Leute wie Sie sollten eigentlich merken, daß da eine Menge Substanz im Rennen ist!
Wer guckt schon noch solchen Trash, wo sich im Übrigen die Grünen und Linken auch nur blamieren mit ihren angelernten hohlen Sprechblasen.
Früher gab’s auf Phönix mal so tolle Kamingespräche, lang ist’s her.
Heute stellen dort ja teilweise „Bedeutende Denkerinnen und Denker des 21. Jahrhunderts“ (um mit Herrn Broder zu sprechen) ihren geistigen Limbo zur Schau ?
Hadrian 17
Die Auftritte der AfD im Deutschen Bundestag sind Höhepunkte des Monats. Eine Curio-Rede kann man sich fünfmal hintereinander anhören, ohne sich zu langweilen. Spaniel, Espendiller, Gehrke haben Fachkompetenz, sind klug und menschlich. Frömming ist ein Konservativer, wie ihn sich meine Oma gewünscht hätte, gebildet, gut angezogen, eloquent und inhaltlich stark. Spangenberg, Brandner, Glaser, Seitz – alle gut. Keine, ich wiederhole keine andere Fraktion hat solche Qualität. Die AfD besteht nicht nur aus Weidel, Gauland und Höcke.
Kannten Sie diese Leute? Nein? Die sieht man nicht im Fernsehen. Eingeladen werden sie auch nicht bei Lanz, Will, Plasberg usw. Man kann sie auf Phoenix sehen.
Sieht man die Reden auf Phoenix, werden die Reden vom Sprecher diffarmiert. Beispiel: Es ging um die Friday for Future – Demos. Der AfD-Redner kritisierte die Instrumentalisierung eines Kindes, das am Asperger-Syndrom leidet. Autismus, das ist nicht Rainman, The Accountant oder The Big Short. Das ist für die Betroffenen und die Eltern kein Spaß, Depression inklusive. Was sagt der Phoenix-Moderator: Der AfD-Redner habe Greta „angegriffen“.
Wird Gauland im ZDF interviewt, stellt man Fragen zum Rentenkonzept, obwohl jeder weiß, dass die AfD darüber debattiert und die anderen ja auch keins haben. Gleichzeitig inszeniert der Sender Schreihälse vom Ufer.
Die AfD reagiert mit ihren Mitteln – mit YouTube und digitalem Marketing.
Deshalb, genau deshalb, wollen die Altparteien YouTube zerstören.
Was schlagen Sie denn vor?
Gute Frage, lieber Diderot,
Die Genannten müssten sich außerhalb des Parlaments bemerkbar machen.
Interviews, Artikel, Presseerklärungen, Auftritte bei öffentlichen Diskussionen nach Art des „Ich klage an“ des Emile Zola oder des Martin Luther. „Hier stehe ich und ich kann nicht anders“. Heinrich Heine ist auch kein schlechtes Vorbild. Und Tucholsky.
Wir haben es doch mit dem Phänomen der „Spiegelung“ zu tun, des „Was man sagt, ist man selber“.
Niemand ist populistischer als diejenigen, die den anderen „Populismus“ vorwerfen, niemand undemokratischer, herrischer, bestimmender und unbarmherziger. Die Masken muss man herunterreissen.
Den, nach Lindner, „Klimanationalisten“ muss der Spiegel vorgehalten werden. Hier wird das letzte Staubkörnchen gejagt, woanders der Regenwald ungerührt abgeholzt. Hier werden die Bauherren durch phantastische Vorschriften drangsaliert, im übrigen Europa werden Einscheibenfenster mit Metallrahmen verbaut … . Hier muss man ran und den Rattenfängern und ihren Opfern zeigen, wo wirklich messbare Effekte zu erzielen wären.
Die Gesellschaftspolitik der „Ökologen“ ist in einer Art und Weise menschenverachtend, wie wir das zuletzt im Absolutismus erlebt haben. Warum sagen wir den Leuten nicht, dass wir in der Ökologie weltweit ganz vorn sind und Gefahr laufen, durch ein blindes Übermaß unsere Fähigkeiten und Chancen zu verspielen. Demnächst haben wir noch die „Inklusionsquote“ im Bundestag … .
Obwohl, die haben wir ja schon dadurch das offenbar knapp 90% der meinungsbeherrschenden Parteivertreter bestimmter Gruppen keine abgeschlossene Berufsausbildung haben. Wir lassen uns von ungebildeten Demagogen den Schneid abkaufen … .
Ein paar Reden im Bundestag schwingen reicht da leider nicht. Da muss man dann schon einmal los. Und das klug machen – und richtig vorbereiten. Damit der Weg gebahnt ist. Was wollen denn die verängstigten durch teils absurde Vorschriften gegängelten Leute hören?
Sie wollen hören, dass sie gut sind. Keine Ökoschweine, weil sie einen Euro 4 Diesel fahren (müssen), dass sie bisher alles richtig gemacht haben beim Bau ihrer Häuschen, auch wenn sie keine „Dreifachverglasung“ in den Fenstern haben und sich zu Recht gegen die Styroporisierung ihrer Hauswände und die damit einhergehenden Gefahren wenden. Macht diesen Schwachsinn sonst noch jemand mit in Europa? Selbst die Schweden haben Holzhäuser … . Hier, im täglichen Leben, bei dem täglichen Wahnsinn fühlen sich die Leute doch allein gelassen.
Da wäre zunächst einmal zu sagen: „Wir sind ganz vorne“. Und können noch mehr. Beispielsweise durch Verkehrsleitsysteme, die einmal aufgebaut wurden, um den Verkehr flüssig und abgasarm zu gestalten, statt damit die Leute zu schikanieren. Durch öffentlichen Nahverkehr ohne überflüssige und überteure „U-Bahn-Bauten, mit denen sich nur irgendwelche Stadtplaner ein Denkmal setzen wollen. Man besichtige dazu die „Hauptstadt des Rechts“. Aber Vorsicht beim Kopfschütteln, sonst gibt es Blockaden der Halswirbel.
Also, vernünftiger Pragmatismus und ein wirkliche Beschützerfunktion der Bürger, welche diesen ihre Würde wiedergibt und sie vor dem „Kindergartenzirkus“ bewahrt, anstatt diesem hilflos ausgeliefert zu sein.
Wie „knackt“ man die MSM? Indem man zum Denken einlädt.
So geht das bzw. ginge das. Statt dessen beherrschen die „Romantiker“ die Gazetten.
So wird das nichts. Und das ist schade, denn hier wird eine Pflicht nicht erfüllt. 12 % der Wähler haben das, was derzeit angeboten wird, nicht verdient – und auch nicht gewählt.
Guten Morgen Hadrian 17,
die AfD nutzt – Donald Trump nicht unähnlich – die digitalen Medien als Plattform. Auf Youtube hat sie mehrere Kanäle. Wer sie abonniert, wird informiert. Daneben haben mehrere Abgeordnete der AfD auch eigene Kanäle. Pressekonferenzen, Kommentare, Hintergrundinformationen in längerer Präsentation werden regelmäßig geboten (sehenswert sind Dr. Spaniels Programmbeiträge zum E-Fuel, unterhaltsam sind Iris Dworczek-Danielowskis Berichte aus dem Düsseldorfer Landtag).
In den MSM kommen sie eben nicht vor und wenn, dann geframed.
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Danke, lieber Diderot,
werde mich darüber umgehend informieren. Das Problem dabei scheint mir dass bei Trump, um beim Vergleich zu bleiben, jeder auf Äußerungen lauert, während hier abgeholt werden muss, was augenfällig wohl niemand sucht.
Die Darreichungsform, wie die Pharmazeuten, über ihre Produkte sagen, stimmt also noch nicht. Darüber sollte man nachdenken. Das ist wichtig im pluralistischen Prozess.
Werter Denis Diderot 2018, aber nur die Mehrheit der dummen und unreflektierten Frauen, nicht die der zu selbständigem Denken fähigen Frauen – ich würde sagen in meinem Bekanntenkreis halten sich Grün wählende Männer und Frauen die Waage.
Guten Morgen Nachdenklich.
Das war in meinem Bekanntenkreis ähnlich – konsequent meide ich den Kontakt zu Wählern und Wählerinnen der Grünen, sehr zum Leidwesen meiner Ehefrau.
Mein Kommentar sollte in keinem Fall jemanden verletzen. Allerdings muss man Tatsachen ins Auge sehen. Die letzte Bundestagswahl wurde ja sehr stark statistisch ausgewertet. Danach wählen Frauen signifikant häufiger die Grünen, Männer signifikant häufiger F.D.P oder AfD.
Im Übrigen wurde mir auf einer Israel-Reise überdeutlich vor Augen geführt, dass Glaube eher weiblich ist. In meinen Kindheits-Erinnerungen überwog in der Kirche sonntags der Frauenanteil. Dies erklärte mir mein Vater mit den vielen Gefallenen der Kriege. Als ich die Klagemauer sah, stellte ich fest, dass mindestens 20 mal mehr Frauen rituelle Gebetsübungen vornahmen als Männer. Der Kontrast – es gibt einen Teil für Männer und Frauen – hat mich umgehauen. Seitdem beobachte ich diesen Aspekt stärker.
Ein bedeutender Grund ist, dass die AFD permanent und auf allen Kanälen niedergemacht wird. Das ist schon **! Egal, ob man diese Partei nun wählt oder nicht.
Hadmut Danisch hat schon vor einem Jahr diagnostiziert, dass es es keinen „Rechtsruck“ in der Gesellschaft gibt, wohl aber eine „Linksflucht.“