Schon im antiken Rom empfanden die Bürger es erniedrigender, wenn der Senat oder der Kaiser ihnen ein republikanisches Mitspracherecht vorgaukelten, als wenn er seine tatsächliche Autorität offen und ehrlich ins Spiel brachte: Sich dem äußeren Zwang zu unterwerfen, schien ihrem Selbstwertgefühl weniger abträglich zu sein als die tägliche Herausforderung, den Willen der Herrschenden erahnen zu müssen, um ihnen dann „freiwillig“ entgegenzuarbeiten und noch dafür danken zu müssen, dass sie sich in den Dienst des vermeintlichen bürgerlichen Konsenses setzten. So kann denn manche offen zur Schau getragene Tyrannis für die geistige und politische Gesundheit einer Gesellschaft langfristig besser sein als die tägliche Erniedrigung einer als Demokratie getarnten Oligarchie.
In diesem Sinne darf man der EU vielleicht sogar dankbar sein, in den vergangenen Monaten viel zur Klärung jener Ungewissheiten beigetragen zu haben. Bereits seit einigen Jahren hat der Selbstanspruch, doch nur das „Beste“ der „Menschen“ zu wollen, zunehmend Risse gezeigt, und wenn die Probleme unserer Zeit auch scheinbar nur, wie ein ehemaliger Bundespräsident formulierte, bei den „Bevölkerungen“, nicht aber den „Eliten“ zu verorten sind, zeigt der zunehmende Erfolg konservativer und EU-skeptischer Parteien, dass es den europäischen Eliten immer weniger gelingt, ihre Wohltaten adäquat zu (v)erklären. Die Ereignisse der letzten Monate haben dem Fass allerdings den Boden ausgeschlagen: Die Farce um die neue EU-Kommission, die flagrante Ungleichberechtigung verschiedener EU-Mitgliedstaaten, die stille Enteignung der Sparer durch die neue EZB und der Brexit dürften auch die letzten Zweifel darüber ausgeräumt haben, dass die real existierende EU dem europäischen Gedanken eher schadet als ihn fördert.
Der Vorwurf des Demokratiedefizits der EU ist mindestens so alt wie der Versuch, aus einem Staatenbund einen Bundesstaat zu basteln, und zwar nicht auf Grundlage einer (vor ein paar Jahrzehnten gar nicht so unwahrscheinlichen) breiten Zustimmung der Bürger, sondern unzähliger bewusst herbeigeführter Sachzwänge, welche aus der verwaltungstechnischen Einheit allmählich die politische ableiten. Die im Vorfeld der EU-Wahlen breit beworbene Idee des „Spitzenkandidaten“ für den Kommissionsvorsitz schien zunächst ein Schritt in die richtige Richtung, stellte sich aber dann nur als PR-Coup heraus, um EU-Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen: Einmal die gewünschte Mehrheit erzielt, konnte man das vollmundige Versprechen einer Demokratisierung der Kommission fallenlassen und zur üblichen Hinterzimmerdiplomatie zurückkehren. Dass sich als Resultat dieses Vorgehens seit einigen Wochen plötzlich zwei Damen auf den höchsten EU-Positionen wiederfinden, die sich nicht nur unter dem dringenden Verdacht von Korruption und Veruntreuung befinden und innenpolitisch hoch belastet sind, sondern auch in ihrer Laufbahn stets die Interessen der Bürger denjenigen der herrschenden Ideologie unterordneten, dürfte kaum zu einem Nachlassen des EU-Skeptizismus vieler Bürger führen und zeigt zudem, wie sehr die EU seit dem Ausscheiden Großbritanniens zur Verfügungsmasse des deutsch-französischen Kartells geworden ist.
Denn dies ist eine weitere Lehre der letzten Wochen: In der Union freier und gleicher Mitgliedsstaaten sind einige offensichtlich freier und gleicher als andere. Während die EU überall auf der Welt für die Rechte verschiedenster Minderheiten eintritt, fühlt sie sich für die polizeistaatliche Niederwerfung der friedlichen katalanischen Unabhängigkeitsbewegung kurioserweise nicht zuständig; und während jeder noch so kleine angebliche Verstoß sogenannter illiberaler Demokratien gegen die „europäischen Werte“ zu breit zur Schau getragener Besorgnis und Sanktionsdrohungen Anlass gibt, wie kürzlich wieder im Falle Polens, ja sogar zur offenen Unterstützung von Oppositionsparteien im Wahlkampf führt, gilt es als „innere Angelegenheit“ Frankreichs, wenn monatelang mit brutalster Gewalt jeden Samstag die Gelbwesten niedergeknüppelt werden – nicht auszumalen, welche Maßnahmen seitens der EU ergriffen worden wären, wenn auch nur ein Bruchteil jener Ereignisse sich in Warschau oder Budapest abgespielt hätte…
Die wohl größte Katastrophe der EU: der Brexit
Auch die Fortsetzung der mehr als bedenklichen Finanzpolitik des kürzlich mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichneten scheidenden EZB-Präsidenten zeigt deutlich, wo die Prioritäten der EU liegen. Nachdem die Schulden einzelner Mitgliedstaaten zunächst durch eine völlig überzogene Austeritätspolitik in schwindelnde Höhen getrieben wurden, setzte die Überflutung der Finanzmärkte mit billigem Geld und die Vernichtung des Zinsmechanismus ein, wodurch nicht nur der erneute Ausbruch von Schuldenkrisen verhindert werden sollte, sondern auch deren Lösung zu einem Ding der Unmöglichkeit gemacht wurde; mit der Folge einer faktischen Umwälzung des Schuldenproblems von den Großbanken auf den Steuerzahler und eines larvierten Übergangs von der Markt- zur Planwirtschaft – wenn auch auf Basis einer extremen Fragilität gegenüber äußerem Druck, welche früher oder später entweder eine noch größere Gängelung der freien Wirtschaft oder einen völligen Zusammenbruch der bisherigen ökonomischen Strukturen hervorrufen muss.
Zweierlei Demokratie
Die EU ist zu einem rationalistischen weltstaatlichen Projekt geworden
Hier kommen wir wohl zum größten Versagen der EU: Anstatt ihre Identität explizit auf den Grundlagen der griechisch-römischen und jüdisch-christlichen Tradition aufzubauen, die politische, wirtschaftliche und soziale Integration des Kontinents auf die Gemeinsamkeiten unserer von Lissabon bis Vladivostok geteilten abendländischen, „hesperialistischen“ Zivilisation zu gründen und daraus auch die Verpflichtungen und Leitlinien weiteren Agierens abzuleiten, ist die EU zu einem rationalistischen weltstaatlichen Projekt mutiert, das mit seinem tatsächlichen historisch-kulturellen Substrat nur noch wenig zu tun hat und auch noch stolz ist auf diese scheinbare „Unparteilichkeit“. Indem Politik zunehmend durch das Eintreten für tatsächliche oder selbsternannte ethnische, religiöse, geschlechtliche oder sonstige „Minderheiten“ moralistisch verbrämt wird und faktisch weitgehend den Interessen einer kleinen politischen und wirtschaftlichen Elite in die Hände spielt, anstatt die Interessen der überwältigenden Masse der „normalen“ europäischen Bürger zu verteidigen, ist die EU dabei, die europäische Idee an sich zu diskreditieren. Wenn die Maske fällt und die Fronten sich klären, wird sie diesen Verrat an unserem historischen Erbe teuer bezahlen müssen – und der Bürger mit ihr.
David Engels ist Professor für Römische Geschichte an der Freien Universität Brüssel und Forschungsprofessor am Instytut Zachodni in Posen (Polen).
Dieser Beitrag ist zuerst bei Die Tagespost erschienen.
………spät……sehr spät ….viel zu spät: diese erkenntnisse!
Guter Beitrag. Leider werden es Leute wie U.v.d.L. et alii weder begreifen noch beherzigen. Merkel auch nicht!
Nun, die geschriebenen Ziele und die wirkliche Motivation und Zielrichtung sind zu unser aller Leid im Falle der EU nicht dieselben.
Hier mal die Fakten:
-Zwölf (!) EU-Institutionen
44.000 EU-Beamte und 11.000 Angestellte (Personalkosten über 8 Milliarden Euro)
– 24 EU-Agenturen (wofür?) mit einer unbekannten Zahl von Mitarbeitern und unendlich vielen Dienstleistern (Dolmetscher, Sachverständige u.v.a.)
– für „Otto-Normal“ unvorstellbar hohe Vergütungen und Privilegien sowie himmlische Pensionsansprüche mit steuerfreien Zulagen
– ca. 4.000-EU-Beamte verdienen jeweils mehr als der/die deutsche Bundeskanzler/in (~ 290.000 Euro brutto p.a.)
Das ist keine Verwaltung, sondern ein neu gegründeter Staat mit ganz eigenen Motivationen. Allerdings bezieht dieser Staat seine Einkünfte ausschließlich aus „anderen Staaten“, die dieses Geld auf herkömmliche Weise erwirtschaften (müssen), nämlich mit der Arbeit der Menschen und dem von diesen Menschen zwangsabgeführten Ertrag.
Und wer jetzt immer noch der Meinung ist, der Brexit wäre ein Fehler gewesen, der sollte seine Drogen absetzen.
Ja, diese Postenaufblähung und Geldverschwendung ist enorm! Nur wissen die meisten Bürger davon nichts – es interessiert sie – jedenfalls in D. – nicht
Jean Claude Juncker bezog € 324.377 Gehalt, € 48.657 Wohngeld, eine Ausgabenzulage von € 17.700 und ab dem 65. Lebensjahr € 69.000 Pension und ein Übergangsgeld von € 416 284. Da staunt man, was? Dieser Selbstbedienungsladen ist ein Saustall erster Güte?
„Zwar ist zweifelhaft, inwieweit der Brexit dem Vereinigten Königreich tatsächlich jene erhoffte Selbstständigkeit zurückgeben wird und nicht nur, was wahrscheinlicher ist, eine dezent kaschierte Umstrukturierung der bestehenden Abhängigkeiten. „
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Die Zukunft Großbritanniens mag großartig werden oder sich weniger erfreulich entwickeln. Ich würde diese demokratisch abgesicherte Zukunft vorziehen, weil die Zukunft der Menschen in der EU kann aufgrund der immer irrationaler agierenden EU-Oligarchie nur desaströser werden.
Mein Motto hierzu: Lieber arm und frei, als arm und total fremdbestimmt.
„ Nachdem die Schulden einzelner Mitgliedstaaten zunächst durch eine völlig überzogene Austeritätspolitik in schwindelnde Höhen getrieben wurden“, den Satz muss mir mal jemand erklären oder glaubt der Autor, dass keynsianische Fiskalpolitik die ökonomische Leistungsfähigkeit und damit das langfristige Steueraufkommen der Krisenstaaten nachhaltig erhöht hätte?
Das ist alles weitgehend unbestreitbar, aber für einen Althistoriker erstaunlich an der Oberfläche bleibend bzw. eine reine Binnensicht. So wie Rom nicht nur an seiner spätzeitlichen Dekadenz zugrunde geangen ist, so lässt sich auch das europäische Schicksal kaum nur aus der Binnensicht erkennen. Zu fragen wäre auch, warum verhalten sich die europäischen „Eliten“ so, warum trotteln die Wohlstandbürger mit. Ein Verweis darauf, dass erstere irgendwelchen obskuren Kapitalinteressen dienen und letztere von den MSM in Schach gehalten werden, greift zu kurz. Es ist m.E. gerade die abendländische Geistesgeschichte in Verbindung mit dem maßlosen Massenwohlstand, die diese Entwicklung herbeiführt, zugespitzt: Das Resultat der Aufklärung, nach der der Mensch angeblich aus seiner angeblich selbstverschuldeten Unmündigkeit heraustritt – in eine Mündigkeit. Diese vermeintliche Mündigkeit hat ihn erschöpft und sich zudem als totale Illusion erwiesen. Europas Völker sind müde, Deutschland sowieso. Früher sprach man vom „realexistierenden Sozialismus“ und meinte damit, die krasse Diskrepanz ziwschen Anspruch und Wirklichkeit kaschieren zu können. Wir leben in der „realexistierenden Aufklärung“.
Ich erlaube mir, Herr Dr. Kubina, Ihnen zu widersprechen. Ihre Interpretation von Aufklärung „bleibt erstaunlich an der Oberfläche“, wenn Sie deren Geist für das derzeitige politische Chaos verantwortlich machen. Darüberhinaus scheinen Sie ein Menschenbild zu vertreten, welches dem Menschen die Mündigkeit, den Mut, sich des eigenen Verstandes zu bedienen, nicht zutraut, da es diesen „erschöpft“. Andersherum wird ein Schuh daraus. Während der echte Aufklärer Respekt vor dem Einzelnen und seiner Meinung hat, führt dies (nach Kant) zur Anerkennung der Würde der menschlichen Person. „Erschöpft“ sind die Menschen von Ideologien, von selbsternannten Messiassen, die uns wieder einmal das Paradies auf Erden versprechen. Die die Unterordnung des Individuums unter das Kollektiv fordern, zur angeblichen Erhaltung einer sozialen Ordnung. Es sind die Ideen der Romantik, die romantische Horde, die das Kollektiv, statt des (freien, aufgeklärten) Individuums ins Zentrum stellen. Das ist die Ideologie der Zentralplanung, auch des Holismus. Es sind leider solche Ideologien, die aus einem romantischen kollektiven Hordendenken hervorgingen, die den Totalitarismus befördern. Der Aufklärer hält es mit Demokrit, der das karge Leben in der Demokratie dem Reichtum unter einer Tyrannis vorzog, weil er sich der Freiheit als Wert an sich zutiefst bewußt ist.
Die Europa-Politiker hatten schon zur Zeit des Maastricht-Vertrages, 1992, keine gut durchdachte Vorstellung von “ ever closer union „. Sehr viele haben dies damals nicht mitbekommen – ich auch nicht. Deshalb haben die Berufspolitiker die nebulöse Zielvorstellung zuerst dafür benutzt, um sich selbst wohldotierte Pfründe zu schaffen. Insbesondere im sogenannten EU-Parlament. Unterschwellig hat man die Idee eines Bundesstaates vorangetrieben und deshalb wie im Artikel beschrieben, was man auch die Methode-Juncker nennen könnte, immer wieder daran gearbeitet, dann Mitgliedsstaaten Souveränitätsrechte abzutrotzen. Das Schengen-Abkommen wurde zum Dauerbrenner des Souveränitätsstreits, weil der heranwachsende Zentralstaat, über Frontex, eine von Brüssel kommandierte Bundespolizei für den Aussen-Grenzschutz etablieren wollte und immer noch will. Die “ Europäische Idee “ wurde auf das Absingen von “ Freude schöner Götterfunken“ reduziert. Der Rest wurde und ist “ Umverteilung „, die mit der großen EU-Erweiterung eine neue Dimension erhielt. Die Euro-Krise und der Brexit haben offengelegt, dass die Berufspolitiker die Völker seit bald 30 Jahren betrogen haben. Jetzt sagt ein Manfred Weber dass der auch nur gefühlte Erfolg des Brexit (für die Briten) das Ende der EU-27 wäre. Die Abwicklung ist im Gange.
„Nachdem die Schulden einzelner Mitgliedstaaten zunächst durch eine völlig überzogene Austeritätspolitik in schwindelnde Höhen getrieben wurden“- diese Aussage ist ähnlich widersprüchlich, wie die, man habe durch eine radikale Diät so sehr zugenommen, daß die Hose nicht mehr paßt. Wie soll denn durch Finanzdisziplin der Schuldenstand erhöht werden?
Nicht eine Politik der sparsamen Haushaltsführung ist an der Verschuldung der Staaten schuld, sondern die Idee, wirtschaftlich sehr heterogene Gebiete unter eine gemeinsame Währung zu zwingen, um dann den Lebensstandard der Völker trotz unterschiedlicher Leistungsfähigkeit zu nivellieren, indem fehlendes Steuersubstrat durch fremdgarantierte Kreditaufnahme zum Zwecke üppiger Staatsausgaben ersetzt wird.
Das die EU jemals als demokratischer Bundesstaat existieren könnte, haben ihre Gründerväter weder geglaubt, noch beabsichtigt. Allein aus diesem Grunde haben die Bürger der EU unterschiedlich gewichtete Stimmrechte bekommen, weil das demokratische Verfahren „one man, one vote“ in einer Interessensvertretung unterschiedlich großer Staaten die Interessen der kleinen Staaten nicht ausreichend berücksichtigt hätte, um für sie eine Mitgliedschaft interessant erscheinen zu lassen. Die „ever closer union“ auf dieser Basis voranzutreiben und die Souveränität der Mitgliedsstaaten durch EU- Vorgaben immer mehr auszuhebeln, ist schon aus diesem Grunde zutiefst undemokratisch. Man denke sich die verfassten Nationalstaaten weg, da sie nichts mehr zu entscheiden haben, und schaue, was bleibt. Was man erblickte, ist schwer zu definieren, aber eines ist es ganz sicher nicht: demokratisch.
Erreicht wurde die Umverteilung der erwirtschafteten Volksvermögen, bei Fortbestehen der unterschiedlichen Leistungskraft der Mitgliedsländer, und die damit einhergehende Enteignung der Sparer zugunsten der Investoren, also eine massive Umverteilung von unten nach oben. Zunehmend ersetzt eine durch die EU initiierte inverse Planwirtschaft (Planung mithilfe von Verboten) die Marktwirtschaft (Beispiel: Energiewende, Abgasvorschriften). Derweil ist die EU nicht in der Lage, eine gemeinsame Verteidigung zu organisieren und ihre Außengrenzen aufrechtzuerhalten und zu kontrollieren, während die nationalen Grenzen ihre Funktionsfähigkeit bereits verloren haben.
Die EU gleicht einem Schiff mit verschlissener Technik und alternder Mannschaft, das mit zunehmendem Wassereinbruch zu kämpfen hat, während der Passagierandrang steigt und die Passagiere zunehmend keine Fahrkarte lösen wollen, weil sie bemerkt haben, daß das ohnehin nicht mehr kontrolliert wird. Die erfahrenen britischen Seeleute wollen auf einem solchen Seelenverkäufer nicht mehr mitfahren.
Ich bin Ihrer Meinung. Der Euro bzw. die äußerst schlecht initiierte Gemeinschaftswährung war und ist ein Desaster. Ich bin überzeugt, dass die wenigsten Bürger in Europa kapieren, was die Target-Salden überhaupt bedeuten und wenn sie es wissen oder erahnen, dann schließen sie die Augen. Zumindest die Deutschen sind Weltmeister im Verdrängen – sollten die Targetsalden gezogen werden, gehört Oma von nebenan nicht einmal mehr „ihr klein Häuschen“, von der nun schon jahrelangen Enteignung in Form von Dumping-Zinseingriffen mal ganz zu schweigen.
Ja, es gibt ein Synonym: „linker Sozialismus“.
Das ist so verwunderlich nicht. Ganz plump ausgedrückt handelt es sich um die Fortentwicklung der Idee des „Großdeutschen Reiches“. Ab 1958 mit einem neuen Marketingkonzept. Die rechtliche – und wohl auch ideologische – Unterkonstruktion kamen aus gleichem Hause: Walter Hallstein. Er hatte Anfang 1939 in einer Rede in Rostock die Vorhaben und Planungen der Eroberungen und auch die dort zu installierende Rechtsordnung am rethorischen Reißbrett entworfen. Die Ansage des WK2, der acht Monate später begann. Auch bei den römischen Verträgen, die er 1958 als erster Präsident der Kommission der EWG unterzeichnete, hatte er mitgewirkt. Er hatte nie Zweifel daran aufkommen lassen, dass es selbstverständlich keine Demokratie geben darf, sondern die Kommission der EWG, heute die Europäische Kommission, von demokkratische Hindernissen unbehelligt, ihre Politik umsetzen muss. Dies hatte er 1969 nochmals in seinem Buch „Der unvollendete Bundsstaat“ nochmals bekräftigt. Es werden ihm ebenfalls Verbindungen zu dem IG Farben Kartell nachgesagt. Dieses Pharmakartell hatte schon vor dem WK2 angemahnt, dass die Patente selbstverständlich in allen von Deutschland eroberten Gebieten Gültigkeit haben müssten. Davon hatten sie eine ganze Menge. Es kann davon ausgegangen werden, dass dieses Kartell, das es 1958 natürlich immer noch in Form einer unveränderten Intressenlage gab, ein nicht unerhebliches Interesse daran hatte, die 1945 gescheiterte Durchsetzung ihrer Interessen in Europa dann unter einem anderen Eroberungsmodell fortzusetzen, was ihnen aus heutiger Sicht auch gelang. Die Begehrlichkeiten Hitlers und der EU ähneln sich in der Sache frappierend. Aus dem Lebenraum im Osten wurde die EU Osterweiterung. Auch die Gier nach immer neuen Eroberungen ist seit der Gründung der EWG immer wieder in Schüben zu beobachten und noch nicht abgeschlossen. Die Darstellung Nazideutschlands als „national“ ist unter dem doch eher internationalen Ausbreitungsdrang sehr relativ. Wobei man dann die eroberten Gebiete natürlich als Teil Deutschlands angesehen hätte und am Ende ganz Europa eine Nation gewesen wäre, innerhalb derer man dann natürlich wieder national denkt. Aber genau das will die EU am Ende doch auch. Ganz Europa als eine Nation, die aber selbstverständlich nicht international ist, sondern sich dann als riesiger Staat und Machtfaktor versteht und sich dann auch genauso „national“ verhält. Auch dieses Mal natürlich ohne demokratische Kontrolle und natürlich auch nicht zum Wohl der Menschen.
„Die Europäische Union nimmt Abschied“? Ich würde eher sagen: Die Europäische Union nimmt Fahrt auf… und lässt Demokratie, der Gleichberechtigung der Mitgliedstaaten, Marktwirtschaft und das Vereinigte Königreich („No way“ — Maggie Thatcher) hinter sich. Es ging niemals um etwas anderes als darum – ein irrer Traum, das Reich Karls des Groben neu zu beleben, das seinerseits ein bizarrer Versuch war, das Imperium Romanum wiederzubeleben.
Wie sagt man noch, der letzte bezahlt die Rechnung?!?
Um die Minderheiten, die “ immer hier lebten“ zu unterstützen, bitte, unterschreiben Sie und geben Sie weiter an Ihre Freunden und Bekannten zu unterschreiben. Wir haben hier kulturelle und geschichtliche Vielfalt, unterstützen wie sie, sie sind unsere Verwandte im Geist.
Leider deutsche Medien und Politiker verbreiten diese initiativ nicht.
https://eci.ec.europa.eu/010/public/#/initiative
„Anstatt ihre Identität explizit auf den Grundlagen der griechisch-römischen und jüdisch-christlichen Tradition aufzubauen, die politische, wirtschaftliche und soziale Integration des Kontinents auf die Gemeinsamkeiten unserer … abendländischen, „hesperialistischen“ Zivilisation zu gründen …, ist die EU zu einem rationalistischen weltstaatlichen Projekt mutiert, … .“ Ich gebe zu, diesen Gedanken nicht verstanden zu haben.
Denn: Einerseits sehe ich die Grundlagen der EU in wenigen (teils unausgesprochenen) ideologischen Versatzstücken zusammengeschmolzen (z.B. ‚der Euro darf nicht scheitern‘, ‚kein Land darf den Euro-Raum verlassen‘, ‚die anti-demokratischen Strukturen der EU-Bürokratie bleiben erhalten‘) und kann daher das „rationalistische Projekt“ nicht erkennen. Andererseits ist es gerade die von der ionischen Philosophie entdeckte Rationalität (im damaligen Sinne von „Anschaulichkeit“ und „Logik“), die den Ursprung der europäischen Philosophie und der von dieser ausgehenden Kulturgeschichte markiert. („Rationalität“ hier verstanden als Methodik, mit den Erkenntnissen umzugehen. D.h. die Methode des rationalen Umgangs mit Erkenntnissen ist der Kern des (späterhin) europäischen Denkens resp. des wissenschaftlichen Denkens. Erkenntnisse an sich hat es zur Zeit der ionischen Philosophie auch in anderen Kulturen zuhauf gegeben.)
Spätestens wenn in Deutschland die von den Linken verhassten Boomer, die alten weißen Frauen und Männer in Rente gegangen sind, ist Schicht im EU-Schacht. Diesen Steuerausfall wird Deutschland nicht kompensieren können. Aber auch so regt sich europaweit Widerstand. Italien hat die Nase voll, die Polen und Tschechen auch langsam. Und je mehr diese Eurokraten um Uschi die Länder gängeln, umso mehr werden sich Tipps bei den Briten holen, wie man schnell rauskommt.
Der Letzte zahlt die Zeche aber die Briten sind es nun bestimmt nicht mehr. Die waren nie im Euroraum und sind jetzt definitiv aus der EU. Deutschland und Frankreich träumen den Traum vom alten Frankenreich vor den Erbfolgekriegen. Wo das endet, dürfte klar sein. Ich bin 60 und dann wohl eher weg. Tschüß.
Warum werden die EU-Jubel-Politiker nicht einfach mal trotzig im Verhältnis zu ihrer Infantiliät? Mitlerweile sollten sie wissen das die Knechtschaft der europäischen Bevölkerung, unter ihrer Ägide, die Mehrheit dieser undankbaren Menschen zu Verächter werden lassen hat. Jetzt wäre die Zeit um trotzig Aufzustampfen und als EU Juhu Politiker dem Volk entgegen zu rufen: „Ihr wollt kein korrupt-gerechtes EU Parlament, keine EZB, keinen Euro, keine Billion Rauswerfklimageld, ihr Plebs, dann machen wir halt die Bürgeabstimmung!! Uns doch egal.“ Dann würde auch Trotz mal zu etwas Gutem dienen und die Königinnen, Könige und Fürsten in Brüssel ständen ohne Kleider da.
„Interessant“ wird sein, auf welche Weise das Establishment aus Polittechnokraten und Kapital seine auf dem geplanten Weg in den Totalitarismus gehende Macht gegen die Buerger verteidigen wird, denn keiner sollte ernsthaft glauben, dass es freiwillig zur Demokratie zurückkehrt, sowenig wie das Merkel und Co. hierzulande tun werden. Der Plan des neuen Systems von oben steht, Kapital ist vorhanden, die Unterstuetzung der zumindest hierzulande moralisch voellig verrotteten, gekauften Mainstream-Medien ebenfalls und die Bereitschaft zur Illegalität bewiesen, von Typen wie Juncker und Draghi sogar öffentlich eingestanden. Wenn man allein die Entwicklung in diesem Lande verfolgt, kann man noch einiges erwarten. Ob es zumindest dann zum demokratischen Widerstand fuehrt, bleibt mehr als fraglich.
Im Prinzip ist vieles an dem Bericht richtig, In einem Punkt möchte ich aber widersprechen. Die Gelbwestenproteste sind nicht Proteste ansonsten friedlicher Arbeiter und Hausfrauen. Die Franzosen protestieren gerne und viel – einen Grund brauchen sie dafür nicht. Dieses Mal haben sich die Proteste wegen mehrerer Themen gebündelt. Nach kurzer Zeit haben sich aber eine Menge Berufskrimineller daruntergemischt. Bei uns hätten sie einfach schwarze Kapuzenpullis, Masken und Sonnenbrillen getragen und ihre Urlaubsfotos auf indymedia gepostet, in Frankreich waren zu dieser Zeit gelbe Westen die beste Tarnung. Während die normalen Protestler nach einigen Tagen wieder zur Arbeit zurückgekehrt sind (wie es eben auch Brauch ist), haben die Berufskriminellen die Chance genutzt, um ihrer kriminellen Ader im Schatten der Proteste, freien Lauf zu lassen. Selbst die normal protestierenden Franzosen haben sich deutlich davon distanziert. Die Polizeiaktionen galten dementsprechend auch nur diesen Kriminellen und nicht den friedlich Protestierenden.
EU-Gipfel zum Milliarden-Haushalt geplatzt – Merkel erklärte am Freitagabend, die Differenzen seien zu groß für einen Kompromiss. Deshalb habe man den Gipfel abgebrochen. „Wir werden also auf das Thema zurückkommen müssen“, sagte die Kanzlerin in Brüssel (Bild).
Man kann das abkürzen, ohne grundlegende Reform der EU bleibt nur der Gang zum Insolvenzgericht.
Nicht „man“ hat abgebrochen. Das Ganze war von Anfang an zum Scheitern verursacht.
Geld brennt nicht unbegrenzt und neues Geld kann gar nicht so schnell gedruckt werden, daß ein unwirtschaftliches System auf Dauer betrieben werden kann.
neues Geld kann gar nicht so schnell gedruckt werden
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Das ist die EU mit EZB selbst in Schuld. Man hätte nicht den 500 Euro-Schein verbieten sollen, sondern einen neuen 1000 Euro-Schein hinzufügen sollen. Welche Geldmengen dann in der gleichen Druckzeit vom Band laufen könnten. Andererseits würde die Abschaffung des Bargelds natürlich noch größere „Beinfreiheit“ für die Politik schaffen.
„Geld brennt nicht unbegrenzt und neues Geld kann gar nicht so schnell gedruckt werden, daß ein unwirtschaftliches System auf Dauer betrieben werden kann.“
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Die immensen Summen, die in der EU bzw. über die EZB als „Spielgeld“ in Umlauf gebracht werden, werden nicht gedruckt, sondern als sogenanntes Buchgeld virtuell aus dem Nichts geschaffen! Somit sind diese Summen nicht erwirtschaftet worden und besitzen damit keinen inneren sie deckenden Wert. Oder der Wert, wie z. B. die von der EZB angekauften Staatsanleihen von Südländern besitzt allenfalls Ramsch-Niveau.
Es ist eine Frage der Zeit, bis die EU weiter zerfällt. Sie wird derzeit durch deutsches Geld zusammen gehalten. Aber Merkel legt auch Hand an an die deutsche Wirtschaftskraft. Entfällt der Reiz des Geldes, weil Deutschland zahlungsunfähig wird, werden sich die Staaten umorientieren, etwa Spanien und Portugal Richtung Südamerika, die Skandinavier, aber auch Polen, Richtung Großbritannien und den USA. Bislang ist die NATO ein Komplementärbündnis zur EU. Für Polen und die Visegrad-Staaten ist die NATO aber wichtiger als die EU. Sie könnte sich aber zu einer echten Konkurrenz entwickeln.
Von der EU habe ich als Bürger nicht profitiert, und das bisschen Erleichterung an der Grenze fällt überhaupt nicht ins Gewicht. Selbst die vollmundige Ankündigung wie toll das mit dem Euro wird, hat sich als teure Luftnummer erwiesen, weshalb man schon die EU verlassen müsste. Selbst bin ich auch in einer Firma tätig, die in Europa diverse Filialen unterhält, und es ist lächerlich was dort für Umsätze generiert werden. Dagegen ist der Aufand enorm, schließlich ist die Bürokratie in allen Ländern zuhause. Wie das so ist im Sozialismus, einer verlässt sich auf den Anderen. Das Projekt ist gescheitert, und sollte als kleine Zollunion überarbeitet werden. Die überbezahlte Quasselbude in Brüssel braucht kein Mensch.
Wie das so ist im Sozialismus, einer verlässt sich auf den Anderen.
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Neudeutsch heißt das doch TEAM-Fähigkeit. In einem Team arbeiten auch nicht alle gleich intensiv. Einige wenige malochen, lassen sich ausnutzen und der andere Teil lässt es sich gut gehen.
Die EU: Ursprünglich als menschenfreundliches Freiheits-Projekt gestart und nun als menschenverachtendes Totalitarismus-Projekt kurz vor dem Ende – hoffentlich. Ich ersehne den Tag, an dem McKinsey Frau von der Leyen die letzte Rechnung stellt.
Der große Umschwung kommt in dem Augenblick, da die Mehrheiten sich nicht länger den Minderheiten beugen werden.
Ich meine nicht parlamentarische Mehrheiten. Ich denke an die „schweigende Mehrheit“, also an einen Stimmungsumschwung. Im Augenblick bestimmen Minderheiten die politische Agenda. Man lasse sich nicht durch Wahlergebnisse täuschen.
Natürlich wird es nicht ohne Artikulation und Organisation abgehen. Auslöser wird der wirtschaftliche Niedergang sein. Es werden ganz neue (alte) Themen die Tagesordnung betimmen: Arbeit, Familie, öffentliche Sicherheit, Altersversorgung…
Also das, was die betrifft, die den ganzen Laden am Laufen halten. Denn deren Sorgen, Hoffnungen, Wünsche haben sich nicht geändert und werden sich nie ändern.
M.a.W.: Es wird wieder Interessenpolitik, meinetwegen Klientelpolitik für die kleinen Leute gemacht werden. Klimarettung, Genderwahn, Energiewende werden nur noch ferne Schemen sein – bald kaum noch nachvollziehbar.
Die Bauern haben bereits ein Zeichen gesetzt
Und wer soll diese „entschlossene Gruppe“ bilden? Soll der Umschwung im Rahmen unserer verfassungsmäßigen Ordnung stattfinden, so kann nur eine (evtl. noch zu gründende) Partei etwas bewirken.
Oder denken Sie an Revolution, Anarchie und dann Despotie? Ich hatte ja ausdrücklich Artikulation und Organisation als Voraussetzung genannt.
Mir wäre eine Wende im Rahmen der bestehenden Ordnung jedenfalls lieber als ein Abenteuer mit unabsehbaren Folgen.
Nun ja, gefühlt ist das zwar richtig, aber in der ,,DDR“ war das Ende bekanntlich schneller da als erwartet. Und wenn, dann wird es von dort ausgehen. Die Gleise sind gelegt ….