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Der niederländische Nachbar fragt

Deutschlands EU-Imperium kostet immer mehr Geld

12.03.2018

| Lesedauer: 3 Minuten
Deutschland ist ein ziemlich provinzielles Land und hatte nie ein Imperium. Wenn es sein "EU-Imperium" halten will, kostet es Geld. Akzeptiert der Mann im Biergarten das, fragt sich Jelte Wiersma.

Imperia oder Imperien sind bemerkenswerte Entitäten. Sie entstanden meist zufällig und sind teuer in der Wartung. Trotz dieser Unannehmlichkeiten geben Herrscher ihre Imperien niemals freiwillig auf.

Das größte und mächtigste Imperium aller Zeiten war das britische Imperium und entstand ‘by accident’ . Britische Händler errichteten weltweit Handelsposten, und wenn sie angegriffen wurden, waren Truppen permanent stationiert. Da auch Angriffe aus dem Binnenland kamen und im Inland manchmal etwas aufzuholen war, kämpften diese Handelsposten bald ständig. Nach zwei Jahrhunderten gelang es den Briten zu ihrer eigenen Überraschung, ein Viertel der Welt zu führen. Es war eine teure Angelegenheit für die Briten und kostete mehr, als es einbrachte.

Die Briten konnten ihr Reich nach zwei Erschöpfungskriegen mit den Deutschen nicht mehr bezahlen. Und unter dem Druck des neuen Imperiums Amerika bröckelte es in halsbrecherischem Tempo.

Deutschland ist dran

Im einundzwanzigsten Jahrhundert scheinen die Deutschen die Kontrolle über ein Imperium zu übernehmen. Die deutsche Wiedervereinigung im Jahr 1990, die Expansion im Osten der EU seit 2004, die deutsche industrielle Stärke und ihre niedrigen Löhne machten Deutschland zu einer wirtschaftlichen Supermacht. Der Exportüberschuss beträgt rund 292 Milliarden Euro, nur China mit 566 Milliarden Euro hat einen größeren Überschuss. Billigarbeit aus Osteuropa, billige Produktion deutscher Waren in Osteuropa, ein billiger Euro und der EU-Binnenmarkt: Das Alles bringt Deutschland viel Wohlstand.

Wirtschaftliche Stärke führt immer zu politischer Macht und das ist seit der Eurokrise (2009) sicher der Fall. Berlin bildet die Spitze. Die EU ist so allmählich zu einem deutschen Reich geworden.

So wie die Briten irrtümlich ihr Reich erwarben, kamen die Deutschen durch Zufall an ihr Reich. Aber jetzt haben sie es, sie müssen es führen.

Das ist schwer zu tun. Ein Imperium zu haben, bedeutet nicht nur zu nehmen, es bedeutet auch zu geben, die Briten haben das lernen müssen. Ein König, der keine Gefälligkeiten gewährt, verliert seinen Thron. Wenn das amerikanische Imperium nicht mehr viel Geld für die Verteidigung ausgeben wird, um Europa zu sichern, wird Washington seine Führungsposition verlieren. Viele amerikanische Steuerzahler würden das auch mögen. Ein Imperium zu haben, ist für viele Bürger nicht attraktiv. Deutschland erlebt dies allmählich mit seinem EU-Imperium.

Teures Imperium

Merkel rettete Griechenland und andere Länder. Sie sagte: Wenn der Euro fällt, dann fällt Europa. Um ihr Reich zu erhalten, musste sie zahlen. Zur selben Haltung zählt ihr Wir schaffen das ab 2015. Hunderttausenden Afrikanern und Asiaten, die in Südeuropa und auf dem Balkan gefangen waren, wurde freier Zugang zu Deutschland gewährt. Damit haben die Deutschen die meisten Kosten für Einwanderer übernommen.

So wird es immer und immer weiter gehen. Wenn Deutschland verhindern will, dass die vorläufig geschätzte EU weiter geschwächt wird und der Euro intakt bleibt, muss es Entscheidungen treffen, die einem großen Teil der deutschen Bevölkerung schaden werden.

Verlassene Macht, solange sie anhält

In Europa selbst hat Deutschland nur Geld als Machtmittel. Kurzfristig verlangen die Subventionen für die aufständischen Provinzen Polen und Ungarn und andere noch mehr Geld. In Verhandlungen mit dem – vorerst – abtrünnigen Großbritannien wird die Kaufkraft des deutschen EU-Marktes genutzt, um die Briten wieder in Einklang mit ihm zu bringen.

Es ist nicht leicht für die Deutschen. Sie haben wenig oder keine historischen Erfahrungen mit dem Führen eines Imperiums. Nach ihrem Heiligen Römischen Reich, dem Kaiserreich und dem Nazi-Reich, haben die Deutschen das imperiale Denken beendet und bewusst vergessen, wie Reiche zu managen sind.

Ein deutscher Diplomat sagte der Financial Times mit selbstironischer Art und Weise: „Die letzten beiden Male hatten wir eine globale Strategie, aber es lief nicht wirklich gut.“

Das Deutsche EU-Imperium ist auch weiter behindert. Es will und kann keine Gewalt anwenden wie die vorherigen Imperia. Deswegen kauft Deutschland ein Armee durch Geldtransfer nach Paris. Die mächtige französische Armee wurde für Berlin, was die Schweizer Garde für den Vatikan ist: in diesem Fall der bewaffnete Arm eines deutschen Imperiums. Zumindest in Afrika, um Dschihadisten und Immigranten zu stoppen.

Solange Berlin genug Geld hat, kann sie ihr Reich erhalten. Aber Imperia wird auf Dauer immer mehr Geld kosten. Die Deutschen könnten dies akzeptieren, indem sie sich für den Rum begeistern, den ein Reich mit sich bringt. Ob die Deutschen dafür empfänglich sind, ist zweifelhaft. Ruhm, Stolz, Großartigkeit und imperiale Konzepte in Deutschland sind seit dem Zweiten Weltkrieg in einer tiefen Schublade versteckt.

So wird eine Zeit kommen, in der die Deutschen im Biergarten fragen, ob sie das unvermeidlich immer teurer werdende deutsche EU-Reich noch finanzieren wollen. Die Zukunft der EU liegt in ihren Händen.

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72 Kommentare

  1. Der Artikel wurde folgend überschrieben : „Der niederländische Nachbar fragt.“ Pardon, jetzt muss ich fragen, ob der geschätzte „Verwandte“ aus den schönen Niederlanden wirklich von DEM Deutschland und DEM EU-Europa schreibt, die ich kenne. Mir bietet sich da ein völlig anderes Bild, meine Wahrnehmung ist eine gänzlich andere. Momentan sehe ich eindeutig mehr Nachteile als Vorteile in unserer Mitgliedschaft in der EU. Viele hier im Forum haben die aktuellen Nachteile bereits ausgiebig beschrieben, daher erspare ich mir jetzt eine erneute Aufzählung. Natürlich hat ein europäischer Staatenbund ein enormes Potential – leider kann die aktuelle EU in ihrer heutigen Verfassung dieses Potential überhaupt nicht entfalten. Dazu müsste sie grundlegend reformiert und das gesamte Führungspersonal komplett ausgetauscht werden. Dazu gehört auch die Rückkehr zu nationalen Währungen, ein funktionierender Schutz der europäischen Außengrenzen, die effektive Bekämpfung von Terrorismus und organisierter Kriminalität im Innern und eine neue Partnerschaft mit Russland. Ein europäischer Staatenbund muss sich auf die Aufgaben konzentrieren, die in der Gemeinschaft besser als in nationaler Verantwortung erledigt werden können, alle anderen Aufgaben gehören in die Verantwortung der einzelnen Nationen. Eigentlich müsste das auch im Interesse unserer niederländischen Nachbarn sein, die ja ebenfalls zu den Nettozahlern in der EU gehören, unter der illegalen Masseneinwanderung leiden, die fehlende demokratische Legitimation in der EU beklagen und mit ihren Steuergeldern regelwidrig für andere EU-Staaten bürgen müssen. Die Niederländer haben doch eigentlich genau die Probleme mit der EU, die wir in der BRD auch haben ! Gerade die freiheitsliebenden Niederländer wissen doch, welche Gefahren die großen Imperien für ihre kleinen Glieder generieren können. 80 Jahre brauchten die Niederländer, um sich in einem erbitterten und blutigen Freiheitskampf von den spanischen Habsburgern zu lösen, die über das damals größte Weltreich geboten. 1648 konnte das heutige Königreich der Niederlande seine endgültige völkerrechtliche Unabhängigkeit vom Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation erlangen. Zu diesem Zeitpunkt war das kleine Land wohl das reichste und fortschrittlichste Land der Welt, seine Maler errangen Weltruhm, New York nannte sich damals noch Neu Amsterdam, das heutige Indonesien und Südafrika wurden niederländisch, Amsterdam wurde zum Zufluchtsort religiös und weltanschaulich Verfolgter aus ganz Europa. Die Lehre aus der niederländischen (oder schweizerischen) Geschichte : Größe ist NICHT entscheidend. Auch kleine und unabhängige Staaten können erfolgreich sein. Darüber sollten die EU-Protagonisten einmal nachdenken …

  2. „Das Alles bringt Deutschland viel Wohlstand.“
    Sorry, aber das ist trotz zigfacher Wiederholung so falsch wie nur etwas. Die Deutschen haben im europäischen Vergleich den geringsten Besitz, selbst Griechen und Italiener, Zyprioten und Malteser haben nehr! Unser Infrastruktur verkommt, Schulen, Universitäten und andere öffentliche Einrichtungen sind marode, es gibt keine innere Sicherheit mehr, an der ständig wachsenden Zahl von Armenküchen und Tafeln liefern sich anmaßende illegale Migranten Verteilungskämpfe mit unseren deutschen Bedürftigen. Deutsche werden aus Sozialwohnungen verdrängt, damit diese an Migranten vergeben werden können, dies alles oft genug begleitet durch massiven und permanenten Gesetzesbruch! Den die überwiegend sozialdemokratischen Bürgermeister mit Kälte und Gewalt gegen Deutsche erbarnmungslos exekutieren!

    Und das nennen Sie Wohlstand? Wer ist dann Deutschland, frage ich Sie? Das sind doch wohl nur die oberen 5%, die 60% allen Reichtums hier in Deutschland auf sich vereinigen, für die Ihre Aussage stimmt! Allen anderen geht es nicht besser, aber vielen sehr viel schlechter! Und das dicke Ende kommt noch, wenn die Konjunktur einbricht!

    „Die Deutschen könnten dies akzeptieren, indem sie sich für den Rum begeistern, den ein Reich mit sich bringt.“

    Da hat wohl das Unterbewusstsein die Orthografie gesteuert? Ja, wir Deutsche werden viel Rum brauchen, um diese Zustände zu akzeptieren, denn die kann man nur noch im Suff ertragen!

  3. Europäische Insolvenzverschleppung… der einzige Grund warum man immer mehr und mehr Geld in dieses Fehlkonstrukt pumpt, sobald es auseinanderfällt werden wir für unsere Haftungen zur Kasse gebeten, dann ist Aus im Schacht, und diesen Tag X versucht man mit immer mehr Geld hinauszuzögern. Da spielt es keine Rolle ob wir mit Haftungsgarantien von 20, 40, oder 100 Billionen gegen die Wand fahren, am Ende sind wir eh Zahlungsunfähig.

  4. Herrn Jelte Wiersma: Wir Deutsche wollen nicht. Aber was soll man machen? Im völlig zerstörten Deutschland war 1/2 Jahr vor der Niederlage die Militär-Produktion am höchsten. Wir könnten unter Mühen noch mehr Patente, Lizenzen, Landwirtschaft und Industrie. Wir wundern uns, dass FRA nicht viel auf die Reihe bekommt, und ITA fast gar nichts. Manchmal lachen wir. Und wenn man uns D nur den Teil des Lohns auszahlt, keiner würde fehlen oder demonstrieren Ja, wir werden unglücklich an diesem kleinen Weltreich. Also machen wirs wie im Krieg: Bis zum bitteren Ende, die Zahlungen sind im letzten 1/2 am höchsten. Ironie und Sarkasmus sind hiermit zuende !

  5. Das ist sehr weitgehend Unsinn, die EU in ihrer jetzigen STruktur namentlich die Eurozone verdankt sich dem franzöischen Versuch deutschlandn einzuhegen schon vor 1989 besonders nach 1989 als die deutsche „Atombombe“ (die DM) unschädlich gemacht werden sollte., Die Partner deutschlands in der Eurozone sind jederzeit in der Lage jedes Vereinbarung die sie mit Deutschland getroffen haben zu annullieren wie bei der no bail out Klausel, Deutschland ist sowohl politisch und wirtschaftliche grenzenlos erpressbar. Exportüberschüsse? Ja sicher, aber für diese ist der Eurozonenmarkt immer unwichtiger andere Märkte werden immer wichtiger, und Deutschland verkauft seine Waren ja nicht wirklich es verschenkt sie eigenltich weil es im Gegenzug ein Auslandsvermögen aufbaut das zu 60 % aus Target-Salden besteht, die nicht werthaltig sind und nicht verzinst werden. Die EU oder zumindest die Eurozone ist für Deutschland eine tödliche Falle. Was Merkel in Brüssel getan hat in den letzten 8 Jahren oder eher war es schäuble, war Rückzugsgefechte zu führen, gelegentlich hat sie mal eines gewonnen, den Krieg hat sie aber verloren. Natürlich werden wir indirekt (über die für den Süden Geld druckende EZB) oder direkt eine Transfergemeinschaft bekommen, anders geht es gar nicht, am Ende wird man jedes Jahr, 150 bis 200 Milliarden benötigen und 80 % davon werden aus Deutschland kommen müssen. Die deutschen Exportindustrie mag davon wegen des niedrigen Wechselkurses profitieren aber für eine Volkswirtschaft ist es auf die dauer kein gewinn die eigenen waren permanent unter Preis (wegen zu schwacher Währung) zu verkaufen, ansonsten wird das Europa der nächsten 20 Jahre ohnehin so wie schon in den 1960er und 70er jahren maßgeblich von Frankreich dominiert werden, das volsltädnige rücksichslos bei der Durchsetzung seiner Interessen ist, und durch das Ausscheiden von Großbritannien keinen Gegenspieler mehr in der EU hat.
    Und was die „mächtige“ franzöische Armee betrifft, verzeihung das sit doch absurd, die Franzosen haben eine kleine einsatzfähige Armee (das hat Deutschland nicht), aber mehr nicht, für alle größeren Operationen müsste man doch auf die Amerikaner zurückgreifen, nur die haben noch eine Armee mit der sie echte Kriege führen können. Bei den Franzosen mag es reichen um wie in Libyen Chaos anzurichten, das wars dann aber auch.

  6. „Die Deutschen könnten dies akzeptieren, indem sie sich für den Rum begeistern, den ein Reich mit sich bringt.“ – wenn überhaupt, könnte ich mich für Single Malt begeistern. 😉

    • Ja, Single MALT kommt extra, nach dem RUM. Wir können auch noch WODKA cool.
      WHISKEY soll bald teurer werden, zugreifen !

  7. Weder Deutschland besitzt ein Imperium, noch bleibt die EU ein starkes Imperium. Auch wenn Merkel sich als Imperator Rex aufführt, ist sie weder im Besitz der Kraft, noch der Stärke, die ein solches auf Dauer erfordert. Statt Ruhm wird derzeit auf Weltretter gesetzt. Zusätzlich noch als Helfershelfer für weltweite Durchsetzung fremder Interessen. Egal was es kostet und nützt. Zumal nur Deutschland in diesem schwachen Imperium noch finanziell und wirtschaftlich als Zahlmeister gut auf gestellt ist. Aber besonders die entfernten Provinzen erfordern zur Stabilisierung des teuren Euro und ihres Treuegelöbnis, immer weiter einen zunehmenden Aderlass. Immer zu Lasten einer hart arbeitenden deutschen Bevölkerung. Vorgenommen durch viele Einschnitte für Normalos deren Zukunft. Abgeschöpft durch unerlaubten staatlichen Zugriff auf deren schon geringen Ersparnisse, Versicherungen, Rücklagen fürs Alter und schlechtere Zeiten. Aber je größer und länger ein Imperium auch währt, je größer auch die inneren Widersprüche. Daran sind schon alle bisherigen Imperien und Großreiche, wieder zugrunde gegangen. Für diese jetzige EU hat dieser Prozess bereits begonnen. Totengräber sind Frau Merkel, samt Unterstützer ihrer Politik. Also nicht nur in Deutschland. Gerade aber ein schwächelndes Europa kann noch zusätzlich von einer militärisch starken auswärtigen Macht, zur Durchsetzung von eigenen Interessen, bedroht werden. Nur Staaten, deren Existenz durch das Gleichgewicht der militärischen Kräfte und gestützt auf ein riesiges Arsenal von Atomwaffen gesichert ist, können solchen Bedrohungen standhalten. Es soll doch aber keiner glauben, das ein solcher Staat für noch soviel Geld und trotz Verträgen, seine Existenz für Andere in Frage stellt? Weder für irgend ein Land des schwachen Europas, oder anders wo? Fraglich allein schon, ob England oder Frankreich mit ihren an sich geringen Atomarsenal ihre Existenz dafür opfern würden? Die Ukraine beweist eigentlich schon alles. Für Russland, China und die USA als größte Atommächte, werden immer die Existenz und die Interessen des eigenen Landes an erster Stelle stehen und diese Interessen auch mit Gewalt geschützt werden. Da wird noch Einiges auf ein immer schwächer werdendes Europa zukommen.

    • Ist schon was dran: Als das römische Bürgertum die Kriege zur Erhaltung des Riesenreichs um 400 u.Z. nicht mehr finanzieren wollte, ist es in wenigen Jahrzehnten zerfallen. Man wollte die Vandalen nicht mehr abwehren. Die zeitweise Unterwerfung war billiger.
      Die kulturelle Überlegenheit hat die Vandalen zu Neubürgern gemacht. So gehts auch.

  8. Vielen Deutschen ist schon klar, dass sie mit die höchsten Steuern und Sozialabgaben zahlen, die höchsten Strompreise bei unsicher werdender Stromversorgung zahlen, eine eher mickrige Rente im Alter bekommen werden. Bei Wohneigentum und Medianvermögen sieht es auch nicht besser aus. Unsere Infrastruktur ist in vielen Teilen bereits als erbärmlich zu bezeichnen. Schon vor Jahren, noch lange vor der Grenzöffnung, hatten wir so viele Kostgänger aus aller Herren Länder zu alimentieren. Wir haben klaglos viel Geld nach Brüssel transferiert, nur wenn wir nicht schnell genug den Geldbeutel öffneten, wurden wir gleich als Nazis bezeichnet. Das Alles haben wir klaglos hingenommen. Aber nun ist Schluss. Wir werden von diesem Staat ausgepresst und nun wird auch noch unsere Art zu leben von aggressiven Horden eingeschränkt, die wir auch noch frohen Herzens integrieren sollen. Der Club Med möchte auch etwas von uns – ist ja viel einfacher als Reformen im eigenen Land. Die deutschen Sparer werden seit Jahren von Draghi ausgeplündert um die Staatsfinanzierung der Südländer zu ermöglichen. Allerdings ist unsere Schwarze Null auch nur durch Nullzinspolitik möglich, ein sorgfältiges Wirtschaften unserer Politiker ist weit und breit nicht zu erkennen. Vor Kurzem gab es einen Artikel in der WELT, in dem es um die zunehmende Verweigerung der Ausgepressten geht. Arbeitszeitreduzierung als probates Mittel, der Gier des Staates entgegenzuwirken. Auch ich arbeite nur noch 3 Tage in der Woche und schränke meinen Konsum ein. Mein Auto werde ich fahren bis es auseinander fällt, nutzlosen Tand brauche ich nicht mehr. In spätesten 3 Jahren gehe ich in Rente. Da ich immer ganz gut verdient habe, wird mir die Rente reichen. Dieser Staat kann mich mal am A……

  9. Der Autor übersieht, dass Berlin in der EU nicht viel zu sagen hat. Das wirkt nur so. Genauso wie ein bisschen weniger Verschulden wie Sparen wirkt („Deutsches Spardiktat“). In der EZB werden die Deutschen regelmässig überstimmt und an die Wand gedrückt. Mandat hin oder her. Mit dem Abgang von GB gibt es auch in der EU nicht einmal mehr eine Sperrminorität gegen die lateinische Mehrheit unter französicher Führung. Frankreich baut sich hier vielleicht wirklich ein Imperium, es hat den Willen und das Personal dazu, Deutschland sicher nicht. Deutschland ist nur der nützliche Idiot, vertrten durch erbärmliche Politiker, der schuftet und das Geld verdient, dessen Bevölkerung relativ arm ist und im Alter zu privaten Tafeln pilgert, um nicht zu hungern. Der Autor befindet sich aber in guter Gesellschaft mit einem ehemaligen britischen Botschafter in Berlin. der sieht das ähnlich, der hat es auch nicht verstanden. Und das ist doch ausserordentlich erstaunlich.

  10. Ich würde die abschließende Frage Herrn Wiersmas viel schärfer stellen: Wie lange können es sich die Deutschen noch leisten leisten – das ist eine ökonomische und finanzmathematische Frage –, Milliarden und Abermilliarden in ein EU-Faß ohne Boden zu kippen? Das hängt weniger vom „Wollen“ als vom „Können“ ab. Auch die Niederländer verkaufen einen Großteil ihrer Waren auf Kredite, die am Ende des Euros nichts mehr wert sein werden. Die ‚Wertegemeinschaft‘ wird sich da schnell zu einer Konkursgemeinschaft wandeln, Werte hin oder her. Man sieht es doch am British Empire, daß Imperialismus eine (zu) teure Sache werden kann. Churchill hätte sein Empire gerne behalten. Allein, es fehlten ihm dazu die letzten Pounds. Und: Okkupierte Gesellschaften oder solche, die sich einreden, es besonders schmachvoll zu sein, sind selten dankbar für die Zuwendungen des Imperiums und machen sich, wenn die reale Pleite ansteht – das Sowjetimperium mit Zerfall in 15 Nachfolgestaaten ein grandioses Beispiel dafür aus jüngerer Zeit – bei der erstbesten Gelegenheit aus dem Staube und werden wieder zu Anhängern des ‚National‘-Staates: dem EU-Größenwahn und Zentralismusbestreben der Deutschen ins Stammbuch geschrieben! Die KuK-Österreicher können ebenfalls ein Lied davon singen und selbst die Niederländer auf Indonesisch in es einstimmen. Die Deutschen täten besser daran, sich in Griechenland landesüblich unter den herrlichen blauen Himmel zu legen, statt sich dafür abzurackern, den Griechen auf Pump nagelneue Audis vor die Akropolis zu stellen. H.W. Sinn hat alles Wesentliche zu dieser Art Geschäfte gesagt.

  11. So ist es, die EU ist zu einem deutschen Reich geworden, weil alle anderen ihre unbezahlten Rechnungen Richtung Merkel schieben, und diese zum ersten mal im Leben erfährt, was sie für eine Attraktivität ausstrahlt.

    • Genau so isses: GRE könnte nicht die Hälfte des Standards halten ohne geborgtes Geld.
      Die Familienvermögen sind im Schnitt 3 x so hoch wie hier ( 150.000). In ITA sogar
      5 -fach. Sie geben uns Papier-Anleihen ihres Staats — für hartes Devisen-Bargeld.

  12. Mir ist nicht klar, ob die deutschen Bürger je etwas dazu werden sagen können. Das demokratische System in Deutschland scheint so angelegt zu sein, dass nicht einmal das Parlament etwas zu sagen hat, wenn die Kanzlerin das nicht will. Die Grenzöffnung in 2015 scheint genau so ein Anwendungsfall gewesen zu sein. Schliesslich konnte nicht einmal die Verfassung die Kanzlerin bremsen. Wo in solchen Verhältnissen das deutsche Volk überhaupt noch eine Rolle spielen soll, ist mir nicht ergründlich. Seine demokratischen Rechte sind darauf beschränkt, alle 4 Jahre Abgeordnete aus dem Wahlkreis zu wählen und dann der Politik wieder 4 weitere Jahre untätig und mit der Faust im Sack zuzuschauen.

  13. Den Rum brauchen wir nur , um den Blödsinn zu ertragen, den die verrückte Regierung angezettelt hat. Und das wir Deutschen in Reichtum schwimmen ist ein schönes Märchen, was durch das Medianeinkommen jährlich widerlegt wird. Im Gegenteil . wir sind eines der Armutsvölker Europas und jetzt ein Sklavenvolk, was für den Wohlstand der halben Welt arbeiten muß, nur nicht für den eigenen darf.

    • Nee, die kubanische RUM-Sorte „MULATA“, was wahrscheinlich „Du bist Mulatte“ heisst, ist wahrlich erstklassig.

  14. Es gibt zwei Arten von Imperien: ausbeutende („böse“) und Infrastruktur schaffende („gute“). Die „bösen“ beuten die Peripherie zu Gunsten des Zentrums aus. Die „guten“ schaffen eine materielle und rechtliche Infrastruktur, die Wohlstand schafft, von dem alle profitieren: Zentrum *und* Peripherie. – Frau Merkels Imperium gehört zu einer dritten Kategorie: in dieser lässt sich das Zentrum zu Gunsten der Peripherie ausbeuten, ohne dass irgendwo Wohlstand geschafft wird. Hier zahlen am Ende alle. Dies ist ein Imperium der Sonderklasse „Dummheit.“

    • Das Deutsche Reich war der einzige Kolonialist, der bis zum Kriegsende die damals irre Summe von 12 Mrd. Goldmark in seine paar Kolonien steckte. Ohne Nutzen. Die anderen taten das nicht. Am Ende des II. WK waren sie unfähig, erneute Investitionen zu tätigen. So verlor GB das Empire. So einfach ist das: Ghandi beschwerte sich über Freiheiten und meinte Britsche Pfund. Die Briten gaben –billigerweise– nach. Das erste: Das islam. Pakistan spaltete sich ab. Aus beiden ist infolge mangelnder Entwicklung nichts geworden.
      Außer, was völlig sinnfrei ist, Atomstaaten.

  15. Der Mann im Biergarten wird sich nicht fragen, ob er das alles noch bezahlen soll, denn er denkt, das kostet ihn alles nichts.
    Ununterbrochen wird ihm ja von der Politik und den Medien das Gehirn gewaschen und eingetrichtert: „Kein Land profitiert so von der EU wie Deutschland!“ Außerdem brummt die Wirtschaft, die Arbeitslosenzahlen sind niedrig – sagen die doch immer im Fernsehen, also läuft es doch, oder?
    Er wiegt sich trügerisch in Sicherheit, nimmt aber zunehmend argwöhnisch zur Kenntnis, dass immer mehr Granateinschläge immer näher kommen.
    Er denkt sich dennoch: „Die da oben werden sich schon um die Probleme kümmern – das müssen sie einfach!“ während er schon längst von „denen da oben“ verraten, entrechtet, enteignet, ausgetauscht wird, und die Zukunft seiner Kinder wird zerstört und verpfändet und verschenkt.
    Überhaupt sehe ich kein Imperium, sondern einen Größenwahn der abgekoppelten deutschen Politkaste und Moral-Elite, die sich für das Wohl der ganzen Welt zuständig fühlen – die Medien sind wieder einmal willfährige Mittäter. Man will die Welt retten, das Klima, etc. etc. und mindestens aber ein utopisches EU-Paradies schaffen. Die zahlreichen Schlaglöcher auf den Wegen dorthin werden freudig mit Steuergeld der deutschen Leistungsträger gestopft.
    Der Bürger wird ausgeplündert, belogen und für dumm verkauft – wieder einmal wird er in die Irre geführt und missbraucht. Aus der Geschichte nichts gelernt.

    • Solange es läuft, wird auf Stalingrad marschiert…bis es schlecht oder nicht mehr läuft. Dann merken die Deutschen, dass die Kosten zu hoch sind und die Richtung falsch. Aber das geht wohl allen anderen genauso. Im übernächsten Gang ist man wieder reicher.

  16. Ein sonderbares Imperium, welches das Ziel hat, seine eigene Kultur aufzulösen. Von einem deutschen Imperium zu sprechen, übersieht die Tatsache, daß es ein weltweites Problem westlich orientierter Staaten inklusive der Niederländer ist, den Begriff der Toleranz an den Begriff des Selbstverständlichen zu binden. Ich muß als Gastgeber keine Gäste dulden (und schon gar nicht für sie zahlen), wenn sie mein Haus und mich nicht mögen. Ich muß sie auch nicht dulden, wenn sie Sachen kaputt machen oder meine Frau und meine Kinder oder mich selbst körperlich angreifen. All das ist im Sinne einer globalen „One World“-Ideologie in eine mächtige Schieflage geraten. Trump, der Brexit, die osteuropäische Haltung, die Leute, die die AFD wählen – sie alle stehen dieser wahllosen Vermischung von Werten und Unwerten, dieser unerträglichen Gleichgültigkeit gegenüber westlichen kulturellen Errungenschaften, ablehnend gegenüber. Mit einem deutschen Imperium hat das nichts zu tun. Wir sind unter Merkel nur einer der Vorreiter der genannten Ideologie geworden.

  17. „Zur selben Haltung zählt ihr ‚Wir schaffen das‘ ab 2015.“ könnte man auch problemlos so lesen: „Zur selben Haltung zählt ihr ‚Wir schaffen das ab 2015‘.“

  18. Der Witz ist, Die EU samt Euro wurde von Frankreich gefordert um Deutschland einzuhegen. Damit es nach der Wiedervereinigung nicht zu stark wird. Und nun wurde es gee dadurch gestärkt, bzw. dadurch, dass die ursprünglich guten Verträge schlicht nicht eingehalten wurden.

    Die Deutschen werden es über kurz oder lang ablehnen weiter für ein Imperium zu zahlen, dass sie nicht wollen, dass ihnen nicht nutzt und dass selbst die Länder, die davon profitieren nicht so haben wollen. Den Knall, den es dann gibt, wird man wieder den Deutschen in die „zu großen“ Schuhe schieben.

    Merkel sollte sich jetzt den Nordstaaten der EU anschließen, stzatt mit Frankreich einen Sonderweg zu proben. Denn Frankreich wird Deutschland im Regen stehen lassen. Frankreich denkt und dachte schon immer zuerst an sich, was ich für richtig halte, was aber die Konsequenz in sich trägt, im Falle größerer Probleme sich zurück zu ziehen und die eigene Stärke zu pflegen.

    • Länder profitieren grundsätzlich nicht, sondern nur bestimmte Gruppen und Grüppchen in den Ländern. Deshalb wollen die Italiener auch die Zwangsjacke Euro los werden, weil außer halbseidenen Bankern und Politikern niemand davon profitiert.

      • Das ist falsch. Der EURO ist für alle Südländer mit ihren Schlampereien zu stark. Er lässt sich nicht floaten. Er macht Gemüse teurer als in Holland und Maschinen teurer als in Österreich. Die Handelsdefizite steigen. Sie verdienen
        nichts. Zur Änderung fehlen Kraft und Wille (Niedriglöhne). Letztere hatte ihnen
        Drachme und Lire vor dem Euro geboten, mittels Abwertung der Umtauschkurse. So fiel die Lira binnen 10 Jahen um 75%.

      • @Dairie, Sie reden sich um Kopf und Kragen. Welche politische Partei hat die Südländer im Griff? Es ist die SPD. Es sind Sozialisten und/oder Kommunisten die diese Länder erpressen, auslutschen und aunsehmen, ausweiden, nicht wirtschaften können, und überall nur Unglück hinterlassen. Sehen Sie das nicht? Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache. Mit Südländer hat das nix zu tun.

        Demnach ist Deutschland neuerdings auch ein Südland! Logisch konsequent.

        Spanien und Portugal wurden als Kanonenfutter für die deutsche Industrie erobert, unter dem Etikett der EU.

        Wissen Sie wer damals in Bad Godesberg die portugiesische SPD groß gemacht hat, finanziert hat? So in den 1970er Jahren? Und die menschenverachtende Revolution anzuheizen? Und wieviel seitens der SPD gelogen wurde?

    • „Den Knall, den es dann gibt, wird man wieder den Deutschen in die „zu großen“ Schuhe schieben.“…stimmt ja auch….zwar nicht „die Deutschen“….zumindest aber die „Merkeldeutschen“….hierzu zähle ich auch Wähler der SPD/Grüne/FDP.

    • Vor allem besaß und besitzt „le grand nation “ etwas, dessen sich Deutschland lieber heute wie morgen entledigen möchte /soll – Nationalstolz – demzufolge nationales Denken!

      • Das nützt ihnen wenig, es ist falscher Stolz aus verlorenen Zeiten. NapoleonI. hat
        letztlich verloren, Napoleon III. auch und den I.WK haben, wie den II. WK die Amis für sie gewonnen: 1917 und 1944. Sonst wäre mit La Franze Schluss. So ist
        ihr Nationalstolz gehörig Selbstbetrug.

      • @Dairie, und mit Ihnen wäre nicht Schluß gewesen, wenn der Affe Hitler gewonnen hätte? Haben die Amis nicht auch für uns den Krieg gewonnen? Für ganz Europa? Die ganze Welt? Sie hätten noch weiter gehen müssen, und auch Osteuropa aus den Klauen des Linksfaschistmus befreien sollen.

        Hitler hatte den technologischen Fortschritt zeitweise auf seiner Seite. Trotzdem hat der Kerl verloren. Gut so. Darauf darf man stolz sein.

    • Es ist eine Frage der Arbeitsproduktivität: Wir produzieren Gutes, für gute Preise in der kürzest möglichen Zeit, und halten die Verträge. Dieser Wesensart,aus der Zeit von Friedrich dem Große, sind die meisten nicht (mehr) gewachsen. Alle paar Jahre kommt es zu
      traumhaften Aufschwüngen: Nach 1945 dauerte es nur bis 1968 zu einem Handelsrekord
      bzw. Überschuss. Ohne alle Zuwanderer als AK in die erneuerte Wirtschaft.

      • @Dairie, ist Ihnen bekannt, daß die Leica nicht in Deutschland produziert wird? Zu 90 Prozent? Alle Bauteile werden später nach Deutschland transportiert und hier zusammen gebaut, bzw. mit den restlichen 10 Prozent ergänzt oder so. Dieser Grad an Genauigkeit möge hier genügen.

        Die anderen Länder produzieren nichts Gutes? Welchen Sinn machen dann noch Wertrelationen? Irrelevant?

        Der Grund warum uns die Südländer unterlegen sind, ist deren dämliche sozialistisch-kommunistische Denkweise. Die jetzt, dank der törichten Merkel und der noch dümmeren EU und der noch kriminelleren UN, zusätzlich mit dem giftigen und menschenverachtenden Virus des Ökoterrors überzogen werden. Viele Kinder der Mittelschicht fallen auf diese falschen Propheten herein, die diesen Menschen viel Wohlstand kosten wird, bereits jetzt und später.

        Schon mal in diese Richtung weiter gedacht? Das sind knallharte Fakten.

        Merkel un dNahles tun ihr möglichstes um unser Land in ein Südland zu verwandeln.

  19. Eine sehr holländische Sichtweise zum Thema: Imperium und der Verbindung zu einer in den letzten 12 Jahren immer orientierungsloseren Politik in dem Nachkriegskonstrukt BRD.
    Die klar erkennbare Orientierungslosigkeit eines kaum mit dem Prädikat imperial zu nennenden Dilettantismus bezieht sich leider auf alle wichtigen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens und trifft insbesondere, die „hier schon länger Lebenden“.

    All das ist sicher kein Zeichen von Imperialer Macht, was da landauf und landab an Regierungshandeln geboten wird.

    Ein verlässlicher Indikator für diese Sichtweise ist, dass vom Großteil der wirklichen „Grundgesetz-Deutschen“ die Entwicklung, die dieses Land nimmt, nur noch mit Interessenlosigkeit oder mit offen zur Schau getragener Resignation wahrgenommen wird.
    Die „Geschwindigkeit der (von Sarrazin beschriebenen) Talfahrt“, ist eben zu rasant.
    Aber „Wat wellste maache?“ könnte man auf kölsche Art dem Holländer noch hinterherfragen.

  20. Allerdings haben die Briten ihren eigenen Staat für das Imperium nie riskiert. Unsere uneingeschränkte Herrscherin tut dies jedoch. Die Welt möge zur Kenntnis nehmen, das wir uns, in postdemokratischen Zeiten nicht mehr mit pragmatischen Banalitäten abgeben können. Wir haben eine höhere Ebene erklommen, die der moralischen Weltherrschaft. Insofern kann die Welt nun doch noch am deutschen Wesen genesen. Gemessen an derartig großer Berufung, darf sich das Sendungsbewußstsein nicht von Kleinigkeiten, wie dem eigenen Staat, samt darin Lebender, beirren lassen.

  21. Nach dieser gnadenlosen Analyse bleibt mir nur die Flucht in den nächsten Biergarten. Wie wird das Wetter?

    • Zur Abwechslung könnten Sie sich ja „für den Rum begeistern, den ein Reich mit sich bringt“. Prost !

      • Ruhm ohne Rum ist irgenwie blöd. Besoffensein von Ruhm ohne Rum genossen zu haben nicht rühmenswert.

  22. Genau so ist es. Und meine Antwort auf die Frage lautet einfach: Nein.

  23. Interessante Sichtweise. Angela Merkel als ausführender Imperator (CEE – Chief Executive Emperor).

  24. Der Vergleich hinkt meines Erachtens. Der Euro, der von den anderen EU-Länern so gerne gewollt war, der hat sich als Mühlstein um den Hals der ganzen EU und insbesondere Deutschlands erwiesen. Ein Imperium sollte das nie sein, sondern eher zum Vorteil aller. Und es war der Preis für die deutsche Wiedervereinigung. GB hat damals schon den Braten gerochen und sich rausgehalten. Aber uns wurde es als die tollste Erfindung seit Brot und Butter aufgeschwatzt. Bedenken wurden abgebügelt, genau wie bei Schengen.
    Und jetzt stehen wir da mit unserem Mühlstein. Leider wurden da zwischenzeitlich noch ein paar Mühlsteine dazugehängt, zum Beispiel die Griechenlandrettung oder die Migrationsproblematik. Irgendwann ist es halt „the straw that broke the camel´s back“, der Strohhalm, der dem Kamel das Kreuz brach. Da sind wir ziemlich nah dran. Resultate einer unvernünftigen, kurzsichtigen Politik, die immer meinte, das Geld kann uns ja gar nicht ausgehen. Oder: wir sind doch ein reiches Land.
    Sowas endet in einem Riesencrash.

    • Der Vergleich hinkt gewaltig – das ist auch mein Eindruck.
      Die EU ist alles andere als ein „deutsches Reich“ geworden, sonst würden die zahllos gebrochenen Regeln von Maastricht noch gelten und die EZB wäre nicht zur Gelddruckmaschine degeneriert.
      Auch war der Euro noch nie „intakt“, sondern von Anfang an eine gigantische Fehlkonstruktion, die nur durch Zwangsrettung am Leben gehalten werden kann.
      Doch Schuldenberge und Haftungssummen in dieser Höhe m ü s s e n zwangsläufig in einem Riesencrash enden.

      • @Ursula, wer hat denn zuerst damals die(se) Regeln gebrochen? Das waren „wir“!

      • Stimmt (leider) – eine rot-grüne Bundesregierung …
        Der eigentliche Sündenfall war aber dann das Kippen des No-Bail-Out-Prinzips, damit war das Fass endgültig offen.
        Deutschland hat sich über den Tisch ziehen lassen, immer wieder nachgegeben – wider besseres Wissen und die eigenen Prinzipien, die bis dato ja vorbildlich funktioniert hatten (man denke an die Bundesbank und vergleiche sie mit der heutigen EZB!).

      • @Ursula,
        erinneren Sie sich an Duisenberg (EZB)? (Rhetorische Frage)
        Gewählt war er für eine volle Amtszeit (acht Jahre, wenn ich mich recht entsinne). Aufgrund und auf Druck der „französischen Mafia“ (und deren verschwenderischen und verantwortungslosen Sympathisanten) hat er nach der Halbzeit seinen Platz freimachen müssen oder keinen Rückgrat besessen.

      • Griechenland. Die haben sich nämlich nicht eine Minute seit Beitritt dran gehalten. Und wenn die beiden größten Geberländer in einer Wirtschaftskrise stecken, müssen die Beiträge sinken. Aber leider gabs da noch die Handaufhalter, die auf keinen Fall weniger wollten und das hat sich bis heute nicht geändert. Rate mal , warum wir so hohe Steuern auf das Einkommen haben ?Und soll sich laut EU und dt, Regierung auch nie ändern.

      • @Epiktet: Sie meinen sicher den 60% Schuldenstand der nicht überschritten werden durfte oder das 3%ige Haushaltsdefizit….
        Die Frage ist doch: haben wir damit jemanden geschadet – haben wir irgendwelche Ansprüche gestellt? Nein.
        Gegen den Bruch der No-Bail-Out-Klausel und die Folgen davon ist das gelinde gesagt ein Fliegenschiss.

  25. Tja, so ist das. Imperiale Macht innezuhaben und ständig stabilisieren zu müssen ist anstrengend und teuer. In der Tat haben im neueren Europa nur England und das zaristische und sowjetische Russland imperiale Erfahrungen gehabt. Beide Mächte sind als Imperien. gescheitert. Frankreich hat zwar weltweit Kolonien besessen, konnte aber nie, abgesehen von der napoleonischen Episode , was seine Geschichte angeht als Imperium gelten.

    Die europäischen Kriege WKI und WKII als Fortsetzung von WKI haben einerseits dem britischen liberalen Imperialismus ein Ende gesetzt und gleichzeitig paradoxersweise den Verlierer der beiden beiden Weltkriege, Deutschland, in eine Position gebracht, die EU, welche anstrebt auf Augenhöhe mit den beiden Mächten USA und China zu agieren,
    als Führungsmacht politisch so zu managen, dass Führung zwar faktisch gefordert wird aber real nicht als Führung deutlich werden darf, um alte Vorbehalte nicht neu zu befeuern.

    Deutschland ohne imperiale Erfahrung soll ein neu entstehendes „Imperium“ führen auf Augenhöhe mit USA und China. Der Ausgang dieses „Experiments“ scheint vorgezeichnet
    zu sein.

  26. Der Mann im Biergarten hat gar keine Wahl als zu zahlen.

  27. Völlig zu Recht haben Sie es auf den Punkt gebracht, das Deutschland in Europa nur über seine Wirtschafts- und Finanzkraft politische Macht ausüben kann – zum Leidwesen seiner „Partner“ in der EU, denn Deutschland wird von diesen eifersüchtig und misstrauisch mit Argusaugen betrachtet. Solange Deutschland über seinen EU-Beitrag (steigende Nettozahler-Verpflichtungen) und über die Währungsmechanismen (Target-System) genügend zum volkswirtschaftlichen Ausgleich beiträgt, werden sich die Konfliktlinien überschaubar gestalten. Würde Deutschland aus der Rolle seiner wirtschaftlichen Stärke irgendwann einen politischen Führungsanspruch innerhalb der EU wahrnehmen wollen, würden diese Konfliktlinien aufbrechen und könnten möglicherweise zu einem Auseinanderbrechen der EU führen. Also stillschweigend weiter den zahlenden „Mustereuropäer“ spielen und sich Frankreichs wachsenden Führungsanspruch unterordnen? Hier liegt Deutschlands strategischer Fehler: Merkel hat es in ihrer Arroganz und moralischen Hybris versäumt den Briten in ihrer berechtigten Kritik an der EU zur Seite zu stehen und gemeinsam mit den nordeuropäischen Volkswirtschaften für einen (institutionellen) Umbau der EU einzutreten. Die künftige Bundesregierung wird in dieser Frage die letzten Reste staatlicher Souveränität auskehren und sich dem französischen Führungsanspruch eines mediterraneren Europas unterordnen. Die billigend in Kauf genommene Demontage der Bundeswehr erscheint hierbei nur konsequent. Finis Germania!

  28. „Die Deutschen könnten dies akzeptieren, indem sie sich für den Rum begeistern…..“ Nur wenn wir davon ausreichend verabreicht bekommen, wird sich das Alles ertragen lassen. 🙂 🙂

    • Zum kubanischem Rum Fidels Zigarren in Spitzenqualität. Verabreichungen dieser Art lassen alles ertragen.
      Positv denken und genießen… und ein Tänzchen auf dem Vulkan zur Einübung in neue
      … Abenteuer…..

  29. Was Sie beschreiben sind die Ambitionen einer Gruppe, die durch (deutsche) Bürger im Tiefschlaf an die Macht gekommen sind. Bitte sprechen Sie hier nicht verallgemeinernd von „den Deutschen“. Und ja – Ihr Schluss, dass die Sandkastenspiele der Macht auf Kosten der Deutschen Bevölkerung (und den Bevölkerungen der anderen EU Staaten) geht, ist vollkommen richtig.
    Also fragt man sich: Was soll das? Eine „Elite“, die sich ihr Imperium schafft und eine geschröpfte, benutzte Bevölkerung.

  30. Deutschland ist 1945 endgültig das Rückgrat gebrochen worden. Deutschland wird nie wieder imperial ausgreifen.
    Auf der Welt gibt es nur noch zwei Player, zwei Pole. Die USA und China. Europa muss sich überlegen wessen Vasall es sein will. Ich plädiere für die USA. Russland kämpft um seine Unabhängigkeit. Russland als Gefahr für uns ist ein Popanz.
    Hier der Link zum neuen Video von Black Pigeon speaks zu Trumps Handelskrieg und seine Hintergründe:
    https://www.youtube.com/watch?v=hte0TEAo6zY

    • Es gibt noch eine andere Variante für Europa neben illusionären imperialen Ansprüchen oder Vasallenexistenz und Abhänigkeit entweder USA oder China.
      Zunächst Ende des künstlichen Antagonismus EU/Russland, der von Russland nicht angestebt ist , Ressourcen bindet, Kosten verursacht und die Tendenz hat, Russland unverhältnismäßig an China zu binden.

      Beobachtung der kommenden und schon existierenden ökonomischen und millitärischen
      Großrivalität USA/China und kluges Agieren vom Rand des Spielfelds, indem man als umwobener Halbakteur jeweils die Karte spielt, die dem eigenen Nutzen dient.

      Spielen über Bande mit hohem diplomatischen Geschick, was auch bedeutet „bewaffnete Neutralität“ wenn die Alpha-Tiere ihre Muskeln spielen lassen, um sich ökonomisch, politisch und militärisch zu umkreisen.

      • Prima! ..aber nicht mit diesem Personal..!!

  31. Sehr guter Kommentar Herr Wiersma ! So habe ich das noch nicht gesehen, aber da ist was dran. Eigentlich hat noch kein Imperium überlebt, was bedeutet, dass auch Deutschland sein Imperium verlieren wird. Wie sahen denn die bisherigen Imperien nach ihrem Zusammenbruch in ihrem geschrumpften Staatsgebilde aus ? Vielleicht wäre das Recherchieren darüber ganz interessant, um Analogien zu unserer erwartbaren Zukunft zu erlangen.

  32. Wenn das den meisten Deutschen nur bewußt wäre …

  33. Deutsches EU-Imperium? Falsch! Das ist Merkels EU-Imperium! Die Deutschen wurden dazu nie gefragt! Durften nie darüber abstimmen! Also ist das auch kein demokratisches Imperium. Merkel bestimmt dort mit Geld und nur auf dem Verteilen von Geld beruht diese EU! Also zurück zur Wirtschaftsunion und Konzentration staatsübergreifender Kernaufgaben wie Verteidigung und Besteuerung. Diskussionen wie Werteunion usw. sollte man erst einmal vergessen!

  34. Meine Antwort ist klar: Ich möchte das dEUtsche Imperium nicht finanzieren. Ich bin Deutscher, aber dennoch (!) kein Masochist. Leider sehen das (noch) zu viele Landsleute anders. Meine Hoffnung liegt auf den aufrührerischen Provinzen: ?? ?? ??… selbst ??, das man lange (nicht nur aufgrund seiner geographischen Form) als Wurmfortsatz deutsch-imperialer Verirrungen begreifen musste, wendet sich angewiedert-eloquent von ?? ab. Ich als Deutscher sage: Und das ist gut so!

  35. Die Deutschen wollen kein Imperium mehr. Es reicht.

  36. Solange die Deutschen durch Konsum ruhig gestellt werden, durch die MSM dumm und durch die Antifa klein gehalten werden sowie durch salbadernde Politiker schlafend gestellt werden, fragen die Deutschen im Biergarten allenfalls nach dem Wetter morgen.
    Erst wenn sie das Bier im Biergarten nicht mehr bezahlen können oder den Biergarten wegen zunehmender Gewalt nicht mehr besuchen können, wacht der Deutsche aus seiner Lethargie auf.
    Es muss immer erst ganz dicke kommen, bevor die deutschen Diederich Heßlings geruhen, wach zu werden.

    • Berechenbar sind die Deutschen allenfalls im Zustand der Lethargie . Wehe aber wenn
      sie aufwachen und ihnen bewusst wird , dass sich das Land in eine gesellschaftliche Mülldeponie verwandelt hat .

  37. Aha, wenn einem als Deutschen von einer Clique in Brüssel bis in den privaten Alltag hineinregiert wird, wenn man bei geldpolitischen Entscheidungen der Notenbank als Deutscher nichts zu melden hat, wenn man über 70 Jahre Kriegsende immer noch fremde Truppen im Land hat, wenn die angeblichen „Provinzen“ frech Geldtransfers und Garantien fordern usw. dann hat man sich also aus Sicht des Autors als Vertreter eines Imperiums zu betrachten – wenn auch eines, das sich nicht lohnt.

    Mir fällt bei der Ausplünderung der deutschen Steuersklaven eher eine Analogie ein, in der Deutschland als das Südamerika der Kolonialzeit fungiert und die laufenden Transfers in alle Himmelsrichtungen den goldbeladenen Flotten entsprechen, die damals die gut-katholischen Herrschaften in Spanien und Portugal mit dem nötigen Kleingeld für ihren wohlverdienten Lebenswandel versorgten.

    Mag ja sein, dass unsere weisen Staatslenker in Berlin sich an den Hebeln eines Imperiums wähnen und für die mehrheitlich in ausländischer Hand befindliche Exportindustrie läuft’s ja ebenfalls blendend. Nur bei der breiten Bevölkerung kommt davon nichts an (siehe die eklatant schlechte Position des „reichen“ Deutschlands beim Median-Vermögen). Das war bei den Imperien der Briten, Holländer, Franzosen schon a bisserl anders, nicht wahr?

    Selten so den Kopf geschüttelt auch bei der These, dass die Engländer einst ganz Australien (als nur ein Beispiel) ins Empire eingliedern „mussten“, um sich der ständigen Angriffe der schwerbewaffneten Ureinwohner auf die Handelsplätze an der Küste zu erwehren. Schon die Römer wussten ihren Expansiondrang als zufälliges Ergebnis ständiger Verteidigungs- und Präventivmaßnahmen zu erklären ………..

    • Mir fällt zu Südamerika und Kolonialismus ein Zitat vom ehemaligen CIA-Direktor Stansfield Turner ein: „Somoza war ein krimineller Schleimscheißer, aber er war unser Mann. Ich glaube, es ging um Bananen.“

  38. Wir brauchen kein Reich.
    Wir brauchen auch kein EU-Reich. Hatten wir alles schon.
    Wir brauchen auch keine Reichskanzlerin.

    Größenwahn führte schon immer ins NARRENHAUS.

  39. Ich glaube kaum, dass der Deutsche länger bereit ist für die EU noch mehr Geld auszugeben. Statt persönlicher Freiheit kommen immer mehr Vorschriften, Bürokratie und Zwang auf ihn zu. Auch entspringt diese Art der EU eher den Köpfen der politischen Klasse als der der Bürger. Diesen hätte es gelangt grenzenlos zu Arbeiten und Reisen zu können. Auch die Entwicklung einheitlicher sozialer Standards wäre wichtiger als sich um Staubsauger oder Glühbirnen zu kümmern.

  40. Kein Riesenreich hatte in der Geschichte bestand, aus gutem Grund. Nur mit Militär kann man so ein Konstrukt eine Weile erhalten…ebenso allerdings scheinbar mit Geld.
    Scheinbar deswegen, weil das nur sehr kurzzeitig funktioniert.
    Alexander der Große, Napoléon..die Briten, alle haben es nicht geschafft.
    Die EU gibt es schon nicht mehr…sie ist nur noch ein Leichnam, der sich weigert, um zufallen.
    Sobald die Maschinen der EZB abgeschaltet werden oder versagen ist es aus.
    Mit der Migrationskrise hat Merkel Sterbehilfe geleistet.

    • Mit Geld kann man so ein Konstrukt nur dann erhalten, wenn man es nicht durch uferlose Gelddruckerei bis zur völligen Wertlosigkeit erhalten muss. Genau das passiert aber.

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