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Olaf Scholz in Rom

Deutschland am Katzentisch

22.12.2021

| Lesedauer: 3 Minuten
Besonders viel wurde über den Besuch des Bundeskanzlers in Rom nicht berichtet. Und mehr, als dass Deutschland schließlich am Katzentisch der italienisch-französischen Tafel Platz nimmt, ist auch nicht zu berichten. 

Während der französische Präsident Emmanuel Macron alte Freundschaften nicht nur auffrischt, sondern ihnen eine neue Dynamik verleiht wie in Rom und neue Allianzen schmiedet wie in Budapest, begibt sich die deutsche Außenpolitik ins Abseits in Ost- und Mitteleuropa und zeigt sich anstellig in Südeuropa. Überdies amüsiert sie mit ihrem so verzweifelt ernsthaften Klimastechschritt, von dessen exakter Befolgung das Wohl und Wehe der Welt abhängt, unsere Partner in Europa aufs Köstlichste. Das Windkraftrad als neue Pickelhaube. Zu meinen, der Energiehunger einer Industrienation, die endlich auch in der Digitalisierung im 21. Jahrhundert anzukommen wünscht, durch Sonne, Wind, Wasser und Massen von Biomassen stillen zu können, ist aber auch gar zu putzig.

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Italien und Deutschland wollen immerhin einen gemeinsamen Aktionsplan erarbeiten. Allerdings hatten Franzosen und Italiener zuvor, am 26. November, den „Quirinals-Vertrag“ abgeschlossen. Im Vertrag wurde eine enge Abstimmung zwischen Frankreich und Italien festgelegt, die fundiert wird durch Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschef und der Schlüsselministerien, die jedes Jahr einmal stattfinden sollen. Einmal im Quartal wird zudem ein Minister an der Kabinettssitzung der anderen Regierung teilnehmen. Der Titel Quirinals-Vertrag erinnert an den Sitz der italienischen Regierung im Quirinalspalast und spielt dadurch wohl nicht zufällig auf den Elysée-Vertrag und den folgenden Aachener Vertrag an, der das Tandem Paris–Bonn, später Paris–Berlin begründete. Dieses Tandem dürfte an Bedeutung verlieren. In Paris und in Rom glaubt man offensichtlich, dass man auf Deutschland, das voll auf mit seiner Transformationsleidenschaft beschäftigt ist, keine Rücksicht mehr nehmen müsse. Das Tandem Rom–Paris besitzt jedenfalls jede Menge Charme.

Sicher, auch mit Deutschland ist etwas geplant, eine Art „Aktionsplan“. Laut FAZ soll die „deutsch-italienische Initiative … nach bisherigem Stand indes nicht die gleiche Qualität wie der Quirinals-Vertrag haben … Der Wunsch nach einem großen Freundschaftsvertrag sei von den Italienern auch nicht an die Bundesregierung herangetragen worden, ist zu hören.“ Wozu auch? Die Italiener haben erreicht, was sie wollten. Zwar hat Scholz den Wunsch der Franzosen und Italiener zur Aufhebung der Drei-Prozent-Grenze für die Neuverschuldung eine Absage erteilt, doch schon jetzt hält man sich in Europa nicht an diese Grenze, ohne dass dies Sanktionen nach sich zöge. Insofern bat Scholz mit seiner Bemerkung, dass man in dieser Frage „genügend Flexibilität“ walten ließe, nur darum, den Schein zu wahren. Der Bundeskanzler betonte: „Mit dem europäischen Wiederaufbaufonds haben wir gezeigt, was wir in Europa können.“ Nämlich unter der Hand die No-bail-out-Klausel in eine Bail-out-Klausel zu verwandeln. Die Regel, dass kein Staat für die Schulden des anderen aufkommen muss, wurde de facto durch den teils durch Schulden finanzierten „europäischen Wiederaufbaufonds“ dahingehend ergänzt, dass kein Staat für die Schulden des anderen aufkommen muss, sofern es sich dabei nicht um die Bundesrepublik Deutschland handelt. Scholz hat recht, wenn er sagt, dass sie – auch er – gezeigt haben, „was wir in Europa können“, nämlich Schulden machen und Geld drucken.

ITALIENISCH-FRANZöSISCHER FREUNDSCHAFTSPAKT
Frankreich und Italien machen Deutschland dienstbar
Übrigens hat das Italienische Institut für Studien der internationalen Politik (Ispi) ermittelt, dass inzwischen nur noch 35 Prozent der Italiener Deutschland für Italiens wichtigsten europäischen Partner halten, während das noch vor einem Jahr 50 Prozent dachten. Für Frankreich zeigt sich im gleichen Zeitraum ein umgekehrtes Bild. Vor einem Jahr hielten nur 18 Prozent der Italiener Frankreich für den wichtigsten Partner Italiens in Europa, heute glauben das schon 48 Prozent, Tendenz steigend.

Das wäre allerdings nicht wirklich problematisch, wenn Deutschland nicht seine Verbündeten verprellen würde. Denn Deutschlands wichtigste Partner und Verbündete in Europa sind nun einmal die Visegrád-Staaten, aber auch die baltischen Staaten, die Nordländer (Schweden, Norwegen, Finnland und die Niederlande) und schließlich Österreich.

Deutschland hat einen Sonderweg beschritten. Die deutsche Außenpolitik, die so gern „Weltinnenpolitik“ oder gar „Weltinnenklimapolitik“ sein möchte und deren Ziel in der Schaffung der Vereinigten Staaten von Europa besteht, versagt vollständig und wird Deutschland in die Isolation führen. Sie versagt in der Frage des Umgangs mit China und Russland, sie trumpft vollkommen unangemessen moralisierend in Ost- und Mitteleuropa auf und nimmt bereitwillig in Südwesteuropa am Katzentisch Platz. Sie versagt, weil sie das verachtet, was die Basis ihrer Politik sein müsste: die Nation.

Und sie scheint das nicht einmal zu bemerken – so sehr ist sie von sich und von ihren hehren Zielen beeindruckt.

Deutschland außenpolitisch auf dem Weg in die Isolation

Emmanuel Macron in Budapest

Deutschland außenpolitisch auf dem Weg in die Isolation

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30 Kommentare

  1. Ob Baerbockus und die Grünenwähler jemals erkennen, was sie tun? Vermutlich nicht, sie werden weiter vor sich hinträumen. Das ist auf jedenfall einfacher, als sich mit anderen Meinungen und Realitäten auseinander zu setzen.

  2. Na, solange er dort am Katzentisch was Besseres als Hamburger und Labskaus gekriegt hat … . So langsam merken die Nachbarn ebend, was Berlin da macht, den Unsinn mit Klima und Wir-haben-Platz-Moslem. Die Visegrads sowieso seit langem. Aus mit Muselgermanen, alte Waffenbrüderschaft mit den falschen Freunden. Kann nur hoffen, dass die Nachbarn die Deutschen disziplinieren, es ist an der Zeit, bevor die Europa nochmal ruinieren. Zum Glück haben sie keine Armee mehr. Der Westen und der Norden müssen sich gemeinsam der islamischen Zumutung erwehren, oder es geht schief. HIER spielt die Musik und die Deutschen spielen gefälligst hier mit, nicht woanders, basta. TE zu „Deutschland am Katzentisch …“ vom 22-12-21
     

  3. Die Vasallen der Geldmacht wissen sehr wohl was sie hier tun! Der Deckmantel von Solidarität und Weltenrettertum kommt halt bei den Deutschen besonders gut an. Das geplante und von der EU vorangetriebene Vermögensregister wird mit dem deutschen Zensus in 22/23 gezielt vorangetrieben.
    Sollen wir nicht bis 2030 alle arm, aber glücklich sein???
    Satt, dummgläubig glaubt die breite Masse immer noch, dass es ja nicht so schlimm kommen wird und kann. Breitwillig unterwirft sie sich jeglicher Verblödung,nur um ihre Ruhe zu haben, da ja nicht sein kann was nicht sein darf!
    Der Punkt 19 vom IMF – Militär im Inneren einzusetzen, ist ja auch schon brav umgesetzt worden. Impfunterstützung – ich lache mir einen Ast! Aber der Deutsche will mit Gewalt nur das GUTE sehen!
    ANGST ist deren größte MACHT – entzieht sie Ihnen und werdet mutig!
    Legt gut vorbereitet geschlossen die Arbeit für ein paar Tage nieder, es gibt genug, die sich das leisten können
    Zahlt keine GEZ Gebühr, da der Staatsfunk nur mehr Propaganda verbreitet und Menschen diskrimminiert oder zahlt in kleinsten Tranchen!
    Holt euer Geld von den Banken, legt es im Ausland an, Jeder Pfennig der nicht für Abbuchungen gebraucht wird muss vom Konto!
    Zahlt endlich nur mehr mit Bargeld!
    Verweigert wo es nur geht, Apps und sonstigen Mist!
    Handys abschalten, man muss nicht jede Sekunde erreichbar sein!
    Konsumverweigerung – es haben eh schon die Meisten mehr als er wirklich benötigt = Steuerentzug, allemal besser sich jetzt freiwillig zu bescheiden, als hinterher aufgezwungen zu bekommen
    Schließt Euch für Sammelklagen zusammen, es gibt genügend Gründe dafür und auch Anwälte!
    Gemeinsam geplante Aktionen, gut vorbereitet,ruhig und ohne Gewalt, nur so kann man diesen Psychopathen Sand ins Getriebe streuen! Die freien Medien sollten und müssten hier unterstützen, dass die Menschen sich mehr vernetzen können, (gegen eine vernünftige Gebühr) Mail Adressen untereindander nach Postleitzahl austauschen – dafür neue annonymisierte Mailadresse anlegen!
    Reden und Spazierengehen reicht nicht mehr um diesen Wahnsinn zu verhindern!
    England hat bereits Klage gegen Schwab, Gates und Konsorten in Den Haag eingereicht! Egal ob es was bringt oder nicht, Sand und Schotter müssen ins Getriebe, jeder kann was tun! Indien hat oder klagt Gates wegen Impfmord an!
    Afrika bereitet Klagen vor! Alles in den Medien dieser Länder zu verifizieren!
    Wie lange wollen die Deutschen noch warten? Kognitive Dissonanz – war schon immer der Vorbote des Unterganges, egal ob im Kleinen oder Großen!
    Sorry, ich hatte nur einen schönen Traum und werde wie immer im Alptraum erwachen.

  4. Allein der Umstand, dass Frankreich und Italien gesonderte bilaterale Verträge abschliessen, zeigt doch, was sie von der in Deutschland verkündeten Schnapsidee der Vereinigten Staaten von Europa halten. So lange wir zahlen, dürfen wir noch ein bisschen auf wichtig machen. Wenn dann kein Geld mehr locker gemacht werden kann, wird die Realität einige ziemlich brutal einholen.

  5. Wann verstehen diese tumben Politiker endlich, dass niemand sonst in einem diffusen Europa aufgehen und weder KlimaWAHN noch Willkommenskültür haben will?

    PS: freue mich schon, wenn Annalenchen für Strompannen « Blacks out » benutzt

  6. Nachdem angeblich jenseits der deutschen Sprache keine Kultur zu finden ist, gehen die Nachbarn lieber auf Distanz und schwarze Stiefel, im Eilschritt für ein Foto am Eifelturm, wecken keine erfreulichen Erinnerungen.

  7. Das Problem dabei ist nur das wir von außen ganz sicher nicht gut regiert werden. Alle anderen kennen ihre eigenen Interessen und verfolgen diese was auch grundsätzlich richtig ist. Nur Derjenige der seine Interessen kennt und auch klar benennt kann diese mit den Interessen anderer abwägen, Symbiosen finden und am Ende eine gute Lösung im Sinne aller Prässentieren.
    Deutschland muss sich erst selbst wieder finden bevor es besser werden kann.

  8. „Scheitert der Euro scheitert Europa“ (Merkel 2010). Ob wir nach Weihnachten einen Blackout bekommen werden oder nicht (3 Kraftwerke werden abgeschaltet) , auch dafür hat die Bundesregierung eine Lösung: Stromzuteilungen. Manche haben sich Lebensmittelvorräte in den Kellern gespeichert, andere auch Brennholz. Bei den vielen Windrädern, die man nun zusätzlich bauen will, fragt man sich, ob das ein oder andere direkt vor dem eigenen Haus aufgestellt wird?

    • Ich bin fein raus. Ich habe Tiefkühlhähnch:Innen. Einfach im Notfall von -22 auf -20 herunterkühlen, den freiwerdenden Strom im Wohnungsnetz speichern und das Leben geniessen. Pro Hähnch:In sind das mehr als 2 Gigabyte.

      Und Nordstream 2 wird ein Fluchttunnel für die von Polen verfolgten Geflüchteten…

  9. Man kann es durchaus noch pessimistischer sehen. Diese „Nation“, die Klaus-Rüdiger Mai zum Schluss meint, hat einfach nicht mehr die Kraft und den Willen, sich auf der politischen Bühne zu behaupten (und ihre Bürger verkriechen sich schon wegen Corona wie verängstigte Katzen unterm Sofa). Frei nach Carl Schmitt verschwindet dadurch natürlich nicht das Politische aus der Welt, es verschwindet nur eine schwache Nation, ein schwaches Volk.

  10. Da man nicht mehr das deutsche Einverständnis braucht, um an das Geld der Deutschen zu kommen, wäre es pure Zeitverschwendung, mit Scholz zu reden.

  11. Sehr zutreffende Analyse. Die außenpolitische Durchreichung Deutschlands in der Welt und innerhalb der EU-Staaten bzw. der deutlich erkennbare Gewichtsverlust begann wie so viel schlechtes unter Merkel und ist auch nur ein wenn auch wesentlicher Bestandteil von Deutschlands Niedergang. Die Transformation bzw. Zersplitterung des deutschen Volkes in eine multiethnische Gesellschaft, die Deindustrialisierung durch Windrad und Elektroantrieb (Elektro soll dann vom wankelhaften Windrad kommen. Oder doch „nachhaltig“ aus Frankreichs vor Kraft strotzenden unendlichen Hochtechnologie-Energieressourcen?
    Deutschland ist in der Tat – nicht nur aber insbesondere für Frankreich und Italien – nur solange interessant solange es dauerhaft zwei- oder dreistellige Milliarden zu holen gibt.
    Mit entsprechender Dosierung der (Finanz-)Spritzen konnte man in Berlin die EU-„Partner“ bei der fröhlichen Stange halten und sich hofieren lassen. Da die (ehemals) roten Linien und Dämme aber nun seit 2020 gebrochen sind nachdem Deutschland durch den „Corona-Wiederaufbaufonds“ / „Fonds de Relance“) de facto die Schuldenaufnahme durch die EU bzw. der damit einhergehenden Gemeinschaftshaftung (=Deutschland haftet für die Gemeinschaft) zugestimmt hat (freilich nich ohne den Deutschen mal wieder Sand in die Augen zu streuen in dem versprochen wurde, dies sei nur eine einmalige Ausnahme mit Bezug auf die Coronapandemie) nachgegeben hat. Steter Tropfen höhlt sein Stein – das weiß man auch in Paris und denkt/arbeitet daher mit langem Atem strategisch gegen Deutschland), geht es aus französisch-italienischer Sicht jetzt (mit Ansage) darum, die EU-Schuldenaufnahme und Haftungs“gemeinschaft“ dauerhaft zu verstetigen und auch finanziell auszuweiten. Mit etwaigen „Gegenleistungen“, die man den tumben Deutschen zu machen bereit sein wird, wird dann vergleichbar umgegangen wie mit den unsäglichen Stabilitätskriterien, um die sich weder Paris, noch Rom noch Brüssel jemals geschert haben. Schließlich gilt in der EU das Primat der Politik, der politischen Opportunität, vor dem Recht. Die Anzahl der Beispiele dafür allein in den vergangenen 10 Jahren sind lang und bekannt.
    Wenn die Finanzkraft Deutschlands erstmal dauerhaft, „nachhaltig“ und vor allem umfangreich angezapft ist und die Finanzpumpe und Haftungsfessel von Deutschland nach Süd-/Westeuropa so richtig läuft, ist Deutschland nur noch eine Randnummer im Konzert nationalstaatlicher Interessen Frankreichs und Italiens. Hat Deutschland ernsthaft geglaubt, dass sich Frankreich oder Italien für einem ständigen Sitz Deutschlands im UN-Sicherheitsrat einsetzen? Da hat Deutschland etwas nicht ganz verstanden…
    Wenn in Paris oder Rom immer inflationärer (die laufende Inflation in Deutschland und der EU ist auch ein willentliches Werk franco-italienischer EZB-Gemeinschaftsarbeit) von der berühmt-berüchtigten „Solidarität!“ die Rede ist, ist die totale EU-Schulden- und Haftungsunion gemeint. Wo war denn die Solidarität der EU-(Staaten) als Deutschland 2 Mio. (her-)einbrechende „Flüchtlinge“ aufnahm? Wo ist die Solidarität der EU nun, da Deutschland ökonomisch sogar noch schlechter aus der Pandemie herauszukommen scheint als Italien und Spanien die „von der EU“ im Rahmen des sogenannten „Corona-Wiederaufbaufonds“ mitunter nach gezielt eingesetztem lautem (Nazi-)Geschrei gegen Deutschland jeweils 80 Mrd. Euro – die Häfte jetzt sofort geschenkt – die andere Hälfte als Kredit, den Deutschland in 20-30 Jahren zurückzahlt – kredenzt bekommen haben? Nada, Niente, Rien! Nix gibt´s Deutschland.
    Was es – nachdem nun bald die dauerhaft verankerte EU-Euro-Schulden und -Transferunion nach 20 Jahren langer guter Arbeit Frankreichs endlich in trockenen Tüchern ist – dann sicher wieder geben wird, ist ein großer Vorschlag des großen französischen Präsidenten mit Bezug auf weiteres großes industirelles (staatliche moderiertes) französisch-deutsches Projekt. Ein „Airbus“ der Automobielindustrie zum Beispiel. Mit Renaut-Nissan auf der einen und Daimler auf der anderen Seite. Oder Stellantis und BMW?
    Der im Rahmen der grünrotschwarzgelben Klimatransformation sich nun beschleunigende Niedergang der deutschen Automobilindustrie mit ihren weltweit über ein viele Jahrzehnte technoligisch führenden Motoren und wertvollen Markennamen wird Frankreich offen machen für solche „europäischen“ Vorschläge.
    Der Strom(absatz) für die Elektromotoren käme aus Frankreich (woher auch sonst). Der (operative) Hauptsitz wird – über kurz oder lang ohnehin – auch in Frankreich sein. Siehe Aribus. Ein weiterer französischer Traum wird war: Automobilnation Nr. 1 in Europa (und der Welt?): Frankreich. Frankreich hat gefordert und Deutschland hat geliefert. Finanzen, Technologie, Konzerne. Keinen anderen Grund hat(te) die EWG/EU seit de Gaulles Zeiten aus der Sicht Frankreichs. Und jede deutsche Regierung scheint dieses strategische Ziel Frankreichs gut gelaunt ganz im Sinne des „europäischen“ Gedankens, „Europas“ zu ignorieren und den heute und künftig lebenden Deutschen immer weitere (dutzende, zunehmend hunderte) Milliarden Euro für „Europa“ abzupressen.
    Das dies alles mit „Europa“ – mit Reisefreiheit, mit freier Arbeitsplatzwahl, mit offenen innereuropäischen Grenzen und letztenendes auch mit „Solidarität“ und einem „europäischen Geist“ rein gar nichts mehr zu tun hat, hat bisher wohl nur eine Partei im deutschen Bundestag verstanden….

  12. Worauf beruht Deutschland Platz am eigentlichen Tisch? Jedenfalls nicht mehr aufgrund eines mässigenden Einflusses oder respektvollen Umgangs mit den kleineren Ländern. In der Beziehung ist D m. E. eher zu einem der Tyrannen aufgestiegen. Ds Platz basiert auf dem Geld. Innovationen oder Made in Germany können es nicht mehr sein. Denn innovativer Umgang mit Resourcen für eine Utopie von Sonne, Wind und Biogas interessiert andere so sehr wie eine Bratwurst, die platzt oder als Lachnummer. Und Made in Germany ist umdefiniert worden. In D muss nur noch die letzte Schraube festgezogen werden. Inzwischen ist klar, dass D konsequent am Abbau seiner Geldmacht arbeitet, um den Euro nicht zu sprengen. Von daher ist der Platz am Katzentisch vorprogrammiert. Oder will D zur EU-Polizei werden und alle schuriegeln? Mit Frau Baerbock und ihrer (EU) Welt*innenpolitik? Das wäre auch eine Utopie. Da wird es alle gegen einen stehen.

  13. Habeck hat ja festgelegt, dass die EU die Kernenergie nicht als grüne Energie festlegen darf. Frankreich wird das auf jeden Fall durchdrücken wollen. Ich bin gespannt, wie die EU am Ende entscheidet.

  14. Deutschland steht mit seinem grünen Klima- und Öko-Wahnsinn auf der Welt völlig alleine da. Kein Land der Welt ist klugerweise bereit dem dummen Deutschland in den selbst gewählten kulturellen und wirtschaftlichen Untergang zu folgen. Deutschland ist nicht mehr wert in dieser Welt. Nur unser Geld, beschafft durch unvorstellbar hohe Schulden für unsere Jugend, das wollen sie alle.
    Ansonsten kann man Deutschland mit dieser linksgrünen Bankrottpolitik vergessen.
    Also Haken dran und auswandern.

  15. Scholz and „friends“ gehören nicht nur an den Katzentisch sondern eigentlich in Quarantäne – falls linker Extremismus ansteckend sein sollte.

  16. Energiekostensteigerungen Nov. 2020 zu 2021 nach dem Statistischen Bundesamt ca. 50 Prozent, Gas 85 %, Vorerzeugerpreise 20 Prozent. Die Enteignungswelle läuft, Projekt Armut und Wohlstandsvernichtung. Wer soll das bezahlen. Für meine Wohnung Gaspreis statt 1.100 Euro nur 2.200 Euro, Strom plus 400 Euro pro Jahr. Dazu die Lebensmiitelpreise etc. Wer soll das bezahlen. Und die Politiker wollen noch mehr Windräder usw. und werfen bei Corona die letzten Reserven des Landes aus dem Fenster

  17. Wir sind quasi „stiller Teilhaber“, also Geldgeber ohne Entscheidungsbefugnisse.

    • Genau, Deutschland verfügt über eine atypische stille Beteiligung mit Nachschußpflicht.

  18. Wer seine eigenen Bürger und deren Wohlergehen nicht fördert und deren Eigentum nicht respektiert, wird nicht an die Festtafel gebeten, dort erwartet man geschliffenes Benehmen, einwandfreie Verwendung des Essbesteckes und anregende Gespräche mit ebenbürtiger Bildung. Lange genug hat man aus Höflichkeit darauf verzichtet, jetzt fließt der Unterhalt direkt über Frankfurt aus Brüssel vom „reichen“ deutschen Staat und man erspart sich peinliches Hinwegsehen über die Lobpreisung pommerscher Gaumengenüsse.

    • …..das hat auch mir sehr gefallen und mich Schmunzeln lassen 🙂

  19. Die anderen europäischen Nationen betreiben Interessenpolitik zu Gunsten der eigenen Bürger. Deutschland betreibt Politik zum Nachteil der eigenen Bürger. Die deutschen Pseudoeliten vertreten die Interessen der ganzen Welt oder zumindest das, was sie für die Interessen der ganzen Welt halten. Die merken schon gar nicht mehr, wie lächerlich sie sich global gesehen machen. Welcher Staatsmann nimmt Politiker ernst, die nicht einmal mehr in der Lage sind die Interessen des eigenen Landes auch nur zu formulieren, geschweige denn durchzusetzen. Schwächlinge werden immer ausgelacht, überall auf der Welt.

  20. Man kann Macron und Draghi viel unterstellen, aber dumm sind sie nicht. Die deutsche Entwicklung drängt zum Handeln. Zeit ist Geld und die Zeit endet, wenn das Geld alle ist. Deutschlands „politische Eliten“ wähnen sich als Vorreiter, sind aber, für rational Denkende, schon längst ein nicht nachzuahmendes Beispiel.

  21. Anhand der hier beschriebenen grünen Außenpolitik sieht man meiner Meinung nach sehr gut, wie oberflächlich grüne Wähler eigentlich sind. Finanziell gut abgepolstert und von anderen Schichten und Menschen im Land emotional abgekoppelt, will man sich abends bei den Tagesthemen oder beim Lesen von Spiegel und Zeit gut (und moralisch überlegen) fühlen. Ich glaube, mehr Interesse und politisches Verständnis sind da im großen und ganzen nicht vorhanden. Hier kommen für mich ein großer Zynismus und Misanthropie zum Ausdruck, natürlich schön verkleidet im Gewand einer gespielten und irgendwie aggressiv eingefärbten Gutmenschlichkeit. Alles ziemlich hohl, genau wie das grün-linke Gefasel zum Thema Solidarität etc. Solidarität bitte immer nur dann, wenn es um die eigenen Interessen geht.

  22. Wenn die anderen Europäischen Nationen Deutschland etwas einhegen und außenpolitisch isolieren kann das durchaus im Sinne des innereuopäischen Friedens sein. Auf das Geld wird keiner verzichten wollen, weswegen der unmittelbare Zerfall der EU bei Deutschlands Isolation auch nicht droht. Stattdessen könnten die Gelder umverteilt und für nützlichere Projekte, wie EU Außengrenzschutz eingesetzt werden.
    Ich könnte mir auch ein Achse Frankreich-Italien-Ungarn vorstellen, die über EU Recht die Finanzierung diverser Studiengänge, Zeitungen, NGOs in Deutschland neu regelt.

  23. Für Scholz und Konsorten ist es ein Erfolg, wenn der deutsche Steuerzahler die italo-französische Politik bezahlen darf. Andersrum wäre es auch gar nicht möglich: Die linksgrünen Spinnereien der deutschen Bundesregierung würden Franzosen und Italiener niemals finanzieren. Und so bildet Olaf sich ein, er habe alles, was möglich ist, erreicht. Es gibt sicher einen medizinischen Fachbegriff für ein derartiges Denkmuster.

  24. „Und mehr, als dass Deutschland schließlich am Katzentisch der italienisch-französischen Tafel Platz nimmt, ist auch nicht zu berichten. “
    da fühlen sich deutsche PolitikerInnen doch wohl, UvdL zeigte dies anschaulich bei ihrem Erdogan Besuch. Gebt Italien und Frankreich direktne Zugriff auf die deutschen Steuereinnahmen, die Einnahmen und Rücklagen der deutschen Sozialkassen und spart diese Reisen der Politiker ein.

  25. Das offizielle Deutschland setzt, völlig unangemessen, Nation mit Nationalismus gleich und bringt dann gleich die Mitterand-Aussage : nationalism, c’est la guerre. Die Diskreditierung der Nation ist seit 30 Jahren ein links-grünes Projekt, weshalb die Grünen sich in den letzten 20 Jahren sehr lautstark an die Spitze der EU-Bundesstaatsideologen gesetzt haben, und dabei, spätestens seit Martin Schulz, bei der SPD begeisterte Mitstreiter gefunden haben. Die EU-Politiker aus dem konservativen Lager, von Elmar Brok bis Lambsdorff und Manfred Weber, diskreditieren zwar nicht Nation wie die Links-Grünen, sind aber, wie Angela Merkel, voll auf EU-Bundesstaatskurs.

  26. „Das Tandem Rom–Paris besitzt jedenfalls jede Menge Charme.“
    Fragt sich für wen? Wir können dabei nichts Gutes erwarten. Aber gut, das können wir vom flexiblen Herr Scholz auch nicht, da diese Flexibilität auch nur zu unseren Lasten geht.
    Danke für den „Klimastechschritt“.

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