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Deutsche Journalisten und Israel

Unter Feinden: „Israelkritik“ ist nur ein Codewort für „Antisemitismus“

20.05.2021

| Lesedauer: 7 Minuten
Der deutsche Medienbetrieb und sein Publikum sollten sich von ein paar Selbstlügen verabschieden. Die Wahrheit ist: Eine Mehrheit der deutschen Journalisten oszilliert zwischen echter Israelkritik, versteckter Israelfeindlichkeit und offenem Antisemitismus.

Man soll Texte nicht mit sich selbst beginnen, aber ich mache das jetzt dennoch, aus Gründen. Also: Ich bin Anhänger einer radikalen Idee von Meinungsfreiheit.

Es ist meine Überzeugung und entspricht auch meiner Lebenserfahrung, dass die freie Gesellschaft buchstäblich nahezu jede Meinungsäußerung aushalten kann und auch aushalten muss. In Deutschland verbieten wir viel zu viel. Damit schaden wir dem demokratischen Diskurs wesentlich mehr, als wir ihm nutzen. Wir machen uns nur oberflächlich ein gutes Gewissen, lösen dadurch aber kein einziges Problem, im Gegenteil.

Kein einziger Gedanke verschwindet dadurch, dass man irgendein geschriebenes oder gesprochenes Wort verbietet. Nicht einer, weder jetzt noch in Zukunft. All jene (und allen voran der seit Jahren schärfste Feind der Meinungsfreiheit in Deutschland, Heiko Maas, mit seinem „Netzwerkdurchsetzungsgesetz), die sich publikumswirksam den Kampf gegen „Hassrede“ auf die politischen Fahnen geschrieben haben, erreichen dadurch genau: nichts.

Dafür demontieren sie das wichtigste Grundrecht der Demokratie.

Wer ist hier Antisemit?
Es respektiert auch niemand jemand anderen plötzlich, nur weil er ihn öffentlich nicht mehr beleidigen darf. Kein Rede- und Schreibverbot führt zu mehr Liebe unter den Menschen. Abgesehen davon gibt es sowieso kein Menschenrecht darauf, nicht beleidigt oder gar in den eigenen Gefühlen nicht verletzt zu werden. Wer so etwas behauptet und dann auch noch mit den Mitteln des Strafrechts durchsetzen will, hat eine durchweg lächerliche, naive und alberne Vorstellung von den Menschen und von der Welt. Und eine totalitäre.

Gegen Überzeugungen – gerade auch gegen absurde, faktenfreie und gefährliche – helfen keine Gesetze. Wer einen mentalen Zustand erreicht hat, in dem er den Holocaust leugnen will, lässt sich davon durch Paragrafen nicht abhalten. Und wer andere hasst, lässt sich davon ganz sicher nicht durch das NetzDG abbringen.

Das Einzige, was wir durch unseren Hang zum Verbot unliebsamer Äußerungen erreichen, ist, dass wir das Handwerkszeug verlieren, um mit den unliebsamen Gedanken hinter den unliebsamen Äußerungen umzugehen. Das zeigt sich in der ernüchternden Unfähigkeit gerade auch von Politikern und von Journalisten vorzugsweise bei Facebook oder auf Twitter, sich mit anderen als den eigenen Überzeugungen überhaupt noch zu befassen. Statt zu argumentieren, wird blockiert.

Debattenverbote führen zu Debattenunfähigkeit, und die führt zu Debattenverweigerung.

ISRAEL, DIE EWIGE ESKALATION
Wie die ARD historische Fakten verdreht und auf aktuelle verzichtet
Der Schaden, der unserer Gesellschaft dabei entsteht, ist immens. Deshalb vertrete ich eine radikale Idee von Meinungsfreiheit. Meinetwegen kann man noch darüber reden, dass nicht öffentlich zu Straftaten aufgerufen werden darf. Aber ansonsten sollte alles, wirklich alles erlaubt sein.

Natürlich kann man das anders sehen, doch ich sehe es so. Deshalb werde ich mich hier auch nicht darüber aufregen, dass seit Tagen Menschenhorden auf deutschen Straßen antisemitische Parolen skandieren und israelische Fahnen verbrennen.

Persönlich finde ich das widerlich und bin entgeistert über die peinliche Abfolge von langem, dröhnenden Schweigen einerseits und späten gestanzten Routinereflexen andererseits, mit denen deutsche Politiker ihre angebliche „Betroffenheit“ geradezu karikieren und als das entlarven, was sie ist: Heuchelei. Die Reaktionen von Steinmeier, Merkel und Maas kamen einem insgeheimen Wohlwollen gegenüber dem Mob wesentlich näher als einer wirklichen Missbilligung.

Obwohl mich das politisch schwer anekelt, finde ich es richtig, dass die Polizei – solange es nicht zu offener Gewalt kam – bei den Demos nicht eingegriffen hat. Wie gesagt: Ich bin Anhänger einer radikalen Idee von Meinungsfreiheit. (Allerdings hätte ich mich gefreut, wenn sich unsere Ordnungshüter bei völlig friedlichen „Querdenker“-Protesten ähnlich konsequent zurückgehalten hätten, aber das ist ein anderes Thema.)

Was meine Journalistenkollegen machen, steht auf einem anderen Blatt.

PROPAGANDA STATT JOURNALISMUS
Für den WDR ist Israel der Maßstab des Bösen
Um Missverständnisse zu vermeiden: Meine Familie lebt seit vielen Generationen in Deutschland. Ich selbst bin christlich getauft und erzogen, auch wenn ich heute als konfessionslos geführt werde – was vor allem daran liegt, dass ich keinen Massenorganisationen Geld zukommen lassen will, die aus meiner Sicht entweder systematisch Verbrechen an Kindern vertuschen oder aber Menschenschlepperei als Religion verkleiden.

Was den Nahen Osten angeht, bin ich persönlich, also ethnisch, kulturell und religiös gänzlich unbeteiligt.

Trotzdem bin ich in inzwischen knapp 35 Jahren als Journalist in deutschen Redaktionen – und auch in einigen Jahren als Lehrbeauftragter für Journalismus an einer renommierten deutschen Universität – zu der festen Erkenntnis gelangt, dass eine Mehrheit des deutschen Medienbetriebs zwischen echter Israelkritik, versteckter Israelfeindlichkeit und offenem Antisemitismus oszilliert.

Es sollen hier keine einzelnen Namen genannt und auch keine einzelnen Redaktionen angeprangert werden. Ansonsten könnte der Eindruck entstehen, als handele es sich nur um Einzelfälle. Das wäre falsch. Tatsächlich sind es Beispiele für einen weit verbreiteten – mal unterschwelligen, mal recht offenen – Antisemitismus in der deutschen Medienbranche insgesamt (mit Ausnahme des Axel-Springer-Verlags).

Da steht ein Fernsehreporter in Berlin-Neukölln und berichtet von der großen, am Ende gewalttätigen Anti-Israel-Demonstration. Er zitiert die Bundeskanzlerin: In Deutschland sei „kein Platz für Antisemitismus“.

Aber hinter dem Reporter war sehr viel Platz für sehr viel Antisemitismus.

Trotzdem bezeichnen sowohl der Reporter als auch die überwältigende Mehrheit seiner Kollegen die Demonstration als „pro-palästinensisch“. Das hat sich eingebürgert: als die offenbar leichter bekömmliche Version von „anti-israelisch“.

Tatsächlich kann eine Demonstration, auf der massenhaft Parolen wie „Kindermörder Israel“ gerufen werden und auf der ein Hauptredner von einer Organisation, die Israel-Boykotts organisiert, für die Textzeile „zionistische Besatzer“ bejubelt wird, nur mit einer galaktischen Portion Realitätsverweigerung als „Solidaritätskundgebung für Palästinenser“ bezeichnet werden.

In Wahrheit ist das schlicht antisemitisch.

ANTI-ISRAEL-PROPAGANDA
Von Apartheid, Teufeln und Impfdosen in Ramallah
Eine deutsche US-Korrespondentin berichtet im Fernsehen über „viele in den USA“, die Israels „Gewalt“ als „unverhältnismäßige Reaktion“ kritisieren würden.

Nicht genug damit, wie bizarr es ist, wenn eine deutsche Journalistin aus einem klimatisierten TV-Studio in Washington den Menschen in den Luftschutzbunkern von Tel Aviv erklärt, welche Art von Selbstverteidigung gegen den tödlichen Raketenteppich einer Terrororganisation denn wohl „verhältnismäßig“ wäre: Die Kollegin nennt als Beispiel für die angeblich „vielen“ Israel-Kritiker in den USA dann ausgerechnet auch noch die schon öfter antisemitisch auffällige Politikerin Alexandria Ocasio-Cortez vom linksextremen Flügel der Demokratischen Partei.

Ein deutscher Israel-Korrespondent erklärt, das Land habe es versäumt, die „Araber zu integrieren“. Der Mann verschweigt geflissentlich, dass in der Charta der militanten Palästinenser-Organisation „Hamas“ der Dschihad (also der Heilige Krieg) als „einzige Lösung der palästinensischen Frage“ bezeichnet wird. Er verschweigt auch, dass am 10. Mai 2021 der Hamas-Führer Fathi Hammad öffentlich alle in Jerusalem lebenden Palästinenser dazu aufrief, sich preiswerte Ein-Euro-Messer zu kaufen und damit Juden den Kopf abzuschneiden.

Könnte das – nur vielleicht, möglicherweise – nicht sogar für deutsche Medien auch Fragen nach der Integrationsbereitschaft gewisser Araber aufwerfen?

Dieselben Journalisten, die sich in Dauerschleife über „Zigeunersoße“ und „Mohrenstraße“ aufregen und diese Begriffe als „rassistisch“ geißeln, ducken sich entschlossen weg, wenn gewaltbereite Anhänger des türkischen Präsidenten Erdogan sich vor einer Synagoge zusammenrotten und in Sprechchören auf die „Scheiß-Juden“ schimpfen. Da bleiben die Kollegen bei „pro-palästinensisch“ oder allenfalls „israelkritisch“. Die Bewertung „antisemitisch“ fällt ihnen irgendwie nicht ein.

Es sind Abgründe an Doppelmoral.

Dasselbe Bild beim Deutschen Journalisten-Verband: Nach jeder „Querdenker“-Demo, auf der eine Handvoll Bekloppter ein paar Journalisten beschimpft, warnt der DJV vor dem vermeintlich nahen Ende der Pressefreiheit und fordert schärfere Gesetze sowie mehr Polizeischutz für Berichterstatter.

Am 15. Mai 2021 gab es in Deutschland die größten öffentlichen Bekundungen von Antisemitismus seit dem 9. November 1938. Aber in den deutschen Medien weiß offenbar niemand, wer da eigentlich auf die Straße gegangen ist.

Oder besser: Man will es nicht wissen. Man stellt sich dumm.

Frage: Wie viele Anti-Israel-Demonstrationen von deutschen Rechtsradikalen gab es denn in diesen Tagen? Wie viele Fälle sind bekannt, in denen deutsche Neonazis Israel-Flaggen öffentlich verbrannt hätten?

Eben.

Frage: Wie plausibel ist es, dass deutsche Rechte zwar angeblich durchweg islamophob sind – dass dann aber trotzdem viele bei Demonstrationen mitmarschieren, auf denen tausende Türkei- und Palästinenser-Flaggen geschwenkt werden?

Eben.

Frage: Wie wahrscheinlich ist es also bei gesundem Menschenverstand, dass der antisemitische, israelfeindliche Mob auf deutschen Straßen, den jetzt alle so beklagen, kaum aus deutschen Rechtsradikalen, sondern aus hier lebenden Islamisten besteht?

Eben.

Screenprint: via Twitter

Wir wollen ja angeblich immer Fluchtgründe da bekämpfen, wo sie entstehen. Fangen wir doch damit an, bei uns die Gründe dafür zu bekämpfen, dass immer mehr Juden aus Deutschland flüchten.

Dazu müssten wir allerdings unsere grotesk absurde und naive Sicht auf den Islam, wie er sich mehrheitlich heute weltweit präsentiert, deutlich ändern. Das wäre eine sicher unwillkommene, aber vermutlich heilsame Konfrontationstherapie gegen die Realitätsallergie, unter der so viele deutsche Journalisten so offensichtlich leiden.

Und wir müssten uns von ein paar Selbstlügen verabschieden. Zum Beispiel von dem bequemen Irrglauben, dass Antisemitismus vor allem rechts zu suchen ist. Denn das ist er nicht.

Links gibt es inzwischen mehr Antisemiten als rechts.

UNFASSBAR
Die ZEIT über „gerechtfertigten“ Judenhass
Der Unterschied ist: Um die linken Antisemiten zu finden, muss man nicht ansatzweise so weit nach Linksaußen gehen, wie man nach Rechtsaußen gehen muss, um die rechten Antisemiten zu finden. Rechts ist es ein ziemlich weiter Weg bis zu tatsächlich extremen Zirkeln. Links fängt das Elend schon beim SPD-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag an, der Antisemitismus kurzerhand zum Problem der israelischen Politik erklärt.

Oder eben bei der endlosen Heerschaar der linken Journalisten.

Manche setzen sich dabei selbst einer schier unfassbaren kognitiven Dissonanz aus. Eine bekennend homosexuelle Kollegin belehrte mich erst kürzlich darüber, was für ein rassistischer, kolonialistischer, Minderheiten unterdrückender Anti-Staat Israel doch sei.

Ja, wer kennt sie nicht – die farbenfrohen Paraden der LGBTQ-Community am Christopher-Street-Day in Ramallah oder in Gaza-Stadt …

Wissen deutsche Journalisten wirklich nicht, wie viele homosexuelle Palästinenser ins weltoffene und tolerante Tel Aviv geflohen sind, weil sie da – anders als in den Palästinensergebieten – wegen ihrer sexuellen Orientierung weder Stigmatisierung noch Verfolgung fürchten müssen und als ganz normale Bürger leben können?

„Man muss sie kritisieren dürfen – sonst könnten sie machen, was sie wollen.“
(Ein deutscher Journalist über Israel, im Gespräch mit mir am 16. Mai 2021)

„Sie“. Nein, damit waren nicht „die Mitglieder und Anhänger der israelischen Regierung“ gemeint. Glauben Sie mir bitte, das war glasklar: Damit waren „die Juden“ gemeint.

EIN UNFASSBARER SKANDAL
9. November in Deutschland – Juden werden aufgefordert, wieder Opfer zu sein
Das Konzept der Codewörter ist derzeit bei deutschen Linken – also auch bei deutschen Journalisten – sehr in Mode. Nun denn, greifen wir das auf: Der zitierte Dialog mit meinem Kollegen zeigt, dass in deutschen Medien in den allermeisten Fällen das gilt, was für Deutschland insgesamt gilt:

„Israelkritik“ ist nur ein Codewort für „Antisemitismus“.

Man soll Texte nicht mit sich selbst beenden, aber ich mache das jetzt dennoch, aus Gründen. Also noch einmal: Ich bin Anhänger einer radikalen Idee von Meinungsfreiheit. Tatsächlich sollte die aus meiner Sicht auch für Esoteriker und für Verschwörungstheoretiker gelten, für Stalinisten und Maoisten, für Kommunisten und Internationalisten, für Zionisten und Islamisten.

Wer sich allerdings mit seiner antisemitischen Grundierung nun so gar nicht beherrschen kann und die unbedingt auch publizistisch verbreiten will, der sollte dann aber zumindest den Anstand haben, sich wahrheitsgemäß als Propagandist zu bezeichnen oder als Demagoge.

Aber bitte nicht als Journalist.

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45 Kommentare

  1. Nicht sagen/schreiben dürfen, wovon man überzeugt ist, führt zu unterdrückter Seele. Und damit zu unterdrückter Agression. Gefühle soll man doch rauslassen, oder etwa doch nicht? Ach nein, vergessen. Das gilt nur für die Antifa. Oder andere mit richtigem (im doppelten Sinn) Hass.

  2. Es ist außerordentlich bedauerlich für die jüdischen Bürger Deutschlands, daß sie keine wirkliche Lobby haben.
    Gerade diejenigen, von denen man annehmen sollte, daß sie sich besonders für diese Bevölkerungsgruppe einsetzen, Leute wie der „Antisemitismusbeauftragte“ Klein, der ZdJ-Vorsitzende Schuster oder auch der bekannte deutsch-jüdische Journalist Richard C.Schneider halten sich an die offiziell vorgegebene, also: linke, Linie und bekämpfen den rechten Antisemitismus, nicht aber den muslimischen und linken Antisemitismus, der die eigentliche Gefahr darstellt.

  3. Am Ende geht es den deutschen Linken um etwas, was ich auch schon beim Konflikt in der Ukraine oder um Katalonien beobachtet habe: Es geht nicht so sehr um das Land (von dem sie sowieso meist keine Ahnung haben) sondern darum, dass sowohl im Falle der Ukraine (bzw. hier eher Russlands), Kataloniens oder eben Israels ein eklatanter Verstoß gegen ihr Ideal einer postnationalen, hochdiversen, multikulturellen und trotzdem hochgradig auf Ethnizität reduzierten Gesellschaft vorliegt. Natürlich wissen sie alle, dass sich aus der Westbank kein Staat machen lässt. Sie wissen vermutlich auch, dass der Siedlungsraum der (echten) Ukrainer mit dem Staat Ukraine nicht deckungsgleich ist und im Ostteil des Landes praktisch nur ethnische Russen leben. Aber genau darum geht es: Ließe man erneut zu, dass Staatsgrenzen mit Sprachgrenzen deckungsgleich gebracht werden, oder im Falle Israels eine Mehrheitsgesellschaft eben nicht vor Übernahme durch Einwanderung und Islam zurückweicht, so wird das eigene Gesellschaftsmodell vollkommen dekonstruiert und delegitimiert.

    „Gegen Juden“, so wie noch ihre Großväter, haben linke deutsche Journalisten nur in den wenigsten Fällen etwas, die meisten wüssten außer „Kippa“ auch gar nicht, was ein Jude ist oder ihn ausmacht. Doch gerade Israel dekonstruiert auf bedrohliche Weise das westliche Konzept einer multikulturellen Gesellschaft, in der die Weißen nur noch die Rolle haben, ihr „Browning“ hinzunehmen, zu finanzieren und zu fördern. Da auch die USA inzwischen diesem Ideal nachjagen, und das seit Bidens Regierungsübernahme ganz staatsoffiziell, sind sie auch als Garant für Israels Existenz weggefallen, bzw. können sich nicht mehr vorbehaltlos hinter Israel stellen. Unter Trump hätte sich die Hamas diese Angriffe nicht getraut.

    • Im Falle „Palästinas“ sind die Linken allerdings sehr auf Nationalstaat gepolt; wie bestimmte von „FFF“ verbreitete Zeichnungen zeigen, am liebsten in den Grenzen des heute noch existierenden Israel.

  4. Des deutschen Journalisten liebste Juden sind halt Herr und Frau Stolperstein und keine mit Knarren, die sich selbst verteidigen.

  5. Obwohl viele das wahrscheinlich anders sehen, für mich war der Einstieg in den aktuellen „Meinungstotalitarismus das Gesetz gegen die „Holocaustleugnung“. Man kann eine Meinung nicht verbieten und solange es Meinungsfreiheit – mindestens auf dem Papier – noch gibt muß man sie äußern dürfen. Es gibt ein Menschenrecht auf Dummheit, das gerade von unseren Politikern häufig in Anspruch genommen wird. Es ist wahrscheinlich nur noch ein kleiner Schritt zum Verbot der Klimaleugnung“, die Presse und die Linksgrünen arbeiten sicher schon daran.

  6. Dank „polarisierender“ Berichterstattung ist eine freie Meinungsbildung nur schwerlich möglich. Einzelne Maßnahmen herauszunehmen und zu kritisieren ist wirklichkeitsfremd. Israel steckt in einem Überlebenskampf und wird ihn auch weiter führen müssen.
    Allerdings hat Israel aber die Verpflichtung das eigene Problem zu lösen ohne eine Flüchtlingswelle auszulösen. Selbst Libyen hat die Palästinenser wieder zurückgeschickt, trotz ähnlichem Kulturgut und Sprache.die Lösung muß vor Ort gefunden werden, wenn es auch Jahrzehnte brauchen wird.
    Allen Parteien muß aber klar gemacht werden, dass Europa nicht das Ersatzschlachtfeld für den nahen Osten ist!

  7. Nur als Anmerkung: Ich bin nicht gegen Meinungsfreiheit, aber ich bin nicht so optimistisch wie der Autor. Ich denke mit Verboten lassen sich sehr wohl Meinungen dauerhaft verbieten. Sie werden als so böse dargestellt, dass die Masse sich selbst zensieren wird. Selbst in Gedanken. Der Staat – oder wer auch immer – kann bei genügend Macht und dem Willen sie auch durchzusetzen die Meinung der Masse einer Gesellschaft sehr wohl dauerhaft in bestimmte Richtungen lenken. Die Geschichte zeigt es.
    Das Paradox der Demokratie: Sie muss ein Menschbild aufrecht erhalten, was viel zu optimistisch ist, um damit so etwas wie Wahlen zu rechtfertigen. Gleichzeitig muss sie alles tun, dass die Macht in der Hand einer kleinen Gruppen konzentriert wird, weil sie nicht wirklich an dieses Menschenbild glaubt und die Masse der Menschen von jeglicher Macht fernhalten will. „Es soll nur wie Demokratie aussehen.“
    Deshalb auch all die Verlogenheit in den „westlichen Demokratien“. Deshalb das Doppeldenk und Doppelsprech von offizieller Seite.

  8. „Um die linken Antisemiten zu finden, muss man nicht ansatzweise so weit nach Linksaußen gehen, wie man nach Rechtsaußen gehen muss, um die rechten Antisemiten zu finden.“
    Das ist für mich der entscheidende Satz. Ich hatte schon Unterhaltungen mit Leuten, die sich völlig gedankenlos diese Juden- bzw. Israelfeindlichkeit zu eigen machten und die auf die Frage, ob sie denn lieber in einem jüdischen oder in einem moslemischen Land leben wollten, nur betreten, um nicht zu sagen ertappt, dreingeschaut haben.
    Im Übrigen, sehr geehrter Herr Fritsch, ist das der der beste und knackigste Text, den ich bisher zum Thema Heuchelei, bezüglich der Haltung weiter Teile des deutschen Gutmenschen-Biotops zu Israel, gelesen habe.

  9. Nein. Kritik an Israel ist nicht automatisch Antisemitismus. Was soll dieser Unfug. Niemand steht über anderen, auch die Israelis nicht. Immer wieder dieses Schubladendenken, Opfer und Täter, dazwischen nichts. So ist weder die Welt, noch die Menschen. Nur in Deutschland offensichtlich, aber auch das nur in der Fantasie.

    • Haben Sie mal ein Beispiel für eine nicht- antisemitische Kritik an Israel?

      • Im israelischen Fernsehen war vor einigen Tagen 1 ältere Frau aus Ashkelon zu sehen. Es gab ein Interview mit ihr. Die Stadt wurde immer wieder von Hamas-Raketen beschossen. Das von der Frau bewohnte Wohnhaus besteht aus mehreren Mietparteien und wurde in den 70er Jahren erbaut. Laut Angaben der interviewten Frau fehlt es dort an einem Schutzraum, sodass sich die Mietsparteien bei Raketenbeschuss im Hausgang verschanzen mussten.

        Vor allem ältere Menschen haben es da nicht leicht, innerhalb von 30 Sekunden mitten in der Nacht bei Beschuss in den Hausgang zu fliehen. Wie soll das bei gehbehinderten Personen funktionieren ?

        Das soll auch kein Einzelfall sein. Es gäbe einige Mietshäuser ohne jeden Schutzraum. Ich würde die Frau, die daran Kritik übt, nicht als Antisemitin einstufen.

        Auch würde ich eine Person, die einen Waffenstillstand mit der Hamas in dieser Phase für viel zu verfrüht hält und strikt dagegen ist, nicht als Antisemiten bezeichnen.

        Weiterhin gibt es teilweise Armut unter jüdischen Kindern in Israel sowie zu hohe Mieten. Warum soll ich Personen, die solche Dinge kritisieren, gleich als Antisemiten einordnen ?

      • Ist das Israelkritik?

    • Ich gestehe, ich bin auch über diese pauschale Formulierung „„Israelkritik“ ist nur ein Codewort für „Antisemitismus“.“ gestolpert. In dieser absoluten Form ist sie inakzeptabel. Aber ich habe den Text gelesen, und darin wird klar, daß es dem Autoren um den Mißbrauch des Begriffs als Feigenblatt für Antisemitismus, vor allem von Mitte-Links, geht. Insoweit ist die Aussage sehr wohl richtig. Vielleicht hätte die Redaktion bei der Wahl der Überschrift des Artikels etwas feinfühliger vorgehen können, aber vielleicht war es eine bewußte Entscheidung, um mehr Leser anzulocken.

  10. „Wer sich allerdings mit seiner antisemitischen Grundierung nun so gar nicht beherrschen kann und die unbedingt auch publizistisch verbreiten will, der sollte dann aber zumindest den Anstand haben, sich wahrheitsgemäß als Propagandist zu bezeichnen oder als Demagoge.
    Aber bitte nicht als Journalist.“

    Dazu fällt mir ein Spruch von Jordan Peterson ein: „it seems like everybody who likes to lie has become a journalist.“

  11. Ein naheliegender Dreh, den doch ein wenig peinlichen Habitus des faktischen (sich in realen Konsequenzen, z.B. Terrorförderungen niederschlagenden) Antisemitismus zu kaschieren, dürfte sein, jetzt energisch auf die „Islamfeindschaft“ als „rassistische“ Bedrohung des „solidarischen“ „Zusammenlebens“ hinzuarbeiten und „die Palästinenser“ als Teil des größeren Opferkollektivs der „diskriminierten“ „Muslime“ zu präsentieren. Ich bin gespannt, wie das laufen wird mit Hamas&ReFriTol, mit Zeit&taz, mit Heikomaas&Habermas.

  12. Merkel wollte 2015 „unschöne Bilder“ vermeiden.
    Jetzt wird es halt in Zukunft andere unschöne Bilder geben.

  13. Kritik an der Bundesregierung allgemein und ihrer konzernfreundlichen Masseneinwanderungspolitik sowie ihren demokratiefeindlichen Corona-Maßnahmen im Besonderen wird so oft, gerne und systematisch als „rächts“ diffamiert, daß kein Mensch das mehr ernst nehmen kann, der über Kognition verfügt. Kommt Kritik an der Hochfinanz hinzu, wird im pawlowschen Reflex die Antisemitismuskeule geschwungen. Bei Kritik an der völkerrechtswidrigen Siedlungspolitik Israels ist das keinen Deut anders.

    Es stünde allen, die sich eine Meinung anmaßen, gut zu Gesicht, sich über die Bedeutung des Begriffes Differenzierung zu informieren. Denn nichts ist so eindeutig, wie manche es gerne hätten.

    https://www.amazon.de/ethnische-S%C3%A4uberung-Pal%C3%A4stinas-Ilan-Pappe/dp/3942989867

  14. Es gibt eine alternative Realität in deutschen Redaktionen und die muß zu ihrer ideologischen Verblendung passen. Die Erzählungen von Haltungs-Journalisten darf man daher auch nie an der Realität messen. Es sind eben nur Erzählungen von einer Welt die so nur in ihrer Blase existiert und keinesfalls eine Beschreibung der Wirklichkeit. Vermutlich halten sie das tatsächlich für Journalismus und haben sich damit das Etikett „Lüdenpresse“ redlich verdient.

    • Ich finde ja den Ausdruck „Verdummungsmedien“ nicht schlecht. Der ist historisch nicht vorbelastet und drückt den Effekt dieser Berichterstattung auch ganz gut aus.

  15. Das Fatale ist, dass das Gegengewicht komplett ausgeblendet wird und gar nicht mehr zu Wort kommen darf. In Politik, ÖR, MSM und nachrangig dann auch auf der Straße mit Nachbarn, Bekannten und Verwandten.
    Seit dem Einzug der Millionen ab der 2. Jahreshälfte 2015.

  16. „All jene (und allen voran der seit Jahren schärfste Feind der Meinungsfreiheit in Deutschland, Heiko Maas, mit seinem „Netzwerkdurchsetzungsgesetz), die sich publikumswirksam den Kampf gegen „Hassrede“ auf die politischen Fahnen geschrieben haben, erreichen dadurch genau: nichts.“
    Sie erreichen dadurch schon etwas, nämlich die systematische Einschüchterung und Knebelung all derer, die eine als die vorgegebene, also: linke, Meinung äußern. „Hassrede“ gibt es nach deren Willen ja auch nur im „rechten“ Lager, so wie es „Ironie“ nur im linken Lager geben darf; beide Begriffe wurde dadurch praktisch zu Synonyma umgelogen, bei „lagerspezifischem“ Gebrauch.
    Ja nie Roß und Reiter nennen, In der ZEIT war gestern davon die Rede, es seien 5 „Menschen“ verhaftet worden, die eine Israelflagge verbrannt hatten. „Menschen“? Hat auch kaum jemand vermutet, es könne sich um Hunde oder Goldhamster gehandelt haben.
    Im gleichen Blatt ließ sich ausgerechnet ein jüdischer Journalist, Richard C. Schneider, dazu herab, die antisemitischen Ausschreitungen auf Deutschlands Straßen mit der angebliche antisemitischen Haltung Hans-Georg-Maaßens gleichzusetzen; gleichzeitig wurde der massive islamische Antisemitismus relativiert mit dem Verweis auf den immer noch bestehenden latenten Antisemitismus der Deutschen (und er meinte damit nicht den manifesten der deutschen Linken).

    • Auf ZEIT Online habe ich mir vor einigen Jahren einen Permaban eingefangen, nachdem ich (als ein Artikel mal wieder die erlogene Zahl von 90% Rechten bei antisemitischen Straftaten hinausposaunte) darauf hinwies, dass es eigentlich kein Geheimwissen wäre, wie diese Zahlen zuständekämen und dass sie mit der Realität wenig zu tun hätten, und dass ich mir nicht vorstellen könnte, dass das den Artikelschreibern der ZEIT nicht bewusst wäre – die einzige Erklärung also sei, dass man die Leser wissentlich und willentlich in die Irre führen wolle.
      Okay, dadurch, dass ich sie durch die Blume der Lüge zu bezichtigte, habe ich es vielleicht provoziert; aber irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass man sich doch ertappt vorkam.

      • Ist bei ZON gang und gäbe; unangenehme Meinungen werden gelöscht oder gar nicht erst veröffentlicht; und wenn der Zensor, pardon: die Moderation ganz empfindlich ist, war es das mit dem account.
        Man merkt es dem Forum auch an, daß das aktive Kommentariat fast nur noch aus fanatischen Grünstalinisten und Antifanten besteht. Allerdings spricht die „Sternchenvergabe“, die auch mit gesperrtem account noch möglich ist, häufig eine deutliche Sprache.

  17. „Realitätsallergie vieler deutscher Journalisten“ – ich würde es eher „Wahrheitsallergie“ nennen. Und das gilt für zahlreiche Themen. Das Messen mit zweierlei Maß, die Verteufelung von allem, was als Rechts gilt, sowie das Verschweigen sämtlicher Tatbestände, die nicht vom ideologischen Vorurteil gedeckt sind, schaffen ein ganzes Netz von Selbstlügen. Mit echtem demokratischen Diskurs ist es schon lange vorbei.

  18. Der Hass der Muslime auf die Juden ist schon im Koran begründet, Palästina hat damit nichts zu tun sondern ist nur beliebiger Anlass für das Ausleben von Judenhass. Es ist halt schwer auszuhalten, wenn diejenigen, die man als minderwertig verachtet besser dastehen als man selber.

  19. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, betonte in seiner Rede im Bundestag, dass 90% der antisemitischen Taten, Reden von deutschen Rechten ausginge und stellte klar gegen die Aussage von der stellvertretenden AfD-Vorsitzende Beatrix von Storch Antisemitismus sei vorrangig ein Problem von in Deutschland lebenden Einwanderern aus dem arabischen Raum.  Was würde wohl der Mann machen, was die Linken, die Journalisten gäbe es keine Rechten, keine „Nazi-Spinner“ mehr im Lande? Die wenigen Rechten sind doch ein Glücksfall, sie sorgen dafür, dass der Schuldkomplex der Deutschen immer erhalten bleibt.
    rbb Reporter Dietmar Teige über eine pro palästinensische Demo „Es ist friedlich geblieben. Also eine ganz tolle Atmosphäre bislang.“ https://www.ardmediathek.de/video/abendschau/pro-palaestina-demonstration-auf-dem-alex/rbb-fernsehen/Y3JpZDovL3JiYi1vbmxpbmUuZGUvYWJlbmRzY2hhdS8yMDIxLTA1LTE5VDE5OjMwOjAwXzQ5NjYxZjdmLTMxOWYtNDUyMC1hNDNmLWQ5MjI5ZjIzNTQ3NC9wcm8tcGFsYWVzdGluYS1kZW1vLWluLWJlcmxpbg/

    • Es wird IMMER „Rechte“ in der BRD geben. Im Zweifelsfall werden Sie eben von Linken erfunden. Oder glaubt tatsächlich jemand, dass die ganzen Hakenkreuze von echten Rechten geschmiert werden?

    • Gäbe es gar keine Rechten, keine „Nazi-Spinner“ mehr, dann würden sie genau das tun, was sie heute auch schon tun: Sie würden sie einfach erfinden.

    • „Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, betonte in seiner Rede im Bundestag, dass 90% der antisemitischen Taten, Reden von deutschen Rechten ausginge“
      Schon wieder dieses Märchen – mal abgesehen davon, dass antisemitische Straftaten ohne bekannten Urheber kurzerhand als PMK-R abgeheftet werden, sagen die direkt Betroffenen selber was ganz anderes:
      https://www.juedische-allgemeine.de/politik/kritik-an-polizeistatistik/
      Da ich mir nicht vorstellen kann, dass das dem Antisemitismusbeauftragten der Regierung nicht bekannt ist, bleibt nur die Erklärung, dass er in vollem Bewusstsein lügt.
      Erinnert mich irgendwie an den Spruch von Ulrike Meinhof – „wir können sie nicht dazu zwingen, die Wahrheit zu sagen, aber wir können sie dazu zwingen, immer unverschämter zu lügen.“

  20. Eine durchaus nicht unintelligente Verwandte, die allerdings den Spiegel liest und alles furchtbar findet, was das unterdrückerische Israel den armen Palästinensern immer antut, fragte mich nach einer erhitzten Diskussion kürzlich, „wie man denn Israel noch kritisieren dürfe, ohne gleich in Antisemitismusverdacht zu geraten“.

    Das konnte ich ihr leider nicht klar beantworten. Aber ich fragte, warum ausgerechnet wir Deutschen ständig die einzige Demokratie im Nahen Osten „kritisieren“ müssen. An deren Gründung wir ja nicht so ganz unschuldig waren. Wir könnten doch zur Abwechslung umgebende Länder ebenso lautstark ins Visier nehmen, wie wäre es mit dem Iran, so mit Schwulen aufhängen, Frauenunterdrückung und so gäbe es da doch eigentlich viel Menschenfeindlicheres anzuprangern?

    „Jaja“, meinte sie. „Hast du mitgekriegt, wie diese ultraorthodoxen Juden da Corona verbreitet haben? Das ist doch das Letzte, dass sie die nicht in den Griff kriegen (O-Ton)…“

    • Das ist die sprichwörtlche Empathie linker Gutmenschen. Juden bringen sie innerlich zur Raserei, Homosexuelle und Regimekritiker, die an iranischen Baukränen hängen, bieten kein Empörungspotenzial.
      Israel entfacht das Feuer leidenschaftlichen Hasses, während der Iran höchstens eine pflichtschuldige Protestnote wert ist. Der Herr Bundespräsident gratuliert den Mullahs sogar. Bigotterie at it’s best.

  21. Ich halte Antisemitismus in Deutschland für ein sehr eigenes Problem. Und den pseudopolitisierten, eigentlich aber antisemitisch motivierten genozidalen Hass vieler Muslime gegen Juden und den Staat Israel sehe ich durchaus als Problem an, zu dem Deutschland eine ehrliche und eindeutige Haltung einnehmen sollte.

    • Wird schwer werden, da die Haltung der Linken, also eines Großteils der politmedialen Klasse Deutschlands, bis hinein in die Regierung, ja ganz ähnlich ist.
      Die brüllen zwar nicht „Scheiß Juden“, dafür finanzieren sie indirekt die Raketen und Terroranschläge mit, verurteilen Israel in der UN und waren – mindestens – eine „Äqudistanz“ zu Israel und seinen Todfeinden.

      • Greta Thunberg und Friday for Future haben sich Anti Israel geäußert. Schon die RAF hat das PLO Attentat in München 1972 bejubelt und war an anderen mitbeteiligt.
        Antisemitismus ist Bestandteil linker Weltbilder.

  22. Die deutsche Linke – und damit auch die vorwiegend links sozialisierten Journalisten – haben ein ernsthaftes Problem mit dem Antisemitismus. Terroranschläge wie der Brandanschlag auf das israelitische Altenheim 1970 in München durch Mitglieder aus dem Umfeld der Tupamaros oder die Selektionierung jüdischer Geiseln bei einer Flugzeugentführung durch RAF-Mitglieder sind nur die Spitze des Eisberges.
    Was den Antisemitismus der Linken nährt, wäre weitere Untersuchungen wert. Aber der linke Antisemitismus ist einer von sehr vielen rosaroten Elephanten im Kinderzimmer des bundesdeutschen linksspießerhaften Bullerbüs.

  23. Eine Mehrheit der deutschen Journalisten oszilliert zwischen echter Israelkritik, versteckter Israelfeindlichkeit und offenem Antisemitismus.
    Hier spiegelt sich ein grundsätzliches Problem des öffentlichen, manchmal platten Diskurses: Kritik/begründete Meinungen werden nicht genau von pauschaler Feindseligkeit/„Phobien“ unterschieden. Die Forschung ist daran nicht ganz unschuldig. Statements wie „Bei der Politik, die Israel macht, kann ich gut verstehen, dass man etwas gegen Juden hat“, deren Bejahung als israelbezogener Antisemitimus gilt, sind wissenschaftlich definitiv nicht sauber, weil sie konkretes Unbehagen über politische Maßnahmen einer Regierung gleichsetzen mit grundsätzlichen Vorbehalten gegenüber „den Juden“ weltweit.

  24. „Ich bin Anhänger einer radikalen Idee von Meinungsfreiheit.Es ist meine Überzeugung und entspricht auch meiner Lebenserfahrung, dass die freie Gesellschaft buchstäblich nahezu jede Meinungsäußerung aushalten kann und auch aushalten muss.“ Genauso sehe ich das auch. Und genauso kenne ich das auch von den 60er bis 90er Jahren – ab dann ging’s bergab.

    • 100 % Zustimmung zu Ihrem Kommentar Herr Schneider und für Ihren Artikel Herr Fritsch.

  25. Ich glaube in der Tat, dass die meisten Journalisten sehr wenig Wissen von islamischen Regionen und Alltag besitzen. Auslandskorrespondeten werden aufgrund der Kosten immer weniger und Recherche vor Ort leisten sich nur noch große Medienkonzerne. Magazine wie Zeit und Spiegel müssen sich auf immer weniger Quellen verlassen. Wenn man dann noch Quellen/Dokus aus der echten Welt ignorieren muss, weil sie nicht zur Ideologie passen, bleiben nur noch die linken Echokammern dpa, reuters oder twitter übrig, wo sich ein herkömmlicher Schreiber ein Bild der Ereignisse zusammenbauen kann. Der bekommt aufgrund von Framing, Weglassen usw. nicht mal 20% des Ereignisses oder gar der Zusammenhänge über das er schreiben soll, mit.
    Häufig hört man auch, dass man Israel nicht kritisieren dürfe. Schaut man sich im Westen die MSM an, bekommt Israel regelmäßig Kritik. Und das seit Jahrzehnten. Juden werden regelmäßig parodiert, karikiert in Film, Kunst, Medien usw.. Das Selbe gilt für das Christentum. Nur bei einer Religion und den zugehörigen Ethnien fließt bei herber Kritik regelmäßig Blut.

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