Das System hatte die tanzbarste Musik des letzten Jahres gespielt; die Musikauswahl hielt die Erregung auf dem geplanten Niveau, mit steigender Intensität. Zwischendurch streute das System einige Lieder ein, die von den Algorithmen als die Sommerhits für 2030 vorhergesagt wurden.
Es war eine gute Party gewesen, bis er sich an der Bar gestritten hatte. Er wusste nicht einmal mehr worüber. Es ging um Politik. Er hatte etwas gesagt, woraufhin der Barmann schwieg und sein Gegenüber nervös von ihm wich.
Seine Kollegen tanzten noch. Das Implantat hatte ihm geraten, den Club zu verlassen. Er hatte vermutet, es sei um seine Gesundheit besorgt gewesen.
Er stand draußen, allein, und das Implantat fragte: »Möchten Sie nach Hause gefahren werden?«
Er nickte.
Ein leeres Auto hielt vor ihm.
Es war sauber.
Die Tür surrte auf. Er stieg ein. Die Tür surrte zu.
»Nach Hause!«, sagte er.
Das Auto legte ihm den Gurt an und sagte: »Wir fahren los.«
Er wägte ab, ob es ihm nachher besser oder schlechter gehen würde, wenn er auf der Fahrt etwas schliefe.
Das Auto bog ab, dann bald nochmal.
Er seufzte. Das Auto war falsch abgebogen. Es passierte selten, aber es passierte.
»Falscher Weg«, rief er, »gibt es eine Störung? Nach Hause!«
Das Auto sagte nichts.
»Falscher Weg!«, rief er, und er nannte seine Adresse, zur Sicherheit.
Das Auto sagte nichts, beschleunigte dafür.
Er lehnte sich vor, zögerte etwas, und drückte dann doch auf den Nothalt-Knopf.
Das Auto reagierte nicht.
Er drückte wieder.
Das Implantat sagte: »Bleiben Sie ruhig. Es ist laut Gesetz notwendig, dass Sie ruhig bleiben.«
Er hatte eine Ahnung.
›Ach Mist‹, dachte er, ›ich hätte den Mund halten sollen.‹ – Es war anderen schon passiert, er hatte davon gehört, aber noch nicht ihm.
Das Auto bog ab und fuhr in eine Einfahrt wie zu einer Tiefgarage, ein Tor wurde geöffnet, sie fuhren hinein und das Tor schloss sich hinter ihnen.
»Es ist laut Gesetz notwendig, dass Sie ruhig bleiben.«
Er fasste sich hinters Ohr, um das Implantat auszuschalten, doch da blieben sie schon stehen, und das Auto öffnete die Tür.
Zwei Herren in der Uniform der Haltungsbeamten erwarteten ihn. Man machte ihm ein Zeichen, dass er aussteigen solle.
Er fragte: »Waren es die Dinge, die ich im Club sagte?«
Einer der Haltungsbeamten zog nur die Augenbrauen hoch und schob ihn am Oberarm durch die Tür ins Gebäude.
»Ich habe es nicht so gemeint!«, beteuerte er, doch er wusste genau, dass nach dem neuen Nicht-nicht-so-gemeint-Gesetz jede politisch bewertbare Aussage als mit übler Intention zu bewerten sei, europaweit.
»Wir hoffen«, säuselte das Auto, »dass Ihre Fahrt angenehm war!«
Wenn Sie das bejahen
Während viele Bürger von schulstreikenden Kindern und anderem Vorübergehenden abgelenkt waren, hat die EU das eine oder andere interessante Gesetzesprojekt in trockene Brüsseler Tücher gebracht. Vom »Artikel 13« haben »wir im Netz« gehört. Es gab sogar Demonstrationen gegen die Uploadfilter, doch Demonstrationen kommen und gehen, buchstäblich. – Noch während den Bossen der Medienkonzerne die Ohren vom lauten Knallen der Champagnerkorken pfiffen, wurde bereits Druck ausgeübt, den Uploadfilter rasch auf »terrorististische« Inhalte auszuweiten (netzpolitik.org, 29.3.2019). – Eines der Probleme ist die Vagheit des Wortes »terroristisch«; wie definiert man »terroristisch«, so dass eine Maschine es im Vorfeld erkennen kann? (Test-Frage: Wären religiöse Schriften, die explizit sagen, dass sie nicht Frieden bringen wollen, sondern »das Schwert«, etwas, das ein automatischer Filter »terroristisch« nennen sollte? Wenn Sie das bejahen, haben Sie eben die Bibel verboten: »Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert.«, Mt 10:34) – Ich weiß, ich weiß, alles nur metaphorisch gemeint, aber erklären Sie das mal einem Uploadfilter – oder einem EU-Bürokraten!) – (Cory Doctorow hat für eff.org, 9.10.2018 erklärt, wie die als »Artikel 13« bekannten Regelungen eine weltweite Zensur bedeuten könnten.)
Nicht nur was ins Netz darf, will man von Brüssel aus regeln, auch wer ans Auto-Steuer darf und wie schnell er fahren darf!
Während in Talkshows im Zeichen der kindlichen Öko-Prinzessinnen »diskutiert« wird, wie Deutschland aus allen Energieformen außer den unrealistischen aussteigt, einigten sich EU-Unterhändler in Brüssel darauf, dass ab 2022 alle Autos mit Tempobremsen und Alkohol-Wegfahrsperren ausgestattet sein sollen (laut welt.de, 31.3.2019). Dirk Maxeiner hatte es schon vor Jahren vorgesehen: Das Auto wird zum Einzelabteil einer Straßenbahn (achgut.com, 31.3.2019: »Der Sonntagsfahrer: Dein Auto als Staats-Trojaner«). Im Geist der Totalüberwachung soll eine »Blackbox« die Fahrtdaten mitschreiben und elektronische Systeme sollen überwachen, ob der Fahrer nicht etwa »abgelenkt« wird oder müde ist – nein, das ist keine Verschwörungstheorie (und kein Aprilscherz von EU-Kritikern, wie ich eine Zeit lang dachte), das ist denen ernst und Sie können es auf deren Website nachlesen: europa.eu, 26.3.2019.
Man hat das Gefühl, in Brüssel und Berlin steigern sich einige derzeit in einen Überwachungsrausch, sei es mit NetzDG, mit Artikel 13 und Uploadfiltern, oder eben mit Autoüberwachung. Anfang Februar dieses Jahres meldete die EU stolz (und selbstverständlich weitgehend unkritisiert von Staatsfunk und Haltungsjournalisten) einen »Erfolg« im Kampf gegen »Hate Speech«. Während man in den Sozialen Medien täglich mitbekommt, wie Kritiker und Abweichler abgeschaltet werden, feiert sich die EU, dass aktuell bei den großen Anbietern 89% der gemeldeten Inhalte innerhalb von 24h entfernt wurden, was doppelt so viel sei wie noch 2016 (dw.com, 24.2.2019). – Man muss es sich vergegenwärtigen: Unter dem Schlagwort »Hate speech crackdown« ist die EU stolz auf sich, dass sie besonders effektiv und ohne Gerichtsverfahren die Äußerungen ihrer Bürger in den Sozialen Medien löschen kann. – Und nein, es handelte sich nicht um allesamt »böse Leute«! Die Sperrungen, die nach Intervention von Anwälten wie Joachim Steinhöfel hin wieder aufgehoben wurden, sind ein Hinweis darauf, was für eine miserable Idee es ist, angelernte Hilfskräfte und Algorithmen über die Ausübung von Grundrechten entscheiden zu lassen.
EU verstehen
Man könnte die EU für ein ineffektives System halten, doch das wäre kurzsichtig.
Ein Elefant klettert bekanntlich schlecht auf Bäume, ein Affe tut sich beim Tragen schwerer Lasten schwer, und beide können nicht halb so gut schwimmen wie ein einfacher Fisch.
Die EU benimmt sich nicht viel anders als jedes andere System, das überleben und seinen Einfluss auf andere Teil- und Nachbarsysteme mehren will (wobei »will« ein unzulässiges Zuschreiben von Absicht ist, als redete man von einem Individuum).
Um das Handeln der EU zu verstehen, könnten wir als Hilfsthese anlegen: »Was die EU tut, tut sie, um ihre Macht und damit ihre Überlebenschancen zu mehren – sie stellt sich dabei aber nicht immer klügstmöglich an.«
Daraus ließe sich als weitere These ableiten: Wer als Bürokrat in Brüssel unterkommen will, der muss sich selbst aufgeben und sich ganz der Macht Brüssels hingeben. (Das würde manchen merkwürdigen Hurra-Wahlkampf zur EU-Wahl erklären.)
Weder Meinungsfreiheit noch Autofreiheit noch allzu große unternehmerische Freiheit sind im Interesse Brüsseler Macht, zumindest nicht kurzfristig.
Brüssel macht ja gar kein Geheimnis daraus, dass es die EU im Wettbewerb etwa mit China sieht – China aber sieht allzu große Freiheit seiner Bürger als direkte Gefahr für seine Macht an und reglementiert sie entsprechend. (Ähnlich wie Angela Merkel im Kanzleramt und wie es von der EU gefördert wurde, experimentiert auch China mit »Nudging«, also psychologischem Quasi-Zwang, der nicht als solcher wahrgenommen wird; Merkel: welt.de, 12.3.2015, EU: nudge-it.eu, eesc.europa.eu, 15.12.2016: »use of nudges in public policy-making« etc., China: en.wikipedia.org/wiki/Social_Credit_System. Das Ziel der Macht ist mehr Macht, und wenn es dabei »sympathisch« und ohne Zwang auftreten kann – und damit effektiver – um so besser!)
Wer die EU stärken will, der muss rein logisch die Macht Brüssels stärken – und damit die Freiheit des Bürgers beschneiden.
Wer mehr Macht für Brüssel fordert und die Freiheit des Bürgers hochzuhalten verspricht, der lügt entweder, oder er denkt nicht so gut, oder er hat ein geheime Logik in der Hinterhand, die er uns bitte dringend erklären soll. Freiheit bedeutet eben auch, das System selbst in Frage zu stellen – wie aber kann Macht bestehen, wenn Teile des Systems eben dieses in Frage stellen?
Wir erleben heutzutage manchen, der sich »Liberaler« nennt, doch de facto mehr Europa fordert – aber gut, wir erleben auch christliche Kirchenfunktionäre, die sich für den Islam starkmachen.
Die EU-Projekt begann einst als Zollunion, als Zweckverband; wenn man dubiose Aktionen wie etwa die quasireligiöse »No-Hate-Speech«-Propaganda des Europarates hinzunimmt, dann nimmt das politische Europa-Projekt immer mehr die Züge einer postreligiösen Sekte an, und Sekten neigen bekanntlich nicht dazu, den Beteiligten allzu viele Freiheiten zu gewähren.
Wie ist denn das Verhältnis der EU zur Freiheit der Bürger? So viel wie möglich oder so viel wie nötig? Aus freiheitlicher Sicht problematische EU-Beschlüsse, verbunden mit dem weisheitsfernen Auftreten ihrer lautesten Apologeten, lassen mich am »so viel Freiheit wie möglich« zweifeln.
Wer eine starke EU will, muss schwache Bürger in schwachen Mitgliedsstaaten wollen. Wer dagegen ein starkes Europa will, der sollte eine zweckgebundene EU fordern, die sich auf Zollregeln und von mir aus ein paar technische Standards beschränkt – doch wer statt EU-Zentralismus lieber ein wirklich starkes Europa möchte, den wird man heute einen »Europa-Feind« nennen – und bald wird ein Auto ihn vollautomatisch bei den Haltungsbeamten vorbeifahren.
Frag nicht, warum
Wer fragt, warum die EU die Freiheit der Bürger beschränken will, ist bereits hereingefallen, denn die Frage impliziert, dass es in den fernen Fluren Brüsseler Bürokratie irgendwelche Werte geben könnte, die über der Freiheit des Einzelnen stehen. Wenn wir als freie Bürger zum Schluss kommen, dass Brüssel kein Recht hat, uns unsere Freiheit zu nehmen, erübrigt sich die Frage, warum sie es wollen sollten.
Darf von Brüssel aus ins Gaspedal von Autos eingegriffen werden? Gegenfrage: Wann wurde jemals darüber abgestimmt, sei es in Lissabon oder in Berlin, in Rom oder in Warschau, ob die EU so tief in den Alltag jedes Bürgers eingreifen darf? Heute entscheidet man von Brüssel aus, dass du zu müde zum Autofahren bist, morgen beschließen die Roboter, dass du »voller Hass« bist und deshalb aus Sicherheitsgründen nicht Auto fahren darfst.
Wenigstens gute Musik
Der Brüsseler Machtapparat wird mehr Macht wollen – viele Apparatschiks, die sich für Brüssel bewerben, lassen nicht den Hauch eines Zweifels daran, dass sie Brüssel mehr Macht geben wollen.
Mancher Politiker scheint sich mehr beim Brüsseler Moloch als beim Bürger anzubiedern, in einem merkwürdig spirituellen Aberglauben, dass wenn Brüssel ihn liebe, die Kräfte-von-oben ihm schon noch die Wahl bescheren würden.
Leute, die man zu deren eigenem Schutz nicht ans Steuer lassen sollte, werden uns ab 200 km/h ins Autosteuer greifen, automatisch. Ich weiß nicht, wann wir darüber abgestimmt haben, doch wer ein guter Demokrat sein will, der fragt so was heute nicht.
Wenn sie uns schon in Steuer greifen, wenn sie uns schon die Bananenkrümmung und die richtige Meinung vorgeben, dann sollen sie uns wenigstens auch die Algorithmen liefern, mit den kommenden Sommerhits. Wenn das EU-gesteuerte Auto mich zu den Haltungsbeamten fährt, möchte ich dabei wenigstens gute Musik hören.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com.
Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.
Das habich schon sehr früh gesagt:
Der ganze Euro-Wahn dient einzig dem Zweck, die einzelnen Staaten zu entrechten und einem Kommando zu unterwerfen. Genau das erleben wir ja heute: 80% unserer Gesetze werden in Brüssel geschrieben, wir MÜSSEN sie übernehmen – das ist noch härter als die Breschnew-Doktrin! Zudem müssen die Lobbyisten nun nur noch einen Kommissar bestechen, statt 28 Regierungen … DAS ist der einzige Zweck der EUdSSR!
Herr Dushan Wegner,
dieser Artikel ist brillant. Sie schmieden das Unheil drohende Dunkle dieser Gesetze in die Fassung Ihrer Sätze. Sie beschreiben den Verlust über die Freiheit unseres Denkens, unserer gesellschaftlichen Wohlstandes, unserer körperlichen Unversehrtheit und das zunehmende Gefühl der Ohnmacht, aus dieser Situation nicht mehr entrinnen zu können.
Ich bin eindeutig im falschen Film.
„einigten sich EU-Unterhändler in Brüssel darauf, dass ab 2022 alle Autos mit Tempobremsen und Alkohol-Wegfahrsperren ausgestattet sein sollen“
nein, nicht alle Autos, sondern nur alle neuen Autos. Wer also sein aktuelles Auto gut pflegt, sich vor 2022 ein neues kauft und das dann gut pflegt, der wird noch eine Weile ohne fahren können.
Ich fahre z.B. eine fast 10 Jahre alten Dacia. Der hat praktisch keine Elektronik. Spiegel und Fenster müssen noch mit der Hand bedient werden. Selbst das Türschloß muss noch mit der Hand und dem Schlüssel auf- oder zugeschlossen werden. Der Motor ist zwar von Renault, aber auch ein älteres Model, und er wird von der Werkstatt mit Herz und Hand liebevoll gepflegt.
Das Auto werde ich fahren bis es auseinander fällt 🙂
Dieser Klapperatismus wäre ja noch zu billigen … aber wenn das erst mal anfängt … was wird dann kommen … Wegfahrsperre erst gelöst, wenn man seine Ergebenheit der FdGO gebetet hat?? Wehret den Anfängen!
„Frag nicht warum“ … denn die Gründe (Ziele) für ein Handeln eines anderen Menschen sind von einem Beobachter nicht zu ermitteln. Ziele können sich ändern, sie sind von außen auch nicht überprüfbar. Deswegen kommt es nicht darauf an, warum jemand handelt. Es kommt darauf an, dass das Handeln legitim ist. Für legitimes Handeln braucht es die vorherige Zustimmung.
Da der EU niemals jemand seine Zustimmung gegeben hat (es gab kein Referendum), können ihre Beschlüsse auch niemals legitim sein! Es sind die Beschlüsse einer herrschenden Klasse.
Wir Bürger Europas sollten mehr über Europa, so wie wir uns das wünschen, sprechen. Wir reagieren immer nur auf das, was Brüssel mal wieder beschlossen hat. Gefragt wurden und werden wir nicht. Aber hindert uns das daran, über die Zukunft unseres Europas zu sprechen, zu diskutieren, zu streiten? Ist eine kritische Diskussion über diese unsere Zukunft bereits verboten? Noch können wir diskutieren, noch können wir streiten, tun wir es endlich!
Absolut korrekt. Die Diskussion sollte ausserhalb der Parteien endlich beginnen. Ein Format wie TE wäre ein möglicher Rahmen.
Au ja!
Wir diskutieren nun darüber, wie wir die EU gerne hätten.
Derweil erläßt die EU die Gesetze, damit wir so sind, wie die EU uns will.
Herr laß Gras wachsen –
die Hornochsen werden immer mehr!
Ihr Vorschlag?
Danke für diesen Kommentar. Wer aufhört zu diskutieren, oder für seine Meinung zu streiten, ergibt sich. Alternativlos, wie Merkel zu sagen pflegte.
Europa ist nicht die Europäische Union in einer blauen Mao-Uniform mit Sternen.
„Der Zweck der EU ist … “ sind die vielen vielen staatlich subventionierten Posten und Pöstchen mit viel Geld, Macht, Einfluss usw.
Genau so ist es. Dieses bürokratische Monster erinnert doch stark an das Parkinsonsche Gesetz, wonach sich jede Behörde – unabhängig von Ziel, Zweck und Arbeitsanfall – ganz von allein ausdehnt. Jeder Beamte oder Angestellte trachtet danach, die Zahl seiner Untergebenen sowie seinen Einflussbereich zu vergrößern, und wo keine echten Aufgaben sind, werden sie eben geschaffen.
Dushan Wegner hat recht: Die EU ist alles andere als ein Freiheitsprojekt, sie ist ein gefährlicher Machtapparat. Und wenn wir nicht aufpassen, agieren wir nur noch wie gläserne Marionetten …
„Man soll uns zu Hause lassen.“
Lieber Herr Wegner,
der Bürger als Wahl- und Geldautomat, der Traum eines jeden Politikers? Die Betonung läge natürlich auf Automat, eben automatisch.
Die Finanzämter sollen in Zukunft dem Geldautomaten ja die bereits vorausgefüllte ESt-Erklürung zusenden, zur bestätigenden Unterschrift quasi.
Da fragt sich jetzt nur, wann der vorausgefüllte Wahlzettel eingeführt wird. Dann wäre das Brot schon mal gesichert und für die Spiele sorgen Sie dann wie bisher, nur eben unbelästigter.
Von der Einführung zur Pflicht des Selbstfahrens wird es nur ein kleiner Schritt sein. Mit der Abschaffung des Bargeldes kann man Menschen mit einem Klick abschalten: wem dann das Konto gestrichen wird, der existiert nicht mehr.
Genau so wirkt das Selbstfahren – wenn das System jemanden ausschalten will, blockiert es einfach seine Teilnahme am Selbstfahrsystem … Wer sich derart vollständig in die Hände des Systems gebt, muß sich über die Folgen nicht wundern. Alles, alles Orwell’sche Methoden, die vollständige Macht über die Menschen zu erlangen … so vollständig, wie sie Orwell wohl nicht ersinne konnte!
Die EU hat u. a. die gleichen Ziele wie die NaTO:
„Lord Hastings Lionel Ismay … NATO…, was created to “keep the Soviet Union out, the Americans in, and the Germans down.”“
Und um die Germans auch politisch down zu halten, dient besonders die Kanzlerakte!
Wir schulden unseren geliebten und verehrten Befreiern, die so rührend und selbstlos-aufopferungsvoll UNSERE Freiheit verteidigten, so unendlich viel …
„Wenn wir als freie Bürger zum Schluss kommen, dass Brüssel kein Recht hat, uns unsere Freiheit zu nehmen, erübrigt sich die Frage, warum sie es wollen sollten.“
Richtig! Allerdings wird die Feststellung der Bürger, dass Brüssel nicht das Recht hat, unsere Freiheit zu beschränken, nichts an den freiheitseinschränkenden Regelungen der Eurokraten ändern.
MMn müsste schon die Frage, ob Berlin oder die jeweilige Landesregierung, bzw. Kommunalregierung das Recht hat, die Freiheit der Bürger einzuschränken, verneint werden. Aber im gesetzes- und regelungswütigen und -bedürftigen Deutschland hat sich der Bürger über die Jahrzehnte daran gewöhnt, dass per Gesetz seine Freiheiten zunehmend eingegrenzt wurden. Auch wenn durch kleinteilige Gesetze die individuelle Lebensgestaltung immer mehr eingeschränkt wurde, so hat es der Deutsche mitgetragen, sei es aus Bequemlichkeit, weil es doch einem höheren/ moralischem Ganzen dient, weil es doch dem eigenen Portemonaie dient, oder weil er eben ein, angeblich machtloser, Untertan ist usw.
Kurz gesagt, haben die deutschen Politiker über die Jahrzehnte gelernt, dass man mit den Deutschen fast alles machen kann, sich kaum nennenswerter Widerstand formiert. Warum also sollte es auf EU- Ebene anders sein, zumal ja von der Bundesregierung die freiheitseinschränkenden Eingriffe der EU durch die Übertragung von Hoheitsrechten an die EU oder UN gem. Art. 23, 24 GG legitimiert werden soll(t)en.
Und jetzt sind wir an einem Punkt angekommen, wo der Moloch „EU“ sein wahres Gesicht zeigt. Aber ich bin mir sicher, auch das wird die deutsche Mehrheit „fressen.“
Ach ja, um es nochmal in Erinnerung zu bringen:
„Verwaltung ist selbstreferentiell “ (Niklas Luhmann) und hat mMn längerfristig nie den Zweck, irgendjemanden zu dienen, sondern zu kontrollieren.
Sobald eine Bürokratie eine bestimmte Größe erreicht hat, verwaltet sie sich selbst.
Zur Vollbeschäftigung der Bürokraten muss man keine Aufgaben hineingeben, und es kommt auch nichts Brauchbares heraus.
Das einzige, was so eine Verwaltung noch von außen braucht, ist Geld.
Und zwar jedes Jahr mehr davon.
Lachhaft all das, verehrter Herr Wegner, wenn es nicht so bitter ernst wäre. So lange schon vorausgesagt. Nicht nur von Orwell.
ALLES JAMMERN IST MÜßIG, wenn die Bürger nicht am 26. Mai die Konsequenzen an der Wahlurne ziehen. Die Tentakel der EU-Krake werden immer zahlreicher und immer gefährlicher. Sie unterminieren nicht nur die wirtschaftliche Substanz unseres Landes (und damit dessen Lebensfähigkeit) seit vielen Jahren, jetzt dringen Sie auch in die Individualsphäre ein, und zwar in einer Weise, die selbst George Orwell sich nicht hätte träumen lassen. Alles Demonstrieren oder Anschreiben gegen den EU-Big Brother ist vergeudete Zeit-jedenfalls nicht annähernd so effektiv wie am 26.05. einer besseren politischen Alternative die Stimme zu geben. Möglichst nicht per Briefwahl, denn die steht ja im Verdacht der Manipulierbarkeit.
Ein Spaziergang zur Wahlurne bei hoffentlich gutem Wetter und dann das Kreuz an der richtigen Stelle-nur DAS wirkt Wunder!
Brüssel verteilt wahllos anonyme Kreditkarten an Migrationsströme auf der Balkanroute und gesteht ein, selbst an Islamisten und Terroristen:
https://www.kormany.hu/hu/a-kormanyszovivo/kormanyszovivo/hirek/brusszel-beismerte-hogy-a-szir-terroristavezernek-is-adtak-migranskartyat
Allerdings kam das klägliche Eingeständnis erst nachdem der Anwalt des in Ungarn gefassten IS-Schergen den Besitz einer derartigen anonymen Kedidkarte mit dem Logo der EU und der UNO , das der Arabischen Liga und der Afrikanischen Union fehlt, bestätigt hat.
Vorher hatte man in Brüssel die Dreistigkeit, Budapest der Unwahrheit zu bezichtigen und die Existenz derartiger Kreditkarten , von denen allein im Januar mehr als 60.000 vergeben wurden, einfach zu bestreiten.
Ein spaltweiter Blick in eine Zukunft, die nicht droht, sondern wohl sein wird. Es liegt an uns, die wir hier z.B. bei TE versammelt sind, um diesen Spalt offen zu halten.
So nährt sich wenigstens die Hoffnung, eine Alternative zu diesem Leben, das keines mehr sein wird, dazu am Leben zu erhalten. Jedenfalls können wir in dem Bewusstsein leben, das Richtige zu tun, oder getan zu haben, dann, wenn man aus einem Auto nicht mehr aussteigen kann, wenn man es möchte.
Wer weiß was abgeht, weiß auch was kommt. Abgeht der Systemwebbewerb China /EU mit wahrscheinlichen Vorteilen für China. In China kommt die beinahe vollständige soziale und politische Kontrolle der Population. In Europa wird getestet, ob das Modell der liberalen Demokratie mit einer Opposition, die diesen Namen verdient, überhaupt auch nur den Hauch einer Chance hat, im Systemwebbewerb entweder zu bestehen oder zu mutieren bis Annäherungwerte an die chinesische Variante so geschaffen sind, dass Kompatibilität in etwa hergestellt ist.
Älterer Wahlspruch der SPD „Das Wir zählt“, im Umkehrschluss, das selbstbestimmte Ich ist im Abdankungsmodus.
@Babylon, ich hatte diesen Gedanken vor Kurzem, als hier das Europaprogramm der Grünen angesprochen wurde. Die Systemfrage wird in der EU-Organisation (und nicht nur dort) sicher bereits diskutiert, die Frage also, ob unsere Liberale Demokratie bestehen kann neben autokratischen und dikatorischen Systemen. Um dabei den Bogen zu den Grünen nochmal zu spannen: Dort ist das Totalitäre bereits immanent, bedarf also nicht der Diskussion.
Manchmal frage ich mich, dass die Ikonisierung von Greta auch durch die EU nur deswegen so von den Medien aufgenommen wurde, damit niemand über Artikel 11 oder 13 redet.
Zeitlich passt es perfekt. Und die nächsten Wochen müsste dann, um die Theorie zu bestätigen dann Greta langsam wieder verschwinden. Vor allem in den Medien. Mal sehen.
Irgendwie ist das immer so: Probleme im Inneren? Dann suchen wir Feindbilder! Es ist alles so im schwarz-weiß Denken mittlerweile verhaftet geblieben, dass ich mich frage, wo die Intelligenten Menschen geblieben sind, die differenzieren können. Nur noch gut/böse. Dichter und Denker, Menschen, die Dinge in Frage stellen, all das wird nur noch negativ beäugt. Kein Wunder, dass Deutschland kein Land mehr der Dichter und Denker ist, wenn es nicht mehr erlaubt wird.
Hate-Speech im Übrigen ist auch ein Angriff auf die Meinungsfreiheit, wenn man bedenkt, dass in den USA vor 70 Jahren vielleicht noch als Hate-Speech gegolten hätte „Schwarze und Weiße sind gleich“, sollte man sich Zensur in der Sprache immer genaustens überlegen.
Die Ziele der EU sind vielleicht ganz gut und richtig. Nur wenn man sich die Lemuren anschaut, die damit beauftragt sind, dann kommt einem das Grausen.
Wie gerne ignoriere ich die meisten der Gesundheitstipps meiner Frau, aber die ich annehme sind dann wirklich gut. Nur was sollte ich von diesem Elmar Brok, diesem Kotzbroken, annehmen – außer das Gegenteil.
Und EU-Weber hat auch mehr Ähnlichkeit mit der Cheshirecat aus Alice im Wunderland, bei der beim Verschwinden ihr dämliches Grinsen zuletzt verschwindet. Gut beim Weber ist es die Flinserlnarbe im Ohr, aber das macht nix.
1968 haben sie an den“Sozialismus mit menschlichen Antlitz“ geglaubt.
Ich glaube nicht mehr an die „EU mit menschlichen Antlitz“.
Es soll in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben, dass Deutschland
a) der grösste Nettozahler in der EU ist, und ganz sicher dafür bestimmte Dinge an angeblich „europäischer Ebene“ durchgedrückt bekommt;
b) es in vielen Themen auch bekannt ist, dass „europäische Vorgaben“ oder „Entscheidungen“ aus (verdeckter!) deutscher Initiative der sogenannten Bundesregierung entsprangen.
Ich persönlich glaube, dass Merkel sich über Scheckbuchdiplomatie in Brüssel Einfluss gekauft hat, um ihre sozialistischen Interessen mit angeblich „europäischer Legitimation“ oder angeblich „europäischen Vorgaben“ (die sie aber in Wahrheit selber geschaffen hat) durchzusetzen. So muss sie sich nicht mit dem ihr lästigen deutschen Parlament abgeben und kann sich immer auf angebliche höhere Weihen berufen.
Folgenden Teilsatz in dem Artikel verstehe ich nicht: „Er fasste sich hinters Ohr, um das Implantat auszuschalten, (…)“
Ich dachte eigentlich: „Es ist laut Gesetz notwendig, dass das Implantat nicht ausgeschaltet werden kann.“ Das gilt natürlich nicht für Mitglieder der Inneren Partei, siehe „1984“ von Orwell.
„Die EU will Macht über´s Gaspedal.“ Ja, und vor allem will sie, dass es keine deutschen Gaspedale -nebst Auto darum- mehr gibt. Willkommen sind dagegen die Überweisungen der Steuermittel nach Brüssel.
Merkwürdig, dass man so wenig über die Dieselfahrverbote in Neapel und Athen hört. Wahrscheinlich ist die mediterrane Luft dort einfach sauberer…
Die EU wird scheitern. Das steht für mich schon mal fest. Ich kann, bräuchte aber sicherlich keine Gründe dafür nennen.
Die Frage, die von großer Bedeutung ist, lautet – In welcher Europa-Ecke empfiehlt es sich, diesem historischen Moment beizuwohnen? Wo sind die Überlebenschancen am besten? Wo bleibt die Infrastruktur einigermaßen erhalten bzw. nicht störungsanfällig?
Am Zerfall des Ostblocks kann man ungefähr beobachten, wie so ein Systembruch abläuft. Wo ein Kriegspotential schön war bzw. schnell entstehen kann.
Deutschland schneidet unter diesen Gesichtspunkten ganz schlecht ab.