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Überbordender Staatsapparat

Deutschlands größter Arbeitgeber: Über fünf Millionen Bürger im öffentlichen Dienst

29.01.2025

| Lesedauer: 4 Minuten
Bund, Länder, Kommunen – Der deutsche Staat ist der größte Arbeitgeber des Landes. Die Überbesetzung in den Verwaltungsbereichen sorgt für einen Anstieg der Bürokratiebelastung und langwierige Entscheidungsprozesse. Auch der Steuerzahler wird zunehmend belastet.

Laut einer kürzlich veröffentlichten Untersuchung des Deutschen Beamtenbunds, dem „Monitor öffentlicher Dienst 2025‟, sind in Deutschland insgesamt 5,2 Millionen Menschen für Bund, Länder und Gemeinden tätig. Davon sind 1,9 Millionen Beamte, während 3,3 Millionen als Angestellte beschäftigt sind. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Beschäftigten im öffentlichen Sektor deutlich gestiegen. Im Jahr 2010 waren es noch insgesamt 4,7 Millionen Beamte und Angestellte.

Im EU-Vergleich der Länder mit den meisten Beschäftigten im öffentlichen Sektor liegt Deutschland mit dieser Zahl auf Platz zwei hinter Frankreich, wo sogar mehr als sechs Millionen Menschen im öffentlichen Dienst tätig sind.

Angesichts der hohen Beschäftigungszahl in diesem Sektor könnte man annehmen, dass ein Großteil dieser Beschäftigten in gesellschaftlich wichtigen Berufen tätig ist – etwa als Ärzte, Polizisten, Soldaten, Lehrer, Erzieher oder Feuerwehrleute. Doch die Realität sieht anders aus: In essenziellen Berufsfeldern sind vergleichsweise wenige Menschen angestellt. So arbeiten im deutschen Gesundheitswesen, zu dem unter anderem Ärzte und Arzthelfer gehören, lediglich rund 210.000 Beschäftigte.

Besonders auffällig ist im Vergleich dazu der Bereich „Politische Führung und zentrale Verwaltung‟, in dem knapp 600.000 Menschen entweder verbeamtet oder angestellt sind.

Anstieg der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sorgt für gigantische Personalkosten

Die stetig wachsende Zahl an Staatsbediensteten im oben genannten Sektor stellt eine erhebliche finanzielle Belastung für den Steuerzahler dar. Der Grund: Ein beachtlicher Teil der Steuereinnahmen fließt in die Personalkosten des öffentlichen Dienstes. Interessant ist, dass laut Daten von Statista der Anteil der Personalkosten am Bundeshaushalt seit Amtseintritt der Ampelregierung deutlich gestiegen ist. Im Jahr 2021 belief sich der Anteil der Personalkosten am Gesamthaushalt noch auf 6,1 Prozent. Zwei Jahre später, 2023, war dieser Wert bereits auf 8,7 Prozent gestiegen. Für 2024 liegen noch keine offiziellen Zahlen vor, jedoch prognostiziert Statista einen weiteren Anstieg auf 9,7 Prozent.

BüROKRATIEHöLLE DEUTSCHLAND
Wir verwalten uns zu Tode
Die finanziellen Auswirkungen der steigenden Anzahl staatlicher Beschäftigter zeigt sich auch auf Landesebene, etwa in Baden-Württemberg. Der Doppelhaushalt 2025/2026 des Landes, der im September letzten Jahres vom Ministerrat verabschiedet wurde, umfasst 136 Milliarden Euro. Auch hier wird wohl ein erheblicher Teil für Personalkosten aufgewendet, berichtet der Bund der Steuerzahler.

„Bei allem Verständnis für die Herausforderungen, die zu bewältigen sind, sollte die Landesregierung auch Einsparungen in Betracht ziehen“, fordert Eike Möller, Landesvorsitzender des Bundes der Steuerzahler Baden-Württemberg. Er schlägt vor, Verwaltungsprozesse stärker zu automatisieren, etwa durch den Einsatz moderner Technologien. „Der Wille der Landesregierung, Personalkosten zu senken, ist aus unserer Sicht nicht ausreichend ausgeprägt“, kritisiert Möller deutlich. Wohl oder Übel, wird die finanzielle Mehrbelastung für den Steuerzahler auch weiter ansteigen, selbst wenn es zu einem Stopp von Neueinstellungen oder gar einem
Stellenabbau kommen sollte. Der Grund dafür liegt in den aktuellen Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst, bei denen die Gewerkschaften Gehaltserhöhungen fordern. Konkret stehen 8 Prozent mehr Lohn oder mindestens 350 Euro monatlich im Raum. Zusätzlich werden drei zusätzliche freie Tage, sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 200 Euro monatlich verlangt. Diese Forderungen betreffen rund 2,5 Millionen Beschäftigte bei Bund und Kommunen.

Sollte eine Gehaltserhöhung von 8 Prozent für alle Beschäftigten im öffentlichen Sektor durchgesetzt werden, hätte dies massive Auswirkungen auf den Bundeshaushalt. Währenddessen bleiben viele für die Gesellschaft wichtige Berufsgruppen unterbezahlt.

Zudem stellt sich die Frage, wo die Entlastungen etwa für Rentner bleiben. Viele Bürger, die das Land nach der Wende mit aufgebaut haben, leben heute unter dem Existenzminimum. Die durchschnittliche Rente in Deutschland beträgt lediglich 1.800 Euro brutto im Monat – ein Wert, der viele Einzelschicksale nicht abbildet, da zahlreiche Rentner deutlich weniger erhalten. Außerdem wird das gesetzliche Renteneintrittsalter kontinuierlich angehoben: Bis 2031 steigt es von ursprünglich 65 auf 67 Jahre.

Bürokratie als Wachstumsbremse: Wie der öffentliche Sektor die Wirtschaft belastet

Mit der finanziellen Belastung durch den überbordenden Staatsapparat ist es jedoch nicht getan. Die steigende Zahl an Beschäftigten im öffentlichen Sektor trägt nachweislich zu einer Zunahme des bürokratischen Aufwands bei. Laut einer Studie des ifo-Instituts kostet die Bürokratie in Deutschland jährlich rund 146 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung. Ein wesentlicher Faktor für diese Entwicklung ist, dass Beschäftigte im öffentlichen Dienst Anreize haben, immer neue Maßnahmen und Regelungen zu schaffen, jedoch kaum Motivation, bestehende Vorgaben abzubauen oder zu vereinfachen.

Mit der Zunahme der Beschäftigten kommen mehr und mehr Beamte und Angestellte hinzu, die sich aktiv an der Entwicklung neuer Regularien beteiligen. Die Auswirkungen der überbordenden Bürokratie treffen vor allem kleine und mittelständische Unternehmen, die das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden: Mit einem Anteil von 99,6 Prozent aller Unternehmen (Stand 2022) und einem Beitrag von rund 77 Prozent zum Gesamtumsatz, sowie 87 Prozent der Beschäftigten dominieren sie die deutsche Unternehmenslandschaft.

Argentinien als Vorreiter: Das kann Deutschland von Milei lernen

Um Unternehmen von der erdrückenden Bürokratie zu entlasten und den Bundeshaushalt langfristig zu stabilisieren, und so auch den Steuerzahler zu unterstützen, ist es essenziell, den Staatsapparat zu verkleinern. Ein unmittelbarer Einstellungsstopp, oder auch Entlassungen im politischen und administrativen Bereich, könnten dabei effektive Maßnahmen sein.

Ein Blick nach Argentinien zeigt, wie erfolgreich ein solcher Ansatz sein kann. Der libertäre Präsident Javier Milei hat seit seinem Amtsantritt vor etwas mehr als einem Jahr eine umfassende Reform des öffentlichen Sektors eingeleitet. Laut Federico Sturzenegger, dem argentinischen Minister für Deregulierung und Transformation des Staates, wurden seit Mileis Übernahme bis November 2024 insgesamt 35.936 Stellen im öffentlichen Dienst abgebaut. Mit seiner konsequenten Politik der Verschlankung des Staatsapparats hat Milei erreicht, was viele für unmöglich hielten: Der stark angeschlagene Haushalt des Landes konnte sich stabilisieren. Erstmals seit 2010 erzielte Argentinien einen Haushaltsüberschuss – ein Beleg dafür, dass ein radikaler Umbau der staatlichen Strukturen positive Auswirkungen auf die finanzielle Lage eines Landes haben kann. Es liegt nun an der neuen Bundesregierung einen ähnlichen Schritt zu wagen.

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37 Kommentare

  1. Wenn man diesen europäischen Vergleich zieht, sollte man es schon richtig machen. Die reine Zahl der im öD Beschäftigten ist nicht vergleichbar. So muss man sich wundern, dass dabei Deutschland nicht mit Abstand auf Platz 1 liegt, da die Gesamtbeschäftigtenzahl ja auch mit Abstsnd am Höchsten ist. Ein vernünftiger Vergleich setzt die Gesamtbeschäftigtenzahl im Verhältnis zur im Verhältnis zu der Beschäftigtenzahl im öD oder auch zur Bevölkerungszahl. Ein solcher Vergleich sieht dann ganz anders aus, da liegt D nämlich nicht auf Platz 2 sondern am Ende der Skala. So liegt z.B. die Quote in Dänemark bei ca. 50%. Was eine solche Quote für D bedeuten würde bei über 40 Mio Beschäftigten, können Sie sich selbst ausrechnen. Insofern ist der Artikel im günstigsten Fall sehr schlechter Journalismus oder reine Meinungsmache, um schlecht informierte Leser zu beeinflussen.

  2. Schön warm, vergleichbar gutes Einkommen ohne Risikobehaftung und Sicherheit im Krankheitsfall, mit üppiger Pension ab einer gewissen Einstufung am Ende, was will man mehr und man kann sich jederzeit auch in politischen Disziplinen üben und das ebenfalls risikolos, solange man sich im Winde beugt und das alles hat magnetischen Charakter, ebenso wie die Anziehungskraft in unsere Sozialsysteme, was man niemand verdenken kann, solange man diesen Irrsinn beibehält und andere dafür zahlen läßt.

    Das ist Sozialismus pur und total veraltet, denn die haben immer noch das alte Machtsystem der Feudalherren damit aufrecht erhalten und sind nun vom Untertan selbst zu Gutsherren geworden und haben dabei keine Skrupel, sich ein gleicher Art und Weise zu bedienen, was eigentlich nicht mehr der Zeit entspricht und schon lange eine Rennaicance erfahren müßte, wie in Argentinien, wo einer überlegt hat, wie es auch anders gehen kann und das wäre eine Chance für Merz und wenn er die verstreichen läßt, wird er in die Geschichte unter ferner liefen eingehen.

  3. Die Erziehung der Kinder in einer Kita zählt zur Bildung der heranwachsenden Generationen.
    Und Bildung ist in Deutschland grundsätzlich frei.
    Soll heißen: Auch der Besuch einer Kita muss von der Allgemeinheit finanziert werden.

  4. Das wir in einem paranoiden Staat leben zeigt ein Bespiel:
    Eine Oma wird mit einem gebrochenen Bein ins Krankenhaus gebracht. Sie krümmt sich von Schmerzen und ist so gestresst, dass sie knapp ihre Addresse aussprechen kann. Sie hat noch keinen behandelnden Arzt gesehen, schon steht an der Trage einer aus der Krankenhausverwaltung mit einem 3-seitihgen kleingedruckten Behandlungsvertrag mit 2 Unterschriften und einem 5-seitigen Formular uber Datenschutz und Datenverwendung der Patientin mit 3 weiteren Unterschriften. Welche Rechtsrelevanz haben solche Maßnahmen? Sind alle in dem Lande, wo alle Strassen immer dreckiger werden wirklich bekloppt geworden?
    Verweise auf Parkinsonsche Gesetze. Die Bürokratie läßst sich freiwillig nicht abbauen und wird weiter wachsen. Nur eine globale Katastrophe kann das Monster besiegen.

  5. Markus Krall würde dazu sagen: Wenn der Staat radikal zusammengekürzt und die Angehörigen des öffentlichen Dienstes größtenteils entlassen werden, dann profitieren sie am Ende auch selbst. Die Privatwirtschaft erstickt nicht mehr unter der Steuerlast und kann produktive, daher besser bezahlte Arbeitsplätze auch für ehemalige Staatsdiener schaffen.

  6. Der öffentliche Sektor stopft sich voll mit Leuten und Ansprüchen und der dumme Bürger begreift es nicht.

  7. Der öffentliche Dienst ist weit größer als die 5,2 Millionen direkt Beschäftigten, da eine Vielzahl von öffentlichen – auch bürokratische – Aufgaben in privatwirtschaftlichem Gewand daherkommen. Benannte Stellen, TüV, Zertifizierer, NGO, Verbände aller Art, Verkehrsbetriebe, Sozialeinrichtungen, Krakenhäuser etc.pp. Überall werden Ressourcen zur Erschwerung von echter Wertschöpfung eingesetzt. Meine Abschätzung ist, dass inzwischen mehr als ein Drittel aller geleisteten Arbeitsstunden katabolen, nutzenvernichtenden Charakter haben. Wir regulieren und verbieten uns zu Tode.

  8. Erstmals seit 2010 erzielte Argentinien einen Haushaltsüberschuss

    Wenn man massiv Leute rausschmeißt und dazu auch noch die Ausgaben radikal zusammenstreicht, müsste es wirklich mit dem Teufel zugehen, wenn daraus kein Haushaltsüberschuss erwächst.

  9. Man sollte aber die ganze Wahrheit sagen und nicht nur die Zahlen hernehmen, die einem am besten ins Konzept passen.

    Im EU-Vergleich der Länder mit den meisten Beschäftigten im öffentlichen Sektor liegt Deutschland mit dieser Zahl auf Platz zwei hinter Frankreich…

    Dann schauen wir doch mal weiter rein, in den vom Autor zitierten Bericht des Beamtenbundes:

    Gesamtstaatliche Ausgaben für die allgemeine öffentliche Verwaltung in Prozent des Bruttoinlandsprodukts:

    1) Italien: 8,48%

    .

    .

    8)Deutschland: 6,15%

    Anteil der Beschäftigung im öffentlichen Dienst

    an der Gesamtbeschäftigung (in Prozent

    1) Schweden: 28,9%

    .

    .

    21) Deutschland: 11,2%“

    Da der Autor sicherlich nur vergessen hat den Link zu Untersuchung des DBB anzugeben, möchte ich das hiermit gerne nachholen.
    Monitor öffentlicher Dienst 2025
    Nicht der öffentliche Dienst ist demnach das Problem, sondern der ausgeuferte Vorschriftenwust und die einhergehende ineffiziente Arbeitsweise.

  10. Das muss man sich mal vorstellen. In 3 Jahren von 6,1 auf 9,7%. Das schlägt dem Faß wirklich den Boden aus.

    • Die „Grünenm“ und Linken versorgen halt ihre ideologische Gefolgschaft
      Verschaffen Posten hauptsächlich an verantwortlichen stellen um das was in Behörden und Ämtern Tatsächlich gemacht wird im Griff zu haben Von geltenden Vorschriften einhalten und Fachkenntnis erschien mir z.B. schon mehrmals nicht mehr so Praxis.( Erfahrung Baden Wüprttemberg)

  11. Ich war selber 13 Jahre im öffentlichen Dienst tätig und kann sagen: Es wimmelt dort von „bull-shit jobs“ (David Graeber). Die Kaste der Berufsbeamten und Angestellten in den Körperschaften des öffentlichen Rechts hat insbesondere die schrumpfende Gruppe der Unternehmer fest im Würgegriff. Oft genug habe ich kleine sadistische Sesselfurzer dabei beobachten können, wie sie maliziös energiegeladene Selbstständige quälten. In Frankreich soll es noch schlimmer sein, dementsprechend hoch ist die Staatsverschuldung. Die Schweiz erscheint mir als leuchtendes Beispiel (Staatsquote 33%, Deutschland fast schon wieder 50%). Aber die Krönung war die DDR (Staatsquote 90%) mit gruseligen Staatsbediensteten in Uniform. Da konnte man bestaunen, wozu deutsche Staatsdiener fähig sind und wozu nicht.

    • Die DDR hatte in etwa die gleichen Funktionsträger in Uniform, wie Deutschland heute.
      Es ist zudem sinnlos, zur Staatsquote die bloßen Prozentzahlen von DDR und BRD zu vergleichen und die systemischen Unterschiede bei Einnahmen und Ausgaben nicht zu betrachten.

  12. Anzumerken ist noch, dass jede Verbeamtung eine Neuverschuldung ist. Ausreichend Rücklagen für die exorbitant hohen Pensionen, die den Beamten geschenkt werden, bildet der Staat ja nicht. Um die Belastung der Steuerzahler auch für das Ausscheiden eines Beamten aus dem Arbeitsleben darzustellen, nehme ich gerne den Rentenfaktor meiner Basis-Rente. Demnach entspricht eine Pensionszahlung von 1000 EUR pro Monat ab 67 einem Kapitalstock von 300.000 EUR. Und nun schaue man sich an, was z. B. so ein Richter für eine Pension erhält. Und wie früh die häufig schon aus dem Arbeitsleben aussteigen. Immerhin schützt dies alle, die selbst fürs Alter vorsorgen müssen vor einer Vermögenssteuer. Die Freibeträge müssten schon ewig hoch sein, wenn die Politik nicht die Beamten belasten will. Und das will die Politik ja nicht. Dies ist wohl auch der Grund, warum sich der Staat nun nur schleichend über die private Altersvorsorge hermacht. Es fing mit dieser Vorabbesteuerung von fiktiven Aktiengewinnen an (schuldig ist hier Olaf Scholz). Habeck versteht von der Materie nichts und hat daher ziemlich dämlich die Forderung aufgestellt, Kapitalerträge auch zur Finanzierung der maroden Sozialsysteme heranzuziehen. Man kann nur hoffen, dass alle, die selbst fürs Alter vorsorgen, dies bei ihrer Wahlentscheidung am 23. Feb. berücksichtigen.

    • Der Staat ist schon verpflichtet Rücklagen zu bilden. So bekam der Bund für die ausgeliehenen Beamten an die Post- und Telekommunikationsunternehmen, monatliche Zahlungen für die Beihilfe und als Rücklage für die Pensionen. Das war nicht einmal wenig Geld. Was sie damit gemacht haben, kann ich nicht sagen.
      Die grüne Finanzministerin in Schleswig Holstein ist da schon ein Stück weiter. Sie erklärt ganz öffentlich, dass sie die Rücklagen auflösen will, um Haushaltslöcher zu stopfen.
      https://www.dbb.de/artikel/landesregierung-plant-aufloesung-des-versorgungsfonds.html

      Die gleichen Politiker werden dann darüber jammern, dass die Pensionen der Beamten zu viel kosten. Sind aber selbst verantwortlich dafür, dass zu viel eingestellt und verbeamtet wird. Als würde das nicht schon reichen, gibt es dann noch Beförderungen kurz vor den Wahlen. Das erleben wir im Moment mal wieder hautnah in der Bundesverwaltung. Das Problem ist nicht das Beamtentum schlechthin, sondern der Umgang der Politik damit.

      • Die Geldtöpfe eines Rücklageverfahrens, selbst wenn sie nur schlecht gefüllt sind, wecken stets Begehrlichkeiten, insbesondere der sozialleistungs- und umverteilungsaffinen Politik.
        Es ist stets leichter, in gefüllte Geldtöpfe zu greifen (oder Schulden zu machen), als die Einnahmen- und Ausgabenseite grundsätzlich neu zu ordnen.

  13. Die sind alle kostenfaktoren
    Wie hat Wolfgang Grupp von Trigema einmal gesagt, der immer noch in Deutschland produziert.
    bei einer belegschaft von 1200 in der Produktion wären sie im Büro, der Verwaltung gerade mal 32.
    Was ist mit EFFEktivität und Veschlankung, Einsparung durch EDV von all dem wird überall nur geschwafelt. So ist das eben wenn an Leitende Positionern immer mehr für die Tätigkeit unqualifizierte gesetzt werden, aber mit dem richtigen Parteibuch und ideologie

  14. Markus Krall sagt schon lange was alles weg kann. Da bin ich ganz bei ihm. Natürlich würde es ein Geheule geben von den ehemaligen Bediensteten, wie aktuell in den USA. Aber, wenn erst mal aufgeräumt ist, gibt es ganz viel Freiheit für neue Innovationen in Eigenverantwortung des Bürgers.

  15. Vor allen Dingen sind viele dieser „Beschäftigten“ (womit eigentlich?) völlig unproduktiv, was den notwendigen wirtschaftlichen Aufschwung betrifft. Entlasst die Hälfte und schließt ihre Büros. Gebt den Bürgern ihre Freiheit zurück. Mal sehen, was dann passiert. Einen schönen Einblick in sowas bekommt man derzeit in Argentinien.

  16. Mich treibt immer wieder die gleiche Frage um: Wieviel unseres BIPs ist eigentlich verursacht durch den Staat? Mit seinen Mitarbeitern, mit dem erzeugten Bürokratieaufwand. „kostet die Bürokratie in Deutschland jährlich rund 146 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung“ Das bedeutet, die Leistung könnte um diesen Betrag höher sein. Bedeutet das auch, das BIP sollte um diesen Betrag verringert werden?
    Personalkosten: Sie sollten sich auch Drittleistungen ansehen. Wie immer der Posten heißt, der Fremdleistungen ausweist. Denn das sind auch Leistungen, die eigentlich durch staatliches Personal erbracht werden sollten.
    Und dann fehlt eine Rückstellung für die Beamtenpensionen.
    Und damit ist der Haushalt Ds bereits gesprengt.

    • Das BIP sagt nichts über Wohlstand aus. Und ich schätze, dass bereits 75% des deutschen BIP aus „Wertschöpfungen“ wie Füllen von Aktenordnern mit tausenden Seiten EEG-Förderrichtlinien oder Versenden von hundertseitigen Genehmigungsbescheiden für die Errichtung eines Carport bestehen. Da mag das BIP so hoch sein, wie es will, der gemeine Bürger hat trotzdem nicht viel.

    • Angeblich haben wir eine Staatsquote von ca. 50 Prozent, was bedeuten sollte, dass die Hälfte unseres BIPs durch staatliche Leistungen erbracht wird. Dazu kommt aber noch, dass die staatlichen Stellen viel Zeit damit verbringen, die Effizienz der anderen, noch privaten 50 Prozent, zu reduzieren, indem sie neue Bürokratie erfinden. Reduzierte man die Staatsquote auf 20 Prozent oder weniger, müsste das BIP durch die Decke gehen.

  17. Es ist eine bedeutende links-grüne Wählergruppe, womöglich künftig auch schwarz, also wird man die eher weiter aufbauen. Merz hat schon ausgeführt was er von Milei hält!

  18. Selbstredend erfindet diese Menge eine zunehmende Zahl an immer teurer werdenden Bullshitjobs, gerne im höheren Bereich ab A 13 aufwärts. Zudem gefällt es nicht wenigen dieser Sesselquaeler, so etwas wie Macht auszuueben, auch um sich wichtig zu machen. Dass es im Beamtentum nicht das Leistung resp Ergebnissen geht, sondern alimentiert wird, gilt seit den alten Preussen, seinerzeit aber auf einem tatsaechlich niedrigen Niveau. Die Platte mit dem Rückstand zur freien Wirtschaft spielen die Vertreter seit mehr als 50 Jahren immer gleich und sehr erfolgreich. Ein Blick auf die langjährigen Prozentsaetze zeigt, dass in einer Netto – Gesamtbetrachtung aller Leistungen nichts davon stimmt. Allerdings, und auch das duerfte faktisch totalitaere Regimes bewegen stellt der ÖD resp die Beamten eine sehr stabile Genossenschaft der ewig Treuen dar, egal, was das Regime so anstellt. Die belohnten Beamten waehlen entsprechend und sie dienen auch, nicht den Untertanen, sondern den Taetern. Das sollte sich nach den historischen Erfahrungen inzwischen herumgesprochen haben. Manche bezeichnen das dann zu beobachtende Phänomen, die „Pflichterfuellung“, zutreffend als Banalität des Boesen. Die braucht es naemlich zur Umsetzung. Da wächst etwas heran, was uns nicht nur finanziell und strukturell erstickt, sondern eine fuer Totalitaere sehr interessante Masse darstellt.

  19. Hinzu kommt noch, das die Beschäftigten in der Verwaltung einen besonders hohen Krankenstand haben, obwohl sie weder der Witterung ausgesetzt sind, noch eine gefährliche Tätigkeit ausüben. Warum ? Weil sie`s können. Hinzu kommt, die Anzahl der “ Beauftragten“ für was auch immer, steigt ständig an. Wolfsbeauftragte, Schwulen – und Lesbenbeauftragte Genderbeauftragte, Diversitätsbeauftragte, Fahrradbeauftragte, Windradbeauftragte, Ausländerbeauftragte, Beauftragtenbeauftragte, Tourismusbeauftragte etc. Besonders wichtig: Rechtsextremismusbeauftragte mit Linksextremistischem Vordergrund. Nicht zu vergessen auch Sumpf- und Moorbeauftragte, sowie Märchenbeauftragte. Noch Fragen ?

    • Erschreckend hoher Krankenstand bei Null persönlichem Risiko und es winkt bei kleinem Unwohlsein das Privileg der „Dienstunfähigkeit“.
      Man könnte hier erwähnen, daß die Stelle der Personalerin inzwischen dreifach besetzt ist. Damit überhaupt noch einer da ist, der die Dienstpläne schreibt. Aber das würde ich selbstverständlich niemals machen!
      Darum etwas aus der Statistik:
      Ein Schichtarbeiter in der Freien Wirtschaft hat im Vergleich zu einem evangelischem Pfarrer und anderen „höheren“ Beamten eine um 16 Jahre kürzere Lebenserwartung…

  20. Vor einem Schalter stehen: das ist das deutsche Schicksal.
    Hinter dem Schalter sitzen: das ist das deutsche Ideal.
    Kurt Tucholsky
    Mehr gibt es zu diesem kranken und kaputten Land und der Mentalität der Schonlängerhierlebenden auch heute nicht zu sagen.

  21. Alles gut & schön, aber wir haben eine Abiturientenschwemme aus der sich zwangsläufig eine Akademikerschwemme ergibt, denn sonst bräuchten die kein Abi erst zu machen. Dazu kommt, dass ein hoher Teil nur Orchideenfächer studiert, die in der Wirtschaft ohne Chance, weil MINT zu schwer. Eigentlich bräuchten wir mehr gute Kräfte in allen Bereichen der Wirtschaft. Also was tun, wenn am Bedarf vorbei ausgebildet wird? Da bleibt nur der Staat als Arbeitsstellengeber. Und je mehr Staat, desto mehr Bürokratie und je mehr Bürokratie desto mehr Vorschriften und je mehr Vorschriften desto mehr Bürokratie und je mehr… usw. — Wer soll den gordischen Knoten zerschlagen?

    • Ich befürchte, der gordische Knoten ist nicht mehr zu zerschlagen. All diese Dinge sind viel zu weit fortgeschritten als dass, was nötig wäre, noch rückgängig gemacht werden kann.
      Nicht nur die Migration hängt uns wie ein Mühlstein am Hals auch diese Bürokraten mit ihren Pensionsansprüchen. Ich nehme an dass auch dort jetzt und demnächst Babyboomer in Pension gehen. Da kommen Umsummen auf die Staatskasse zu.

      • korrekt, in wenigen Jahren allein die Beamtenpensionen mit dreistelligen Milliarden pa

  22. Am besten gleich 84M Staatsangestellte und 1M Superreiche, die man ausbluten lassen kann. Aber wenn die nichts mehr haben, was dann? Ganz klar, ein neuer Nazi-Krieg, nur dass die Grünen dann von ihren eigenen Leuten gelyncht werden, denn sie haben sich ja auf Kosten der anderen in den bourgeoisen Besitzbürgerstand erhoben…

  23. Ich kenne eine Familie, deren höchstes Glück es ist das Alle im Landratsamt arbeiten. Unkündbar,ohne viel Leistung zu erbringen und SEHR informativ was die Weitergabe von Internas betrifft. Dazu eine Sozialwohnung und einige Mitglieder „arbeiten“ bei/von/in einer Zeitarbeitsfirma. Natürlich sehr aktiv in der Lokalen Politik. So lässt es sich Leben. Denn Alle Anderen sind Toof…

    • Also ich kenne keinen der im ÖD beschäftigt ist und in einer Sozialwohnung wohnt. Und ob ein Job bei einer Zeitarbeitsfirma so erstrebenswert ist, dass man ohne Umschweife behaupten kann „So lässt es sich Leben.“, wage ich doch sehr zu bezweifeln.

      • Sozialwohnungen in feinster Innenstadtlage existieren in den großen Städten. Z.B. in Hamburg. Tatsächlich kenne ich einen besonders unangenehmen Fall persönlich. Dieser ist beamtet und ist im Ortsamt tätig. Er bewohnt als alleinstehender Mann eine großzügige Sozialwohnung in einem Szeneviertel ( sündhaft teuer für Normalmieter ) direkt in der Innenstadt. Diese Wohnung vermietet er ( illegal ) erfolgreich an Touristen. Bei einer bekannten Platform im www. Er wird von seinem Dienstherren dabei gedeckt. Es ist selbstverständlich nicht nur einer Fehlbelegung, sondern es werden ja nicht mal Steuern auf diesen Nebenverdienst erhoben.
        Eine weitere Person ( seit mehr als 30 Jahren im ÖD und damit unkündbar ) aus meinem persönlichem Umfeld, ist im Ortsamt auf einer Touristeninsel in der Nordsee tätig. Auch er bewohnt dort eine großzügige 3 Zimmer Sozialwohnung zum Spottpreis. Das ist ebenfalls eine Fehlbelegung. Seine Nachbarn in dem schönem Haus sind ebenfalls alles Beamte oder Angestellte im ÖD. Auch das sind Fehlbelegungen. Während die „einfachen“ Leute / die Handwerker und Gastronomiefachkräfte als Untermieter ihrer Arbeitgeber in einfachsten Unterkünften untergebracht werden und sich oftmals nicht nur Bad, Küche und WC teilen müssen, sondern sogar das Schlafzimmer. Im Nebenberuf ist dieser Mann noch Gerichtsvollzieher auf der Insel.
        Weitere Beispiele wären die heutigen Beamten aus der damaligen Hausbesetzer Szene. Früher Studenten und heute Hausbesitzer in feinster Stadtlage.
        An dieser Stelle beende ich mein Posting. Denn ich möchte keinen Besuch im Bademantel ertragen müssen.

  24. Streng genommen müsste man Kirchen, Sparkassen, Kindergärten und vieles andere mehr dazu zählen.

  25. Treffende Analyse.
    Was also ist zu erwarten? Schreibt man durch Extrapolation die Parameter weiter fort, kommt man auf der Zeitachse irgendwann zu einem Punkt, wo der alte linksgrüne Traum „Deutschland verrecke“ wahr geworden sein wird.

  26. > In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Beschäftigten im öffentlichen Sektor deutlich gestiegen. Im Jahr 2010 waren es noch insgesamt 4,7 Millionen Beamte und Angestellte.

    Ich sehne mich nach einem Milei mit Kettensäge. All die Beauftragtenden:innenden können weg bzw. Hilfsarbeiten in der Privatwirtschaft ausüben. Groteske Gesetze wie das Lieferkettengesetz ebenso.

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