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Reichsbürger-Razzia

Der gescheiterte Reußen-Putsch – eine Zeitenwende in der Geschichte der Bundesrepublik?

15.12.2022

| Lesedauer: 6 Minuten
Ist die Sehnsucht nach dem Kaiserreich eine Gefahr für unsere Demokratie? Das Verhältnis der Bundesrepublik zu Bismarcks Staat, aus dem sie eigentlich hervorging, ist mittlerweile vor allem ein komplettes Nicht-Verhältnis.

Es ist nur wenige Tage her, dass das beherzte Vorgehen der Polizei uns vor einem politischen Umsturz bewahrte. Das jedenfalls konnte man den regierungsnahen Medien wie der Süddeutschen Zeitung entnehmen, die titelte: „Sicherheitskräfte vereiteln rechten Staatsstreich!“ (7. Dezember, Titelseite) In der Tat, je mehr Details über den offenbar sorgfältig geplanten Putsch an das Licht der Öffentlichkeit dringen, desto mehr graust es einen, namentlich wenn man, wie der Verfasser dieses Artikels, nicht fern vom militärischen Kommandozentrum des Staatsstreiches lebt, denn im idyllischen Münstertal in Südbaden hatte Oberstleutnant a. D. Rüdiger von P., der anscheinend als Oberkommandierender der Bundeswehr vorgesehen war, seine Zelte aufgeschlagen.

Unter der Führung eines mitteldeutschen Adligen, Heinrichs XIII. zu Reuß aus der Linie Reuß-Köstritz (Motto von Reuß jüngere Linie: Ich bau auf Gott!), sollte die gesamte Staatsordnung der Bundesrepublik zerstört werden. Heinrich XIII. – leicht zu verwechseln mit anderen Mitgliedern des Hauses Reuß, da alle männlichen Reuße seit Jahrhunderten Heinrich heißen – hatte sich an die Spitze der sogenannten Reichsbürger gesetzt, einer Bewegung, die die Legitimität der Bundesrepublik als Staat leugnet und deren Loyalität ausschließlich einem imaginären deutschen Reich, letztlich dem Bismarckreich von 1871 gilt.

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Heinrich zu Reuß hatte wohl gehofft, nach einer handstreichartigen Besetzung des Reichstages durch seine Milizen das Amt des Reichsverwesers in einem wiederhergestellten Reich beanspruchen zu können; für das Haus Reuß, das trotz des Fürstentitels eher zu den mindermächtigen Reichsständen gehörte, wäre das ein sehr später, aber glänzender Erfolg gewesen. Personelle Richtungsentscheidungen für die Besetzung wichtiger Ämter, etwa der Position des Leibkochs Seiner Durchlaucht – hierfür war ein Sternekoch vorgesehen – und der Hofastrologin waren bereits getroffen worden.

Aber unsere stets wachsame Innenministerin zusammen mit der Bundesanwaltschaft sorgte dafür, dass diese hochfliegenden Pläne in letzter Minute vereitelt wurden. Gut 3000 Polizisten begleitet von einer Heerschar von Journalisten – um den PR-Effekt der Aktion zu gewährleisten, waren zahlreiche Medien schon zwei Wochen vor der Razzia informiert worden; man will ja den mutmaßlichen Terroristen auch eine faire Chance lassen, belastende Unterlagen zu vernichten – führten eine flächendeckende Razzia durch und konnten 25 Rädelsführer der staatsfeindlichen Verschwörung verhaften. Ein großartiger Fahndungserfolg.

Nun kann man schlechterdings nicht leugnen, dass auch komplette Spinner gefährlich sein können, jedenfalls dann, wenn sie in den Besitz von Waffen gelangen. Mit terroristischen Anschlägen muss man in einem solchen Fall durchaus rechnen. Aber ein bevorstehender Staatsstreich? Diese Vorstellung war und ist absurd.

Ist die Sehnsucht nach dem Kaiserreich eine Gefahr für unsere Demokratie?

Es bleibt natürlich dennoch bemerkenswert, wie weit sich Menschen, die eher eine gesicherte soziale Stellung besitzen und auch nicht ungebildet sind, radikalisieren können. Besonders auffällig ist dabei, dass das eigentlich längst vergessene Kaiserreich in diesem freilich einstweilen recht überschaubaren Milieu der Reichsbürger als Gegenentwurf zur Bundesrepublik politisch inspirierend zu wirken vermag. Das Verhältnis der Bundesrepublik zu dem Staat, aus dem sie eigentlich hervorgegangen ist, zum Bismarckreich, ist mittlerweile vor allem ein komplettes Nicht-Verhältnis.

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Während es etwa in den 1970er und -80er Jahren noch eine rege Diskussion unter Historikern über die Bewertung des Kaiserreiches gab, ist es namentlich in den letzten gut 20 Jahren an dieser Front recht still geworden. Sicher gibt es noch einige wichtige Experten für die Geschichte des langen 19. Jahrhunderts, aber die großen Debatten werden hier nicht mehr ausgetragen, und erst recht außerhalb der Universität ist die ältere deutsche Geschichte vor 1914 weitgehend vergessen. Jüngere, sagen wir Leute unter 40, mögen den Namen Wilhelms II. schon einmal gehört haben, aber eigentlich können sie mit dem Kaiserreich nichts mehr anfangen.

Umso auffälliger ist, dass eine allerdings sehr überschaubare Gruppe von Verschwörern sich in ihren Zielen auf diese Epoche der deutschen Geschichte bezieht. Allerdings war die Debatte um das Kaiserreich schon in anderer Form in den letzten Jahren wieder aufgeflammt. Das Haus Hohenzollern versucht bekanntlich, Kunstgegenstände, die nach 1945 entschädigungslos enteignet worden waren, für sich zu beanspruchen. Dass das den wütenden Widerspruch der Museumsdirektoren, die diese Kunstgegenstände zurzeit in ihren Sammlungen verwahren, provozierte und überdies zahlreiche Historiker und Journalisten gegen das Haus Preußen aufbrachte, verwundert nicht, zumal die Hohenzollern taktisch recht ungeschickt vorgingen. Aber aus dem Streit um das Erbe der Hohenzollern wurde doch bemerkenswert schnell eine Debatte über das Kaiserreich schlechthin, nicht nur über die preußische Königs-Dynastie, die ihr Ansehen freilich nach 1918 durch die zeitweiligen Versuche des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, sich bei Hitler einzuschmeicheln, ohnehin ramponiert hatte.

Einige bekannte Historiker wie etwa Eckart Conze in Marburg, aber auch in etwas weniger ausgeprägter Weise Andreas Wirsching in München, nahmen diese Debatte zum Anlass, den Deutschen noch einmal einzuhämmern, dass ihre gesamte Geschichte im 19. und frühen 20. Jahrhundert durch ein einziges Scheitern gekennzeichnet sei. Das gelte nicht nur für die Tyrannis des Dritten Reiches, sondern eben auch für das antidemokratische, illiberale Kaiserreich mit seiner umfassenden Unterdrückung politischer Opposition. Hier wird letzten Endes versucht, die alte Sonderwegsthese der 1970er Jahre wiederzubeleben. Sie hatte behauptet, dass Deutschland in Europa oder jedenfalls in Westeuropa eine Ausnahmestellung einnahm, weil hier im 19. Jahrhundert anders als etwa in England oder Frankreich die Modernisierung von Staat und Gesellschaft misslang und sich vormoderne Herrschaftsstrukturen behaupteten.

Diese These ist seit den 80er Jahren zunehmend demontiert worden, unter anderem mit dem Argument, dass es einen „Normalfall“ von Modernisierung nicht gebe und schon deshalb Deutschland nicht als radikale Ausnahme betrachtet werden könne, von den vielen durchaus modernen Zügen des Kaiserreiches einmal abgesehen. Aber das scheint Conze und andere nicht zu beirren. Sie sind offenbar davon überzeugt, dass nur ein kompletter Bruch mit der älteren deutschen Geschichte, also mit allen Traditionslinien, die etwa in das 19. Jahrhundert oder noch länger zurückreichen, so etwas wie Demokratie im heutigen Deutschland möglich mache. Eine solche rein negative Sicht auf die gesamte ältere deutsche Geschichte ist heute nicht weit davon entfernt, das vorherrschende politische Narrativ zu sein, wenn man sich einschlägige Reden des Bundespräsidenten anhört oder zur Kenntnis nimmt, wie unsere Außenministerin versucht, alle Spuren, die im Auswärtigen Amt an das Bismarckreich oder an Bismarck selber erinnern könnten, zu beseitigen.

Verstärkt wird diese Tendenz durch Rufe nach einer Dekolonialisierung der deutschen Geschichte. In dieser Perspektive erscheinen Bismarck, der ja in Wirklichkeit ein distanziertes Verhältnis zur kolonialen Expansion hatte, und andere führende Figuren des Kaiserreiches als klassische Vertreter von „white supremacy“, die in den deutschen Kolonien ein Schreckensregiment errichteten. Daher, so die Dekolonisierer, müssen im öffentlichen Raum alle Spuren ihres Wirkens beseitigt werden. Eine solche Sicht auf die Geschichte des Kaiserreiches hat zumindest im Umfeld der offiziellen Politik deutlich an Einfluss gewonnen, ihr Idealbild ist ein Land, das im Grunde genommen ohne geschichtliche Wurzeln auskommt, mit der Geschichte schlechterdings gebrochen hat.

Das historische Vakuum, das die offizielle Geschichtspolitik schafft, lässt Raum für die skurrilsten Phantasien

Allerdings schafft diese Geschichtspolitik ein Vakuum der Erinnerung, eine tabula rasa; in diesen leeren Raum können dann offenbar auch marginale Gruppen wie die Reichsbürger vorstoßen, um sich freihändig eine Vergangenheit nach ihrem Geschmack zu konstruieren. Die Berliner Republik wäre eigentlich gut beraten, zu einer kritischen, aber eben nicht vollständig ablehnenden Auseinandersetzung mit der Geschichte des Kaiserreiches zurückzukehren, wie sie in der Bonner Republik durchaus noch vorherrschte. Wichtig wäre es vor allem, die Reichsgründung von 1871 als Teil der Vorgeschichte des heutigen Staates anzuerkennen.

Dazu müsste man allerdings erst einmal bereit sein, den Nationalstaat als solchen zu akzeptieren, wozu die Grünen meist gar nicht und die SPD nur unter großen Vorbehalten bereit ist, da man sich doch die möglichst baldige Selbstauflösung Deutschlands in einem Vereinten Europa wünscht. Dass man bei solchen Versuchen den eigenen Staat abzuschaffen, erhebliche Teile der Bevölkerung nicht mehr mitnehmen kann und diese dann anfällig werden für radikale, aber auch skurrile Formen des Protestes, sollte einen freilich nicht wundern.

3. OKTOBER
Welche Zukunft für die Bundesrepublik Deutschland?
Die Lage wird verschärft durch andere Faktoren. Sehr viele etablierte Politiker begegnen mittlerweile den eigenen Bürgern mit einem tiefen Misstrauen, das zuweilen an Paranoia grenzt. Sie leben in der ständigen Furcht, dass eine nicht ganz kleine Minderheit sich gegen sie auflehnt, zu außerparlamentarischem Protest Zuflucht nimmt und die Regierungspolitik in dieser oder jener Form sabotiert, wie es sich während der Corona-Krise in der Tat andeutete. Der Verfassungsschutz hat sich auch schon auf diese Fährte begeben und eine Tendenz entwickelt, bereits harte polemische Kritik an der jeweiligen Regierungspolitik als „Delegitimierung“ des gesamten Staates zu sehen, die entsprechend eingedämmt werden müsse. Im Hintergrund zeichnet sich das Konzept einer gelenkten Demokratie ab, dem die jetzige Regierung sicher viel abgewinnen kann, wie schon ihr neues Demokratieförderungsgesetz demonstriert.

Aber dem Misstrauen, mit dem die Regierenden ihren Untertanen, denen man jederzeit einen wilden Bauernaufstand oder – wie jetzt – die Unterstützung eines veritablen Staatsstreiches zutraut, begegnet, entspricht das mangelnde Vertrauen der Bürger in den Staat und die politische Klasse. Mag die Mehrheit sich noch damit begnügen, der Politik keine Kompetenz zur Lösung der anstehenden Probleme mehr zuzutrauen, sieht eine wachsende Minderheit das radikaler. Für sie wird mittlerweile jeder staatliche Eingriff, sei er nun zum Beispiel gesundheitspolitisch oder energiepolitisch motiviert, als feindseliger Akt wahrgenommen und entsprechend scharf ist ihre Anti-Haltung.

Gesund ist dieses umfassende Misstrauen nicht, aber wollte man es bekämpfen, müsste man in einem echten Dialog eine neue Kultur des Vertrauens schaffen. Dazu ist man aber auf Seiten der Regierenden oft gar nicht bereit und hofft stattdessen durch permanente Beschwörung der Gefahr von Rechts und durch die Niederschlagung imaginierter Staatsstreiche genug Legitimität gewinnen zu können. Dass das auf Dauer ein Erfolgsrezept ist, muss bezweifelt werden.


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45 Kommentare

  1. „Einige bekannte Historiker wie etwa Eckart Conze in Marburg, aber auch in etwas weniger ausgeprägter Weise Andreas Wirsching in München, nahmen diese Debatte zum Anlass, den Deutschen noch einmal einzuhämmern, dass ihre gesamte Geschichte im 19. und frühen 20. Jahrhundert durch ein einziges Scheitern gekennzeichnet sei.“ ???
    Scheitern inwiefern ? Nach welchen Maßstäben?
    Millitärisch, ok.
    Ob man dies aber als „scheitern“ bezeichen darf ist diskussionwürdig.
    Das „Deutsche Reich“ war von der Art her, nicht anders als die französische und englische Monarchie, allerdings ohne Kolonien und ohne hochgerüstete Armee, was man später nachzuholen versuchte.
    Der „deutsche Imperialismus“ ist eine Ausgeburt des „französichen und englischen Imperailismus“ gewesen, die sich gegenseitig den „300 jährigen Krieg“ geliefert haben bis England vom Kontinent verdrängt war.
    Das „Deutsche Reich“ ist aus der nationalen Unabhängigkeitsbewegung des Deutschen Volkes 1830-1848 hervorgegangen,
    nach der Befreiung von der jahrhundertelangen Unterjochung durch den französichen Imperialismus.
    Ein Besuch im „Hambacher Schloß“ kann auch Geschichtsbanausen darüber Belehrung bilden.
    Nachdem Frankreich 1870 dem deutschen Staatenbund den Krieg erklärt hatte, wegen der Erbnachfolge Streitigkeiten in Spanien,
    wurde nach dem Sieg über Frankreich der deutsche Staatenbund in die Staatsform eines Kaiserreiches überführt, das „Deutsche Reich“ genannt, schlichtweg aus geschichtlicher Tradition jener Zeit.

  2. Der Wunsch der Reichsbürger nach einer Wiederauferstehung des Kaiserreichs ist aus vielen Gründen unsinnig. Interessant ist dazu am Rande vielleicht die Sichtweise des deutschen Verfassungsgerichts:
    Zum Deutschen Reich und seinem Verhältnis zur Bundesrepublik hat bekanntlich das Bundesverfassungsgericht am 21.12. 1972 geurteilt. Danach ist das Deutsche Reich, das mit dem Kaiserreich gegründet wurde, 1945 durch die Kapitulation der Wehrmacht keineswegs untergegangen. Es existiert völkerrechtlich weiter und ist sogar identisch mit der Bundesrepublik. Daran hat sich auch durch den Beitritt der DDR nichts geändert. Sind wir deshalb alle Reichsbürger? Hoffentlich nicht.
    Ob ein Reichsbürger das Urteil ganz wörtlich genommen als Eselsbrücke verstehen kann, damit er die Dinge realistisch sieht und in der Bundesrepublik, also im damit identischen Deutschen Reich, nach deren Gesetzen leben und hier freudig seine Steuern entrichten kann? Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass die Reichsbürger zu Verstand kommen.

  3. Der Adel in Deutschland bewirtschaftet auch heute noch erhebliche Hektar an Land-und Forstwirtschaft ohne Windräder oder PV-Anlagen auf den Scheunendächern. Der Adel belästigt niemanden, zerstört keine Kulturgüter, hat stets ein offenes Ohr. Aber er legt sich auch mit jedem ins Bett und so darf man auch Stauffenberg und Getreue nicht überbewerten. Es gibt in Deutschland ein Grundgesetz und gleichzeitig ein Verfassungsgericht in Karlsruhe? Schon blöd, entweder Grundgesetz oder Verfassung, wo nicht jeder Gelangweilte aus der Gosse mal eben dran rum fummelt! Ekelhaft die Abwesenheit der Abgeordneten im sogenannten deutschen Bundestag! Was für ein faules Pack!

  4. Die größte Delegitimierung dieses Staates geschieht durch die derzeitige Regierung selbst!

  5. Habe einmal kurz vorbeigeschaut und bin wie vom Donner gerührt.
    Wenn ich Sie richtig gelesen habe, gehen Sie, Herr Asch von Vorbereitungen zu einem gezielten Putschversuch aus?
    Um Himmels Willen, ich antworte Ihnen gerne, KEINE Zeitenwende!
    Ich wußte nicht, dass man die politische Lage in der Bundesrepublik derart gefährdet einschätzen kann.
    Dann steht doch jetzt wohl kein geläutertes Verhältnis zum Bismarckstaat auf der politischen Tagesordnung, sondern ein belastbares Gerichtsverfahren und in der nächsten Zeit Bekundungen unverbrüchlicher Treue zu unserer Verfassten Parlamentarischen Demokratie durch alle Parteien, durch die Bundeswehr und durch den Adel, sowie ganz allgemein uns Staatsbürger.
    Ich stehe fest zu unserer wunderbaren Demokratie, die man gerne kritisieren, verbessern, aber unter keinen Umständen abschaffen sollte.

  6. Ich nenne mal stellvertretend fuer die Auffassung und komplett fehlende Einsicht der herrschenden Einheitsparteien, dass sie das Problem geschaffen haben und sind und die komplett fehlende Bereitschaft daran etwas zu ändern, den Auftritt Herrn Baum’s bei Anne Will letzten Sonntag, währenddessen er allen Ernstes sogar die Nichtwaehler als Staatsfeinde einstufte. Die Querdenker und AfD Wähler sowieso. Das wird nicht gut enden.

  7. Die Geschichte wird immer von den Siegern geschrieben. Ist es da verwunderlich, dass ein Land welches zwei Weltkriege verloren hat, auch seine Geschichte nicht mehr kennt, nicht mehr kennen darf und im ungewissen darüber gelassen werden soll, was diese Katastrophen ausgelöst hat?

    Eine weitere Tragödie der Geschichte ist der Umstand, dass der Sozialismus in all seinen Schattierungen, im deutschsprachigen Raum niemals Probleme hatte Anhänger zu finden, bzw. die bedeutenden Vordenker des modernen Sozialismus ihren Ursprung im deutschsprachigen Raum hatten. Der latente Antikapitalismus und die Staatsgläubigkeit waren immer ein Bestandteil der Deutschen DNA, ebenso wie die Hybris des Verstandes, welcher davon ausgeht, dass man eine Marktwirtschaft oder Gesellschaft über das Mittel des Staates „lenken“ könne.

    Nach dem Nationalsozialismus hat man der Nation nicht den Sozialismus ausgetrieben, sondern ist eifrig dabei mittels Sozialismus die Nation auszutreiben. Für den vorausschauenden Betrachter ist dies die logische Konsequenz der „rotgefärbten“ Geschichte Deutschlands und weiter Teile dieser Welt. Das sozialistische End-Ziel war damals schon lange bekannt. Hierzu ein Zitat:
    „Es gibt auch eine konstruktive internationale sozialistische Idee. Aber sie ist eine ganz andere. Wenn nämlich erst die Nationen begonnen haben, innerhalb ihrer eigenen Grenzen eine sozialistische und sozialwirtschaftliche Neuordnung durchzuführen, dann kommt der Augenblick, dass die Gesamtheit der Nationen, also alle Völker und Staaten, davon abkommen, unter sich nach liberalistischen Grundsätzen um Macht und Vorherrschaft, Versklavung und Ausnutzung zu kämpfen, also nach imperialistischen Gesichtspunkten zu handeln, sondern dass auch unter ihnen Rücksichtnahme, Gemeinschaftsgeist, eben ‚Sozialismus’ herrscht. Was im kleinen erst innerhalb der einzelnen Völker vor sich ging, das wird dann innerhalb der ganzen Völkergemeinschaft der Erde vor sich gehen. Auch die Kleinsten werden Gleichberechtigung haben, auch die Habenichtse werden Anteil nehmen können an den Gütern und am Überschuss des Weltbesitzes der Großen. Das ist dann der Sozialismus der Völker! Aber das ist etwas ganz anderes, als der internationale Sozialismus eines Marx oder Lenin!“
    (aus „Hitler aus nächster Nähe, Aufzeichnungen eines Vertrauten*, 1929-1932“, *Der Vertraute war Otto Wagener, Wirtschaftsberater Hitlers, Mitglied des Reichstages von 1933 bis 1938, Generalmajor und Stabschef der SA)

    Der sich anbahnenden Bruderkrieg zwischen den unterschiedlichen Formen des Sozialismus war schon damals eine offensichtliche Gefahr. Das Ziel war das selbe (Weltsozialismus), alleine der Weg zum Ziel wurde anders interpretiert.

    Beim Kommunismus der östlichen und asiatischen Länder, sollte der Sozialismus von oben herab über alle Völker dieser Welt implementiert werden.

    Beim Nationalsozialismus sollte der Sozialismus über das Mittel des Volkes (homogene Gemeinschaft, ein Volk ein Führer) implementiert werden, erst danach, nach dem alle Völker der Welt den Sozialismus als Gesellschafts- und Wirtschaftsform akzeptiert hätten, würde sich der Weltsozialismus ganz von selber ergeben.

    Die neuen Formen des Sozialismus sehen vor, diesen Vorgang über übergeordnete Instanzen und Institutionen zu erreichen. Das eigentlich geschickte daran ist, dass man ohne den Sozialismus auch nur zu erwähnen, zuerst allgemeine verbindliche Ziele für die Bürger dieser Welt definiert (Menschenrechte, Klimaschutz, Ressourcenschonung, Verbraucherschutz, Arbeitsschutz usw.), welche ohne die Implementierung marktfremder, planwirtschaftlicher Eingriffe und Organisationen gar nicht zu erreichen wären. Man hat einfach die Vorgehensweise angepasst, nicht mehr das Ziel definiert den Weg, sondern viele Wege das Ziel.

    Mittel und Ziele waren damals wie heute die selben, einzig an der Frage der Vorgehensweise zur Implementierung des „Weltsozialismus“ schieden und scheiden sich noch heute die Geister. Was allen Formen des Sozialismus gemein haben, ist ihr tief empfundener Hass auf alles bürgerliche, eigenverantwortliche und liberale, welches ohne Marktwirtschaft, Eigentum und Vertragsfreiheit nicht denkbar ist. Daher sind Planwirtschaft und Enteignung das Ideal einer jeden sozialistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Planwirtschaft und Enteignung bringen es mit sich, dass die einzelnen eigenverantwortlichen Subjekte aus Wirtschaft und Gesellschaft zu Objekten einer zentralistisch plan- und lenkbaren Masse degradiert werden müssen, mit anderen Mitteln wäre die Planwirtschaft nicht erreichbar. Somit muss auch der singuläre, denkende, fühlende und handelnde Mensch pluralisiert und zur Masse ohne Gesicht, Hautfarbe, Sexualität, Bindungen, Religion, Wünschen und Bedürfnissen, mit einer Nummer auf dem Arm, oder einem elektronischen Strichcode degradiert werden, dessen wollen sich ausschliesslich in der „Masse“ manifestiert, welche durch Führer, Funktionäre, Politiker, Ideologen und Experten angeleitet und gesteuert werden muss.

    Das was Sozialisten aller Couleur eigentlich immer dem Kapitalismus vorwerfen und ich als den grössten Etikettenschwindel aller Zeiten betrachte; dass Recht des Stärkeren, Gewalt, soziale Kälte, Rechtlosigkeit des Individuums, Verarmung und Verdinglichung des Menschen, Verlust von Wohlstand, Raubbau, die Zerstörung gesellschaftlicher Strukturen, die Zerstörung der Umwelt, ewiges Wachstum, Versklavung der Menschen, die Zerstörung der Demokratie, sind in ihrem Kern keine kapitalistischen Merkmale einer Gesellschaft, sondern können in Summe lediglich im real existierenden Sozialismus/Kommunismus festgestellt werden. Da wir auf unseren zahlreichen Wegen zum Sozialismus schon sehr weit fortgeschritten sind, entfalten sich die Wirkungen zunehmend im realen Leben der Menschen. Wir haben uns von öffentlich geäusserten Devise: „Sozialismus oder Tod“ keinen Jota wegbewegt, heute lautet das Credo; „Klimaschutz oder Tod“.

  8. Thomas Jefferson (aus der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung): Wir halten diese Wahrheiten für selbstverständlich, daß alle Menschen gleich geschaffen sind, daß sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten versehen sind, daß zu diesen Rechten Leben, Freiheit und das Streben nach Glück zählen [die übliche Triade war damals „Leben, Freiheit und Eigentum“]. Daß Menschen zur Sicherstellung dieser Rechte Regierungen einrichten, die ihre berechtigte Macht von der Zustimmung der Regierten ableiten. Daß, wenn auch immer irgendeine Regierungsform diese Zwecke zerstört, das Volk berechtigt ist, sie zu ändern oder abzuschaffen.

    Es gibt keine Bestandsgarantie für die „Bundesrepublik Deutschland“! Da der Mensch frei geboren ist (Im Naturrecht bezieht er die Freiheit von Gott als Recht), hat er jederzeit die Freiheit zur Sezession und eine neue Ordnung zu schaffen. Wenn er diese Freiheit nicht hat, dann ist er Sklave des Staates.

  9. Geht es um Untertanen und Herrschende? Wo bleiben in Ihrer Darstellung die Bürger, die eigentlichen Souveräne dieses Landes? Die Frage stellt sich scheinbar gar nicht. “ Sehr viele etablierte Politiker begegnen mittlerweile den eigenen Bürgern mit einem tiefen Misstrauen, das zuweilen an Paranoia grenzt.“ Wenn sich „etablierte Politiker“ zu weit von den Bürgern eines Staates entfernt haben, fühlen sie sich offensichtlich von den Bürgern nur noch bedroht. Ein Wassergraben um den Reichstag muss her, und jeder Bürger, der nicht ihrer Meinung ist, wird zum Feind erklärt, der bekämpft werden muss. Wer auf dünnem Eis tanzt, kann leicht einbrechen..

  10. “ Sie leben in der ständigen Furcht, dass eine nicht ganz kleine Minderheit sich gegen sie auflehnt, zu außerparlamentarischem Protest Zuflucht nimmt und die Regierungspolitik in dieser oder jener Form sabotiert, wie es sich während der Corona-Krise in der Tat andeutete,“
    Nach diesen kruden Gedanken war wohl auch die Märzrevolution 1848, das Wartburg- und Hambacher Fest und daraus folgernd die Nationalversammlung in der Frankfurter Pauskirche eine „Delegitimierung“ des Systems.
    Woher sie allerdings dann die Frechheit nehmen, diese Ereignisse für sich als „Berufsdemokraten“ zu instrumentalisieren, zeigt die Geschichtslosigkeit dieser Figuren.
    So ganz nebenbei:
    Ist das Zeigen von Schwarz-Rot-Gold, dem Symbol der damaligen „Delegitimierer,“ dann auch nicht mehr statthaft?

  11. Die Bundesrepublik ist nicht aus dem wilhelminischen Bismarck Reich hervor gegangen. Dieses Reich gab es von 1871-1918.
    Die Bundesrepublik ist noch nicht einmal Rechtsnachfolger dieses Reiches.
    Das wilhelminischen Bismarck Reich war spätestens ab 9. Nov. 1918 Geschichte.
    Am 9. November 1918 wurde dann in Deutschland gleich zweimal die Republik ausgerufen. Es bildeten sich zwei Lager, die unterschiedliche politische Systeme errichten wollten: die MSPD und USPD.
    Am 9. November 1918 verkündete am Mittag der Reichskanzler Max von Baden, unautorisiert vom Kaiser aber in Absprache mit der SPD, die Abdankung des Kaisers. Gleichzeitig übertrug er sein Amt des Reichskanzlers an Friedrich Ebert/SPD.

    • Am Nachmittag rief Philipp Scheidemann/SPD von einem Fenster des Reichstages vor der dort wartenden Menschenmenge die Republik aus.
    • Am Abend proklamierte dann Karl Liebknecht/KPD von einem Balkon des Schlosses die „Freie Sozialistische Republik Deutschlands“.

    https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Dokumente-zur-Zeitgeschichte/19181109_ausrufung-der-republik.html
    Was gilt denn nun ? 😉
    Liebknecht hat sozusagen schon 1918 die DDR ausgerufen 😉
    Wie sie sehen, haben sie „eine freie Demokratische“ Auswahl 😉
    Wie man sieht gab es schon immer soetwas wie „Reichsbürger“ 😉
    Die Bundesrepublik entstand erst gut 30 Jahre später auf den Trümmern einer Diktatur, die sich „Reich“ nannte, aber nie einen Kaiser hatte, aus einem „Reich ohne Kaiser“ 😉

      • Karl Dönitz war völkerrechtlich vom „Führer“ zu seinem Nachfolger erklrät worden und vertrat somit völkkerrechtlich das „3. Reich“, das nur dem Namen nach ein „Reich“ war.
        Schon am 30. April hatte Bormann, Dönitz seine Ernennung zum Reichspräsidenten mitgeteilt, womit er der völkerrechtlich Vertreter des „3. Reiches“ war.
        Die Kapitulationsunterzeichnung durch seinen Bevollmächtigten Jodl, war also auch der völkerrechtliche Akt, des Endes des 3. Reiches.

      • Alle Grenzen aller Staaten dieser Welt sind die Folge von Kriegen.
        In der Tat war der Kapitualtionakt nur ein Ende der bis dahin existierenden Staatsform, „3. Reich“
        wobei zu Unterscheiden ist zwischen Staatsform und Staat.
        Es heißt ja auch „Befreiung vom Nationalsozialismus“. Eroberung deutschen Staatsgebietes ist damit nicht gerechtfertigt.
        Man konnte den „Nationalsozialismus“ vernichten, auch ohne das historisch völkerrechtlich anerkannte Staatsgebiet nach dem Sieg zu entfremden und zu entreißen.
        Sind zwei verschiedene Dinge.
        Genau diese hinterherige Zerstückelung zeigt, dass es kein Krieg gegen den Nationalsozialismus war, sondern gegen den deutschen Staat.
        Da wurden „alte geschichtliche offene imperialistische Rechungen“ beglichen, wei amn dies ausdrücklich auch aus dem Munde von Staatsoberhäutern zu hören bekam. E. Benesch, „damit wurde ein 1000 jähriges Problem gelöst“.
        Der Staat wurde durch die Kapitulation nicht aufgelöst, wäre völkerrechtlich auch gar nicht möglich.
        Die Auflösung des Staates war alleine eine imperialistische Siegerwillkür, die territorielle Zerstückelung des „Deutschen Reiches“ 1918 durch den Versailler Vertrag und die Zerstückelung des Staatsgebietes nach 1945.
        Staatsgebiete die vor dem Krieg völkerrechtliche Anerkennung hatten.
        Ergo:
        Entgegen aller Geschichtsmythen, war der 2.WK ein Eroberungskrieg, der auch durch die Verbrechen der Nazis nicht gerechtfertigt werden kann.
        Befreier dürfen keine und können keine Eroberer sein,
        sonst sind es keine Befreier.
        Niemand kämpfte gegen den „Nationlsozialismus“, sondern gegen die Deutschen, wie dem Wortlaut von Äusserungen jener Zeit entnommen werden kann, es war ein imperialistischer Krieg von allen Beteiligten.
        Insbesondere Auschwitz konnte gar nicht mehr befreit werden, weil es bereits 1 Woche vor Eintreffen der Roten Armee frei war, die Gefangenen hatten sich bereits selber befreit, indem sie die wenigen Wachen die nicht geflohen waren überwältigt hatten und das Lager in eigener Verwaltung führten.

      • Der deutsche Staat iSd Weimarer Republik wurde nicht von den Alliierten aufgelöst (von Hitler i.ü. auch nicht), diesem nur eine Besatzungsverwaltung aufgestülpt.
        Und ja, die Bundesrepublik sah und sieht sich als Nachfolger der Weimarer Republik die wiederum Rechtsnachfolger des Kaiserreiches war. Nur beispielhaft erwähnt, haben wir vor wenigen Jahren die letzten Reparationszahlungen aus den Versailler Verträgen gezahlt, alle Verwaltungsorganisationen des Deutschen Reiches übernommen, sie in Bundesgerichte oder Ministerien umbenannt etc pp
        Die Gründung der Bundesrepublik war mehr dem Umstand geschuldet, dass keine alliierte Zusammenarbeit mehr mit Stalin möglich bzw gewünscht war, aber zumindest „Westdeutschland“ wieder mehr in Richtung „Unabhängigkeit“ dh aus der Alliierten Verwaltung entlassen werden sollte.
        Kurzum: alter Wein in neuen Schläuchen. Unser Grundgesetz fußt auf der Weimarer, diese auf der Reichsverfassung von 1871. Viele Reichsgesetze wurden Bundesgesetze, von Strafgesetzbuch bis BGB und SGB.
        Die staatliche Kontinuität ist gegeben, nur dass zwischendurch eben 2 Kriege stattgefunden haben und verloren wurden, was u.a. zu Gebietsverlusten, (Friedens-)Verträgen, Reparationsforderungen etc geführt haben.
        Ewigkeitsgarantien kennt „das“ Völkerrecht nicht, alles ist Verhandlung, Diplomatie oder Krieg, seit je her. Souveräne Staaten können von anderen weder aufgelöst noch zu irgendwas gezwungen werden, außer eben durch Sanktionen oder Kriege. Und wenn man letztere verliert, hat man halt Pech gehabt. Ohne militärische Macht sind alle hübschen Worte eher belanglos, international gilt zweifelsfrei das Recht des stärkeren. Diese Erkenntnis führte zur Nato und auch der EU bzw ihrer Vorgänger EWG.
        Die EU will ja noch heute ein „Partner“ auf Augenhöhe zu den 3 Supermächten werden, nur wird das nix ohne eigene militärische Stärke, bzw Unabhängigkeit von der militärischen Stärke der USA. Insb wir haben es uns in der Hängematte der militärischen Stärke der USA bequem gemacht, uns fast bis zur Schutzlosigkeit demilitarisiert. Damit ist aber auch jede wohlfeile Rede zu „Augenhöhe“ hinfällig. Und dass das überalterte und bequeme Europa ernsthaft willens und bereit würde, sich selbst um seine Verteidigung zu kümmern, sehe ich nirgends, außer in Sonntagsreden (nach dem Putin-Schreck). Alles militärische ist faktisch (insb bei Grünen und Linken) verpönt, Jugendliche sehen sich eher als „Klimaaktivisten“ oder YT-Stars denn als künftige Soldaten.
        Die letzten Jahrzehnte sind hier viele Züge abgefahren, die ohne existenzielle Not vermutlich auch nie zurückkehren werden.

    • Dabei sollte man noch bedenken, daß der Kaiser gar nicht abdanken konnte, weil er nach der RV1871 kein autokratischer Monarch, sondern als „DeutscherKaiser“ = Vorsitzender der Länderkammer das höchste Verfassungsorgan war (Art 11 RV 1871), dessen Anordnungen und Erlasse allerdings der Gegenzeichnung durch den Reichskanzler bedurften und wie alle anderen Verkündigungen, Gesetze usw. eine Frist von 14 Tagen bis zur Wirksamkeit hatten, innerhalb derer der Reichstag als Bürgervertretung noch ein Veto einlegen konnte. Dies war verfassungsrechtlich eingerichtet worden, um eine Machtansammlung bei einem Verfassungsorgan zu verhindern.
      Monarch war er als König von Preußen…
      Die obigen Ausführungen bedeuten natürlich, daß niemand im Namen des Deutschen Reichs jemals den WK I wirksam beendete, da das Reich „mangels Organen handlungsunfähig“ war. Das bedeutet auch, daß die Ereignisse vom 09.11.1918 ein echter, von der SPD ausgeführter Putsch waren, in dessen Folge seitdem auf dem Gebiet des Deutschen Reichs keine legale Regierung mehr tätig war, und selbst die Gerichte nach dem „WK II“ haben bestätigt, daß das Deutsche Reich nach wie vor existiert.
      Die heutigen rechtlosen Zustände in Deutschland sind eine Folge des SPD-Putsches von 1918, auch wenn diese Erkenntnis durch die „3 Affen“ sehr wirksam an weiterer Verbreitung gehindert wird.

  12. Im Vergleich zur grünlinken Republik ist wohl vieles inspirierend…
    Die gefährlichen Spinner, weil mit vielen Waffen (und dem gesamten Staatsapparat) ausgestattet, sitzen auf gut gepolsterten Stühlen in Berlin!
    Und die sich für mich aufdrängende Kontrollfrage lautet: wie können gebildete und eigentlich gut versorgte Leute heute noch ernsthaft von irgendeiner Form von „Sozialismus“ träumen, egal ob in grün, rot oder braun? Und diese Gruppe ist sehr mächtig, sowohl innerhalb der „etablierten“ Politik und insbesondere vieler Medien.
    Bekanntlich hat der rote und braune Versuch von „Sozialismus“ Millionen Menschen getötet und unermeßliches Leid über Deutschland, Europa und die Welt gebracht.
    Glaubt irgendjemand wirklich, jetzt würde alles toll, nur weil sich der totale Staat sich jetzt „grün“ fühlt, denkt, meint, glaubt etc?
    Offensichtlich steckt dieser Gedanke den Grünen derart tief in ihren politischen Genen, dass es ihnen selbst vielleicht nicht einmal mehr bewußt ist, ich denke aber doch: zumindest der Bundesführung der Grünen ist klar, dass sie eine Art „Klima-Sozialismus“, eine Art Klima-Staatswirtschaft anstreben. Grüne Politik läuft auf eine neue Form von „Sozialismus“ hinaus, in dem mehr oder weniger alles „staatlich“ geregelt sein soll und muß: Arbeit, Einkommen, Geldfluß, Energiewirtschaft, Bildungswesen, Landwirtschaft etc und weite Teile selbst des Privatlebens. Liberalismus ist „dem grünen Konzept“ so fern wie eine andere Galaxie, kein Wunder, dass insbesondere Grüne die größten Fans der extrem kleinteiligen „Corona-Maßnahmen“ waren, die sich bis ins absurde ins „normale“ Leben aller Bürger fräste – unter größtem grünen Beifall!!!
    Wie in jedem totalitären Ideologiegebäude gibt es eine über allem stehende „Gottheit“, an der sich alles Planen und Handeln, alle Gesetzgebung und jede sonstige staatliche Vorgabe zu orientieren hat, und die lautet heute „Klima“.
    Früher war es „der Klassenkampf“ oder „Ariertum“ als Vision, inklusive ihrer strukturellen inneren und äußeren Feinde, die es stets und überall zu bekämpfen galt. Im klassischen Marxismus waren es die „Kapitalisten“, Junker und Bürgerlichen, Royalisten etc, im Nationalsozialismus „die Juden“ als Welt-Finanz-Verschwörer, alle Nichtarier. Diese Feinde beider totalitären Ideologien einte, daß sie angeblich die Entfaltung der Ausgebeuteten, der Mitbürger, der Massen verhinderten, nur zum einen Vorteil. Die angebliche Standardlösung aller Problem für Marxisten war die Verstaatlichung aller Produktionsmittel, die totale Staatswirtschaft, Planwirtschaft genannt. Bei den Nazis ging’s ideologisch primär um Säuberung der geglaubten eigenen Rasse von allen Vermischungen, Fremdkörpern, Kranken, Behinderten etc, was auf die Zucht eines „arischen Übermenschen“ hinauslaufen sollte. Waren Marxisten primär Feinde einer freien Wirtschaft, waren Nazis primär Feinde einer heterogenen Gesellschaft, in der Privateigentum und private Wirtschaft möglich blieb, wenn auchnunter totaler staatlicher „Ausrichtung“.
    Die zeitgeistige „grüne Ideologie“, die in weite Kreise der westlichen Politik (incl Medien) mittlerweile salonfähig geworden ist, zeigt hoch gefährliche Tendenzen zu einem neuen Totalitarismus. Wieder maßt sich eine politische Gruppe an, den Staat insgesamt nachfuhren Vorstellungen ausrichten und gestalten zu wollen, und ist damit im Westen seit über 20 Jahren recht erfolgreich. Das allem übergeordnete Staatsziel heißt jetzt Klima, Klimawandel, Klimakatastrophe oder ähnlich. Der menschengemachte Klimawandel bedrohe das Leben auf der Erde, überall und müsse durch eine totale, staatliche Lenkung „der Emissionen“ bekämpft, gemildert, vermieden werden. Auch dieser politische und damit staatliche Anspruch ist total, bis hinab in die kleinstteilige Lebensgestaltung von jedem Mitbürger. Jeder Bürger wird zum Klima-Subjekt, seine Emisssionen werden gemessen und gewogen, rationiert, portioniert, erlaubt oder verboten.
    Ob irgendeine deutsche „Klima-Maßnahme“ irgendeine Auswirkung auf das globale Klima besitzt oder nicht, ist mittlerweile vollkommen gleichgültig, es wird einfach pauschal behauptet, wie früher irgendwelche jüdische Weltverschwörungen der Banker. Damit ist die Tür zu irrationaler Politik weit geöffnet worden, denn Klimapolitik kann nur solange als rational, vernünftig, faktenbasiert etc bezeichnet werden, solange bei jeder beliebigen „Klima-Massnahme“ irgendein Effekt auf das Klima dargelegt oder besser noch nachgewiesen werden kann.
    Von diesem Zusammenhang zwischen (Klima)Maßnahmen und (Klima)Effekt sind wir Lichtjahre entfernt. Über die Binse, jedes Kilo eingesparter CO2 Emission zählt, kommt keine Maßnahme hinaus, obgleich bekannt und unbestreitbar ist, dass die globalen CO2 Emissionen seit Jahrzehnten zunehmen, nicht abnehmen, egal was wir einsparen. Der ständig behauptete Nachahmereffekt existiert einfach nicht und unser 1-2% Anteil ist global gesehen bedeutungslos. Dennoch wurde das Dogma, alles müsse über seinen CO2 Ausstoß staatlich reglementiert, besteuert oder verboten werden, herrschende Meinung in Deutschland und anderen westlichen Staaten.
    Sehe ich dieses Dogma nur als trojanisches Pferd, einen Totalstaat zu errichten, ergibt es viel mehr Sinn, als die Annahme, wir könnten das globale Klima manipulieren, auch wenn China, Indien, Russland etc unsere Ideen ignorieren.
    Und dass wir seit ca 1998 auf dem Weg sind, eben einen solchen „Klima-Totalstaat“ zu errichten, geführt von einer „grünen“ Elite die sich für gute Menschen hält, die die Welt retten will und sich dazu berufen und befähig meint, dürfte schwer bis unmöglich zu bestreiten sein.
    Habecks „Transformation“ ist nichts anderes, als der „Grüne Totalstaat“, eine neue Variante eines totalitären Staates, der alles und jeden unter „Klimaaspekten“ bewertet, lenkt oder ggf verbietet, von allerlei Energiequellen, bis Verbrennermotoren, von Haustieren über Fleischkonsum bis Kinder, alles wird in „co2“ politisiert.
    Das nächste politisches Monstrum ist dabei, Realität zu werden.

  13. Ein „Reussen-Putsch“ als Zeitenwende! Da ist wohl mehr der Wunsch Vater des Gedankens. Selbstverständlich bräuchten wir einen echten „Reussen-Putsch“ für unsere Geschichte. Sprich: Eine Renaissance des Föderalismus, ein aufbegehren der Länder und Landkreise gegen diese, in ihren schlechtesten Charaktereigenschaften urpreussische Berliner Republik, die den deutschen Föderalismus sukzessive zurückdrängt und zudem in ihrer totalen Geschichtslosigkeit letztendlich nur das preussische Geschichtsbild des Normalbürgers bis in unsere Tage zementiert.

  14. Das Kaiserreich steht für die Zeit VOR den großen Katastrophen: kein erster WK, kein Weimarer Straßenkampf, kein NS-Reich, kein Holocaust, kein zweiter WK, keine Teilung.

    Könnte man in der Zeit zurückreisen, um die Vergangenheit und damit die Gegenwart zu verändern, wäre 1910 ein gutes Ziel.

  15. Der Einkommenssteuersatz betrug 1871 sechs Prozent für Alle.Es gab keine Mehrwert – und Verbrauchssteuern .Die Wirtschft boomte von 1873 bis 1914. Bitte mal mit heute vergleichen.

  16. Deutsche Geschichte ist mehr als die Zeit zwischen 1933 und 1945. Es ist vor allem ein langer Weg, um aus hunderten Fürstentümern überhaupt einen Staat zu schaffen, wie er nach Ende des deutsch-französischen Krieges geschaffen werden konnte. Das Kaiserreich selbst bestand aus 25 Bundesstaaten. Allerdings ist von dieser Idee nichts mehr geblieben. Die heutige BRD erinnert mehr an eine große DDR mit 16 Bezirksverwaltungen, über die hinwegregiert wird.

  17. In derDDR kam die Sicherung der Macht der Kommunisten nach Innen der Stasi zu. Und genauso hat auch die aktuelle Politik ihre Organe. Das westliche Modell war lange Zeit liberaler als die kommunistischen totalitären Systeme wie aktuell China. Das ändert sich gerade, wir gehen den chinesischen Weg.

  18. Bismarck verkörpert das, was heutige Politiker in Deutschland nicht haben: Durchsetzungsvermögen und Tatkraft, um ein Land nach vorne zu bringen. Die deutschen Politiker dagegen sind Schwächlinge und verkörpern Mittelmaß und Mitläufertum. Sie verstecken sich hinter moralischen Prinzipien, weil sie den Willen zur Macht nicht haben. Sie wollen nicht herrschen, sondern sind beherrschbar, weil sie nicht führen können. Ihre Zeit läuft ab!

  19. Steuern und Abgaben im Kaiserreich: um die 10 %. Steuern und Abgaben real in der Buntenrepublik: um die 70 %. Danke, das reicht mir völlig. Leckt’s mich am Oasch mit eurer „Demokratie“!

  20. Der Autor hat mich zutreffend beschrieben. Dieser digital illiterate Staat nervt mich nur noch. Zunehmende Gängelung, teuerste Staatsmedien und (zweit?)höchste Steuern der Welt, dafür schwindende Services für Einheimische und Verramschen der Staatsbürgerschaft… welcher echte Deutsche soll sich damit bitte anfreunden? ?

  21. Mit der Bezeichnung „Reichsbürger“ werden – wie bei „Impfgegner“, „Coronaleugner“, „rechts“ etc. – ganz unterschiedliche Ansichten, Personen etc. in eine Schublade gesteckt und damit versucht, jegliche, berechtigte Kritik zu unterdrücken. Ich suche noch nach einem entsprechenden Schema, das auf die Versager unserer Regierung und die (bis auf eine) Parteien anzuwenden wäre. Was ist die Alternative zu 2015, all den -wenden, Ukraine
    …?

  22. Meine Schulbildung erfolgte in der DDR 1.0, da ging es im Geschichtsunterricht erst ab dem II. Weltkrieg los, und was für ein mieses Stück … Deutschland wir wären. (Wer ist eigentlich „wir“?)
    Im Ergebnis kann z.B. mein Bruder, ein ansonsten gesunder, beruflich erfolgreicher Familienvater das Wort „Deutschland“ nicht aussprechen. In beruflichen Korrespondenzen umgeht er dieses Wort und schreibt „BRD“ oder „BR Deutschland“.
    Mit Merkels Update auf DDR 2.0 wurde diese Programmierung im Kernel des Systems beibehalten. Eine nationale Identität ist mehrheitlich erfolgreich abgeschafft. Von geschichtlichem Grundwissen ganz zu schweigen.
    Ich war mal zu einer Bürgerveranstaltung der AfD. Dort sprach Alexander Gauland zur deutschen Geschichte vor 1933, Kaiserreich, Bismarck, Gründung des Deutschen Reichs. Um in diese Veranstaltung zu gelangen, mußten mich zwei Polizisten hinter der Halle in einen Nebeneingang geleiten. Vorne war alles voller Antifa, die gerade ein Auto zertrat.
    In solch ein bestes Deutschland aller Zeiten, in dem die Identität des Volkes von der eigenen Geschichte bis hin zum eigenen Geschlecht staatlich rückgebaut wird, wird nie Ruhe einziehen. Außer vielleicht Friedhofsruhe.
    Archäologen aus künftigen Generationen mögen die Bandbreite des Widerstandes gegen ein allgegenwärtiges System im untergegangenen Deutschland 2022 beurteilen. Welcher Widerstand war „guht“, welcher „böhse“? Worin genau liegt die Verwerflichkeit des deutschen Kaiserreiches? Warum kannte Bill Gates die Gebrüder Grimm nicht? Warum durfte eine Tochter aus gutem Hause keinen Reichsbürger heiraten? Nur weil der auch keine Steuer zahlte, kann ja nicht der Grund gewesen sein.

  23. In der Komödie Bundesrepublik Deutschland 2015 bis 2022, finde ich die Reichsbüger ganz symphatisch. Oh jeh, bin ich jetzt schon radikalisiert?
    „Es bleibt natürlich dennoch bemerkenswert, wie weit sich Menschen, die eher eine gesicherte soziale Stellung besitzen und auch nicht ungebildet sind, radikalisieren können.“ Ich würde sagen: Sowas kommt von Sowas.
    Die Indianer sollen ja ihre Vorfahren immer geehrt haben. In Deutschland ist kein Platz für soetwas, den besetzen wir mit Fremden.
    Übrigens finde ich auch, das Deutschland eine Sonderstellung hat. Wenn Streß ist sind wir immer mittenmang. Allerdings habe ich auch nicht das Gefühl das Deutschland jemals von den Amis befreit wurde. Ich persönlich fühle mich seit Jahren eher besetzt und mißbraucht.
    In einem Punkt irrt der Autor nach meiner Meinung. Frau Faeser hat die Storry nur genutzt und mißbraucht , um ihre neuesten Gesetzallüren zu begründen.
    Und zu den unheilvollen Grünen kann ich nur sagen, ihr habt die Indianer auch nicht verstanden sondern nur benutzt, so wie Amiland das auch tat.

  24. Es ist wirklich schade wie heute mit dem kulturellen Erbe des Kaiserreichs und Preußen umgegangen wird. Natürlich haben die Nazis hier den Löwenanteil zu tragen, aber auch heute noch werden kulturelle Überbleibsel rigoros vernichtet. Man erinnere nur an die Hohenzollern Brücke und das dazugehörige Denkmal in Köln das komplett entfernt werden soll und die Brücke umbenannt wird.
    Preußen war einer der wenigen Staaten in Europa in dem Religionsfreiheit herrschte und Freiheiten gab’s wie in sonst kaum einem anderen Staat zur damaligen Zeit. Preußen war mit gerade mal 10 Millionen Einwohnern in der Lage halb Europa zu kontrollieren und zu bekämpfen.
    Das ist alles vergessen. Für mich ist das was mit dem deutschen Kaiserreich und Preußen passiert ist ein Ethnozid. Die Auslöschen der Kultur bis man sich nicht mehr an sie erinnern kann. Welcher Deutsche kann heute noch eine wichtige Person aus der Kaiserzeit nennen?

    Stattdessen werden irgendwelche Wirrköpfe in den Medien als neues deutsches Kaiserreich hochgeschrieben anstatt den Deutschen die Fakten über diese alte Zeit zu lehren und auch zu schätzen wissen. Sonst würden wir heute alle Französisch sprechen.

  25. Zu vielen Zeiten und in vielen Ländern hat man der Bevölkerung Angst gemacht, vor vermeintlichen Feinden und Bedrohungen, solange bis die Bürger nach mehr Sicherheit und Schutz gerufen haben. Diese haben sie auch bekommen, dafür mussten sie ihre Freiheit abgeben.
    So haben die Nazis gegen Juden gehetzt, die SED-Kommunisten gegen den bösen Westen. Heute ist es die Angst vor einem Klimawandel und dass AfD-Reichsbürger-Querdenker-Putschisten die Macht an sich reißen könnten.
    Die behaupteten Bedrohungen ändern sich, das Machtgelüste eines Parteienstaates nicht.
    Passend dazu die Bemühungen der Regierung, mehr Zensur im Internet und ein Hinweisgeber-IM-Spitzel-System zu etablieren.

  26. Der Reußen-Putsch ist nichts anderes als Nancys Faesers persönliche Neuauflage des Reichsbrandes.

    Moralisch ähnlich gepolte Personen benutzen nun einmal auch immer wieder die gleichen Methoden. Es kommt halt alles wieder wenn der Souverän in der Demokratie schläft…

  27. Welch ein hochintelligenter Artikel, in dem vieles verklausuliert ausgesprochen wird, was man in gängigen Medien nicht mehr zu formuliern wagt.

  28. Genau hier, an der politischen Bruchstelle zwischen Staat und Bürger entscheideg sich das Sein oder Nichtsein eines Gemeinwesens, denn nichts anderes ist ein Staat. Seit ich zurück denken kann, habe ich mich immer gefragt, wo der Unterschied zwischen Frankreich, UK und anderen Sozialgebilden, sprich Staat, wohl liegen könnte.
    Wenn ich auf das Selbstverständnis französischer Staatsbürger oder Bürgern anderer Staatenschaue, die ähnliche Entwicklungen nahmen, bin ich stets aufs Neue erstaunt über deren Einigkeit gegenüber Anwürfen von Außen . Da interessiert plötzlich nicht mehr der innenpolitische Streit und man ist einig gegen alle Einflussnahme von außen.
    Nicht so in diesem seltsamen, zerissenen Deutschland, das nicht mal an seine vereinigende staatliche Legende zu glauben scheint.
    Nichts ist leichter als ein solches Gebilde zu zerstören und völlig wehrlos zu machen. Und sollte das letztendlich gelingen, dann mit einer Selbstüberzeugung, die ihres Gleichen sucht.
    Deutschland, Deutschland über Alles, über Alles in der Welt, bedeutet eben nicht das herabsehen auf andere Völker, oder ihre Herabwürdigung, sondern sollte nur heißen, Deutschland in Einigkeit ist von der Wertvorstellung beseelt, dass es ein höheres Gut ist, als die Viel-, oder Kleinstaaterei, die vor 1871 die Teutschen nur schwach gemacht haben, aber niemals zu einer ernst zu nehmenden politischen Einheit formen hätten können.
    Es ist deshalb eine Schande, den Deutschen eine Missachtung anderer Völker mit diesem Text der Nationalhymne zu unterstellen, da es dabei nur um die selbsteflexion des deutschen Volkes ging und geht, egal welche unedlen politischen Strömungen sich des Textes bemächtigt haben. Niemals würde ein französischer oder englischer,bzw. britischer Staatsbürger sein Land herabwürdigen, mir ist das auf keinen Fall bekannt, kann aber gewiss auch eine Wissenslücke meinerseits sein.
    Deshalb, die innere Zerrissenheit des Volkes der Teitschen, und ihr gestörtes Verhältnis zu ihrem Land ist ein Phänomen, das nicht so einfach zu erklären ist.
    Was sich daraus ergeben wird, in näherer Zukunft für den Wertegang unseres Staates, bleibt abzuwarten.

  29. Deutschland hat ein großartiges kulturelles Erbe. Gerade der deutsche Staat 1871 – 1914 hat in Wissenschaft und Technik Unglaubliches geleistet – von den Errungenschaften profitiert die ganze Welt!
    Millionen Menschen wurden damals aus bitterster Armut befreit. Die Sozialgesetzgebung war wegweisend (zB Sozialversicherungssystem).
    Als Österreicher fühle mich dem deutschen Kulturraum zugehörig.
    Trotzdem gilt der Hass auf die eigene kulturelle Identität als Staatsräson.
    Das nicht nur traurig, sondern zeugt auch von großer Dummheit und Ignoranz.

  30. Kann ein Putsch, welcher kein Putsch war, scheitern ? Nur mal zur Erinnerung, das Kaiserreich war eine Demokratie. Der Bundespräsident hieß damals Kaiser. Die Gründerzeitviertel der Kaiserzeit sind heute unsere europäische Stadt. Auf welcher Ebene und in welchem Gebiet sind wir heute besser ?

  31. Ein Kommentar, der an den wesentlichen Aspekten der sog. Antiterroraktion glatt vorbeizielt. Ein wohl mit den Sicherheitsorganen vertrauter Insider urteilt PR-Coup, unsere Innenministerin sieht einen Abgrund terroristischer Aktivität. Informationen werden auf Kanälen an die Öffentlichkeit weitergegeben, die ihre Ursprünge erkennen lassen: Ermittlungsergebnisse als politische Waffe gegen „Rechts“. Warum überhaupt noch ein Gerichtsverfahren: Schuldig, schuldig, schuldig tönt es aus dem gesamten medialen Bereich – und natürlich aus der Bundesregierung und den sie tragendem Parteien. Wo sind die vorsichtigen Bewertungen der Bundesanwaltschaft und der beteiligten Polizei- und Nachrichtendienste? In aller Deutlichkeit gesagt: Fundamentale Grundsätze eines rechtsstaatlichen Verfahrens sind außer Kraft gesetzt. Die Beschuldigten werden mit Namen, Adresse und Bildern an einen Pranger gesetzt, von dem sie nie wieder loskommen. Das Urteil steht fest, die politischen Schlussfolgerungen inGesetzestext gegossen. Aliud semper haeret! Wo ist der Verfassungsjurist mit Namen, der diesem Schmierenstück mit einer Eilentscheidung des BVerfG ein Ende setzt? Es gibt ihn nicht, und damit ist alles über den Zustand unseres Rechtsstaates gesagt.

    • Herr Decker, ich teile die Aussage Ihres Leser-Kommentars zu 100%. Lediglich Ihr erster Satz geht fehl. Mein Empfinden ist, dass R. Asch mit seinem Kommentar nicht das unter rechtsstaatlichen Gesichtspunkten Zweifelhafte an dieser Razzia in den Fokus stellen wollte, sondern den gesellschaftlich-historischen Kontext beleuchtet wollte. Und dies ist ihm geingen. Die rechtsstaatliche Analyse ist ja bereits an anderer Stelle erfolgt und wird hoffentlich auch noch fortgesetzt.

      • Selbstverständlich haben Sie Recht! Die Frage des Geschichtsverständnisses von Grün-Rot schien mir aber in diesem Zusammenhang ohne Bedeutung zu sein, da es das im Sinne von Geschichtswissenschaft gar nicht gibt. Dunkeldeutschland ist erst mit der grün-roten Erweckung hell geworden – fast im religiösen Sinn eines tausendjährigen Reiches. Alles vorher: Ein Abgrund…

  32. Richtige Analyse. Dieses Nichtverhältnis zur eigenen Herkunft, diese Ablehnung unserer Gewordenheit, nimmt uns unsere Identität, unser selbst, und bringt Chimären der Utopie und der Verdrängung hervor. Deutschland muss sich mit seiner Vergangenheit versöhnen. Wirklich schlimm war der Nationalsozialismus. Das ist wahr. Aber alles andere durch die NS-Brille wahrnehmen und damit verwerfen zu wollen, ist sachlich falsch und führt zu nichts Gutem. Um sich mit der Vergangenheit zu versöhnen, muss nicht gleich die Monarchie wieder eingeführt werden. Aber es wäre z.B. ein Anfang, historische Bauwerke einfach so hinzunehmen wie sie nun einmal sind.
    Man muss sich ja nur einmal fragen, warum es Bayern oder Sachsen noch gibt, Preußen aber nicht mehr? Wenn man schon Bundesländer auflösen möchte, „wegen Hitler“, dann müsste man mit Bayern anfangen: Dort war die Hauptstadt der Bewegung, dort waren in Nürnberg die Reichsparteitage, dort steht auch der grüne Hügel von Richard Wagner, dem großen Inspirator des NS. Es würde sehr viel Sinn machen, Preußen als ganz normales Bundesland wieder zu errichten. Mit Berlin und Brandenburg und Sachsen-Anhalt, sowie den preußischen Zipfeln von MeckPomm und Sachsen. Das wäre keine große Sache. Es wäre einfach nur normal. Und nebenbei ein Beitrag zur vielgewünschten Länderneugliederung.

  33. Mir ist nicht so recht klar, warum man solche Romantiker nicht einfach in Ruhe läßt. Man darf doch den Staat ablehnen, warum denn nicht, solange man nichts von ihm will. Viele Muslime lehnen ebenfalls unseren Staat ab, und die bekommen auch noch Stütze. Was die Bewaffnung angeht, können die sicher auch locker mithalten, vielleicht sollte man lieber da mal hinsehen, statt Rentner aus dem Bett zu reißen. Im Grunde zielt man auf die AfD mit der ganzen Aktion, noch bevor es irgendwelche Freisprüche gibt, will man sie maximal mit Dreck bewerfen, die Unschuldsvermutung hat man ja bei metoo bereits für reaktionäres rechtes sexistisches Gedankengut erklärt, und wo 3000 Polizisten sind, da sind auch Verbrecher, würde man ja sonst nicht machen als Staatsanwalt, so heißt es, und der Richter müsse ja auch noch mitspielen. Natürlich alles mit vollem Namen der Verdächtigen, samt Fotos. Maximale Rufschädigung ist beabsichtigt.
    Das ist eine ganz üble Nummer!

    • Natürlich alles mit vollem Namen der Verdächtigen, samt Fotos. Maximale Rufschädigung ist beabsichtigt.“
      Wenn ein Migrant einen Menschen absticht, wird dessen Herkunft und Name top geschützt!
      Wie war das noch mal mit der Unschuldsvermutung im deutschen Rechtsstaat? Ach so, partiell bereits abgeschafft. Na dann ist ja alles paletti.

  34. Das Nicht-Verhältnis beruht auf dem selektiven Umgang in deutschen Schulen mit der Geschichte von Deutschland. Allen, bei denen die deutsche Geschichte 1945 beginnt, ist völlig unbekannt, dass Bismarck die Sozialpolitik in Deutschland bis heute wie kein anderer geprägt hat. Bei Licht betrachtet ist kein Platz für ein Nicht-Verhältnis vorhanden.

    • Da haben Sie Recht. Ich selbst hatte in NRW, geboren 1961, vier Jahre lang französische Revolution als Geschichtsunterricht. Meine Schwiegertochter gerade 30 geworden sagt mit das Gleiche. Geschichte und Historiker sind also komplett von der jeweiligen Politik abhängig. Habe ich mir immer gedacht.

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