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Wahl in Brandenburg

Das BSW ist nun ein fester Teil der Parteienlandschaft

23.09.2024

| Lesedauer: 3 Minuten
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ist zur EU-Wahl angetreten, hat dort einen Achtungserfolg erzielt, Rückenwind geschaffen und diesen für drei gute Ergebnisse in den Landtagswahlen genutzt.

Kann sich noch jemand an die Werteunion erinnern? Dieses mal richtet sich die Frage nicht nur an die Älteren. Die Jüngeren könnten es auch wissen. Denn zum Jahreswechsel hatte die Werteunion die gleichen Startchancen wie das Bündnis Sahra Wagenknecht. Doch es folgte eine strategische Entscheidung: Die Werteunion wollte nicht zur EU-Wahl antreten, sondern Kraft und Geld für die drei Landtagswahlen im Osten sparen. Das ging schief. Die Werteunion ist nicht zur EU-Wahl angetreten und spielte in der Folge auch bei allen drei Landtagswahlen keinerlei Rolle. Die Partei Hans-Georg Maaßens ist noch in ihrem Geburtsjahr Geschichte geworden.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ist zur EU-Wahl angetreten, hat dort einen Achtungserfolg erzielt, Rückenwind geschaffen und diesen für drei gute Ergebnisse in den Landtagswahlen genutzt. Dort ist die junge Partei nicht nur vertreten. Zusammen mit der AfD bildet sie eine Sperrminorität in allen drei Landtagen. In Thüringen und Brandenburg geht in der Bildung einer sauberen Mehrheit kein Weg am BSW vorbei.

PROBLEME LIEGEN LASSEN IM KAMPF GEGEN RECHTS
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Die rechte Kritik am BSW wirft der jungen Partei vor, ein U-Boot und nur gegründet worden zu sein, um Wahlsiege der AfD zu verhindern. Diese Kritik hat jüngst der Brandenburger Spitzenkandidat der AfD, Hans-Christoph Berndt, am Montag angebracht. Doch zum einen ist das BSW kein U-Boot. Es tritt ganz offen zu Wahlen an. Zum anderen besetzt es eine Lücke: Das BSW bedient Wähler, die sich eine soziale Wirtschaftspolitik und eine realistische Einwanderungspolitik wünschen. Die zudem eine realistische Einwanderungspolitik fordern, ohne die verbalen völkischen Ausrutscher, für die AfD-Vertreter immer wieder gut sind. Außerdem wollen sie eine Partei, die konsequent gegen die militärische Unterstützung der Ukraine ist.

Das Potenzial für diese Positionen ist offensichtlich groß genug, um aus dem Stand und ohne große Organisation im Rücken zweistellige Ergebnisse zu erreichen. Den Wählern des BSW nun vorzuwerfen, sie seien auf eine Partei hereingefallen, die nur gegründet wurde, um der AfD zu schaden, ist grotesk. Die Gleichen, die diesen Vorwurf erheben, vergießen große Tränen darüber, dass andere Parteien die Wähler der AfD nicht genug würdigen würden – tun aber selber das gleiche nun mit Wählern des BSW. Doppelmoral ist nicht nur bei den Grünen zuhause.

Das BSW hat nun drei starke Wahlergebnisse erreicht. In Thüringen und Brandenburg geht nichts ohne die Wagenknechts, in Sachsen wird es schwer. Die Versuche, die neue Partei hinter der gleichen „Brandmauer“ zu verstecken, hinter der die AfD darbt, sind schon im Ansatz gescheitert. Das zeigt sich am besten an CDU-Chef Friedrich Merz. Der hat zuerst großtönig verkündet, seine Partei werde mit dem BSW nicht zusammenarbeiten – um die Aussage dann recht bald kleinspurig zurückzuholen.

NACH THüRINGEN, SACHSEN UND BRANDENBURG
Der Osten ist nicht rot
Die Kritiker sagen dem BSW nun voraus, es werde seine Wähler enttäuschen, weil es diese getäuscht haben. Berndt erwartet sogar, das Bündnis werde bereits „zur Bundestagswahl eine geringere Rolle spielen“ als jetzt. Nun. Das ist durchaus möglich. Das Bündnis Sahra Wagenknecht wäre beileibe nicht die erste Partei, die Erwartungen nicht erfüllen kann, die ihre Wähler in sie gesteckt haben – und das nach einem raschen Aufstieg noch rascher abfällt.

Nur: Das BSW steht und fällt nicht mit der Frage, ob und wie die junge Partei mit der AfD zusammenarbeitet, wie es Berndt analysiert. Das Bündnis ist für drei Themen gewählt worden: für die Versprechen, eine soziale Wirtschaftspolitik, eine konsequente und realistische Einwanderungspolitik sowie keine weitere militärische Unterstützung der Ukraine umzusetzen.
Letzteres lässt sich am leichtesten durchziehen. Während die Linke im EU-Parlament nun Taurus-Lieferungen zugestimmt hat, kann das BSW in der Ukraine-Frage ihren Kurs aufrechterhalten.

Die wird nicht in den Landtagen entschieden. Selbst, wenn das Bündnis dort in Koalitionen geht, kann sie ihre Versprechen einhalten. Ein paar blumige Formulierungen im jeweiligen Koalitionsvertrag reichen aus. Zudem kommt, dass die amerikanischen Raketen ohnehin nicht im Osten stationiert werden sollen. Was ohnehin passiert, kann das Bündnis als eigenen Erfolg proklamieren.

Soziale Politik könnte das BSW in Koalitionen ebenfalls umsetzen. Die drei Ostländer leben ohnehin vom Länderfinanzausgleich. Ein paar Kita-Plätze gratis oder ein paar Sozialarbeiter mehr, kostet daher vor allem die Bayern ihr sauer verdientes Geld. Und auch das konsequentere Vorgehen gegen illegale Einwanderung kann das BSW in möglichen Koalitionen gut vertreten. Seit Solingen überbieten sich die anderen Parteien – zumindest verbal – ohnehin mit Forderungen, ihre alte Politik aufzugeben und zugunsten einer realistischeren Politik gegen illegale Einwanderung zu ändern. Diese Notwendigkeit hat Wagenknecht früher als andere erkannt und für sich genutzt. So wie sie auch sonst rund um den Jahreswechsel viele richtige strategische Entscheidungen getroffen hat – und deswegen nun ein fester Teil der Parteienlandschaft ist, während andere nur noch Geschichte sind.

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40 Kommentare

  1. gleiche ausgangssituation für wu und bsw?

    dafür muss man nur den bekanntheitsgrad von frau wagenknecht mit dem von herrn maassen vergleichen. er war beamter und anders als herr haldenwang stand er nie im rampenlicht. hinzukommt die chemnitz- kampagne gegen herrn maassen und seine fast unehrenhafte entlassung. und letztendlich wieviele auftritte im örr hatte frau wagenknecht? wieviele herr maassen?

    ich halte die ausgangssituation nicht für die gleiche.

  2. Wen Zwei, wie Maaßen und Wagenknecht, das selbe tun – und doch etwas Unterschiedliches dabei herauskommt, hat dies vor allem mit deren stets höchst unterschiedlichen Behandlung durch die Mainstream-Medien zu tun. Man google bloß einmal nach „WU“ („BSW“)!

  3. Das ist lediglich die Fortsetzung alter Kommunistenherrlichkeiten aus der ehemaligen DDR und ihr Erfolg hängt mit dem unmittelbaren Fahnenwechsel ihrer Verehrer zusammen und darüber hinaus wird auch diese Formation nicht kommen, weil sie einfach nicht erwünscht sind und somit nur noch über Beteiligungen das Leiden der Bürger verlängern können, mehr aber auch nicht.

    Irgendwie wird man auch den Eindruck nicht los, wie sie sich das alles leisten können und wo sind denn die ganzen Milliarden alter SED-Kader geblieben, ganz zu schweigen von weiteren Unterstützungen, denn wenn man diesen Umschwung sieht und dabei mit dem Herumdümpeln rechter neuer Parteien vergleicht, könnte man auf „Verschwörungstheorien“ kommen, die durchaus berechtig wären und nicht nur HIrngespinste sein müssen, sondern durchaus auch realen Hintergrund haben könnten.

    So eine Partei unter neuem Namen wäre durchaus auch interessant für alle, die ein Interesse daran haben die AFD über neue Regierungskoalitionen klein zu halten und da ist alles möglich und deshalb sollte man nichts ausschließen, denn der Erfolg steht im krassen Wiederspruch zur Linken, die ja nichts anderes darstellen, wenn auch unter neuem Etikett.

  4. Die meisten Wähler der AfD können wohl selbständig denken und haben herausgefunden, dass die Wurzel allen Übels, das sie abgestellt wissen wollen, die 600 Milliarden teure Klimaidiotie ist. Frau Wagenknecht hat nichts gegen diesen Irrsinn, obwohl sie mit einem Diplomphysiker verheiratet ist, der wissen sollte, dass es den Treibhauseffekt nicht gibt, weil diese gegen den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik verstößt, der besagt, dass Wärme nur von warm nach kalt fließen kann und nicht aus der kälteren Atmosphäre auf die warme Erde. BSW wird den idiotischen „Klimaschutz nicht in Frage stellen.
    Ihre Wähler sind genau so dumm wie die der Altparteien.

  5. Natürlich ist das BSW ein U-Boot. Man erzählt den Wählern was vom Pferd von angeblich Immigration kontrollieren, woke Politik oder Ukrainehilfen stoppen, aber wird nichts davon einlösen und hat das auch nie geplant. Das ist ein U-Boot. Völlig grotesk wie man das leugnen kann.

    Maaßen wiederum hat sich mit seinem intriganten Rausschmiss der libertären und konservativen Größen Krall und Otte selbst bei den Leuten unmöglich gemacht, auf die seine Werteunion als Wähler abzielte. Sein Bonmot vom Premium-Partner CDU und sein andauerndes Gehetze gegen die AfD haben sicher auch nicht geholfen. Dazu ist der Mann ein Bürokrat und Apparatschik wie er im Buche steht und davon haben die meisten Konservativen gestrichen die Nase voll

  6. Ich möchte nicht immer das gleiche zum BSW schreiben, aber zum Thema Werteunion und EU-Wahl: Lassen wir außen vor, daß BSW über ganz andere Finanziers mit Millionenbeträgen verfügt, auf die ein HG Maaßen keinen Zugriff hat. Die gleichen Startchancen für beide Parteien ergaben sich aus der dringenden Notwendigkeit, die Brandmauer gegen rechts entweder zu stabiliseren (angesichts sinkender Zahlen für die Grünen) oder zum Einsturz zu bringen.
    Maaßen erkannte nicht, daß die Politik in Deutschland keinen 46. Versuch benötigte, die CDU der 1980er zu reanimieren, sondern bürgerliche Wähler auf die rechte Seite der Brandmauer zu bringen. Das hätte er mit seinem Ruf und Namen schaffen können – so wie es Wagenknecht mit dem ihrigen schaffte, sozialpatriotische Wähler mit Putin-Affinität auf die linke Seite dieser Mauer zu locken – und sie somit zu stabilisieren. Mit der Äußerung, die CDU sei „Premiumpartner“, hat Maaßen sein Projekt gleich wieder abgeschossen. Wenn es stimmt, was man (u.a. in der JF) liest, fliegt die Partei auch gerade auseinander. Daß AfD-Fans mit Schaum vor dem Mund auf die Personalie Meuthen reagieren, den meistüberschätzten Parteichef seit Rudolf Scharping, ist dann bloß eine Petitesse.
    Trotzdem bleibt es bei der Notwendigkeit, bürgerliche Wähler auf die rechte Seite der Brandmauer zu bringen – der Beweis ist die gläserne Decke von 30 Prozent für die AfD, nun deimal amtlich nachgewiesen, und ganz ohne den VS. Gelänge es national gesinnten Liberalkonservativen, die FDP nach ihrem unvermeidlichem Zusammenbruch 2025 zu kapern, könnte daraus auch was werden. Bis dahin steht es 1:0 für links.

  7. Sahra Wagenknecht kritisiert die Grünen scharf. Die Partei sei „inkompetent, verlogen und gefährlich“. Wohlan Frau Wagenknecht, dies ist auch meine Meinung. Der wichtigste Kampf in Deutschland ist der Kampf gegen die Grünen Landesverräter.

  8. H.G.Maaßen war bestimmt ein überdurchschnittlich guter Beamter. Von Strategie und Taktik hat er aber offensichtlich keine Ahnung. Da ist ihm das Oskarchen im Saarland haushoch überlegen. BSW hat sich mit Krawall von der Linken getrennt, daß hätte Maaßen auch tun müssen und nicht nach der Trennung der CDU gleich wieder hinten rein zu kriechen. Fehler über Fehler, wie kann ein überdurchschnittlich intelligenter Mann so viele machen? Nun ist das Ei kaputt und läßt sich auch bis zur BTW nicht wieder kitten.

  9. Auf jeden Fall war die Gründung von BSW schlau gemacht. Man hatte Ohr an Masse und wusste so die Linke hat mit grünen Sing Sang fertig und im Osten ganz fertig.
    Das Marketing auch gut, alles auf die Frau bekannt aus Funk und Fernsehen zugeschnitten. Wer würde schon eine Frau Wolf oder ein Herrn Hase wählen.
    Der alte Makel SED ist abgeschüttelt und sich links der maroden SPD (Genossen der Bosse) positioniert.
    In den drei Ländern gibt es nun blaue Wächter über die Landes-Verfassung, auch gut.
    Nach der Regierungsbildung bleibt die Sacharbeit. Kinderkram ist beendet.

  10. Frau Wagenknecht ist eine hervorragende Rednerin, was offensichtlich reicht um eine zweifelhafte Partei so erfolgreich werden zu lassen. Sie ist ein halt ein moderner Demosthenes.
    D. war als Staatsmann Athens berühmt für seine Redegewalt. Für Athen hat er nur Elend und Fehler angerichtet. Er hat u.a. Athen durch seine Redekunst in Kriege getrieben, die immer verloren gingen. Wird spannend sein, Frau Wagenknechts weiteres Wirken zu verfolgen. Und vergesst LaFo nicht!

  11. Wenn man der Wagenknecht ihre großspurigen Worte bezüglich Migration, Energie zukünftig wieder aus Russland, ja zum Verbrenner, keine Geldzahlungen und Waffenlieferungen mehr für den Krieg in der Ukraine usw. glauben soll, dann kann sie eigentlich mit keiner der alten Parteien koalieren. Außer sie zieht sich selbst die Maske herunter und zeigt ihre wahres Gesicht. Dann werden ihre Wähler aber mehr als enttäuscht sein und verraten und verkauft fühlen. Und das wird das BSW bei den Bundestagswahlen negativ zu spüren bekommen. Ansonsten ist die Wagenknechtpartei, wie alle anderen Altparteien, eine unglaubwürdige Partei.  

  12. „Kann sich noch jemand an die Werteunion erinnern?“

    Vom Profil wäre ich typischer WU-ler.
    Die WU hatte nie eine reelle Chance!
    Das hat HGM leider verkannt. Da half ihm seine außerordentliche Intelligenz offensichtlich nicht. Die Person HGM war befleckt, wenn auch völlig zu unrecht. Das interessiert aber niemanden, denn es ist stets die erste Meldung, die hängen bleibt. Da war die Person HGM schon erledigt. Die Welt ist brutal ungerecht. Dem ÖRR passte aber die Denunzierung HGMs bestens in die eigene Sicht der Dinge. Eingeständnis von Fehlern und angemessene Rehabilitierung aber kennt  der ‚linke‘ ÖRR nicht. Es hat auch mitnichten damit zu tun, dass die WU bei der EU-Wahl nicht angetreten ist. Sahara Wagenknecht war es nicht, befleckt. Sie ist streitbar, ja, aber ihre Erscheinung und Eloquenz sind immer wieder Publikumsmagneten. Das haben die Medien früh erkannt. Sahra Wagenknecht sorgt für hohe Einschaltquoten und ist für alle christlich unmusikslischen Konservativen die Jeanne d’Arc. Für viele einfach gestrickte Geister klingt sie einfach gut, wirkt überaus glaubwürdig und kämpft für die richtigen Ideale. Hinzu kommt, dass das Äußere bekanntlich viel mehr Gewicht erhält als das Inhaltliche. In einer intellektuell völlig degenerierenden Gesellschaft umso mehr. HGM hatte  nie die Spur einer Chance und wird sie nie bekommen. Ich hatte auch meine Hoffnungen in die WU gesetzt, aber ich möchte auch Realist bleiben.
    Warum der kluge Jörg Meuthen das tote Pferd WU nicht erkennt, muss er selbst beantworten. Auf der Plattform „Alexander Wallasch“ fand sich jüngst ein lesenswerter Kommentar, der das abzusehende Scheitern der WU vortrefflich veranschaulicht:
    „Vor einem Jahr trat ich der WU bei, besuchte zahlreiche Veranstaltungen, sprach mit vielen Verantwortungsträgern. Aber außer ängstlichem Biedermeier, Reminiszenzen an Adenauer und Kohl sowie typischem CDU-Geschwätz war da nichts. Etwas progressivere, eventuell auch etwas „radikalere“ Vorschläge hinsichtl. Kommunikation usw. wurden vom Tisch gebügelt. Man wisse, was zu tun sei.[…] Es kann nicht nur am Altersdurch. von 60+ liegen, der mir bei allen Treffen und Veranstaltungen begegnete. Die Fragen, worin sich die WU von der CDU unterscheide, ohne AfD zu sein und umgekehrt – worin also ihr Alleinstellungsmerkmal (USP) liegt, konnte oder wollte mir niemand beantworten. Auch Herr Maaßen nicht. Ich wäre gerne optimistisch, nach den Erfahrungen der vergangenen Monate gibt es keinen Grund mehr dazu. Herr Maaßen mag ein guter Jurist sein, ein Zugpferd und charismatischer Politiker wird es nie werden. Aber das ist es, was die Wähler triggert.“

    • Die einzige Aufgabe die HGM hatte, war die letzten konservativen Restbestände der CDU in die Werte Union zu locken, um dann die Partei gezielt untergehen zu lassen. Jetzt sind die Merkelianer in der Union unter sich.

      Meuthen zu schassen, war das Beste was der AfD passieren konnte.

    • Herr Maassen ist letztendlich auch nur Ausdruck eines im Westen sozialisierten Politikersmit weitestgehender Unkenntnis der „Seele‘ der Ossies. Sicherlich ein guter und loyaler Jurist, aber auch Buerokrat altem Schlages, der in Sachen Eigenwerbung fuer seine eigene Partei Mittel und Methoden anwendet, die einem Ossi schlichtweg fremd sind.So hat auch damals der gemeine Ossi reagiert, als nach dem Sturz Honeckers breitgrinsend dessen politischer Zoegling Krenz versuchte mit feinhingesaeuselten Versprechungen eine neue Zukunft heraufzubeschwoeren- was ja bekanntlichermassen bereits ein paar Wochen spater schiefging. Nun hat Frau Wagenknecht als im Osten sozialisierte sicherlich mehr Rueckhalt im Volke, bin aber mal gespannt, inwieweit es ihrem Ehegespunst Oskar gelingt, den Ostdeutschen Gestaendnisse abzuringen fuer eine irgendwie zum Nutzen der Ostdeutschen nuetzliche Landespolitik. Die Chancen stehen da wohl eher schlecht, zum Einen handelt es sich mit dem BSW um eine weitere Haeutung der damaligen SED und zum Anderen haben Saarlaender nicht gerade mehr einen Stein im Brett.Das sieht man auch daran, das nunmehr nach ueber 30 Jahren erst die Linke als Nachfolgerin der SED auch in den Landtagen abgewaehlt wurde.

  13. Wer Sozialismus gut findet, hat im BSW eine gute Alternative zu den anderen Blockparteien. Wer die Restbestände von Freiheit, Wettbewerbsfähigkeit und sozialer Marktwirtschaft/Wohlstand erhalten möchte, sollte sein Kreuz dagegen woanders machen.

  14. Dat Sahra dat Mensch! Ja da geht dem Saarländer das Herz durch. Lieber Herr Thunes es war schon eingemale erkennbar, dat dat Mensch Sie angefaßt hat im für Sie positiven Sinne. Heute machen Ihre Gefühle geradezu Freudensprünge …Die Wirklichkeit ist leider näher an Honecker und Konsorten als am Anspruch eines fairen Interessenausgleiches zum Wohle des Landes. Die partiellen Übernahmen von Forderungen der AFD hinsichtlich der Völkerwanderung gegen uns, wurde doch sehr schnell klar wer der eigentliche Gegner der Sahra Wahgenknecht und der reanimierten SED Kommunisten ist. Der Staat des Grundgesetzes und der sozialen Marktwirtschaft, zuletzt nur noch propagiert durch die AFD! Also ums mit Ihren Worten zusagen, ein aufgetauchtes U-Boot unter Roter Flagge. An der Bewaffnung und dem potentiellen, strategischen Kampfauftrag hat sich auch durch das Auftauchen nichts geändert, militärischer Fakt. Nur der eigentliche Kapitän sitzt am Westwall im Bunker.
    Auftrag Brandmauer verstärken! Auftrag AFD in Karlsruhe zu Fall bringen. Auftrag, die Treudoofen der Einheitspartei(en) wie ein Frosch im Wasser Kochen, ganz langsam. Ziel die DDR 2.0 Auftrag erfüllt oder jämmerlich gescheitert.
    Einziger seriöser Gegner die AFD, Ergebnis offen.

  15. Sahra Wagenknecht ist von Anfang an in Talkshows eingeladen worden und es stand auch immer ein Journalist vom ÖR mit einem Mikrofon in ihrer Nähe parat.
    Weder die Werteunion noch die AFD konnten sich einer solchen Aufmerksamkeit erfreuen.
    Allerdings kann man Söder empfehlen, die erwirtschaftete Steuermilliarden seiner Bürgern der Infrastruktur in Bayern zukommen zu lassen. Vor allen Dingen würde ich Isar II, das beste Atomkraftwerk der Welt retten.

  16. Es interessiert mich schon lange, womit eigentlich das völlige Verschwinden der WU zu erklären ist. Denn eigentlich hat auch sie Potential;sie ist eine Ausgliederung des Teils der CDU, welche die völlige Entkernung und Pervertierung der Union durch Merkel & Gefolge nicht mitgemacht hat. Sie wendet sich an diejenigen Wähler, die sich in genau dieser Merkelunion nicht mehr wieder finden und andererseits nicht den Schritt hin zur AfD tun wollen. Und diese völlig fehlende Resonanz soll darin begründet sein, daß die WU nicht zur Europawahl angetreten ist? Der Verdacht, das BSW sei vor allem ein Projekt, um die AfD zu schwächen, läßt sich nicht ohne weiteres von der Hand weisen. Wie der politmediale Komplex mit einem „Feind“ umspringt läßt sich am Umgang mit der AfD besichtigen. Im Vergleich damit wird BSW maximal mit Wattebäuschchen beworfen. Und die WU praktisch totgeschwiegen – wann wurde die zum letztenmal in irgendeine Talkshow eingeladen? Hatte sie bei den zurückliegenden Wahlen in Ostdeutschland überhaupt irgendwelche Stände aufgebaut, Plakate geklebt usw? Auch auf TE wird so gut wie nie über die WU berichtet. Hier sind definitiv noch ein paar Fragen offen.

  17. Treffende Analyse. Das derzeitige „Wundenlecken“ bei der AfD und ihren Anhängern ist aufschlussreich. Mit ihrer radikalen Rhetorik und ihrem Programm bleibt sie für viele Wähler, die mit den „Altparteien“ zu 100% unzufrieden sind, zu extrem – insbesondere aufgrund einiger ihrer Hauptakteure. Es bedarf schon außergewöhnlicher Umstände, wie in Thüringen, um knapp die Nummer eins zu werden, doch selbst dann bleibt die Regierungsbeteiligung unerreichbar.
    Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) füllt diese Lücke. Trotz intensivem medialen Trommelfeuer und Lügen wird die „Brandmauer“ gegen das BSW nicht aufrechterhalten, da es als das kleinere (und jetzt notwendige) Übel wahrgenommen wird. Mit den 4 Wahlerfolgen im Rücken hat das BSW die Gelegenheit, sich zu konsolidieren. Ein schnelles Verschwinden ist unwahrscheinlich, ähnlich wie es einst bei der PDS erwartet, aber nicht eingetreten ist. Das Personal ist kompetent ausgewählt, und die Führung scheint aus den Fehlern der Piratenpartei und der Linken gelernt zu haben.
    Die AfD wird sich überlegen müssen, was mehrheitsfähig ist. Mit einer kompromisslosen Haltung wird sie langfristig keinen Erfolg haben.
    Und wer war nochmal die Werteunion?

  18. Das ist der gleiche alte, verfaulte sozialistische Käse, wieder mit einem neuen Anstrich, darunter aber stinkend und übelriechend. Sozialisten haben Erfahrung in der Errichtung von Unrechtsstaaten in Deutschland. Man sollte meinen, dass die Menschen genug davon haben. Leider lassen sie sich immer wieder aufs Neue täuschen und blenden.

  19. BSW schon Teil der Parteienlandschaft. FInde ich nicht, da sie sich erst kurz Wahlen stellt. Warten wir doch mal 2-3 Jahre ab, wie sie sich dann darstellt. Was dann aus der Ein-Mann-Partei Wagenknecht-Lafontaine geworden ist, wird der Wähler dann entscheiden. Erst dann kann man sagen, ob sie Teil der Parteienlandschaft ist. Bis jetzt hat die Partei ihr wahres Gesicht noch nicht gezeigt.

  20. Das BSW schadet nur den Grünen und Linken. Das linke Lager kanabilisiert sich selbst. Und so kommt es, dass nun 4,1% bei den Grünen und 3% bei der Linken durch die 5% Klausel verloren gehen. Das ist gut so, denn ohne BSW wären beide Parteien und somit auch die 4,1 und 3% nicht verloren.

  21. „Das BSW bedient Wähler, die sich eine soziale Wirtschaftspolitik und eine realistische Einwanderungspolitik wünschen. Die zudem eine realistische Einwanderungspolitik fordern, ohne die verbalen völkischen Ausrutscher, für die AfD-Vertreter immer wieder gut sind. Außerdem wollen sie eine Partei, die konsequent gegen die militärische Unterstützung der Ukraine ist.“

    Das ist richtig, Herr Thurnes. Aber das mit der Haltung zum Ukraine-Konflikt mögen Sie gar nicht, oder?

  22. Umstände und Motive der Gründung des BSW sei der individuellen Phantasie überlassen, doch dürfte in seinem Kern Frau Wagenknechts Gatte als Mephistopheles politicus die Fäden ziehen.
    Kurz nach seiner Konstituierung ein zweistelliges Wahlergebnis zu erzielen, ist in der Geschichte der Bundesrepublik nicht nur einmalig, sondern verdient Respekt, wenn auch der Umstand, eine Abspaltung der umbenannten SED zu sein, bei den Ex-DDR-Bürgern ein Bonus darstellte.
    Allerdings dürften auch respektable Erstergebnisse kein Garantie auf Nachhaltigkeit sein. Die unkontrollierte Dynamik von Parteineugründungen sowie die nun anstehende Regierungsverantwortung könnte schneller zur Entzauberung führen, als manchen lieb ist.

  23. Die Themen der Kleinparteien , die jetzt keine Rollen mehr spielen waren stromlinienförmig , “ gegen A f D “ !
    Das war zu wenig ! Ein Kompliment an Sahra Wagenknecht ! Sie ist eine Vollblut-Politikerin und hat mit fast nix 13,5% geholt . Das hat bisher noch keine Partei geschafft !

  24. Ein Teil der deutschen Einheitsfront, alle gegen die AfD. Das kenne viele vom BSW schon, einschl. Sahra.

  25. Ich kann mich nicht erinnern, dass das BSW auch nur ansatzweise so diffamiert und mit Dreck beworfen wird wie die AFD. Ganz zu schweigen von den Lügen, die z.B. höchstoffiziell mit anschließenden Staatsdemos vorgetragen und exekutiert werden. Fr.Wagenknecht wurde in der letzten Zeit wohlwollend in den Talkshows herumgereicht.
    Dieses Bild sollte genügen, um zu erkennen, was das BSW ist: Ein von Links-Grün-Rot mit Erleichterung geduldetes Wagenknecht/Lafontaine Projekt.

    • Frau W. wird nicht „in der letzten Zeit wohlwollend in den Talkshows herumgereicht“, sondern vom ÖRR seit 20 Jahren massiv gepusht, ohne ihre sozialistischen Thesen zu hinterfragen.

  26. Und wie zum Beweis , hat der brandenburger Chef des BSW, Róbert Crumbach dieser Tage bereits ein Verbot der AfD gefordert .
    Es wächst also zusammen , was zusammen gehört.
    Das BSW will Blockpartei sein und die Blockparteien wollen das BSW.

  27. So sehr ich die fachliche Kompetenz von Sarah Wagenknecht auch schätze, diese „Häutung der Linken zu den neuen Linken“ muss jetzt erst einmal etwas leisten. Erst dann können wir sehen, ob es ernsthafte Parteiarbeit ist, oder ob die Sache alleine vom Wagenknecht. Nimbus lebt.
    Ich befürchte Letzteres. Programmatisch wie Organisatorisch ist da noch nichts Überzeugendes…

  28. „Das BSW steht und fällt nicht mit der Frage, ob und wie die junge Partei mit der AfD zusammenarbeitet, wie es Berndt analysiert.“
    Natürlich nicht. Es ist anschlussfähig zu dem Kartell, das die Zerstörung Deutschlands vorantreibt. Dafür wird man ein wenig zusammenrücken am Trog und die neuen Mitspieler teilhaben lassen. Eine Veränderung wird es ergo auch mit dem BSW (müsste eigentlich „BOL“ heißen, S. ist nur das Aushängeschild, die Galionsfigur) niemals geben.
    KEINE der Kartellparteien ist in der Lage und würdig, das Ruder herumzureißen. Die AfD muss sich weiter in Geduld üben.

  29. Für mich ist in dem Zusammenhang interessant, dass ein Herr Maaßen mit seinem Verein dahingehend noch NICHTS erreicht hat.

    • Nach dem er seinen,,Premiumpartner“genannt hat,kann man gleich die linksgrüne Union wählen😉

  30. Es geht beim BSW um sozialistische (nicht soziale) Wirtschaftspolitik. Ausserdem ist die ständige Abgrenzung zu AfD ein starkes Indiz dafür, dass sie ein U-Boot des Establishments ist. Wer sich im Übrigen jetzt noch an der scharfen Rhetorik der AfD stört, aber kein Problem mit den täglichen Messerattacken hat, sollte vielleicht mal zum Arzt. So ein „Artikel“ auf TE?! Ts, Ts, Ts….

    • Dieser ewig gestrige transatlantische 80’er Jahre (Neo) Konservatismus des Autors würde viel besser zur FAZ passen…

  31. Ob das BSW ein fester Bestandteil der Parteienlandschaft ist, wird oder bleibt, das sehe ich noch nicht. Ist vielleicht genauso ein Strohfeuer wie seinerzeit die Piratenpartei. Ich weiß nicht, wofür die eigentlich stehen. Nach außen geben sie so eine Mischung zwischen rechter Partei und Stalin Kommunismus.

    • National Kommunisten, aber in erster Linie Schmarotzer, was das Sitzenbleiben auf den Plätzen im BT einseitig belegt – widerlich, Heuchler.

    • Oskar und Sarah. Die beiden haben strategisch klug gehandelt. Obwohl, dass die „echte“ Opposition sich zersplittert hilft in der Regel den Etablierten. Und man kann ihnen beim besten Willen kein Nazi-Etikett aufkleben. Ein riesiger Vorteil in diesem unserem Lande. Man wird sehen, wie sich die Dinge entwickeln.

      • Warum kann man denen das spezielle Etikett nicht ankleben? Das sind ganz offiziell Nationale Sozialisten, also abgekürzt: NAZIs. Wenn sie das wirklich sind und das nicht nur behaupten. Für mich riecht das Namenskürzel noch eher nach „Bund Stalinistischer Wiedergänger“, also in jeder Hinsicht widerlich. Daß die im Osten bei den ewigen Ostalikern punkten können, den Leuten, die heute noch dem Herrn Honnecker (nur Reisefreiheit hätten wir gern gehabt) punkten können, leuchtet mir persönlich sofort ein. Im Westen werden sie es außer in den notorischen Hochburgen der Arbeitsscheuen wie Bremen eher schwer habe; da, wo auch schon ihre Mutterpartei SED->PDS-Linke nie die Füße auf den Boden bekommen hat. Denn nahezu alle in dieser Partei sind vorher bei der SED gewesen. Einfach eklig.

    • Die Piraten waren Nobodies ohne Verbindungen ins Establishment, deshalb wurden sie infiltriert und zerstört. Das BSW ist von Anfang Teil des linken Establishments gewesen und wird es auch bleiben. Deshalb ist die Kritik als U-Boot zum Stimmenfang absolut berechtigt. Ob das BSW tatsächlich die Politik umsetzt die es sich aufs Schild geschrieben hat steht völlig in den Sternen.

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