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Das Volk mit Konsum ruhig stellen

Das Bildnis des Dorian Gray

22.05.2018

| Lesedauer: 5 Minuten
Der Staat steuert immer mehr des zufließenden billigen Geldes in den Konsum. Ergebnis: Verlotterung der Infrastruktur. Straßen, Schienen, Schulen, Brücken, wo man auch hinsieht: Zukunft wird systematisch für den hedonistischen Konsum vernachlässigt.

Oscar Wilde ist bekannt für Zitate, deren Humor man heute wohl als kultivierte Schnoddrigkeit bezeichnen könnte. Eines davon ist, dass man Versuchungen nachgeben solle, da man nicht wisse, ob sie wiederkehren. Dieser Empfehlung möchte ich jetzt folgen und dem von der Bosheit des polemischen Schreibers getriebenen Impuls nachgeben, einen Vergleich zu ziehen zwischen seinem Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ und der Politik unserer „Eliten“, insbesondere der Bundesregierung und der Europäischen Zentralbank.

Es ist bemerkenswert, dass gerade ein dem Hedonismus so zugeneigter Mensch wie Oscar Wilde dieses Sittengemälde des gesellschaftlichen Zerfalls so treffend zeichnen konnte.

Dorian Gray ist ein in vieler Hinsicht philosophisches Werk, in welchem der Protagonist seine Sterblichkeit und seine moralische Verkommenheit auf magische Weise auf sein Portrait überträgt, welches an seiner Stelle altert und für ihn auch den Ausdruck der Bosheit annimmt, die das Ergebnis seiner zahllosen Verfehlungen und anderen Menschen zugefügten Verletzungen sind.

EIN POLITISCHES WORT ZU PFINGSTEN
UN und EU: Technokraten maßen sich an, Gott spielen zu wollen
  Er versteckt das Portrait hinter einem Vorhang und während er seinen hedonistischen Neigungen nachgeht, altert das Gesicht auf dem Bild an seiner Stelle während er die ewige Jugend und Schönheit in der Außenwelt sein Eigen nennen kann. Der Anblick des Bildes führt ihm jedoch immer wieder vor Augen, wie er wirklich aussieht. Sein daraus gespeister Selbsthass führt ihn schließlich dazu, das Bild mit einem Messer zu zerfetzen, den magischen Spruch zu brechen und die Ordnung der Dinge wiederherzustellen. Während er das Bild zerstört, geht der akkumulierte, aufgesparte körperliche und seelische Verfall vom Bild auf ihn über, er altert und stirbt, sein Portraitbild verjüngt sich zugleich.

Was Dorian Gray und unsere politischen und geldpolitischen Eliten vor allem gemeinsam haben, ist, dass beide von geborgter Zeit leben. Beide sparen den Verfall in Form sich aufstauender Ungleichgewichte auf. Die Droge, die diese Pfandleihe ermöglicht, heißt billiges Geld. Die Flutung der Wirtschaft mit Zentralbankgeld, geschaffen im Wege des QE, des „quantitative Easing“, erschafft eine Scheinblüte. Sie bewirkt vor allem zwei Dinge: Dass immer mehr Ressourcen in den Konsum fließen statt in die Investitionen, und dass zugleich immer mehr Investitionen zu Fehlinvestitionen werden, weil das vom manipulativen Nullzins gestörte Preisgefüge die falschen Knappheitssignale an die Unternehmen und Bürger sendet.

Die Fehlinvestitionen werden aber nicht mehr von den Kräften des Marktes und des Wettbewerbs aussortiert, weil der Nullzins sie als gigantische multimilliarden-Subvention am Leben erhält.

Gleichzeitig steuert der Staat immer mehr Mittel des zufließenden billigen Geldes in den Konsum. Das Ergebnis ist eine Verlotterung der Infrastruktur. Straßen, Schienen, Schulen, Brücken, wo man auch hinsieht: Die Zukunft wird systematisch zulasten des hedonistischen Konsums vernachlässigt. Die keynesianische Wirtschaftsidee dahinter erweist sich als ideologischer Überbau und Protagonist des Konsumterrors.

PARALLELGESELLSCHAFTEN UND PARALLELSTRUKTUREN
Die Spaltung Deutschlands
Auch die Bösartigkeit, die die Gesellschaft befallen hat, erscheint wie ein Echo, man könnte frech sagen: Eine Anleihe bei Dorian Gray. Die Schleifspur moralischen Verfalls ist nirgendwo so groß wie in unserem moralinbesessenen Gemeinwesen. Während wir die heilsame Selbstoptimierung der Teilnehmer an der Marktwirtschaft, in der Wettbewerb und freie Wahl der Vertragspartner für ethische Disziplinierung sorgen, weitestgehend abgeschafft haben, haben wir die Türe des lautstarken Forderungsegoismus durch Partikularinteressen sperrangelweit aufgerissen. Wer am lautesten brüllt, am gewalttätigsten droht, am korruptesten Lobbyarbeit betreibt, der wird vom Zuteilungsstaat bevorzugt behandelt. Er muss dafür weder hart arbeiten, noch unternehmerisch Wert schaffen. Beides würde ihn ohnehin in den Augen der Eliten verdächtig machen.

Weil aber das Gift schuldenfinanzierter Nachfrage, dem goldenen Kalb unserer Tage, die Kapazitäten auslastet, sehen die Zahlen – noch – hübsch aus. 2% Wachstum. 2% Beschäftigtenwachstum. Sehet und staunet, was unsere Druckerpresse bewirkt hat, ihr Kleingläubigen!

Dass es kein Produktivitätswachstum gegeben haben kann, wenn ich 2% mehr Beschäftigte brauche, um 2% mehr Güter und Dienstleistungen zu produzieren, fällt nur dem auf, der genauer hinschaut, der den Vorhang vor dem Porträt des alternden, verlebten, egoistischen und auf Kosten der anderen und der Zukunft im Dienste der Lust verbrauchten Dorian Gray lüftet.

Dass der immer weiter wachsende Schuldenberg Europas eine Megatonnen-Sprengladung ist, die sich bei einem Entzug der Droge Nullzins sofort entladen würde, hat sich schon herumgesprochen.

Dass unzählige Schulen nur noch einladend wirken, wenn man als Kind eine Sozialisierung der Straße erfährt und ihre schimmelbefallenen Hallen und stinkenden, heruntergekommenen Sanitärbereiche nur als Basislager halbkrimineller Gangstrukturen noch halbwegs wohlwollende Verwendung finden, wird einem nur klar, wenn man sie als Kind besuchen muss. Und Kinder, das weiß jeder, haben in diesem Land keine Wählerstimme und auch sonst keine Stimme.

Dass sich immer mehr Brücken nach Jahren der Vernachlässigung in einem Zustand befinden, der eine Gefahr für die sie benutzenden Autofahrer darstellt, wird den Leuten wahrscheinlich erst bewußt, wenn es die erste richtige Großkatastrophe gegeben haben wird. Die hedonistische Linke wendet sich gelangweilt ab: Wären sie halt Bahn gefahren … Als ob dieser Teil unserer Infrastruktur in wesentlich besserem Zustand wäre.

Dass unsere Landesverteidigung praktisch nicht mehr existent ist und die Verteidigungsministerin in ihrer Arroganz der Macht ihre vornehmste Aufgabe darin sieht, die verzweifelt um Standfestigkeit kämpfende Truppe mit Genderworkshops und Haltungsvorwürfen zu demütigen, wird ebenfalls erst deutlich werden, wenn jemand den Vorhang vor Dorians Bildnis lüftet und unserem Land ein militärisches Ultimatum in irgendeiner Frage konträrer Interessen stellt.

AUGEN ZU IST KEINE STRATEGIE
Von der Staatsverwahrlosung in die Verfassungskrise
Die ganze Verkommenheit der aktuellen Politik tritt aber erst zutage, wenn man sich vor Augen hält, wie sie Bedingungen schafft, die Menschen aufeinanderhetzen, indem sie sie zu Konkurrenten einer durch falsche Politik immer knapper werdenden Umverteilungsmasse macht. Die unteren 15% der Gesellschaft wissen es längst, aber in den ökologischen Nischen der alt-68er, grün-rot-schwarzen Gartenzaunidylle ist es noch nicht richtig angekommen, sieht man mal davon ab, dass die eigenen 0,9 Kinder regelmäßig Läuse und Krätze aus der Schule mitbringen. Dieser Verteilungskampf spielt sich ab zwischen denen, die schon länger hier sind, und dem eingeladenen neuen Proletariat, den Gästen unserer Elite. Er geht um Sozialleistungen, Arzttermine, Wohnungen, Parkanlagen in den Städten und öffentliche Verkehrsmittel, die alle immer weniger benutzbar werden, für Frauen sowieso. Die das alles erarbeitet haben, sitzen nicht mehr mit am Tisch. Sie sind nur noch Zaungäste.

So hat die Hybris eines „wir schaffen das“ (gemeint war immer: „Wenn IHR das nicht schafft, seid ihr alle Nazis“) den Nährboden für eine neue Fremdenfeindlichkeit, einen neuen Rassismus und eine neue, tiefe Spaltung der Gesellschaft erzeugt. Sie hat sich so die Feindbilder selbst gebastelt und befeuert, die sie zur Rechtfertigung ihrer eigenen Intoleranz, der Einschränkungen der Freiheit, der Zensur und der gewalttätigen Antifa braucht, damit die Firnis nicht hier und heute von Dorian Grays Porträtbild springt und ihr Elitenversagen offenbar macht.

Aber wie Oscar Wilde in seiner Parabel vorausgesehen hat kann jedes Individuum und jede Gesellschaft innere Wiedersprüche nur bis zu einem gewissen Grade aushalten. Die Verlogenheit braucht ein Gefäß und wenn es überläuft, kommt es zur Katharsis.

Die Krise befällt die Gesellschaft, der Schleier vor dem hässlichen Bild der wahren Realität zerreißt, die Republik stürzt sich auf das eigene Bild des Abstiegs, den sie nicht mehr aushält. Dann stirbt Dorian Gray als Repräsentant einer alten, verkommenen Un-Ordnung, aber sein Bild ist wieder jung und strahlend. Man kann es wieder ins Wohnzimmer hängen. So wird es auch hier sein. Eine neue Ordnung der Freiheit, der wir uns nicht mehr zu schämen brauchen, eine Verfassung der Gesellschaft, auf die wir wieder stolz sein können, eine Revolution des Bürgers, der sich nicht mehr gängeln lassen wird, steht ins Haus.

Die Stunde der Wahrheit kommt. Deshalb müssen wir die Freiheit jetzt vordenken.


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26 Kommentare

  1. Ich frage mich: Gibt es hier auf die Frage „Wem nützt das Ganze ?“ eine konkrete Antwort? Wie bisher immer geschieht in der Politik nichts zufällig. Von Merkel,deren Mutter eine sephardische Jüdin war (lt. WIKIPEDIA),wird wohl keine Lösung zu erwarten sein.(O-Ton: Die Flüchtlinge sind HALT jetzt da……)

  2. Bevor wir beginnen voraus zu denken, muss überlegt werden wie der Propfen, wie Merkel und Co. in treffender Weise bezeichnet wurden, entfernt werden kann. Nach dem Entfernen des Propfens wird es zunächst einen Ausbruch, ein Eruption, geben. Unschöne Bilder. Erst danach wird sich die Lage beruhigen und man kann mit der Reorganisationen beginnen.
    Mmw

  3. Das erinnert mich an ein Wort des Dichters Gottfried Benn:
    „Hinter dieser blumichten Tapete lauert der Verderber schon“

  4. Nenee, nicht in allen Punkten war die DDR soo dermaßen schlecht (Bildung, Migration, Traditionalismus). Die wußten schon, was gut und OK ist, konnten aber 40 Jahre kaum gegen ihr System angehen. Die wollten schon anders, immer schon.
    Wir nähern uns allerdings in allen Negativa der DDR an, deswegen reagieren die Ossis nervöser als die Wessis – wofür sind die denn ’89 zu Hunderttausenden demostrieren gegangen, wenn der gleiche Scheiß wieder beginnt?
    StaSi 2.0 und DDR 2.0?
    Echt, irgendwie ist Merkel die Rache Honeckers an der BRD …

    Achja: Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Merkel weg muss!

  5. Kann man es auch so ausdrücken: die derzeit Mächtigen sind in Wirklichkeit Tote, die mithilfe ihres Machtkonstrukts strahlend aussehen, dazu aber ihren lebensfähigen Untertanen das Leben entziehen und diese „alt“ aussehen lassen. Da dieses Fass der Macht immer irgendwann überläuft, weil es endlich ist und das Leben unendlich, muss das Konstrukt zusammenbrechen. Im Augenblick des Zusammenbruchs versuchen die Bösewichter dann zu fliehen. Das ist der Ablauf in jedem James-Bond-Film und wir gehen wieder einmal dem Finale des Films entgegen. Spontan fällt mir GOLDENEYE von 1995 ein, als der Bösewicht Travelyan am Ende zu Tode stürzt. Eine gewisse Genugtuung darüber kann ich nicht abstreiten!

  6. Eins verstehe ich nicht: Jetzt im Sommer wird wieder gebaut, dass keine Fahrt möglich ist ohne Umleitung, Stau und Vollsperrung. Die Baukonjunktur ist durch die Decke, gigantische Straßenprojekte fressen sich in die Natur. Aber unsere Infrastruktur verfällt? Immer mehr Personenkilometer mit dem Auto werden abgespult. Ja wo fahren die denn alle? Durch das billige Fiatgeld verlottert vieles, aber nicht unsere Infrastruktur. Die wird nämlich mit dem Geld der Sparer (neu)gebaut.

  7. Ein sehr schöner Vergleich. Aktuell, wenn die Umfragen nicht manipuliert sind, bilden die Altpartein nach wie vor eine Mehrheit von ca. 58% und wenn ich FDP und Linke dazu zähle gut 70%. Der Schleier vor dem Bild, um ihre Metapher aufzugreifen, scheint noch relativ intakt. Mit jedem Tag, den der Bürger sich zwischen Durchhalteparolen wie „es wird schon irgendwie gutgehen“ und „bloß nichts sagen oder tun, was einen in die braune Ecke stellen würde“, kommen weiterhin fröhlich mehrere hundert illegale Einwanderer in Deutschland an und es ist keine Anstrengung für eine längst angebrachte und großflächig organisierte Rückführung zu sehen. Jeder, den ich kenne, macht sich inzwischen lustig über Merkels „wir schaffen das“. Viele davon finden die einzige Partei, die gewillt ist, den Rechtsstaat wieder herzustellen, dank der MSM aber „Bäh“. Eine Entschleierung hat ja gerade spätestens mit dem Skandal im BAMF stattgefunden. Die Empörung kommt von denen, die das bereits ahnten und bereits vorher empört waren. Der Michel geht weiter Steuern für den raffgierigen Staat ranschaffen und zuckt mit den Schultern. Meine Prognose: Es wird sich in ein paar Jahren auf den Straßen fürchterliches Zutragen und der Staat wird sein Gewaltmonopol immer weniger durchsetzen können, teils hat man ja den Eindruck, er will es auch in letzter Konsequenz gar nicht. Die entstehenden Bilder werden die, die man angebl. befürchtete, als man die Grenzen nicht schützte, in den Schatten stellen. Und nein, wir gewinnen diesen Kampf um die Freiheit nicht.

  8. Das Bildnis des Dorian Gray war ja genauso angelegt, um menschliche Verhaltensmuster allgemeingültig an einem literarisch kostruierten Exemplarfall darzustellen. In der verkürzten Form fällt mir nur ein Spruch meines Opas ein, „alle 10 Jahre müssen in einem System die Köpfe rollen, sonst erstickt es einen mit seinem Filz“. Frieden seiner Asche.
    Die 10 Jahre haben wir eindeutig verpaßt und ich habe erhebliche Zweifel, ob das System noch die nötige Selbstreinigungskraft hat. Oder in Bausch und Bogen in Flammen aufgehen muß bzw. einem langsamen, quälendem Untergang zugeht.
    Eigentlich hatte ich erwartet, daß Österreich an seinem ewigen Parteienproporz zugrunde gehen wird, seit Kurz scheint sich tatsächlich was zu tun. Die USA haben sich jemanden jenseits des Establishments geholt, „Trump grabs the problems by the pussy“.

    Die Option, hierzulande über Wahlen etwas zu ändern, verfällt jedoch zusehends. Naja, der Letzte macht’s Licht aus, bitte.

    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Merkel weg muss.

  9. Diesen menschenverachtenden „VIEREN“ wollen wir uns unterwerfen? Never ever. Wir üben uns weiterhin in Geduld, denken die Freiheit vor bis die Lawine rollt. Bis wir den strahlenden Gray wieder „aufhängen“ dürfen.

  10. Auch wenn Links hier eher unerwünscht sind, empfehle ich die Lektüre nachfolgenden Beitrages, der den von Markus Krall eindrucksvoll untermauert:
    https://www.morgenpost.de/berlin/article214336249/AfD-demonstriert-in-Berlin-im-Dienste-der-Neuen-Rechten.html

    Nichts dokumentiert die Hybris der linksliberalen Gesellschaft besser als dieser Text eines linken bourgeoisen Berliner Journalisten. Und ich denke, er merkt es nicht einmal, sondern ist unglaublich stolz, es den „Rechten“ wieder mal gezeigt zu haben.

  11. Am Anfang liest sich Ihr Artikel, Herr Krall, wie eine Art Hiobsbotschaft. Niederschmetternd aber glaubwürdig.
    Ihr Schluss ist irgenwie aufgesetzt. Als ob die Wikinger nach Walhalla eingehen – und das auf Erden. Passt nicht so richtig. Nach dem Ende der Schlacht werden die, die schon länger hier leben, alle tot sein.

  12. Wie schön, dass Sie der „Bosheit des polemischen Schreibers“ nachgegeben haben. Gelegentlich muss sich der Mut erfrechen, damit der Weckruf zu Wahrheit und Wirklichkeit Gehör finden möge. Da Optimimismus Pflicht ist, schließe ich mich Ihrer Zukunftsprognose bereitwillig an.

  13. Treffende Zusammenfassung der unschönen alt-römischen Zustände. Am Ende ist immer Zahltag, egal wie weit man es hinauszuzögern schafft. Je länger, umso unangenehmer, wie beim Zahnarzt.

  14. Es ist, wie schon so oft gesagt. Hast du 100.000 € Schulden, hast du ein Problem wenn du nicht deinen Verpflichtungen nachkommst. Hast du 100.000.000 € Schulden, hat die Bank ein Problem wenn du deinen Verpflichtungen nicht nachkommst. Ist denke, das kann man auf diese Situation übertragen.

  15. Geldfälscher. Wenn ich massenhaft derartige Blüten produzierte und in Umlauf brächte, würde man nach mir fanden und mich im Erfolgsfalle einbuchten. Der ehrenwerte Signore Draghi aber bleibt ungeschoren. Es bewahrheitet sich immer wieder: Das Verbrechen muß nur groß genug sein und schon bleibt es ungeahndet. Rechtstaatlichkeit aus dem Bilderbuch.

  16. Schönes Gleichnis, Herr Krall.

    Der innere Wert von Geld ist Null!

    Der Wert des Geldes wird sichtbar, wenn man zum reinen Tauschhandel zurückkehrt!!!

    Die Existenz von Geld erfolgt durch eine Buchung aus dem Nichts. Die Kreditvergabe bei diesem Vorgang ist erstmal zweitrangig und in sich Fehlerhaft.

    Ein reales Gut, für den Tauschhandel, kann niemals durch eine Buchung hergestellt werden!
    ——————–
    Was macht die EZB. Sie kauft Staatsschulden auf!

    Das Geld dafür erfolgt aus einer Buchung aus dem Nichts.

    Verkauft eine Bank (als Halter) die Staatsschulden an die EZB, erhält diese ihr Geld zurück. Dieses zurückgezahlte Geld verschwindet bei der Bilanz der Bank wieder im Nichts, aus dem es für der Kreditvergabe gekommen ist. Da dieses Geld von der Buchung aus dem Nichts, von der EZB kam, bleibt die Geldsumme im Wirtschaftskreislauf gleich.

    Verkauft ein Privater (wobei der Halter, in Treuhand, auch eine Versicherung sein kann, Altervorsorge, private Krankenversicherungsrücklagen usw…) die Staatschulden an die
    EZB, erhält dieser sein Geld zurück. Die Geldsumme im Wirtschaftskreislauf erhöht sich um diese Geldsumme, welche, und das ist der entscheidende Unterschied, ohne Rückzahlungspflicht eines Kreditnehmers existiert.

    Buchungsmäßig sieht es bei der EZB jetzt so aus:

    Als Minus – die eigene Geldschöpfung zum Aufkauf von Staatsschulden.
    Als Plus – die aufgekauften Staatsschulden.

    Das die Staatsschuldenländer jemals ihre Verpflichtungen gegenüber der EZB wieder auflösen? Davon dürfen weiterhin davon Träumen.

    Die Staaten verschulden sich immer höher, die EZB kauft weiterhin diese Schulden auf, die Inflation entwertet diese Schulden, die EZB kann dieses Spiel bis zum samt Nimmerleinstag betreiben.

    Die Abkürzung:

    Wem gehört die EZB? Den Staatsschuldenstaaten. Plus und Minus bei der EZB ergibt Buchhalterisch – Null.

    Praktisch kann die EZB alle Staatsschulden der EURO-Länder aufkaufen und so alle EURO-Staaten entschulden. Auch alle anderen Staaten können sich so, bei den eigenen Währungsschulden, ENTSCHULDEN!!!
    —————————
    Und jetzt passiert genau das, was Sie Herr Krall, in ihrem Artikel beschreiben. Bis auf die Haftung bei steigender Schuldenlast. Draghi wird, wenns hart auf hart kommt, auch Verpflichtungen zwischen den Staaten (ESM usw…. ) aufkaufen und in seinen Büchern verwahren. Diese Schulden werden nicht gelöscht, denn das wäre ja verbotene Staatsfinanzierung. Dann versteht man auch warum die Grenzen offen sind und wie die Kommenden, samt deren Unterhalt, finanziert werden!

    Warum kommt diese Form der Geldschöpfung nicht den eigenen Völkern zu gute? Beiträge von Renten- und Krankenversicherung runter. Fehlbeträge mit der Geldschöpfung ausgleichen. Zinsen für diese Geldschöpfung werden auch nicht fällig. 80 % Nettorentenhöhe bei Vollversteuerung wären möglich. Arbeitslosigkeit (wegen steigender Produktivität) durch früheren Renteneintritt ausgeglichen. Insgesamt höhere Steuereinnahmen, samt geringerer Sozialleistungen, womit wieder Mittel für dringende staatliche Investitionen frei werden. Sparsame Haushaltsführung vorausgesetzt. Steuereinnahmen per Erbschaftsteuer verringern die im Kreislauf vorhandene Geldmenge.
    —————————–
    Ich brauche eine öffentliche Debatte über alles wirtschaftliche, Geld ist nur ein Teilbereich davon.

    Bitte diesen Kommentar (in anderen Sprachen) übersetzen, und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Machen Sie Druck auf ihre politischen Entscheider.

    Reinhard Peda (Analyst)

  17. Was geht wohl in den Köpfen dieser von ihnen so treffend beschriebenen Politiker vor, wenn sie solche Artikel lesen? Ich meine jetzt nicht die zu erwartenden öffentlichen Gegenreden, sondern die wirklich intimen Gedanken. Dort wo die Wahrheit thront. Der Wirklichkeit kann sich niemand entziehen.

  18. „…Wenn es überläuft, kommt es zur Katharsis.“
    Die Katharsis ist immer und wesentlich ein schmerzhafter Prozess. Folgerichtig stirbt Dorian Gray. Das Ausmaß der deutschen, aber auch der EU-Verschwörung gegen die eigene Bevölkerung ist bereits derart groß, dass die „Reinigung“ (Katharsis) nur noch mit massiver Gewalt möglich ist.
    „…(die) Revolution des Bürgers, der sich nicht mehr gängeln lassen wird…“
    wird ein blutiger Bürgerkrieg sein, dessen Ausgang durchaus ungewiss ist. Als das Römische Weltreich sich endlich ernsthaft gegen die Eroberung wehren wollte, war es bereits zu dekadent und schwach, um den Untergang zu verhindern.
    „Die Stunde der Wahrheit kommt. Deshalb müssen wir die Freiheit jetzt vordenken.“
    Ich befürchte, die einzige Freiheit, die den Deutschen und Westeuropäern am Ende bleibt, ist die Wahl, zu sterben, oder sich zu unterwerfen. Denn, wie schon der Lateiner sagte: Vae victis

  19. Gibt es Auswege ? Von den ehemals grossen Volksparteien, die schon länger nicht mehr so gross sind, ist absolut nichts zu erwarten, wenn nicht der Druck einer sehr grossen Zahl von Neumitgliedern den Veränderungsdruck von unten produziert. Verbreiterung der repräsentativen Basis, Demokratisierung der Kandidatenauswahl und permanenter Druck auf die gewählten Abgeordneten als Gegengewicht zu den opportunistischen und gleichzeitig diktatorischen Parteiführungen. Gibt es bessere Ideen ? Nur relativ wenige können und wollen auswandern.

  20. Herr Krall, Ihr Text mit dem klaren Blick auf die Gegebenheiten in diesem Land, ist eine geistige Wohltat.

    Einzig der Satzteil „…den Nährboden für eine neue Fremdenfeindlichkeit, einen neuen Rassismus…“ scheint mir zu verkürzt. Es ist nicht fremdenfeindlich, wenn ein Volk sich seine Einwanderer aussuchen möchte, bei der Einwanderung auf Einhaltung von Recht und Gesetz pocht. Es ist nicht rassistisch zu erkennen, dass junge Männer oder Frauen einer bestimmten Sozialisation, besser bei ihren eigenen Leuten aufgehoben sind.

    • Wo fängt Fremdenfeindlichkeit an? Es gab einen Zeitpunkt, bis zu dem ich sehr tolerant war. Ich bin jedem wohlwollend begegnet, Hautfarbe und Herkunft spielten für mich keine Rolle. In dieser Zeit hätten sie mit mir diskutieren können, ob der Islam vielleicht doch zu Deutschland gehört.

      Nach Öffnung der Scheunentore hatte ich das Bedürfnis, mich eindeutig positionieren zu wollen. Ich fing an, mich mit dem Thema Islam und Muslime zu beschäftigen. Ich habe mich mit der Meinungsbildung schwer getan. Irgendwann stand dann aber fest, dass der Islam sehr sicher nicht zu Deutschland gehört und die Befürchtung der „Islamisierung“ reell ist. In dieser Zeit entwickelte ich eine Ablehnung.

      Heute verdrehe ich die Augen, wenn ich eine Frau mit Kopftuch, 4 Kindern und kugelrundem Bauch sehe und frage mich wie viel das kostet und wer das zahlt. Meine innere Haltung ist „geh dahin wo der Pfeffer wächst“, „Haut endlich ab – ich kann Euch nicht mehr sehen“ – RAUS HIER! ALLE! SOFORT!

      Meine Toleranz hat sich ins komplette Gegenteil verkehrt. Ich bin intolerant wie nie zuvor und habe auch keine Lust mehr, einen Unterschied zu machen bzw. Zu differenzieren. Meine Intoleranz trifft insofern auch die falschen. Insofern pflichte ich den Ausführungen von Herrn Krall durchaus bei.

      • Mit Toleranz werden wir nicht weiter kommen.
        Aus wiki:
        Der Philosoph Karl Popper beschrieb das Paradoxon zuerst 1945 in seinem Buch Die offene Gesellschaft und ihre Feinde Band 1.[1]
        „Weniger bekannt ist das Paradoxon der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“
        „Im Namen der Toleranz sollten wir uns das Recht vorbehalten, die Intoleranz nicht zu tolerieren.“

        Man kann sich natürlich fragen, weshalb es Merkel wichtig war, gerade solche einzuladen, die sich erwiesenermaßen niemals in eine freiheitliche demokratische Gesellschaft einordnen können.
        Damit wäre dann auch die Hauptschuldige an allem, was folgt, benannt.

      • Gut beschrieben. Mir erging es ähnlich.

  21. Ein brillanter Text, der bei allem Trübsinn des alltäglichen Erlebens und der Wahnsinnsmeldungen, selbst wenn sie in den Leitmedien im Gewand bejubelter Nachrichten daherkommen, die Hoffnung schürt, dass dieser fehlgeleitete Staatsapparat, diese zur Verrücktheit verleitete Gesellschaft eine Episode sind, deren Ende bevorsteht, um abgelöst zu werden von einer freiheitlichen Ordnung, von der heutige Mitläufer und zukünftige Wendehälse behaupten werden, sie doch schon immer angestrebt zu haben. Vielen Dank Herr Krall.

  22. Karl Marx hat mal gesagt: „Revolutionen sind die Lokomotiven der Geschichte“.

  23. Ein langer Artikel, dem ich inhaltlich voll zustimme. Ein Wort kondensiert den Inhalt treffend: Die „Verkommenheit“ der sog. politischen Eliten.

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