Es scheint so, als hätte die CSU in den letzten Tagen erkannt, dass Regieren um jeden Preis nicht ihre einzige Option ist – jedenfalls bezogen auf den Bund. Denn ganz offenbar lotet der Partei-Chef mit seinen engsten Beratern allmählich doch ein bislang für undenkbar gehaltenes Szenario aus: Er erklärte gestern im kleinen Kreis, dass er die These, ohne die CSU gäbe es keine Regierung, nicht unterschreiben wolle.
Bislang wurden die Aussagen Alexander Dobrindts, denen zufolge er eine Regierungsbildung für äußerst schwierig bis nahezu unwahrscheinlich halte, als schwarzmalerische Realitätsverweigerung des Wählerauftrags abgetan: Als der Versuch, sich durch Querdenken in seiner neuen Position als Landesgruppenvorsitzender profilieren zu wollen. Doch wer im politischen Betrieb nüchtern und rational an gewisse Probleme herantritt (und das dürfte bei allem Respekt wohl kaum irgendeinem gelingen, der aktiv parteipolitisch tätig ist), der muss sich aktuell eingestehen, dass dieser Gedanke vom Scheitern der Jamaika-Verhandlungen auf jeden Fall Berücksichtigung finden muss.
Jamaika nützt nur Merkel
Es ist aber ein weit verbreiteter Trugschluss, dem aktuell wohl auch Christian Lindner und vor allem Wolfgang Kubicki unterliegen, dass sich ausschließlich aus der Regierung heraus gestalten ließe. Vielleicht nicht sofort und vielleicht nicht so, wie es eine Regierung tut, aber gewiss hat die Opposition eine nicht zu vernachlässigende, sogar tragende und für die Funktionsfähigkeit der Demokratie unerlässliche Stabilisierungsfunktion.
„Opposition“ leitet sich vom lateinischen „opponere“ her und bedeutet „etwas entgegensetzen, -legen“. In der politischen Terminologie steht der Begriff für den organisierten und institutionellen Widerspruch gegen die Parlamentsmehrheit und gegen die Regierung, der sich innerhalb des Grundkonsenses der Gesellschaft entfaltet. Man kann diese Definition also grundsätzlich als etwas Positives einordnen.
Merkwürdigerweise scheint nach über zwölf Jahren Merkel-Herrschaft und vor allem nach jahrelanger „GroKo“ die Opposition in Verruf geraten. Ganz so als gelten folgende Prinzipien: Wer nicht regiert, ist out. Wer nicht mit am großen Tisch sitzt, spielt keine Rolle. Wer keine Ämter und keine entsprechende finanzielle (und auch ideelle) Ausstattung hat, der bewirkt nichts.
Eine Schande ist es, dass es der Parteienstaat in einem leise schleichenden Prozess geschafft hat, die doch so zentrale Rolle und das politische Gewicht einer authentischen und leidenschaftlichen Opposition zurückzudrängen und dass man nicht nur der Bevölkerung, sondern vor allem denen, die sich im politischen Betrieb betätigen (wollen), einen solchen Irrglauben aufgeschwatzt hat.
Opposition ist immer das Tor für Wandel, denn ein planvoll koordiniertes Opponieren gegenüber dem Amtsinhaber und der Regierung mit dem Ziel ihrer Ersetzung ist im Konzept der Demokratie der ideale Wegbereiter für einen Regierungswechsel. Der hochgeschätzte Carlo Schmid fand eine Charakterisierung, die man nicht treffender hätte formulieren können: Die Opposition kann „die Regierung von morgen“ sein; denn sie ist ständige Alternative zur Regierung.
Sebastian Kurz vor schweren Wochen oder Monaten
Woher kommt nun aber gerade bei einem so entschiedenen Verfechter der Unionsgemeinschaft wie Seehofer der plötzliche Sinneswandel, der ihn dazu bewegt, den Gedanken an eine Regierung ohne CSU-Beteiligung überhaupt zuzulassen? Woher nimmt er die derzeit so selbstbewusste Haltung, an der sämtliche Forderungen nach seinem Rücktritt abzuperlen scheinen?
Nun, es geht nicht mehr nur um eine Wahl; es geht nicht mehr nur um Mehrheiten – es geht um sein politisches Überleben, es geht um seinen Kopf. Und wer halb mit dem Kopf unter’m Arm auf einen Parteitag zusteuert, auf dem das eigene Schicksal besiegelt zu werden droht, der braucht einen guten Plan.
Seehofer scheint diesen Plan zu haben. Es brodelt nicht nur in den Unionsparteien, es brodelt in Seehofer. Und er erkennt offenbar, dass ihm in seinem ausweglosen Dilemma wohl doch eine Handlungsoption verbleibt, mit der er das zurückgewinnen könnte, was ihm aktuell zum Verhängnis zu werden droht: Glaubwürdigkeit. Die Aufkündigung der Fraktionsgemeinschaft mit der CDU wäre eine Befreiung und würde die Öffnung der CSU für eine Rückbesinnung auf ihre konservativen Werte bedeuten. Der Rückzug in die Opposition böte die Chance auf echte Konvaleszenz und auf eine authentische Abgrenzung gegenüber der AfD. Und Seehofer könnte mit diesem unverblümt ehrlichen Kurs seine Position als Partei-Chef verteidigen, indem er in den Sondierungsgesprächen hart bleibt und hart verhandelt. Denn dann müsste am Ende das Ergebnis stehen, dass vor allem mit den Grünen eine Regierungsbildung unmöglich ist, an der ein Großteil der CSU ohnehin und berechtigterweise seit dem Wahlabend zweifelt.
Diese Option liegt auf dem Tisch. Neben den anderen Optionen, namentlich Regierung, Ausverkauf der CSU-Werte, Personalie Söder und Ende der Ära Seehofer. Frank Underwood aus der vielgelobten TV-Serie „House of Cards“ brachte es einmal so schön auf den Punkt: Wenn dir nicht gefällt, wie die Karten auf dem Tisch liegen, dann wirf den Tisch um.
Es wird nie wieder Ordnung im Land geben, dieser Bruch hat etwas endgültiges. Vielleicht bin ich als Berliner pessimistischer, diese Veränderungen hier sind teils schleichend, teils überfallartig gekommen und werden nicht mehr verschwinden, da müssen wir uns schon ehrlich machen.
Meine Frau (Frauenärztin) ist nächsten Monat eine Woche Probearbeiten in der Schweiz, wenn es passt sind wir Ende nächsten Jahres hier weg, finis Germania!
Herr Ramsauer sagte es heute morgen im DLF und ich traute meinen Ohren kaum (ich zitiere wortgemäß): „Ich kenne die Grünen von Anfang an. Die Grünen möchten [durch das Instrument der ungesteuerten Migration] das Deutschland, wie wir es kennen, zerstören und zur Unkenntlichkeit verändern“. Wie recht er hat! Das hätte auch von einem Vertreter der AfD kommen können und das meine ich als Kompliment. Ich stimme der Autorin uneingeschränkt zu und denke, dass die CSU als kraftvolle konservative Opposition den besten Job für dieses Land machen könnte! Mit den Grünen ist kein Staat zu machen, im Gegenteil, die Grünen betreiben eine Zersetzung dieses Staates
Wie Frau Merkel auch. Das ist ihr Auftrag. Deshalb muss sie so lang wie irgend möglich an der Macht bleiben, um so viel Zerstörung wie irgend möglich durchsetzen zu können. Und danach auf die Hacienda im Land, das nicht ausliefert.
Diesen Banner können Sie vielleicht vor der Wahl in vier Jahren wieder einsetzen.
Wobei dann jeder der drei Partner sagen wird, man soll gerade ihn wählen, damit man wieder eine kleinere Koalition bilden kann.
5 Prozent weniger Wähler für die AfD, und es gäbe eine solide Mehrheit für FDP und Union.
In Verhandlungen muss man geschlossen auftreten.
Den Vorsitzenden demontieren kann die CSU dann anschließend. Über Herrn Söder habe ich viele schlechte Kritiken gelesen, es gibt aber auch fähiges Personal in der CSU.
Vor vier Jahren wäre eine Mehrheit von CDU und Grünen ohne die CSU möglich gewesen. Heute reicht es selbst mit der FDP nicht mehr. Bliebe die Option einer Minderheitsregierung nur der CDU.
„Opposition“ leitet sich vom lateinischen „opponere“ her und bedeutet „etwas entgegensetzen, -legen“ … setzt aber begrifflich eine Regierung voraus, gegen die opponiert wird.
Also R2G hat auch ne Mehrheit. Merkel-SPD+Schulz SPD+ Gruene…
Horst Seehofer wird bei der Jamaika Koalition mitmachen. Mag sein, dass CSu Orts- und Landesverbände erkannt haben, dass Regieren um jeden Preis großen Schaden der CSU zufügen wird. Horst Seehofer aber macht weiter , wie bisher: laut poltern, Forderungen stellen und einknicken.
Interessanter Ansatz. Allerdings birgt er auch die Gefahr, dass die Abgrenzung von einer sich auf die bürgerlich-liberalen Mitglieder konzentrierenden AfD nur marginal ist und die unionsenttäuschten Wähler ihr Kreuz nächstes Mal bei der AfD machen. Oder bei der CDU, wenn ihnen die CSU schon immer zu rechts war. Ergo könnte die CSU zwischen diesen Polen zerrieben werden.
Seehofer ist in Bayern unten durch. Der führt die CSU nie mehr in diese Grössenordnung, ich bin selbst Bayer und kenne meine Landsleute, die vergessen die Schwäche und Wankelmütigkeit des Heisslufthorst nie. Das beste Plakat mit der maximalen Aufmerksamkeit war… Franz Josef Strauß würde AFD wählen!
ZITAT: „Das beste Plakat mit der maximalen Aufmerksamkeit war… Franz Josef Strauß würde AFD wählen!“
Ja, ein gutes Plakat. Die bundesweit einheitlichen Motive waren leider ohne Biß.
Aber seien wir ehrlich. Franz Josef Strauß hätte die AfD gar nicht wählen müssen, weil er dafür gesorgt hätte, daß die CSU diese Positionen selbst vertritt.
Und mit „vertritt“ meine ich Taten, nicht Worte.
Es ist vielleicht ein wenig gemein, vielleicht habe ich da Vorurteile, aber mir fällt bei jedem Seehofer-Artikel immer wieder die Fernsehreportage ein, in der er „Audienz“ in seinem Modelleisenbahnkeller gewährt.
Bei allem Respekt vor dem Hobby an sich, aber auf mich wirkte Seehofer da nicht wie einer, der den Schneid hat, Risiken einzugehen und die ausgetretenen Pfade und Pläne zu verlassen, z.B. jetzt mit der CSU die Regierungskoalition oder gar die Fraktionsgemeinschaft.
Eher wie ein Bub, der sich beim Spielen darüber hinwegtröstet, im echten Leben eben nicht alles so schön unter Kontrolle zu haben…
Der Merkel’schen Fleischwolf existiert nur, weil wir bis vor kurzem nur opportunistische Politiker im BT hatten, die rein an Ihre berufliche Karriere denken.
Ich wünschte mir Hans Werner Sinn als „finanzpolitischen Sprecher der AFD“, der einen gewissen „Altmaier“ wegen seiner Inkompetenz vorführt und seine lächerlichen Thesen zerlegt, wie damals bei Maybritt Illner. Wenn Altmaier wirklich Finanzminister wird, ist es vorbei mit Deutschland. Das müssen sie sich ansehen!!!
Hans-Werner Sinn gegen Altmaier – 16.7.2015
Sehr richtig! Was an dieser Stelle den Niedergang der „4. Gewalt“ unterstreicht…
Die CSU wird mitregieren. So viel ist sicher.
„Anschließend Neuwahlen ausrufen und ein schwarz-blaues Modell anstreben ala Österreich.“
Würde es eine schwarz-blaue Mehrheit durch Neuwahlen geben? Vielleicht in einigen Jahren. Aber nach derzeitigem Stand nicht.
„In dem Moment sich die CSU aus der Fraktionsgemeinschaft mit der CDU löste, würde die CDU ihre Ortsverbände in Bayern etablieren und dort bspw. bei der LTW 2018 eigenständig antreten.“
Das ist zeitlich für die CDU nicht mehr realisierbar. Bald müssen die Listen für die Wahlen bereits stehen.
Eine Minderheitsregierung nur aus CDU und Grünen wäre so schwach, dass wir lange Zeit politischen Stillstand hätten. Ich sehe nichts Positives daran.
Eine Minderheitsregierung würde die Union alleine bestreiten, vielleicht auch die CDU alleine.
Eine Minderheitsregierungvon Union und Grünen scheitert bereits daran, dass sie nicht auf breiter Basis wechselnde Mehrheiten einsammeln würde, sondern stets auf SPD oder FDP angewiesen wäre, wobei letztere selten zur Verfügung stünden.
Und dann könnte, weil nun die böse rechte CSU nicht mehr stört, auch die SPD ihre Rolle als Scheinopposition aufgeben und ohne das Gesicht zu verlieren wieder an den Koalitionsverhandlungstisch zurückkehren, was wiederum Merkel die Möglichkeit gäbe sich von der ungeliebten rechtsstaatslastigen FDP zu trennen und dann endlich eine substantiell die aktuelle Einwanderungspolitik tragende Regierung aus CDU, SPD und Grünen zu bilden!
Seehofer hat schon seit 2015 mehr zu gewinnen, als zu verlieren. Er hat sich trotzdem nie etwas getraut.
Seehofer würde es sich nie trauen, die Klage zu erheben. Dafür braucht es jemand anderen an der CSU-Spitze. Selbst in Sachen Obergrenze haben sich die Grünen ihm gegenüber durchsetzen können. Er ist einfach immer auf Kompromiss ausgerichtet. Opposition wird es mit ihm nicht geben.
In CDU und CSU spielen doch so einige nur noch auf Zeit. Wie heißt es doch so treffend, nichts ist in der Politik schwerer, als freiwillig von der Macht zu lassen.
Wir sind uns völlig einig, kein Unterschied, wollte nur verdeutlichen, daß ein Abrücken alleine, nicht reicht.
Die CSU müßte auch für Merkels Rückzug sorgen.
Das wäre sowohl für die LTW in Bayern hilfreich, aber auch für die CDU.
Diese könnte den Impuls des Wechsels als von Außen kommend kommunizieren, nicht als parteiinterne Revolution.
Wäre Merkel klug, würde sie selbst diesen Wechsel, also ihre Nachfolge moderieren und mitsteuern.
Da ich sie als unverbesserlich stur und beratungsresistent einschätze, wird es wohl anders kommen.
Weil dieses Thema in der CDU offensichtlich sehr lange totgeschwiegen oder verdrängt wurde, eben die geordnete Organisation einer Nachfolge Merkels, im Gegenteil sogar eine Art Personenkult um sie getrieben wurde, wird es dort vermutlich schon bald ziemlich chaotisch zugehen.
Nur wo ist der geeignete Kronprinz, die Prinzessin?
Für mich ist klar, das weder eine Frau vdL, noch die Herren Spahn, Schäuble, Kauder, Altmeier (zu alt, zu glatt, zu dick, zu bunt, zu spröde etc) geeignet sind und auch in den Ländern sieht es mit 1a Kandidaten nicht gerade üppig aus.
Aus dem Bundes-Reigen der bekannten Gesichter wäre in meinen Augen nur Thomas de Maizière ein geeigneter Nachfolger.
Alter, Familie, Erfahrung etc passen und er hat sich nie vollständig von Merkel vereinnahmen lassen, wurde über Altmeier sogar faktisch degradiert, weil der den sog. Grenzöffnungskurs von Merkel nicht mittragen wollte.
Auch das zeichnet ihn aus, weil er die dann tatsächlich eingetretenen Probleme viel deutlicher und viel früher als Merkel kommen sah.
Eben diese relative Distanz zu Merkel zeichnet ihn in meinen Augen heute oder morgen ganz erheblich aus.
Es wäre interessant zu wissen, wie De Maizière von wichtigen Mitpolitikern hier in Deutschland gesehen wird, ob er grundsätzlich akzeptiert ist.
Ich selbst kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass er für offene Grenzen und unendliche Zuwanderung ist.
Aber wäre er auch stark genug, um Grenzen ggf. zu schliessen und dieses dauerhaft durch zu ziehen?
Ich als Frau weiss wie unterschiedlich mein Denken zu dem von Männern ist, wann ich noch zögern würde, während Männer schon entschieden handeln würden.
Deshalb möchte ich einen männlichen Bundeskanzler und einen männlichen Verteidigungsminister, die nötigenfalls harte Entscheidungen treffen können und diese durchsetzen.
Frauen wollen oft „gut“ sein und „gerecht“, zur Durchsetzung dessen können sie durchaus ziemlich rabiat sein.
Ich hätte gern einen Mann an diesen Positionen, der bereit wäre, stattdessen das „Richtige“ zu tun.
Das Notwendige bzw. das Richtige zu tun, kann sehr hart sein und es könnte hässliche Bilder produzieren.
Einem vernünftigen Mann traue ich auch eher zu, gegen die moralisierende Erpressung von ach-so-humanitären NGO’s immun zu sein.
Frau Merkel „kann“ irgendwie mit allen Parteien und Politikern.
Genau das halte ich für den Fehler. Oberflächliches nett sein erfordert, dass man versucht, seine Ziele intrigant durchzusetzen.
Ich hätte gern einen Mann mit klarem Standpunkt, der bereit ist, im Sturm der Kritik das umzusetzen, was getan werden muss, damit Deutschland auf einen Kurs der Vernunft gesteuert wird.
Das würde auch die ewigen Weltverbesserern und Utopisten bloss stellen und denen die unselige Macht nehmen.
Sprich, wir bräuchten einen Helmut Schmidt, der in den Zeiten der RAF unbeirrt seinen Mann stand.
De Maizière ist kein Helmut Schmidt, das hätten wir schon mitbekommen. Aber er wäre womöglich ein sinnvoller Übergangskandidat. Einen anderen sehe ich nicht.
Hm, einen Minister, der islamische Feiertage einführen will, möchte ich nicht als Kanzler sehen.
Ich auch nicht, aber dann bleibt es bis auf weiteres SIE
Es dürfte wesentlich einfacher sein, jemanden wie De Maizière noch etwas Kanzler-Schliff zu verpassen, als ein ganz anderes Kaninchen aus dem Hut zaubern zu wollen, welches bekanntlich innerhalb der CDU mehrheitsfähig sein müßte.
Geeignete Nachfolger aus der CDU sind Mangelware, aus der CSU auch und bei der CDU regelmäßig eher nicht mehrheitsfähig.
Andere Parteien haben grad keine echte Aussicht auf eine parlamentarische Mehrheit, insofern erübrigen sich Kandidatenspekulationen aus deren Zonen.
geschätzter herr börger, dass ich nicht lache, wie können sie vorschlagen teufel mit belzebub auszutreiben, jemanden an die spitze des staates zu schreiben, der islamische feiertage einführen will? natürlich, da gebe ich ihnen sogar recht, sind auch spahn, schäuble, kauder altmeier komplett ungeeignet. ich plädiere für julia glöckner, sie ist intelligent, eloquent und charismatisch, das gegenstück zur raute. bitte mal nachdenken!
Vielleicht der Grund, warum die Medien fast alle regierungstreu berichten? Warnende Beispiele gibt es ja genug: sieben tote Zeugen im NSU-Prozess, (https://www.welt.de/debatte/kommentare/article152527660/Warum-sterben-so-viele-NSU-Zeugen-auf-dubiose-Art.html) dessen Erkenntnisse für 120 Jahre unter Verschluss gehalten werden (http://www.taz.de/!5423654/), aktuell die Ermordung einer regierungskritischen Journalistin auf Malta etc.
Leider keine Verschwörungstheorie.
Naja, ob taz eine verlässliche Quelle ist, darf bezweifelt werden…
Eine Partei, die bis kurz vor der totalen Kapitulation – „wir können unsere Grenzen nicht mehr schützen“ – im Kanzlerbunker stramm steht, soll nun ein Attentat vollziehen?
Da kann ich nur hoffen, dass die alle Grenzen niederreissende Führerinn viele dieser Verräter der letzten Stunde noch rechtzeitig vor den Bendlerblock zitiert.
Die Idee hatte ich auch schon, dass die CSU sich nicht an der Regierung beteiligt. Dann sollte man aber mal ins Grundgesetz schauen. Der Kanzler muss mit der absoluten Mehrheit gewählt werden, dazu werden die 6,2% der CSU benötigt! Die CSU müsste also Merkel wählen, und gleichzeitig nicht in ihre Regierung eintreten? Das wird argumentativ schwer zu erklären sein. Die nahe liegende Variante wäre, sich bei der Wahl der Stimme zu enthalten. Das birgt aber die Gefahr, dass die nur mit relativer Mehrheit gewählte Kanzlerin nicht durch den SPD-Bundespräsidenten ernannt wird und er den Bundestag auflöst und Neuwahlen ansetzt. Außerdem soll es ja auch viele CSU-Wähler gegeben haben, die Angela Merkel als Kanzlerin wieder haben wollten. Nein, man kann nur ehrlich und hart verhandeln und im Grunde Neuwahlen herbeiführen. Und dann Angela Merkel nicht mehr als Kanzlerkandidat der Union aufstellen, sondern jemand anderen. Das aber setzt eine Revolte in der CDU voraus, denn freiwillig tritt diese Frau nicht ab! Die CSU und mit ihr Horst Seehofer ist in eine selbst gestellte Falle getreten. Sie hätte im Herbst 2015, Anfang 2016 die Regierung Merkel verlassen müssen durch den Rücktritt der CSU-Minister. Nun ist alles zu spät, die Landtagswahl im nächsten September in Bayern wird die CSU verlieren und Schuld ist Angela Merkel und das Rumeiern der CSU.
Den Tisch umzuwerfen ist eine Option, allerdings nur für die CSU, denn die Partei hat viel zu verlieren auf Landesebene, in einem der wichtigsten Länder. Kubicki und Lindner hingegen haben anders als die Autorin erkannt, dass regieren um jeden Preis für die FDP die einzige Option ist. Auf Landesebene haben sie nichts zu verlieren, ausser in dem abgehängten Bundesland, das wegen der Gezeiten genauso lang da ist, wie verschwunden. Daher wird sich die FDP wie so oft in der bundesdeutschen Geschichte nach etwas Scheingefecht prostituieren, bus sich die Hotelbalken biegen.
„Kubicki und Lindner hingegen haben anders als die Autorin erkannt, dass regieren um jeden Preis für die FDP die einzige Option ist.“
Was Kubicki und Lindner nicht erkannt haben, ist jedoch, dass sie nach spätestens vier Jahren auf diese Weise wieder eine APO sind.
Wenn man in Syrien Urlaub machen kann, selbst in Aleppo Sterne-Hotels
für Touristen zur Verfügung stehen, beim Spiel der Syrischen Nationalelf
Public viewing in Damaskus stattfinden kann, ist es, wie Stoiber gestern sagte, ein „Schmarrn“ einen Familiennachzug für Syrer zu organisieren.
Die Oppositionsrolle für die CSU ist die Einzige um die Partei bei den
LTW 2018 nicht ganz abstürzen zu lassen.
Danke für den tollen Kommentar.
Die Opposition wird es nicht geben.
Horst Seehofer versteht sich anscheinend prima mit der Fraktion von Jürgen Trittin, Claudia Roth oder Canan Bayram.
Damit repräsentiert er wohl einen erheblichen Teil der CSU-Funktionäre.
Alles, was Seehofer in den letzten 2 Jahren ( nicht) getan hat, spricht dafür, dass er nie im Leben in die Opposition gehen würde.
Alles richtig bis auf den Satz: „Der Rückzug in die Opposition böte die Chance auf … eine authentische Abgrenzung gegenüber der AfD.“ Das Gegenteil ist richtig: Der Rückzug aus der Merkel-Fraktion böte der CSU die Chance, Positionen zu übernehmen, die bisher allein von der AfD vertreten werden. Es wäre der überfällige Rückzug aus einem Märchen in die Realität.
„Und er erkennt offenbar, dass ihm in seinem ausweglosen Dilemma wohl
doch eine Handlungsoption verbleibt, mit der er das zurückgewinnen
könnte, was ihm aktuell zum Verhängnis zu werden droht: Glaubwürdigkeit.“
Ja, so dachte der Egon Krenz im Herbst 89 auch.
Aber letztendlich glaube ich nicht, dass dieser Seehfer diesen Mut aufbringt. Den hat Mutti Merkel schon zu oft eingewickelt.
rot+grün ergibt braun… :o)
Man muss es sich auch wünschen für die Tausenden toten Seelen, die u.a. im Mittelalter für den Erhalt Europas und seiner Kultur gekämpft haben.
Wie aus einer Opposition heraus Regierungen über Jahrzehnte hinweg getrieben werden, haben (zugegeben mit massiver medialer Unterstützung) die Grünen vorgemacht. Also, Herr Seehofer??
Man muss allerdings auch sehen, dass mit Merkel eine willige Figur an der Spitze ihres Regimes stand, die sich gern hat treiben lassen um des eigenen Machterhalts willen. Und ihre zu Kruze kriechende, oder besser gesagt durch die Raute kriechende, CDU/CSU-Fraktion gleich mit.