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Vor unseren Augen entsteht eine neue Weltordnung

18.03.2022

| Lesedauer: 8 Minuten
Putins Krieg beschleunigt, was schon vorher stattfand: den Niedergang der westlichen Welt, allen voran Europas. Vor unseren Augen zerreißen die Netze der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und zerplatzen die Illusionen über unseren Wohlstand.

Wenn in den Sonntagsreden, die inzwischen sieben Tage in der Woche gehalten werden, und in den tapferen Artikeln der deutschen Presse die von Putin nicht erwartete Einigkeit und Stärke Europas dithyrambisch mit viel hohlem Pathos gefeiert wird, so erweist sich das mit einem nüchternen Blick als das berühmt-berüchtigte Pfeifen im Walde. Der Niedergang der westlichen Welt, allen voran Europas, der seinen Grund in der Wirklichkeitsblindheit und Utopieseligkeit oder im wahrsten Sinne des Wortes Weltfremdheit der sogenannten Eliten findet, wird seit mindestens einem Jahrzehnt nur allzu deutlich. 

Am 5.12.2018 hatte ich auf TE geschrieben: „Die Globalisierung ist an ihr Ende gekommen. Knallharte Hegemonialkämpfe finden zwischen Mächten statt, die nationalstaatlich basiert sind.“ Und am 5.12.2021: „Deutschland und auch Europa müssen sich in der Veränderung der Machtverhältnisse auf der Welt neu finden und neu positionieren. Deutschland und Europa haben die Initiative verloren. Diese zurückzugewinnen, im Spiel der Mächte Macht zu sein, bedarf eines interessengeleiteten, strategischen Denkens, bedarf des Realismus, nicht der Utopie. Deutschland sollte sich vor dem Imperialismus der Moral hüten, und statt dessen die Grundlagen für die eigene Entwicklung legen. In einer imperialen Welt wird auch Deutschland imperial denken müssen, denken, aber nicht poltern, klug und strategisch vorgehen, denn die Welt ist kein grüner Parteitag.

Putins Krieg hat die Welt nicht plötzlich verändert, er hat aber die ohnehin stattfindende Veränderung beschleunigt und so allen sichtbar gemacht. Vor unseren Augen zerreißen die Netze der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und zerplatzen die Illusionen über unseren Wohlstand, den die Rotgrüngelben durch eine erneute Masseneinwanderung unter dem Vorwand der Hilfe für ukrainische Flüchtlinge mit suizidalen Folgen sowie einer absurden Energiepolitik systematisch zerstören. 

ZEIT ZUM LESEN
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Wer hätte sich vor zehn Jahren träumen lassen, dass grüne und rote Ideologen realistischer in der Situation des Krieges agieren als Politiker der CDU/CSU, die die Ampel noch links zu überholen versuchen. Das Mitglied des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Katja Leikert (CDU), twitterte am 15. März: „Was Deutschland tut, um Putinswar zu stoppen, ist einfach nicht genug – Punkt. Wenn wir wollen, dass die Ukraine eine Chance hat, müssen wir SWIFT-Sanktionen ausweiten und uns auf ein Energieembargo vorbereiten. Panikmache von Habeck und Baerbock hierzu ist inhaltlich und strategisch falsch.“

Und Merkels außenpolitischer Musterschüler, der Riesenstaatsmann Norbert Röttgen, legte bereits am 11. März in einem Tweet unterlegt mit einer zweifelhaften Umfrage vor: „Die Bundesregierung und gerade die Grünen unterschätzen ihrer eigenen Wähler! Die Menschen in Deutschland sind bereit, härtere Sanktionen mitzutragen, weil das unser Beitrag sein kann, diesen Krieg zu beenden. Mehr Mut, liebe Bundesregierung.“ In der DDR gab es den Spruch: Gestern standen wir am Abgrund, heute sind wir schon einen Schritt weiter. Also mehr Mut für den Schritt heute!

Was Röttgen und Leikert und die Union nicht begriffen haben – und die Regierung wohl auch nicht –, ist die simple Tatsache, dass vor unseren Augen eine neue Wirtschaftsordnung und letztlich auch politische Ordnung der Welt entsteht – übrigens unabhängig davon, ob Putin in der Ukraine Erfolg hat oder nicht. Der Schlüssel für die Entwicklung liegt nicht in Moskau, sondern in Peking, ihre Ursache in der Schwäche des Westens. 

Wer nach härteren Sanktionen ruft, muss zuallererst wissen, dass die härteren Sanktionen vor allem den Westen treffen. Wer vom Steuerzahler überreichlich  alimentiert wird, sollte etwas gegen die Verteuerung der Energie unternehmen, die auf Merkels famose Politik in den letzten 16 Jahren im Bunde mit der FDP und dann der SPD zurückgeht, anstatt vollmundig über „härtere Sanktionen“ und über ein Energieembargo zu schwadronieren. Wer leichtfüßig die Ausweitung von SWIFT-Sanktionen verlangt, weiß nicht, dass er damit die Abschaffung des SWIFT-Systems, den Sturz des Dollars als Leitwährung und den Aufstieg des chinesischen Yuan zur Leitwährung, letztlich den Anbruch des chinesischen Jahrtausends fordert. 

VERGEBLICHKEIT DER SANKTIONEN
Russlands Spiel und Chinas Nutzen
Zu den Fakten: Noch ist der Dollar die wichtigste Reservewährung der Welt, die wichtigste Rechnungswährung im internationalen Handel und die führende Währung der globalen Finanzinstitute. Doch inzwischen bildet sich ein Anti-Dollar-Kartell heraus. Als Reaktion der durch die Obama-Regierung verhängten Sanktionen 2014 schufen die Russen als Alternative zu Visa, Mastercard, American Express etc. ein eigenes nationales Zahlungssystem und, was noch wichtiger ist, ein Gegenstück zum Finanznachrichtensystem SWIFT (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) nämlich das russische SPFS (System for Transfer of Financial Messages).

Man mag darüber lächeln, doch inzwischen nutzen – laut einem Bericht der Foreign Affairs vom 7. März – 399 Institute dieses System, unter ihnen 20 belarussische Banken, die Kyrgyz Bank of Asia und die armenische Arshidbank, außerdem haben die Tochtergesellschaften großer russischer Banken in Deutschland und der Schweiz Zugang zum SPFS. Es existiert also ein alternatives und schließlich konkurrierendes Finanznachrichtensystem, das im Aufwind ist. Die SWIFT-Sanktionen beflügeln die Konkurrenz. Derzeit verhandeln die Russen mit dem Chinesen über Chinas Beitritt zum SPFS, womit das russische System in die Lage versetzt wird, eine echte Alternative und eine wirkliche Konkurrenz zum SWIFT zu werden.

Es bedarf keiner großen Phantasie, sich vorzustellen, dass die Chinesen eines Tages auch westliche Handelspartner dazu nötigen könnten, ihre Geschäfte über SPFS, statt über SWIFT abzuwickeln. Von heldenhaften deutschen Unternehmen wie BMW oder VW wird man keinen Widerstand erwarten dürfen. Und jede Wette: Die Politiker, die heute die Backen aufblasen und härtere Sanktionen fordern, werden die ersten sein, die uns morgen erklären werden, weshalb der Übergang zum SPFS „inhaltlich und strategisch“ richtig ist und „die Menschen in Deutschland … bereit“ dazu sind. 

Die Bank of Russia hatte laut dem Bericht der Foreign Affairs vom 7. März bereits im Jahr 2018 ihre Devisenreserven an Dollar beträchtlich durch den Kauf von Yuan, Gold und Euro reduziert. Im Jahr 2019 investierte die russische Zentralbank 44 Milliarden US-Dollar in Yuan. Ebenfalls 2019 schlossen China und Russland ein Abkommen über die Verwendung der nationalen Währungen im grenzüberscheitenden Handel bis zu 50 Prozent. Der russische Außenminister Lawrow forderte 2021, dass China und Russland ihre Abhängigkeit vom Dollar extrem und sukzessive reduzieren sollten. Gleichzeitig wurde dem russischen Staatsfonds gestattet, in Yuan und in chinesische Staatsanleihen zu investieren. Gazprom realisierte ab 2015 seine Exporte nach China in Yuan, 2019 stellte Russlands größter Gas- und Ölkonzern (Rosneft) alle Exportverträge von Dollar auf den Euro um.

INFLATION
Chinas Hamsterei treibt die Preise für Lebensmittel
Auch die Chinesen nutzen den Euro. Laut dem Bericht der Foreign Affairs hat der Euro den Dollar bereits als „wichtigstes Handelsinstrument zwischen China und Russland“ ersetzt. Ein Grund zum Jubeln für die Europäer ist das wahrlich nicht, denn der Euro fungiert in diesem Zusammenhang nur als Brücke für den Yuan, weil das Ziel der Chinesen darin besteht, den Yuan zur Weltwährung zu machen. Im Rahmen dieser Strategie stellt das zunächst wichtigste Ziel der Chinesen, die Bedeutung des Dollars zu erschüttern, dar. Dazu wird der Euro benutzt. 

Parallel dazu arbeiten die Russen als auch die Chinesen eifrig und verstärkt an der Einführung der Kryptowährung. Kryptowährung bedeutet jedoch für den Staat größere Kontroll- und Einflussmöglichkeiten. Es erstaunt deshalb nicht, dass autoritäre Staaten die Kryptowährung lieben. Mithilfe eines Systems der Kryptowährung würde man das Dollar-basierte System vollständig umgehen können. 

Die Russen versuchen, die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) für ihr Anti-Dollar-Projekt zu gewinnen, und agieren hier nicht ohne Erfolg. Wie TE berichtete, laufen zwischen China und Saudi-Arabien Gespräche darüber, künftige Öl-Verkäufe nach China mit chinesischen Yuan abzuwickeln. 

Russland erhöht seine Erdgas-, Erdöl- und Weizenimporte nach China. Die Chinesen wären bereit, Putin Geld zu leihen. Indien orientiert sich stärker nach China und Russland. Die Russen verlieren zwar Kunden in Europa und den USA, gewinnen aber neue oder weiten die Geschäfte mit ihnen aus. Die Serben zweifeln daran, ob sie lieber zu Europa oder lieber zu ihren russischen Brüdern gehören wollen. Überall, auf politischem und auf wirtschaftlichem Gebiet, zerfällt zusehends die Macht des Westens. 

Spätestens mit der beschämenden „Flucht“ aus Kabul wird der Westen als schwach angesehen, als dekadent. Und außer wolkigen und woken Worten hat er zurzeit dem nicht viel entgegenzusetzen. 

Nüchtern betrachtet würden ein Energieembargo und härtere SWIFT-Sanktionen also den Niedergang des Westens nur beschleunigen. Putin vertraut auf die Leidensfähigkeit des russischen Volkes. Dem haben wir im Westen gar nichts entgegenzusetzen. 

Europa, Deutschland geraten immer stärker an einen Punkt, wo grundsätzliche Fragen geklärt werden müssen. Notwendig ist es, sich von grünsozialistischen Vorstellungen zu verabschieden, nüchtern und rational unsere gegenwärtigen Möglichkeiten im Rahmen einer Schaden-Nutzen-Rechnung zu analysieren und die richtigen taktischen und strategischen Entscheidungen zu treffen. Dazu hatte ich bereits zum Ausbruch des Krieges am 26. Februar auf TE geschrieben:

Manches wird kurzfristig, manches erst mittelfristig zu bewerkstelligen sein, doch unabhängig davon, hat es jetzt in Angriff genommen zu werden:

  1. Deutschland muss wirtschaftlich unabhängig werden, in der Hauptsache von Russlands Verbündetem, China, aber auch energiepolitisch von russischem Erdgas und Erdöl. In einer immer digitaler und mobiler werdenden Welt bekommt die Thematik Energiesicherheit eine strategische Dringlichkeit. Es ist Zeit für eine neue Ernsthaftigkeit, sich von Büllerbü-Träumen zu verabschieden. Der Irrweg des Ausbaus der erneuerbaren Energien ist zu beenden. Kurzfristig kann Deutschland seine Energiesicherheit nur herstellen, wenn es die Kohleverstromung wieder aufnimmt – und so es möglich ist, Atomkraftwerke wieder in Betrieb nimmt. Mittelfristig wird man nicht umhin kommen, Atomkraftwerke zu bauen. Die beste Sanktion gegenüber Russland besteht in der energiepolitischen Unabhängigkeit gegenüber Russland. Das muss so schnell als möglich erfolgen.
  2. Schlüsselindustrien müssen in Europa wieder stärker ausgebaut werden. Dass die EU die Chipherstellung in Europa fördern will, ist grundsätzlich richtig, auch wenn am Weg, den die EU einschlägt, durchaus Zweifel anzumelden sind. Genauso aber müssen die Grundstoffe für Medikamente in Europa produziert werden, um von China unabhängig zu werden. Gleiches gilt übrigens auch für die Schwerindustrie und für die Aluminiumherstellung. Europa, allen voran Deutschland muss sich als intelligente Werkstatt der Welt verstehen. Der Weg in die sogenannte Dienstleistungsgesellschaft ist ein Irrweg. Deutschland hat, alle Anstrengungen zu unternehmen, eine moderne Industriegesellschaft, eine Industriegesellschaft des 21. Jahrhunderts zu werden. Automatisierung und Digitalisierung, intelligente Verfahren spielen hier eine entscheidende Rolle. Darin besteht übrigens auch die Lösung für eine alternde Gesellschaft und nicht in der Masseneinwanderung in die Sozialsysteme.
  3. Hierzu bedarf es einer Bildungsreform, die geradezu einer kulturellen Erneuerung gleichkommt. Die Gender-Lehrstühle gehören abgeschafft. Die Ideologisierung der Universitäten und Hochschulen ist zu beenden. Deutschland benötigt weniger Migrationsforscher, stattdessen Biotechniker, Physiker, Mathematiker, Techniker. Geisteswissenschaften müssen, wie einst von Wilhelm Dilthey konzipiert, wieder Geisteswissenschaften werden. Die weltanschauliche Neutralitätspflicht der Universitäten und Schulen ist wieder herzustellen, ideologische Indoktrination durch Lehrpläne zu beenden. Kompetenzpädagogik muss durch Leistungspädagogik ersetzt, die Leistungsfähigkeit des einzelnen gestärkt, die Teamarbeit eingeschränkt werden.
  4. Den Pluralismus zu stärken, setzt voraus, statt einer aktivistischen Information, wieder eine objektive Information zu betreiben. Nicht der belehrte Mensch, sondern der gut informierte, vermöge seines Verstandes urteilende Bürger ist das Leitbild einer Demokratie. Die Stärke der Demokratie, die durch ihre Pluralität Dynamiken freisetzt, wirkt nur, wenn die Demokratie und die Freiheitsrechte nicht eingeschränkt werden, wenn der Verfahrensweg, nicht der Weg per ordre de mufti gestärkt wird. Nicht die Bürger sind für die Politiker, sondern die Politiker für die Bürger da. Werden gerade die Stärken der Demokratie geschliffen, wird die Demokratie geschwächt. Das wird deutlich in dem kläglichen Bild, das der Westen angesichts Putins abgibt. Putin hält sich nicht an die Spielregeln, die der Westen in beispielloser Naivität für sakrosankt hielt – und der Westen hat im Augenblick keine Möglichkeit, diese Spielregeln verbindlich durchzusetzen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Westen sich selbst in Frage gestellt und seine Werte selbst bekämpft hat – er leuchtet nicht mehr, er hat sich lächerlich gemacht. Deshalb ist es wichtig, dass der Westen aus dem suizidalen Wokismus aussteigt und zu seinen Werten, die in der Aufklärung begründet worden sind, zurückkehrt.
  5. Natürlich muss die Verteidigungsfähigkeit gestärkt, die Bundeswehr reorganisiert, vernünftig ausgestattet und die Wehrpflicht wieder eingesetzt werden. Die Bundeswehr darf nicht durch immer neue „Ermittlungen gegen „rechts“, durch immer neue mediale Hysterien und Verdächtigungen verunsichert werden. Das gilt generell für die Sicherheitsorgane. Ansonsten wird nicht die innere und äußere Sicherheit gestärkt, sondern die Gesellschaft immer fragiler und verletzlicher.
  6. In Zeiten der Inflation und steigender Energiekosten darf der Staat an der von ihm mitverschuldeten Belastung der Bürger nicht verdienen. Deshalb muss die Mineralölsteuer herabgesetzt und die CO2-Steuer abgeschafft werden. Zudem kann die Bürokratie eingeschränkt werden, wenn überflüssige Berichtspflichten abgeschafft werden. Notwendig ist eine Steuerreform. Stichwort: schlanker Staat. Die finanzielle Unterstützung der NGOs hat zu entfallen, schließlich heißen sie Nichtregierungsorganisationen, und die 1,1 Milliarden Euro im „Kampf gegen rechts” sollten umgewidmet werden und der Dämpfung der steigenden Energiekosten dienen.

Es bleibt dabei, der wichtigste Schritt, den die Regierung zu unternehmen hat, ist der Schritt in die Realität. Es wäre gut, wenn die CDU/CSU hierin voranginge und nicht aus schierem Populismus noch hinter der Regierung zurückbliebe. 


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86 Kommentare

  1. Herr Mai, vieles richtig analysiert und auch mögliche Lösungswege sind aufgezeigt, nur wer soll’s richten? Die sich nun allen aufgeklärten Lesern bietende Lage ist weder neu, noch etwa aus Leichtfertigkeit oder Unfähig heraus über Jahr entstanden, sondern sie ist das Resultat einer gezielten Politik. Verrat am eigenen Volk? Dieser Vorwurf könnte erhoben werden von Staatsrechtlern, doch diese schweigen. Bei weitem kein deutsches oder europäische Problem, die Grundstrukturen staatlicher Entwicklung oder ,,Degeneration“ werden an Stellen getroffen, über die man hier nicht mehr berichten sollte, sonst droht massive pers.Repression durch den Staat. Fatale Situation: Der Patient liegt auf der Intensivstation, nun soll er auch für den Frieden frieren und gelegentlich den Strom abgeschaltet bekommen…..Gibt es Hoffnung? Jein – denn die menge der interessierten Bürger war, ist und bleibt kein……Vielleicht sind wir eine aussterbende Spezies – wir ,,Empathen“ in einer Welt steigender scheinbar ,,menschlicher“ Kälte…….

  2. Ich lese die Forderungen Punkt 1. bis 6., vergleiche die Realität und komme zum Schluss: GAME OVER!

  3. Danke Herr Mai für Ihre Analyse und ihre sehr klaren Schlussfolgerungen! Haben Sie diese 6 Punkte mal Friedrich Merz vorgelegt? Bei normalen Verhältnissen könnte und müsste das 1:1 das Wahlprogramm der CDU/CSU sein. Käme es dazu, dann würde ein riesiges Aufatmen durch das politische Deutschland gehen, denn es gäbe wieder eine echte, realistische Alternative zu wählen. Der Demokratie würde neues Leben eingehaucht.

    Aber so klare Worte wie „Ausstieg aus dem suizidalen Wokismus“ aus dem Mund eines maßgeblichen CDU/CSU-Politikers zu hören, ist eine utopische Hoffnung. Weder Merz noch Söder hätten die Eier – selbst wenn sie wollten – sich mit der rot-grün-woken Maffia in den Medien und Institutionen anzulegen. Wenn bei diesen Helden von „Klare Kante“ die Rede ist, dann nur gegen die schwächsten, gegen die von allen ausgestoßene AfD.

    Ein Kohl und ein Strauß sind unbeirrt ihren Weg gegangen gegen die geballte Macht der ihnen feindlich gesonnenen Medien. Bei den heutigen Figuren ist das undenkbar. Ihre Feigheit vor dem Feind, ihre Anpasserei an den lautstarken „Zeitgeist“ verurteilt Deutschland zur Alternativlosigkeit, treibt viele Demokraten in die Resignation und nutzt der CDU/CSU selber auch nichts, weil die Leute ja bekanntlich immer lieber das Original wählen.

  4. Einer Ihrer besten Artikel ´ever´, Herr Mai! – Allerdings befürchte ich, die Fehler, die von dieser und von den weit zurückliegenden Regierungen gemacht wurden, werden nicht korrigiert. Vielleicht auch nicht mehr korrigiert werden können.
    Sie fallen uns jetzt wie Blei auf die Füße. Sie reichen bis Anfang der Nullerjahre zurück, wenn nicht bis Mitte der 90er des letzten Jahrhunderts, und wirken sich nun in der Totalzerstörung von einem Wohlstand-in-Frieden durch den Ost/Westkonflikt aus.
    Es wurde zu viel geträumt. Die unbequeme Wirklichkeit hat man sich ideologisch passend gemacht. Es waren und sind Träume von politischer Moral und sonstigen dekretierten Werten, denen man bis heute universal in allen westlichen Ländern fast schon hilflos die Stange hält.
    Werte, wertlose Werte darunter, um die sich ansonsten niemand kümmert, weder jemand in China, noch in Russland, oder sonst irgendwo in der Welt; außer im Westen, der diesbezüglich ständig sich in einer Rolle des Außenseiters sah und wunderte. Selbst die Ukraine war und ist bis heute gespalten in der Frage des Anschlusses an den Westen.
    Der Frieden stand und steht immer zur Disposition, wenn Krieg dazu dient oder diente, Machtinteressen durchzusetzen und Krieg als überschaubares Risiko in die Kalkulation einging. Die unzähligen Kriege der USA, wie die auch im Verbund mit der NATO, sind Beleg dafür, den jeder aus der Geschichte entnehmen kann.
    Um solch einen den von Ihnen beschriebenen Paradigmenwechsel in der Politik zu vollführen, wären andere Köpfe der politischen Klasse notwendig, Menschen, die wir aber nirgends finden werden. Jetzt nicht. Und in Zukunft auch nicht.
    Der Stein kam schon vor langer Zeit ins Rollen. Er entfaltet jetzt seine eigene Dynamik in der politischen Evolution der Menschheit – unaufhaltsam. Und die wird tiefgreifende Veränderungen für alle im Westen und im Osten der Erde mit sich bringen. Die einen werden Gewinner sein, die anderen die Verlierer.

  5. Kaum ein Wort über das wirkliche Hauptproblem Deutschlands und Europas: der demographische Niedergang und die Ersetzungsmigration aus Afrika und dem vorderen Orient. Ohne europäische Menschen kein Europa. Die europäischen Einwanderer des amerikanischen Kontinents sind auch keine Apachen, Inkas oder Azteken geworden. Das Ende ist bekannt. Wer als Ethnie nicht überleben kann oder will, überlebt auch nicht als Kultur oder Idee, weil die Träger von bestimmten Kulturen und Ideen bestimmte Menschen sind.

    Auch auf TE drückt man sich häufig vor der demographischen Frage und dem daraus resultierenden Abdanken Deutschlands und Europas, kulturell wie machtpolitisch. Und am Ende sollen wieder die Union bzw. der Parteienstaat die Dinge in die Hand nehmen, also die Hauptverantwortlichen dafür, dass es überhaupt soweit gekommen ist. Die alte Leier zum hundertsten Mal. Zu anderen Schlussfolgerungen kommt man nicht. Nee, also wirklich, das ist absolut enttäuschend nach all den Jahren. Man befindet sich in einem Gedankengefängnis und dreht sich im Kreis.

  6. Ich kann Ihnen nur beipflichten für die treffliche Analyse. Allerdings hat die Sache einen Haken. Die Änderungen müssten von Leuten durchgeführt werden, die zu dumm, zu verlogen, zu ideologisiert oder sonstwie maximal von diesem System profitieren und daher aus deren Sicht schon kein Interesse besteht etwas daran zu ändern.
    Es muss einfach einen „dumpfen“ machen in dem das Gesamtsystem kollabiert und die Werte der Menschen zwangsläufig neu geeicht werden.

  7. Es wird entscheidend sein, wer die besten Köpfe gewinnt. Wenn die EU ein attraktiver Standort für junge Leistungsträger ist, sehe ich optimistisch in die Zukunft. Es bleibt den jungen Menschen überlassen, ob sie das Streben nach Klimaneutralität, die Umsetzung der Gendergerechtigkeit, die obsessive Beschäftigung mit Themen, für die sie keinerlei Verantwortung tragen und nicht zuletzt das immerwährend freundliche Gesicht als positive Standortfaktoren zu schätzen wissen. Man darf gespannt sein!

    • Die EU ist kein Standort und wird niemals einer sein. Niemand der etwas drauf hat, sagt: Ich wandere in die EU aus. Wir müssen als Nation für die Richtigen attraktiv werden. Das ist aufgrund unserer Sprache und unserer exorbitanten Steuern und Abgaben bereits jetzt fast unmöglich. Wenn dann noch feministische Idiotie on top kommt, sind wir nicht nur unattraktiv, wir sind lächerlich!

      • Stimmt. Es sagt auch kein (Wirtschafts-) Flüchtling, er würde in die EU fliehen und bleibt dann in Bulgarien, Rumänien oder Kroatien hängen. Am besten fand ich die Aussage eines Afghanen, der 2016 in Idomeni feststeckte: „Wenn Griechenland in Europa meine Endstation sein soll, hätte ich auch gleich in Afghanistan bleiben können“.

      • Ich habe ein klein wenig Hoffnung, dass es durchaus auch vernünftige, klar denkende junge Menschen gibt.
        Wir werden überschüttet mit Nachrichten von den unsinnigen Aktionen der „Letzten Generation“, oder wir erleben die Zeterei der jüngsten Bundestagsabgeordneten in einer Debatte.
        Und dann lese ich die klugen Artikel von jungen Menschen hier bei TICHY und fasse wieder Mut.
        Die Schreihälse und die Teenies mit ihren dämlichen, gefährlichen Aktionen stellen nicht die Mehrheit, da sie laut sind, stürzen sich die Medien auf sie und bringen ihnen die gewünschte Aufmerksamkeit.
        Aber über die jungen Leute, die sich reale, kluge, nachvollziehbare Gedanken um unsere Zukunft machen, die werden unterschlagen, uninteressant, nur das Laute, das Schrille hat eine Chance.

  8. Deutschland werde nun „imperial denken müssen…. “ Was genau? Nein, das ist mir hier zu billig, denn es gibt verschiedene Begriffe des Imperialen. So war das imperiale HRR etwas völlig anderes als das antike römische Imperium: einmal eher defensiver Schutzschirm der Christenheit der Welt vom Anspruch her, das andere Mal ein Machthebel der Welteroberung um der völlig positiv gesetzten Macht selbst willen. Was will also der Autor? Das bleibt ungesagt, es ist nur Journal- Rhetorik und so nichts wert.

  9. USA und Europa sind auf dem absteigenden Ast. Russland wurden 300 Mrd $ eingefroren, vorher wurden Venezuela und dem Iran Mrd. $ eingefroren. Das ist das Ende des $, langfristig, als Leitwährung. Russland wird mit China, Iran, Venezuela, Indien, den Ölstaaten, ein alternatives SWIFT – System aufbauen, wo die USA kein Geld mehr stehlen können.

    Als nächstes erwarte ich von Russland die Einstellung der Gaslieferungen an die EU, zumindestens ein Aussetzen für mehrere Monate. Dann bricht in Europa das Chaos aus. Weiterhin erwarte ich ein Exportverbot für Weizen und Düngemittel. Als Folge brechen in Afrika Hungerrevolten aus, und wir werden mit weiteren Millionen von Flüchtlingen überrannt. Die EU wird kollabieren, ohne eine einzige Atombombe. Ich denke so denkt Putin, er macht militärisch in der Ukraine einen auf debil, er zieht den Krieg in die Länge, um uns wirtschaftlich zu ruinieren. Ich bin mit dem Westen durch, und freue mich auf einen Reset, der nur durch eine EU – Implosion kommen kann. Die Ukraine, tut mir dabei natürlich unendlich leid.

  10. Ich stimme ihnen zu, nur ein Grinsen kann ich mir nicht verkneifen. Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass Ihre Punkte 1-6 auch nur den Hauch einer Chance, sagen wir in den nächsten zehn entscheidenden Jahren haben?! Wenn das grünlinke …, wie auch immer verschwunden ist, werden sie ihr Zerstörungswerk Deutschlands vollendet oder zumindest unumkehrbar gemacht haben. Allein die Tatsache, dass eine 15% Partei den Generalkurs in den Untergang bestimmt, ist historisch grotesk und einmalig.

  11. Das Problem besteht in der Unterwanderung des gesamten Staates und der Gesellschaft durch die Anhänger der links-grünen Idiotenideologie, die größtenteils sozialistisch orientiert sind. Diese Leute sitzen an den Schaltstellen unserer Gesellschaft. Das Beharrungsvermögen dieser Gesellschaftszerstörer darf man nicht unterschätzen. Die im Artikel dargelegten Vorschläge zur Änderung der deutschen Politik sind vernünftig und nachvollziehbar und deshalb im Deutschland der Gegenwart absolut chancenlos.

  12. Sie ist schon seit Jahrzehnten im Gange, heute hemmungslos und mehr oder weniger offen. Man macht keinen Hehl mehr daraus. Nur werden die Planspiele heftiger, siehe Plandemie, Energieverknappung, Lebensmittelrationierungen, Abschaffung des Bargeldes, totale Überwachung, vorerst mittels Apps, später mittels digitaler ID und noch etwas später mittels Chips und mittels totaler Steuerung. Es gibt ein Video eines amerikanischen Komikers über die neue Wewltordnung. Neben dem Sarkasmus und der Lächerlichkeit sind Sequenzen eingespielt von Interviews eines Schwab-Assistenten, nennen wir ihn einmal so, die lassen ahnen, wohin das Ganze wirklich gehen soll. Quelle politikstube.

  13. Interessanter Link zur Untermauerung Ihrer Meinung. Danke dafür.

  14. EU-Europa ist schon lange nicht mehr die innovativste Gegend der Welt – es sei denn, Sie beziehen Ihr „innovativ“ auf Erfindung und Umsetzung realitätsferner Ideologien. In Sachen sinnvoller Patente sind uns Ostasien (Japan, Südkorea, China) und Israel weit voraus, die USA stehen auch noch ganz gut da. In den Schülerwettbewerben im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich geht’s für EU und USA stetig bergab, sodass auch in Zukunft nichts zu erwarten ist. Die USA ziehen immerhin noch echte Talente aus Asien an, was den Niedergang etwas aufhalten kann. Welche „Talente“ Deutschland anzieht, ist ja allgemein bekannt. Gunnar Heinsohn hat viele interessante Artikel zu diesem Themenkomplex geschrieben.

  15. Staaten haben Interessen. Europa ist ein Konkurrent der sich im Abstieg befindlichen USA. Unsere Politiker, die einen fassungslos machen, sind nicht zufällig an die Macht gekommen, sondern mithilfe von viel Geld und Propaganda an die Stelle gesetzt worden, an der sie ihr zerstörerisches Werk bis zum Untergang fortsetzen können (und sollen).
    Es wird ein chinesisches Jahrhundert, das hat Helmut Schmidt schon vor 20 Jahren vorhergesagt.
    Er hat auch Bürgerkrieg und Revolution als Möglichkeit, ja gar als wahrscheinlich, vorhergesagt, der Niedergang Europas wurde bereits von Scholl-Latour in seinem Buch „Der Fluch der bösen Tat“ ins Stammbuch geschrieben.

  16. Leider hat uns auch noch niemand, dithyrambisch sozusagen, vorgerechnet was es annähernd kosten würde, für erst einmal 6 Monate, April-September, ein Totalembargo gegen Russland zu verhängen. Es wird nur gesagt, dass es nicht ginge. Dies auch noch von der gleichen Person, die sagt, dass der Weiterbetrieb von 3 AKWs um mindestens 10 Jahre auch nicht ginge. Es ist dann zufällig auch die gleiche Person, die uns sagt, dass eine Aussetzung aller bereits beschlossenen klimapolitischen Ausgaben in EU-27, zur partiellen Kompensation der Embargokosten auch nicht ginge. Grob geschätzt müßten dann jedenfalls Putin für 6 Moante ca. € 150 Mrd. in der Kasse fehlen. Es hat uns niemand plausibel begründet warum dies Putin nicht motivieren würde, den Krieg zu beenden. Wenn die Schweiz und das UK, (mit Jersey-Trusts) mitspielen würden, dann könnte man auch androhen, allen direkten und indirekten Besitz von Russen, und von Russen angelegten Firmenkonstruktionen, nicht nur einzufrieren, sondern offenzulegen, zu enteignen und transparent in einen Kompensationsfond einzstellen. Es wären dreistellige Milliardenbeträge. Die bereits eingefrorenen Bank- und Zentralbankguthaben Russlands könnte man vielleicht auch enteignen. Noch einmal dreistellige Millardenbeträge. Wir haben einfach kein brauchbares Zahlenbild. Nur das eine oder andere, oder dem einen oder anderen zu glauben, ist schwierig.

  17. Träumen Sie weiter! Ich habe auch lange vom Umdenken geträumt. Nichts dergleichen wird in der deutschen Politik passieren. Es geht dem Untergang entgegen. Leider.

  18. Man kann nur immer wieder auf die Artikel von Gunnar Heinsohn hinweisen. Sowohl die prozentuelle als die in noch viel stärkerem Maße absolute Zahl der fähigen MINT-Schüler und Studenten, spricht gegen eine Rückholung der Schlüsselindustrien und erst recht gegen eine Unabhängigkeit von China.

  19. Lieber Herr Mai, die von Ihnen aufgelisteten Forderungen an die Politik sind grundsätzlich richtig. Sie lassen sich aber nur teilweise umsetzen, weil eine radikale Abkehr von Russland nur zur Abhängigkeit von anderen führt. Wie zum Beispiel die Sanktionen der Amerikaner gegen Nordstream 2 zeigen, sind den Amerikanern Nötigung und Erpressung alles andere als fremd. Für die Chipherstellung benötigte Grundstoffe stammen übrigens auch zu einem grossen Teil aus Russland, weshalb die russische Regierung ein Ausfuhrverbot von diesen Materialien in die EU, die USA, nach Kanada, usw. verhängt hat. Das lässt deftige Preissteigerungen und noch weniger Verfügbarkeit von Chips erwarten.

  20. „Vor unseren Augen entsteht eine neue Weltordnung“ von dort, wo die Sonne aufgeht. Im Westen geht die Sonne unter auf dem Weg zur Agenda 2030. Dort die Realitäten im Blick und mit beiden Beinen auf dem Boden. Hier mit dem Kopf in den Wolken, woke, trans-humanistisch, ideologisch-totalitär. Jene mit Vernunft und Fakten, diese mit vorgeschobener, diskursbefreiter Pseudo-Wissenschaft. Dort offen, aggressiv, fordernd, hier subversiv, pseudo-tolerant, manipulierend. Jene mit der Gewissheit zunehmender Stärke, diese auf das weitere Mitspielen des Morgenlandes schielend. Dort auf Fels gebaut, hier im Treibsand versinkend. Jene selbstbewusst, diese selbstgerecht.

  21. Rund 100 Jahre nach Spenglers`“Untergang des Abendlandes“ ist das Thema wieder en vogue. Möglicher-, ja wahrscheinlicherweise mit derselben Prophezeiungsqualität wie damals. „Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch“ meinte Hölderlin vor über 200 Jahren mit weit mehr Realitätssinn. Die weltweite Hegemonie des Westens gab es nie. Das ist eine Selbstüberschätzung. Nur drängen heute halt grosse, starke und ehrgeizige Mächte, wie insbesondere China und Indien nach vorne mit einem gewissen Dominanzanspruch, ob Wirtschaft, Politik oder Kultur den der Westen seit Jahrhunderten ganz selbstverständlich vertrat. Damit muss man nun eben klug umgehen und akzeptieren, dass es mit wachsendem Wohlstand auf der Welt in Staaten, die früher von uns abschätzig 3. oder 2.Welt-Länder genannt wurden, zunehmend mehr sehr grosse, potente und ehrgeizige Mächte geben wird. Hier gälte es für den Westen, die richtigen Bündnispartner zu finden, statt als moralinsaurer Oberlehrer unnötige und ungehörte Botschaften zu verbreiten.
    Dass Einige im Westen mit für den Bedeutungsverlust verantwortlich sind, weil sie an (zu) vielen Orten dieser Welt ihre Werte durch ihre (Un-)Taten ad absurdum führten, sollte zum Allgemeinwissen gehören; man denke etwa an den seinerzeitigen Sturz der Demokratie im Iran und die Installation des korrupten Schahs, den Sturz demokratischer Regierungen in Südamerika und das Hofieren von Militär- und anderen Diktaturen, den 2. Irakkrieg, den Lybienkrieg, etc., etc..
    Der Westen leidet unter einer Sinn- und Wertekrise, die er sich selbst eingebrockt hat, und müsste darüber hinaus dringend seine Strategie ändern: Seine Werte leben, statt sie zu verraten. Man sieht das nur schon an der Demokratie, die kein Land seit über 100 Jahren auch nur ansatzweise weiterentwickelt hat. Mit dem Resultat, dass in vielen Ländern des Westens Politikverdrossenheit herrscht und an den Bedürfnissen der meisten Menschen vorbeiregiert wird. Es schauert einem über das unterentwickelte Demokratieverständnis in Europa, das eine Expertokratie a la EU nicht nur fördert sondern lobpreist!
    Europa im speziellen müsste sich aus dem ausnahmslos sinnlosen+kontraproduktiven weltweiten Militäreinsatz verabschieden und sich als gedachtes+gelebtes Friedensprojekt auf eine schlagkräftige Verteidigung stützen; heute ist die EU schon unfähig, ihre Grenzen vor Privatpersonen zu schützen/kontrollieren – welche Lachnummer! Auch die innere Sicherheit wird sträflich vernachlässigt; d.h. die 2 Hauptfunktionen, die ein Staat seinen Bürgern bieten müsste sind hierzulande im Niedergang.

  22. Ich stimme der Analyse in weiten Teilen zu. Es sind aber Punkte, die wenn man sie jetzt sofort angeht, wenigstens mehrere Monate (Wiederinbetriebnahme AKW dauert) bis zu 2 oder 3 Jahre ( Erschliessung Gas und Ölquellen inkl. Erforderlicher Terminals) brauchen. Ich würde auch Alternative Energien nicht komplett abschaffen, alles nutzen und auch weiterforschen: Wasserstoff, Kernfusion, E-Fuels).Um dies zu schaffen braucht man JETZT Ruhe. Deswegen sowohl Schluss mit Pandemiegedöns, und deswegen bin ich jetzt auch für das so viel gescholtene „Apeasement“. Genau die Luft zum Atmen brauchen wir als Voraussetzung, um diese Initiative zu erlangen. Und natürlich den Willen. Weitere Sanktionen, Waffenlieferungen oder gar Eingriffe wie Flugverbotszone, ja, auch zu viel Kostenintensive Unterstützung beim Wiederaufbau Schaden uns. Aber vielen ist die moralische Erpressung dem tapferen Volk gegen den Bösewicht zu helfen wichtiger, als das eigene strategische Überleben.
    Ich träumte einst, von einer europäisch-russischen Achse um sowohl mehr Emanzipation von den USA zu erreichen, als auch dem steig wachsenden Drachen zu widerstehen. Das kann man nun natürlich auf Jahrzehnte, vielleicht für immer, vergessen. Stattdessen geht es darum, dass unsere europäische Zivilisation überlebt. Ob wir das alleine schaffen? Wir werden uns wohl über lang oder kurz entscheiden müssen, ewig Teil des Imperium USA zu bleiben, oder alternativ die „Bitch“ Chinas zu sein. USA könnte ich mehr mit leben, aber ist China langfristig stärker?

    Wir müssen uns jetzt Ruhe erkaufen.

  23. Zu Punkt 3. „Hierzu bedarf es einer Bildungsreform“.
    Die Bildungssituation ist, fürchte ich, nicht mehr reformierbar. Ein Zurück zur Leistungsbeurteilung, zu einer Schule, in der ernsthaft gelernt und gelehrt wird, ist nicht mehr möglich. Das würde bedeuten, an den Heiligen Kühen der Inklusion und der Gleichmacherei zu rütteln. Das wird nicht passieren. Dazu müsste man sich viele sehr unangenehme Wahrheiten eingestehen. Dazu ist keiner bereit.

  24. Ein deprimierender Beitrag, die Lage scheint aussichtslos, denn das Politpersonal, das diese Krise auch nur ansatzweise in den Griff bekommen könnte, ist nicht in Sicht, und die CDU/CSU, allen voran Herr Merz, hat ihre Aufgabe in der Opposition und die darin liegende Chance immer noch nicht so recht begriffen, zu groß ist die Angst vor den Medien und den Grünen, vielleicht doch bei bestimmten Themen um der Sache willen einer Meinung zu sein mit der AfD und den Linken und dafür gescholten zu werden. Einem großen Teil der Bevölkerung ist ohnehin nicht klar, in was für einer desolaten Lage wir uns befinden, sie starren, dem Willen Lauterbach folgend, nach wie vor auf Corona, wobei aktuell aus nachvollziehbaren Gründen allerdings die Aufmerksamkeit auch auf die Ukraine gelenkt wird, was immerhin real ist und zu Recht Angst verursacht.

  25. „Knallharte Hegemonialkämpfe finden zwischen Mächten statt, die nationalstaatlich basiert sind.“
    Und in der EU kämpfen Nationalstaaten (die nicht einmal zwingend Mächtestatus haben) um eine zweifelhafte kleine Hegemonie bzw. lassen sich einspannen für irgendwas, was nicht unbedingt ihren Interessen entspricht. Die EU ist unsinnig aufgestellt, eine Vertiefung oder Ausweitung hätte GAU-Qualität.

  26. Russland hat schon seit Jahren das Zahlungssystem System for Transfer of Financial Messages (SPFS).
    China hat das Zahlungssystem Cross-Border Interbank Payment System (Cips)
    Diesem Netzwerk sind gut 400 vor allem inländische Teilnehmer angeschlossen. Angesichts der wirkungslosen Sanktionen gegen Russland zeichnet sich ab, dass SPFS die Zusammenarbeit mit Cips künftig verstärken wird.
    So werden Russland und China die amerikanische Dollar-Dominanz in Zukunft brechen
    Das liegt wohl auch in Chinas Interesse, zumal Peking die Dollar-Dominanz schon länger brechen möchte. Denn zunehmende Renminbi-Transaktionen über Cips bedeuten, dass der Renminbi (zusammengefasst Chinesische Währung) im internationalen Zahlungsverkehr an Boden gewinnen wird.
    Die USA haben ihren US-Dollar nach der Ablösung des Goldstandards an das Öl gekoppelt. Ursprünglich auf der Basis von Übereinkünften mit Saudi-Arabien wurde ein System etabliert, dass Ressourcen wie Erdöl oder Erdgas weltweit vornehmlich in US-Dollar gehandelt werden. Da die Nachfrage nach den primären Energieträgern nicht nachlässt, wird auf diese Weise die Dollar-Nachfrage und der „Wert von US-Staatsanleihen künstlich auf hohem Stand gehalten.“ In diesem Zusammenhang spricht man vom Petrodollar-System.
    Auch Libyens Staatschef Gaddafi wollte die amerikanische Dollar-Dominanz abschaffen und den afrikanischen Dollar (Golddinar) einführen. Er hatte 2009 angekündigt, in Afrika eine neue Währung einführen zu wollen. Libyen sollte als reichstes Land Afrikas die Vorreiterrolle spielen. Das neue Geld Afrikas sollte der „Golddinar“ sein, eine goldgedeckte Währung.
    Wie es ihm ergangen ist dürfte ausreichend bekannt sein.
    Auch Saddam Hussein im Irak hatte vor rund zwanzig Jahren mal die Idee gehabt, Öl nicht mehr in US-Dollar zu verkaufen. Diese Idee ist ihm ebenfalls nicht gut bekommen.

  27. Putin hat in seiner Rede vom 16.3. explizit den „westlichen Werten“ den Krieg erklärt und zum bedingungslosen Einsatz zur Bewahrung der russischen Werte aufgerufen…egal was ich von den russischen Werten halte, ich weiß mit Sicherheit dass die „westlichen Werte“ zum Untergang der von mir geschätzten griechisch-römischen-christlichen (und etwas germanischen) Zivilisation führen werden, von der ethnischen Identität der europäischen Völker einmal ganz abgesehen…

  28. Man muss dem linken Spektrum der Politik anerkennend zugestehen, dass sie ihre Hausaufgaben gemacht haben: Impact ’68, Marsch durch die Institutionen, Auftritt in Partei, Bildungswesen, Justiz und v.a. Medien. Personal-update 1991 ff. Ca. 80% der Journalisten rotrotgrün. Das nennt man Arbeit im politischen Vorfeld à la Gramsci. Allerdings liegt die „Kompetenz“ fast gänzlich beim social-engeneering, dagegen, typisch deutsch, bei Geopolitik dröhnendes Schweigen. Gut, dass man sich bei anderen anlehnen kann.
    Die Konservativen teilen sich auf in humanistisch gebildete Besitzstandswahrer, die sich nicht hinter dem Ofen hervorwagen, und diejenigen, die sich als „Weltbürger“ vom Schlage Hayeks vom Land abgelöst haben. Unter Nutzung der Globalisierung wurden Patente, Produktionsfazilitäten und Highperformer zum eigenen Nutzen exportiert. Die Deutschland GmbH zerfiel.
    China bezwingt Deutschland durch seine zentrale Steuerung. In Ermangelung dessen gibt es in D kein koordinatives Zentralgedächnis. Man vernimmt lediglich die gärende Selbstzufriedenheit im Laichtümpel deutscher Mentalitätskonstanten.
    Das Kurzzeitgedächnis umfasst eine diffuse Selbstüberschätzung mit Freud’scher, zynischer Reminiszenz an die Ausstrahlung von Pickelhaube, Schirmmütze und Ludwig Erhard.
    Dass Xinping in der Global Times ankündigte, es werde sich am Ende nur ein Entwurf, der chinesische oder der westlich-amerikanische durchsetzen, wurde nicht abgespeichert. Evtl. hätte man, dessen Eingedenk, nicht derart laut über Trump und Navarro gelacht, als sie von der Rückholung der US-Produktionsketten sprachen. Auch dass 80% der deutschen Medikamente heute aus Asien, gern aus dem aktuell abgesperrten Shenzen kommen, wird ebenso übersehen, wie die Aussage „China werde im Ukrainekonflikt aufseiten Russlands stehen, so fest wie ein Fels“. Dies begann sich bereits im Syrienkonflikt abzuzeichnen, als RU und China im Iran eine zentrale militärische Koordination errichteten. Offensichlich bestimmt heute die (modellierbare) „zero-Covid-Doktrin“ Chinas über das Funktionieren der Frachthäfen und damit des deutschen Exportmodells.
    Last but not least übersieht man vor lauter Wokeness, dass es eines Tages durchaus relevant werden könnte, dass RU ein Drittel der weltweiten Getreideproduktion auswirft, nun aber einen Exportstop erlassen hat, ebenso wie Ungarn und die Aussicht auf ausbleibende Ernten in der Ukraine. Dass China gleichzeit überproportional aufkauft sorgt nicht für Kopfterbrechen. An dieser Stelle wird die Lektüre von „Epoch Times“ empfohlen.
    Da Europa lediglich über zwei HafenSlots für Flüssiggas verfügt, spielt es durchaus eine Rolle, dass RU über den Traffik in zwei Gaspinelines bestimmt, wovon eine durch ein Land im Krieg verläuft.
    Für wirkmächtige Politik braucht man ein politisch-geschichtliches Gedächnis, ein ökonomisches Verständnis und möglichst geringe Abhängigkeiten. Trampolin-Springen und Theaterwissenschaft in allen Ehren, aber da wird dieses Land noch noch deutlich Expertise zulernen müssen, sonst wird der Denkzettel richtig weh tun.

  29. In den Artikeln und Kommentaren dieser Website hat ein Begriff Hochkonjunktur: der „Untergang“. Aber ein Begriff der zur Beschreibung von Allem dient, dient letztlich nicht mehr zur Erfassung konkreter Wirklichkeiten, wie auch ein Begriff, der alles erklären soll ( „Klimawandel“ ), untauglich wird zur Erklärung von realen Vorgängen. Was „untergeht“, sollte definitiv am Ende sein, bevor das nicht sicher ist, sollten wir ein anderes Wort wählen, vielleicht „neigt sich seinem Ende zu“ oder, noch etwas milder, „verändert sich stark“. Zum engeren Thema Deutschland/Europa/der Westen/ „geht unter“, „stirbt ab“ uäm.: Die westliche Welt und keine ihrer Institutionen hat sich gegen den toxischen Feminismus der letzten 100 Jahre immun halten können, von der Ehe über die Rechtssprechung bis zum Papsttum leuchtet Alles in allen Farben des Regenbogens. Und zugrundegeht, wer sich diesem Zug angeschlossen hat. Der aber entkommt, der sich an den Befehl „kehrt Marsch“! aus der Formalausbildung der Infanterie hält: Jeder Soldat dreht sich im Laufen um 180 Grad um die rechte Schulter und marschiert dann gerade aus weiter. 

  30. Lieber Herr Mai,

    Facts Facts Facts!
    Als im Verlauf der in Deutschland immer dramatischeren „Corona Pandemie“ von den „elitären politisch-medial-virologischen Führungskräften“ ein Zutrittsverbot für nicht Geimpfte zu den Lebensmittelmärkten gefordert wurde, musste jedem Bürger hierzulande klar sein, mit wessen Geistes Kinder wir es zu tun haben.
    Blicken wir auf die gestrige Parlamentssitzung und der Reaktion auf die Rede des ukrainischen Präsidenten, dann müsste jedem Bürger klar sein, mit wessen Geistes Kinder wir es zu tun haben.

    Beurteilen wir realistisch die Politik der letzten 15- 20 Jahre und fragen uns, in wessen Interesse wurden die Entscheidungen und Weichenstellungen getätigt und dann müsste jedem Bürger klar sein, mit wessen Geistes Kinder wir zu tun haben.
    Ich teile nicht alle Ihrer Analysen, aber alle Ihrer Schlussfolgerungen, die wichtigste Massnahme wäre es meines Erachtens aber, die individuellen Fähigkeiten der Bürger und Unternehmen Deutschlands freizusetzen!

  31. Gut gebrüllt, Löwe!

    Genau so sehe ich das auch.

    Und was ist mit der Eintrittswahrscheinlichkeit?

    Selber denke ich diese liegt bei 0.

  32. Ein hervorragender Artikel/Analyse. Eins fehlt aus meiner Sicht.Wir sollten gewisse Einflussbereiche in Osteuropa nicht in Frage stellen, denn das führt zu jetzigen Situation.

  33. Das ist ein Wunschtraum, den man formulieren kann, der aber nie eintreten wird. Der Abgesang des Westens bzw. Europas wurde durch Merkel eingeleutet. Hier gibt es andere Interessen und die Unabgängigkeit unserer Volkswirtschaft steht nicht auf der Agenda, die ohnehin mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen würde (vorausgesetzt man beginnt jetzt entsprechende Fachkräfte und Experten dafür auszubilden), sondern ideologisch geprägte Hirngespinste und Interessen einzelnen, einflussreicher Akteure.
    Wenn man sich heute mit einigen jungen Leuten, die von der Uni kommen, unterhält, hat man den Eindruck die haben dort vorrangig Meth konsumiert. Über so eine ideologische Verblendung wäre man damals im Osten glücklich gewesen, dann hätte man den Leuten noch ein paar Jahrzehnte das blaue vom Himmel versprechen können. Begraben Sie Ihre Hoffnungen auf eine Änderung der politischen Agenda des Westens, so richtig Ihre Analyse auch ist und ich diese auch teile, sie wird nicht eintreten. Noch nie habe ich mit so vielen Leuten gesprochen, die dieses Land früher oder später verlassen wollen bzw. werden, es gibt keine Hoffnung mehr auf Besserung.

  34. Die empfohlenen Maßnahmen sind richtig, wer sollte aber diese Arbeit des Herkules tun? Ich sehe nicht einmal jemanden am Horizont, der dafür geeignet wäre.

  35. Ich teile das Urteil des Autors in Bezug auf Europa. Auf seine geforderten Maßnahmen werden wir allerdings noch lange warten müssen. Trotzdem stehen Russland und China schlechter da, denn sie werden ihren fähigsten Leuten nicht mehr die gleichen Standards an Wohlstand und Freiheit bieten, die es dort in den letzten 20 Jahren gab. Der Westen macht sich zwar kaputt, aber westliche Standards in Bezug auf Freiheit, Rechststaatlichkeit und Marktwirtschaft werden trotzdem gefragt bleiben. Nur wer dies bietet, hat die fähigen Köpfe, Wohlstand und Energie.

  36. .1. Die Forderung einer grundlegenden Änderung der Politik Deutschlands ist sicherlich ehrenhaft und rational. Der deutsche Michel und seine Micheline wollen aber lieber in ihrem bequemen Wolkenkuckucksheim leben.
    .2 Wieweit eine neue Weltordnung unter Führung Chinas eintritt, kann niemand voraussagen (Europa ist schwach, nicht Nordamerika): Russland ist ein Papiertiger mit einem BIP in der Grössenordnung Italiens. Und auch Chinas Bäume wachsen nicht in den Himmel (Überschuldung, Demografie, abnehmende Wirtschaftsleistung und Produktivität).
    .3 Man kann allerdings vermuten, dass Europa und Russland schon aus demografischen und wirtschaftlichen Gründen ihren Abstieg nicht verhindern können.

    • Nicht Russland ist ein Papiertiger und sondern das BIP ist einer. Es muss Ihnen doch klar sein, dass bei uns jedes Gehalt z.B. eines Genderprofessors 1:1 in unser BIP einfließt. Dadurch (und anderes) kann man das in beliebige Höhen treiben ohne reale Werte zu schaffen oder auch nur zu erhalten

  37. Mir fehlt folgendes in der Liste der geforderten Maßnahmen: Die Umgestaltung des politischen System, Denn es müssen wieder die Fähigsten, nicht die lautesten Schreier und besten Selbstdarsteller in die Ämter gewählt werden können. Die fast hermetisch von der Gesellschaft abgehobene politische Klasse muss aufgebrochen werden.

    Dazu geeignet wären möglicherweise:
    a) Änderung des Wahlrechts bei Listenwahl: Teilnahme jeglicher Listen, nicht nur von Parteilisten
    b) Oder Änderung des Wahlrechts: nur noch Direktmandate
    c) Änderung/Abschaffung des Parteienrechts, damit Parteien ihre innere Ordnung frei gestalten können,
    c) Änderungen der staatlichen Parteienfinanzierung

    Eine Diskussion darüber ist dringend notwendig.

  38. Sehr geehrter Herr Mai, es ist wunderbar, dass es so kluge und analytische Köpfe wie Sie gibt. Danke.
    Es ist ausgeschlossen, dass Ihre Ratschläge in diesem Land auf fruchtbaren Boden fallen.
    Deutschland ist das Land der Selbstverleugnung und das Land der Lebenslügen.
    Wer will sich denn hier ehrlich machen ? Der Geistesgestörte Lauterbach ? Die Geisterjägerin Faeser ? Die Geistergenerälin Lambrecht ? IM Bockbier ? Der Typ von der Küste ? Heute wurde der Beamte im Innenministerium exekutiert.
    Es gibt nicht ein Signal, eventuell mit Schmerzen einen Blick auf die Wirklichkeit werfen zu wollen. Weder bei der Atomenergie, noch bei der Kohle, noch bei der Kassenlage, noch bei der EU.
    Wie auf der Titanic – die Musik spielt bis zum Schluss.

  39. Der Artikel ist hochinteressant und sicher alles richtig was unter 1. bis 6. aufgeführt wird. Aber es ist mehr als naiv anzunehmen, das auch nur ein Punkt davon auch nur ansatzweise in Erwägung gezogen, geschweige denn umgesetzt wird. Von der im letzten Satz angesprochenen CDU/CSU sollte besser nicht gesprochen werden, deren einzige Daseinsberechtigung scheint darin zu bestehen die Ampel noch links zu überholen. Hat sich eigentlich Herr Merz schon mit Forderungen zur Senkung der Energiepreise gemeldet und mächtig auf den Tisch gehauen? Das überlässt er wohl lieber den Blauen?

  40. Was Sie schreiben ist alles richtig. Aber es wird sich nichts ändern, weil sich ein Großteil der Bürger in diesem Land wohlfühlt und zwar so, wie es zur Zeit ist. Er bemerkt den Niedergang noch nicht einmal. Deutschland ist nicht mehr zu retten. Dieser Punkt ist längst überschritten.

  41.  „Überall, auf politischem und auf wirtschaftlichem Gebiet, zerfällt zusehends die Macht des Westens.“ 
    Und bei dieser Entwicklung werden die Europäer wohl zwangsläufig bald durchleben müssen, dass America First nicht nur ein Zwischenruf war.
    Zu Deutschland möchte ich erwähnen, dass ihre dringend notwendigen Punkte 1-6, sehr geehrter Herr Mai, ständig von Rednern der AfD im Bundestag ins Feld geführt und von den „Etablierten“ mit Nichtbeachtung abgetan werden. Von daher kann ich bei dieser Regierung nicht mal den Ansatz einer positiven Veränderung erkennen. 

  42. Vollkommen richtig was sie da schreiben. Nur werde ich es nicht mehr erleben. Der Zug donnert gegen den Felsen. Dazu müssten nicht nur die obersten Schichten aller Parteien, sondern auch die 2. und 3 Garnitur ausgetauscht werden. Der Virus sitzt tief in den Parteizentralen und diese wollen zurück ins Mittelalter. Ohne wenn und aber. Das Volk ist ihnen völlig egal, denn sie selbst haben ja ausgesorgt.
    Nur der Michl, der sture Michl, wills nicht begreifen. Der lässt sich einlullen. Er aber hofft von Träumistan gerettet zu werden.

  43. Sehr geehrter Herr Mai, das können Sie nicht ernsthaft annehmen, dass die CDU/CSU bei Ihren Forderungen „voranginge“. Noch ist die Union in der Merkel-Ära gefesselt. Die von Ihnen aufgestellten Forderungen, sei es zur Energie (Kohle und Kernkraft als selbstverständlicher Teil eines Energiemixes), Bildung, unabhängiger Forschung, Stärkung von Pluralismus und Demokratie, Wiederherstellung der Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr (hier muss man anmerken, dass es fünf Verteidigungsminister der Union waren, die die Bundeswehr zu einem Problemfall gemacht haben), Steuersenkungen auf Energie usw. werden allesamt seit längerer Zeit nur von der AfD erhoben, leider allerdings ohne große Resonanz in den Medien, weil die AfD besonders in den ÖR totgeschwiegen wird. Die Union hat das ganze derzeitige Desaster unter der Kanzlerin Merkel mitverursacht, ja es sogar wesentlich befeuert!

  44. Das, was zu tun ist, hätte man vor ca. 50 Jahren nicht in einen Artikel schreiben müssen. Aber Helmut Schmidt ist tot und Onkel Schwab („You’ll own nothing and you’ll be happy“) hinterlässt überall seine Duftmarken.
    „Lächelt und seid froh, denn es könnte schlimmer kommen.“ … und sie lächelten und waren froh … und jetzt kommt’s noch schlimmer …

  45. Bei uns ist die ganze Stadt plakatiert mit Hinweisen auf den „Streik“ (nicht mal das Wort verwenden sie passend) am 25.03.
    Nicht mit Hinweisen darauf, sich für MINT zu interessieren – oder für sonst Sinnvolles. Die in den Schulen seit Jahren von grün-linken Lehrern und ebensolchen Bildungsministern verbildete Jugend wird das nicht schaffen. Zu viele dabei, die gar nicht wissen, was sie wollen und auch nicht, was vor sich geht.
    Das Abschaffen des Wehr- wie Ersatzdienstes war ein zusätzlicher Schlag ins Kontor – es fehlen den Theoretikern Möglichkeiten zu lernen, wie man Kopf, Herz und Hand in Einklang und realistisch zielgerichtet nutzt. Außer bei Waldorf – aber das ist eine ganz andere Geschichte.

  46. unsere gegenwärtigen Möglichkeiten im Rahmen einer Schaden-Nutzen-Rechnung zu analysieren und die richtigen taktischen und strategischen Entscheidungen zu treffen

    Ich kann in der gegenwärtigen Regierung allerdings niemanden erkennen, der dazu in der Lage wäre. Und jene , die dazu in der Lage wären sind mit der Durchdringung des Regenbogens beschäftigt, der sich mehr und mehr als Drachenhaut erweist.

  47. Der Autor hat vor allem erkannt, dass die Chinesen am weltpolitischen Schalthebel sitzen! 1,4 Mrd Einwohner bilden ein schier unerschöpfliches Potenzial für eine geistige und wirschaftliche Elite, die auf Leistung setzt – nicht auf hohles Geschwafel! Xi Jinping ist Mao und Deng Xiaoping in einem – von dem ersten hat er die Radikalität, von dem letzten die Weitsicht! Dagegen sind unsere Politiker schlichtweg Hampelmänner, aufgeblasene Popanze! Kein Gegensatz könnte größer sein!

  48. Nachtrag : Der transformatorische Feind, dieser Begriff ist hier durchaus zutreffend, arbeitet mit allen Mitteln. Dass er dabei keine Ruecksicht auf Recht und Gesetz nimmt, auch nicht auf Ethik oder Moral, sollte inzwischen bekannt sein. Das Beispiel des Beamten, hier aktuell beschrieben, steht pars pro toto. „Man“ ist nicht zimperlich und nimmt, siehe „Impfpflicht und Coronamassnahmen“ die Begehung von Straftatbestaenden ebenso wie die Missachtung des GG zumindest billigend in Kauf. „Man“ weiss also inzwischen oder sollte es vorher wissen, mit wem man es, medial massiv unterstützt, zu tun bekommt. Hier geht es nicht um unterschiedliche politische Meinungen, sondern um das Ganze.

  49. Kulturen entstehen, dauern an und vergehen. Wie z. B. das alte Griechenland oder Römische Imperium. Wir erleben jetzt das Ende von Europa, der sogenannten westlichen Kultur. Die Frage ist nur, tragen wir unser Schicksal in Würde oder nicht; verhalten „wir“ uns anständig oder schlagen wir wild und kopflos um uns herum?

  50. Bei jeder angebrachten Verurteilung der putin’schen Aggression sollte der psychokulturelle Einfluss der USA, genauer ihrer Universitäten und Eliten, der mit der alliierten Reedukation oder besser Konditionierung nach 1945 einherging bzw ihr folgte, nicht übersehen werden. Diese Gesellschaft bzw ihre Individuen muessten zunaechst rereedukiert werden, ihre Wurzeln und ihre Identität wiederentdecken, normal und erwachsen werden, sich im wahrsten Sinne des Wortes emanzipieren, um nicht, wie zu beobachten, permanent Sekten, Retter und Erlöser zu waehlen, Totalitaere, weil, nicht obwohl, sie Totalitaere sind, Schamanen, Maerchenerzaehler, Psychos, Propheten, Muttis und Opis aller Art, kurz, es ist zu spaet. Da hängen 2 Gruppen aneinander, die geistig und psychisch Abhaengigen und die Kaste der Heiler, Narzissten, Gescheiterten, Ueberforderten, die allerdings „weiss“, was verlangt wird. Und das ist keine Realpolitik, nicht einmal Politik, sondern bestenfalls die auf Bullshit begrenzte Simulation von Politik. Stoert aber fast niemanden, im Gegenteil, es passt und die, die stoert, bleiben im System oder suchen sich andere psychopathologisch aehnlich interessante Erlöser, Heilsbringer, Retter von der anderen Seite. Es ist ein Leichtes, jede der bezifferten, sachlich richtigen Forderungen herauszugreifen und sie an der Realitaet zerschellen zu lassen, denn alle Punkte, und noch einige mehr, muessen ja in ein „wer macht was, wie, wann und mit wem“ konkretisiert werden, in ein hinreichend konkretes (politisches) Programm. Daran scheitert es bereits, weil es an allen Fähigkeiten, die dazu erforderlich sind, fehlt. Danach wuerde es an der Umsetzung fehlen, denn der erbitterte Widerstand der aktuellen Nutznießer ist klar. Wer soll den Eltern klarmachen, dass die Anforderungen etwas hoeher geschraubt werden muessen, ihr Nachwuchs vielleicht doch nicht zu ganz Hohem in der Lage ist, den Betroffenen die Korrektur der Fehlallokationen klarmachen, dafuer sorgen, dass Lehrer wieder lehren und zensieren und nicht leeren usw, usw. Bei jedem Punkt gibt es Betroffene und massiven Widerstand von potentiellen Wählern und/oder denen im System. Ich empfehle dem Autor, sich mit aehnlichen, „reformatorischen“ Aufgaben in “ strukturell, kulturell und mental abgeglittenen“ groesseren Unternehmen vertraut zu machen und da gibt es andere Möglichkeiten zur Durchsetzung. Ich wuesste nicht, wo die Entwickler der Strategie, nach Festlegung der Ziele, herkommen sollte, zumal wir ja die „Rechten“ ohnehin ausschliessen und wer die Strategie sprich das, was der Autor beschreibt, umsetzen sollte. Aus dem Sumpf von Dekadenz und Regression, in dem sich viel suhlen, eher nicht. Und den, der (zuerst) die aktuellen Machthaber und ihre Clique von ihren Aufgaben entbindet, den suchen wir noch, falls „wir“ es ueberhaupt wollen, denn (vorübergehend) ungemuetlicher wird es durchaus.

  51. Gute Vorschläge Herr Mai! Warum werden sie nicht verwirklicht werden? Weil sonst die Illusionskünstler der Blockparteien, die uns die letzten zwanzig Jahren regiert haben, den Offenbarungseid SOFORT ablegen müssten. Sie versuchen sich jedoch lieber in Konkursverschleppung. Und mit ihnen die meisten Bürger: Sonst müsste man sich ja ehrlich machen und konstatieren: Das Haus gehört der Bank, das Auto auch. Und der Dispo ist überzogen… Aber die Griechen haben das doppelte Medianvermögen. Na sowas!

  52. Und was nun?
    Aussitzen.
    Unsere So-als-ob-Regierung
    wird weiterhin im Sandkasten spielen
    bzw. mit den Beinchen stampfen.
    Und meinen, dadurch würde der
    große Ruck kommen und alles
    in ihrem Sinn schon richtig laufen.

  53. Und warum sieht das Volk es nicht ? (Dafuer haben wir doch ARD und ZDF.)
    Auch Indien (und viele andere Staaten) positionieren sich derzeit in der neuen Weltordnung. Jedem seine optimale Pole-Position.
    Deutschland eben beim gendern der Borkenkaeferinnen.
    Dass Sie Ihre Hoffnung auf die CDU setzen, ist allerdings wackelig. Die CDU/CSU muesste selbst komplett Ihren aufgefuehrten 6-Punkte Plan einfuehren.

  54. Glänzender Kommentar, wie nicht anders zu erwarten! Vielleicht ist der Niedergang des Westens eine historische Notwendigkeit? Die EU ist eine Schimäre, die sich schon jezt als Trugbild entlarvt. Unserer Wohlstandgeneration fehlen Ehrgeiz und Disziplin, was uns die Chinesen gerade vormachen. Unsere politischen Parteien sind „ausgelutscht“, ihre Führungskräfte demonstrieren das alltägliche Mittelmaß. Unsere Medien verkörpern das Billig-Niveau, Masse statt Klasse! Unterhaltung als Gewäsch! Unsere geistigen „Vordenker“ sind abgetaucht oder ins seichte Fahrwasser abgewandert! Radikale Denker, wie einst Carl Schmitt oder Oswald Spengler, sind nicht erwünscht! Man muss sie nicht mögen, aber kann sich an ihnen abarbeiten. Was also bleibt noch? Nur das Warten auf das Ende mit Schrecken oder ein Schrecken ohne Ende! Das wenigstens kann man sich noch aussuchen!

  55. Man stelle sich vor, man hätte die 500 Milliarden für die Energiewende, die 300 Milliarden für illegale Migranten, die Milliarden für die Gender“forschung“ und die neu geschaffenen Stellen für diesen Zweck, die Milliarden für den Kampf gegen Rechts und die Verkehrswende für folgende Zwecke verwendet:

    • Energetische- und Sicherheitsaufrüstung der bestehenden Kraftwerke.
    • Entwicklung und Bau von KKWs der neuen Generationen.
    • Modernisierung und Stärkung der Zukunftsfähigkeit der Industrien.
    • Instandhaltung und Verbesserung der Infrastruktur.
    • Förderung der naturwissenschaftlichen Ausbildung und Forschung.
    • Zulassen von Fracking, wo das gefahrlos möglich ist (fast überall).
    • Stärkung des Pflege- und Gesundheitswesens.
    • Professionelle Führung und Ausstattung der Bundeswehr.
    • Gezielte Einwanderungspolitik.

    usw. usw.
    Das alles wäre mit dieser rausgeschmissenen Billion möglich gewesen und man hätte sogar die Steuern senken können, die Energiepreise wären sowieso auf niedrigem Niveau stabilisiert worden.
    Und vor allem, Putin hätte ein Gegenüber vorgefunden, über das er nicht morgens vor dem Spiegel schallend gelacht hätte.
    Aber wie sagte doch ein ehemaliger SPD-Kanzlerkandidat: Hätte, hätte, Fahrradkette!

  56. „Den Pluralismus zu stärken, setzt voraus, statt einer aktivistischen Information, wieder eine objektive Information zu betreiben. Nicht der belehrte Mensch, sondern der gut informierte, vermöge seines Verstandes urteilende Bürger ist das Leitbild einer Demokratie.“
    Der Zug ist abgefahren, mit sinkender narurwissenschaftlich-technischer Orientierung in der Bildung und der Erfahrung etlicher Jahrgänge, dass man als Aktivistische Lebensform (m/w/d) sehr gut und meiningsbildend am „Pluralismus“ teilnehmen und gut davon leben kann. Die grünen Minister und Staatsekretäre sind da nur die Fettaugen auf der Brühe.

  57. Rund 100 Jahre nach Spenglers`“Untergang des Abendlandes“ ist das Thema wieder en vogue. Möglicher-, ja wahrscheinlicherweise mit derselben Prophezeiungsqualität wie damals. „Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch“ meinte Hölderlin vor über 200 Jahren. Die weltweite Hegemonie des Westens gab es nie. Das ist eine Selbstüberschätzung. Nur drängen heute halt grosse, starke und ehrgeizige Mächte, wie insbesondere China und Indien nach vorne mit einem gewissen Dominanzanspruch, ob Wirtschaft, Politik oder Kultur den der Westen seit Jahrhunderten ganz selbstverständlich vertrat. Damit muss man nun eben klug umgehen und akzeptieren, dass es mit wachsendem Wohlstand auf der Welt in Staaten, die früher von uns abschätzig 3. oder 2.Welt-Länder genannt wurden, zunehmend mehr sehr grosse, potente und ehrgeizige Mächte geben wird. Hier gälte es für den Westen, die richtigen Bündnispartner zu finden, statt als moralinsaurer Oberlehrer unnötige und ungehörte Botschaften zu verbreiten.
    Dass Einige im Westen mit für den Bedeutungsverlust verantwortlich sind, weil sie an (zu) vielen Orten dieser Welt ihre Werte durch ihre (Un-)Taten ad absurdum führten, sollte zum Allgemeinwissen gehören; man denke etwa an den seinerzeitigen Sturz der Demokratie im Iran und die Installation des korrupten Schahs, den Sturz demokratischer Regierungen in Südamerika und das Hofieren von Militär- und anderen Diktaturen, den 2. Irakkrieg, den Lybienkrieg, etc., etc..
    Der Westen leidet unter einer Sinn- und Wartekrise, die er sich selbst eingebrockt hat, und müsste darüber hinaus dringend seine Strategie ändern: Seine Werte leben, statt sie zu verraten. Man sieht das nur schon an der Demokratie, die kein Land seit über 100 Jahren auch nur ansatzweise weiterentwickelt hat. Mit dem Resultat, dass in vielen Ländern des Westens Politikverdrossenheit herrscht und an den Bedürfnissen der meisten Menschen vorbeiregiert wird. Es schauert einem über das unterentwickelte Demokratieverständnis in Europa, das eine Expertokratie a la EU nicht nur fördert sondern lobpreist!
    Europa im speziellen müsste sich aus dem ausnahmslos sinnlosen+kontraproduktiven weltweiten Militäreinsatz verabschieden und sich als gedachtes+gelebtes Friedensprojekt auf eine schlagkräftige Verteidigung stützen; heute ist die EU schon unfähig, ihre Grenzen vor Privatpersonen zu schützen/kontrollieren – welche Lachnummer! Auch die innere Sicherheit wird sträflich vernachlässigt; d.h. die 2 Hauptfunktionen, die ein Staat seinen Bürgern bieten müsste sind hierzulande im Niedergang.

  58. Mein Eindruck: Bei der Außenpolitik gibt es kein Rechts und Links. Es gibt die Transatlantiker (vor allem in der CDU und FDP), die im Grunde immer sagen, was der US-Mainstream sagt. Die sind wie lebende Sprechpuppen und fast am armseligsten.
    Bei den Grünen ist heute Pazifismus mit Abschaffung der Bundeswehr und Austritt aus der NATO möglich. Und morgen der Aufruf zum Angriffskrieg um irgendeinen Schurkenstaat zu bekämpfen. Und natürlich sehen sie keinen Widerspruch zwischen diesen Positionen.
    Wieso die AfD in Teilen pro Russland ist, weiß ich nicht. Eventuell die Wähler der Russlanddeutschen. Vielleicht sogar Unterstützung durch Putin (was mir egal wäre). Vielleicht ist es aber einfach nur der natürliche Gegenreflex, wenn wieder irgendein GEZ-A… eine Brandrede für das Gute hält.
    Mich persönlich regt diese verlogene moralische Empörung in der Außenpolitik auf.

  59. Herr Mai prangert (zurecht) die „Utopieseligkeit“ und „Weltfremdheit“ der politischen Eliten an und präsentiert dann zackig einen 6-Punkte-Plan, der dann schleunigst von wem auch immer abzuarbeiten wäre.Und dann läuft’s wieder.
    Er unterschlägt dabei ein kleines Detail:
    Deutschland ist bankrott. Und zwar nicht nur pleite, sondern bankrott. Der von Herrn Mai hochgejubelte Euro hat zu Forderungen D-Lands gegenüber allen möglichen Gläubigern – untr anderem auch der EZB und demnächst auch der EU-Kommission, die ja jetzt auch Schulden machen darf bzw. einfach macht – i.H.v. über einer Billion (1.000 Milliarden) Euro geführt, die uneinbringlich sind und so oder so irgendwann abgeschrieben werden müssen oder platzen. Die Zukunft des Euro ist die selbe, die bisher alle Papierwährungen hatten: keine. Und Deutschland ist im Club der Dumme.
    Insofern läuft sein Beitrag unter „Keinen ganzen Zahn im Mund aber La Paloma pfeifen“.

  60. Herr Mai,
    die einzige Gesellschaftsform, die den rohstoff- und humanressourcenstarken autokratischen Systemen in China und Russland etwas entgegensetzen könnte, wäre die marktliberale Demokratie, die echte Leistung belohnt und Freiheit in den Mittelpunkt stellt. Die im Westen inzwischen vorherrschenden Nanny-Staatsformen mit zunehmend autoritären Zügen und gigantischen drangsalierenden und hochgradig ineffizienten Monsterbürokratien – Trudeau, Lauterbach, Merkel, Macron, Biden, von der Leyen etc – werden untergehen. Die den Diskurs beherrschenden und die Macht innehabenden politmedialen „Eliten“ sind im Grunde inkompetente und korrupte Angeber, die nun von einem aggressiven und brutalen Putin auf Kosten des ukrainischen Volkes vorgeführt werden.

  61. Der „Krieg Putins“ wäre unbedeutend und die Folgen leicht zu bewältigen, wäre die globale Wirtschaft nicht über zwei Jahre hinweg durch den Lockdown-Wahnsinn systematisch zerrüttet worden.

    Und wie soll die export- und rohstoffabhängige deutsche Wirtschaft unabhängig werden? Auf den gewaltigen Markt in Fernost verzichten? Nach Öl in der Uckermark bohren? Auch Uran für bestehende und neue Atomkraftwerke muss importiert werden. Hier hilft allein eine pragmatische, vornehmlich an den eigenen Interessen orientierte Aussenpolitik, während in Deutschland, wie der Autor völlig richtig schreibt, allerdings eine infantile Weltverbessererideologie herrscht.

  62. Zusammenfassend die 6 Ratschläge:
    Alle in den letzten 50 Jahren staatlich geschaffenen Bullshitjobs sind sofort aufzulösen und die freiwerdenden Arbeitskräfte in einen Wiederaufbau deutscher Industrie zu stecken.

  63. „… bedarf eines interessengeleiteten, strategischen Denkens, bedarf des Realismus, nicht der Utopie“:
    Intern kann das sogar der Fall sein. Ich glaube nicht, dass ein Habeck, ein Trittin, eine Baerbock, eine Goering-Eckhardt, … so naiv und dumm sind. Die wissen sehr wohl, dass die (ver-)öffentlichte Meinung ihr wichtigster Bezugpunkt ist. Siehe eine Anne Spiegel.
    Eher noch habe ich das Gefühl bei so einigen Journalisten. Aber vielleicht reiten die auch nur auf einer Welle mit, die ihnen nutzt? Und im Grunde ist ihnen diese Welle auch egal.
    Zum Teil ist es auch so eine Art Bündnis zwischen Politikern und Journalisten. Für den guten Zweck. Man sieht z.B., dass die rechten Parteien in Europa stärker werden. Und das will man natürlich für Deutschland und die EU verhindern. Deshalb wird so ein Bild in der Öffentlichkeit gezeichnet, damit diese Kräfte nicht stärker werden.

  64. Die Situation und die mögliche politische, finanzielle und wirtschaftliche Zukunft haben Sie auch aus meiner pers. Sicht sehr treffend und auch sehr wahrscheinlich beschrieben, verehrter Herr Mai. Allerdings kann man ebenfalls sehr sicher sein, daß die von Ihnen richtig genannten sechs Maßnahmen zumindest in Deutschland weitestgehend scheitern werden bzw. nicht mehr mit dem uns zur Verfügung stehenden politischen Personal umzusetzen ist. Zum einen werden wir von einer unfähigen Gruppe von Ideologen und Laien regiert, die selbst zu einem großen Teil praktisch „bildungsfern“ und vor allem fern jedes realen Bezuges zur Wirtschaft sind, regiert und zum anderen hängen an diesem System und damit an dem, was radikal abgeschafft gehört bzw. umgebaut werden muß, nicht nur viele Mitglieder des Parteiensystems selbst, sondern Hunderttausende, wenn nicht Millionen, die in staatseigenen, staatsnahen oder sonstwie verbandelten und damit finanziell abhängigen Institutionen, Organisationen und Unternehmen. Diese Leute haben aus ganz pers. Gründen keinerlei Absicht oder Interesse ihre lukrative und sichere aus Steuergeldern üppig finanzierte Existenz praktisch aufzugeben. Nicht nur der Widerstand der Bürokraten wird daher jede notwendige grundlegende Reform behindern sondern vereiteln. Wir sind in einer Situation, in der Veränderungen nicht mehr von Oben geschehen können, von klugen und erfahrenen, auf das Wohl des Landes und der Bürger bedachten Politiker, sondern daß könnte nur noch der Bürger von Unten heraus, in dem er als Souverän machtvoll und mit aller Kraft das einfordert, was man Oben nicht kann und nicht will. Und da haben wir dann das nächste Problem… 😉 Ein sich willfährig, devot und obrigkeitshörig ergebener Untertan hat nicht die Kraft und nicht das Format eines Souverän. Das weiß die Politik natürlich, der Coronatest war ja für diese sehr erfolgreich und wird drastischer fortgeführt werden, wenn der richtige Zeitpunkt da ist und damit schließt sich dann der Teufelskreis.

  65. “Schlüsselindustrien müssen in Europa wieder stärker ausgebaut werden“
    Die Genderwissenschaftler werden dabei sehr hilfreich sein…
    Es wurde hier bereits berichtet, dass DE für weitere 30 Jahre keine Fachleute für Atomkraftwerke hätte. Diese Studiengänge gibt’s schlichtweg nicht. Das betrifft auch andere wichtige industrielle Zweige.
    Auch bezüglich Armee hat Herr Goergen treffend beschrieben, dass man Jahrzehnte braucht, um die Bundeswehr in vernünftigen Zustand zu bringen. Bewaffnen kann man relativ schnell, aber Gesinnung zu ändern würde lange dauern.
    Ihren 6 Punkten stimme ich absolut zu.
    Nur dem Spruch – Putins Krieg widerspreche ich energisch. Es ist ein Krieg der USA auf dem Boden von der Ukraine. Und die arme ukrainische Bevölkerung ist Opfer einer geopolitischen Auseinandersetzung.

    • Ich wusste gar nicht, dass US-Truppen in der Ukraine stehen, dort die Städte einäschern und die Bevölkerung massakrieren. Woher haben Sie diese äusserst interessante Information?

  66. Für den wirtschaftlichen Abstieg Deutschlands gibt es einen unfehlbaren Indikator, den Sport. Je schwächer die wirtschaftliche Leistung ist, desto höher werden Erfolge im Sport bewertet und bejubelt. Die DDR in der Schlussphase, ein sportlicher Riese, die Konsumgüter und Nahrungsmittelproduktion eher ein gut gemeintes gerade so. BRD ein sportlicher Zwerg, mit einer bärenstarken Währung und einer begehrten Industrieproduktion. Heute wieder den halben Tag, das ganze Wochenende Sport, Sport, Sport. Übrigens, Fussball zählt natürlich nicht zum Sport, das ist Unterhaltung.

    • Alle anderen Themen sind ja auch vermint. Und wenn über so einen wie Đoković berichtet werden muss, sogar der Sport. Von Kimmich gar nicht zu reden.

  67. …“Wer vom Steuerzahler überreichlich alimentiert wird,“…Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Listengünstlinge im Politikbetrieb sind das Problem. Sie wurden nie gewählt und sind über formale Tricks in den Bundestag gespült worden, haben von den maßgeblich zu lösenden Problemen keine Ahnung, operieren mit geschönten beruflichen Expertisen und sind daher leicht zu manipulieren. Zum Schaden der sie finanzierenden Gesellschaft. Die momentane Entwicklung deutet auf das Ende des kapitalistischen Wirtschaftens hin. Aus jeder Aktion um jeden Preis den höchsten Gewinn zu erzielen dreht sich gerade ins Gegenteil um. Der Umweltschutz wird durch die Verwendung des umweltschädlichen und zudem völlig überteuerten fracking Gases kontakariert. Die Lieferketten zu Erzielung möglichst hoher Gewinne und zur Erlangung möglichst hoher Subventionen (Lebensmittel z.B.) dreht sich gerade ins Gegenteil. Waffen werden wieder in Spannungsgebiete geschickt. Solche gesellschaftsschädigenden Zustände können nur Politiker schaffen die zu wenig von der Sache verstehen und erpressbar geworden sind. Diese Spezies hat den Bundestag erobert. Uns fehlt eine eigenständige Politik. Die Fremdbestimmtheit ist aller Orten. Genau dazu braucht man diese Listengünstlinge. Was auch völlig übersehen wird ist die Tatsache dass die Funktion der Leitwährung ohne die Pflicht Rohstoffe zur Fakturierung in US-Dollar zu vereinbaren schwindet und damit die Möglichkeit der weiteren Verschuldung der US Administration zu Lasten aller Länder weltweit. Es hängt halt alles mit allem zusammen. So what.

  68. Liest sich gut und richtig.

    Leider wissen wir alle, dass dies nicht passieren wird. Denn warum sollten die Grünen sich selbst abschaffen?

  69. Im Grunde besteht Europa schon seit 1945 nur noch aus Satellitenstaaten. Der Ostblock sowieso von Russland beherrscht. Und der Westen ohne den Schutz der USA nicht überlebensfähig.
    Frankreich konnte 1954 Vietnam nicht halten, verlor 1960 sogar Algerien. GB zog sich „östlich von Suez zurück“. 1956 versuchten GB, Frankreich und Israel ein letztes Mal Großmachtpolitik mit dem Suezkanal. Wegen der Gegnerschaft Russlands und der mangelnden Unterstützung der USA, mussten sie einen Rückzieher machen.
    All die militärischen „Lösungen“ seit 1945 waren von unserer Seite aus amerikanische mit symbolischer Beteiligung der Europäer. Und weil die Europäer mitmachten, dachten sie „WIR machen das und das“. Es war aber bloß die USA.
    Die EU konnte mit Geld locken. Das hat manches Mütchen gekühlt und so eventuell den Frieden verstärkt. Militärisch kann die EU und können die europäischen Staaten fast nichts.
    DIE ALLES ENTSCHEIDENDE FRAGE für Europa ist also: Wohin gehen die USA?

  70. Freundliche Erinnerung, dass die schädlichsten Ideologie-Importe der letzten Jahre (das, was gemeinhin inzwischen als „woke“ bezeichnet wird) aus den USA stammen. Europäische Abhängigkeiten reduzieren? Gerne, aber dann gefälligst auch von den USA.

    • So einfach ist das nicht. Zur woken Ideologie gehört ja ganz zentral auch die grüne. Und die stammt maßgeblich aus Deutschland. Da ist die USA noch das Land, in dem die Hälfte der Bevölkerung noch halbwegs bei Verstand ist. In Deutschland weit weniger als 20%.

  71. Deutschland hatte unter Merkel in 16 Jahren alle Chancen, die neuen Machtgefüge zu erkennen und entsprechend mitzugestalten.
    Nichts ist passiert, weil bei Merkel generell nichts (sinnvolles) passiert ist.
    Schade für Deutschland und für uns alle. Wir wissen, bei wem wir uns ‚bedanken‘ dürfen.

  72. Daß in Deutschland Ideologien und Utopien die Realität abgelöst haben und Deutschland zu einem „Bullerbü“ oder „Pippi-Langstrumpf-Land“ geworden ist, ist absolut richtig. Allerdings halte ich es für die größte Utopie, zu glauben, daß dieses Land noch zu retten ist. Der „Point of no Return“ ist überschritten.

    • Welche Partei sollte wohl diese durchaus richtigen Veränderungen in die Wege leiten?
      Wie würden sich die Bürger verhalten?
      Es würde eine steiniger Weg, sollte eine Partei erkennen, dass wir auf dem absteigenden Ast sind und deshalb vorschlagen, Wege zu beschreiten, die das ändern.. Dazu sind wir zu sehr in unser Bullerbü verliebt.

    • Leider wohl wahr. Gestern standen wir am Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter. Es sind nicht nur die inkompetenten Politiker, es sind vor allem die Mainstreammedien die uns in den Untergang schreiben.

  73. Sehr geehrter Herr Mai, danke für diesen Artikel. Sie beschreiben meiner Meinung nach sehr gut das Versagen der deutschen Policlowns und geben sehr schlüssige Lösungsvorschläge.
    Nur leider ist niemand in der Regierung geistig in der Lage solche Lösungen zu erdenken noch sie zu verstehen und sie umzusetzen. Leider sind wir solange die deutsche Einheitspartei (CDUSPDFDPGRÜNESED) an der Macht ist zum Untergang verdammt!

  74. Es erstaunt deshalb nicht, dass autoritäre Staaten die Kryptowährung lieben.

    Wie Deutschland und die EU. Dann sind ihnen die Bürger auf Knopfdruck ausgeliefert.

  75. Die Netze der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zerreißen nicht einfach so. Wir zerreißen sie ja mutwillig selbst, dh. unsere Herrschaften.
    Sie haben unsere Jobs ausgelagert, weil sie dann mehr verdienen, sie haben uns die eigenen Rohstoffe und die Kernkraft madig gemacht, weil sie daran verdienen, uns anderes zu verkaufen und nun sollen wir auch noch das teure „freedom gas“ importieren, weil sie daran noch mehr verdienen. Sie verdienen ja auch an der herbeigetesteten Plandemie, dh. nicht nur wie bisher an immerwährenden Kriegen, sondern jetzt auch an immerwährenden Impforgien.
    Qui bono? Wir, die gewöhnlichen Sterblichen dieser Welt, ganz bestimmt nicht. Wenn’s bald kein Brot gibt, werden sie uns empfehlen nicht zu jammern, sondern doch Kuchen zu essen …

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