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Erneut ein Kommunikationsversagen der CDU

Claudia Pechstein und der Ärger um ihren Auftritt in Uniform

20.06.2023

| Lesedauer: 3 Minuten
Die Rede von Claudia Pechstein auf dem CDU-Grundsatzkonvent hat das eigentliche Anliegen des Parteitages medial in den Hintergrund gedrängt. Es ist dies nicht das erste Kommunikationsversagen, das die CDU mit ihrer mangelnden Weitsicht selbst verursacht.

Eine Sechseinhalb-Minuten-Rede der fünffachen Eisschnelllauf-Olympiasiegerin und vormaligen CDU-Bundestagskandidatin Claudia Pechstein (51) auf dem „CDU-Grundsatzkonvent“ vom 17. Juni in Berlin hat das eigentliche Anliegen dieses Parteitages medial und in den sozialen Netzwerken völlig in den Hintergrund gedrängt. Claudia Pechstein hatte in ihrer Rede vier Minuten lang über die Bedeutung des Vereinssports, das Ehrenamt und die bedenkliche Bewegungsarmut junger Leute gesprochen. Sie hat dabei geltend gemacht, dass gerade im Sport das Prinzip „Leistung lohnt sich“ gelte.

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Dann wandte Claudia Pechstein das Prinzip „Leistung“ mehr oder weniger direkt auf 300.000 unberechtigte Asylbewerber in Deutschland an. Pechstein kritisierte auch, dass sich viele Menschen im öffentlichen Leben, etwa in Verkehrsmitteln, nicht mehr sicher fühlen könnten. Schließlich forderte sie ihre Partei, die CDU, für die sie 2021 erfolglos für den Bundestag kandidiert hatte, auf, „Familienpartei“ zu sein. Wörtlich sagte sie, Kinder bräuchten Mama und Papa. Wenn die CDU das vernachlässige, sei sie nicht mehr Volkspartei.

Familien und Asyl für CDU-Spitzen bloße Nebensächlichkeiten?

CDU-Chef Friedrich Merz nannte Pechsteins Rede „brillant“. CDU-Vize Karin Prien sah das anders, sie rührte keine Hand zum Beifall, meinte zudem, die CDU solle keine Debatten um „Nebensächlichkeiten“ (!) führen. CDU-Quoten-Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magas polterte: „Thema verfehlt“. Allerdings drängt sich schon auch die Frage auf: Warum gibt es in der ersten und zweiten Reihe der CDU niemanden, der solche wahrlich nicht marginalen Probleme ausspricht?

In der Folge kaprizierte sich die veröffentlichte und die in den „sozialen“ Netzblasen lancierte Meinung auf die Frage, ob Claudia Pechstein diese Rede – was sie getan hatte – in der Uniform der Bundespolizistin als Polizeihauptmeister hätte halten dürfen. Schnell war denn auch der Vorwurf im Raum, dass Pechstein das Neutralitätsgebot verletzt habe. Die Bundespolizei selbst kündigte umgehend eine Prüfung des „Falles“ an. Fragen des Asylmissbrauchs und der Bedeutung der Familie waren damit vom Tisch gewischt.

CDU-Management hätte Frau Pechstein von der Uniform abraten müssen

Wir haben Rainer Wendt gefragt, den Bundesvorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), wie er Pechsteins Auftritt in Uniform beurteilt. Wendt ist übrigens auch CDU-Mitglied. Wendt sagte gegenüber TE: „Frau Pechstein ist leider falsch beraten worden … Bei politischen Veranstaltungen geht das nun einmal nicht, weil nicht einmal der Eindruck entstehen darf, dass die Bundespolizei sich nicht an ihre Verpflichtung zur Neutralität halte. Die Vorschriften der Bundespolizei sind da eindeutig. Ob es aber auch zu disziplinarischen Konsequenzen führt, wie manche jetzt vorschnell schildern, wird die dienstrechtliche Untersuchung zeigen. Die Bundespolizei hat richtig und schnell reagiert und eine solche Untersuchung eingeleitet, die durchaus mehrere Wochen dauern kann.“

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Wendt fügte an: „Die Reaktion aus den politischen Parteien ist durchschaubar; manche wollen einfach vom Inhalt dessen, was Frau Pechstein gesagt hat, ablenken und beschäftigen sich deshalb lautstark mit der Uniformfrage. Frau Pechstein hat richtigerweise auf Versagen und Versäumnisse bei der Migrationspolitik und auf die Ängste vieler Menschen vor Gewalt im öffentlichen Raum hingewiesen, dazu sagen Ampelpolitiker kein Wort. Genau das aber war das Thema.“

Dass Claudia Pechstein in Uniform auftrat, ist übrigens auch ein Versagen des CDU-Managements. CDU-Chef Merz oder sein Generalsekretär hätten Frau Pechstein vom Tragen der Uniform abraten müssen, weil zu erwarten war, wie Pechsteins Uniform politisch instrumentalisiert würde und öffentlich den ganzen CDU-Konvent überschattete. Dass Claudia Pechstein Bundespolizistin ist, wusste ohnehin jeder bei diesem Konvent. Sie hätte in Zivil auftreten und sagen können: „Sie wissen, dass ich Bundespolizistin bin, aber das spielt hier keine Rolle. Ich spreche hier als CDU-Frau.“

Immer wieder produziert die CDU Kommunikationspannen

Es ist dies aber nicht die erste Kommunikationspanne, die sich die CDU mit ihrer Schläfrigkeit bzw. ihrer mangelnden Weitsicht selbst eingehandelt hat. Wir erinnern uns: Da gewinnt die CDU am Sonntag, 12. Februar, mit 28,2 Prozent eindeutig die Wiederholungswahl in Berlin und lässt SPD und Grüne (jeweils 18,4 Prozent) deutlich hinter sich. Aber was macht tags darauf der Bundesvorstand der CDU: Statt erst einmal den Erfolg medial auszukosten, verkündet sie ein Parteiausschlussverfahren gegen Hans-Georg Maaßen. Medial dominierte schließlich – wie zu erwarten – dieses Thema. Will sagen: Oft ist dem CDU-Management nicht mehr zu helfen.


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31 Kommentare

  1. Es wäre besser die Linksextremen würden sich nicht über die Uniform der Frau Pechstein echauffieren, sondern mal nachdenken was diese mutige Frau gesagt hat. Aber das wollen sie nicht wahrhaben und besser verschweigen. Es geht um die Migranten die diese Leute hier her geholt haben, mit denen die LinksRotGrünen viel Geld verdienen. Die uns aber nur Ärger machen und mit denen sich jetzt der deutsche Staatsbürger herumplagen muss…

  2. Frau Pechstein trug nicht nur eine offizielle Uniform, sondern sie sprach auch noch die wichtigen und richtigen Dinge an. Aber damit kann in der vom Merkel entkernten und kastrierten CDU keiner mehr was anfangen, dort ist die Angst zu groß gegen den grün-woken Zeitgeist zu verstoßen. Daher wird nun auch auf der Uniform herumgeritten, um ja das Gesagte nicht weiter behandeln zu müssen. So eine CDU kann weg, aufrechte Personen wie Frau Pechstein werden auch woanders eine politische Heimat finden.

  3. Ich finde Pechsteins Auftritt sehr pfiffig. Wäre sie ohne Uniform aufgetreten, wären ihre Argumente unter „ferner liefen“ registriert worden.
    So regen sich die woken Schreiberlinge zwar mächtig auf, aber es schimmert doch immer etwas von Pechsteins grundsoliden Argumenten durch! Chapeau!

    • So regen sich die woken Schreiberlinge zwar mächtig auf
      Insbesondere über nicht professionelle Rede einer eben nicht professionellen Rednerin … wenn man Baerbock (die das Rumquatschen als Job hat) sowas vorhält ist es Hass & Hetze & Kampagne.

  4. Als Creepy Joe während einer politischen Kundgebung Marines als Staffage missbrauchte, war der Aufschrei hier im Forum groß. Fairerweise muss man dann für Frau Pechstein die gleiche Messlatte ansetzen.
    Dennoch wäre es Job der CDU, Frau Pechstein mit Klauen und Zähnen zu verteidigen. Wir reden von einer der größten Sportlerinnen, die wir jemals hatten, von einer Frau, die das Rückgrat hatte, gegen Gysi in einem Wahlkreis um ein Direktmandat für den Bundestag anzutreten, statt sich über die Liste reinwählen zu lassen und die brennende Themen offen ansprach.
    Einfachnur pathetisch seitens der CDU.

  5. Wenn doch sowieso jeder weiß, dass C. Pechstein Bundespolizistin ist, hatte doch die Uniform keinen Einfluss. Im Übrigen sind ein Drittel der Bundestagsabgeordneten Beamte. Soweit zum Neutralitätsgebot.

  6. *Schnarch*

    Der alte Klassiker. Wenn du jemanden nicht inhaltlich widerlegen kannst, konzentriere dich auf Äußerlichkeiten.

    Langweilig !

  7. Das stimmt nur, wenn Sie die WU zum einen und den Teil der UNION außerhalb der WU meinen.
    Ansonsten sind die Unterschiede so marginal, daß es sich nicht lohnt, sie überhaupt zu betonen.

  8. Schade!
    Warum verstößt Frau Pechstein gegen geltendes Beamtenrecht?
    Auch im Soldatengesetz ist es wie bei den Beamten klar angesagt, dass man grundsätzlich zur Zurückhaltung in der politischen Meinungsäußerung verpflichtet ist, ganz besonders und gerade in Uniform!
    Das hätten doch besonders die Veranstalter des CDU-Konvents wissen müssen und auch Frau Pechstein als ‚Polizei-Sportlerin‘ durchaus wissen können!
    So geht ihre Meinung, die ich vorbehaltlos teile, jetzt völlig unter; jetzt wird nur noch über die Form geredet, geschrieben und die CDU windet sich wieder einmal mehr unter dem ganz famosen Vorsitzenden wie ein Gartenschlauch!
    Frau Pechstein ist doch ganz bestimmt prominent genug und braucht die Uniform wirklich nicht, um sich mit dem Anspruch auf Gehör, politisch zu äußern!
    Schade, sehr schade!

    • Was ist mit den Polizisten, die mit der Regenbogenfahne in der Hand posierten, was mit denen, die sich beim BLM-Kniefall anlichten ließen?
      Von einem Aufschrei wegen des Verstosses gegen das Neutralitätsgebots habe ich deswegen jedenfalls nichts mitbekommen.

  9. Antifa-Tattoo, Palästinenser-Halstuch, Regenbogen-Armbinde wären dann also in Ordnung gewesen. Das hätte weder die neue woke CDU-Führung noch die MS-Presse gestört.
    Sondern man hätte sie gelobt für ihre Haltung…

  10. Der CDU ist nicht nur in ihrem Management nicht mehr zu helfen, sie hat auch sonst die Richtung völlig verloren bzw. läuft in die falsche, in dem sie den Grünen würdelos und anbiedernd hinterher läuft, nur mit dem Blick auf die Wieder- erlangung ihrer einstigen Macht. Darüber hinaus war der Auftritt von Frau Pechstein in der aktuellen Zeit sehr mutig und und inhaltlich sehr wichtig, aber das Tragen der Uniform gem. Dienstvorschrift offensichtlich eben nicht geboten. Leider und erwartbar zieht sich nun der links-grün-woke Geist eben daran hoch, um von der Aussage der Frau Pechstein unbedingt abzulenken, wie es „guter“ Brauch ist. Ständig werden neue Themen und vermeintliche Aufreger unter das Volk(!) gebracht, um von den vielen rosa Elefantenherden im Raum abzulenken und im Hintergrund beispielsweise Gesetzesvorhaben durchzubringen, die unsere Demokratie weiter aushöhlen und den Bürgern nur Schaden bringen.

  11. Vielen Dank, werte Frau Pechstein. Lassen Sie sich nicht unterkriegen. Während Ihrer Sportkarriere waren Sie ein Vorbild an Ausdauer und Mut.Trotz aller Widrigkeiten. Ignorieren Sie, was CDU-Gedöns in devoter und woker Haltung alles so von sich gibt. Kann weg..

  12. „Oft ist dem CDU-Management nicht mehr zu helfen.“
    Aber wer um alles in der Welt will das denn?

  13. „Oft ist dem CDU-Management nicht mehr zu helfen.“
    Wenn Sie gestatten, geschätzter Herr Kraus, möchte ich Ihren Schlusssatz noch wie folgt ergänzen
    “ebenso wenig den Wählern der CDU/CSU“

  14. Wie war der Spruch, die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich ? In diesem Sinne ist Frau Pechstein in die Mühlräder der Inquisition geraten.

  15. Sie hat die Uniform getragen und jeder kann sehen ,welchen Beruf sie im normalem Leben ausübt oder aus welcher Berufung sie die ein oder andere von ihr erwähnte These eventuell ableitet.Wenn der Rest der anwesenden Politiker ebenfalls ihre Verbindungen und Abhängigkeiten deutlich sichtbar tragen würden ,z.B. in Form eines Stickers ,dann würden so einige vornübergebeugt laufen müssen.
    Nach meiner Meinung ist sie mit ihrem offenbar gesundem Menschenverstand eventuell in der falschen Partei.Sie wird dort keine Karriere mehr machen und die links abgebogene CDU auch nicht zum Positiven verändern.

  16. Komisch: Wenn Beamte in Uniform die Regenbogenfahne schwenken oder für Black lives matter auf die Knie gehen, ist das politisch gewollt, aber in Uniform für die Einhaltung von Recht und Gesetz einzutreten oder gar für die traditionelle Familie zu werben, dann ist das plötzlich nicht mehr „neutral“!?
    Dieses Messen mit zweierlei Maß ist abstoßend.

    • Aber leider normal für eine durch und durch einseitige Mainstream-Presse. Leistung ist eben nichts, Haltung alles. Genau deswegen geht es hier auch munter bergab.

  17. Die CDU ist eine Partei, die in den letzten zwei Jahrzehnten immer nur den Kindern hinterher schaute, welche gerade in den Brunnen stürzten.
    Von mir aus hätte Frau Pechstein daher auch oben ohne einen Limbo im Bastrock vorführen können.
    Diesen Leuten glaube ich kein Wort mehr, ganz abgesehen davon, dass Uniformen in diesem Land kaum noch dazu taugen, Respekt gegenüber dem Träger zu haben.

  18. Gute Uniform, böse Uniform…. Wenn sich Polizisten eine Regenbogenfahne aufs Polizeiauto kleben, zeigen sie Haltung und wenn sie dann noch in Uniform niederknieen, um einen Straftäter zu huldigen sowieso….

  19. Dieser Partei mit diesem Spitzenpersonal ist grundsätzlich nicht mehr zu helfen, Kommunikationspanne hin oder her! Was mich erneut verwundert, wo bleibt eigentlich die WerteUnion ? Ist die schon ausgesperrt, abgespaltet? Wo sind deren Stimmen?

  20. CDU ist mir egal, die Polizei mag ich nicht, schon weil wir in einem bald wieder totalitären Staat leben. Was ich nicht verstehe, ist das Problem mit dem Uniform. Entweder verbietet man das Tragen des Uniforms außer des Diensts oder ist das erlaubt. Da man von Polizisten erwartet, dass sie auch außer Dienst wie Polizisten agieren, sollten sie ihre Uniformen tragen. Das ist wieder so eine Lachnummer der woken Bande. Nicht eine Uniform ist das Problem, sondern dass die Polizei alles mitmacht was die Parteifunktionäre von ihr verlangen und das Rechte im Prinzip beugen oder wie sollte man zB die unterschiedliche Behandlung von den „Coronamaßnahmen-Skeptiker“ und den CO2-Kleber. Das mit Uniform und dem Verhalten der Polizei ist wichtig. Die Polizei ist nicht automatisch böse, weil die Polizisten in den Uniformen auf den Parteitagen teilnehmen, sondern weil sie sich als ein Werkzeug des zunehmend totalitär auftretenden Staates missbrauchen lässt.

  21. „Mama, Papa, Kind.“ Mein Gott, das heißt doch heterosexuell, „cis“! Wie rassistisch, menschenfeindlich, rechts! Klingt dazu noch nach „normal“! AfD-mäßig! (Schnappatmung einer gewissen Annika IchhabdenNamenvergessen, von Beruf Autorin, Zuarbeiterin für das „Zentrum für politische Bbbildung“)

  22. „CDU-Quoten-Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magas polterte: „Thema verfehlt“.“
    Ich weis nicht was in den Köpfen solcher Leute vorgeht. Merken die schon gar nichts mehr.
    Frau Pechstein sprach Wahrheiten aus, die nur diese Leute nicht akzeptieren wollen, die immer mehr Migranten hierherschleppen um mit ihnen eine Menge Geld zu verdienen. Von den Straftaten ihrer Schützlinge wollen sie dann nichts hören, da schweigen sie, dafür übernehmen sie keine Verantwortung. Aber wehe es wagt mal einer die Wahrheit über ihre „Schutzbefohlenen“ auszusprechen. Über den fallen sie dann her wie die Hyänen.
    Man kann sich von solchen Leuten nur noch abwenden.

    • Da sieht man wie CDU tickt: grün.
      Bei SPD und FDP dasselbe, Politik Reden in Uniform sind problematisch ?☀️?

  23. Ich bin kein Jurist und habe keine Ahnung vom Dienstrecht….aber sogar ich kann mich an die eindeutigen Vorgaben der Bundeswehr (als Wehrpflichtiger) erinnern….Unterricht erste Woche: Wenn ihr Uniform tragt….dann keine Teilnahme an Demos, politischen Auftritten oder sonstigen politischen Events. Auch keine „Interviews mit der Presse“ (damals….80/90er…. waren Soldaten ja als „potenzielle Mörder“ verschrien und man musste sich vor der linken Presse vorsehen). Was ihr privat macht in Zivil ist eure Sache. Heiraten oder Beerdigungen, Kirchgang, Kino…was auch immer: Kein Problem in Uniform….ob nun Dienstkleidung oder Ausgehuniform…aber wenn…dann vollständig und ordentlich. Keiner von uns hat das gemacht…alle waren froh aus den Plünen nach Dienst raus zu sein…nur Freitags auf dem Weg nach Hause fehlte die Zeit zum umziehen, weil jeder nur raus wollte. Das ist mir sogar heute noch in Erinnerung. Kann mir nicht vorstellen, dass Pechstein das nicht wusste. Vor allem saß ja die ganze CDU „Prominenz“ im Publikum….hier hätte ja mal ein gut gemeinter Hinweis genügt….und die Dame hätte einen zivilen Blaser übergezogen. Was solls auch….jedenfalls eines ist sicher….gefallen hat die Rede Pechsteins wohl nur Herrn Merz….Applaus gab es so gut wie keinen….die „Funktionäre“ der CDU sind zu weit links als das sie solche Aussagen positiv finden könnten. Die Reaktion des Publikums hat mehr über die CDU ausgesagt als jedes Statement der Parteiführung. Gut das es Alternativen gibt.

  24. Ganz klar, das mit der Uniform war jetzt ein Verstoß gegen alle spießigen Anstandsregeln und man könnte die CDU im Lichte des militanten Nazitums sehen. Frau Pechstein im Dirndl und mit einer thüringischen Trachtenhaube käme irgendwie besser. „Unsere Claudi“ wäre in der Bild das ganz große Aushängeschild gewesen. Ehrlich gesagt kann ich nicht verstehen, warum die Pechstein noch auf einem PT der CDU auftritt. An deren Stelle hätte ich mich längst zurückgezogen. Denn wie man sieht, steht dieser Staat nicht mal mehr zu seinen Angestellten in Uniform. Das ist dann schon ein Medienvergehen. Dabei ist die Frau nur stolz auf Land und Leute. Ein Verbrechen………

  25. Da haben Pechstein und Union gepennt. Eine Polizeiuniform hat da schlicht nichts zu suchen, so sehr man inhaltlich vielleicht auch zustimmen mag. Eine Steilvorlage für Links, ein saudummes, da komplett vermeidbares Eigentor.

  26. Nein, sie hätte nicht CDU-Frau sagen sollen, sondern CDU- Mitglied.

  27. Wenn Merz nicht der waere, der er ist, wuerde er es darauf ankommen lassen und die Partei resp einen Parteitag darueber entscheiden lassen, wo sie steht bzw wo sie hin will. Die Vereinigung eines grossen, vor allem natuerlich weiblichen Teils mit den Gruenen aufgrund absoluter Deckungsgleich waere genauso politlogisch wie die Vereinigung des ( vermutlich) keineren Teils der Funktionäre in einem dann hoffentlich konservativen Lager. Bei den Mitgliedern koennte das Verhaeltnis anders aussehen, was zu klaeren waere. Frau Pechstein hat dem Vorsitzenden ein Steilvorlage geliefert, die jeder Typ mit einem A in der Hose aufgenommen haette. Typen wie die genannten Damen oder die bekannten MP gehoeren wie schon Merkel zu den Gruenen. Der strukturelle Vollzug der Klärung von miteinander voellig unvereinbaren Positionen in einer Partei ist ueberfaellig. Konservativ und Transformation, noch dazu in grundsaetzlichen Fragen und bei essentiellen Entitäten passen nicht zusammen. Keine neue Erkenntnis, aber der parteiliche Vollzug steht aus und der Elefant steht mittendrin. Ansonsten kann die ganze Partei weg und das so schnell wie moeglich.

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