Vor einem Jahr fragte ich »Wovon reden Menschen, wenn sie von Gott reden?«; zu kaum einem anderen Text habe ich so viele E-Mails bekommen; ich habe damals sogar einen zweiten Text nachgereicht, mit einer Auswahl aus Ihren E-Mails (siehe: Was Sie, meine Leser, geschrieben haben zur Frage nach „Gott“).
Einige Leser beschrieben sich als »wissenschaftlich denkend« und verwahrten sich dagegen, dass ihnen ein Glaube angeboren sein könne – anderen missfiel der Versuch, Gott und Glauben auf innere Bedürfnisse zu »reduzieren«.
Als gestern die Kathedrale Notre-Dame de Paris brannte (siehe auch meine Reaktion am Abend des Brandes), schrieben viele Leute rund um die Welt in den sozialen Medien, dass sie zwar nicht gläubig oder nicht katholisch seien, aber dass diese Zerstörung eines heiligen Gebäudes sie verletze und zu Tränen rühre – ich gehöre zu diesen, und ich frage mich, warum es mir so geht.
Was wird da angegriffen
Seit Jahren schon sind, besonders in Frankreich, christliche Kirchen und manchmal auch ihr Personal unter Attacke.
Man liest ja die Schlagzeilen, aber selten auf den Titelseiten, oft in den kleinen Nachrichten-Websites und Blogs; hier einige Beispiele aus Frankreich:
Die Kathedrale von Lavaur wurde am Dienstagabend auf nicht gerade katholische Weise besucht. Ein Kreuz wurde auf den Boden gelegt, der Arm Christi verdreht, eine Kerze wurde zerbrochen und eine Krippe wurde von einem Feuer zerstört. (ladepeche.fr, 6.2.2019, meine Übersetzung)
In Houilles, in den Yvelines, erlitt die Kirche Saint-Nicolas innerhalb von zehn Tagen drei Vandalismus-Akte: Eine Statue von Madonna mit Kind wurde zerbrochen. (lefigaro.fr, 10.2.2019, meine Übersetzung)
Eine oder mehrere Personen hatten das Tabernakel zerbrochen und mit Exkrementen, auf denen sich Hostien befanden, ein Kreuz an die Wand gemalt.(lagazettedenimes.fr, 11.2.2019, meine Übersetzung)
Aktuell gehen die französischen Behörden laut Nachrichtenmeldungen nicht von Absicht aus (siehe etwa welt.de, 16.4.2019), doch aus den Kreisen, die sonst christliche Kirchen schänden – also auch extreme Linke! – wurde eindeutige Freude laut. Das Anzünden einer Kathedrale und die Freude über das Feuer mögen sich juristisch unterscheiden, doch unterscheiden sie sich aus moralischer Sicht wirklich so sehr? Man las Häme und sogar offene Freude aus genau den Ecken, aus denen man es erwartet hätte – ich erspare mir hier die Verlinkung. Jene, die den Kathedralenbrand hämisch kommentierten, kamen aus dem Lager derselben Leute, welche auch sonst das westliche Denken und die freiheitliche Demokratie verachten, welche uns ihre Antworten aufzwingen wollen, und einige von denen haben die Angewohnheit, ihre Gegner und sonstige Abweichler als »Nazis« oder »Ungläubige« zu beschimpfen (manchmal beides).
Ich frage mich: Was ist es eigentlich, das da angegriffen wird? Was treibt diese Leute – und was ist es, das sie erreichen wollen?
Mit sich zufrieden
Wohl wissend, dass einfache Erklärungen sowohl eine Chance als auch eine Gefahr darstellen können, wage ich die durchaus einfache These: Kirchengebäude sind ein Werkzeug und ein Symbol für den Versuch des Menschen, seine eigene Rolle im Universum zu verstehen.
Wer ein Kirchengebäude angreift, der ist mit sich selbst zutiefst unzufrieden, doch statt an sich zu arbeiten projiziert er das auf Steine oder auch mal das Personal.
Ein Mensch, der mit sich und seiner Rolle in der großen Ordnung zufrieden ist, der wird keine Kirchen schänden.
Ich schimpfe ja selbst gern und aus Überzeugung auf Priester wie auch auf die neuen Pharisäer, deren neue Heilige Schrift der Zeitgeist zu sein scheint, die wohl alles sagen werden, was den kirchlichen Wohlfahrtskonzernen ihre vielen Millionen einbringt — bis hin zur fast unverhohlenen moralischen Forderung, das Leben der Kinder als Märtyrer des Multikuli-Wahns zu opfern (siehe »Gutmenschen riskieren das Leben anderer Leute«). Doch: Es sind immer Irrlehren und Irrtümer, die ich angreife, und immer in Worten.
Die Feiglinge, die Jesus-Statuen die Arme brechen, die neuen Vandalen, die Kirchenschänder, sie setzen nicht Argument gegen Argument, sie haben keine besseren Konzepte, keine klügeren Ideen; doch sie haben allen Grund, mit ihrer Rolle im Universum unglücklich zu sein.
Wer Kirchen angreift, weil er mit sich unglücklich ist, der ähnelt dem Vielfraß, der die Waage zertrümmert, die ihm sein Gewicht anzeigt, statt dass er mit dem Fressen aufhört und lieber an die frische Luft geht.
Wenn ich sie sehe
Gestern, als die Kathedrale Notre-Dame de Paris brannte, fühlten sich viele von uns an Kenneth Clarke (1903 – 1983) erinnert, konkret an seine TV-Serie »Civilisation« (Erstausstrahlung 1969 auf BBC2). In den berühmten Eröffnungsminuten der ersten Folge steht Clarke am Ufer der Seine, vor der Île de la Cité und Notre-Dame, und er sagt:
Was ist Zivilisation? Ich weiß es nicht. Ich kann es nicht in abstrakten Begriffen definieren, noch nicht. Aber ich meine, dass ich sie erkennen kann, wenn ich sie sehe (wendet sich Notre-Dame zu), und ich sehe sie hier. (Kenneth Clarke, »The Skin of our Teeth«, etwa ab 3:36, meine Übersetzung)
Ein Tier, soweit wir wissen, grübelt nicht über seine Rolle im Universum oder den Sinn seines Lebens.
Eine brennende Kirche – ob von einem Unfall bei der Restauration oder von einem Attentäter angezündet – lässt uns fürchten, wieder zu Tieren zu werden, wilde, unzivilisierte Tiere, die Kot verschmieren, die wenig mehr wollen, als zu fressen, zu f—ken und sich zu prügeln, die auf Trigger reagieren, statt selbst zu denken, die Heiliges umwerfen, weil es ihnen so schmerzhaft die Sinnleere ihres primitiven Denkens und Fühlens vors starre Auge führt.
Einige stille Minuten
Man muss wahrlich nicht die Lösungen der Religion als einzig mögliche akzeptieren, um die durch Kirchen gestellten Fragen nachvollziehen zu können.
Der Mensch sucht nach seiner Rolle in der Welt. Der Mensch will nicht, dass all die Mühe vergebens war.
Kirchen sind Werkzeug und Symbol unserer Suche nach unserem Platz im großen Gesamten.
Suchen wir weiter! Ich selbst werde jetzt in eine katholische Kirche gehen, aus Prinzip.
Ich werde die religiöse Kunst bewundern und vielleicht sogar in der Bibel lesen, die ich auf dem E-Reader immer dabeihabe (gleich neben Nietzsche).
Ich werde einige stille Minuten verbringen, denn, Sie wissen doch: Es wirkt auch dann, wenn man nicht daran glaubt.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com.
Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.
Warum ist das so schwer zu verstehen. Der Islam führt Krieg gegen uns auf allen Ebenen. Es beginnt damit die religiösen Wurzeln und die Kultur im allgemeinen anzugreifen und endet mit Mord in vielfältiger Art und Weise. Vorzugsweise an den Gesellschäftsrändern, von dort aus wo sich üblicherweise die Eindringlinge aufhalten, werden Morde und Verbrechen an Mädchen Frauen und Alten oder einfach an schwachen Menschen begangen. Die Schändung bzw. Zerstörung von für Moslems verhasste religiöse Bauwerke von Christen sind erst der Anfang. Mittlerweile dürfen sogenannte Deutsch – Türken – Doppelpässler sogar ungestraft öffentlich erklären das sie in diesem Land keine spezifisch deutsche Kultur erkennen können oder das sie diese Land nach dem Krieg wieder mit aufbauten. Geschichte und Kultur sollen ausradiert oder umgedeutet werden. Weltweit.
Da wundert man sich wenn eines Tages Kirchen brennen?
Vielleicht braucht „man“ keine Kirchen um an Gott zu glauben, aber „man“ braucht sie als -sinn und identitätsstiftende Zeichen unserer Kultur, unserer Art zu leben, als Wahrzeichen, oder wenn Sie so wollen als Mahnmahle, oder einfach als Psychotope, also Erkennungsmerkmale von Städtern, Landschaften, Dörfern. Warum wohl hat sich das feige Sch****, dessen Name ich weder schreibe noch ausspreche, ausgerechnet die Berliner Gedächtniskirche für sein Attentat ausgesucht?
Auch wer nicht an die Kirche glaubt, wird Gott eines Tages brauchen und sei es wieder in der größten Stunde der Not.
Lieber Herr Wegner, ich lese sie furchtbar gerne! Mein Elternhaus war liberal evangelisch und entsprechend würde ich erzogen – nach christlichen Werten und liberalen Ideen. Offen und dennoch begrenzt, wenn es um Köstlichkeiten ging ( die natürlich auch bei mir zu Tage traten).
Ihr Vergleich mit den Unglücklichen oder Unzufriedenen ruft in mir Erlebnisse wach die Jahrzehnte zurückliegen…. Ich war Anfang 30, hatte mich gerade aus einer ziemlich unglücklichen und unzufriedenen Lebenssituation befreit und mein mentaler als auch finanzieller Start waren mehr als dürftig. Ich fing bei „Minus Null“ an. Des öfteren musste ich mich entscheiden ob ich mir ein Paar Socken kaufe oder doch lieber meinen wöchentlichen Blumenstrauß ( ich entschied mich meistens für Letzteres). Mein Glücksgefühl wuchs Tag um Tag und es ist wirklich oft geschehen, dass mich fremde Menschen auf der Straße ansprachen, weil ich so glücklich aussah.
Auch würde mir das allseits beliebte Lästern völlig fremd. Ich verlernte es eingach und ich glaube bis heute, dass Zufriedenheit, Glück und das Ausleben der christlichen Werte einen Menschen verändern, und ich glaube auch, dass man nicht alles glauben muss (und vor allem nicht sollte) um mit sich im Reinen zu sein. Manche nennen es eine positive Aura oder auch Karma. Ich nenne es wie Sie: ich habe meine Kreise geordnet! Das einzig nervige ist: ich darf nie damit aufhören…..
„Ein Tier, soweit wir wissen, grübelt nicht über seine Rolle im Universum oder den Sinn seines Lebens.“
Wenn ein Haustier sich in seiner Gesellschaft vernachlässigt fühlt, wenn es spürt, die Anbindung an seine Leute zu verlieren, wird es zerstörerisch. Gleiches kann bei Kindern beobachtet werden.
In beiden Fällen ist es ein Aufschrei, ein Verzweiflungsschrei „Ich bin noch da, warum nehmt ihr mich nicht wahr? Ich gehöre doch zu euch!“
Nun sollte man allerdings vermeiden, die Zerstörungsaktionen der Linken – und damit schließe ich Wandschmierereien mit ein – als Hilfeschrei zu interpretieren.
Der Grund?
Tiere und kleine Kinder handeln hier instinktiv – die linken Zerstörer bewusst; aber psychisch krank ist das schon, wenn man das zerstört, was einen ernährt….
Da liegen weder Verstand noch Verantwortung dahinter, wenn man sich die eigenen Lebensgrundlagen entzieht. „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ nutzt niemandem. Alle befinden sich am Schluss auf einer niedrigeren Stufe als zuvor.
Es scheint, auch diese sind unfähig bis zum Ende zu denken.
Ich bin Atheist und ich brauche keine Kirchen. Aber ich brauche europäische Kultur und Geschichte. Und dazu gehören natürlich Kirchen wie Notre Dame im Großen und jede Dorfkirche im Kleinen.
Ich hab Notre Dame selbst schon besucht und fand sie durchaus eindrucksvoll, wenngleich es für mich eben einfach nur ein Gebäude ist. Genau wie Sacre Coeur oder der Kölner Dom. An der Architektur kann ich mich erfreuen, aber es fehlt der geistliche Bezug.
Einen Gott gibt es nicht aber sieht man sich an, was heutzutage unter „Christ“ firmiert (Papst küsst jedem dahergelaufenen Orientalen die Füße, Willkommenskultur für jeden Mörder). könnte man meinen das Feuer war eine Strafe des Herren.
Ich musste mich im letzten Jahr aus beruflichen Gründen intensiver mit einer wichtigen Kirche im deutschen Sprachraum beschäftigen und bin dabei geradezu erschrocken, wie sehr sich eine Zeitspanne von 800-2018 in diesem Gebäude widerspiegelt. Mehr als tausend Jahre Geschichte sind sichtbar präsent in diesem Gebäude, das ursprünglich ganz bewusst als geistlicher Orientierungspunkt mit politischer Funktion konzipiert worden ist und bis heute das Stadtbild markant prägt. Es zieht entsprechend viele Touristen an und ist nach wie vor ein zentraler Kristallisationspunkt für Geistig-Geistliches.
Wenn man im Unterschied dazu eine Stadt wie Moncton in Kanada besucht und einem dabei das metaphysische Grausen überkommt, weil dort kein Stadtkern zu finden ist, dann beginnt man zu erahnen, wie wichtig die Kirchen für die geistige Gesundheit Europas sind: Sie verbinden uns unmittelbar mit unserer Tradition und stellen Orientierungspunkte dar, von denen aus unsere Städte und Lebensräume lebendig strukturiert sind. Sie repräsentieren eine geistige Kraft, die geeignet ist, die verzweifelte Langeweile des modernen Atheismus zu überwinden und Hoffnung für die Zukunft zu vermitteln, indem sie uns mit einem „Grand Narrative“ verbindet, für das es keinen Ersatz gibt.
Die Bedeutung der Kirchen (der Gebäude) sollte man keinesfalls unterschätzen.
Braucht man Kirchen, wenn man nicht an Gott glaubt?
Wie interessant die Frage ist, erweist sich bei Erweiterung auf weitere Gesellschaftselemente, etwa: brauche ich den „Bamberger Reiter“, wenn ich Demokrat statt Monarchist bin?
Meine Damen und Herren, wer in Europa aus der Kirche austritt, tut dies aus einer Ethik der Selbstverantwortlichkeit heraus. Eine Ethik, die auf der – nota bene! – christlichen-abendländischen Kultur gewachsen ist: auch der Atheist ist christlich sozialisiert.
Wir stehen auf den Schultern unserer Vorfahren. Kommen uns vor wie Riesen – so wie wir unseren fernen Nachkommen als Riesen vorkommen werden.
Brauchen wir den Bamberger Reiter? Ja. Brauchen wir den Kölner Dom? Ja.
Glaube ich an Gott, ja oder nein? Brauchst du nicht zu wissen.
Ist nicht Kant mit „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ auf dieser Grundlage gewachsen?
„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“
„Daß der bei weitem größte Teil der Menschen (darunter das ganze schöne Geschlecht) den Schritt zur Mündigkeit, außer dem daß er beschwerlich ist, auch für sehr gefährlich halte: dafür sorgen schon jene Vormünder, die die Oberaufsicht über sie gütigst auf sich genommen haben.“ – Immanuel Kant
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Was machen 13 Mio. Touristen jährlich in Notre Dame?
Sie besuchen ein Museum, zumindest der größte Teil von ihnen und sie entehren damit die Kirche. Ja, ja die Aufklärung, die Geschichte, die Revolution, Napoleons Krönung, die Räuber der Königsgräber …. Aber Notre Dame ist zuerst einmal eine Kirche.
Das Christentum hat wie andere Religionen auch, schwere Schuld auf sich geladen, denn es wird von Menschen vertreten und da gehört das Böse immer dazu. So wie es heute auch noch ist, wenn wir uns mal die Bischöfe ansehen die, wenn sie ehrlich wären ihre Kirchen am besten in Parteien umwandeln sollten.
Wieviele Menschen habe ich in meinem Leben schon über die KIrche schimpfen hören. Sie hat ihnen das Leben verdorben. Sie mussten zur Beichte und alles war so streng. Und heute rennen sie zum Therapeuten und beichten dort, die allermeisten klagen aber wohl nur und vergessen ihre eigenen Verfehlungen zu erwähnen. Oder sie sind ganz modern und machen Wellnessbuddhismus.
Mir hat unsere Gesellschaft besser gefallen, als es noch mehr Gläubige als Ungläubige gab.
Besser man gibt sich nicht an allem selbst die Schuld oder gründet altenativ Klimareligion und Spaghettimonstergruppen. Ein Stück darf der Mensch sich auch etwas höherem überantworten.
Ein guter Artikel Herr Wegner, aber wie kann man aus Prinzip in die Kirche gehen?
Wenn Notre Dame in erster Linie eine Kirche ist, müsste dann nicht die Kirche als Eigentümer für den Wiederaufbau aufkommen?
Ja, vielleicht. Aber der selbstinszenierte Ablaßhandel funktioniert halt perfekt. Was in deren Köpfen vorgeht kann ich mir schon vorstellen, aber was ist in deren Herzen?
Für mich als Christen, ein tröstlicher Artikel eines Atheisten, welche sich, bei aller Ablehnung, so manches Mal als die besseren Kämpfer für das Christentum erweisen. Beim Herrn Wegner habe ich oft ein wenig den Eindruck, dass er gar nicht glauben kann, dass er glauben kann.
Ich bin zwar bekennender Atheist, aber ich finde die Architektur – im Gegensatz zu den heutigen Scheußlichkeiten – großartig.
Ich habe überhaupt nichts mit der kirchlichen Folklore am Hut, aber jetzt um die Osterzeit höre ich mir gern die Matthäus-Passion an, das ist wirklich große Kunst.
Das Eine hat mit dem Anderen nicht unbedingt etwas zu tun!
Brauche ich Kirchen als sakrale Bauwerke? Nein, ganz sicher nicht!
Brauche ich alte Kirchen, egal ob klein oder riesige Kathedrale, als Zeichen unserer Kultur? Ja!
Diese Bauten, aus früheren Jahrhunderten zeigen uns, zu was unsere Vorfahren fähig waren. Und dafür ist die kleine Kirche im Dorf genausoviel wert, wie die Kathedrale in der Großstadt. Beide sind ein Zeugnis für Fleiß, Verzicht, Durchhaltevermögen, den Willen Großes zu schaffen, dem Leben mehr Sinn zu geben als nur Vermehrung, Arbeit, Essen und Schlafen. Zusammenarbeit, Innovation, denn ohne diese zwei Dinge wären diese Bauten nicht möglich gewesen.
Um die – rhetorische -Frage zu beantworten : Man braucht weder Kirchen als Gebäude, noch als Institutionen, insbesondere dann nicht, wenn sie bewusst und gewollt ihren spirituellen Auftrag missachten. Ansonsten erschöpft sich die Bedeutung derartiger Bauwerke keineswegs im Religiösen, sondern vor allem auch im Kulturellen, d.h. für die kulturelle Epoche und den Geist, in der und aus dem sie entstanden sind . Darüberhinaus darf jeder Mensch diesen Gebäuden seine eigene, ihm persönlich wichtige, Bedeutung oder Projektion zuschreiben, was nebenbei bemerkt zutiefst „ normalmenschlich“ ist. Das eigentliche Problem sind – unabhängig von der Täterschaft im konkreten Fall- die jubelnden ( Kultur)Zerstörer aus dem Morgenland, die auf Einladung und Unterwerfung der akulturellen und antihistorischen Merkels und im Kern areligiösen Bedford- Strohms dieser westlich/ dekadenten Welt reagierend, nun ans Werk gehen, was deutlich über die Zerstörung von Gebäuden hinausgeht.
Wurde gerade in den Nachrichten gebracht (da im ZDF weiß ich nicht ob es stimmt) In Paris sollen die Menschen, christliche Lieder singend, durch die Stadt ziehen. Wenn das stimmt, wie werden die Moslems dort darauf reagieren?
Wenn ich Objekte wie Notre Dame betrachte, stellt sich mir eine andere Frage: braucht man Kunst, wenn man nicht an Gott glaubt? Für die meisten Menschen ist das eine rhetorische Frage. Kathedralen sind nicht nur Gotteshäuser sondern komplexe Kunstwerke und noch etwas anderes.
Als Atheist lasse ich gerne die Würde und den Frieden einer Kathedrale auf mich einwirken und genieße es, den Raum zu spüren und wie klein man darin als Mensch ist. Das Göttliche steckt in solchen Bauwerken genauso wie in musikalischen Werken, z.B. in der Matthäus-Passion von Bach. An das abstrakte Göttliche brauche ich nicht zu glauben, ich kann es wahrnehmen. Es ist frei von einer erfundenen Personifiziertheit eines monotheistischen Gottes und gerade deshalb macht es frei. Es verfolgt mich nicht in Gestalt von autoritären irdischen Vertretern. Das bedeutet natürlich, ich muss es selbst immer wieder finden, obwohl es eigentlich überall ist.
Für mich persönlich die falsche Fragestellung.
Richtig für mich = braucht man die Kirche um an Gott zu glauben ? Ich meine absolut nicht .
Dieser Verein ist für mich die größte kriminelle Organisation der Weltgeschichte .
Wer braucht so was ? Ich nicht . Ich glaube trotzdem an Gott . Er hat die Natur geschaffen und nur einen großen Webfehler darin begangen – den Menschen .
Das mag für Sie persönlich ja richtig sein, das entbindet aber nicht davor, Respekt vor Gotteshäusern zu zeigen, auch wenn man entweder Atheist oder Andersgläubiger ist. Respekt nämlich vor dem Glauben und der Lebensweise anderer Menschen, die in dem Gotteshaus ihren Glauben leben. Dieser Respekt Anderen gegenüber geht in unserer Gesellschaft immer weiter den Bach runter. Anstatt wird gepöbelt, beleidigt, Leute mit Messern attackiert und schon Kids schlagen zu, wenn ihnen gerade was nicht passt. Aber und das muss auch gesagt sein Gotteshaus ist nicht gleich Gotteshaus. Ich möchte nicht wissen, was los wäre, wenn jemand wagen würde in Europa eine Moschee zu schänden.
Da gebe ich Ihnen völlig Recht . Jeder hat das Recht , es anders zu sehen . Mein Kommentar war ja auch nicht abwertend
gemeint . Jeder Mensch soll an das glauben was für ihn richtig ist . Deswegen habe ich ja auch betont , das es nur für mich persönlich ist . Ich persönlich lehne jegliche Religion ab , weil diese nur Katastrophen für die Menscheit mit Millionen von Toten produziert hat .
Fast alles was der Mensch in die Hand nimmt macht er kaputt. Und wenn dann die Kirche behauptet , Gott hat den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen könnte ich einen Schreikrampf bekommen .
,,,,,,gerade an einen schöpfergott kann ich – volltheologe – aber dann naturwissenschaftler,
nicht glauben. und gott betrachte ich nicht als konstitutives prinzip, auch nicht als regulatives prinzip der reinen vernaunft. ich sehe ihn eher angesiedelt im gebiet der praktischen vernunft als garant der glückseligkeit und als moralischen gesetzgeber. g er ade weil die welt aus eigenen gründen entstanden ist und auch das leben, ist dem menschen aufgegeben verantwortlich mit der natur und dem leben umzugehen. deswegen würde ich sagen:
des menschen wegen von gott zu reden, kann ich noch akzeptieren und auch mit vollen herzen bach zu spielen und zu singen, aber ebenso gut a u c h von morart, beethoven, brahms und allen anderen künstlern und in allen anderen künsten, denn diese sind nicht die schöpfung gottes, sondern schöpfungen des menschlichen geistes und darum eben der natur! der islam ist für mich, das, als was er sich geschichtlich zeigt und seine wurzeln hat er a u c h im judenchristentum! er wird sich allerdings nicht mehr zurückentwickeln können!
er kann auch nicht europäisiert werden! und er wird wohl niemals eine renaisance oder eine aufklärung durchmachen! er wird für die anderen religionen so zerstörerisch sein, wie er das in seiner geschichte immer war!
Ein Baum, ein Vogel – gibt es etwas Erhabeneres?
Zur Info für die, die es interessiert: Im Februar hat der französische Innenminister gesagt, dass im Schnitt etwas mehr als 2 Kirchen PRO TAG in Frankreich geschändet werden. Eine andere Quelle meldet, dass letztes Jahr 875 französische Kirchen geschändet wurden. Europe1 hat im Februar gemeldet, dass allein in einer Woche 5 Kirchen in der Umgebung von Paris mutwillig beschädigt wurden. Zu googeln und nachzulesen unter „églises vandalisées“. (Dieser Kommentar ist an anderer Stelle bei TE offenbar verloren gegangen. )
1.063 christliche Gotteshäuser sind allein im vergangenen Jahr in Frankreich verwüstet, geschändet, zerstört, beschmiert oder sonst wie attackiert worden. Das sind mehr als zwei Kirchen pro Tag! Zum Vergleich: In derselben Zeit wurden in ganz Frankreich nur 100 Bauwerke aller anderen Religionen attackiert. Auch in Deutschland ist die Lage nicht besser. Vor ziemlich genau einem Jahr schrieb die Journalistin Vera Lengsfeld: „In der bundesweit veröffentlichten Meinung kommt das Thema nicht vor. Auf der kirchenamtlichen katholischen Internetseite, die mit viel Geld aus unseren Kirchensteuern betrieben wird, ist kaum etwas zu finden, ebenso wie auf der Seite der Deutschen Bischofskonferenz. Es bleibt der Lokalpresse und den freien Medien vorbehalten, darüber zu berichten.“ Selbst der Papst, den das Schicksal seiner weltweit bedrängten und verfolgten christlichen Schäfchen generell nicht sonderlich zu interessieren scheint, hat dazu nicht viel zu sagen.
Bereits im Juli 2016 waren zwei Angreifer des IS während der Morgenmesse in der Kirche Saint-Étienne-du-Rouvray gestürmt und hatten fünf Geiseln in ihre Gewalt gebracht: einen Priester, zwei Ordensschwestern und zwei Gläubige.
Der 86-jährigen Priester wurde getötet. Eine weitere Geisel wurde durch Stiche sehr schwer verletzt.
In Berlin wurde im Februar 2018 ein Priester der katholischen französischsprachigen Gemeinde, der „Paroisse Catholique Francophone“ von einem Mann aus Kamerun erstochen.
Es scheint insgesamt ein Angriff – und viele gehen von ihrem Bild des westlichen Menschen aus und erfassen gar nicht, was geschieht…
Solche Kirchen (ich meine die Institutionen) braucht gewiss niemand mehr.
Ein Gotteshaus, dessen Besuch auch jederzeit in Begleitung von Hunden erlaubt ist, deklassiert sich selbst.
Eine Kirche, die ihre ewigen Widersacher und permanente Hasser umwirbt, gehört alleine historisch gesehen pulverisiert. Und so geschieht es auch täglich. Wir sind mittendrin im Prozess!
Die alten Gemäuer mag ich ansonsten auch sehr.
Welches Gotteshaus kann man mit Hunden besichtigen?
In Hamburg z.B. die St. Petri.
Au Mann.
St. Nikolai in Wismar. Darauf angesprochen, haben die Halter hoechst indigniert reagiert, wie ich denn dazu kaeme, Ihnen vorzuschreiben etc.
Deutsche halt.